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Die
Erfindung betrifft einen Thermogenerator mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1, Verfahren zu dessen Herstellung und Ätzlösungen, die
insbesondere zur Anwendung bei derartigen Verfahren oder allgemein
zum nasschemischen Ätzen von
Halbleiter-Dünnschichten
geeignet sind.
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Mit
einem Thermogenerator, der mindestens ein Thermoelement aufweist,
kann auf der Grundlage des thermoelektrischen Effekts (Seebeck-Effekt) Wärmeenergie
direkt in elektrische Energie umgewandelt werden. Das Thermoelement
besteht aus zwei Schenkeln unterschiedlicher, elektrisch leitender
Materialien, die an ihrem einen Ende miteinander in Kontakt sind
und deren andere Enden elektrisch verbunden sein können. Wenn
an den Enden der Schenkel verschiedene Temperaturen gegeben sind, wird
eine Thermospannung erzeugt, die in einem äußeren Stromkreis einen Stromfluss
verursacht. Thermogeneratoren werden beispielsweise als autarke Energiequelle
für Mikro- und Sensorsysteme
benutzt.
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Bei
Dünnschicht-Thermogeneratoren
werden die Thermoelemente als dünne
Schichten auf einer Trägerfolie
gebildet (siehe M. Stordeur et al. in "Proc. Int. Conf. on Thermoelectrics
ICT-97" Dresden, Deutschland,
1997, S. 575 ff. und in "Kongressbericht
Sensor 1999" Nürnberg,
Deutschland, 1999, S. 193 ff. und I. Stark et al. in "Proc. Int. Conf.
on Thermoelectrics ICT-99" Baltimore,
USA, 1999, S. 465 ff.). Jede Trägerfolie
mit einer Reihenschaltung von Thermoelementen wird hier auch als
Thermosegment bezeichnet. Als thermoelektrisch hocheffektive Materialien
für die
unterschiedlichen Schenkel der Thermoelemente haben sich p- und
n-leitende Tellur-Verbindungshalbleiter erwiesen (siehe M. Stölzer et
al. in "Proc. Int.
Conf. on Thermoelectrics ICT-97" Dresden,
Deutschland, 1997, S. 93 ff.).
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Um
eine möglichst
hohe Thermospannung zu erhalten, werden eine Vielzahl von Thermoelementen
in Reihe geschaltet, deren Schenkelenden abwechselnd den verschiedenen
Temperaturen ausgesetzt werden, die an verschiedenen Seiten des Thermogenerators
gegeben sind. Zur weiteren Steigerung der Thermospannung werden
mehrere Thermosegmente, die jeweils eine Thermoelementkette aufweisen,
in Reihe geschaltet. Zur Bereitstellung eines kompakten Thermogenerators
werden die Thermosegmente in einem Stapel übereinander angeordnet und
in geeigneter Weise elektrisch kontaktiert (siehe zum Beispiel
DE 297 23 309 ). Zur Bildung
der Reihenschaltung von Thermoelementen aus p- und n-leitenden Tellur-Verbindungshalbleiterschichten wird
in
DE 297 23 309 vorgeschlagen,
das Ende einer Thermoelementkette eines Thermosegments über eine
Kontaktbrücke
mit dem Ende der Thermoelementkette des benachbarten Thermosegments
zu verbinden, wobei die Kontaktbrücke durch ein Halbloch am Rand
der Trägerfolie
führt.
Einwesentlicher Nachteil dieser Technik besteht darin, dass die
Kontaktierung durch das Halbloch bei der Herstellung des Thermogenerators
die technologisch relativ aufwendige Bohrung der Trägerfolien
erfordert. Die Halblöcher
müssen
mit hoher Genauigkeit gebildet werden, damit die gewünschte Ausrichtung
mit den Enden der Thermoketten gegeben ist.
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Ein
genereller Nachteil der herkömmlichen Thermogeneratoren
besteht darin, dass diese lediglich in einer aufwendigen, manuellen
Bearbeitung oder teilautomatisiert hergestellt werden können. Eine
automatische Montage von Thermogeneratoren ist bisher nicht möglich.
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Die
Verwendung von p- und n-leitenden Tellur-Verbindungshalbleiterschichten
in thermoelektrischen Anordnungen ist auch aus
EP 369 670 A2 ,
DE 41 10 653 A1 und WO 89/00152
bekannt. Da die p- und n-leitenden Schichten aus verschiedenen Materialien
bestehen und daher bei verschiedenen Prozessschritten mittels Hochvakuum-Deposition
aufgebracht und durch nasschemisches Ätzen nacheinander strukturiert
werden; ergibt sich bisher ein Problem bei der Strukturierung der
Schichten. Wenn die p- und n-leitenden Schichten ähnliche
elektrochemische Eigenschaften besitzen, wie dies insbesondere bei
Tellur-Verbindungshalbleiterschichten der Fall ist, wird die Bereitstellung
selektiv wirkender Ätzbäder erschwert.
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Aus
DD 298 291 ist ein Ätzbad zur
photolithographischen Strukturierung von p-leitenden Tellur-Verbindungshalbleiterschichten
auf der Basis von Salpetersäure
und dem Eisen(III)-Salz Fe
3(NO
3)
3 bekannt. Dieses Ätzbad besitzt jedoch den Nachteil, dass
es ebenfalls n-leitende Tellurverbindungshalbleiterschichten angreift,
so dass damit ein selektives Ätzen
z. B. eines n-Halbleiters ausgeschlossen ist, der einen p-Halbleiter
auf dem gleichen Substrat überdeckt.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, verbesserte Thermogeneratoren bereitzustellen,
die sich durch einen vereinfachten Aufbau auszeichnen und mit einem
vereinfachten Verfahren herstellbar sind. Die Aufgabe der Erfindung
ist es insbesondere, einen verbesserten Thermogenerator mit einem
Stapel von Thermosegmenten bereitzustellen, bei dem die Thermosegmente
mit einer hohen Genauigkeit und sicheren Kontaktierung einen kompakten
und mechanisch stabilen Stapel bilden. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von
Thermogeneratoren bereitzustellen, das sich durch einen vereinfachten
technologischen Ablauf auszeichnet.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht auch darin, die Strukturierung von
Halbleitermaterialien, insbesondere bei der Bildung von Thermoelementketten,
aber auch bei anderen Anwendungen, und insbesondere das nasschemische Ätzen von
Halbleitern zu verbessern.
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Diese
Aufgaben werden mit Vorrichtungen, Verfahren oder Ätzlösungen mit
den Merkmalen gemäß den Patentansprüchen 1,
17, 23 oder 24 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Vorrichtungsbezogen
wird die genannte Aufgabe durch einen Thermogenerator mit einem
Stapel von Thermosegmenten dahingehend gelöst, dass die Thermosegmente
jeweils mit einer Thermoelementkette relativ zueinander stufenförmig versetzt
angeordnet sind, so dass jeweils ein Ende einer Thermoelementkette
am Rand eines Thermosegments über einen
Rand des benachbarten Thermosegments hinausragt und dadurch eine
Anschlussfläche
für eine Leitbrücke zu einer
benachbarten Thermoelementkette bildet. Die Thermoelementketten
werden über die
Leitbrücken
elektrisch in Reihe geschaltet, so dass sich eine über die
Gesamtlänge
effektiv addierende Thermospannung ergibt. Jeweils ein Thermosegment
ist relativ zum benachbarten Thermosegment um eine vorbestimmte
Kontaktbreite verschoben, wobei diese Verschiebung mit abwechselnd
entgegengesetzter Orientierung so erfolgt, dass die Thermosegmente
aufeinanderfolgend abwechselnd zu entgegengesetzten Seiten Vorsprünge bilden. Entsprechend
bildet an einer Seite des Stapels der Thermosegmente der Rand von
jedem zweiten Thermosegment einen Vorsprung. Die dazwischen liegenden
Thermosegmente bilden auf der entgegengesetzten Seite jeweils einen
Vorsprung. Die Breite der Vorsprünge
entsprechend der gewünschten
Kontaktbreite liefert die Anschlussfläche für die Leitbrücke. Das erfindungsgemäße Stapelprinzip,
bei dem die Thermosegmente nicht bündig übereinander angeordnet sind,
besitzt mehrere Vorteile. Erstens wird die Herstellung der Thermosegmente
vereinfacht. Die Bereitstellung von Kontaktierungslöchern oder -bohrungen
in der Trägerfolie
wird vermieden. Zweitens wird die Anbringung der Leitbrücken und
die Überprüfung (Qualitätskontrolle)
der Leitbrücken
vereinfacht. Des Weiteren erleichtert der erfindungsgemäße Stapelaufbau
eine vollständig
automatisierte Montage der Thermosegmente.
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Wenn
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung jedes Thermosegment eine Trägerfolie umfasst, auf deren
einer Seite die Thermoelementkette aus Dünnschicht-Thermoelementen angeordnet
ist, ergeben sich Vorteile für
die Kompaktheit des Thermogenerators. Bei Verwendung einer dünnen Polymerfolie
als Trägerfolie
können
auch bei geringem Volumen des Thermogenerators viele Thermosegmente
gestapelt werden. Vorzugsweise sind in jeder Thermoelementkette
Thermoelemente vorgesehen, deren thermoelektrische Kontakte zu verschiedenen
Seiten des Thermosegments weisen. Wenn gemäß einer Variante der Erfindung
die Schenkel der Thermoelemente mit einer Mäanderform auf der Trägerfolie
angeordnet sind, können
die in der Thermoelementkette aufeinanderfolgenden thermoelektrischen
Kontaktstellen mit einer hohen Dichte und einem großen Abstand
an entgegengesetzten Rändern
der Thermosegmente angeordnet werden. Vorteilhafterweise wird die
Langzeitstabilität der
Thermoelementkette wesentlich erhöht, wenn an Umkehrpunkten der
Mäanderform
aus geraden, streifenförmigen
Schenkeln die thermoelektrischen Kontakte durch geeignete metallische
Kontaktbrücken
gebildet werden.
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Grundsätzlich können die
Schenkel der Thermoelemente in den Thermoelementketten aus an sich
bekannten Materialien hergestellt werden, die den thermoelektrischen
Effekt zeigen. Be sonders bevorzugt ist jedoch die Bildung der Thermoelemente aus
p- und n-leitenden Halbleitern, da für diese eine Strukturierungstechnologie
an sich verfügbar
ist und p- und n-leitende
Halbleiter-Kombinationen sich durch einen hohen thermoelektrischen
Effekt (hoher Seebeck-Koeffizient) auszeichnen. Besondere Vorteile
für eine
hohe Thermospannung ergeben sich, wenn p- und n-leitende Tellur-Verbindungshalbleiterschichten
verwendet werden, wobei diese vorzugsweise p-(BiaSbb)2Te3 (mit
0.1 ≤ a ≤ 0.3, 0.7 ≤ b ≤ 0.9, a +
b = 1) und n-Bi2(TecSed)3 (mit 0.8 ≤ c ≤ 0.9, 0.1 ≤ d ≤ 0.2, c +
d = 1) umfassen. Vorteilhafterweise kann die thermoelektrische Effektivität noch zusätzlich gesteigert
werden, wenn die Tellur-Verbindungshalbleiterschichten eine Tellurdotierung
im Bereich von 5 bis 20 at% Tellur enthalten.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Leitbrücken zwischen
den in Reihe geschalteten Thermoelementketten benachbarter Thermosegmente
mit einem elektrisch leitfähigen
Klebstoff gebildet. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ergeben
sich Vorteile bei der Herstellung des Stapels der Thermosegmente.
Die Leitbrücken
besitzen eine Doppelfunktion, indem sie sowohl den elektrischen
Kontakt zwischen benachbarten Thermoelementketten herstellen als auch
zu einer stabilen Verbindung der Thermosegmente beitragen. Wenn
gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung die Thermosegmente miteinander verklebt
sind, wird vorteilhafterweise die Bildung eines mechanisch stabilen,
kompakten Stapels vereinfacht und, insbesondere bei Verwendung eines UV-härtbaren Klebstoffes die Automatisierung
der Stapelproduktion erleichtert.
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Wenn
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung auf den Thermosegmenten auf der Seite mit den Thermoelementketten
jeweils eine Isolationsschicht angeordnet ist, können sich Vorteile für die Funktionssicherheit
des Thermogenerators ergeben.
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Vorteilhafterweise
kann die Kontaktierung des Thermogenerators vereinfacht werden,
wenn wenigstens am oberen Ende des Stapels aus Thermosegmenten ein
Abdecksegment vorgesehen ist, das jeweils einen Anschlusskontakt
zur Kontaktierung mit dem Ende der letzten Thermoelementkette des
angrenzenden Stapels aus Thermosegmenten und eine Anschlussleitung
zur Verbindung z. B. mit einem externen Stromverbraucher oder einer
Messeinrichtung umfasst. Vorzugsweise wird für die Anordnung des mindestens
einen Abdecksegments ebenfalls das erfindungsgemäße Prinzip einer um die gewünschte Kontaktbreite
versetzten Anordnung relativ zum benachbarten Thermosegment realisiert.
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Verfahrensbezogen
werden die o. g. Aufgaben gemäß einem
ersten wichtigen Gesichtspunkt der Erfindung durch ein Verfahren
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Thermogenerators mit den Schritten
Präparation
der Thermosegmente, Stapelung der Thermosegmente und Kontaktierung
der Thermoelementketten auf benachbarten Thermosegmenten über die
Leitbrücken
gelöst.
Besondere Vorteile für
eine vereinfachte Prozesstechnik ergeben sich, wenn die Präparation
der Thermosegmente eine Dünnschichtabscheidung
von thermoelektrischen Materialien und Metallen auf Trägerfolien
umfasst, wobei nach der Dünnschichtabscheidung
vorzugsweise eine Strukturierung der thermoelektrischen Materialien
und Metalle zu Thermoelementen vorgesehen ist. Als Strukturierungstechnik
wird vorzugsweise ein nasschemisches Ätzen verwendet.
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Wenn
die Schenkel der Thermoelemente aus p- und n-leitenden Tellur-Verbindungshalbleiterschichten
bestehen, erfolgt das nasschemische Ätzen vorzugsweise jeweils mit
einem wässrigen
p-Ätzbad,
das HBF4, H2O2 und Weinsäure umfasst, und mit einem wässrigen
n-Ätzbad,
das HClO4 und H2O2 umfasst. Bei Verwendung dieser Ätzbäder ergeben
sich Vorteile für
eine hohe Selektivität
der Ätzung
der p- und n-leitenden Halbleiterschichten. Dies ermöglicht insbesondere,
dass eine Halbleiterschicht von einem Leitungstyp geätzt wird,
während
sie die Schicht vom entgegengesetzten Leitungstyp zumindest teilweise abdeckt
oder benachbart zu dieser angeordnet ist.
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Verfahrensbezogen
wird die o. g. Aufgabe gemäß weiteren,
unabhängigen
Gesichtspunkten der Erfindung durch die Verwendung einer Ätzlösung für einen
p-leitenden Tellur-Verbindungshalbleiter, die eine wässrige Lösung mit
HBF4, H2O2 und Weinsäure umfasst, und die Verwendung
einer Ätzlösung für einen
n-leitenden Tellur-Verbindungshalbleiter gelöst, die eine wässrige Lösung mit
HClO4 und H2O2 umfasst.
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Vorteilhafterweise
hat sich gezeigt, dass die genannten Ätzlösungen, die für sich jeweils
einen unabhängigen
Gegenstand der Erfindung darstellen, eine besonders hohe Selektivität beim Ätzen von
bismut-, antimon- und selenhaltigen Tellur-Verbindungshalbleitern besitzen. So
können
beispielsweise n-leitende
Halbleiterschichten, die z.B. schon strukturierte p-Halbleiterschichten
abdecken, selektiv nasschemisch geätzt werden, wobei ein gleichmäßiger, reproduzierbarer Ätzangriff
bei gleichzeitig geringen Unterätzungsbeiträgen an abdeckenden
Lackstrukturen ermöglicht
wird. Vorteilhafterweise stoppt der Ätzprozess des n-leitenden Halbleiters
am p-leitenden Halbleiter, der keinerlei nachteiligen Einfluss erfährt.
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Die
Verwendung der genannten Ätzlösungen ist
nicht auf die Strukturierung von Tellur-Verbindungshalbleitern in
Thermosegmenten erfindungsgemäßer Thermogeneratoren
beschränkt,
sondern vielmehr auch bei anderen Anwendungen von Tellur-Verbindungshalbleitern
von Bedeutung.
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Bevorzugte
Anwendungen eines erfindungsgemäßen Thermogenerators,
die ebenfalls einen Gegenstand der Erfindung darstellen, bestehen
in der Bereitstellung von Niederleistungs-Stromquellen, Infrarot-Detektoren, Wärmeflusssensoren,
Bio- und Chemosensoren,
Hochfrequenz-Leistungsdetektoren oder Dünnschicht-Peltier-Kühlstrukturen.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter
Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittansicht
einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Thermogenerators,
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2 eine schematische Seitenansicht
einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Thermogenerators,
und
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3 schematische Draufsichten
auf die Thermosegmente und Abdecksegmente, die beispielsweise einen
Thermogenerator gemäß 1 bilden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter beispielhaftem Bezug auf eine
Ausführungsform
beschrieben, bei der der erfindungsgemäße Thermogenerator eine Stromquelle
darstellt. Bei alternativen Anwendungen, bei denen die Thermoelementketten als
Sensor beispielsweise von Infrarotstrahlung, Hochfrequenzwellen
oder Wärmetönungen bei
chemischen oder biologischen Reaktionen dienen, wird ein analoger
Aufbau der Thermoelementketten entsprechend den hier beschriebenen
Prinzipien realisiert, wobei gegebenenfalls in Abhängigkeit
von der Anwendung die Zahl der Thermoelemente, ihre Größe und Struktur
und/oder die Ausrichtung und topologische Orientierung der Thermoelemente
in den Thermoelementketten relativ zu den Rändern der Thermosegmente und
der Stromrichtung modifiziert sind. Die Erfindung wird ferner unter
beispielhaftem Bezug auf Thermoelemente aus Tellur-Verbindungshalbleiterschichten
auf Polyimidfolien beschrieben. Es wird betont, dass die Umsetzung
der Erfindung nicht auf diese Materialien beschränkt, sondern vielmehr alternativ
mit anderen Materialien der Thermoelemente und/oder des Trägers der
Thermoelemente realisierbar ist. Schließlich kann die Zahl der Thermopaare
sowie ihre spezifische Gestalt und/oder der Thermosegmente in Abhängigkeit
von der konkreten Anwendung, insbesondere in Abhängigkeit z. B. von der gewünschten
Ausgangsspannung und Ausgangsleistung eines Thermogenerators und
den konkreten Betriebsbedingungen gewählt werden. Schließlich wird
auch betont, dass die Darstellungen in den Figuren lediglich schematische,
nicht maßstabsgerechte
Zeichnungen sind. Die Größenverhältnisse
einzelner Komponenten (insbesondere Dünnschichtteile) sind zum Teil
verschieden überhöht dargestellt.
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1 illustriert ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Thermogenerators 100 mit einem
Stapel von Thermosegmenten 10, an dessen Oberseiten ein
Abdecksegment 50 vorgesehen ist, in schematischer, vergrößerter Schnittansicht.
Die Unterbrechung in der Mitte des Thermogenerators 100 soll
illustrieren, dass die Länge
der Thermo- und Abdecksegmente 10, 50 in Abhängigkeit
von der konkreten Anwendung verschieden gewählt sein kann (Ausschnittsdarstellung).
Die Seitenansicht des Thermogenerators 100 ist in 2 schematisch illustriert,
wobei die Schnittansicht gemäß 1 im wesentlichen der Linie
I-I in 2 entspricht. 3 zeigt die relative Anordnung
der Thermosegmente 10 und der Abdecksegmente 50 in
auseinander gezogener Darstellung, wobei jeweils die Draufsicht
auf die Segmente entsprechend ihrer Reihenfolge im Stapel gezeigt
ist.
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Die
Thermosegmente 10 umfassen jeweils eine Thermoelementkette 20,
die auf einer Trägerfolie 40 angeordnet
ist und deren Enden durch zwei Endkontakte 23, 24 gebildet
werden. Die Thermoelementkette 20 wird durch eine Vielzahl
von mäanderförmig angeordneten,
streifenförmigen
Schenkeln 21, 22 der Thermoelemente gebildet.
Benachbarte Schenkel 21, 22 bestehen jeweils aus
verschiedenen Materialien. Sie sind an ihren Enden elektrisch miteinander
verbunden, so dass ein thermoelektrischer Kontakt entsteht. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel
erfolgt die Verbindung über
metallische Kontaktinseln 25, die an den Umkehrpunkten
der Mäanderform
angeordnet sind (siehe 3).
Alternativ können
die Thermoelemente so strukturiert werden, dass die Streifenform
von jeweils mindestens einem der benachbarten Thermoelementschenkel
am Umkehrpunkt hin zum Ende des benachbarten Thermoelementschenkels
abgewinkelt ist.
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Beim
illustrierten Ausführungsbeispiel
bestehen die benachbarten Schenkel 21, 22 aus
p- und n-leitenden Halbleitern. Entsprechend wird hier der Endkontakt 23 am
Ende der Thermokette 20 als p-Endkontakt und der Endkontakt 24 am
entgegengesetzten Ende als n-Endkontakt bezeichnet.
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Die
Thermoelementkette 20 wird beispielsweise mit den folgenden
Eigenschaften gebildet. Die p-Schenkel der Thermoelemente bestehen
aus p-(BiaSbb)2Te3 (mit 0.1 ≤ a ≤ 0.3, 0.7 ≤ b ≤ 0.9, a +
b = 1). Die n-Schenkel der Thermoelemente 22 bestehen aus
n-Bi2(TecSed)3 (mit 0.8 ≤ c < 0.9, 0.1 ≤ d ≤ 0.2, c +
d = 1). Diese Verbindungshalbleiter enthalten jeweils eine Te-Dotierung
mit 5 bis 20 at% Te. Die Dicke der Thermoelementschenkel 21, 22 wird
beispielsweise im Bereich 1 μm
bis 8 μm
gewählt.
Ihre Breite, die gleich oder verschieden sein kann, beträgt beispielsweise
10 μm bis
70 μm. Die
Anzahl der Thermosegmente, die im Thermogenerator einen Stapel bilden,
wird in Abhängigkeit
von der gewünschten
Spannung gewählt,
die beispielsweise im Bereich von 1 V bis 4 V liegt, und beträgt z.B.
10 bis 150 oder mehr. Die p- und n-Endkontakte 23, 24 und die
Kontaktinseln 25 an den Umkehrpunktender Mäanderform
bestehen beispielsweise aus Nickel und Gold mit einer jeweiligen
Dicke von 0,5 μm
bis 4 μm. Die
Länge der
geraden Thermoelementstreifen zwischen den Kontaktinseln 25 ist
beispielsweise im Bereich von 0,2 mm bis 5 mm gewählt. Die
Dicke der Trägerfolien 40 ist
beispielsweise im Bereich 10 μm bis
100 μm gewählt.
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Die
Trägerfolien 40 bestehen
aus einem elektrisch isolierenden Kunststoffmaterial, z.B. aus Polyimid.
Die Fläche
jedes Thermosegments 10, 11, 12 ist in
Abhängigkeit
von der konkreten Anwendung des Thermogenerators gewählt. Es
ist vorzugsweise eine Rechteckform vorgesehen, deren Längsausdehnung
der Ausrichtung der Thermoelementkette und deren Queräusdehnung
dem Abstand der thermoelektrischen Kontakte (Kontaktinseln 25)
an den Enden der einzelnen Thermoelementschenkel entspricht, wobei
die Außenabmessungen
z.B. 0,5 bis 5 mm (Breite) und 5 bis 10 mm (Länge) betragen. Je länger die
Thermosegmente sind, desto mehr Thermoelemente können in die Thermoelementkette 20 integriert
werden, so dass die thermoelektrische Spannung steigt. Je breiter
die Thermosegmente sind, desto größer sind die Abstände der
thermoelektrischen Kontaktflächen,
die sich im Betriebszustand des Thermogenerators in einem Temperaturgradienten
befinden. In Abhängigkeit
von der konkreten Anwendung und den Betriebsbedingungen kann entsprechend
mit der Breite der Segmente auch die thermoelektrische Spannung
steigen.
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Für die Reihenschaltung
aller Thermoelementketten
20 der Thermosegmente
10 werden
die Endkontakte
23,
24 der Enden der Thermoelementketten
20 jeweils
mit einem benachbarten Kontakt elektrisch verbunden. Wenn entsprechend
der Illustration in
2 auf
jedem Thermosegment
11,
12, ... eine gerade Anzahl
von Thermoelementschenkeln angeordnet sind, erstreckt sich die Thermoelementkette
zwischen einem p- oder n-leitenden Thermoelementschenkel einerseits
und entsprechend einem n- oder
einem p-leitenden Thermoelementschenkel andererseits. Wenn, wie
gezeigt, die Endkontakte
23,
24 jeweils an einem
Rand des Thermosegments (z.B.
11) angebracht sind, sind
zur gegenseitigen Ausrichtung der Endkontakte im Stapel
10 der
Thermosegmente für
die gewünschte
Reihenschaltung mit einer effektiven Addition der Thermospannungen
der einzelnen Thermopaare zwei verschiedene Typen von Thermosegmenten
11,
12 vorgesehen,
die sich durch die Position der p- und n-leitenden Thermoelementschenkel an den
Enden der Thermoelementketten relativ zum Rand mit den p- und n-Endkontakten
23,
24 unterscheiden.
Die verschiedenen Thermosegmenttypen sind in
DE 297 23 309 als Typ A und Typ B
bezeichnet.
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Alternativ
könnte
auf die Verwendung von zwei verschiedenen Thermosegmenttypen verzichtet werden,
wenn die p- und n-Endkontakte 23, 24 an den
Schmalseiten der Thermosegmente 11, 12 jeweils über die
gesamte Segmentbreite gezogen werden (im untersten Thermosegment
in 3 am rechten Rand
gestrichelt dargestellt) und benachbarte Thermosegmente zwar denselben
Typ besitzen, relativ zueinander jedoch jeweils um 180° gedreht
angeordnet sind. In diesem Fall wird die Produktion der Thermosegmente
vorteilhaft vereinfacht.
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Die
Thermosegmente 10 sind im Stapel relativ zueinander so
um eine Kontaktbreite Δx
versetzt angeordnet, dass von jedem Thermosegment 11, 12 einer
der p- oder n-Endkontakte 23, 24 über den Rand
des darüber
liegenden Thermosegments hinausragt (siehe insbesondere 3). Beispielsweise ragt
in 3 der p-Endkontakt 23 des
Thermosegments 13 über
den Rand des darüber
liegenden Thermosegments 12 hinaus. Im Verbund des gesamten
Stapels ergibt sich in Längsrichtung
der rechteckigen Thermosegmente eine Stufenstruktur mit abwechselnd
vorragenden und zurückgezogenen
Thermosegmenten. In Querrichtung der Thermosegmente sind diese ohne
eine gegenseitige Versetzung bündig
abschließend
angeordnet, so dass die Seitenflächen
des Thermogenerators 100 (parallel zur Zeichenebene in 1) ebene Oberflächen bilden.
Diese ebenen Oberflächen
sind mit Keramikplatten 61, 62 abgedeckt (siehe 2). Anstelle der Keramikplatten
können
Abdeckungen aus anderen Materialien mit möglichst hoher Wärmeleitfähigkeit
verwendet werden. Gemäß einer
alternativen (nicht dargestellten) Ausführungsform der Erfindung könnte zur Realisierung
des erfindungsgemäßen Stapelprinzips eine
versetzte Anordnung der Thermosegmente quer zur Ausdehnung der Thermoketten 20 vorgesehen sein,
wobei in diesem Fall sich die Endkontakte 23, 24 an
den Enden der Thermoelementketten über die gesamte Breite des
jeweiligen Randes des Thermosegments erstrecken müssten (siehe
gestrichelte Darstellung im Thermosegment 15 gemäß 3) .
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Die
durch das erfindungsgemäße Stapelprinzip
jeweils abwechselnd frei liegenden p- oder n-Endkontakte 23, 24 sind über Leitbrücken 30 mit
dem entsprechenden Kontakt des darüber liegenden Thermosegments
verbunden. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind
die Leitbrücken
in 2 nicht gezeigt und
in 3 nur am Beispiel
der Leitbrücke 30 zwischen
den Thermosegmenten 12 und 13 illustriert.
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Das
Abdecksegment 50 auf der Oberseite des Stapels der Thermosegmente
ist ebenfalls relativ zum benachbarten Thermosegment 11 versetzt
so angeordnet, dass der p-Kontakt 23 über den Rand des Abdecksegments 50 ragt
und eine Anschlussfläche
für eine
End-Kontaktbrücke 31 bildet
(siehe 1).
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Das
Abdecksegment 50 umfasst analog zu den Thermosegmenten
eine Trägerfolie,
auf deren Oberseite eine metallisch leitende Schicht 51 angeordnet
ist, mit der eine Draht-Anschlussleitung 52 verbunden ist.
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Alternativ
zur Bereitstehlung des Abdecksegments 50 kann die Verbindung
der Anschlussleitung 52 direkt mit dem Endkontakt des obersten Thermosegments
(z.B. Thermosegment 11) erfolgen.
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Auf
der Unterseite kann ebenfalls ein Abdecksegment vorgesehen sein,
bevorzugt wird jedoch (wie dargestellt) eine Anschlussleitung 53 mit einer
elektrisch leitfähigen
Schicht 54 auf der Unterseite des untersten Thermosegments 15 angebracht, die
mit dem letzten n-Endkontakt 24 des Thermosegments 15 durch
eine End-Leitbrücke 32 elektrisch verbunden
wird (siehe 1).
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Die
Herstellung des erfindungsgemäßen Thermogenerators
umfasst im wesentlichen die Schritte Hochvakuum-Deposition der thermoelektrischen
Funktionsschichten, Strukturierung der p- und n-Halbleiterschichten, Herstellung
der Thermosegmente und Mikromontage des Thermogenerators, die im
Folgenden erläutert
werden. Im Einzelnen erfolgt der technologische Prozeß z.B. gemäß der folgenden
Sequenz:
- A: Deposition des p-leitenden Halbleiters,
- B: Strukturierung des p-leitenden Halbleiters,
- C: Deposition des n-leitenden Halbleiters,
- D: Strukturierung des n-leitenden Halbleiters,
- E: Aufbringen einer Lift-Off-Lackmaske,
- F: Deposition von Nickel und Gold zur Bildung von elektrischen
Kontakten,
- G: Strukturierungen der Nickel- und Gold-Schichten (Liften der
Lackmaske), und
- H: Deposition einer Lackabdeckmaske (Schutzschicht).
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Hochvakuum-Deposition
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Bei
der Hochvakuum-Deposition erfolgt die haftfeste Deposition thermoelektrisch
hocheffektiver Schichten auf der Trägerfolie und die Metallisierung der
Trägerfolie
zur Herstellung der Kontaktinseln 25, der Endkontakte 23, 24 und
gegebenenfalls weiterer Leiterbahnen. Zunächst werden viele Thermosegmente
gemeinsam auf einem Folienwafer gebildet.
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Als
Folienwafer wird Polyimid-Folie verwendet, da dieses Material eine
geringe Wärmeleitfähigkeit
und einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten besitzt, der ähnlich zum
Ausdehnungskoeffizienten der Materialien der Thermoelemente (siehe oben)
ist, eine für
die Deposition geeignete Oberfläche
aufweist und temperaturbeständig
bis rund 350° C
ist.
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Der
Folienwafer wird zur thermischen Konditionierung einer Vorbehandlung
durch eine Temperung staubfreier Folienstücke für rund 2 Stunden bei rund 300° C unterzogen.
Durch diesen Prozess erfolgt eine „Vorschrumpfung", durch die eine
weitere Schrumpfung bei folgenden Prozessschritten minimiert wird.
Des Weiteren kann eine Fixierung der Folien an einer Rahmenhalterung,
z.B. zwischen zwei magnetischen Edelstahlringen, vorgesehen sein.
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Die
eigentliche Schichtabscheidung umfasst einen Sputterprozess, wie
er an sich aus der Schichtabscheidungstechnik bekannt ist. Als thermoelektrische
Funktionsschichten werden p- und
n-leitende Tellur-Verbindungshalbleiter entsprechend den o. g. Zusammensetzungen
und Dicken abgeschieden.
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Schichtstrukturierung
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Damit
die thermoelektrische Funktionsschichten die gewünschten Thermoelemente mit thermoelektrischen
Kontakten bilden, erfolgt die Strukturierung mit einer an sich bekannten
Musterbildung mittels Fotolithographie und einem anschließenden nasschemischen Ätzen.
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Die
Strukturierung des p-leitenden Halbleiters umfasst eine an sich
bekannte Abdeckung der p-leitenden Schicht mit einer strukturierten
Lackmaske, an der die p-leitende Schicht an den Stellen frei liegt,
wo sie geätzt
werden soll, mit einem anschließenden Ätzen. Das Ätzen der
p-leitenden Tellur-Verbindungs-Halbleiterschicht
der o.g. Zusammensetzung erfolgt mit einer erfindungsgemäßen Ätzlösung, die
wie folgt angesetzt wird. Ein 1 Liter Ätzlösung für die Strukturierung der p-leitenden
Schicht umfasst:
667 ml Tetrafluoro-Borsäure (HBF4)
35 %-ig
333 ml Wasserstoff-Peroxid (H2O2) 30 %-ig, und
30 g Weinsäure
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Das Ätzen erfolgt
in der Ätzlösung bei
ca. 50° C,
wobei die Ätzlösung vorzugsweise
umgewälzt wird.
Das Umwälzen
erfolgt beispielsweise durch ein Einleiten von Druckluft, so dass
in der Ätzlösung eine sprudelnde
Umwälzung
ausgelöst
wird. Die Ätzrate beträgt rund
1 μm/min.
Anschließend
erfolgt eine Spülung
mit destilliertem Wasser und eine Trocknung bei z.B. 90° C.
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Die
Ablösung
des Abdecklackes erfolgt in an sich bekannter Weise mit Aceton (Strippen),
wonach eine erneute Reinigung und Trocknung vorgesehen ist.
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Nachdem
auf der strukturierten p-leitenden Schicht entsprechend dem o.g.
Depositionsverfahren eine n-leitende Funktionsschicht abgeschieden
wurde, folgt deren Strukturierung analog zur Strukturierung der
p-leitenden Schicht mit an sich bekannten Techniken der Fotolithographie,
wobei als erfindungsgemäße Ätzlösung die
folgende Zusammensetzung gewählt
wird (1 Liter-Ansatz):
333 ml Perchlorsäure (HClO4)
70 %-ig
333 ml Wasserstoffperoxid (H2O2) 30 %-ig, und
333 ml destilliertes
Wasser.
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Nach
der Strukturierung der p- und n-leitenden Schichten und der Deposition
der metallischen Kontaktschichten (Nickel, Gold) erfolgt deren Strukturierung
durch das an sich bekannte Lift-Off-Verfahren. Nach dem Ablösen der
Lift-Off-Maske befinden sich auf der Folie, die den Träger der
Thermosegmente bildet, alle Schichten in der erforderlichen Geometrie
und Verbindung. Eine Kette von Thermoelementen umfasst jeweils beispielsweise
einige 10 Thermoelemente, die im fertigen Thermogenerator eine Thermoelementkette
auf einem Thermosegment bilden (siehe oben). Auf einem Folienwafer
können
vorteilhafterweise einige 100 Thermoelementketten angeordnet sein.
Vor der folgenden Trennung des Folienwafer erfolgt vorzugsweise
eine Abdeckung der Schichten mit einer Lackabdeckmaske aus positivem,
getemperten Fotoresist, die eine Isolationsschicht bildet und mit
der die Schichten geschützt werden.
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Herstellung der Thermosegmente
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Zur
Herstellung der Thermosegmente, wie sie zum Aufbau des Thermogenerators
beispielsweise gemäß in 1 und 2 benötigt
werden, erfolgt eine Trennung der Folienwafer in einzelne Thermosegmente.
Die Folientrennung umfasst eine Einbringung einer Schnittmarkierung
und eine Separation der einzelnen Segmente mit einer Diamantscheiben-Säge. Die
Betriebsparameter der Säge
werden in an sich bekannter Weise an das Folienmaterial angepasst.
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Vor
der Separation mit der Säge
wird zunächst
ein Folienverbund aus dem Folienwafer und einer Adhäsivfolie
gebildet, die mit einer Dicke von rund 60 μm auf die nicht beschichtete
Seite des Folienwafers laminiert wird. Als Adhäsivfolie wird beispielsweise
eine UV-sensitive Sägefolie
verwendet. Die Haftfähigkeit
dieses Materials kann durch eine UV-Belichtung vermindert werden,
so dass sich die Thermosegmente von der Adhäsivfolie ablösen lassen.
Der Folienverbund wird auf einem Arbeitstisch der Säge mittels
Unterdruck mechanisch fixiert. Die Schnitttiefe der Säge wird
so gewählt,
dass der Folienwafer vollständig
und die Adhäsivfolie
nur teilweise durchtrennt wird (z.B. zur Hälfte). Nach dem Sägevorgang
kleben vorteilhafterweise die vereinzelten Thermosegmente noch auf
der Adhäsivfolie.
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Anschließend wird
die Adhäsivfolie
mit den Thermosegmenten UV-belichtet und die Thermosegmente von
der Adhäsivfolie
getrennt, so dass die Thermosegmente mit den o.g. Abmessungen zur
Mikromontage des Thermogenerators vorliegen.
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Mikromontage
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Das
Ziel der Mikromontage ist es, eine Vielzahl von Thermosegmenten
(z.B. einige 10 bis rund 150) elektrisch in Reihe zu schalten, so
dass die Zahl der Thermopaare erhöht wird, die zur Konversion
eines Wärmestroms
(Temperaturdifferenz) in elektrische Energie zur Verfügung stehen.
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Der
Aufbau des Stapels der Thermosegmente erfolgt nach den folgenden
Schritten. Bevor auf ein unteres das folgende Thermosegment aufgesetzt wird,
erfolgt eine Benetzung der Oberseite des unteren Thermosegments,
die die Thermoelemente und elektrischen Kontakte trägt, mit
einem Montageklebstoff. Zur Erzielung einer schnellen Fixierung
zwischen den Thermosegmenten wird vorzugsweise ein mit UV-Strahlung
aushärtbarer
Montagekleber verwendet. Der Montageklebstoff besteht beispielsweise
auf Basis eines geeigneten Epoxidharzes. Der Montageklebstoff, der
mit einem Dosierdispenser beispielsweise in Form von Tropfen auf
die Segmentoberfläche
aufgebracht wird, hat eine rein mechanische Funktion. Mit dem Montageklebstoff
werden die benachbarten Thermosegmente in ihrer Position entsprechend
dem oben beschriebenen, stufenförmigen Stapelmodus
relativ zueinander stabil fixiert.
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Anschließend wird
die Leitbrücke 30 zwischen
dem Endkontakt des oberen Thermosegments und der um die Kontaktbreite Δx freiliegenden
Endkontakt des darunter liegenden Thermosegments durch Aufbringung
eines elektrisch-leitenden Klebstoffs (z. B. auf der Basis einer
metallpulvexgefüllten Matrix)
hergestellt. Der elektrisch leitfähige Klebstoff zur Bildung
der Leitbrücke
wird ebenfalls mit einem Dispenser oder mit Hilfe einer manuell
geführten Glasspitze
(pin transfer) dosiert und aufgebracht. Der leitfähige Klebstoff
kann UV-härtend
oder thermisch härtend
sein. Die elektrischleitende Klebstoffschicht bildet die Kontaktbrücke 30 und
die End-Kontaktbrücken 31.
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Nach
den hier geschilderten Schritten werden aufeinander folgend die
Thermosegmente übereinander
montiert und des Abdecksegments 50 angebracht. Nach der
Bildung des Stapels erfolgt eine thermische Aushärtung des leitfähigen Klebstoffs
bei rund 120° C
für rund
60 min.
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Vorteilhafterweise
ist dieser Prozess der Mikromontage einer vollständigen Automatisierung zugänglich,
so dass die Produktion erfindungsgemäßer Thermogeneratoren erheblich
vereinfacht wird.
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Zur
Endmontage werden an den Seiten des Stapels von Thermosegmenten,
zu denen die Umkehrpunkte der mäanderförmigen Thermoelementketten
gerichtet sind, Wärmetauscherplatten
angebracht. Des Weiteren werden die Anschlussleitungen 52, 53 an
das Abdecksegment 50 und das unterste Thermosegment (15)
angebracht, die zum Anschluss z.B. an einen elektrischen Verbraucher
dienen.
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Die
Wärmetauscherplatten
dienen einer thermisch möglichst
verlustfreien Ankopplung des Thermogenerators an die äußere Wärmequelle
und Wärmesenke.
Sie bestehen beispielsweise aus gut wärmeleitender Keramik (Dicke
rund 250 μm)
wie z.B. aus Aluminiumoxid oder Aluminiumnitrid. Alternativ können die
Wärmetauscherplatten
aus Metall bestehen.
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Am
Ende der Montage werden die äußeren Flächen des
Segmentstapels zwischen den Wärmetauscherplatten
mit einem möglichst
schlecht wärmeleitenden
Klebstoff versiegelt. Hierzu kann der Montageklebstoff (siehe oben)
verwendet werden. Die Versiegelung dient dem Schutz des Bauelements
gegen Umwelteinflüsse.
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Erfindungsgemäßes nasschemisches Ätzen
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Die
hier beschriebenen Ätzlösungen zum nasschemischen Ätzen von
n- und p-leitenden Tellur-Verbindungshalbleitern sind nicht nur
bei der Herstellung von Thermogeneratoren anwendbar. Die Strukturierung
von Funktionsschichten für andere Anwendungen,
wie z.B. in der Sensortechnik oder zur Bildung von Peltier-Elementen
erfolgen analog zu den oben beschriebenen Prozessschritten.