DE3703646C2 - Verfahren zur Gewinnung von p-Xylol mit einer Reinheit von mindestens 99,5 % - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von p-Xylol mit einer Reinheit von mindestens 99,5 %Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von
p-Xylol mit einer Reinheit von mindestens 99,5% aus
einem Vorprodukt, dessen p-Xylolgehalt mindestens 99%
beträgt.
Die Gewinnung von reinem p-Xylol im technischen Maßstab
erfolgt heute praktisch ausschließlich aus Xylolfrakti
onen (KP ca. 135-145°C), die neben den drei Xylol
isomeren noch Ethylbenzol und Nichtaromaten enthalten
können. Diese Xylolfraktionen werden durch Destilla
tion und/oder Extraktion entweder aus dem Kokereiben
zol, aus Reformaten oder aus Pyrolyse-Benzin gewonnen,
wobei deren Zusammensetzung je nach Herkunft schwankt.
Der p-Xylolgehalt der Xylolfraktionen liegt dabei in
der Regel zwischen 16 und 20 Vol.-%. Für die Abtren
nung des p-Xylols aus dem jeweils verwendeten Einsatz
produkt sind im technischen Maßstab eine ganze Reihe
von Verfahren entwickelt worden, die unter Anwendung
bekannter Trennmethoden, wie Kristallisation und Ad
sorption, arbeiten. Auf Einzelheiten dieser Trennver
fahren, die sich auch nach der Zusammensetzung des je
weils verwendeten Einsatzproduktes richten, braucht
hier nicht näher eingegangen zu werden, da diese Trenn
verfahren nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind. Jedenfalls ist es mit diesen Trennverfahren heute
im technischen Maßstab ohne weiteres möglich, ein
p-Xylol mit einer Reinheit von mindestens 99% herzu
stellen.
In neuester Zeit ist es jedoch einigen Anbietern unter
Anwendung besonderer Adsorptionsmittel gelungen, ein
p-Xylol mit einer Reinheit von mindestens 99,5% auf
den Markt zu bringen, was natürlich eine entsprechende
Nachfrage nach diesem sehr reinen Produkt verursacht
hat.
Viele p-Xylol-Hersteller sind jedoch mit ihren laufen
den Produktionsanlagen nicht in der Lage, eine derar
tige Reinheit des von ihnen erzeugten p-Xylols zu ga
rantieren. Um dies tun zu können, müßten die vorhan
denen Produktionsanlagen auf neue verbesserte Trenn
verfahren umgestellt werden. Dies würde aber neben den
damit verbundenen Investitionskosten auch einen länge
ren Stillstand der bestehenden Produktionsanlagen er
forderlich machen, so daß der damit verbundene Pro
duktionsausfall ebenfalls als negativer Kostenfaktor
in Rechnung zu stellen wäre.
Es besteht daher in der Praxis ein echtes Bedürfnis
nach einem Verfahren, welches es gestattet, unter Ver
wendung der bereits vorhandenen Produktionsanlagen ein
p-Xylol mit einer Reinheit von mindestens 99,5% zu er
zeugen, ohne daß die vorhandenen Anlagen umgebaut wer
den müssen und ohne daß es zu Betriebsstillständen
kommt.
Das erfindungsgemäße der Lösung dieser Aufgabe dienen
de Verfahren geht deshalb von einem Vorprodukt aus,
dessen p-Xylolgehalt mindestens 99% beträgt und das
auf den bereits vorhandenen Produktionsanlagen ohne
Schwierigkeiten hergestellt werden kann. Erfindungs
gemäß ist dabei vorgesehen, daß das Vorprodukt im flüs
sigen Zustande in eine inerte Flüssigkeit eingeleitet
wird, deren Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des
reinen p-Xylols liegt, worauf die sich unter Rühren
abscheidende Kristallphase in einer Trenneinrichtung
von der inerten Flüssigkeit abgetrennt und anschließ
end aufgeschmolzen wird, wobei in der Schmelzeinrich
tung noch vorhandene Flüssigkeitsreste von den ge
schmolzenen Kristallen abgetrennt und diese danach
als p-Xylol mit der gewünschten Reinheit aus der
Schmelzeinrichtung abgezogen werden.
Das heißt, beim erfindungsgemäßen Verfahren handelt es
sich um eine Verfahrensstufe, die den bereits vorhan
denen Produktionsanlagen nachgeschaltet wird, so daß
irgendwelche Veränderungen in diesen Anlagen oder
Stillsetzungen dieser Anlagen nicht erforderlich sind.
Als inerte Flüssigkeit im Sinne der Erfindung ist eine
Flüssigkeit zu verstehen, in der das p-Xylol keine oder
nur eine ganz geringe Löslichkeit aufweist. Als Beispiele
hierfür werden genannt: Gemische aus Wasser und
bestimmten Alkoholen, wie beispielsweise Methanol,
Ethanol und Glykol.
Vorzugsweise wird man jedoch als inerte Flüssigkeit
Wasser verwenden, das sich für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens als besonders geeignet
erwiesen hat und dem auch aus Kostengründen der Vor
zug zu geben ist.
Die Temperatur der inerten Flüssigkeit muß, wie be
reits gesagt wurde, bei der Einleitung des flüssigen
Vorproduktes unterhalb des Schmelzpunktes des reinen
p-Xylols, d.h. unterhalb 13,26°C, liegen. Vorzugswei
se wird man mit einer Flüssigkeitstemperatur zwischen
0 und 12°C arbeiten. Falls Wasser als inerte Flüssig
keit verwendet wird, so kann diesem gegebenenfalls
ein Frostschutzmittel, wie z.B. Ethylenglykol, im er
forderlichen Umfange zugesetzt werden.
Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergeben sich aus den vorliegenden Unteransprüchen und
sollen nachfolgend an Hand des in der Abbildung darge
stellten Fließschemas erläutert werden. Das Fließsche
ma zeigt dabei selbstverständlich nur alle für die Ver
fahrenserläuterung unbedingt notwendigen Apparate und
Anlagenteile.
Das aus der im Fließschema nicht dargestellten, vorge
schalteten Produktionsanlage stammende Vorprodukt, des
sen p-Xylolgehalt mindestens 99% beträgt, wird über
die Leitung 1 im flüssigen Zustande in den Mischbe
hälter 2 eingeleitet. Die erforderliche inerte Flüssig
keit, deren Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes
des reinen p-Xylols liegt, wird dem Mischbehälter 2 über
die Leitung 3 zugeführt. Das resultierende Gemisch wird
vermittels der Pumpe 4, die in der Leitung 5 installiert
ist, in das Trenngefäß 6 gefördert. Dieses ist mit dem
motorgetriebenen Rührer 7 versehen. Auf Grund der Dich
teunterschiede steigen die sich bildenden p-Xylol-
Kristalle im Trenngefäß 6 hoch und werden durch den
Rührer 7 in der Flüssigkeit verteilt über die Leitung 8
in den Vorlagebehälter 9 gedrückt. Dieser ist ebenfalls
mit einem motorgetriebenen Rührer 10 ausgestattet.
Nach einer Verweilzeit von ca. 5 bis 30 Minuten wird
das Flüssigkeits-Kristallgemisch aus dem Vorlagebehäl
ter 9 abgezogen und über die Leitung 11 der Trennein
richtung 12 zugeführt. Hierbei kann es sich entweder
um eine Zentrifuge oder um einen Filtrationsapparat
handeln. Die Verweilzeit des p-Xylolkristall-Flüssig
keitsgemisches während der Kristallisation ist abhän
gig von der Geschwindigkeit, mit der die Kristallisa
tionswärme an die inerte Flüssigkeit abgeführt wird.
Je schneller dies geschieht, umso kürzer kann die Ver
weilzeit sein. In der Trenneinrichtung 12 werden die
Kristalle von der Flüssigkeit abgetrennt und gelangen
anschließend über die Leitung 13 in die Schmelzein
richtung 14, die mit der dampfbeheizten Heizschlange 15
versehen ist. Mittels dieser Heizschlange 15 werden die
Kristalle in der Schmelzeinrichtung 14 wieder aufge
schmolzen. Etwaige Flüssigkeitsreste scheiden sich da
bei ab und sammeln sich als schwerere Phase am Boden
der Schmelzeinrichtung 14, so daß die geschmolzenen
Kristalle aus dem Oberteil der Schmelzeinrichtung 14
über die Leitung 16 abgezogen werden können. Hierbei
handelt es sich um das gewünschte Reinprodukt, dessen
p-Xylol-Gehalt mindestens 99,5% beträgt.
Die sich am Boden der Schmelzeinrichtung 14 ansammeln
den Flüssigkeitsreste werden über die Leitung 17 in
den Filtratbehälter 18 abgezogen. In der Leitung 17
ist dabei das Ventil 19 installiert, so daß dieser
Flüssigkeitsabzug so eingestellt werden kann, daß die
Trennschicht zwischen dem geschmolzenen p-Xylol und
der inerten Flüssigkeit in der Schmelzeinrichtung 14
auf konstantem Niveau gehalten wird. In den Filtrat
behälter 18 wird über die Leitung 20 auch die von der
Trenneinrichtung 12 kommende Flüssigkeit eingeleitet.
Im Filtratbehälter 18 können durch Phasenscheidung die
in der inerten Flüssigkeit enthaltenen Kohlenwasser
stoffe abgetrennt werden. Diese scheiden sich als
leichtere Phase an der Flüssigkeitsoberfläche ab und
können über die Leitung 21 abgezogen werden. Hierbei
handelt es sich im wesentlichen um ein Gemisch aus
o- und m-Xylol sowie Ethylbenzol. Dieses Gemisch kann
deshalb in den der Herstellung des Vorproduktes die
nenden Prozeß zurückgeführt werden.
Die von den Kohlenwasserstoffen befreite inerte Flüs
sigkeit sammelt sich am Boden des Filtratbehälters 18
und wird aus diesem über die Leitung 22 durch die
Pumpe 23 zum Wärmeaustauscher 24 gefördert. Dieser ist
an den Kühlmittelkreislauf 25 angeschlossen, so daß die
inerte Flüssigkeit im Wärmeaustauscher 24 die erforder
liche Wiederabkühlung erfährt, bevor sie über die Lei
tung 3 zum Mischbehälter 2 zurückgeführt wird. In der
Leitung 22 ist hinter der Pumpe 23 das Ventil 26 in
stalliert, durch das die Flüssigkeitszufuhr zum Wärme
austauscher 24 gesteuert werden kann. Außerdem mündet
in die Leitung 22 die Leitung 27, durch die kristall
freie Flüssigkeit aus dem unteren Teil des Trennge
fäßes 6 abgezogen und in den Flüssigkeitsstrom in der
Leitung 22 eingespeist werden kann. Das Ventil 28
dient dabei der Regelung dieses Flüssigkeitsabzuges.
Das Trenngefäß 6 ist mit dem Mischbehälter 2 durch die
Leitung 29 verbunden. Durch diese Leitung kann bei Be
darf ein Teilstrom des Kristall-Flüssigkeitsgemisches
aus dem Trenngefäß 6 in den Mischbehälter 2 zurückge
führt werden, wobei dieser Teilstrom durch das Ven
til 30 einreguliert werden kann. Durch diese Maßnahme
kann die Kristallisation des p-Xylols verbessert wer
den.
Die technische Brauchbarkeit des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wird durch das nachfolgende Ausführungsbeispiel
belegt. Hierbei wurde ein Vorprodukt mit einem p-Xylol-
Gehalt von 99% und einer Temperatur von 25°C im Misch
behälter 2 im Verhältnis 1 : 8 mit Wasser, dessen Tem
peratur bei ca. 5°C lag, durchmischt. Innerhalb weni
ger Minuten fiel das p-Xylol in kristalliner Form aus
und konnte über die Trenneinrichtung 12, die in die
sem Falle als Vakuumfilter ausgebildet war, in die
Schmelzeinrichtung 14 abgezogen werden. Aus dieser
wurde das geschmolzene p-Xylol über die Leitung 16
mit einer Reinheit von 99,6 bis 99,7% abgezogen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Gewinnung von p-Xylol mit einer
Reinheit von mindestens 99,5% aus einem Vorpro
dukt, dessen p-Xylolgehalt mindestens 99% be
trägt, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorprodukt
im flüssigen Zustande in eine inerte Flüssigkeit
eingeleitet wird, deren Temperatur unterhalb des
Schmelzpunktes des reinen p-Xylols liegt, worauf
die sich unter Rühren abscheidende Kristallphase
in einer Trenneinrichtung von der inerten Flüs
sigkeit abgetrennt und anschließend aufgeschmol
zen wird, wobei in der Schmelzeinrichtung noch
vorhandene Flüssigkeitsreste von den geschmol
zenen Kristallen abgetrennt und diese danach als
p-Xylol mit der gewünschten Reinheit aus der
Schmelzeinrichtung abgezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als inerte Flüssigkeit vorzugsweise Wasser
verwendet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperatur der inerten
Flüssigkeit bei der Einleitung des Vorproduktes
vorzugsweise im Bereich zwischen 0 und 12°C ge
halten wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei Verwendung von Wasser als
inerter Flüssigkeit diesem gegebenenfalls ein
Frostschutzmittel, wie Ethylenglykol, zuge
setzt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die inerte Flüssigkeit nach
Abtrennung der Kristallphase in einen Filtrat
behälter eingeleitet wird, in dem die Flüssig
keit von den mitgeführten Kohlenwasserstoffen
durch Phasenscheidung getrennt und danach unter
entsprechender Wiederabkühlung in den Prozeß
zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die im Filtratbehälter von
der inerten Flüssigkeit abgetrennten Kohlenwas
serstoffe, bei denen es sich im wesentlichen um
ein Gemisch aus o- und m-Xylol sowie Ethylben
zol handelt, in den der Herstellung des Vorpro
duktes dienenden Prozeß zurückgeführt werden.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die in der Schmelzeinrichtung
anfallende inerte Flüssigkeit ebenfalls in den
der Behandlung der Hauptmenge der Flüssigkeit
dienenden Filtratbehälter eingeleitet wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Teilstrom des Kristall-
Flüssigkeitsgemisches vor der Abtrennung der
Kristallphase aus dem Trenngefäß in den Misch
behälter zurückgeführt wird, in dem die Einlei
tung des flüssigen Vorproduktes in die inerte
Flüssigkeit erfolgt.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
TR78/88A TR23271A (tr) | 1987-02-06 | 1986-02-02 | En asagi % 95.5 safliginda p-ksilol'un kazanilmasina mahsus usul |
DE3703646A DE3703646C2 (de) | 1987-02-06 | 1987-02-06 | Verfahren zur Gewinnung von p-Xylol mit einer Reinheit von mindestens 99,5 % |
KR1019880700933A KR890700559A (ko) | 1987-02-06 | 1988-01-07 | 적어도 99.5%의 순도를 가지는 파라-크시롤의 제조방법 |
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ES8800206A ES2006067A6 (es) | 1987-02-06 | 1988-01-26 | Procedimiento para la obtencion de p-xileno con una pureza de por lo menos 99,5%. |
PT86712A PT86712B (pt) | 1987-02-06 | 1988-02-05 | Processo para a preparacao de p-xileno com um grau de pureza de pelo menos 99,5% |
CN88100630A CN1016685B (zh) | 1987-02-06 | 1988-02-05 | 纯度至少99.5%的对二甲苯的制取方法 |
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---|---|---|---|---|
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DE19651215C1 (de) * | 1996-12-10 | 1998-07-09 | Bayer Ag | Verfahren zur Trennung von kristallisierbaren Isomerenmischungen organischer Verbindungen |
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1987
- 1987-02-06 DE DE3703646A patent/DE3703646C2/de not_active Expired - Fee Related
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1988
- 1988-05-05 DE DE3815324A patent/DE3815324A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Publication date |
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DE3815324A1 (de) | 1989-11-16 |
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