-
Die Erfindung betrifft ein thermoelektrisches Element
und ein Verfahren zum Herstellen eines thermoelektrischen Elements.
-
Ein thermoelektrisches Element macht
sich den thermoelektrischen Effekt zu Nutze, welcher von Thomas
Johann Seebeck im Jahre 1821 entdeckt wurde und zu dessen Ehren
Seebeck-Effekt genannt wird. Der Seebeck-Effekt ist die Umkehrung
des Peltier-Effekts, welcher im Jahre 1834 von Jean Charles Athanase
Peltier entdeckt wurde. Beim Seebeck-Effekt wird an den freien Enden
zweier elektrischer Leiter aus verschiedenen, jeweils homogenen
sowie isotropen elektrisch leitfähigen
Materialien auf Grund der unterschiedlichen Elektronegativität eine elektrische
Spannung erzeugt, wenn die Kontaktstelle der beiden Leiter einerseits
und die freien Enden der beiden Leiter andererseits unterschiedliche
Temperaturen haben. Diese Spannung wird „Thermokraft" oder „Thermospannung" genannt. Die Kontaktstelle
der beiden Materialien wird „Thermoübergang" genannt. Werden
die freien Enden der beiden Leiter kurzgeschlossen, so fließt ein als „Thermostrom" bezeichneter elektrischer
Strom. Beim Peltier-Effekt
wird hingegen an der Kontaktstelle zweier verschiedener, jeweils
homogener sowie isotroper elektrisch leitfähiger Materialien mit zueinander
unterschiedlicher Elektronegativität bei Stromfluss Wärme erzeugt oder
entzogen.
-
Ein Thermopaar, welches den Peltier-Effekt ausnutzt,
kann sowohl als Kühlelement
als auch als Heizelement verwendet werden. Ein solches Thermopaar
weist zwei elektrische Leiter aus zwei verschiedenen, jeweils homogenen
sowie isotropen elektrisch leitfähigen
Materialien auf, welche an ihrem einen Ende miteinander gekoppelt
sind und an ihrem anderen Ende mit einem geeigneten elektrischen
Schaltkreis gekoppelt sind. Aus [1] ist eine Übersicht über unterschiedliche Thermopaare
und den diesen Thermopaaren zugeordneten Thermospannungen bekannt.
-
Werden die Kontaktstelle sowie die
beiden freien Enden eines solchen Thermopaares einer Temperaturdifferenz
ausgesetzt, so wird zwischen den beiden freien Enden eine Thermospannung
erzeugt, welche als Energielieferant für elektronische Schaltkreise
verwendet werden kann. Somit kann ein Thermopaar, welches einer
Temperaturdifferenz ausgesetzt ist und welches folglich den Seebeck-Effekt ausnutzt,
als thermoelektrischer Generator verwendet werden. Üblicherweise
werden mehrere Thermopaare hintereinander, d.h. in Serie, geschaltet,
wodurch ein thermoelektrischer Generator mit einem Thermopaar-Mehrfachstapel und
mehreren Thermoübergängen gebildet
wird. Die von einem thermoelektrischen Generator bereitgestellte
Gesamtspannung ist dann im Wesentlichen die Summe der Thermospannungen
der einzelnen Thermopaare. Die Höhe
der einzelnen Thermospannung ist dabei eine Funktion des Seebeck-Koeffizienten der
für das Thermopaar
verwendeten Materialkombination.
-
Für
ein einfaches Thermopaar bzw. für
einen Thermopaar-Mehrfachstapel
mit mehreren hintereinander geschalteten Thermopaaren wird üblicherweise
eine der folgenden Materialkombinationen eingesetzt, welche einzeln
oder in Kombination miteinander verwendet werden können:
- – Kupfer
als erstes elektrisch leitfähiges
Material und Kupfer-Nickel als zweites elektrisch leitfähiges Material,
und/oder
- – Nickel
als erstes elektrisch leitfähiges
Material und Nickel-Chrom als zweites elektrisch leitfähiges Material,
und/oder
- – Platin-Rhodium
als erstes elektrisch leitfähiges Material
und Platin als zweites elektrisch leitfähiges Material.
-
Diese Materialkombinationen gewährleisten jeweils
auf Grund großer
Seebeck-Koeffizienten eine erhebliche Thermospannung und ermöglichen
somit einen effizienten thermoelektrischen Generator.
-
Es wird insbesondere die Materialkombination
Nickel und Nickel-Chrom eingesetzt, da diese Materialien überdies
eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen
und somit auch bei hohen Temperaturen ein linearer Verlauf der Thermospannungen
erreicht werden kann.
-
Aus [2] ist ein makroskopisch aufgebauter thermoelektrischer
Generator bekannt. Bei diesem makroskopischen thermoelektrischen
Generator werden die mechanischen Kopplungen der Thermoübergänge zwischen
den verschiedenen elektrisch leitfähigen Materialien beispielsweise
mittels Verschweißens
erzeugt. Allerdings resultiert daraus ein großvolumiger thermoelektrischer
Generator mit nur einigen wenigen Thermoübergängen. Somit kann der bekannte
makroskopische thermoelektrische Generator lediglich geringe Thermospannungen
im mV-Bereich liefern.
-
Ein in Halbleiter-Prozesstechnik
hergestellter integrierter thermoelektrischer Generator ist aus [3]
und [4] bekannt. Dieser integrierte thermoelektrische Generator
ist im Vergleich zu einem makroskopischen thermoelektrischen Generator
erheblich miniaturisiert. Somit ergibt sich lediglich ein geringer Abstand
zwischen „warmen" und „kalten" Thermoübergängen, welche
sich auf Grund der an dem thermoelektrischen Generator bereitgestellten
Temperaturdifferenz ergeben. Da bei einem integrierten thermoelektrischen
Generator meist der Effekt der Wärmeleitung
störend
auftritt, ist der Temperaturunterschied zwischen „warmen" und „kalten" Thermoübergängen nur
gering. Daraus resultiert folglich eine nur geringe Thermospannung. Überdies
beschränkt
die beim Herstellen verwendete Halbleiter-Prozesstechnik die einsetzbaren elektrisch
leitfähigen Materialien für die Thermopaare
eines integrierten thermoelektrischen Generators.
-
Aus [5] ist ein in Dünnfilmtechnik
hergestellter thermoelektrischer Dünnfilm-Generator bekannt. Beim
Herstellen dieses thermoelektrischen Dünnfilm-Generators werden dünne Schichten
geeigneter Materialien aufeinander abgeschieden und danach mäanderförmig strukturiert.
Um eine ausreichend hohe Gesamtspannung bereitzustellen, weist der thermoelektrische
Dünnfilm-Generator üblicherweise eine
Vielzahl von Thermoübergängen auf.
Dabei ergibt sich jedoch wegen der als Dünnfilme ausgebildeten elektrischen
Leiterschichten ein hoher Innenwiderstand in dem thermoelektrischen
Dünnfilm-Generator
und somit kann der thermoelektrische Dünnfilm-Generator nur eine geringe
Gesamtleistung im μW-Bereich
bereitstellen. Außerdem
ist das übliche Herstellungsverfahren
nicht nur teuer und aufwändig sondern
auch sehr materialbelastend für
bereits erzeugte Teile des thermoelektrischen Dünnfilm-Generators. Als Materialkombination
wird üblicherweise Nickel
und Nickel-Chrom verwendet und zum Aufdampfen von Chrom und Nickel
werden sehr hohe Temperaturen von über 1.500°C benötigt. Auf Grund der Strahlungswärme, welche
von der zum Aufdampfen benötigen
Quelle abgestrahlt wird, kommt es zu erheblichen mechanischen Verspannungen
in den bereits erzeugten Thermopaar-Schichten des thermoelektrischen
Dünnfilm-Generators.
Dies hat nicht selten Brüche
in den Thermopaar-Schichten und damit einen Ausfall des gesamten
thermoelektrischen Dünnfilm-Generators
zur Folge.
-
Der Erfindung liegt somit das Problem
zugrunde, ein thermoelektrisches Element bereitzustellen, welches
sowohl auf Grund eines elektrischen Stromflusses Wärme bzw.
auf Grund einer Temperaturdifferenz einen elektrischen Strom erzeugen
kann als auch gegenüber
dem Stand der Technik einerseits einfacher herstellbar ist und andererseits
bereits bei einer geringen Temperaturdifferenz eine höhere Spannung
sowie eine höhere
Leistung bereitstellen kann.
-
Das Problem wird durch ein thermoelektrisches
Element sowie ein Verfahren zum Herstellen eines thermoelektrischen
Elements mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
-
Ein thermoelektrisches Element weist
auf: einen ersten Schichtstapel, welcher aufweist eine erste Trägerschicht
aus einem elektrisch isolierenden Material und eine auf der ersten
Trägerschicht
angeordnete erste Funktionsschicht aus einem ersten elektrisch leitfähigen Material,
einen auf dem ersten Schichtstapel angeordneten zweiten Schichtstapel, welcher
aufweist eine zweite Trägerschicht
aus einem elektrisch isolierenden Material und eine auf der zweiten
Trägerschicht
angeordnete zweite Funktionsschicht aus einem zweiten elektrisch
leitfähigen Material,
wobei der erste Schichtstapel und der darüber angeordnete zweite Schichtstapel
einen Gesamtschichtstapel bilden, und eine elektrisch leitfähige Verbindungsschicht,
welche an mindestens einer Seitenfläche des Gesamtschichtstapels
vorgesehen ist und welche die erste Funktionsschicht mit der zweiten
Funktionsschicht elektrisch koppelt, wobei das erste elektrisch
leitfähige
Material ungleich dem zweiten elektrisch leitfähigen Material ist, und wobei das
erste elektrisch leitfähige
Material und das zweite elektrisch leitfähige Material derart gewählt sind, dass
die erste Funktionsschicht und die zweite Funktionsschicht ein Thermopaar
bilden.
-
Bei einem Verfahren zum Herstellen
eines thermoelektrischen Elements werden folgende Schritte ausgeführt: Bereitstellen
einer ersten elektrisch isolierenden Folie und einer zweiten elektrisch isolierenden
Folie; Aufbringen eines ersten elektrisch leitfähigen Materials auf die erste
elektrisch isolierende Folie, so dass eine erste Mehrschichtfolie
erzeugt wird; Aufbringen eines zweiten elektrisch leitfähigen Materials
auf die zweite elektrisch isolierende Folie, so dass eine zweite
Mehrschichtfolie erzeugt wird, wobei das zweite elektrisch leitfähige Material
ungleich dem ersten elektrisch leitfähigen Material ist und einen
hohen Seebeck-Koeffizienten
aufweist; Aufbringen der zweiten Mehrschichtfolie auf die erste Mehrschichtfolie,
so dass eine Schichtenfolie erzeugt wird; Strukturieren der Schichtenfolie,
so dass aus der Schichtenfolie ein Gesamtschichtstapel herausgetrennt
wird; Aufbringen einer elektrisch leitfähigen Schicht auf mindestens
einer Seitenfläche
des Gesamtschichtstapels; und Strukturieren der elektrisch leitfähigen Schicht
auf der Seitenfläche
des Gesamtschichtstapels, so dass eine elektrisch leitfähige Verbindungsschicht
erzeugt wird. Dabei wird aus dem ersten elektrisch leitfähigen Material
und dem zweiten elektrisch leitfähigen
Material mittels der elektrisch leitfähigen Verbindungsschicht ein
Thermopaar gebildet.
-
Anschaulich stellt der Gesamtschichtstapel des
thermoelektrischen Elements folglich eine Sandwich-artige Struktur
dar.
-
Ein Vorteil der Erfindung ist darin
zu sehen, dass das thermoelektrische Element bereits bei einer Temperaturdifferenz ΔT von nur ΔT = 5°C eine Gesamtspannung
im V-Bereich und eine Gesamtleistung im mW-Bereich bereitstellen
kann.
-
Ein weiterer Vorteil des thermoelektrischen Elements
ist, dass das thermoelektrische Element einfach und kostengünstig hergestellt
werden kann. Insbesondere das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren basiert
auf einfachen, leicht durchzuführenden
Prozessen.
-
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren hat überdies
den Vorteil, dass bis inklusive des Erzeugens der Schichtenfolie
jeder Verfahrensschritt in einem einfach handhabbaren, sogenannten "roll-to-roll-Verfahren" durchgeführt werden kann. Anschaulich
wird bei einem roll-to-roll-Verfahren eine zu bearbeitende Folie
von einer Vorratsrolle kontinuierlich abgerollt, auf eine Zielrolle
wieder aufgerollt und zwischen Abrollen und Aufrollen bearbeitet.
Bekannte roll-to-roll-Verfahren
sind der Transport von Filmen in Fotoapparaten und der Transport
von Magnetbändern
in Videorekordern oder Tonbandgeräten.
-
Die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht
weisen bevorzugt eine Kunststofffolie auf. Somit sind die erste
Trägerschicht
und die zweite Trägerschicht
vorzugsweise aus dem gleichen elektrisch isolierenden Material gefertigt.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
des thermoelektrischen Elements sind mindestens ein weiterer erster
Schichtstapel über
dem Gesamtschichtstapel und mindestens eine weitere elektrisch leitfähige Verbindungsschicht
vorgesehen. Die weitere elektrisch leitfähige Verbindungsschicht ist
dabei an einer weiteren Seitenfläche
des Gesamtschichtstapels vorgesehen. Anschaulich weist der Gesamtschichtstapel
damit die Form einer Mäander-Struktur auf,
bei der mehrere Thermopaare hintereinander geschaltet sind. Dies
hat den Vorteil, dass beim Nutzen des thermoelektrischen Elements
als thermoelektrischer Generator beim Anliegen einer Temperaturdifferenz
eine höhere
Gesamt-Thermospannung generiert werden kann.
-
Vorzugsweise weisen/weist die erste
Trägerschicht
und/oder die zweite Trägerschicht
mindestens ein elektrisch isolierendes Material aus der nachfolgenden
Gruppe auf: Benzo-Cyclo-Buten, Polyethylen, Polyethylennaphtalat
(PEN), Polyethylenterephtalat (PET), Polyimid, Polypropylen (PP)
und Polytetrafluorethylen. Benzo-Cyclo-Buten bzw. Polytetrafluorethylen
werden auch als CyclotenTM bzw. TeflonTM bezeichnet.
-
Das erste elektrisch leitfähige Material und/oder
das zweite elektrisch leitfähige
Material weisen/weist bevorzugt mindestens auf: Chrom, Eisen, Kupfer,
Nickel, Platin, Rhodium, Titan, eine Legierung aus den vorangegangenen
Metallen, ein elektrisch leitfähiges
Polymer, einen p-Halbleiter,
insbesondere p-dotiertes Silizium und/oder Wismut-Antimon-Tellurid,
und/oder einen n-Halbleiter, insbesondere n-dotiertes Silizium und/oder
Wismut-Selenid-Tellurid.
Als Wismut-Antimon-Tellurid kommt insbesondere Material mit der
Strukturformel (Bi0,25Sb0,75)2Te3 zur Anwendung.
Als Wismut-Selenid-Tellurid kommt insbesondere Material mit der Strukturformel
Bi2(Se0,1Te0,9)3 zur Anwendung.
-
Vorzugsweise weisen das erste elektrisch leitfähige Material,
das zweite elektrisch leitfähige Material
sowie das elektrisch isolierende Material der ersten Trägerschicht
und der zweiten Trägerschicht jeweils
eine Wärmeleitfähigkeit
von unter 100 W⋅K–1⋅m–1 auf.
Solche geringen Werte für
die Wärmeleitfähigkeit
haben den Vorteil, dass jedes einzelne Thermopaar eine anliegende
Temperaturdifferenz zwischen Thermoübergang und Anschlussenden
so effizient wie möglich
umsetzt. Somit generiert ein Thermopaar mit geringer Wärmeleitfähigkeit
eine höhere
Thermospannung als ein gleichartiges Thermoelement mit höherer Wärmeleitfähigkeit.
Bei den nachfolgenden Materialien ist in der jeweiligen Klammer
die ungefähre
Wärmeleitfähigkeit
angegeben: Chrom (43 W⋅K–1⋅m–1),
Nickel (90 W⋅K–1⋅m–1),
Plastomere (0,2 W⋅K–1⋅m–1),
Silizium (1,4 W⋅K–1⋅m–1)
und Siliziumdioxid (150 W⋅K–1⋅m–1).
-
Die elektrisch leitfähige Verbindungsschicht weist
bevorzugt mindestens ein Material aus der nachfolgenden Gruppe auf:
Aluminium, Chrom, Gold, Kupfer, Nickel, Silber, Platin und Titan.
Dies hat den Vorteil, dass die elektrisch leitfähige Verbindungsschicht mittels
eines Sputter-Prozesses, mittels Aufdampfens oder mittels einer
Gasphasenabscheidung (CVD = chemical vapor deposition) aufgebracht
werden kann. Somit ist ein einfaches Erzeugen der elektrisch leitfähigen Verbindungsschicht
möglich.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird als erste elektrisch isolierende Folie und als zweite elektrisch
isolierende Folie bevorzugt eine Kunststofffolie verwendet. Als
Material wird bevorzugt mindestens ein elektrisch isolierendes Material
aus der nachfolgenden Gruppe gewählt:
Benzo-Cyclo-Buten, Polyethylen, Polyethylennaphtalat, Polyethylenterephtalat,
Polyimid, Polypropylen und Polytetrafluorethylen.
-
Die Seitenfläche des Gesamtschichtstapels wird
vor dem Aufbringen der elektrisch leitfähigen Schicht vorzugsweise
gereinigt. Damit wird ein verbessertes Haften der aufzubringenden
elektrisch leitfähigen
Schicht auf der Seitenfläche
des Gesamtschichtstapels erreicht. Insbesondere kann/können mittels
Polierens etwaige Verunreinigungen und/oder Oberflächenrauhigkeiten
auf der Seitenfläche
des Gesamtschichtstapels entfernt werden.
-
In einer bevorzugten Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird auf die Schichtenfolie mindestens eine weitere erste Mehrschichtfolie aufgebracht.
Des Weiteren wird mindestens eine weitere elektrisch leitfähige Verbindungsschicht
auf einer weiteren Seitenfläche
des Gesamtschichtstapels derart gebildet, dass das zweite elektrisch
leitfähige Material
der zweiten Mehrschichtfolie elektrisch mit dem ersten elektrisch
leitfähigen
Material der weiteren ersten Mehrschichtfolie gekoppelt wird. Auf
diese Weise werden mehrere hintereinander geschaltete Thermopaare
erzeugt, welche dann eine mäanderförmige Struktur
bilden.
-
Das Aufbringen der zweiten Mehrschichtfolie auf
die erste Mehrschichtfolie erfolgt bevorzugt mittels Laminierens.
Bei einer möglichen
Art von Laminierung werden die beiden Mehrschichtfolie zunächst erhitzt
und dann wird die zweite Mehrschichtfolie auf die erste Mehrschichtfolie
gepresst. Das Pressen der zweiten Mehrschichtfolie auf die erste
Mehrschichtfolie kann beispielsweise mittels Walzens erfolgen. Alternativ
können
auch andere Arten von Laminierung zur Anwendung kommen.
-
Vorzugsweise erfolgt das Strukturieren
der elektrisch leitfähigen
Schicht auf der Seitenfläche des
Gesamtschichtstapels mittels eines Lasers. Dabei wird die elektrisch
leitfähige
Schicht an allen Stellen, an denen keine direkte leitfähige Verbindung
zwischen zwei benachbarten Schichten aus elektrisch leitfähigem Material
gewünscht
wird, mittels Laserstrahlung entfernt. Dabei wird das zu entfernende elektrisch
leitfähige
Material an denjenigen Stellen verdampft, auf die der Laserstrahl
fokussiert wird. Das lokale Entfernen der elektrisch leitfähigen Schicht
ist insbesondere bei Anordnung mehrerer Thermopaare in mäanderförmiger Struktur
erforderlich.
-
Das Aufbringen des ersten elektrisch
leitfähigen
Materials auf die erste elektrisch isolierende Folie und/oder das
Aufbringen des zweiten elektrisch leitfähigen Materials auf die zweite
elektrisch isolierende Folie und/oder das Aufbringen der elektrisch leitfähigen Schicht
auf der Seitenfläche
des Gesamtschichtstapels erfolgt bevorzugt mittels eines Sputter-Prozesses,
mittels Aufdampfens oder mittels eines CVD-Prozesses. Vorzugsweise
wird dazu als erstes elektrisch leitfähiges Material und/oder als zweites
elektrisch leitfähiges
Material mindestens ein Material aus der nachfolgenden Gruppe gewählt: Chrom,
Eisen, Kupfer, Nickel, Platin, Rhodium, Titan, eine Legierung aus
den vorangegangenen Metallen, ein elektrisch leitfähiges Polymer,
ein p-Halbleiter, insbesondere p-dotiertes Silizium und/oder Wismut-Antimon-Tellurid,
und/oder ein n-Halbleiter, insbesondere n-dotiertes Silizium und/oder
Wismut-Selenid-Tellurid.
Als Wismut-Antimon-Tellurid wird insbesondere Material mit der Strukturformel (Bi0,25Sb0,75)2Te3 angewendet.
Als Wismut-Selenid-Tellurid wird insbesondere Material mit der Strukturformel
Bi2(Se0,1Te0,9)3 angewendet.
Für die
elektrisch leitfähige
Verbindungsschicht wird hingegen bevorzugt mindestens ein Material
aus der nachfolgenden Gruppe verwendet: Aluminium, Chrom, Gold, Kupfer,
Nickel, Silber, Platin und Titan.
-
Vorzugsweise wird zum Fertigstellen
des thermoelektrischen Elements über
allen Seitenflächen
des Gesamtschichtstapels und somit über allen elektrisch leitfähigen Verbindungsschichten
eine Passivierungsschicht aufgebracht. Diese Passivierungsschicht
hat die Aufgabe, das thermoelektrische Element gegenüber der
Umgebung elektrisch zu isolieren, um unbeabsichtigte elektrische
Kurzschlüsse zu
vermeiden. Außerdem
reduziert die Passivierungsschicht die Einflüsse der Umwelt auf die elektrisch
leitfähigen
Verbindungsschichten, d.h. die Korrosion der elektrisch leitfähigen Verbindungsschichten.
-
Als erstes elektrisch leitfähiges Material,
als zweites elektrisch leitfähiges
Material sowie als elektrisch isolierendes Material der ersten elektrisch
isolierenden Folie und der zweiten elektrisch isolierenden Folie
wird jeweils bevorzugt ein Material mit jeweils einer Wärmeleitfähigkeit
von unter 100 W⋅K–1⋅m–1 verwendet.
Damit kann die Effizienz des thermoelektrischen Elements gerade
bei kleinen Dimensionen des thermoelektrischen Elements erhöht werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in den Figuren dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Dabei
bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Komponenten.
-
Es zeigen
-
1 einen
schematischen Querschnitt durch ein thermoelektrisches Element gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
2 eine
Darstellung eines ersten Teils eines Herstellungsverfahrens für ein thermoelektrisches
Element gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
3 eine
Darstellung eines zweiten Teils des Herstellungsverfahrens für ein thermoelektrisches
Element gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
4 eine
Darstellung eines dritten Teils des Herstellungsverfahrens für ein thermoelektrisches Element
gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
5 eine
Darstellung eines vierten Teils des Herstellungsverfahrens für ein thermoelektrisches
Element gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
6 eine
perspektivische Darstellung eines unvollständigen thermoelektrischen Elements gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung nach dem fünften
Teil des Herstellungsverfahrens;
-
7 eine
Darstellung eines fünften
Teils des Herstellungsverfahrens für ein thermoelektrisches Element
gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung; und
-
8 eine
Darstellung eines sechsten Teils des Herstellungsverfahrens für ein thermoelektrisches
Element gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
-
l zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein thermoelektrisches Element 100 gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
-
Das thermoelektrische Element 100 weist
einen Schichtstapel 101 auf. In dem Schichtstapel 101 sind
mehrere elektrisch isolierende Folien 102, dazwischen angeordnete
erste elektrisch leitfähige Schichten 103 sowie
dazwischen angeordnete zweite elektrisch leitfähige Schichten 104 aufeinanderfolgend
vorgesehen. Dabei wechseln sich jeweils eine erste elektrisch leitfähige Schicht 103 und
eine zweite elektrisch leitfähige
Schicht 104 in der Reihenfolge ihrer Anordnung in dem Schichtstapel 101 ab.
-
Gemäß dem Ausführungsbeispiel wird als elektrisch
isolierende Folie 102 eine Polyimid-Folie verwendet, welche
20 μm dick
ist. Als erste elektrisch leitfähige
Schicht 103 bzw. als zweite elektrisch leitfähige Schicht 104 wird
gemäß dem Ausführungsbeispiel
jeweils eine 0,5 μm
dicke Schicht aus (Bi0,25Sb0,75)2Te3 bzw. Bi2(Se0,1Te0,9)3 verwendet.
Diese Materialien sind dabei mit einer Konzentration von 2,5⋅1019 Atomen pro cm3 p-dotiert
bzw. n-dotiert.
-
Der Schichtstapel 101 wird
von einer ersten Schichtstapel-Seitenwand 105 und
einer gegenüberliegenden
zweiten Schichtstapel-Seitenwand 106 nach unten bzw. oben
begrenzt. Auf der zweiten Schichtstapel-Seitenwand 106 koppelt
jeweils ein erstes Koppelschicht-Element 107 eine erste
elektrisch leitfähige
Schicht 103 mit einer daneben befindlichen zweiten elektrisch
leitfähigen
Schicht 104. Um nicht alle ersten elektrisch leitfähigen Schichten 103 mit
allen zweiten elektrisch leitfähigen
Schichten 104 auf der zweiten Schichtstapel-Seitenwand 106 kurzzuschließen, weisen
die ersten Koppelschicht-Elemente 107 elektrisch isolierende
erste Aussparungen 108 auf. In vergleichbarer Weise sind auf
der ersten Schichtstapel-Seitenwand 105 zweite Koppelschicht-Elemente 109 mit
elektrisch isolierenden zweiten Aussparungen 110 vorgesehen.
Somit bilden jeweils eine erste elektrisch leitfähige Schicht 103 und
eine zweite elektrisch leitfähige
Schicht 104 einerseits sowie ein erstes Koppelschicht-Element 107 oder
ein zweites Koppelschicht-Element 109 andererseits je ein
Thermopaar. Um die ersten Koppelschicht-Elemente 107 und
die zweiten Koppelschicht-Elemente 109 herzustellen, werden
zunächst eine
erste Gesamtkoppelschicht und eine zweite Gesamtkoppelschicht erzeugt,
welche anschließend mittels
eines Lasers strukturiert werden. Als elektrisch leitfähiges Material
für die
ersten Koppelschicht-Elemente 107 und die zweiten Koppelschicht-Elemente 109 wird
gemäß dieses
Ausführungsbeispiels
Aluminium verwendet.
-
Um elektrische Kurzschlüsse zu vermeiden sowie
als Schutz vor Umwelteinflüssen
ist der Schichtstapel 101 auf allen Seitenwänden mit
einer elektrisch isolierenden Passivierungsschicht 111 versehen.
Diese Passivierungsschicht 111 ist in 1 nur unterhalb der ersten Schichtstapel-Seitenwand 105 und
oberhalb der zweiten Schichtstapel-Seitenwand 106 sichtbar. Die
ersten Koppelschicht-Elemente 107 und die zweiten Koppelschicht-Elemente 109 werden
von der Passivierungsschicht 111 vollständig überdeckt.
-
Das thermoelektrische Element 100 weist überdies
noch zwei Anschlüsse 112 auf.
Die Anschlüsse 112 dienen
zum Abgreifen der Gesamt-Thermospannung, wenn das thermoelektrische Element 100 als
thermoelektrischer Generator verwendet wird und einem Temperaturgradienten
ausgesetzt wird, oder zum Einspeisen von elektrischem Strom, wenn
das thermoelektrische Element 100 als Heizelement oder
als Kühlelement
verwendet wird.
-
Anschaulich ist das thermoelektrische
Element 100 derart vorgesehen, dass die beiden Anschlüsse 112 mittels
der ersten elektrisch leitfähigen Schichten 103,
der zweiten elektrisch leitfähigen Schichten 104,
der ersten Koppelschicht-Elemente 107 und der zweiten Koppelschicht-Elemente 109 elektrisch
miteinander gekoppelt werden. Alle diese elektrisch koppelnden Schichten
sind insbesondere mäanderförmig angeordnet.
Das thermoelektrische Element 100 weist überdies
mehrere in Serie geschaltete Thermopaare auf.
-
In einem erfindungsgemäßen thermoelektrischen
Element 100 mit den oben aufgeführten Materialien wurden 5.000
Thermopaare in Serie geschaltet, wobei das thermoelektrische Element 100 senkrecht
zur Zeichenebene eine Flächenausdehnung von
20 mm2 hat. Beim Anlegen einer Temperaturdifferenz
von 5°C
zwischen der ersten Schichtstapel-Seitenwand 105 und der
zweiten Schichtstapel-Seitenwand 106 liefert das thermoelektrische Element 100 dann
eine Gesamt-Thermospannung von 8,5 V und eine nutzbare Leistung
von 0,06 mW. Werden an Stelle von (Bi0,25Sb0,75)2Te3 und Bi2(Se0,1Te0,9)3 für die ersten
elektrisch leitfähigen Schichten 103 bzw.
die zweiten elektrisch leitfähigen Schichten 104 Nickel
und Chrom verwendet, liefert das thermoelektrische Element 100 bei
sonst gleichbleibenden Werten eine Gesamt-Thermospannung von 1 V
und eine nutzbare Leistung von 0,61 mW. Dieser Unterschied in der
Gesamt-Thermospannung bzw. der nutzbaren Leistung wird durch die
unterschiedlichen Kontaktwiderstände
verursacht. Ein Thermopaar aus den Tellurid-Halbleitern weist eine Thermospannung
von etwa 200 μV/°C auf, was
im Vergleich zu einem Thermopaar aus Nickel und Chrom mit einer
Thermospannung von etwa 40 μV/°C zwar um
einen Faktor 5 größer ist.
Ein auf den Tellurid-Halbleitern basierendes Thermopaar hat jedoch
den Nachteil eines sehr hohen Kontaktwiderstands im Bereich von
MΩ, wohingegen
ein auf Nickel und Chrom basierendes Thermopaar nur einen geringen
Kontaktwiderstand im Bereich von mΩ aufweist. Für die industrielle
Anwendung des thermoelektrischen Elements 100 empfehlen
sich gegenwärtig
somit Nickel und Chrom als elektrisch leitfähige Materialien für die ersten
elektrisch leitfähigen Schichten 103 und
die zweiten elektrisch leitfähigen Schichten 104.
Diese Materialien haben gegenüber den
Tellurid-Halbleitern außerdem
den Vorteil, dass sie ungiftig sind und somit bei einer Entsorgung
des thermoelektrischen Elements 100 die Umwelt geschont
wird.
-
Das thermoelektrische Element 100 eignet sich
damit bei geeigneter Positionierung in einem Temperaturgradienten
sehr gut als Spannungsquelle in einem elektronischen Gerät, beispielsweise
für eine
Uhr, vorzugsweise eine Armbanduhr, für ein Hörgerät oder allgemein für einen
elektronischen Sensor.
-
Im Folgenden wird nun schrittweise
ein Herstellungsverfahren für
das thermoelektrische Element 100 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben.
-
2 zeigt
eine Darstellung eines ersten Teils eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
für das
thermoelektrische Element 100.
-
Auf einer ersten Rolle 201 ist
eine elektrisch isolierende Folie 202 aufgewickelt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel
wird als elektrisch isolierende Folie 202 eine Polyimid-Folie
verwendet, welche 20 μm dick
ist. Diese wird während
des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
von der ersten Rolle 201 abgerollt und durchläuft einen
Beschichtungsprozess. Die Folienunterseite 203 wird in
diesem Beschichtungsprozess mit dampfförmigem, elektrisch leitfähigem Material 204 beschichtet,
wodurch eine beschichtete Folie 206 erzeugt wird. Die beschichtete Folie 206 weist
folglich die ursprüngliche
elektrisch isolierende Folie 202 sowie eine Schicht aus
elektrisch leitfähigem
Material auf der Folienunterseite 203 auf. Das dampfförmige, elektrisch
leitfähige
Material 204 stammt aus einer beheizten Quelle 205, welche
das elektrisch leitfähige
Material aus seiner ursprünglich
festen Form mittels Heizens in die Dampfform überführt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel weist das elektrisch
leitfähige
Material der bedampften Folie 206 (Bi0,25Sb0,75)2Te3 auf,
welches mit einer Konzentration von 2,5⋅1019 Atomen
pro cm3 p-dotiert ist, sowie eine Schichtdicke
von 0,5 μm
hat. Die beschichtete Folie 206 wird nun auf eine zweite Rolle 207 wieder
aufgerollt.
-
Auf die oben beschriebene Weise wird
auch eine zweite beschichtete Folie hergestellt, bei welcher gemäß dem Ausführungsbeispiel
auf eine ebenfalls 20 μm
dicke Polyimid- Folie
eine 0,5 μm
dicke Schicht aus Bi2(Se0,1Te0,9)3 aufgebracht
ist, welche ihrerseits mit einer Konzentration von 2,5⋅1019 Atomen pro cm3 n-dotiert
ist.
-
Die 3 zeigt
eine Darstellung eines zweiten Teils eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
für das
thermoelektrische Element 100.
-
Es werden von einer ersten Rolle 301 und
einer zweiten Rolle 303 gleichzeitig eine erste beschichtete
Folie 302 und eine zweite beschichtete Folie 304 abgerollt.
Diese beiden beschichteten Folien 302, 304 unterscheiden
sich dadurch, dass sie mit zwei unterschiedlichen elektrisch leitfähigen Materialien
derart beschichtet wurden, dass beide elektrisch leitfähigen Materialien
zusammengebracht ein Thermopaar bilden können.
-
Gemäß dem Ausführungsbeispiel werden als beschichtete
Folien 302, 304, wie oben bereits beschrieben,
20 μm dicke
Polyimid-Folien
verwendet, welche jeweils mit einer 0,5 μm dicken Schicht aus (Bi0,25Sb0,75)2Te3 bzw. Bi2(Se0,1Te0,9)3 beschichtet wurden.
Dabei sind die Schicht aus (Bi0,25Sb0,75)2Te3 bzw.
Bi2(Se0,1Te0,9)3 mit einer Konzentration
von 2,5.1019 Atomen pro cm3 p-dotiert
bzw. n-dotiert.
-
Die beiden beschichteten Folien 302, 304 durchlaufen
nun eine Laminiervorrichtung 305, welche die beiden beschichteten
Folien 302, 304 zu einer Stapelfolie 306 verbindet.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel
erfolgt das Laminieren unter gleichzeitiger Anwendung von Wärme und
Pressdruck mittels geeignet gestalteter Walzen. Zum besseren Verbinden
der beiden beschichteten Folien 302, 304 kann eine
dünne Kleberschicht
aus Polyimid zwischen den beiden beschichteten Folien 302, 304 vorgesehen sein.
Diese Kleberschicht ist in den Figuren nicht dargestellt und kann
eine Dicke von wenigen μm
aufweisen. Die Stapelfolie 306 wird schließlich auf
eine dritte Rolle 307 wieder aufgerollt.
-
Wird der Laminierprozess mit mehreren
Stapelfolien 306 durchgeführt, resultiert daraus die
in 4 dargestellte Mehrschicht-Stapelfolie 400,
welche auf einer Trommel 401 aufgerollt ist. In der Mehrschicht-Stapelfolie 400 sind
mehrere einzelne Stapelfolien 402, 403 miteinander
verbunden. Ein Querschnitt durch die Mehrschicht-Stapelfolie 400 ergibt dann
eine wiederkehrende Aneinanderreihung der folgenden Schichtanordnung:
elektrisch isolierende Folienschicht, Schicht mit erstem elektrisch
leitfähigem
Material, elektrisch isolierende Folienschicht und Schicht mit zweitem
elektrisch leitfähigem
Material.
-
5 zeigt
eine Darstellung eines vierten Teils eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
für das
thermoelektrische Element 100.
-
Die auf der Trommel 401 aufgewickelte Mehrschicht-Stapelfolie 400 wird
nun strukturiert, indem Schnitte 500 in die Mehrschicht-Stapelfolie 400 eingebracht
werden. Dadurch werden aus der Mehrschicht-Stapelfolie 400 mehrere
Schichtstapel 101 herausgetrennt. Das Strukturieren erfolgt
gemäß dem Ausführungsbeispiel
mittels Trennschleifens. Alternativ kann das Strukturieren auch
mittels Sägens oder
einer Lasermaterialbearbeitung erfolgen. Diese einzelnen Schichtstapel 501 werden
nun nachfolgend jeweils für
sich weiterbehandelt.
-
Einen solchen Schichtstapel 101,
welcher ein unvollständig
erzeugtes thermoelektrisches Element 100 gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist, stellt 6 perspektivisch
dar. In dieser perspektivischen Darstellung ist deutlich die alternierende
Abfolge der Schichten zu erkennen. Zwischen jeweils zwei elektrisch
isolierenden Folien 102 ist abwechselnd eine erste elektrisch
leitfähige Schicht 103 und
eine zweite elektrisch leitfähige
Schicht 104 angeordnet.
-
7 zeigt
eine Darstellung eines fünften Teils
eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
für das
thermoelektrische Element 100.
-
Der Schichtstapel 101 ist
im Vergleich zu 6 um
90° gedreht
sowie als Frontansicht dargestellt. Die Seitenflächen des Schichtstapels 101,
von denen hier nur die erste Schichtstapel-Seitenwand 105 und
die zweite Schichtstapel-Seitenwand 106 dargestellt
werden können,
werden nach dem Heraustrennen aus der Mehrschicht-Stapelfolie 400 poliert.
Alternativ können
die Seitenflächen
des Schichtstapels 101 auch einer Reinigung mittels eines
Plasmas oder einer Ätzung
unterzogen werden. Anschließend
wird beispielsweise in einem Sputter-Prozess auf die erste Schichtstapel-Seitenwand 105 sowie auf
die zweite Schichtstapel-Seitenwand 106 gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
eine 100 nm dicke Schicht aus Aluminium aufgebracht, wodurch die
erste elektrisch leitfähige
Seitenschicht 701 als erste Gesamtkoppelschicht sowie die
zweite elektrisch leitfähige
Seitenschicht 702 als zweite Gesamtkoppelschicht gebildet
werden. Alternativ kann statt Aluminium auch ein anderes elektrisch
leitfähiges
Material verwendet werden.
-
Die erste elektrisch leitfähige Seitenschicht 701 und
die zweite elektrisch leitfähige
Seitenschicht 702 stellen in der gegenwärtig dargestellten Form eine
direkte elektrische Verbindung zwischen jeder ersten elektrisch
leitfähigen
Schicht 103 sowie jeder zweiten elektrisch leitfähigen Schicht 104 dar,
wodurch es zu elektrischen Kurzschlüssen kommt .
-
Um diese elektrischen Kurzschlüsse zu beseitigen
und die beabsichtigte mäanderförmige Struktur
für das
thermoelektrische Element 100 zu erzielen werden nun die erste
elektrisch leitfähige
Seitenschicht 701 sowie die zweite elektrisch leitfähige Seitenschicht 702 strukturiert.
Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
wird mittels eines fokussierten Laserstrahls das Aluminium der ersten
elektrisch leitfähigen
Seitenschicht 701 und der zweiten elektrisch leitfähigen Seitenschicht 702 gezielt
entfernt, d.h. eine Laserablation durchgeführt. Die mittels Laserablation
freigelegten Streifen der ersten Schichtstapel-Seitenwand 105 sowie
der zweiten Schichtstapel-Seitenwand 106 weisen gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
eine Breite von < 20 μm auf.
-
Aus der ersten elektrisch leitfähigen Schicht 701 und
der zweiten elektrisch leitfähigen
Schicht 702 werden somit die ersten Koppelschicht-Elemente 107 mit
dazwischen angeordneten ersten Aussparungen 108 sowie die
zweiten Koppelschicht-Elemente 109 mit
dazwischen angeordneten zweiten Aussparungen 110 erzeugt.
Das Entfernen des Aluminiums erfolgt dabei derart, dass jede erste
elektrisch leitfähige
Schicht 103 nur an einer einzigen Schichtstapel-Seitenwand 105, 106 mit
der jeweils benachbarten zweiten elektrisch leitfähigen Schicht 104 elektrisch
kontaktiert wird. Die ersten Koppelschicht-Elemente 107 und die zweiten
Koppelschicht-Elemente 109 ermöglichen somit anschaulich den
Thermoübergang
zwischen jeweils einer ersten elektrisch leitfähigen Schicht 103 und
einer zweiten elektrisch leitfähigen
Schicht 104. Anschaulich erfolgt somit eine serielle Kopplung
aller Thermopaare miteinander.
-
Alternativ kann das Strukturieren
der ersten elektrisch leitfähigen
Seitenschicht 701 sowie der zweiten elektrisch leitfähigen Seitenschicht 702 mittels
eines Maskierungs-, Lithographie- und Ätzprozesses erfolgen.
-
Aus dem Schichtstapel 101 mit
den mit den ersten Koppelschicht-Elementen 107 und den
zweiten Koppelschicht-Elementen 109 kann
nun in geeigneter Größe in thermoelektrische
Streifen geschnitten werden. Die Größe dieser thermoelektrischen Streifen
bestimmt sich dabei entsprechend den gewünschten thermoelektrischen
Parametern für
das herzustellende thermoelektrische Element 100.
-
Diejenigen elektrisch leitfähigen Schichten 103, 104,
welche in diesen thermoelektrischen Streifen lediglich eine einzige
benachbarte, parallel verlaufende weitere elektrisch leitfähige Schicht 104, 103 aufweisen,
werden mit jeweils einem auf der ersten Schichtstapel-Seitenwand 105 befindlichen
Anschluss 112 elektrisch gekoppelt. Daraus resultiert dann
die in 8 dargestellte
Zwischenstufe beim Herstellen des thermoelektrischen Elements 100.
Die aufeinander laminierten Schichten des Schichtstapels 100 können dabei
eine Gesamtdicke von einigen mm bis zu mehreren cm ergeben.
-
Abschließend werden die Seitenflächen des Schichtstapels 101 des
thermoelektrischen Streifens und insbesondere die ersten Koppelschicht-Elemente 107 und
die zweiten Koppelschicht-Elemente 109 mit
einer Passivierungsschicht 111 bedeckt. Diese Passivierungsschicht 111 dient,
wie oben bereits erwähnt,
der elektrischen Isolierung des Schichtstapels 101 des
thermoelektrischen Streifens gegen unbeabsichtigte elektrische Kurzschlüsse sowie
dem Schutz vor Umwelteinflüssen.
Beim Erzeugen der Passivierungsschicht 111 bleiben die
Anschlüsse 112 frei,
d.h. werden nicht mit elektrisch isolierendem Material bedeckt,
damit das nun entstandene thermoelektrische Element 100 elektrisch
kontaktiert werden kann.
-
Bei einem alternativen Herstellungsverfahren
für das
thermoelektrische Element 100 wird ein geeignetes Trägermaterial,
beispielsweise ein Glas- oder Siliziumsubstrat, ganzflächig mit
einer ersten elektrisch isolierenden Folie beschichtet. Vorzugsweise
erfolgt das Beschichten in einem Spin-on-Verfahren, einem Sprühverfahren
oder mittels Laminierens. Die erste elektrisch isolierende Folie
ist bevorzugt ein schlechter Wärmeleiter
und weist eine Dicke im Bereich zwischen 1 μm und 10 μm auf. Auf dieser ersten elektrisch
isolierenden Folie wird nun ganzflächig eine Schicht aus einem
ersten elektrisch leitfähigen
Material erzeugt. Dieses erste elektrisch leitfähige Material weist bevorzugt
einen hohen Seebeck-Koeffizienten auf. Diese Schicht aus dem ersten
elektrisch leitfähigen
Material wird nun mit einer zweiten elektrisch isolierenden Folie
ganzflächig
beschichtet. Die zweite elektrisch isolierende Folie kann das gleiche
Material und die gleichen Maße
wie die erste elektrisch isolierende Folie aufweisen. Auf diese
zweite elektrisch isolierende Folie wird eine weitere Schicht aus
einem zweiten elektrisch leitfähigen Material
ganzflächig
aufgebracht. Das zweite elektrisch leitfähige Material weist vorzugsweise
einen sehr kleinen Seebeck-Koeffizienten oder eine hohen Seebeck-Koeffizienten
mit im Vergleich zum ersten elektrisch leitfähigen Material entgegengesetztem Vorzeichen
auf. Nun beginnt mit dem Erzeugen einer ersten elektrisch isolierenden
Folie über
der weiteren Schicht aus dem zweiten elektrisch leitfähigen Material
ein neuer Zyklus. Dabei wird eine immer dicker werdende Mehrschicht-Stapelfolie
mit einer vorgebbaren Anzahl von Thermopaaren erzeugt. Ist die gewünschte Anzahl
von Thermopaaren erreicht, werden aus der Mehrschicht-Stapelfolie
Schichtstapel in vorgebbarer Größe und Form
aus der Mehrschicht-Stapelfolie herausgetrennt und wie oben zu 6 bis 8 beschreiben weiter bearbeitet.
-
Im Übrigen sei darauf hingewiesen,
dass zum Erhöhen
der Gesamt-Thermospannung auch mehrere thermoelektrische Elemente 100 seriell
miteinander verschaltet werden können,
wenn sie als thermoelektrische Generatoren verwendet werden.
-
In diesem Dokument sind folgende
Veröffentlichungen
zitiert:
- [1] Lehmann V.: „The Physics of Macropore
Formation in Low Doped N-Type Silicon", J. of Electrochemical Society, Vol.
140, No. 10, pp. 2836–2843
(1993)
- [2] Fedorov M.I. et.al.: „Universal
Thermoelectric Unit",
AIP Conf. Proc., Vol. 316, pp. 324–327 (1995)
- [3] Glosch H. et.al.: „A
Thermoelectric Converter for Energy Supply", Sensors and Actuators, Vol. 74, pp. 246–250 (1999)
- [4] Strasser M. et.al.: „Miniaturized
Thermoelectric Generators Based on Poly-Si and Poyl-SiGe Surface Micromachining", Proc. of Eurosensors
XV, pp. 26–29
(2001)
- [5] Stark I., and Stordeur M.: „New Micro Thermoelectric
Devices Based On Bismuth Telluride-Type Thin Solid Films", IEEE Proc. 18th Int. Conf. on Thermoelectrics, pp. 465–472 (1999)
-
- 100
- thermoelektrisches
Element gemäß Erfindung
- 101
- Schichtstapel
- 102
- elektrisch
isolierende Folie
- 103
- erste
elektrisch leitfähige
Schicht
- 104
- zweite
elektrisch leitfähige
Schicht
- 105
- erste
Schichtstapel-Seitenwand
- 106
- zweite
Schichtstapel-Seitenwand
- 107
- erstes
Koppelschicht-Element
- 108
- erste
Aussparung
- 109
- zweites
Koppelschicht-Element
- 110
- zweite
Aussparung
- 111
- Passivierungsschicht
- 112
- Anschluss
- 201
- erste
Rolle mit Folie
- 202
- Folie
- 203
- Folienunterseite
- 204
- dampfförmiges,
elektrisch leitfähiges
Material
- 205
- beheizte
Quelle
- 206
- beschichtete
Folie
- 207
- zweite
Rolle mit beschichteter Folie
- 301
- erste
Rolle mit erster beschichteter Folie
- 302
- erste
beschichtete Folie
- 303
- zweite
Rolle mit zweiter beschichteter Folie
- 304
- zweite
beschichtete Folie
- 305
- Laminiereinrichtung
- 306
- Stapelfolie
- 307
- dritte
Rolle mit Stapelfolie
- 400
- Mehrschicht-Stapelfolie
- 401
- Trommel
- 402
- erste
Mehrschichtfolie
- 403
- zweite
Mehrschichtfolie
- 500
- Schnitt
in Mehrschicht-Stapelfolie
- 701
- erste
elektrisch leitfähige
Seitenschicht
- 702
- zweite
elektrisch leitfähige
Seitenschicht