DE3690569C2 - Verfahren zum Entfernen von schwefelhaltigen Verbindungen aus einem Restgas - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von schwefelhaltigen Verbindungen aus einem RestgasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Schwe
felverbindungen aus einem Restgas
gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Die Restgase stammen aus einer Schwefelanlage, in der Schwe
fel durch ein Oxidationsverfahren von saurem Gas mit H2S
hergestellt wird, das unter dem Namen CLAUS-Verfahren bekannt
ist, wobei dieses in der Größenordnung von 0,2 bis 2 Vol-%
Schwefelverbindungen enthält, von denen ein großer Anteil aus
H2S besteht, und der Rest aus SO2, CS2, COS und Schwefeldampf
und/oder -tröpfchen besteht.
Derartige Restgase werden üblicherweise behandelt, um ihren
Gesamtgehalt an Schwefelverbindungen möglichst weit zu ernie
drigen mit dem Ziel, sie in die Atmosphäre abzulassen, nach
dem sie abgefackelt wurden, wobei die durch die Gesetzgebung
auf dem Gebiet der Reinerhaltung der Atmosphäre auferlegten
Normen unter gleichzeitiger Gewinnung der Schwefelverbindun
gen in einer die Ausbeute an wertvollen Produkten erhöhenden
Form, ausgehend von dem in der Schwefelanlage behandelten
sauren Gas, berücksichtigt werden.
Es sind verschiedene Verfahren zur Durchführung der Behand
lung eines Restgases aus einer CLAUS-Schwefelanlage bekannt
und insbesondere Verfahren, die ein kombiniertes Hydrierungs-
und Hydrolyseverfahren des Restgases mit dem Ziel die in ihm
enthaltenen Schwefelverbindungen, alleine in H2S-Form zu
bringen anschließend mit einer Abkühlung des aus dieser
Behandlung stammenden Flusses auf eine geeignete Temperatur
kombiniert, um den größten Teil der Wasserdämpfe, die in dem
Fluß enthalten sind, zu kondensieren und schließlich eine
Behandlung des getrockneten Gas-Ausflusses, um das H2S zu
entfernen, wobei die H2S-Entfernung teils durch H2S-Ab
sorption mittels eines selektiven regenerierbaren Lösungsmit
tels oder auch durch katalytische Oxidation des H2S zu Schwe
fel durchgeführt wird, umfassen.
Unter den vorgenannten Verfahren befindet sich die H2S-Ent
fernung durch katalytische Oxidation zu Schwefel, verkörpert
durch ein Verfahren in dem nach kombinierter Hydrierungs- und
Hydrolysebehandlung des CLAUS-Restgases und Abkühlung des
resultierenden Gasflusses zur Kondensation des größten An
teils des Wassers der getrocknete Fluß mit einer gesteuerten
Menge eines freien Sauerstoff enthaltenden Gases bei einer
Temperatur oberhalb von 150°C mit einem Oxidationskatalysator
für Schwefelwasserstoff zu Schwefel kontaktiert wird, um
einen Gasstrom mit H2S und SO2 in einem Molverhältnis von H2S
zu SO2 von ziemlich genau 2 : 1 und elementarem Schwefel zu
bilden, woraufhin man diesen Gasstrom nach Abkühlung auf
unter 160°C und gegebenenfalls Abtrennung von darin enthal
tenem Schwefel mit einem CLAUS-Katalysator kontaktiert, der
bei einer hinreichend niedrigen Temperatur betrieben wird,
damit der sich durch die Reaktion von H2S mit SO2 bildende
Schwefel auf dem Katalysator unter Herstellung eines Restgas
stromes mit sehr erniedrigtem Gehalt an Schwefelverbindungen
abscheidet, der einer Verbrennung vor Auslaß an die Atmos
phäre unterworfen wird, und daß man periodisch den schwefel
beladenen CLAUS-Katalysator mittels eines nicht oxidierenden
Gases mit einer Temperatur zwischen etwa 200°C und 500°C
erhitzt, um den auf dem Katalysator abgeschiedenen Schwefel
zu verdampfen und dadurch die Regeneration des letzteren
sicherzustellen, woraufhin man den regenerierten Katalysator
bis auf die Temperatur abkühlt, die für eine neue Kontaktie
rung mit dem H2 und SO2 enthaltenen Gas notwendig ist, näm
lich dem aus der Oxidation stammenden Gasstrom.
Man weiß weiterhin, daß die Effektivität der vorgenannten
Regenerationstechnik des schwefelbeladenen CLAUS-Katalysators
durch Einführung eines bestimmten Anteils eines reduzierenden
Gases, wie CO, H2 und insbesondere H2S im Heizgas verbessert
werden kann, was es erlaubt, dem regenerierten CLAUS-Kataly
sator eine der ursprünglichen Aktivität ähnliche Aktivität zu
verleihen, sogar nachdem eine größere Anzahl Regenerationen
durchgeführt wurde. Das zu diesem Zweck eingesetzte Heizgas
wird üblicherweise gebildet, indem ein ziemlich inertes Trä
gergas, das beispielsweise aus Stickstoff oder einem Teil des
gereinigten Restgases einer Schwefelanlage stammt, und eine
geeignete Menge eines H2S enthaltenden Gases und insbesondere
des behandelten sauren Gases, das in der Schwefelanlage be
handelt wurde, gemischt wird.
Ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 ist aus der
DE-OS 32 30 553 bekannt, bei dem ein Gasstrom nach Aufheizung auf eine
erforderliche Temperatur und Zugabe einer kontrollierten Menge eines Sauerstoff enthalten
den Gases in einem Oxidationsreaktor mit einem Katalysator für die teilweise Oxidation von
H2S in Kontakt gebracht wird, um elementaren Schwefel sowie einen Gasstrom zu bilden,
der das für die Claus-Reaktion erforderliche Molverhältnis zwischen H2S und SO2 enthält.
Darüberhinaus wird der Gasstrom mit einem Claus-Katalysator in Kontakt ge
bracht, der bei einer ausreichend niedrigen Temperatur betrieben wird, damit sich der durch
Reaktion von H2S und SO2 gebildete Schwefel auf dem Katalysator abscheidet, um eine
weitere Schwefelmenge sowie ein gereinigtes Restgas zu bilden. Schließlich offenbart diese
Druckschrift eine periodische Regeneration eines Schwefel-beladenen Claus-Katalysators durch Spülen
mittels eines H2S-haltigen Spülgases.
Dabei wird die Regeneration des Schwefel-beladenen Claus-Katalysators dadurch
bewirkt, daß entweder der Abstrom des Oxidationsschrittes oder der
Abstrom aus einem Desoxidationsreaktor, der stromab des Oxidationsreaktors angeordnet ist
vollständig als Regenerationsgas verwendet wird und daß durch den
Regenerationsvorgang mit Schwefel beladenes Gas in einem darauffolgenden Kondensations
schritt vom Schwefel befreit und dieses anschließend einem sich in der Claus-Reak
tionsphase befindlichen Katalysator zugeführt wird.
Die DE-OS 20 21 111 bezieht sich auf eine Niedertemperatur Claus-Umwandlungs
stufe im Zusammenwirken mit einem herkömmlichen Claus-Prozeß, um die Abgase aus dem
letztgenannten Prozeß zu behandeln und die Schwefelkomponenten dieser Gase als zusätzli
chen Schwefel zu gewinnen. In der Niedertemperatur Claus-Umwandlungsstufe bilden sich
wiederum auf dem Katalysator Schwefelablagerungen, und es wird ein H2S enthaltendes
Spülgas dazu verwendet, den Schwefel-beladenen Claus-Katalysator periodisch zu regenerie
ren durch die Verwendung des sauren
Ausgangsgases, wobei dieses Gas nach
Passieren des zu regenerierenden Katalysators nach der Abscheidung des Schwefels dem
herkömmlichen Claus-Reaktor zugeführt wird.
Die DE-A 27 08 860 betrifft ein Verfahren zur weiteren Entfer
nung von Schwefel aus dem Abgas einer herkömmlichen Claus-Anlage unter Verwendung
eines Kaltbett-Adsorptionsprozesses (KBA). Bei diesem Verfahren wird zu jeder Zeit der
führende Claus-Reaktor einer Reihe derartiger Reaktoren bei einer genügend hohen Tempe
ratur gehalten, um die Hydrolyse von COS und CS2 zu ermöglichen. Ein Teil der heißen,
H2S und SO2 enthaltenden Abgase aus dem ersten Reaktor wird dann zur Regeneration des
Schwefel-beladenen KBA-Katalysators verwendet, wobei der heiße Gasstrom zur Entfernung
des abgelagerten Schwefels über den Katalysator geführt wird. Der aus dem regenerierenden
Reaktor austretende Gasstrom wird der Claus-Anlage an einem Punkt wieder zugeführt, der
im wesentlichen unmittelbar stromab des Punktes liegt, bei dem dieser entnommen wurde.
Bei diesem Prozeß wird der Spülgasstrom an einem Punkt entnommen und zurückgeführt,
der zwischen dem führenden Claus-Reaktor und dem ersten darauffolgenden Claus-Reaktor
liegt.
Die DE-PS 21 67 173 beschreibt einen Regenerationsprozeß zur
Behandlung von H2S-enthaltenden Gasen, bei dem u. a. eine Reaktion von H2S mit SO2 in
Anwesenheit eines Katalysators bei einer Temperatur im Bereich von beispielsweise 121°C
bis 177°C durchgeführt wird, und der durch diese Reaktion gebildete
Schwefel auf dem Katalysator abgeschieden wird. Der Katalysator wird periodisch mit einem
heißen Spülgas regeneriert, das H2S und SO2 in einem molaren Verhältnis von etwa 2 : 1
enthält.
Die US 4 097 585 betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von
Schwefel aus den Abgasen eines herkömmlichen Claus-Prozesses, d. h. einem aus einer
thermischen Oxidationsstufe sowie mehreren katalytischen Claus-Stufen bestehenden Prozes
ses. Die Abgase werden hydriert und anschließend wird SO2 hinzugefügt, um einen Gas
strom mit H2S und SO2 in einem Molverhältnis von 2 : 1 zu bilden. Der Gasstrom wird bei
niedriger Temperatur mit einem Claus-Katalysator in Kontakt gebracht, so daß der durch die
Reaktion zwischen H2S und SO2 gebildete Schwefel auf dem Katalysator abgelagert wird.
Der Schwefel-beladene Claus-Katalysator wird mit einem Sauerstoff freien heißen, H2S ent
haltenen Gas regeneriert, das in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gat
tungsgemäßes Verfahren bereitszustellen, daß eine baulich einfache, zugleich gut steuerbare Re
generierung eines schwefel-beladenen Claus-Katalysators bei möglichst geringer Beeinträchtigung
des Entschwefelungsverfahrens ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Dadurch, daß ein Teil des Gasstroms vor dem Oxidationsreaktor abgezweigt und in einen separa
ten Reinigungskreislauf geführt wird, ermöglicht die Erfindung bei kontinuierlichem Betrieb der
Entschwefelungsanlage eine wirksame Regenerierung eines schwefel-beladenen Claus-Katalysa
tors. Es läßt sich die Menge des abgezweigten Spülgases den Anforderungen entsprechend
einstellen, ohne daß eine Beeinträchtigung der Entschwefelung des Hauptgasstroms zu befürchten
wäre. Durch die Entfernung und Wiederzuführung des Spülgases vor dem Oxidationsreaktor und
der Sauerstoffzuführung wird das wiederzugeführte Spülgas in gleicher Weise entschwefelt wie
der Hauptgasstrom, wobei die zugeführte Sauerstoffmenge entsprechend dem Gesamtgasstrom
eingestellt werden kann.
Während des kombinierten Hydrierungs- und Hydrolyseschrittes,
der üblicherweise in Gegenwart eines Katalysators durchge
führt wird, werden die Schwefelverbindungen, wie SO2, CS2,
COS sowie dampfförmiger und tröpfchenförmiger Schwefel, die
im Restgas enthalten sind, in H2S umgewandelt, sei es durch
Wirkung von Wasserstoff, im Falle von durch SO2 und dampf
förmigem und/oder tröpfchenförmigem Schwefel, oder durch
Hydrolyse, im Falle von COS und CS2 durch Einwirkung von im
Restgas vorliegenden Wasserdampf.
Das kombinierte Hydrierungs- und Hydrolyseverfahren wird bei
Temperaturen durchgeführt, die von 140°C bis etwa 550°C lie
gen können und bevorzugt sich zwischen etwa 200°C und 400°C
befinden. Der zur Hydrierungsreaktion notwendige Wasserstoff
kann bereits im Restgas enthalten sein, oder in sito in der
Hydrierungs- und Hydrolysezone gebildet werden, beispiels
weise durch Reaktion von CO mit H2S, falls das Restgas die
beiden Reaktanden enthält, oder auch zum Restgas, ausgehend
von einer externen Wasserstoffquelle, zugefügt werden. Eine
bequeme Weise, H2 und CO im Restgas zu bilden, besteht darin,
zu dem Restgas Verbrennungsgas zuzugeben, das durch einen
Heizer mit Gasverbrennung hergestellt wird, der unterstöchio
metrisch arbeitet. Die einzusetzende Menge Wasserstoff muß
hinreichend sein, um eine praktisch vollständige Umsetzung
von hydrierbaren Schwefelverbindungen oder -produkten, wie
SO2, dampfförmigen Schwefel und/oder tröpfchenförmigen Schwe
fel zu H2S zu erhalten, wie es im Restgas enthalten ist, das
der Hydrierungs- und Hydrolyse-Behandlung unterworfen wird.
In der Praxis kann die Menge eingesetzten Wasserstoffes zwi
schen dem 1- bis 6-fachen der stöchiometrischen Menge betra
gen, die zur Umwandlung der hydrierbaren Schwefelprodukte im
Restgasstrom notwendig ist.
Falls der Restgasstrom keine ausreichende Wasserdampfmenge
für die Hydrolyse der organischen Schwefelverbindungen COS
und CS2 enthält, kann man die notwendige Wasserdampfmenge vor
Durchführung des kombinierten Hydrierungs- und Hydrolysever
fahrens zugeben.
Die für die Hydrierungs- und Hydrolysebehandlung geeigneten
Katalysatoren sind diejenigen, die Verbindungen eines Me
talls der Gruppen Va, VIa und VIII des periodischen Systems
enthalten, beispielsweise Verbindungen von Metallen, wie
Kobalt, Molybdän, Chrom, Vanadin, Thorium, Nickel, Wolfram,
Uran, wobei diese Verbindungen auch auf einem Träger vom Typ
Siliciumoxid, Aluminiumoxid, Siliciumoxid/Aluminiumoxid abge
schieden sein können. Für die Hydrierungs- und Hydrolysebe
handlung sind die Hydrodesulfurierungskatalysatoren auf Ko
balt und Molybdänoxidbasis, abgeschieden auf Aluminiumoxid,
besonders wirksam. Für die Hydrierungs- und Hydrolysebehand
lung kann die Kontaktierungszeit zwischen dem gasförmigen
Reaktionsmedium und dem Katalysator stark variieren. Sie
bewegt sich bevorzugt zwischen 0,5 und 8 s und besonders
bevorzugt zwischen 1 und 5 s, wobei diese Werte unter Normal
bedingungen des Drucks und der Temperatur gelten.
Der aus der kombinierten Hydrierungs- und Hydrolysebehandlung
des Restgases stammende Gasfluß wird einer Abkühlung unter
worfen, wobei jegliche bekannte Technik eingesetzt werden
kann, beispielsweise ein indirekter Wärmeaustausch mit einem
kälteren Fluid und/oder eine Wasserversprühung stattfinden
kann, um dessen Temperatur auf einen hinreichend niedrigen
Wert für die Kondensation des Hauptanteils des Wasserdamp
fes, den er enthält, zu bringen. Bevorzugt wird die Abkühlung
derart durchgeführt, daß der Wasserdampfgehalt des abgekühl
ten Gasflusses auf einen Wert unterhalb von etwa 10 Vol-%
gebracht wird.
Der abgekühlte Gasstrom mit erniedrigtem Wasserdampfgehalt
wird daraufhin auf eine mit der Temperatur verträgliche Tem
peratur erhitzt, bei der man die Oxidation des H2S durchfüh
ren möchte, und dieses Wiederaufheizen insbesondere durch
indirekten Wärmeaustausch mit dem heißen Gasstrom, den man
abkühlen will, durchgeführt wird, um daraus den Wasserdampf
durch Kondensation abzutrennen, woraufhin die notwendige
Menge eines freien Sauerstoff enthaltenden Gases zugegeben
wird, wobei diese Zugabe sei es während des Kontaktierens des
Gasstromes mit erniedrigtem Wassergehalt mit dem bei Tempera
turen von oberhalb von 150°C betriebenen Oxidationskatalysa
tor, oder bevorzugt vor diesem Kontaktieren durchgeführt
wird.
Das freien Sauerstoff enthaltende Gas, das zur Oxidation von
im hydrierten Gasstrom enthaltenen H2S eingesetzt wird, ist
üblicherweise Luft, es ist aber auch möglich, reinen Sauer
stoff, sauerstoffangereicherte Luft oder Mischungen in unter
schiedlichen Proportionen, eines Inertgases wie Stickstoff
und Sauerstoff, einzusetzen. Das freien Sauerstoff enthalten
de Gas wird, wie bereits oben angegeben, in derart bestimmter
Menge eingesetzt, daß es eine Sauerstoffmenge entsprechend
derjenigen, die für die partielle Oxidation von H2S zu SO2
notwendig ist, um einen Gasstrom mit H2S und SO2 mit einem
Molverhältnis von H2S zu SO2 von etwa 2 : 1 und einer bestimm
ten Menge Schwefel zu bilden, besitzt.
Die Steuerung der Gasmenge mit freiem Sauerstoff wird in
jeder per se bekannten Weise realisiert, beispielsweise,
indem der Wert des Molverhältnisses H2S zu SO2 im Gasstrom,
der aus der Oxidation stammt, bestimmt wird, und in dem die
den für die Oxidation eingesetzten freien Sauerstoff enthal
tende Gasmenge variiert wird, entsprechend der Größe des aus
den Resultaten der Bestimmungen stammenden Werte, derart, daß
das Verhältnis H2S zu SO2 auf dem Wert 2 : 1 gehalten wird.
Die Kontaktzeiten des gasförmigen Reaktionsmilieus mit dem
Oxidationskatalysator kan von 0,5 bis 10 s dauern, wobei
diese Werte unter Normalbedingungen an Druck und Temperatur
gegeben sind.
Der Oxidationskatalysator kann unter verschiedenen Katalysa
toren ausgewählt werden, die zur Beförderung der H2S-Oxida
tion durch Sauerstoff in CLAUS-Stöchiometrie geeignet sind,
nämlich nach dem Reaktionsschema:
das zur Produktion eines Gasstromes mit elementarem Schwefel
sowie H2S und SO2 in einem Molverhältnis von H2S zu SO2 von
ziemlich genau 2 : 1 führt.
Insbesondere kann der für das erfindungsgemäße Verfahren
einsetzbare Katalysator aus der nachfolgenden Gruppe ausge
wählt werden:
I) Katalysatoren aus der Assoziation von mindestens einer
Verbindung eines Metalls ausgewählt aus Fe, Ni, Co, Cu und Zn
mit einem Siliciumoxid und/oder Aluminiumoxidträger, wie sie
in dem FR-PS 75 31 769 (Veröffentlichungsnr. 2 327 960) vom
17.10.75 beschrieben sind;
II) Katalysatoren auf Titanoxidbasis und insbesondere die
aus der Assoziation eines Titanoxids und eines Erdalkalime
tallsulfats stammenden, wie Calciumsulfat, wie sie im franzö
sischen Patent Nr. 81 05029 (Veröffentlichungsnr. 2 501532)
vom 13.3.81 vorgeschlagen werden;
III) Katalysatoren, die aus der Assoziation mindestens einer
Verbindung eines Metalls ausgewählt aus Fe, Cu, Cd, Zn, Cr,
Mo, W, Co, Ni und Bi stammen und gegebenenfalls mittels einer
Verbindung eines Edelmetalls, wie Pd, Pt, Ir und Rh mit einem
Siliciumoxid und/oder Titanoxidträger, wobei der Träger gege
benenfalls eine geringfügige Menge Aluminiumoxid enthalten
kann, wie es im französischen Patent Nr. 8115900 (Veröffent
lichungsnr. 2 511 663) vom 19.8.81 beschrieben ist, stammen;
IV) Katalysatoren, wie sie durch Assoziation mindestens
einer Verbindung eines Metalls aus der unter III aufgeführten
Gruppe wählbar ist, mit einem aus einem aktivierten Alumini
umoxid, thermisch insbesondere durch eine geringfügige Menge
eines Oxids einer seltenen Erde stabilisierten bestehenden
Träger stammt ist, wie es in der DE-OS 34 03 328 beschrieben
ist.
Vorteilhafterweise kann man den Oxidationskatalysator
herstellen, indem ein Katalysator vom Typ II, III oder IV,
den man nach einem Katalysator des Typs I hergestellt hat,
eingesetzt wird, mit dem Vorteil, daß der aus der Oxidation
stammende Gasstrom keinen Sauerstoff mehr enthält, wie dieses
untersucht worden ist, um eine Deaktivierung des CLAUS-Kata
lysators in der nachfolgenden Behandlungsphase zu vermeiden.
Die Oxidationsreaktion von H2S unter CLAUS-Stöchiometrie kann
bei Temperaturen zwischen 150°C und 1000°C durchgeführt wer
den und der Oxidationskatalysator ist ausgewählt aus denen,
die eine hinreichende thermische Stabilität bei der aufrecht
erhaltenen Temperatur zeigen. Demzufolge können Katalysatoren
vom Typ I oder die einen solchen Katalysator umfassen, der
bis auf etwa 400°C eingesetzt werden kann, Katalysatoren vom
Typ II bis auf etwa 500°C; Katalysatoren vom Typ III bis auf
etwa 700°C und Katalysatoren vom Typ IV bis auf etwa 1000°C.
Der aus der Oxidation stammende Gasstrom umfaßt dampfförmigen
Schwefel sowie H2S und SO2 in einem Molverhältnis von H2S zu
SO2 von etwa 2 : 1. Dieser Gasstrom wird einer Abkühlung unter
worfen, um seine Temperatur auf einen Wert zu bringen, bei
der größte Anteil des in ihm enthaltenen Schwefels sich durch
Kondensation abtrennt, woraufhin er mit dem CLAUS-Katalysator
bei einer hinreichend niederen Temperatur kontaktiert wird,
daß der sich durch Reaktion von H2S mit SO2 bildende Schwefel
auf dem Katalysator abscheidet, wobei diese Temperatur bevor
zugt zwischen etwa 120°C und 140°C liegt, um eine neue Menge
Schwefel herzustellen. Periodisch wird die Regeneration des
schwefelbeladenen CLAUS-Katalysators durch Erhitzen des Kata
lysators mittels eines nicht oxidierenden, H2S enthaltenden
Gases durchgeführt, das eine Temperatur zwischen 200 und
500°C besitzt, woraufhin man den regenerierten Katalysator
bis auf eine für eine neue Kontaktierung notwendige Tempera
tur mit dem H2S und SO2 haltigen Gas abkühlt, nämlich mit dem
aus der Oxidation stammenden Gasstrom.
Die Reaktion von H2S und SO2 in Kontakt mit dem CLAUS-Kataly
sator wird allgemein in verschiedenen katalytischen Umwand
lungszonen durchgeführt, die derart arbeiten, daß mindestens
eine dieser Zonen sich solange in der Regenerations/Abkühl
phase befindet, wie sich die anderen Zonen in Reaktionsphase
befinden. Man kann auch arbeiten, indem ein oder mehrere
Zonen in Reaktionsphase gehalten werden, und mindestens eine
Zone in Regenerationsphase und mindestens eine Zone in Kühl
phase gehalten wird.
Der CLAUS-Katalysator kann einer der Katalysatoren sein, die
zur Förderung der Reaktion zwischen H2S und SO2 dienen, und
kann insbesondere aus Aluminiumoxid, Bauxit, Siliciumoxid,
natürlichem oder synthetischem Zeolith, einem Katalysator vom
oben genannten Typ I, oder Mischungen oder Assoziationen
dieser Produkte bestehen.
Das aus der Kontaktierung mit dem CLAUS-Katalysator stammende
gereinigte Restgas wird im allgemeinen einer thermischen oder
katalytischen Verbrennung unterworfen, um alle Schwefelver
bindungen, die noch in geringen Mengen enthalten sein können,
in SO2 umzuwandeln, bevor er in die Atmosphäre entlassen
wird.
Die Regeneration des schwefelbeladenen CLAUS-Katalysators
wird durchgeführt, indem der Katalysator mittels eines Heiz
gases aufgeheizt wird, das, wie oben beschrieben, hergestellt
und auf eine geeignete Temperatur zwischen 200 und 500°C
erhitzt wurde, wobei das aus der Regeneration stammende Heiz
gas nach gegebenenfalls erfolgter Abtrennung des größten
Anteils des darin enthaltenen Schwefels durch Kondensation
eingesetzt wird, um, wie beschrieben, den mit dem freien
Sauerstoff enthaltenden Gasstrom vereinigte Gasstrom, mit dem
Oxidationskatalysator kontaktiert wird, zu erhöhen. Bei der
Durchführung der Regeneration wird die Erhitzung des regene
rierten Katalysators mittels eines Heizgases bei einer Tempe
ratur unterhalb etwa 160°C durchgeführt, um den Katalysator
abzukühlen und auf die für die Kontaktierung mit dem aus der
Oxidation stammenden Gasstrom notwendige Temperatur zu brin
gen.
Die Erfindung wird nun anhand der Lektüre der nachfolgenden
Beschreibung einer Ausführungsform unter Verwendung des in
der einzigen Figur der beiliegenden Zeichnung dargestellten
Anlage verständlicher werden.
Die Anlage ist mit einem Hydrierungs- und Hydrolysereaktor 1,
einem Waschturm 2, einem Oxidationsreaktor 3 und zwei kataly
tischen CLAUS-Konvertern 4a und 4b ausgerüstet, wobei die
Konverter parallel angeordnet sind. Der Reaktor 1 besitzt
einerseits einen Einlaß 5 für das zu behandelnde Restgas aus
der Schwefelanlage, der mit einem Heizer 6 versehen ist, aus
gerüstet mit einem Rohr 7, um das Brenngas zu führen und
einem Rohr 8 zur Zufuhr von Luft, und andererseits eine
Leitung 9 für den Abzug von Gas. Diese Leitung 9 wird über
den heißen Kreislauf eines indirekten Wärmetauschers 10 vom
Typ Gas/Gas mit einem Wärmetauscher 11, einem Niederdruck
dampfgenerator und einem Luftkühler 12 über eine Öffnung 13
verbunden, die sich in die untere Mitte des Waschturms 2
öffnet. Letztere weist eine Leitung 14 für die Versprühung
von Wasser, die in der oberen Mitte angeordnet ist und u. a.
an ihrer Basis eine Leitung 15 für den Abzug von Flüssigkeit
aufweist, und besitzt an seinem oberen Ende eine Leitung 16
für das Abziehen von Gas, wobei letztere Leitung den Wasch
turm mit dem Einlaß des Oxidationsreaktors 3 über den kalten
Kreislauf des Wärmetauschers 10 verbindet. Benachbart dem
Einlaß des Oxidationsreaktors trägt die Leitung 16 in einer
Abzweigung eine Leitung 17 für die Zugabe eines Gases dann,
wenn der Oxidationsreaktor mit einer Ausgangs-Leitung 18
ausgerüstet ist, an der ein Kondenser 19 angebracht ist.
Die katalytischen Konverter 4a und 4b sind mit einer ersten
Leitung, 20a und 20b und einer zweiten Leitung, 21a und 21b
ausgerüstet, die an entgegengesetzten Teilen des Katalysators
angeordnet sind. Die Leitung 20a des Konverters 4a ist einer
seits mit einem Ventil 23a augerüstete Leitung 22a mit der
Auslaßleitung 18 des Oxidationsreaktors verbunden und strom
abwärts der Verbindung der Leitung 22a mit dieser Leitung 18
andererseits über die mit einem Ventil 25b ausgerüstete Lei
tung 24b, mit einer Leitung 26 verbunden, an einer Stelle der
letzteren, die zwischen Leitung 24a und Schwefelkondenser 28
liegt.
Die Leitung 21a des Konverters 4a ist einerseits mit einer
Leitung 29a, ausgerüstet mit einem Ventil 30a, mit einer
Absaugleitung 31 für gereinigtes Restgas zu einem Verbren
nungsreaktor, der nicht gezeigt ist, und andererseits mit der
Atmosphäre über eine Leitung 32a, ausgerüstet mit einem Ven
til 33a, mit einer Leitung 34, die die Beschickungsöffnung
des Gebläses 27 verlängert, verbunden. Die Leitung 34 trägt
einen Erhitzer 35 und eine Kurzschlußleitung 36, die mit
einem Ventil 37 ausgerüstet ist und den Heizer kurzschließt,
und die ebenso ein Ventil 38, das zwischen dem Heizer und dem
Abzweigungspunkt nach letzterem angeordnet ist, besitzt.
Ebenso ist die Leitung 21b des Konverters 4b über eine Lei
tung 29b, ausgerüstet mit einem Ventil 30b, mit der Leitung
31 zur Abführung von gereinigtem Restgas und andererseits mit
einer Leitung 32b, ausgerüstet mit einem Ventil 33b, mit der
Leitung 34 und einer Stelle des letzteren, die zwischen der
Abzweigung und der Leitung 32 liegt, verbunden. Eine Leitung
39, die als Umgehung der Leitung 16 angeordnet ist, zwischen
Wärmetauscher 10 und der Leitung 17, verbindet diese Leitung
39 mit der Leitung 26 an einem Punkt, der zwischen dem Schwe
felkondenser 28 und dem Gebläse liegt, wobei eine Leitung 40
zur Umgehung der Leitung 16 zwischen der Leitung 39 und der
Leitung 17 angeordnet ist und diese Leitung 16 mit der Lei
tung 34 an einem Punkt zwischen der Ansaugöffnung des G
ebläses 27 und der Abzweigung 36 verbindet, der zwischen der
Gebläseansaugöffnung 27 und der Umgehung 36 liegt, wobei
diese Leitung 40 mit einem Regelventil für die Zufuhr ausge
rüstet ist.
Der Ablauf des Verfahrens in der Vorrichtung kann, wie folgt,
schematisch dargestellt werden:
Man nimmt an, daß der Konverter 4a sich in der CLAUS-Reak
tionsphase befindet, während der Konverter 4b in der Regene
rationsphase ist, wobei die Ventile 23a, 25b, 30a, 33b und 38
offen sind und die Ventile 23b, 25a, 30b, 33a und 37
geschlossen sind.
Die aus der Schwefelanlage durch die Leitung 5 eintreffenden
Gase durchlaufen den Erhitzer 6, in dem sie mit Verbren
nungsgasen, die durch den Erhitzer hergestellt werden, ver
mischt werden, der eine Verbrennung von brennbarem Gas mit
tels Luft durchführt und in unterstöchiometrischem Verhältnis
betrieben wird, um außer Energie eine geeignete Menge H2 und
CO herzustellen. Nach Durchlaufen des Erhitzers wird das
Restgas durch das Verbrennungsgas auf die für die Hydrie
rungsreaktion notwendige Temperatur, beispielsweise 200 bis
400°C erhitzt, und gleichzeitig Wasserstoff und CO, herge
stellt während der Verbrennung, zugeführt. Die heiße Mischung
von Restgas und Verbrennungsgas aus dem Erhitzer bewegt sich
in den Hydrierungs- und Hydrolysereaktor 1 der eine geeignete
Menge Katalysator für die Hydrierung von SO2 und elementarem
Schwefel in H2S sowie die Hydrolyse der COS und CS2 Verbin
dungen beinhaltet, wobei der Katalysator beispielsweise auf
Kobalt oder Molybdänbasis sein kann. Im Reaktor 1 werden
Schwefelverbindungen außer H2S, die im Restgas vorhanden
sind, praktisch vollständig in H2S umgewandelt. Der durch die
Leitung 9 austretende Gasstrom aus dem Reaktor 1, dessen
Temperatur in der Größenordnung von 300 bis 450°C liegt,
durchläuft daraufhin den Wärmetauscher 10, danach den Tau
scher 11, der Niederdruckdampf herstellt, und schließlich den
Luftkühler 12, zur Kühlung, wonach er den Waschturm 2 über
die Öffnung 13 durchläuft. Bei diesem Umlauf wird der
gekühlte hydrierte Gasstrom durch versprühtes Wasser gewa
schen, das durch die Leitung 14 zugeführt wird, um den größten
Teil des in ihm enthaltenen Wasserdampfes zu kondensieren. Am
Kopf des Waschturms 2 verläßt ein abgekühlter Gasstrom mit
mindestens 10 Vol-% Wasserdampf desselben, wobei dieser Strom
durch die Leitung 16 zum Oxidationsreaktor 3 nach Erhitzung
im Wärmetauscher 10 auf eine Temperatur oberhalb von 150°C,
beispielsweise zwischen 180 und 300°C, kompatibel mit der
Maximaltemperatur für die Funktion des Oxidationskatalysa
tors, nachdem er über die Leitung 17 eine
gesteuerte Menge freien Sauerstoff enthaltenden Gases und
insbesondere Luft für die Durchführung der stöchiometrischen
Oxidation von H2S nach CLAUS, nämlich um vollständig H2S zu
SO2 zu oxidieren, aufgenomen hat.
Der Oxidationsreaktor 3 umfaßt einen Oxidationskatalysator,
der zur Beförderung der partiellen stöchiometrischen H2S-
Oxidation nach CLAUS geeignet ist, wobei der Katalysator
beispielsweise ausgewählt sein kann aus den Katalysatoren der
Familien I bis IV, wie vorhergehend definiert und vorteilhaf
terweise aus einer Katalysatorschicht vom Typ II, III oder IV
bestehen kann, die man einer Schicht eines Katalysators vom
Typ I folgen läßt. Die Leitung 18 am Ausgang des Oxidations
reaktors 3 verläßt ein Schwefel sowie H2S und SO2 in einem
Molverhältnis von H2S zu SO2 von etwa 2 : 1 enthaltender Gas
strom. Dieser Gasstrom wird auf eine Temperatur unterhalb von
160°C, beispielsweise zwischen etwa 120 und 140°C im Konden
sor 19 abgekühlt, woraufhin er in den Konverter 4a durch die
Leitung 22a über das Ventil 23a und die Leitung 20a geführt
wird.
Im Konverter, der genauso wie der Konverter 4b ist, ist ein
CLAUS-Katalysator enthalten, wie Aluminiumoxid oder ein Kata
lysator vom oben genannten Typ I, wobei das H2S und das SO2 im Gasstrom miteinander in Kontakt mit dem CLAUS-Katalysator
unter Herstellung von Schwefel nach der Reaktion:
2 H2S + SO2 → 3/n Sn + 2 H2O
reagieren.
Bei den Temperaturen, bei denen der Gasstrom mit dem CLAUS-
Katalysator kontaktiert wird, schlägt sich der durch die
Reaktion von H2S und SO2 gebildete Schwefel auf dem Kataly
sator nieder. Durch die Leitung 21a des Konverters 4a ent
weicht ein gereinigtes Restgas mit einem außerordentlich
niedrigen Gehalt an Schwefelverbindungen, das durch die Lei
tung 29a über das Ventil 30a durch die Abzugsleitung 31
geführt wird die das gereinigte Restgas zu einem thermischen
oder katalytischen Verbrennungsreaktor führt.
Ein Teil des zum Oxidationsreaktor 3 durch die Leitung 16
geführten Gasstroms wird vor Aufheizen des Stromes durch den
Wärmetauscher 10 und nach Zugabe des Flusses mit gesteuerter
Menge an freiem Sauerstoff und inbesondere Luft durch die
Leitung 39 abgezweigt, wobei diese Fraktion zur Herstellung
eines Heizgasstromes zum Gebläse 27 über die Leitung 34 über
das Ventil 38 und dem Heizer 35 geführt wird, in dem der
Gasstrom auf eine für die Regeneration geeignete Temperatur
erhitzt wird. Der erhitzte Gasstrom, der in der Leitung
umläuft, wird in den Konverter 4b über die Leitung 32b und über
ein Ventil 33 und die Leitung 21 geführt, und erhitzt den
schwefelbeladenen CLAUS-Katalysator, der sich in dem Konver
ter befindet. Der Heizgasstrom, der verdampften Schwefel
mitführt, verläßt den Konverter 4b über die Leitung 20b und
ergießt sich über die Leitung 24b über das Ventil 25b und die
Leitung 26 bis zum Schwefelkondenser 28, in dem die Hauptmen
ge Schwefel sich durch Kondensation abscheidet. Am Ausgang
des Kondensers 28 wird der Gasstrom, der die abgezweigte
Gasmenge enthält, über die Leitung 39 zum Gasstrom aus dem
Oxidationsreaktor geführt und durch das Gebläse 27 aufgenom
men, um von diesem in die Leitung 34 gefördert zu werden.
Ein Teil des durch die Leitung 34 geführten Gases wird vor
Passage des Ventils 38 abgezweigt und über die Leitung 40 in
einer über das Ventil 41 gesteuerten Menge in den im Oxida
tionsreaktor 3 verwendeten Gasstrom durch die Leitung 16
rückgeführt.
Nach einer zur Aufheizung des in dem Konverter 4b enthaltenen
Katalysators durch das Heizgas ausreichenden Zeit, das den
Erhitzer 35 passiert, um vollständig den auf dem Katalysator
abgeschiedenen Schwefel zu entfernen und diesen Katalysator
durch Einwirkung von im Heizgas enthaltenen H2S zu reaktivie
ren, öffnet man das Ventil 37 und schließt das Ventil 38 um
so den Heizer 35 kurzzuschließen und die Temperatur des
Heizgases auf einen Wert unterhalb von etwa 160°C abzusenken
und fährt mit dem Heizen über einen ausreichend langen Zeit
raum fort, um den regenerierten Katalysator im Konverter 4b
abzukühlen.
Nachdem der Katalysator auf eine geeignete Temperatur abge
kühlt worden ist, die Kontaktierung des Katalysators mit dem
aus dem Oxidationsreaktor stammenden Gasstrom erlaubt,
tauscht man die durch die Konverter 4a und 4b gespielten
Rollen, d. h., daß man den Konverter 4b in CLAUS-Reaktions
phase und den Konverter 4a in Regenerations/Kühlphase be
treibt, indem die Ventile 23a, 25b, 30a, 33b und 37 geschlos
sen werden und die Ventile 23b, 25a, 30b, 33a und 38 geöffnet
werden, bis zum Stadium der Abkühlung und das Ventil 38
geschlossen und das Ventil 37 geöffnet wird. Während der
Übergangsperiode des Vertauschens der Rollen der Konverter 4a
und 4b wird das Heizgas in einer nicht dargestellten, die
Konverter nicht durchlaufenden Leitung im Kreis geführt.
Um die obige Beschreibung zu vervollständigen, wird nachfol
gend, ohne Absicht einer Begrenzung, ein Beispiel der Durch
führung eines erfindungsgemäßen Verfahrens gegeben.
Unter Bezugnahme auf eine der in der Figur der beiliegenden
Zeichnung schematisch dargestellte entsprechende und wie
zuvor beschrieben funktionierende Anlage behandelt man ein
Restgas aus einer Schwefelanlage, in der man eine Oxidation
eines sauren Gases mit 60,4 Vol-% H2S, 36,3 Vol-% CO2, 3,2
Vol-% Wasser und 0,1 Vol-% Kohlenwasserstoffen durchführt.
Das behandelte Restgas besaß die nachfolgende Zusammenset
zung, ausgedrückt in Mol-%:
H2S: | 0,80 |
SO2 : | 0,40 |
S1 (Dampf): | 0,08 |
CO2: | 16,65 |
H2O: | 29,80 |
N2: | 49,75 |
H2: | 1,93 |
CO: | 0,52 |
COS: | 0,02 |
CS2: | 0,05 |
Das Restgas, das durch die Leitung 5 mit einer Menge von 223
kMol/h und einer Temperatur von etwa 135°C eintrifft, wird
auf etwa 350°C in den Heizer 6 gebracht und betritt bei
dieser Temperatur den Hydrierungs- und Hydrolysereaktor 1 mit
einem Katalysator vom Typ Kobalt/Molybdän auf Aluminiumoxid
träger.
Im Reaktor 1 findet die Umsetzung von SO2, S, COS und CS2 in
H2S praktisch vollständig statt, der austretende Gasstrom des
Reaktors 1 besitzt eine Temperatur von 380°C und beinhaltet
H2S als einzige Schwefelverbindung. Dieser Gasstrom wird
durch Leitung durch den Wärmetauscher 10 und danach durch den
Kondensor 11 und den Luftkühler 12 abgekühlt, bis auf etwa
80°C, und betritt bei dieser Temperatur den Waschturm 2, der
durch Versprühung von Wasser betrieben wird.
Am Kopf des Turmes 2 tritt ein abgekühlter Gasstrom mit einer
Temperatur von etwa 35°C und einer Wasserdampfkonzentration
von etwa 4,6 Vol-% aus. Dieser abgekühlte Fluß wird in dem
Wärmetauscher 10 wieder erhitzt und über die Leitung 17 mit
7,61 kMol/h Luft versetzt und die derart erhaltene Mischung
durch den Oxidationsreaktor 3 mit einer Temperatur von 200°C
geführt.
Der im Oxidationsreaktor eingesetzte Katalysator besteht aus
einer Titanoxidschicht, stabilisiert mit 10 Gew.-%
Calciumsulfat, gefolgt durch eine Schicht aktiven Aluminiumo
xids, imprägniert mit Eisensulfat. Die Kontaktierungszeiten
der den Oxidationsreaktor durchlaufenden Gase mit der stabi
lisierten Titanoxidschicht und der mit Eisensulfat
imprägnierten Aluminiumschicht betragen etwa 3 s und 1,5 s.
Die Ausbeute des H2S im Oxidationsreaktor beträgt etwa 72%
und der den Reaktor verlassende Gasstrom besaß eine Tempera
tur von etwa 295°C und beinhaltete H2S und SO2 mit einem
Molverhältnis von H2S zu SO2 von ziemlich genau 2 : 1 sowie
eine bestimmte Menge elementaren Schwefels.
Dieser Gasstrom wurde auf 130°C im Schwefelkondensor 19 ab
gekühlt, um den Schwefel durch Kondensation abzutrennen und
durchlief sodann den Konverter 4a, sowie den Konverter 4b,
die Aluminiumoxid als CLAUS-Katalysatoren enthielten.
Das den Reaktor verlassende Restgas wird über den Brenner mit
einer Temperatur von etwa 235°C geleitet und besitzt einen
Gesamtgehalt an Schwefelverbindungen von 640 ppm in Volumen
teilen.
Das Heizgas, das im Konverter 4b am Ende der Katalysatorrege
neration eingebracht wird, wurde ausgehend von einem abge
zweigten Gasfluß vor dem Oxidationsreaktor hergestellt und
wird durch das Gebläse 27 mit einer Menge von 2500 Nm3/h
befördert. Dieses Heizgas wurde durch Heizer 35 auf eine
Temperatur zwischen 300 und 350°C gebracht, bevor es in den
Konverter 4b zur Regeneration überführt wurde. Während der
Abkühlphase des regenerierten Katalysators wird der Heizer 35
umgangen und die Temperatur des Heizgases beträgt demzufolge
etwa 130°C.
Die Menge des durch die Leitung 39 abgezweigten Gases, vor
dem Gasabzug des Oxidationsreaktors betrug etwa 250 Nm3/h und
entsprach der durch die Leitung 40 in den Gasfluß rückgeführ
ten Menge.
Die Konverter 4a und 4b arbeiteten alternativ über 30 h in
Reinigungsphase, d. h. in Reaktionsphase, und während dieser
30 h über 10 h Kühlung in Regenerations/Kühlphase.
Die Schwefelanlage zur Durchführung des oben genannten Ver
fahrens zur Behandlung von Restgasen nach der Erfindung besaß
eine Gesamtschwefelausbeute von 99,80% über einen Zeitraum
von mehreren Monaten.
Claims (5)
1. Verfahren zum Entfernen von Schwefelverbindungen aus
einem Restgas, mit folgenden Schritten:
- a) Inkontaktbringen des Gasstroms nach Aufheizung auf eine erforderliche Temperatur und Zugabe einer kontrollierten Menge eines freien Sauerstoff enthaltenden Gases mit einem Katalysator (3) für die teilweise Oxidation von H2S bei einer Temperatur oberhalb von 150°C, um elementaren Schwefel sowie einen Gasstrom zu bilden, der H2S und SO2 in einem Molver hältnis von 2 : 1 enthält;
- b) Inkontaktbringen des Gasstroms, nach Abkühlung auf unter 160°C und gegebenenfalls Abtrennung des darin enthal tenden Schwefels, mit einem Claus-Katalysator (4a), der bei einer ausreichend niedrigen Temperatur betrieben wird, damit sich der durch Reaktion von H2S und SO2 gebildete Schwefel auf dem Katalysator abscheidet, um eine weitere Schwefelmenge sowie ein gereinigtes Restgas zu erhalten;
- c) Periodische Regeneration des Schwefel-beladenen Claus-Katalysators (4b) durch Spülen mittels eines nichtoxi dierenden, H2S-haltigen Spülgases bei einer Temperatur zwi schen 200°C und 500°C;
- a) das Restgas wird vor Inkontaktbringen mit dem Oxi dationskatalysator (3) einer kombinierten Hydrierungs- und Hydrolysebehandlung ausgesetzt, um die darin enthaltenden Schwefelverbindungen einheitlich in H2S zu überführen;
- b) Abkühlen des derart erhaltenden Gasstromes zur Kon densation des darin enthaltenen Wasserdampfes;
- c) Abzweigen eines Teils des wasserarmen Gasstroms vor dem Inkontaktbringen mit dem Oxidationskatalysator (3) als Spülgas zur Regeneration des Claus-Katalysators (4b) unter Zirkulation in einem Regenerationskreislauf (34, 32b, 33b, 21b, 4b, 20b, 25b, 24b, 26, 28, 27, 38, 35);
- d) Abzweigen eines Teils des Spülgases aus dem Regene rationsvorgang, nachdem ein Großteil des darin enthaltenden Schwefels mittels Kondensation entfernt wurde (28), und Zurückführen dieser Spülgasfraktion zurück in den wasserarmen Gasstrom stromauf der Zuführung des sauerstoffhaltigen Gases;
- e) wobei die als Spülgas aus dem wasserarmen Gasstrom abge zweigte und in den Regenerationskreislauf eingeleitete Gass tromfraktion im wesentlichen gleiches Volumen aufweist wie die aus dem Regenerationskreislauf abgezweigte und in den wasserarmen Gasstrom zurückgeführte Spülgasfraktion.
2. Verfähren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus dem Regenerationskreislauf abgezweigte Spülgasfrakti
on stromab des Abzweigungspunktes für die Bildung des Spülga
ses in den wasserarmen Gasstrom zurückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der H2S-Oxidationskatalysator aus einer Schicht
eines ersten Oxidationskatalysators, gefolgt von einer
Schicht eines zweiten, anderen Oxydationskatalysators, be
steht, wobei der zweite Oxidationskatalysator aus mindestens
einer Verbindung eines Metalls, ausgewählt aus Fe, Ni, Co, Cu
und Zn auf einem Aluminiumoxid- und/oder Siliziumoxidträger
besteht und daß die Oxidationstemperatur des H2S in Kontakt
mit dem Oxidationskatalysator zwischen etwa 150°C und etwa
400°C liegt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt des Gasstroms aus
der kombinierten Hydrierungs- und Hydrolysebehandlung unter
halb von etwa 10 Vol.-% gesenkt wird, bevor dieser Gasstrom
zur Bildung des Spülgases für die Regeneration des Schwefel
beladenen Claus-Katalysators (4b) eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der zu regenerierende Claus-Kataly
sator (4b) durch das für die Regeneration eingesetzte Spülgas
abgekühlt wird, nachdem die Temperatur dieses Gases auf unter
160°C abgesenkt wurde und der größte Teil des darin enthalte
nen Schwefels durch Kondensation (28) abgetrennt wurde.
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