DE3704974A1

DE3704974A1 - Verfahren und vorrichtung zur beeinflussung des fertigproduktes bei der zerkleinerung in waelzmuehlen

Info

Publication number: DE3704974A1
Application number: DE19873704974
Authority: DE
Inventors: Paul Dipl Ing Clemens; Kirsten Dipl Ing Winkelmann; Hubert Beyer; Heinrich Prof Dr Sc T Schubert; Roland Dipl Ing Bissot; Jens Dr Ing Hanisch
Original assignee: ZEMENTKOMBINAT VEB
Current assignee: ZEMENTKOMBINAT VEB
Priority date: 1986-03-10
Filing date: 1987-02-17
Publication date: 1987-09-17
Also published as: GB8705466D0; GB2187657B; DD258325A3; GB2187657A; DK110987D0; DK110987A; CS153187A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beeinflussung der Korngrößenverteilung des Fertigproduktes, das in Wälzmühlen mit innerem oder äußerem Material- Kreislauf hergestellt wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Es ist bekannt, daß die Gebrauchswerteigenschaften gemahlener Stoffe wesentlich durch ihre granulometrischen Eigenschaften bestimmt werden.

Die gewünschten Eigenschaften lassen sich bei den bisher bekannten Wälzmühlen mit innerem Materialkreislauf im wesentlichen durch die Variation der Anpreßkraft der Mahlwalzen, der Staurandhöhe, des Durchsatzes, der Mahltellerdrehzahl, des Sichtluftstromes und der Sichterdrehzahl einstellen. Bei Wälzmühlen mit äußerem Materialkreislauf beeinflussen im wesentlichen die Anpreßkraft der Mahlwalzen, die Staurandhöhe, der Durchsatz und die Mahltellerdrehzahl sowie die Einstellung des Klassierapparates die Korngrößenverteilung des Zerkleinerungsproduktes. Das bedeutet, daß bei beiden Varianten bei konstanten technisch- technologischen Parametern (Anpreßkraft, Mahltellerdrehzahl, Durchsatz), von denen der Zerkleinerungsprozeß wesentlich abhängt, die Korngrößenverteilung entscheidend von der Einstellung des Klassierapparates bestimmt wird.

Mit der bisher bekannten Auflockerungsvorrichtung (DD-WP 2 05 079) wird das Ziel verfolgt, die Packungsstruktur des verdichteten Mahlgutes nach jedem Wälzkörper zu zerstören, das Mahlgut umzulagern und aufzuwirbeln, ohne jedoch eine gezielte und notwendige Korngrößenverteilungsbeeinflussung zu ermöglichen oder zu beschreiben.

Nach DE-Auslegeschrift 15 07 579 wird eine Vorrichtung beschrieben, die als Regelorgan zur Leistungsregelung von Wälzmühlen bei konstantem Durchsatz genutzt wird. Durch die beschriebenen Sichteffekte wird auf eine spürbare Leistungssteigerung bei gleichem Energiebedarf Bezug genommen. Die Anordnung der Vorrichtung realisiert zwar Sichteffekte, ist in der dargestellten Form jedoch nicht nutzbar für Maßnahmen zur Kornbandbeeinflussung.

Ziel der Erfindung

Das Ziel der Erfindung besteht darin, gewünschte Korngrößenverteilungen der Zerkleinerungsprodukte von Wälzmühlen bei konstanten technisch-technologischen Parametern bei gleichzeitiger Minimierung des Energieaufwandes zu beeinflussen.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Korngrößenverteilung des Fertigproduktes bei der Zerkleinerung in Wälzmühlen zu schaffen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Mahlgut je nach Stellung und Geometrie der Umlagerungsvorrichtung und bestimmter Transportgeschwindigkeit bei konstanten technisch-technologischen Parametern einmal nach außen über den Mahltellerrand oder zum anderen nach innen unter den nachfolgenden Wälzkörper gefördert wird.

Die Umlagerungsvorrichtung, vorzugsweise pflugscharähnlich gestaltet, wird mindestens einem, in der Regel jedoch jedem Wälzkörper zugeordnet. Wird das Mahlgut nach außen transportiert und dabei dispergiert, trägt der Sichtluftstrom das genügend feine Mahlgut aus. Dadurch kann ein Mahlprodukt mit wesentlich geringerem Feinkornanteil energetisch günstig erzeugt werden.

Fördert man das Mahlgut nach innen, so wird das Mahlgut wiederholt unter zerkleinerungstechnisch günstigen Bedingungen beansprucht und es ist eine energetisch günstigere Feinkornerzeugung möglich.

Das gleiche Resultat läßt sich bei gegebener Stellung und Geometrie der Umlagerungsvorrichtung durch Variation der Transportgeschwindigkeit des beanspruchten Mahlgutbettes erreichen.

Da Wälzmühlen mit konstanter Mahltellerdrehzahl ausgelegt werden, sind in der Regel Drehstromkurzschlußläufermotoren im Einsatz. Durch Frequenzansteuerung ist bei den vorhandenen Antriebslösungen ohne Auswechslung der Motoren eine stufenlose Drehzahlregelung im gewünschten Bereich nachrüstbar.

Ausführungsbeispiel 1

In einer halbtechnischen Wälzmühle mit innerem Materialkreislauf wird Kalkstein zerkleinert. Die Wälzmühle arbeitet bei einem Durchsatz von 50 kg h^-1. Bei konstanten technisch-technologischen Parametern (Anpreßkraft, Mahltellerdrehzahl, Durchsetz, Sichtluftstrom u. a.) läßt sich durch den Einbau einer Umlagerungsvorrichtung mit bestimmter Geometrie und Stellung bei der entsprechenden Transportgeschwindigkeit des Mahlgutes ein Zerkleinerungsprodukt mit weniger Feinstkorn erzeugen. Bei einer oberen Korngröße des Zerkleinerungsproduktes von 355 µm können die Anteile kleiner 30 µm und 90 µm jeweils um 10% gesenkt werden.

Der spezifische Energiebedarf nimmt dabei um 60% ab.

Ausführungsbeispiel 2

In der gleichen Wälzmühle (wie in Ausführungsbeispiel 1) ist extrem feines Kalksteinmehl energetisch günstig herzustellen. Bei gleichen technisch-technologischen Parametern wird durch den Einbau der Umlagerungsvorrichtung mit bestimmter Geometrie und Stellung bei der entsprechenden Transportgeschwindigkeit des Mahlgutes bei gleichem Rückstand bei 90 µm von 20 Prozent der Anteil kleiner 30 µm von 66 Prozent auf 73 Prozent und kleiner 10 µm von 35% auf 48 Prozent erhöht.

Der spezifische Energiebedarf kann durch den Einbau einer bestimmten Umlagerungsvorrichtung bei feinerem Endprodukt um 45 Prozent gesenkt werden.

Ausführungsbeispiel 3

In einer Wälzmühle wird unmittelbar hinter einem oder mehreren Wälzkörpern 1 eine vorzugsweise pflugscharähnliche Umlagerungsvorrichtung 2 installiert. Bei konstanter Mahltellerdrehzahl (Transportgeschwindigkeit) ist es möglich, durch Drehung der Vorrichtung um die Achse 3 in Richtung a das Trennen des Feingutes aus dem Körnerkollektiv zu minimieren und das Gut umgelagert dem nächsten Wälzkörper zur Beanspruchung zuzuführen. Durch Drehung der Umlagerungsvorrichtung in Richtung b wird das beanspruchte Mahlgut vor der nächsten Beanspruchung intensiv im Bereich des Düsenringes gesichtet und vom Feingut befreit erneut beansprucht.

Bei konstanter Einstellung der vorzugsweise pflugscharähnlich gestalteten Umlagerungsvorrichtung ist durch Verringerung der Drehzahl des Mahltellers über den frequenzangesteuerten Drehstromkurzschlußläufermotor (Transportgeschwindigkeit) eine Minimierung der Sichtung des Körnerkollektivs und verstärkte Zuführung zur erneuten Beanspruchung unter dem folgenden Wälzkörper möglich. Bei Erhöhung der Drehzahl wird das beanspruchte Mahlgut verstärkt in den Bereich des Düsenringes geführt und vom Feingut befreit und erneut beansprucht.

Claims

1. Verfahren zur Beeinflussung der Korngrößenverteilung des Fertigproduktes bei der Zerkleinerung in Wälzmühlen mit zwei oder mehreren ortsfest umlaufenden Wälzkörpern und einem horizontal rotierenden Mahlteller, auf den das Mahlgut zentral oder vor die Wälzkörper aufgegeben wird, wobei eine Vorrichtung zur Umlagerung und Aufwirbelung des Mahlgutes angebracht ist, gekennzeichnet dadurch, daß das im Wälzprozeß zerkleinerte Mahlgut mit einer vorgegebenen variierbaren Transportgeschwindigkeit über eine geeignete spezielle Umlagerungsvorrichtung (2) gezielt einer variierbaren partiellen Sichtung und/oder ungesichtet aber umgelagert zur weiteren Beanspruchtung dem nächsten Wälzkörper (1) zugeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei konstanter Transportgeschwindigkeit des beanspruchten Mahlgutes die Stellung und/oder die Geometrie der Umlagerungsvorrichtung (2) verändert werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei konstanter Stellung und/oder Geometrie der Umlagerungsvorrichtung (2) die Transportgeschwindigkeit verändert wird.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlagerungsvorrichtung (2) vorzugsweise von der ebenen Form abweichend und verstellbar gestaltet ist.