DE3704372A1 - Verwendung des heiss-isostatischen-pressens zur herstellung von elektronischen funktionswerkstoffen - Google Patents
Verwendung des heiss-isostatischen-pressens zur herstellung von elektronischen funktionswerkstoffenInfo
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Description
Pulvermetallurgische Verfahren spielen in der Halbleiter
fertigung bisher keine große Rolle, da in erster Linie
Einkristalle hoher Qualität und Reinheit benötigt werden,
welche zumeist durch Ziehen aus der Schmelze hergestellt
werden. Bei dieser klassischen Methode treten aber Schwie
rigkeiten auf, die gerade bei den Verbindungshalbleitern
etwa vom Typ III-V oder IV-VI, insbesondere bei den ternären
und quaternären Systemen, wie CdHgTe, PbSnTe und GaAIAsP,
zunehmend in Erscheinung treten. So bilden sich während des
Kristallwachstums aus der Schmelze durch Schwereseigerun
gen und Anreicherungen in der Restschmelze stoffliche Inhomo
genitäten aus. Diese führen insbesondere zu periodischen
oder monotonen Variationen der Zusammensetzung, welche die
Fertigung dieser elektronischen Funktionswerkstoffe
erschweren oder unmöglich machen. Hinzu kommen die Schwierig
keiten bei der Realisierung von thermisch empfindlichen Zu
sammensetzungen, etwa bei den Telluriden, welche deren
Herstellung unter amtosphärischen Druck erschweren oder
verbieten.
Die Erscheinung der stofflichen Differenzierung tritt auch
bei der Synthese polykristalliner Substanzen aus der
Schmelze an den Korngrenzen auf. Hier reichern sich
stofflich unterschiedliche Zusammensetzungen an, so daß bei
derart hergestellten Materialien die Korngrenzen ausge
prägte chemische Inhomogenitäten darstellen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren vorzuschlagen, mit dem elektronische Funktions
werktoffe hergestellt werden können, die sehr homogen und
praktisch porenfrei sind bei praktisch fehlender Korn
grenzeabscheidung. Bei der Herstellung der elektronischen
Funktionswerkstoffe sollen die Seigerungseffekte entfallen.
Gegebenenfalls sollen elektrische Kontakte integriert mit
den Funktionswerkstoffen hergestellt werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in der Verwendung des
Heiß-Isostatischen-Pressens (HIP-Verfahren) zur Herstellung
der elektronischen Funktionswerkstoffe.
Das HIP-Verfahren ist bekannt. Es besteht in seinen Grund
zügen darin, die betreffenden Materialien unter einem all
seitigen, gleichen Gasdruck bei hohen Temperaturen zu
sintern. Bisher wurde das HIP-Verfahren noch nicht zur
Herstellung von elektronischen Funktionswerkstoffen einge
setzt.
Der Grundgedanke der Erfindundg besteht demnach darin, die
pulverförmigen Ausgangsmaterialien pulvermetallurgisch unter
Druck im Subsolidusbereich bei stofflich homogenem Aufbau
herzustellen. Die Kristallite stoßen unmittelbar aneinander
und weisen lediglich Unterschiede in der kristallinen Orien
tierung auf. Solche Art polykristallin aufgebaute Werkstoffe
besitzen in vielerlei Hinsicht einkristalline Eigenschaften.
Die Grenzen zwischen den Körnern polykristalliner elektro
nischer Funktionswerkstoffe sind i. allg. elektrisch nicht
neutral und beeinflussen die gewünschten elektronischen
Eigenschaften negativ. Die Aufgabe, diese Beeinflussung aus
zuschalten, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Oberflächen der Kristallite vor deren Kompaktierung mit
geeigneten, die elektronischen Korngrenzenzustände
passivierenden Stoffen belegt werden.
Die Eigenschafen elektronischer Funktionswerkstoffe hängen
von einer geeigneten Selbst- und/oder Fremddotierung ab. Die
Aufgabe, die elektronischen Funktionswerkstoffe geeignet zu
dotieren, wird dadurch gelöst, daß das Ausgangsmaterial in
einer geeigneten Atmosphäre getempert wird. Dieses Verfahren
ist grundsätzlich bekannt. Es wird zur Dotierung kompakter
elektronischer Funktionswerkstoffe eingesetzt. Der Grundge
danke der Erfindung besteht darin, die Dotierung am noch
nicht kompaktierten Pulver durchzuführen, da hierbei wegen
der großen Oberfläche und der kurzen Diffisionswege innerhalb
der Körner der Dotierungsprozeß wesentlich beschleunigt wird
und eine homogene Verteilung der Dotierstoffe erreicht
wird.
Die Dotierung im weiteren Sinne schließt bei chemischen
Verbindungen als elektronischer Funktionswerkstoff auch die
exakte Einstellung der bzw. eine definierte Abweichung von
der stöchiometrischen Zusammensetzung ein (Selbstdotierung).
In vielen modernen elektronischen Funktionswerkstoffen las
sen sich die geeigneten Zusammensetzungen bei Anwendung der
üblichen Herstellungsverfahren wie Kristallzüchtung aus
der Schmelze nicht und/oder nicht über einen größeren Be
reich hinreichend homogen einstellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
anstelle oder in Ergänzung zur Dotierung mit Fremdatomen
durch Tempern des Pulvers in geeigneter Atmosphäre auch
die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials korrigiert und dem
gewünschten Anwendungszweck entsprechend eingestellt wird.
Die Homogenität über große Bereiche wird durch die große
Oberfläche des Pulves bei kleinen Diffisionswegen und
eine gute mechanische Durchmischung des Pulvers erreicht.
Die demnach hergestellten elektronischen Funktionswerkstoffe
sind chemische Verbindungen, die aus zwei oder mehrere
chemische Elemente bestehen, deren Zusammensetzung bei Er
starrung aus einer flüssigen Phase etwa aufgrund von Seige
rungseffekten nicht homogen ist und/oder von der
Stöchiometrie abweicht.
Dabei handelt es sich beispielsweise um
Halbleiterwerkstoffe, wie GaAs, PbSnTe und andere III-V-
(Pniktide), II-VI- und IV-VI-(Chalkogenide) Verbindungen,
die das Grundmaterial für den Aufbau elektronischer Bauteile
ergeben. (Die vorstehenden römischen Ziffern bezeichnen die
entsprechenden Gruppen des periodischen Systems der
chemischen Elemente).
Es ist daher der Grundgedanke der Erfindung, die Homogenität
der Halbleiter zu garantieren durch Einsatz von Pulvern mit
konstanter und gezielt eingestellter chemischer Zusammenset
zung der Körner und deren Weiterverarbeitung zu Formkörpern
unter hohem Druck von mehr als etwa 500 bar und Temperaturen
vorzugsweise unterhalb des Schmelzpunktes im HIP-Verfahren
zu erreichen. Die Herstellung der Halbleiterpulver kann
durch Reaktion hochreiner Elemente oberhalb der Schmelz
temperatur erfolgen, wonach die entstandenen Reguli unter
Intertgas mechanisch zu Pulvern zerkleinert werden. Es kann
aber auch der kürzere Weg durch direktes, heißisostatisches
Pressen der gut vermischten Pulver der Ausgangselemente
gewählt werden, wobei die Umsetzung zur gewünschten Verbin
dung bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes er
folgt. Weiterhin wurde gefunden, daß die Fertigung von gan
zen Bauelementen aus verschiedenen halbleitenden, leitenden
und isolierenden Komponenten zu einem festen Block durch das
heißisostatische Pressen im gleichen Zug erfolgen kann.
Es zeigte sich, daß die Korngröße der Halbleiterformteile
durch eine spezielle Wärmebehandlung bei der Durchführung
des HIP-Verfahrens bis hin zu einem orientierten Wachstum
gesteigert werden kann, was sich positiv auf die
elektronischen Eigenschaften auswirken kann. Das Verfahren
gemäß der Erfindung konnte insbesondere zur Herstellung von
Peltier-Elementen mit gutem Erfolg eingesetzt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 Schliffbilder zur Darstellung eines Gefügevergleichs
von polykristallinen PbSn-Telluriden, wobei in
Fig. 1 die herkömmliche polykristalline Erstarrung
aus der Schmelze dargestellt ist und in Fig. 2 das
erfindungsgemäße HIP-Sintern im Solidusbereich;
Fig. 3 den Seebeck-Koeffizienten für verschiedene Zusammen
setzungen in Abhängigkeit von der Temperatur;
Fig. 4 ein Diagramm, wobei der HIP-Zyklus bei der erfin
dungsgemäßen Verfahrensführung dargestellt ist;
Fig. 5 schematisch einen Schnitt längs der Linie V-V von
Fig. 6; eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Peltier-Elements;
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI von Fig. 5.
Fig. 1 zeigt ein geätztes Schliffbild, erhalten aus einer
polykristallinen Erstarrung von polykristallinen PbSn-
Telluriden aus der Schmelze, d. h. nach herkömmlicher Ver
fahrensführung. Sehr deutlich sind starke Inhomogenitäten
des Materials sichtbar sowie auch Abscheidungen an den Korn
grenzen.
Dagegen zeigt Fig. 2 ein ebenfalls geätztes Schliffbild,
erhalten mit den erfindungsgemäßen HIP-Verfahren im
Solidusbereich, wobei ebenfalls polykristalline PbSn-
Telluride abgeschieden wurden. Die Gefüge nach Fig. 1 und 2
lassen im Vergleich sehr deutlich erkennen, daß bei der
erfindungsgemäßen Verfahrensführung ein sehr homogenes
Material praktisch ohne Korngrenzenabscheidungen und
porenfrei hergestellt werden kann. Dies beruht unter anderem
darauf, daß jedwede Seigerungseffekte entfallen.
In Fig. 3 ist für die verschiedenen in der Legende von Fig. 3
angegebenen Materialien in Abhängigkeit von der Temperatur
der Seebeck-Koeffizient (in Microvolt pro °C) aufgetreten.
Fig. 3 ergibt die thermoelektrischen Eigenschaften des Halb
leiters Pb x Sn1 -x Te als Funktion der Zusammensetzung zwischen
x-0,4 bis x = 09. Der Seebeck-Koeffizient fällt von einem
sehr hohen positiven Wert auf einen sehr niedrigen negativen
Wert ab, wenn x von 0,75 auf 0,90 ansteigt.
In Fig. 4 ist das Temperatur-Zeit und das Druck-Zeit-Profil
beim heißisostatischen Pressen von Pb x Sn1 -x Te mitsamt einer
Wärmebehandlung zur Steigerung der Korngröße und zur
Entfernung von überschüssigem Tellur gezeigt.
Die Fig. 5 und 6 zeigen den schematischen Aufbau eines
Peltier-Elements, welches nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt worden ist. Daraus ergibt sich, daß
ein Zylinder 1 von konzentrischen Ringen 2, 3, 4 umgeben ist.
Der Zylinder 1 und die Ringe 2, 3, 4 bestehen aus Halbleiter
material mit unterschiedlichen Seebeck-Koeffizienten, wobei
der Seebeck-Koeffizient abwechselnd einmal positiv und
einmal negativ gewählt ist. Beispielsweise hat der Zylinder
1 und der Ring 3 einen positiven Seebeck-Koeffizienten und
die Ringe 2 und 4 einen negativen Seebeck-Koeffizienten.
Dazwischen liegen konzentrische Ringe 5 aus Isoliermaterial.
Nach der Herstellung dieser Scheibe nach dem HIP-Ver
fahren werden elektrische Leiter 6, 7 in den angegebenen
Bereichen (siehe Fig. 6) auf die Vorderseite bzw. Rückseite der
Scheibe aufgetragen. Die elektrischen Leiter können aber
auch zusammen mit dem HIP-Verfahren und einstückig mit der
Scheibe hergestellt werden. Die Leiter 7 verbinden auf der
Vorder- und Rückseite des Peltier-Elements den Zylinder 1
und die Ringe 2, 3 und 4 paarweise miteinander. Der Leiter 6
dient als Stromanschlußkontakt.
Die Rückseite wird also, abhängig von der Stromführung,
gekühlt bzw. erwärmt, wenn die Vorderseite über die Kontakte
6 an Spannung angelegt wird.
Im einzelnen wird das Peltier-Element nach Fig. 5, 6 wie
folgt hergestellt: Es werden konzentrische Zylinder und
Hohlzylinder aus vorverdichtetem Pb x Sn1- x Te-Pulver benötigt
und zwar mit x = 0,75 und 0,90 für die Teile mit positivem
bzw. negativem Seebeckkoeffizienten sowie vorverdichtete
ringförmige Teile mit x = 0,85 zur Verbindung der Zylinder und
Hohlzylinder.
Die Herstellung der Legierungen erfolgt aus Stücken von
Blei, Zinn und Tellur mit einer Reinheit von jeweils 99,9999%,
welche zur Entfernung von Oberflächenschichten einer
Ätzbehandlung unterzogen werden und anschließend unter
reinstem Wasserstoff zur Entfernung von Sauerstoffspuren
eingeschmolzen werden. Die für die jeweilige Zusammensetzung
erforderlichen Mengen werden nach der Wasserstoffbehandlung
abgewogen und unter Hochvakuum in voluminöse Quarzampullen
eingeschmolzen. Nach dem Erhitzen bis zur Reaktionstempera
tur werden die abgekühlten Reguli entnommen und in einer
reinen, inerten Atmosphäre wie Argon oder Stickstoff zu
Pulvern zermahlen und auf eine Korngröße von weniger als 65
µm abgesiebt. Diese Pulver werden in einer reduzierenden,
blei- und zinnreichen Atmosphäre getempert und anschließend
in entsprechend gestalteten Stahlformen unter Vakuum entwe
der uniaxial zu den für den Aufbau eines Peltier-Elements
erforderlichen Teilen vorgepreßt oder unter kaltisosta
tischen Preßbedingungen (nach dem sog. Wet-Bag-Verfahren) zu
Formteilen verdichtet. Die einzelnen Bauelemente werden dann
zusammengefügt und in einem gasdichten Container, etwa aus
Glas oder Kupfer, eingemantelt, dessen innere Oberfläche mit
einem diffusionshemmenden Belag, etwa aus Wolfram, beschich
tet ist. Die komplette Kombination aus dem isolierenden Kern
und dem geringfügigen Isolator, den n- und p-leitenden Halb
leiterringen und den scheibenförmigen Verbindungsteil des n-
und p-leitenden Halbleiters sowie die Stromkontakte und
ringförmigen Kontaktstücke aus mit einem diffusionshemmenden
Überzug versehenen Kupfer (Wolfram) wird nach dem Einmanteln
evakuiert und gasdicht verschlossen, und nach einem genau
festgelegten Druck-Temperatur- und Zeitplan heißisostatisch
zu einem dichten und festen Block mit der Funktion eines
Peltier-Elements verbunden.
Es können auch langgestreckte zylindrische Formkörper als
Halbzeug nach Art der Fig. 5, 6 hergestellt und nach dem
heißisostatischen Pressen in Scheiben zerteilt werden,
welche dann zu fertigen Peltier-Elementen weiterverarbeitet
werden (Kontaktieren, Ummanteln).
Es liegt nahe, die in Fig. 5, 6 dargestellte konzentrische
Konfiguration sinngemäß auch blockartig, d. h. aus ebenen
Scheiben zu fügen und später durch Zerteilen zu multipli
zieren.
Die thermoelektrischen Eigenschaften (Seebeck-Koeffizient)
der Verbindung Pb x Sn1 -x Te im Bereich von x-Werten zwischen
0,4 und 0,9 als Funktion der Temperatur sind in Fig. 3
wiedergegeben. Dies erklärt die Wahl von x = 0,75 und 0,90
für den n- und p-leitenden Schenkel und von x = 0,85 für das
Verbindungsstück.
Ein typischer HIP-Zyklus für die Herstellung eines Peltier-
Elements aus einem Material auf der Basis von PbSnTe ist in
Fig. 4 wiedergegeben. Es stellt den Druck und die
Temperatur als Funktion der Zeit dar und beinhaltet auch
eine zusätzliche Wärmebehandlung zur Steigerung der
Korngröße und zur Verminderung des überschüssigen Tellurs
mit Hilfe einer PbSn-Folie als Getter, die vor der HIP-
Behandlung eingelegt wird.
Das HIP-behandelte Halbleitermaterial übertrifft in seinen
elektrischen Eigenschaften (Typ, Dichte und Beweglichkeit
der Ladungsträger sowie der elektrische Widerstand) die
Werte für polykristallines Halbleitermaterial, das nach der
Methode von Bridgmann hergestellt wurde. Es eignet sich daher
sehr gut zur Herstellung von effizienten Peltier-Elementen.
Als eine neuartige Anwendung des HIP-Verfahrens wurden
binäre und ternäre chalkogenidische Halbleitermaterialien
hergestellt. Als Modellsubstanzen wurden GaAs und
verschiedene Pb-Sn-Telluride untersucht.
Der Vorteil des HIP-Verfahrens besteht darin, daß auch
Materialien mit hohen Eigendampfdrücken als absolut dichte
Werkstoffe mit ideal homogener Phasenzusammensetzung
hergestellt werden können. Außerdem finden bei dieser
Technik die Verdichtungsprozesse im festen Zusand (Solidus-
Bereich) unter Umgehung der Schmelzphase statt, so daß
Phasentrennungen, Seigerungen und kristall-chemische
Inhomogenitäten an den Korngrenzen vermieden werden.
Hierdurch entstehen polykristalline Materialien dieser
technisch wichtigen Funktionswerkstoffe, die in gewisser
Hinsicht quasi-einkristalline Eigenschaften besitzen.
Als Beispiel seien folgende Einsatzgebiete erwähnt:
- - Kostengünstige Erzeugung großformatiger polykristalliner Materialien, die auf bestehenden Einsatzgebieten ein kristalline Werkstoffe ersetzen könnten (z. B. Solar zellen);
- - Herstellen und Fügen kompletter Halbleiter-Aggregate in einem Arbeitsgang (Sintern, Fügen, Kontaktieren) zur Er zeugung von Bauelementen, z. B. Peltier-Elementen.
Claims (18)
1. Verwendung des Heiß-Isostatischen-Pressens (HIP-Ver
fahren) zur Herstellung von elektronischen Funktionswerk
stoffen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Chalkogenide und/oder Pniktide dem HIP-Verfahren unter
worfen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Peltier-Elemente mit Hilfe des HIP-Verfahrens her
gestellt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial ein pulverför
miger Halbleiterwerkstoff mit einer Korngröße von weniger
als 200 µm verwendet wird, der zu einem Formteil vorver
dichtet und anschließend dem HIP-Verfahren unterworfen
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Formteil unter einem Druck von über 500 bar und bei
einer Temperatur bis zu 900°C dem HIP-Verfahren unter
worfen wird dergestalt, daß das Ausgangsmaterial ohne
thermische Zersetzung porenfrei verdichtet wird und einen
festen Verbund eingeht.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorverdichtung unter Vakuum durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die elektrischen Eigenschaften des pulverförmi
gen Ausgangsmaterials duch Tempern in einer geeigneten
Atmosphäre gezielt verändert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
durch das Tempern in geeigneter Atmosphäre die Oberflä
chen der Pulverkörner mit Atomen und/oder Molekülen aus
der Atmosphäre belegt werden und damit eine elektrische
Passivierung der Korngrenzen im verdichteten Formteil er
reicht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Halbleiter-Ausgangsmaterial mit
elektrisch leitenden und/oder elektrisch isolierenden
pulverförmigen Ausgangsmaterialien kombiniert und zu
sammen mit diesen den festen Verbund eingeht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die unterschiedlichen Funktionswerk
stoffe in einem derartigen geometrischen Arrangement
gefügt werden (Halbzeug), so daß durch anschließendes
Trennen (z. B. Sägen) die gewünschten Bauteile herstell
bar sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
ein nach diesem Verfahren hergestellter Zylinderkörper in
Scheiben getrennt wird, die anschließend an ihren Stirn
flächen mit den elektrischen Kontakten versehen werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die unterschiedlichen Halbleitermate
rialien sowie die die elektrischen Kontakte ergebenden
pulverförmigen Ausgangsmaterialien gleichzeitig und zu
sammen dem HIP-Verfahren unterworfen werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Herstellung der Ausgangspulver
durch Mahlen und sieben unter inertem Gas erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Herstellung der Ausgangspulver
durch Verdüsen mit einem inerten Gas erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Herstellung der Ausgangspulver
durch Verdampfen unter niedrigem Druck oder in einer
Wasserstoffatmosphäre erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß damit Halbleiter auf der Basis von
III-V Verbindungen, wie GaAs, InP und GaAlAsP, oder von
IV-VI Verbindungen, wie PbTe, PbSe oder SnTe, oder von
Bi-Te und Cd-Hg-Te-Legierungen zu thermoelektrischen Vor
richtungen, wie Peltier-Elementen, verarbeitet werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
als Halbleiter die Verbindung Pb x Sn1 -x Te gewählt wird,
die durch Variation des Zinnanteils unterschiedliche See
beckkoeffizienten hat.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
als Halbleiter unterschiedlicher Seebeckkoeffizienten
Pb0,75Sn0,25Te bzw. Pb0,90Sn0,10Te sowie als Verbindung
dazwischen Pb0,85Sn0,15Te gewählt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873704372 DE3704372A1 (de) | 1987-02-12 | 1987-02-12 | Verwendung des heiss-isostatischen-pressens zur herstellung von elektronischen funktionswerkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873704372 DE3704372A1 (de) | 1987-02-12 | 1987-02-12 | Verwendung des heiss-isostatischen-pressens zur herstellung von elektronischen funktionswerkstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3704372A1 true DE3704372A1 (de) | 1988-08-25 |
DE3704372C2 DE3704372C2 (de) | 1990-02-08 |
Family
ID=6320836
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873704372 Granted DE3704372A1 (de) | 1987-02-12 | 1987-02-12 | Verwendung des heiss-isostatischen-pressens zur herstellung von elektronischen funktionswerkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3704372A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1987-02-12 DE DE19873704372 patent/DE3704372A1/de active Granted
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DE3704372C2 (de) | 1990-02-08 |
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