DE3700539A1 - Elektroakustischer apparat zur wiedergabe tiefster und mittlerer frequenzen - Google Patents
Elektroakustischer apparat zur wiedergabe tiefster und mittlerer frequenzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektroakustischen Apparat zur
Wiedergabe tiefster bis mittlerer Frequenzen und geht aus von einem
elektroakustischen Apparat mit den Merkmalen im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Die neuen Entwicklungen von CD-Technik, Synthesizern und Drum
computern erfordern von der elektroakustischen Wandlertechnik die
Übertragung tiefster Töne mit relativ hohem Schalldruck (z. B. bei
Kirchenorgel-Sounds bei Synthesizern oder an einem speziellen
Beispiel die Tiefpaukenschläge in den Bruckner Sinfonien auf CD-
Platten).
Um mit einem elektroakustischen Apparat sowohl eine Tiefst- bis
auch Miteltonübertragung zu erzielen, sind bereits Apparate ent
wickelt worden, in deren Gehäuse ein mit einem gefalteten Horn (oder
Trichter) kombinierter konusförmiger Lautsprecher untergebracht ist.
Die Faltungsmaßnahme dient dazu, dem Horn eine zur Erhöhung des
Strahlungswiderstandes möglichst große Länge und Mundöffnung zu
verleihen, um einerseits die Übertragung der Baßtöne mit hohem
Wirkungsgrad zu gewährleisten. Andererseits sollen die Gehäuseabmes
sungen auf ein transportfreundliches Maß begrenzt und die gewünschte
Quaderform des Gehäuses ermöglicht werden.
Darüber hinaus ist es bekannt, zur Vergrößerung des Strahlungs
widerstandes bei Frequenzen im 100 Hertz-Bereich dem Horn eine
angenähert exponentielle Form zu verleihen, d. h. eine Form, bei der
der Hornquerschnitt einer Exponentialfunktion folgt.
Bei gefalteten Hörnern treten jedoch eine Reihe von Schwierig
keiten bei der Realisierung dieser Annäherung auf. So sind bislang
Annäherungen durch einen drei-stufigen Polygonzug gebräuchlich, die
eine jedoch nur unbefriedigende Näherung an die Exponentialform
beinhalten. Zudem führen die Faltstellen durch unerwünschte Re
flexionen zu einer Beeinträchtigung der Strahlungseigenschaften.
So sind bei dem durch einen drei-stufigen Polygonzug genäherten
Horn hinter einem konusförmigen Lautsprecher im oberen Gehäusebe
reich drei ebene Hornelementwände vorgesehen, die in einem Hornhals
auslaufen. Eine gebogene Hornelementwand, die im unteren Gehäusebe
reich befestigt ist, läuft zum Hornmund hin aus und bildet im Gegen
satz zur Faltstelle, die von diesen ebenen Wänden mit den Gehäuse
wandungen gebildet wird, eine gut geformte Faltstelle. Eine zufrie
denstellende Übertragung im Bereich tiefer Frequenzen kann mit die
sem Apparat jedoch nicht erzielt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausge
hend von den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 einen
verbesserten elektroakustischen Apparat anzugeben, der Töne bis
unter 30 Hertz mit hohem Wirkungsgrad und möglichst linearem Fre
quenzgang überträgt und dabei auch eine Übertragung bis zirka 2500
Hertz gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1
gelöst.
Durch die erfindungsgemäßen Merkmale wird mit geringem techni
schen Aufwand ein elektroakustischer Apparat geschaffen, der wegen
seiner guten Näherung im Hornbereich an eine ideale Exponentialhorn
form einen derart großen Strahlungswiderstand aufweist, daß selbst
tiefe Baßtöne mit guter Linearität im Frequenzgang der Übertragung
wiedergegeben werden können. Eine gute schallverstärkende Wirkung
wird auch dadurch gewährleistet, daß bei der Exponentialnäherung mit
einem fünf-stufigen Polygonzug einerseits die Strahlungseigen
schaften vermindernde scharfe Knickstellen weitestgehend vermieden
werden und andererseits auch das Größenverhältnis zwischen Hals- und
Mundöffnung des Horn vergrößert werden kann, so daß der Schall
besser gerichtet abgestrahlt wird.
Zudem sind beide Faltungsstellen des erfindungsgemäßen Horns
mit einer 1,5fachen ungegabelten Faltung durch die exponential
funktionsgebogenen Hornelementwände weitgehend reflexionsfrei ausge
bildet.
Die erfindungsgemäßen Merkmale sind mit geringem technischen
Aufwand verwirklichbar, so daß das gesamte Spektrum im Bereich
tiefster bis mittlerer Frequenzen durch den erfindungsgemäßen Appa
rat kostengünstig abgedeckt werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen ange
geben.
Danach wird das Horn in seinem Halsbereich durch eine weitere
Hornelementwand mit gut ausgebildeter Faltstelle versehen, so daß
die Übertragung der tiefen Bässe weiterhin verbessert ist.
Ferner sind zur besseren Hinführung des rückwärtigen Schalls
zum Hornhals zwei weitere Wände in der Druckkammer vorgesehen, die
zudem in vorteilhafter Weise Knickstellen überbrücken.
Schwingungen der gebogenen Wände an den Faltstellen werden
durch angepaßte Verstrebungen vermieden, so daß eine saubere Über
tragung gewährleistet ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Diese zeigt
Fig. 1 die Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Apparats und
Fig. 2 den Übertragungsfrequenzgang dieses Apparats.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein quaderförmiges
Gehäuse durch rechteckige Boden- und Abdeckplatten 1 a, 1 b (Breite
60 cm und Tiefe 62 cm), eine rechteckige Rückwand 2 (Breite 56 cm
und Höhe 106 cm) und durch die Bezugszahl 3 angedeutete entsprechen
de Seitenwände (Tiefe 62 cm und Höhe 106 cm) gebildet.
Vierkanthölzer von 3 cm Stärke bilden einen Rahmen, an dem eine
Platte 5, die als Lautsprecherträger dient, angeschraubt ist. Der
Vierkantholzrahmen und der sich davor befindende Lautsprecherträger
(Höhe 40 cm, Breite 55 cm) sind unter der Abdeckplatte 1 b angebracht
und erstrecken sich parallel zur Rückwand 2.
Ein mit dem Lautsprecher kombiniertes Horn wird durch die
Hornelemente 6 bis 17 gebildet. Eine erste geneigte Hornelementwand
6 (Länge 22 cm, Breite 56 cm) schließt sich an die Unterkante des
Vierkantholzrahmens 4 an, die zu diesem Zweck entsprechend abge
schrägt ist. Diese Anschlußstelle liegt von der Vorderkante der
Abdeckplatte aus gemessen 3,5 cm ins Gehäuseinnere versetzt und
44 cm unterhalb der Abdeckplatte. Die Neigung dieser ersten Wand zur
Horizontalen (oder zur Abdeckplatte) beträgt etwa 34°, so daß die
der Anschlußstellenkante gegenüberliegende tieferliegende Kante
dieser Wand 6 zur Abdeckplatte einen Abstand von 53 cm aufweist.
An diese tieferliegende Wandkante schließt sich eine zweite,
schräg aufwärts gerichtete Hornelementwand 7 (Länge 19 cm, Breite
56 cm) an, die mit der Horizontalen einen Winkel von zirka 30°
einschließt und deren höchstgelegene Kante zur Abdeckplatte einen
Abstand von 44 cm aufweist. An dieser höchstgelegenen Kante ist eine
steil nach oben geneigte dritte Hornelementwand 8 (Länge 33 cm,
Breite 56 cm) befestigt, die mit der Horizontalen einen Winkel von
etwa 80° einschließt und deren freie Oberkante noch einen Abstand
von 13 cm zur Abdeckplatte aufweist.
Vierte bis achte Hornelementwände sind folgendermaßen angeordnet,
wobei sämtliche Wände eins bis acht an den Kanten jeweils so abge
rundet sind, daß sie sich ohne vorstehende Kanten aneinanderfügen.
Eine sechste Hornelementwand 11 (Länge 36 cm) erstreckt sich
von der Abdeckplatte aus senkrecht nach unten und weist zur Gehäuse
vorderseite einen Abstand von 29 cm auf. An der Unterkante dieser
Wand 11 ist eine vierte Hornelementwand 9 der Länge 14 cm befestigt,
die schräg zur Wand 6 hin geneigt ist und von der Verlängerung ihres
freien Endes noch einen Abstand von 5 cm zu dieser Wand 6 aufweist.
Um die Knickstelle zwischen den Wänden 11 und 9 auszugleichen, ist
eine fünfte Hornelementwand 10 der Länge 19 cm über diese Knick
stelle gelegt und an den Wänden 10 und 11 an diesen mit ihren
Kanten anliegend befestigt.
Diese Wand 10 und eine weitere siebte Hornelementwand 12
bewirken eine gute Hinführung des rückwärtigen Schallanteils zum
Hornhals α hin. Hierzu ist die Wand 12 (Länge 22 cm) ebenfalls an
der Wand 11 ungefähr in deren Mitte (20 cm unterhalb der Abdeckplat
te) befestigt und ist etwa spiegelsymmetrisch zur Wand 10 nach
schräg oben geneigt und mit ihrer Oberkante an der Abdeckplatte 1 b
befestigt. Diese Befestigung der Oberkante der Wand 12 hat zur
Vorderseite des Gehäuses einen Abstand von 18 cm.
An die den Lautsprecher abgewandte Seite der Wand 11 schließt
sich eine erste an eine Exponentialfunktion mit größter Näherung
angepaßte, konkave, etwa halbkreisförmige Bogenelementwand 13 an,
die in ihrer Wölbung die Abdeckplatte 1 b und in ihrem auslaufenden
Ende den oberen Teil der Rückwand 2 berührt. Etwas unterhalb dieser
letzten Berührungsstelle setzt eine zweite konkave Bogenelementwand
14 an, die ebenfalls mit größtmöglicher Exponentialfunktionsannähe
rung im vorderen Bereich der Bodenplatte 1 a ausläuft und die Ecke
zwischen Rückwand und Bodenplatte überbrückt. Um Schwingungen der
Wände 13 und 14, die aus Sperrholzbahnen gefertigt sind, zuverlässig
entgegenzuwirken, sind die Eckbereiche zwischen den Wänden 13 und
14, der Deckplatte 1 b und der Wand 11, der Deckplatte und Rückwand
bzw. der Rückwand und Bodenplatte ausfüllende, an die Bogenelement
wände angepaßte Verstrebungen 15 a, 15 b, 15 c in Form von Spanten
vorgesehen.
Um die Hornlänge weiterhin zu vergrößern und die Näherung an
den Exponentialverlauf zu verbessern, ist eine achte Hornelementwand
16 vorgesehen, die zu einer Vergrößerung des Strahlungswiderstandes
führt und die Wiedergabe der tiefen Bässe weiterhin verbessert. Mit
dieser Wand 16 befindet sich der Hornhals an der durch α′ angedeuteten
Stelle. Die Wand 16 (Länge 10 cm) ist etwa unter einem rechten
Winkel mit 12 cm Abstand zur Anschlußstelle zwischen den Wänden 7
und 6 an letzterer befestigt und weist an ihrem freien oberen Ende
einen Abstand von 2,7 cm zur Wand 10 auf. Eine an der Befestigungs
stelle vorgesehene konkav geformte Eckleiste überbrückt den Winkel
zwischen den Wänden 16 und 6, der der Wand 9 gegenüberliegt und
stabilisiert zudem in vorteilhafter Weise die Wand 16.
Das beschriebene Exponentialhorn weist eine große, die Baßton
übertragung begünstigende Mundöffnung β auf. Ohne die Wand 16 weist
das Horn eine 1,5fache ungegabelte Faltung auf (0,5fach mit 90°-
Richtungsänderung bei 14 und 1fach mit 180°-Richtungsänderung bei
13). Mit der Wand 16 kommt eine weitere 180°-Richtungsänderung
hinzu, und es liegt eine 2,5fache ungegabelte Faltung vor. Sämt
liche Faltstellen sind exakt ausgeführt und durch die Elemente 13,
14 und 17 der angestrebten Exponentialform angeglichen, so daß
Schallführung und Strahlungswiderstand optimiert sind. Die Exponen
tialfunktion ist ferner durch einen fünf-stufigen Polygonzug (I bis
V) bereits ohne die Wand 16 sehr gut angenähert und erreicht mit
dieser durch einen weiteren Polygonzug VI eine noch bessere Nähe
rung.
Der in Fig. 2 dargestellte gewobbelte Frequenzgang des gemesse
nen Schalldruckes zeigt, daß sich durch diese gute Exponentialan
näherung und den sich hieraus ergebenden großen Strahlungswiderstand
ein lineares Übertragungsverhalten von zirka 2000 Hertz bis hinunter
zu 30 Hertz ergibt. Bei einem im Handel erhältlichen Apparat mit
einer Exponentialnäherung durch einen drei-stufigen Polygonzug und
ohne die beschriebenen sorgfältig ausgeführten Faltstellenführungen
wurde zwischen 30 und 70 Hertz unter sonst gleichen Bedingungen
(ungewobbelt) im Durchschnitt ein 5 dB geringerer Schalldruck als mit
dem beschriebenen, erfindungsgemäßen Apparat gemessen. Das bedeutet,
daß der im Handel erhältliche Apparat zwischen 30 und 70 Hertz durch
schnittlich mit mehr als der dreifachen Leistung betrieben werden
muß, um den gleichen Schalldruck zu erreichen.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel ist für einen 15-Zoll-
Lautsprecher ausgelegt, und das gezeigte Horn weist eine untere
Grenzfrequenz von 38 Hertz auf. Der Frequenzgang ist, wie aus Fig. 2
hervorgeht, sehr ausgeglichen, da die höheren Töne nicht mehr vom
Horn, sondern vom Lautsprecher bis zu 2 Kilohertz mit guter Lineari
tät übertragen werden. Das Gehäuse des beschriebenen Apparats weist
trotz der großen Länge des Horns eine nur mittlere Abmessung auf.
Es können durch Änderungen der angegebenen Bemaßungen Ausfüh
rungsbeispiele für 18-, 12-, und auch 10-Zoll-Lautsprecher anderer
Durchmesser wahlweise für Innen- oder auch Frontmontage sowie mit
Hörnern anderer unterer Grenzfrequenzen realisiert werden.
Claims (4)
1. Elektroakustischer Apparat zur Wiedergabe tiefster bis mitt
lerer Frequenzen mit einem Gehäuse, einem an oder in diesem be
festigten Lautsprecher und einem hiermit kombinierten gefalteten
Horn, das im Gehäuse aufgenommen ist und zur Annäherung an einen
idealen Exponentialhornverlauf durch einen mehrstufigen Polygonzug
drei ebene und eine gebogene Hornelementwand, die zum Hornmund
unterhalb des Lautsprechers hin ausläuft, aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich eine zweite gebogene Hornelementwand (13) an dieses auslau
fende Ende der genannten Hornelementwand (14) anschließt, daß diese
beiden Wände eine erste und eine über dieser ersten liegenden zweite
Faltstelle des Horns mit hoher Näherung an eine Exponentialfunktion
formen, und daß ferner zwei weitere ebene, vierte und fünfte Horn
elemente (7, 9) mit den genannten ebenen Hornelementwänden (6, 8, 11)
so verbunden sind, daß das Horn mit guter Näherung an die Exponen
tialform zu seinem Hals hin verlängert ist.
2. Elektroakustischer Apparat zur Wiedergabe tiefster bis mittlerer
Frequenzen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei weitere, sechste und siebte, ebene schallführende Wände
(10, 12) im Raum hinter dem Lautsprecher so angeordnet sind, daß sie
den rückwärtigen Schall gut zum Hornhals (a) hinleiten, wobei diese
Wände jeweils von zwei der übrigen ebenen Wände (9, 11) gebildete
Knickstellen überbrücken.
3. Elektroakustischer Apparat zur Wiedergabe tiefster bis mittle
rer Frequenzen,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine achte ebene Hornelementwand (16) zur weiteren Verlängerung
des Horns in Hornhalsnähe angeordnet ist und diesen zur siebten
Hornelementwand (12) hin verschiebt, so daß diese achte Wand mit der
sechsten Wand einen verlängerten Hornbereich bildet, und daß eine
geformte Eckleiste (17) die durch die Anschlußstelle dieser achten
Wand (16) gebildete Knickstelle so überbrückt, daß eine dritte
Faltstelle mit guter Exponentialfunktionsnäherung gebildet wird.
4. Elektroakustischer Apparat nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden gebogenen Hornelementwände (13, 14) durch angepaßte
Verstrebungsteile (15 a, 15 b, 15 c) stabilisiert sind.
Priority Applications (2)
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