DE1277967C2 - Verfahren zur Herstellung einer Halbleiteranordnung, insbesondere einer thermoelektrischen Halbleiteranordnung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Halbleiteranordnung, insbesondere einer thermoelektrischen HalbleiteranordnungInfo
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Description
Aktenzeichen: P 12 77 967.8-33 (N19861) 1277 967 Anmeldetag: 10.Aprill961
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Halbleiteranordnung, insbesondere
einer thermoelektrischen Halbleiteranordnung, bei dem wenigstens ein metallisches Teil mechanisch gut
haftend und unter Bildung eines ohmschen Uberganges elektrisch leitend mit einem Halbleiterkörper
auf der Basis von Bi2Tes verbunden wird, sowie auch auf die nach diesem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Halbleiteranordnung, insbesondere thermoelektrische Halbleiteranordnung.
Unter einem Halbleiterkörper auf der Basis von BisTes wird ein Körper verstanden, der aus BitTes
besteht oder aus einem Mischkristallkörper von Bi2Tes, in dem das Wismut und/oder Tellur teilweise
durch andere Elemente ersetzt sind, wie z. B. das Wismut durch Antimon und das Tellur durch
Schwefel und/oder Selen. Solche Halbleiterkörper können in Halbleiteranordnungen, wie z.B. temperaturabhängigen Widerständen, verwendet werden,
insbesondere sind sie jedoch für die Anwendung in thermoelektrischen Halbleiteranordnungen, wie Peltierkühlgeräten, thermoelektrischen Wärmepumpen
und Thermogeneratorefi, wichtig.
Dabei tritt oft das Problem auf, eine mechanisch gut haftende und elektrisch gut leitende Verbindung,
welche bis zu ziemlich hohen Temperaturen, insbesondere bis mindestens 250° C, stabil ist, zwischen
einem Halbleiterkörper aus diesem Material und einem Metallstreifen zu erzeugen. Insbesondere tritt
dieses Problem bei der Herstellung von thermoelektrischen Anordnungen auf, deren Elementarzelle aus
einem π-förmigen Gebilde von zwei solchen, meistens stabfönnigen und parallel zu einander angeordneten
Körpern besteht, welche mechanisch haftend und elektrisch möglichst gut leitend durch einen Metallstreifen, z.B. aus Kupfer, überbrückt werden. Der
eine Halbleiterstab besteht dabei z. B. aus n-leitendem WismuttelIurid oder aus einem n-leitenden
Mischkristallkörper auf Bi2Te3-Basis, wie z. B. aus einer Zusammensetzung von 80 Gewichtsprozent
Bi2Tes und 20 Gewichtsprozent Bi2Se3, und der andere Halbleiterstab kann gleichzeitig z. B. aus p-leitendem Wismuttellurid oder einem p-leitenden
Mischkristallkörper auf Bi2Te3-Basis, wie z. B. aus einer Zusammensetzung von 40 Gewichtsprozent
Bi2Te. und 60 Gewichtsprozent Sb2Te3 bestehen.
Bisher werden solche Verbindungen zwischen z. B, einem Kupferstreifen und einem solchen Halbleiterkörper unter Verwendung eines Lötmittels hergestellt. Da jedoch die üblichen Lote nicht oder nur
schlecht an diesen Halbleitermaterialien haften, ist es notwendig, im Hinblick auf die Anforderungen einer
Verfahren zur Herstellung einer
Halbleiteranordnung, insbesondere einer
thermoelektrischen Halbleiteranordnung
N. V. Philips' Gloeilampenfabrieken,
Eindhoven (Niederlande)
Vertreter:
Dr. P. Roßbach, Patentanwalt,
2000 Hamburg, Mönckebergstr. 7
hohen mechanischen Festigkeit und eines möglichst niedrigen Kontaktwiderstandes besondere und umständliche zusätzliche Maßnahmen bei einer solchen
Verlötung zu treffen. So ist es z. B. erforderlich, die
as zu verlötende Fläche des Halbleiterkörpers zuerst mit einem Überzug aus Wismut oder einer Wismut-Zinn-Legierung zu versehen, und/oder es wird die
Verlötung mit dem Halbleiterkörper in nichtoxydierender Atmosphäre unter gleichzeitiger Ultraschall-
einwirkung durchgeführt.
Die Erfindung zielt unter anderem darauf ab, ein anderes, besonders zweckmäßiges Verfahren zur
Herstellung solcher Halbleiteranordnungen anzugeben, mit dem in einfapherer Weise Verbindungen
zwischen einem Metallteil und einem Halbleiterkörper auf Bi2Tes-Basis hergestellt werden können,
welche eine hohe mechanische Festigkeit und niedrigen Kontaktwiderstand, wie diese für thermoelektrische Zwecke gewünscht sind, aufweisen.
Erfindungsgemäß wird dazu mit dem Halbleiterkörper auf der Basis von Bi2Te3 ein metallisches Teil
in Berührung gebracht, das wenigstens an der Berührungsfläche mit dem Halbleiterkörper aus Kupfe^
Silber oder Legierungen von Kupfer und/oder Silber
besteht, worauf durch Erhitzung auf eine Temperatur, welche wenigstens gleich der Schmelztemperatur
des Halbleiterkörpers und niedriger als die Schmelztemperatur des an der Berührungsfläche vorhandenen
Metallteiles ist, wenigstens eine an der Beriihrungs
fläche angrenzende Schicht des Halbleiterkörpers
zum Schmelzen und zum Reagieren mit dem Metallteil gebracht wird.
*Mf17/3tt
1
Es hat sich überraschenderweise erwiesen, daß sich mit diesem Verfahren in einfacher Weise und
in kurzer Zeit, z. B. in einer halben Minute, eine mechanisch gut haftende und elektrisch gut leitende
Verbindung mit dem Halbleiterkörper herstellen läßt, wahrscheinlich dadurch, daß das Kupfer oder Silber
mit dem flüssigen Halbleiter unter Bildung einer die mechanische Haftung hervorrufenden Kupfer-Tellurbzw.
Silber-Tellur-Verbindung reagiert, während das dabei entstehende Wismut den niedrigen Kontaktwiderstand
begünstigen könnte.
Gute Erfolge wurden insbesondere mit einem Metallteil erreicht, das wenigstens an der Berührungsfläche,
vorzugsweise als Ganzes, aus Kupfer besteht. Solche Verbindungen mit Kupfer haben sich beim
Dauerbetrieb als stabil bis zu Temperaturen von mindestens etwa 250° C ergeben. Auch Kupferlegierungen
mit vorzugsweise wenigstens 10 Gewichtsprozent, insbesondere mehr als 40 Gewichtsprozent Kupfer
haben sich als zweckmäßig ergeben, wie z. B. Mes- ao sing. Besonders gute Erfolge wurden auch mit
Kupfer-Nickel-Zink-Legierungen erreicht, vorzugsweise mit 40 bis 95 Gewichtsprozent Cu, 0 bis 40 Gewichtsprozent
Zn und 5 bis 60 Gewichtsprozent Ni. Die Verbindungen mit diesen Legierungen haben »5
sich bei Dauerbetrieb als stabil selbst bei Temperaturen von mindestens etwa 400° C erwiesen. Von
diesen Legierungen ist eine Legierung von etwa 62 Gewichtsprozent Cu, 18 Gewichtsprozent Ni,
20 Gewichtsprozent Zn auch deshalb so günstig, weil sie gleichzeitig eine für diese Art von Legierungen
besonders hohe Leitfähigkeit aufweist, was für einen Uberbriickungsmetallteil in einer thermoelektrischen
Anordnung wichtig ist. Auch Silber und Silberlegierungen sind brauchbar. Insbesondere wenn es sich
um Kupfer und Kupferlegierungen handelt, wird das Metallteil wegen des relativ niedrigen Preises solcher
Materialien vorzugsweise vollständig aus diesem Material hergestellt; man kann jedoch auch Kupfer und
Silber oder Legierungen von Kupfer oder Silber als mechanisch gut haftenden Überzug, z. B. elektrolytisch
oder durch Aufwalzen, auf ein Metallteil aus einem anderen' Material, z. B. Eisen, Aluminium
oder Aluminiumlegierungen, anbringen und so die gewünschte Verbindung mit dem Überzug herstellen.
Zur Vermeidung von Oxydschichten an der Berührungsfläche kann gewünschtenfalls die Schweißung
in einer inerten oder reduzierenden Atmosphäre durchgeführt werden. Vorzugsweise wird jedoch in
einfacher Weise ein Oxyd lösendes Flußmittel auf so die Berührungsfläche gebracht. Dazu hat sich Borax
(Na2B4O7 meistens mit Kristallwasser) als besonders
geeignet erwiesen. Es ist jedoch auch möglich, andere oxydlösende Flußmittel, wie z. B. NaNH4HPO4, zu
verwenden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Weise durchgeführt werden, daß man das Halbleitermaterial
in flüssigem Zustand in eine Gußform gießt, welche das zu verwendende Metallteil enthält, so daß
gleichzeitig mit dem Gießen die Verbindung erzeugt wird. Vorzugsweise wird beim erfindungsgemäßen
Verfahren das Metallteil auf eine Temperatur in dem erwähnten Temperaturbereich erhitzt und mit dem
Halbleiter so lange in Berührung gebracht, bis eine dünne, an die Berührungsfläche grenzende Schicht
des Halbleiters, z. B. eine Schicht von 0,5 mm Dicke, schmilzt, worauf abgekühlt wird. Die ganze Behandlung
dauert dann nur sehr kurze Zeit. Die Heizung
967
des Metallteils kann induktiv erfolgen oder vorzugsweise dadurch, daß man das Metallteil zeitweise mit
einem auf eine solche Temperatur erhitzten Heizkörper in Kontakt bringt.
Die Erfindung wird jetzt noch an Hand einiger Figuren und Beispiele näher erläutert.
F i g. 1 zeigt schematisch im Durchschnitt eine bekannte π-förmige thermoelektrische Zelle während
der Anbringung des Überbrückungselementes gemäß der Erfindung;
F i g. 2 zeigt dieselbe Anordnung wie in F i g. 1 in einem späteren Stadium des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Als Beispiel einer Anwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird jetzt zuerst die Herstellung
einer thermoelektrischen Elementarzelle mit zwei halbleitenden Schenkeln aus Wismuttellurid entgegengesetzten
Leitungstyps näher beschrieben.
Dazu wurde (s. F i g. 1) eine Chrom-Nickel-Stahl-Heizplatte 1 verwendet, die in an sich bekannter
Weise durch einen Widerstandsdraht auf eine Temperatur von etwa 650° C aufgeheizt wurde. Auf diese
Heizplatte wurde eine als Überbrückungselement bestimmte Kupferplatte 2 von etwa 3 mm Dicke,
14 mm Länge und 5 mm Breite gelegt, welche vorher mit einer Boraxsuspension in Wasser 3 als Flußmittel
versehen war. Dadurch, daß die Kupferplatte 2 mit der Heizplatte 1 in Berührung stand, wurde die
Kupferplatte 1 bis auf eine Temperatur von etwa 650° C aufgeheizt. Nachdem die Boraxschicht 3 aufgeschmolzen
war, wurden zwei durch eine Glimmerschicht 4 getrennte Stäbchen von 10 mm Länge und
mit einem Querschnitt von etwa 5x5 mm2, von denen das eine Stäbchen S aus gepreßtem und gesintertem
η-leitendem Bi2Te3 und das andere Stäbchen 6 aus gepreßtem und gesintertem p-leitendem Bi2Te3
bestand, auf die Boraxschicht 3 angebracht und unter leichtem Druck mit ihren Endflächen mit der
Kupferplatte 2 in Berührung gebracht. Die ganze Behandlung wurde einfach an der Luft durchgeführt.
Da die Temperatur der Kupferplatte 2 höher ist als die Schmelztemperatur (etwa 590° C) von Wismuttellurid,
fingen praktisch sofort dünne, an die Berührungsfläche grenzende Schichten der Halbleiterstäbchen 5 und 6 an zu schmelzen und mit der
Kupferplätte 2 zu reagieren. Wie aus F i g. 2, in der entsprechende Teile mit den entsprechenden Bezugsziffern von F i g. 1 bezeichnet worden sind, ersichtlich
ist, bildeten sich dabei zwei dünne Reaktionszonen 7 und 8. Nach etwa 20 Sekunden war etwa
eine 0,5 mm dicke Schicht beider Halbleiterstäbchen 5 und 6 geschmolzen, worauf die Kupferplatte 2 mit den draufstehenden Halbleiterstäbchen 5
und 6 sofort von der Heizplatte 1 entfernt und abgekühlt wurden.
Nach dem Abkühlen ergab sich, daß sich zwischen den Halbleiterstäbchen S und 6 einerseits und der
Kupferplatte 2 andererseits mechanisch gut haftende und elektrisch sehr gut leitende Verbindungen mit
vernachlässigbarem Kontaktwiderstand gebildet hatten. Nach 2 Monaten Erhitzung auf 250° C hatte
sich weder an den Haftungseigenschaften noch an den elektrischen Eigenschaften etwas geändert.
Zur Ergänzung der thermoelektrischen Halbleiteranordnung nach F i g. 2 können gewünschtenfalls auf
die Endflächen 9 und 10 -der Halbleiterstäbchen 5 und 6 in ähnlicher Weise Kupferplatten als Stromzuführungsleiter
angebracht werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer Halbleiteranordnung, insbesondere einer thermoelektrischen
Halbleiteranordnung, bei dem wenigstens ein metallisches Teil mechanisch gut haftend und unter
Bildung eines ohmschen Uberganges elektrisch leitend mit einem Halbleiterkörper auf der Basis
von Bi2Tes verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Halbleiterkörper ein metallisches Teil in Berührung gebracht
wird, das wenigstens an der Berührungsfläche mit dem Halbleiterkörper aus Kupfer, Silber oder Legierungen von Kupfer und/oder Silber besteht,
worauf durch Erhitzung auf eine Temperatur,, welche wenigstens gleich der Schmelztemperatur
des Halbleiterkörpers und niedriger als die Schmelztemperatur des an der Berührungsfläche
vorhandenen Metallteils ist, wenigstens eine an die Berührungsfläche angrenzende Schicht des
Halbleiterkörpers zum Schmelzen und zum Reagieren mit dem Metallteil gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Metallteil verwendet wird,
das wenigstens an der Berührungsfläche, vorzugsweise als Ganzes, aus Kupfer besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,'daß ein Metallteil aus einer Kupferlegierung mit wenigstens 10 Gewichtsprozent
Kupfer, vorzugsweise mehr als 40 Gewichtsprozent Kupfer verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Metallplatte aus einer
Kupfer-Nickel-Zink-Legierung, vorzugsweise mit 40 bis 95 Gewichtsprozent Cu, 0 bis 40 Gewichtsprozent Zn und 5 bis 60 Gewichtsprozent
Ni verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Legierung von etwa
62 Gewichtsprozent Kupfer, 18 Gewichtsprozent Nickel, 20 Gewichtsprozent Zink verwendet wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein oxydlösendes Flußmittel auf der Berührungsfläche angebracht wird, vorzugsweise
Borax.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallteil auf eine Temperatur in
dem erwähnten Temperaturbereich erhitzt wird und mit dem Halbleiterkörper so lange in Berührung gebracht wird, bis eine dünne an der Berührungsfläche grenzende Schicht des Halbleiters
schmilzt, worauf abgekühlt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Metallteil zeitweise
mit einem auf eine solche Temperatur erhitzten Heizkörper in Kontakt bringt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 160305;
Buch von A. F. Joffe, »Halbleiter-Thermoelemente«, Berlin 1957, S. 28 und 56;
»Proceedings of the IRE«, Juni 1958, S. 962 und 965;
»Fortschritte der Mineralogie«, Bd. 33, 1954, S. 53-.
»ETZ B«, Bd. 11, 1959, S. 334.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
109 (17/219 ». M O Bundetdruclcerel Berlin
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1962
- 1962-04-06 GB GB13346/62A patent/GB997184A/en not_active Expired
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