DE3701531A1

DE3701531A1 - Verfahren und anlage zur herstellung von einem spinnvlies

Info

Publication number: DE3701531A1
Application number: DE19873701531
Authority: DE
Inventors: Hans Reifenhaeuser
Original assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Current assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Priority date: 1987-01-21
Filing date: 1987-01-21
Publication date: 1988-08-04
Also published as: JPH0160581B2; GB8727009D0; GB8716709D0; JPS63182463A; GB2200145B; CA1286070C; BR8706057A; DE3701531C2; US5028375A; GB2200145A; JPH0768664B2; GB2200146B; JPS63182464A; BR8706060A; US4838774A; GB2200146A; CA1282921C

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von einem Spinnvlies aus monofilen, verstreckten Kunststoffäden aus thermplasti schem Kunststoff, wobei der thermoplastifizierte Kunststoff einem Aggre gat aus einer Mehrzahl von über einem rechteckigen Grundriß gereihten Spinndüsen zugeführt wird und wobei die austretenden Kunststoffäden als Kunststoffadenschar zunächst in einem Blasschacht von Kühlluft quer angeblasen und danach in einem Streckschacht durch abströmende Luft verstreckt werden, wobei fernerhin die verstreckten Kunststoffäden auf einem unter dem Streckschacht bewegten Spinnband kontinuierlich zum Vlies abgelegt werden und durch das sich bildende Vlies sowie das Spinnband Saugluft abgezogen wird. Die Erfindung bezieht sich fernher hin auf eine Anlage zur Durchführung eines solchen Verfahrens mit einem Aggregat aus einer Mehrzahl von über einem rechteckigen Grund riß gereihten Spinndüsen, einem Blasschacht, einem Streckschacht und einem Siebband für die Vliesablage, wobei der Blasschacht mit Blas düsen zur Einführung von zugleich aus Kühlmittel dienender Verstrec kungsluft versehen ist und wobei der Streckschacht, ggf. verstellbare, Streckschachtwände mit im Vertikalschnitt venturidüsenartiger Beschleu nigungseinrichtung aufweist.

Im Rahmen der bekannten gattungsgemäßen Maßnahmen (DE 35 03 818) bilden die Spinndüsen ein einheitliches Aggregat. Aus den Spinndüsen tritt eine einheitliche Kunststoffadenschar aus. Das alles hat sich be währt, führt jedoch zu Beschränkungen. Einerseits kann der Durchsatz pro Spinndüse und damit der Anlage insgesamt nicht beliebig erhöht werden, es sei denn, man nimmt Qualitätsbeeinträchtigungen in bezug auf das erzeugte Vlies in Kauf. Andererseits kann das Vlies nicht aus verschiedenen oder verschiedenfarbigen Kunststoffen aufgebaut werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfah ren so zu führen, daß mit wesentlich höherem Durchsatz gearbeitet werden kann, ohne daß eine Beeinträchtigung der Vliesqualität eintritt und fernerhin so, daß im Bedarfsfall das Vlies aus verschiedenen oder verschiedenfarbigen Kunststoffen aufgebaut werden kann. Der Erfindung liegt fernerhin die Aufgabe zugrunde, eine Anlage anzugeben, die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeignet ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der thermoplasti fizierte Kunststoff zwei Teilaggregaten von gereihten Spinndüsen zuge führt wird, daß die beiden von den Teilaggregaten austretenden Kunst stoffadenscharen in dem Blasschacht separat von der Kühlluft angebla sen werden und daß die beiden Kunststoffadenscharen gemeinsam in einen einheitlichen Streckschacht eingeführt sowie gemeinsam auf dem Spinnband abgelegt werden. Zu besonders definierten Verhältnissen kommt man, wenn nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung die beiden Kunststoffadenscharen in einen Blasschacht eingeführt werden, der eine mittige an die Teilaggregate angeschlossene Trennwand auf weist. Im Rahmen der Erfindung können die beiden Kunststoffadenscharen lediglich von außen quer mit der Kühlluft angeblasen werden. Das be deutet ein Anblasen mit Hilfe von Blasdüsen, die sich in den Seiten wänden des Blasschachtes befinden. Die beiden Kunststoffadenscharen können aber auch von außen und außerdem durch die Trennwand mit Kühlluft angeblasen werden.

Arbeitet man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, so können die Teilaggregate der Spinndüsen identisch gleiche und die gleiche Anzahl von Spinndüsen aufweisen. Man kann jedoch auch mit ungleichen oder eine ungleiche Anzahl von Spinndüsen aufweisenden Teilaggregaten ar beiten. Im übrigen besteht die Möglichkeit, den beiden Teilaggregaten von gereihten Spinndüsen unterschiedliche thermoplastische Kunststoffe zuzuführen, z. B. einerseits Polypropylen, andererseits Polyäthylen. Durch die Zumischung von Polyäthylen zum Polypropylen wird z. B. der Erweichungspunkt dieser Polymermischungsfäden erniedrigt. Die Poly äthylenfäden verkleben die Fäden aus reinem Polypropylen bei einem nachgeschalteten Kalandrieren des Vlieses. Dadurch wird trotz niedri ger Prägetemperatur ein relativ festes Vlies mit weichem Griff produ ziert. Man kann aber auch den beiden Teilaggregaten von gereihten Spinndüsen unterschiedlich eingefärbte thermoplastische Kunststoffe zu führen. Ein anderer Vorschlag der Erfindung, der zu einem Vlies be sonderer Griffigkeit führen kann, ist dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Teilaggregaten von gereihten Spinndüsen unterschiedlich tempe rierte thermoplastifizierte Kunststoffe zugeführt werden. Im Rahmen der Erfindung liegt es, bei all diesen Maßnahmen, den beiden Teilaggrega ten von gereihten Spinndüsen unterschiedliche Mengenströme von thermo plastifiziertem Kunststoff zuzuführen. Hierdurch können Spinnvliese mit verschiedenen Feinheitsgruppen der einzelnen Fäden (z. B. 1,5 bis 3 dtex und gleichzeitig 6 bis 8 dtex) produziert werden.

Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß gegenüber den be kannten Maßnahmen mit wesentlich höherem Durchsatz gearbeitet werden kann, ohne daß eine Beeinträchtigung der Vliesqualität eintritt. Dar über hinaus besteht die Möglichkeit, ein Vlies aus unterschiedlichen Kunststoffen oder unterschiedlich eingefärbten Kunststoffen herzustellen und darüber hinaus die physikalischen Parameter auch dadurch zu ver ändern, daß mit unterschiedlichen Mengenströmen oder unterschiedlichen Spinndüsen gearbeitet wird. Es versteht sich, daß die monofilen, ver streckten Kunststoffäden Endlosfäden sind. Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß das erfindungsgemäße Verfahren anlagentechnisch auf sehr einfache Weise verwirklicht werden kann. Ausgehend von der ein leitend beschriebenen gattungsgemäßen Anlage ist eine Anlage zur Durch führung des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Blasschachtes zwei parallele Spinnbalken oder Spinndüsen angeordnet sind, die jeweils ein Teilaggregat des Aggregates der Spinn düsen aufweisen, und daß zwischen den Spinnbalken eine Trennwand an geordnet ist, die sich zumindest über die halbe Tiefe des Blasschachtes erstreckt. Die Trennwand kann dabei als Blaswand ausgebildet sein und zu beiden Teilen des Blasschachtes hin querblasende Blasdüsen für Kühl luft aufweisen. Die beiden Spinnbalken können an ein und denselben Ex truder angeschlossen werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Anordnung so zu treffen, daß die beiden Spinnbalken oder Spinndüsen an verschiedene Extruder angeschlossen sind. Das empfiehlt sich ins besondere dann, wenn das Vlies aus unterschiedlichen Kunststoffen oder unterschiedlich eingefärbten Kunststoffen aufgebaut werden soll. - Es versteht sich, daß man die Lehre der Erfindung sowohl in verfahrens technischer Hinsicht als auch in anlagentechnischer Hinsicht verall gemeinern kann, indem man nicht nur zwei Kunststoffadenscharen wie beschrieben erzeugt und behandelt, sondern drei oder mehr als drei.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh rungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zei gen

Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Anlage zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens,

Fig. 2 entsprechend Fig. 1 eine andere Ausführungsform einer solchen Anlage und

Fig. 3 nochmals eine andere Ausführungsform.

Die in den Figuren dargestellte Anlage besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einem Aggregat 1, 2 aus einer Mehrzahl von über einem rechteckigen Grundriß gereihten Spinndüsen 3, 4, einem Blasschacht 5, einem Streckschacht 6 und einem Siebband 7 für die Vliesablage mit Einrichtung 8 zum Absaugen der Prozeßluft. Der Blasschacht 5 ist mit Blasdüsen 9 zur Einführung von zugleich als Kühlmittel dienender Ver streckungsluft versehen. Der Streckschacht 6 besitzt, ggf. verstellbare, Streckschachtwände 10 mit im Vertikalschnitt venturidüsenartiger Be schleunigungseinrichtung 11. Unter dem Streckschacht 6 befindet sich das schon erwähnte Siebband 7.

Oberhalb des Blasschachtes 5 sind zwei parallele Spinnbalken 12, 13 angeordnet, die jeweils ein Teilaggregat 1, 2 des Aggregates der Spinndüsen 3, 4 aufweisen, wobei zwischen den Spinnbalken 12, 13 eine Trennwand 14 angeordnet ist, die sich im Ausführungsbeispiel über mehr als die Hälfte der Tiefe T des Blasschachtes 5 erstreckt. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 3 ist die Trennwand 14 eine ge schlossene Trennwand ohne eine zusätzliche Funktion. Bei der Ausfüh rungsform nach Fig. 2 ist die Trennwand 14 als Blaswand ausgebildet und zu beiden Teilen des Blasschachtes 5 hin mit querblasenden Blas düsen 9 für Kühlluft versehen.

Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 ist die Anlage an zwei Extruder 15 angeschlossen, so daß das Vlies aus unterschiedlichen Kunststoffen oder unterschiedlich eingefärbten Kunststoffen aufgebaut sein kann. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Anlage an einen einzigen Extruder 15 angeschlossen. In allen Fällen können die Teilaggregate 1, 2 der Spinndüsen 3, 4 eine unterschiedliche Anzahl von Düsen und auch unterschiedliche Düsen aufweisen. Stets wird so gearbeitet, daß der thermoplastifizierte Kunststoff zwei Teilaggregaten 1, 2 von gereihten Spinndüsen 3, 4 zugeführt wird, daß die beiden aus den Teilaggregaten 1, 2 austretenden Kunststoffadenscharen 16, 17 in dem Blasschacht 5 separat von der Kühlluft angeblasen werden und daß die beiden Kunststoffadenscharen 16, 17 gemeinsam in einen ein heitlichen Streckschacht 6 eingeführt sowie gemeinsam auf dem Siebband 7 abgelegt werden.

Claims

1. Verfahren und Anlage zur Herstellung von einem Spinnvlies aus mono filen, verstreckten Kunststoffäden aus thermoplastischem Kunststoff,
wobei der thermoplastifizierte Kunststoff einem Aggregat aus einer Mehrzahl von über einem rechteckigen Grundriß gereihten Spinn düsen zugeführt wird und wobei die austretenden Kunststoffäden als Kunststoffadenschar zunächst in einem Blasschacht von Kühl luft quer angeblasen und danach in einem Streckschacht durch abströmende Luft verstreckt werden,
wobei fernerhin die verstreckten Kunststoffäden auf einem unter dem Streckschacht bewegten Spinnband kontinuierlich zum Vlies abgelegt werden und durch das sich bildende Vlies sowie das Spinnband Saug luft abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der thermoplastifizierte Kunststoff zwei Teilaggregaten von gereih ten Spinndüsen zugeführt wird, daß die beiden von den Teilaggregaten austretenden Kunststoffadenscharen in dem Blasschacht separat von der Kühlluft angeblasen werden und daß die beiden Kunststoffadenscharen gemeinsam in einen einheitlichen Streckschacht eingeführt sowie gemein sam auf dem Spinnband abgelegt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kunststoffadenscharen in einen Blasschacht eingeführt werden, der eine mittige, an die Teilaggregate angeschlossene Trennwand aufweist.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß die beiden Kunststoffadenscharen lediglich von außen quer mit der Kühlluft angeblasen werden.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeich net, daß die beiden Kunststoffadenscharen von außen und außerdem durch die Trennwand von Kühlluft angeblasen werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich net, daß den beiden Teilaggregaten von gereihten Spinndüsen unter schiedliche thermoplastische Kunststoffe zugeführt werden, z. B. einer seits Polypropylen, andererseits Polyäthylen.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich net, daß den beiden Teilaggregaten von gereihten Spinndüsen unter schiedlich eingefärbte thermoplastische Kunststoffe zugeführt werden.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich net, daß den beiden Teilaggregaten von gereihten Spinndüsen unter schiedlich temperierte thermoplastifizierte Kunststoffe zugeführt werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich net, daß den beiden Teilaggregaten von gereihten Spinndüsen unter schiedliche Mengenströme von thermoplastifiziertem Kunststoff zugeführt werden.

9. Anlage für die Durchführung des Verfahrens nach einem der An sprüche 1 bis 8, - mit
einem Aggregat aus einer Mehrzahl von über einem rechteckigen Grundriß gereihten Spinndüsen,
einem Blasschacht,
einem Streckschacht und
einem Siebband für die Vliesablage,
wobei der Blasschacht mit Blasdüsen zur Einführung von zugleich als Kühlmittel dienender Verstreckungsluft versehen ist und wobei der Streckschacht, ggf. verstellbare, Streckschachtwände mit im Vertikal schnitt venturidüsenartiger Beschleunigungseinschnürung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Blas schachtes (5) zwei parallele Spinnbalken (12, 13) angeordnet sind, die jeweils ein Teilaggregat (1, 2) des Aggregates der Spinndüsen (3, 4) aufweisen, und daß zwischen den Spinnbalken (12, 13) eine Trennwand (14) angeordnet ist.

10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenn wand (14) als Blaswand ausgebildet ist und zu beiden Teilen des Blas schachtes (5) hin querblasende Blasdüsen (9) für Kühlluft aufweist.

11. Anlage nach den Ansprüchen 9 oder 10 in der Ausführungsform für das Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spinnbalken (12, 13) an ein und denselben Extruder (15) angeschlossen sind.

12. Anlage nach den Ansprüchen 9 oder 10 in der Ausführungsform für das Verfahren nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spinnbalken (12, 13) an verschiedene Extruder (15) an geschlossen sind.