DE3708608A1 - Hochdruck-wasserstrahlschneidkopf - Google Patents
Hochdruck-wasserstrahlschneidkopfInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Hochdruck-Intensivwasserstrahl
systeme und Schneidköpfe zur Verwendung in diesen Sy
stemen.
Etwa im letzten Jahrzehnt wurden Hochdruck-Intensiv
wasserstrahlsysteme entwickelt, die stark genug sind,
um unter hoher Effizienz durch Textilmaterial, Kunst
stoffe und sogar Metalle zu schneiden. Derartige Sy
steme verwenden im allgemeinen einen Wasserstrahl unter
sehr hohem Druck im Bereich von 4137 bar (60 000 psi),
die durch Düsen mit geringen Bohrungsdurchmessern von
etwa 0,15-0,3 mm getrieben werden. Zur optimalen
Schneidkraft, insbesondere beim Schneiden von Metall
blechen, ist dieser Wasserstrahl mit feinen Partikeln
von abrasivem Material gemischt und durch eine Düse mit
einem Durchmesser von 1-2 mm getrieben, die einen
hoch abrasiven Wasserstrahl erzeugt.
Die für derartige abrasiven Wasserstrahlen verwendeten
Düsen müssen aus einem Material bestehen, das sehr wi
derstandsfähig gegenüber Abrieb ist, da die Bohrungen
durch die Reibwirkung erodieren. Das bevorzugte Materi
al für diese Düsen ist Wolframkarbidstahl, der jedoch
bei manchen Verwendungsformen vergleichsweise teuer
ist. Im herkömmlichen Schneidkopf ist die Erosion in
der Düse besonders schwerwiegend an der Austrittsmün
dung der Bohrung, die sich in den herkömmlichen Zuführ
köpfen elliptisch vergrößert und im Vergleich zu ihrer
ursprünglichen kreisförmigen Gestalt deformiert wird.
Wegen dieser Veränderung in der Symmetrie der Mündung
wird der diese Mündung passierende Abrasiv-Wasserstrahl
ebenfalls deformiert und gestreut und ist nicht scharf
auf das Ziel fokussiert, so daß sich die Effizienz beim
Schneiden durch feste Materialien vermindert. Auch wenn
der aus einer derartigen abgenutzten Düse austretende
Abrasiv-Wasserstrahl feste Materialien, wie z.B. eine
Metallbahn, durchschneidet, bewirkt er aufgrund seiner
Verzerrung und seiner elliptischen Gestalt keinen glat
ten und gleichmäßigen Schnitt.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Hochdruck-Inten
sivwasserstrahlschneidsystem zu schaffen, dessen Düsen
im Vergleich zum Stand der Technik effizienter sind und
eine längere Lebensdauer aufweisen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein
im Vergleich zum Stand der Technik effizienteres Hoch
druck-Intensivwasserstrahlschneidsystem zu schaffen,
bei dem im Wasserstrahl abrasive Materialien verwendet
werden.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfah
ren zu schaffen, um mit einem Abrasiv- Hochdruck-Wasser
strahl glatt und gleichmäßig durch feste Gegenstände zu
schneiden.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen
Abrasiv-Wasserstrahl zu erzeugen, der bei der Lösung
der obengenannten Aufgaben verwendbar ist.
Zur Lösung der obengenannten Aufgaben wird ein Abrasiv-
Hochdruck-Wasserstrahlschneidkopf mit den Merkmalen des
kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 geschaffen.
Erfindungsgemäß läßt sich durch die Rotation der Düse
von Abrasiv-Hochdruck-Wasserstrahlschneidköpfen um ihre
Bohrungsachsen die effektive Lebensdauer der Düse auf
das vier- bis zehnfache oder einen größeren Wert der
Lebensdauer einer nicht rotierenden Düse aus dem glei
chen Material steigern, wobei die Effizienz des Schneid
systems beträchtlich gesteigert wird.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele im Zusammen
hang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines
herkömmlichen Abrasiv- Hochdruck-Wasserstrahlschneid
kopfes;
Fig. 2 und 3 Längsschnitte von zwei Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Abrasiv-Wasserstrahlschneidköpfe
mit rotierenden Düsen;
Fig. 4a und 4b Draufsichten und Seitenansichten einer
neuen bzw. einer abgenutzten Düse;
Fig. 5 eine Graphik zum Vergleich der Lebensdauer einer
Wolframkarbiddüse in einem herkömmlichen Abrasiv-Wasser
strahlschneidkopf mit der Lebensdauer der gleichen Düse
in einem erfindungsgemäßen Schneidkopf, bei dem die
Düse rotiert.
Gemäß Fig. 1 tritt Wasser unter hohem Druck über den
Einlaß 1 durch die Saphir-Wasserstrahldüse 2 in den
Schneidkopf ein und fließt in Richtung der Düse 3, wo
bei es die Mischkammer 4 passiert. Abrasives Material
wie z.B. feingekörnter Sand oder Granat wird durch den
Venturi-Effekt über eine Zuführleitung 5 in die Misch
kammer 4 gezogen, wo es mit dem Wasser gemischt wird,
und strömt mit hoher Geschwindigkeit durch die Düse 3,
so daß es durch die Mündung 6 austritt. Der Durchmesser
des Wasserstrahls wird durch die Gestalt der Düsenmün
dung bestimmt. Wie Fig. 4a zeigt, ist die Mündung einer
neuen Düse im wesentlichen kreisförmig ausgebildet, so
daß der aus der Mündung 6 austretende Wasserstrahl 7
eine massive Platte 8 sauber durchstößt und über die
gesamte Platte 8 einen glatten Schnitt 9 hinterläßt. Im
Lauf der Zeit erodieren beim Fließen des Abrasiv-Wasser
strahls durch die Düse 3 die Bohrung 10 und die Mündung
6 und vergrößern sich. Bei herkömmlichen Abrasiv-Wasser
strahlschneidköpfen fällt diese Vergrößerung nicht sym
metrisch aus, und entsprechend 6′ in Fig. 4b wird die
ursprünglich kreisförmige Mündung oval. Infolge dieser
Deformation der Mündung wird der Abrasiv-Wasserstrahl
7′ ebenso verzerrt und erfährt eine Streuung. Dieser
Strahl hat nicht mehr die gleiche Schneidkraft wie bei
einer neuen Düse, und zudem schneidet er nicht sauber
durch die Platte 8′, sondern hinterläßt Ausfransungen
11 am Ausgangsende des Schnittes.
Man nimmt an, daß die Verzerrung der Mündung dadurch
entsteht, daß der Wasserstrahl und das abrasive Materi
al zueinander abgewinkelt in die Mischkammer strömen
und deshalb beim Eintreten in die Düsenbohrung ein Mo
ment entwickeln.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform des Abrasiv-Wasser
strahlschneidkopfes mit rotierender Düse. Wasser fließt
unter hohem Druck durch die Zuführleitung 1 und die
Saphir-Wasserstrahldüse 2 in die Mischkammer 12. Abra
sives Material wird durch den Venturi-Effekt aus der
Zuführleitung 5 in die Mischkammer 12 gezogen. In der
Kammer 12 werden Wasser und abrasives Material ge
mischt. Diese Mischung strömt durch den trichterförmi
gen Düseneingang 13 in die Bohrung 10 der Düse 3 und
tritt an der Mündung 6 aus. Die Zuführleitungen 1 und
5, die Saphir-Wasserstrahldüse 2 und die Mischkammer 12
sind in einem stationären Gehäuse 14 angeordnet. Die
Düse 3 ist auf einer rotierbaren Basis 15 mittels einer
Schnellverbindungsvorrichtung 16 und 17 gehalten, wel
che üblicherweise zum Befestigen von druckbetriebenen
Handwerkzeugen an Schläuchen verwendet wird. Die rotier
bare Basis 15 ist rotierbar an dem stationären Gehäuse
14 angeordnet. Die Rotation erfolgt um das Lager 19
durch einen kleinen Gleichstrommotor 20, der die Welle
21 dreht, welche ihrerseits Antriebszahnräder 22 und 23
dreht, wodurch die Basis 15 und mit ihr die Düse 3 ro
tieren.
In dem Wasserstrahlsystem kann die Düse bei ca. 5 upm
rotieren, obwohl auch andere Rotationsgeschwindigkeiten
möglich sind. Die Rotation kann langsamer oder schnel
ler erfolgen, liegt jedoch vorteilhafterweise im Be
reich von 2 bis 20 upm. Das Hauptkriterium für die an
gemessene Rotationsgeschwindigkeit ist die Gleichmäßig
keit der Abnutzung der Düsenbohrung und der Mündung.
Die zum Schneiden von Festkörpern wie Metallen verwen
deten Mündungen bestehen im allgemeinen aus sehr harten
und abriebsresistenten Materialien, wie sie dem Stand
der Technik nach bekannt sind. Das bevorzugte Material
ist Wolframkarbidstahl. Der Durchmesser der Düsenboh
rungen beträgt 1-2 mm, und der Standardwert für eine
Bohrung liegt bei etwa 1,6 mm. Derartige Düsen arbeiten
bei konventionellen Schneidköpfen für etwa 3 Stunden
korrekt, wenn der Wasserstrahl Granat mit einer Korn
größe von 0,25 mm (60 mesh) in einer Menge von 40 kg
pro Stunde zuführt. Wenn die Düse unter diesen Bedingun
gen 3 Stunden gebraucht worden ist, ist die Düsenmün
dung so erodiert, daß sie ovale Gestalt annimmt und
sich ihr Durchmesser auf etwa 2 mm vergrößert. Diese
Deformation der Mündung reicht aus, um die Schneidkraft
des Strahls zu verringern. Zudem verursacht sie Unre
gelmäßigkeiten an den Schnittflächen und hinterläßt
Bärte an der Austrittsseite des Strahls. Bei dem ro
tierenden Düsenschneidkopf dagegen bleiben die Proporti
onen der Mündung erhalten, da die Erosion durch das
abrasive Material gleichmäßig um den gesamten Umfang
der Bohrung und der Mündung erfolgt. Wenn deshalb eine
rotierende Düse unter den obengenannten Strömungsbe
dingungen verwendet wird, ist die Mündung nach 5 Be
triebsstunden noch rund, und ihr Durchmesser mißt 1,7
mm, so daß der Wasserstrahl einen weiteren Betrieb er
möglicht.
Jedes Mal, wenn ein Auswechseln der Düse erforderlich
ist, muß der gesamte Schneidvorgang unterbrochen wer
den, wodurch die Kosten des Arbeitsvorgangs erhöht wer
den. Zudem sind die Düsen selbst vergleichsweise teuer,
da sie hoch widerstandfähig gegenüber Erosion sein müs
sen. Eine Verlängerung der Lebensdauer der Düsen bringt
bedeutende kommerzielle Vorteile mit sich. So z.B. ist
das Abrasiv-Wasserstrahlschneidverfahren in vielen wei
teren Bereichen verwendbar, die bislang wegen des Ko
stenfaktors der Düse ausgeschlossen waren.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform eines
Wasserstrahl-Schneidkopfes mit rotierender Düse. Bei
dieser Ausführungsform ist die Düse 3 auf der rotieren
den Basis 15 mit einem Spannfutter 24 montiert, das
gewöhnlich zum Halten der Bohreinsätze in elektrischen
Bohrern verwendet wird. Dadurch läßt sich die Düse
schnell auswechseln, und die Arbeitszeit bei der
Schneidoperation wird verringert.
Die rotierende Basis und der Motor, insbesondere die
beweglichen und/oder elektrischen Teile sind vorzugs
weise gegen die Atmosphäre aus abrasivem Staub und Was
serdämpfen isoliert, welche während des Abrasiv-
Schneidvorgangs unausweichlich in der Nähe des Schneid
kopfes auftritt.
Die Rotiervorrichtung muß nicht unbedingt aus einem
Motor bestehen. Jedes bekannte Mittel zum Rotieren
eines Körpers um einen anderen ist verwendbar, wie bei
spielsweise Wasserdruck oder Luftdruck.
Der Hochdruck-Intensivwasserstrahlschneidkopf läßt sich
auf einem computergesteuerten Schneidtisch montieren,
wodurch ein automatisches programmierbares effizientes
Präzisionsschneidgerät für feste Materialien einschließ
lich Metallplatten geschaffen wird.
Claims (7)
1. Hochdruck-Intensiv-Wasserstrahlzuführkopf, mit
einem stationären Gehäuse (14) mit einem Hochdruck-Was
serstrahleinlaß (1), einem Einlaß (5) für abrasives
Material und einer Mischkammer (12), wobei der Wasser
strahleinlaß (1) und der Abrasivmaterialeinlaß (5) in
die Mischkammer (12) führen;
einer Düse (3), die rotierbar auf dem stationären Ge
häuse (14) montiert ist und zum Zuführen des Gemischs
mit der Mischkammer (12) verbunden ist;
gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung (20) zum Rotieren der Düse um ihre
Bohrungsachse.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (3) mittels einer rotierbaren Basis (15)
auf dem stationären Gehäuse (14) montiert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wasserstrahleinlaß (1) zur Mischkam
mer (12) und der Abrasivmaterialeinlaß (5) zur Mischkam
mer (12) nicht parallel zueinander angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Rotiervorrichtung aus
einem Miniatur-Gleichstrommotor (20) besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Düse (3) durch eine
Spannvorrichtung (24) auf der rotierbaren Basis (15)
montiert ist.
6. Verfahren zum Schneiden durch feste Gegenstände mit
Hochdruck-Wasserstrahlen, welche abrasives Material
enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß der abrasives
Material enthaltende Hochdruck-Wasserstrahl durch einen
Schneidkopf getrieben wird, der eine rotierende Düse
(3) aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (3) mit ungefähr 2 bis 20 upm rotiert.
Applications Claiming Priority (1)
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