DE3700950A1 - Einweg-einsatz fuer problemmuell-verbrennungsbehaelter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Einweg-Einsatz für Problemmüll- Verbrennungsbehälter, der einem Eimer ähnlich gestaltet ist und aus leicht brennbarem Material besteht.

Dieser Einsatz dient zur Aufnahme von Problemmüll und an­ schließendem Einsetzen in trommelförmige Verbrennungsbehäl­ ter aus Vollpappe zum Zwecke der Verbrennung in entsprechenden Verbrennungsanlagen.

Zu Problemmüll werden Amputate, Abgänge, infektiöse Gewebeteile, Kleintierkadaver usw. aus Krankenhäusern und Forschungszentren gerechnet.

Verbrennungsbehälter für Problemmüll sind bekannt. Sie sind z. B. als Kästen aus Spanplatte, Kunststoff oder Wellpappe hergestellt. Ebenso werden solche als trommelförmige Behälter aus Vollpappe gefertigt und verwendet. Kunststoffbehälter schmelzen innerhalb von Sekunden in den mit max. 1350°C arbei­ tenden Verbrennungsanlagen, ähnlich schnell verbrennen die Voll- oder Wellpappebehälter.

Unter Einwirkung steigender Temperaturen während des Ein- und Durchlaufes durch die Verbrennungszonen taut der tiefgefrorene zu verbrennende Problemmüll rasch auf. Da dieser einen sehr hohen Wassergehalt hat, fällt der Problemmüll nicht nur schnell auseinander, sondern insbesondere läuft bzw. tropft das frei­ werdende Wasser vom Förderband und verunreinigt zusammen mit brennender Pappe oder schmelzendem und brennendem Kunststoff die Ausmauerung der Verbrennungsanlage.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Verbrennung von Problemmüll in trommelförmigen Verbrennungsbehältern aus Vollpappe eine zeitliche Verzögerung der Verbrennungsgeschwin­ digkeit solcher Behälter im und kurz über dem Bodenbereich zu erreichen, das Abtropfen von Wasser während des Ofendurchlaufes zu verhindern und die Ausmauerung des Ofens, auch durch ver­ dampfende infektiöse Flüssigkeiten, nicht zu beeinträchtigen bzw. weitgehendst einzuschränken.

Diese Aufgabe wird für die eben genannten Verbrennungsbehälter dadurch gelöst, daß der erfindungsgemäße Einweg-Einsatz, der mit Tragevorrichtungen versehen ist und aus leicht brennbarem Material besteht, als tiefgezogener, einem Eimer ähnlichen Be­ hälter gestaltet ist. Der Boden desselben ist mit nach innen gerichteten Spitzen versehen, auf denen der Boden einer aus hochsaugfähigem Material bestehenden Kaschierung der Behälter­ innenseite aufliegt. Die Kaschierung besteht vorzugsweise aus einer Vliesstoffwatte.

Die Dicke des Bodens der Kaschierung entspricht der Höhe der Spitzen, auf denen dieser aufliegt, während die Kaschierung selbst nach dem Rand des Behälters hin sich verjüngend aus­ läuft und dort mit Heftklammern befestigt ist.

Weiterhin sind am Rand des Behälters mindestens zwei sich ge­ genüberliegende Gurtbänder mittels Heftklammern ange­ bracht.

Schließlich ist vorgesehen, daß die Kaschierung teilweise oder ganz mit dem Behälter verklebt ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar­ gestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Eszeigt

Fig. 1 die Ansicht eines Einweg-Einsatzes nach einem Schnitt der Linie A-A der Fig. 2, welche die Draufsicht desselben dar­ stellt.

Der Einweg-Einsatz gemäß der Erfindung ist als tiefgezogener, einem Eimer ähnlichen Behälter 1 gestaltet. Solche dünnwandigen Behälter lassen sich z. B. im Tiefziehblasverfahren herstel­ len.

Im Boden 2 sind nach innen gerichtete Spitzen 3 angeordnet, auf denen der Boden 5 einer Kaschierung 4, welche die Innenseite des Behälters 1 überzieht, aufliegt. Die Kaschierung besteht aus hochsaugfähigem Material, vorzugsweise einer Vliesstoff­ watte.

Die Dicke des Bodens 5 der Kaschierung entspricht der Höhe der Spitzen 3. Dieser Anordnung fällt die Aufgabe zu, ein unkontrol­ liertes Zusammendrücken des Bodens 5 der Kaschierung zu vermei­ den. Vielmehr wird beim Füllen des Einweg-Einsatzes der Boden 5 auf die Spitzen 3 gedrückt, die in den Boden eindringen, wäh­ rend die Befüllung auf den Spitzen liegen bleibt. Dadurch blei­ ben Dicke und Saugfähigkeit des Bodens 5 erhalten.

Dem dicken Boden 5 der aus Vliesstoffwatte bestehenden Kaschie­ rung 4 fällt hierbei die weitere Aufgabe zu, das bei der Ein­ leitung des Verbrennungsvorganges durch Auftauen des Problem­ mülls freiwerdende Wasser aufzusaugen. Der so durchfeuchtete Boden 5 verhindert nicht nur das unerwünschte Abtropfen, son­ dern verzögert auch das rasche Verbrennen des Bodenbereiches. Dieser beginnt erst dann intensiv zu verbrennen, wenn das auf­ gesaugte Wasser weitgehendst verdampft ist und die eigentli­ chen Verbrennungstemperaturen, je nach Ofen zwischen 800 und 1350°C, erreicht sind.

Die Kaschierung 4 verjüngt sich zum Rand 6 des Behälters hin und ist dort mit Heftklammern 7 befestigt, sie kann auch durch Verkleben mit dem Behälter verbunden werden.

Schließlich sind am Rand 6 mindestens zwei sich gegenüberlie­ gende Gurtbänder 8 ebenfalls mit Heftklammern 7 angebracht. Die Gurtbänder dienen als Griffe zur Handhabung des Einweg-Ein­ satzes.

Claims (5)

1. Einweg-Einsatz für Problemmüll-Verbrennungsbehälter, der aus leicht brennbarem Material besteht, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Einweg-Einsatz aus einem tiefgezogenen, einem Eimer ähnlichen Behälter (1) besteht, dessen Boden (2) mit nach innen gerichteten Spitzen (3) versehen ist, auf denen der Boden (5) einer aus hochsaugfähigem Material, z. B. Vliesstoffwatte, bestehenden Kaschierung (4) der Behälterinnenseite aufliegt.

2. Einweg-Einsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Bodens (5) der Höhe der Spitzen (3) ent­ spricht.

3. Einweg-Einsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kaschierung (4) nach dem Rand (6) des Behälters (1) hin sich verjüngend ausläuft und dort mit Heftklam­ mern (7) befestigt ist.

4. Einweg-Einsatz nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß am Rand (6) mindestens zwei sich gegen­ überliegende Gurtbänder (8) mittels Heftklammern (7) an­ gebracht sind.

5. Einweg-Einsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kaschierung (4) teilweise oder ganz mit dem Be­ hälter (1) verklebt ist.