DE2915210A1 - Verfahren zur erzeugung von wasserstoff und schwefel aus schwefelwasserstoff - Google Patents
Verfahren zur erzeugung von wasserstoff und schwefel aus schwefelwasserstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Wasserstoff und Schwefel aus Schwefelwasserstoff durch thermische
Spaltung des Schwefelwasserstoffs.
Bei zahlreichen technischen Prozessen, wie z. B. in Raffinerien bei der hydrierenden Entschwefelung und der Reformierung
von Erdölprodukten, fallen Schwefelwasserstoff enthaltende Gase an, die in der Regel nach dem Claus-Verfahren zu elementarem Schwefel
verarbeitet werden. Hierbei wird zwar der Schwefel und ein wesentlicher
Teil der freiwerdenden Wärme in Form von Dampf gewonnen; der Wasserstoff
jedoch geht in Wasserdampf über, der abgesehen von der unmittelbaren ;
Wärmeausnutzung wertlos ist. Oftmals besteht jedoch in den der Schwefel- ;
Wasserstoffbildung vorgelagerten Prozessen oder bei der Schwefelwasserstoff
bildenden Reaktion ein Bedarf an Wasserstoff, so daß es von Vorteil wäre, den Schwefelwasserstoff in die elementaren Bestandteile Wasserstoff
und Schwefel zu spalten. Außerdem wird durch die Spaltung die
Umweltbelastung mit Schwefelwasserstoff verringert.
Während die Claus-Reaktion insgesamt exotherm verläuft,
muß bei der Spaltung des Schwefelwasserstoffs gemäß der Reaktionsgleichung
H2S = l/n Sn + H2 - 83400 J
Energie dem System zugeführt werden. Der Spaltunisatz nimmt demgemäß
mit steigender Temperatur zu, liegt aber bei etwa 1130° C noch unter 30%.
.·.=■ .. Τ 4 ι '
030042/0553 INSPECTBO
Die Spaltgeschwindigkeit kann durch geeignete Katalysatoren erheblich
gesteigert werden; ohne Katalysator läuft die Reaktion oberhalb 975° C mit ausreichender Geschwindigkeit (Hydrocarbon Processing (Juli 1975)
S. 139 - 142).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein energetisch
günstiges Verfahren zur Erzeugung von Wasserstoff und Schwefel aus Schwefelwasserstoff zu schaffen, bei dem in wirtschaftlicher Weise fast
quantitative Schwefel- und Wasserstoffausbeuten erreicht werden. Insbesondere
soll dabei die zuzuführende Fremdenergie möglichst gering sein.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man das Schwefelwasserstoff enthaltende Gas durch eine auf einer Temperatur
in dem Bereich von 850- bis 1600° C gehaltene Spaltzone leitet, das
Spaltgas auf Temperaturen in dem Bereich von 110 bis 150° C abkühlt,
den dabei kondensierten elementaren Schwefel von dem Spaltgas abtrennt, den nicht gespaltenen Schwefelwasserstoff aus dem Spaltgas abscheidet,
den abgeschiedenen Schwefelwasserstoff in die Spaltzone zurückführt und das bei der Abscheidung verbleibende Gas als wasserstoffreiches Gas
abzieht. Durch diese Kombination von Verfahrensschritten im Anschluß an eine rein thermische Schwefelwasserstoffspaltung gelingt es, bei
bezüglich des Wärmeverbrauchs und der Material Standfestigkeit akzeptablen
Temperaturen eine praktisch vollständige Spaltung des eingesetzten
Schwefelwasserstoffs zu erreichen. Die bevorzugten Spalttemperaturen
ORIGINAL !NSPECTED
liegen in dem Bereich von etwa 900 bis 1400° C, der Spaltumsatz liegt
etwa bei 10 bis 40 %. Um eine Rückreaktion und damit eine Umsatzverschlechterung
zu vermeiden, wird das-Spaltgas schnell, d. h. in weniger
als etwa 0,15 s auf unter 800° C abgekühlt. Zu diesem Zweck schließt
sich an die Spaltzone unmittelbar eine Kühl zone an, in der innerhalb der angegebenen Zeit eine ausreichende Abkühlung des Gases gewährleistet
ist. Zweckmäßigerweise ist die Spaltzone mit der anschließenden Kühlzone
in Form eines Spaltofens mit abströmseitig unmittelbar angesetztem
Abhitzekessel verwirklicht. Der Kessel wird mit Kessel speisewasser beaufschlagt und kann Dampf in einem Druckbereich von 3,5 bis 35 bar
erzeugen. Zweckmäßigerweise erfolgt im Abhitzkessel bereits eine Abkühlung
des Spaltgases auf 350° C. Anschließend wird das Spaltgas auf 110 bis 150° C, insbesondere auf etwa 130° C abgekühlt, wobei die
Hauptmenge des gebildeten Schwefels kondensiert. Zur Abtrennung der
gebildeten Schwefel tröpfchen aus dem Spaltgas dienen mechanische Schwefel abscheider, wie sie auch bei Claus-Verfahren üblich sind.
Da der überwiegende Teil des Schwefelwasserstoffs die Spaltzone unverändert passiert, muß dieser Schwefelwasserstoff in die
Spaltzone zurückgeführt werden. Hierzu kann das Spaltgas mit einer geeigneten Waschflüssigkeit für Schwefelwasserstoff behandelt werden.
Es können die bekannten Absorptionslösungen eingesetzt werden, beispielsweise wässrige Pottasche-Lösung, wässrige Ethanolamin-Lösung oder
ORiGlNAt INSPECTED
wässrige Lösungen der Alkalisalze von Aminosäuren (Alkazidwäsche). Da
die Spaltgase meistens auch Kohlendioxid enthalten, das durch Verbrennung von Kohlenwasserstoff in der Spaltzone entstanden ist, wird man im Zuge
dieser Wäsche die Trennung von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid anstreben, um die ^-Rückführung in die Spaltzone zu vermeiden. Hierzu
kann zunächst der Schwefelwasserstoff mit einem der genannten Waschmittel selektiv aus dem Spaltgas ausgewaschen werden, woran sich eine zweite
Wäsche zwecks COo - Entfernung aus dem Gas anschließt. Es ist auch
möglich, beide Gase gemeinsam auszuwaschen und getrennt zu desorbieren. Die selektive Auswaschung von Schwefelwasserstoff aus H2S und CO2 enthaltenen
Gasen ist allgemein bekannt. Zur Desorption des Schwefelwasserstoffs wird die Waschlösung erwärmt. Das desorbierte HgS-reiche Gas
enthält auch geringe Mengen Wasserdampf und wird auf dem Rückweg zur
Spaltzone mit dem Schwefelwasserstoff enthaltenden Einsatzgas in einem Wärmeaustauscher auf mindestens 110° C erwärmt, um in dem nachgeschalteten
Wärmeaustauscher Ablagerungen von festem Schwefel zu vermeiden. Alternativ kann es in manchen Fällen von Vorteil sein, das im Spaltgas
vorhandene H2S und CO2 nach der Hydrierungsstufe zu kondensieren und
dann flüssig zu fraktionieren. Auf diese Weise wird der Wasserstoff
konzentriert, und die C02~Menge im Rückführgas wird verringert.
RiOJNAL INSPECTED
Nach der bevorzugten Ausflih rungs form des erfindungsgemäßen
Verfahrens erhitzt man das Schwefelwasserstoff enthaltende Einsatzgas
direkt und/oder indirekt auf die Spalttemperatur. Die indirekte Erwärmung
kann durch Wärmeaustausch mit dem heißen Spaltgas und/oder mit durch Wärmeaustausch mit dem Spaltgas im Abhitzekessel hinter der Spaltzone
erzeugten Wasserdampf, ggfs. auch durch elektrische Beheizung erfolgen. Zur direkten Erwärmung des Schwefelwasserstoff enthaltenden Gases wird
in der Spaltzone ein Heizmittel verbrannt, wie z. B. Erdgas, Koksofengas oder dergl. . Derartige Heizgase können Schwefelwasserstoff enthalten
oder zu einem wesentlichen Teil aus Schwefelwasserstoff bestehen.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß man zur Erhitzung des Schwefelwasserstoff enthaltenden Einsatzgases auf die Spalttemperatur in dem Gas ein
Kohlenwasserstoff und/oder Wasserstoff enthaltendes Gas unterstöchiometrisch
verbrennt. Die Verbrennung des Gases, wie z. B. Erdgas, Koksofengas, Synthesegas, Raffineriegas, erfolgt direkt in der Spaltkammer,
so daß Wärmeverluste auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Bei einer Ausführungsform des Verfahrens kann man einen Teil des im Prozess
erzeugten Wasserstoffs verbrennen. Um den Anteil inerter Bestandteile im Spaltgas und damit im erzeugten Wasserstoff gering zu halten, kann
die unterstöchiometrische Verbrennung mit technischem Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherter Luft erfolgen.
"Ö3Ö0 427Ö5BT"
- ίο -
Vorzugsweise erwärmt man das Spaltgas nach der Abtrennung des größeren Teils des kondensierten Elementarschwefels auf Temperaturen
in dem Bereich von 100 bis 400° C5 vorzugsweise 300 bis 350° C, und
leitet das Gas dann über einen Hydrierkatalysator. Die Erwärmung des Spaltgases auf die Hydriertemperatur kann durch Wärmeaustausch mit
dem von dem Hydrierkatalysator abströmenden Spaltgas und/oder durch einen elektrischen Erhitzer erfolgen. Als Hydrierkatalysator kann ein
Kobalt/Molybdänsulfid-Katalysator eingesetzt werden, an dem gleichzeitig Schwefelkohlenstoffverbindungenhydrolysiert werden. An dem Katalysator
wird im wesentlichen im Spaltgas enthaltener nicht kondensierter Schwefeldampf sowie ggfs. Kofi lenoxisul fid und bei der direkten Gaserhitzung evtl.
gebildetes Schwefeldioxid unter Bildung von Schwefelwasserstoff hydriert und Schwefelkohlenstoff unter Bildung von Schwefelwasserstoff hydrolysiert
gemäß den folgenden Reaktionsgleichungen
COS | + Hg | = H2S - |
S + | Hg | = HgS |
SO2 | + 3Hg | = H2S i |
CS2 | + 2H2O | = 2HgS η |
ι- CO | ||
h 2HgO | ||
ι- CO2 |
Ö30UA2/O5B3
£« SiMl-Mr. iJ 3 4! ί
ORIGINAL
- li -
Da das Spaltgas im allgemeinen nur geringe Konzentrationen an Rest-Schwefel
dampf, Kohlenoxisulfid und Schwefeldioxid aufweist, ist auch
der Wasserstoffverbrauch in der Hydrierstufe gering. Durch die Hydrierung
werden aber Schwierigkeiten durch die genannten Spaltgasbestandteile in
der nachfolgenden Schwefelwasserstoffwäsche und/oder Wasserstoffreinigung
vermieden.
Alternativ kann man das Spaltgas nach der Abtrennung des größeren Teils des kondensierten Schwefels einer Wäsche mit Wasser
unterziehen, den ausgewaschenen Elementarschwefel und gelöste Gase von dem Waschwasser abtrennen und die Gase in die Spaltzone zurückführen.
Der ausgewaschene Elementarschwefel kann durch Filtrieren oder ggfs.
Zentrifugieren von dem Waschwasser abgetrennt werden. Die gelösten
Gase werden durch Erhitzen aus dem Wasser ausgetrieben. Mit dem so regenerierten Waschwasser wird das Spaltgas erneut gewaschen.
Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wäscht man zur Schwefelwasserstoffabscheidung das
Spaltgas nach der Schwefel abtrennung und ggfs. nach Abkühlung auf eine Temperatur in dem Bereich von 20 bis 80° C, vorzugsweise 30 bis 50° C,
mit einer basischen Waschflüssigkeit und/oder mit einer physikalisch wirkenden Waschflüssigkeit. Durch diese Wäsche wird der nicht zersetzte
Schwefelwasserstoff und ggfs. Kohlendioxid von dem restlichen, im
030042/0553 ORIGINAL INSPECTED
wesentlichen Wasserstoff enthaltenden Spaltgas abgetrennt. Falls das
Spaltgas vorher durch eine Hydrierstufe gegangen ist, wird es von der Hydriertemperatur, z. B. 300 bis 350° C, auf die Waschtemperatur, ζ. Β.
40° C abgekühlt. Diese Abkühlung kann durch indirekten Wärmeaustausch mit dem zur Hydrierstufe strömenden Spaltgas und/oder mit dem kalten,
der Spaltzone zuströmenden, H2S-haltigen Einsatzgas und ggfs. einen
direkten Quensch-Kühler erfolgen. Zur Absorption des Schwefelwasserstoffs
und ggfs. des Kohlendioxids aus dem Spaltgas dienen vorzugsweise eine bzw. mehrere Kolonnen. Als basische Waschflüssigkeit können die
als H2S-Absorptionsmittel bekannten wässrigen Kaliumkarbonat-Lösungen,
Äthanol ami η-Lösungen oder Kaliumsalzlösungen von Aminosäuren (Alkazidverfahren),
als physikalische Waschflüssigkeit ζ. B. Dimethyläther des
Polyäthylenglykols dienen. Die Wäsche erfolgt unter Normaldruck oder
erhöhten Druck (z. ß. bei der Wäsche mit Polyäthylenglykoldimethyläther bei Drucken bis zu 20 bar). Bei Anwesenheit wesentlicher Mengen Kohlendioxid
im Spaltgas ist die selektive Auswaschung des Schwefelwasserstoffs angebracht, um dieenergetisch ungünstige Zirkulation von Kohlendioxid
durch die Spaltzone zu vermeiden. Verfahren zur selektiven Auswaschung von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid aus Gasen sind allgemein bekannt
(vergl. z. B. Hydrocarbon Processing J53 (1974) Nr. 4, S. 78)
Die Desorption des Schwefelwasserstoffs aus der beladenen Waschflüssigkeit
erfolgt zweckmäßigerweise durch Erwärmung in einer weiteren Kolonne.
Die Desorptionstemperaturen liegen je nach Waschflüssigkeit in dem
Bereich von 50 bis 120° C.
030CH2/0553
ORiG/NAL INSPECTED '
Bei einem Schwefelwasserstoff und Kohlenwasserstoff enthaltenden
Einsatzgas ist vorzugsweise vorgesehen, daß man das Gas zusammen mit Wasserdampf durch die Spaltzone leitet. Derartige Kohlenwasserstoffe
enthaltende Gase fallen häufig als Raffinerie-Sauergase, Sauergase der Erdgasaufbereitung oder bei der Synthesegaserzeugung an. Durch den
Wasserdampfzusatz wird die unerwünschte RuSbildung bei der Kohlenwasserstoffspaltung
vermieden. Zugleich wird dabei zusätzlicher Wasserstoff gebildet.
Das aus der Spaltgaswaschstufe zur Abtrennung des Schwefelwasserstoffes
abgezogene Gas kann durch Adsorption weiter gereinigt werden, insbesondere dann, wenn die Verwendung des Wasserstoffs eine hohe
Reinheit erfordert. Geeignete Adsorbentien sind z.B. Aktivkohle mit entsprechendem
Porenvolumen, Molekularsiebe und Silikagel u. a. Die Beladung
und Regeneration des Adsorbens erfolgen zweckmäßigerweise im Druckwechselverfahren.
Noch im Rest-Spaltgas enthaltene Verunreinigungen werden adsorbiert
und so aus dem Gasstrom entfernt.
Vorzugsweise erhitzt man das Schwefelwasserstoff enthaltende Gas vor Eintritt in die Spaltzone durch das aus der Spaltzone abströmende
heiße Spaltgas. Dies kann durch Gas/Gas-Wärmeaustausch oder durch Wärmeübertragung
mittels Dampf oder Wärmeträgeröl geschehen. Auch die heißen aus der Hydrierstufe abströmenden Gase können zur teilweisen Vorwärmung
der Einsatzgase ausgenutzt werden.
030042/0553
Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, daß man den nicht gespaltenen Schwefelwasserstoff und ggfs. Kohlendioxid durch Verflüssigung
von dem Spaltgas abtrennt und Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid durch Fraktionierung trennt. Bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens
kann man den Schwefelwasserstoff aus dem Ausgangsgas durch Verflüssigung abscheiden, durch Fraktionierung von ggfs. mitabgeschiedenem
Kohlendioxid trennen und den so gewonnenen konzentrierten Schwefelwasserstoff der Spaltzone zuführen.
Bei einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens verbrennt man einen Teil des Schwefelwasserstoffs des Ein- ;
satzgases in der Spaltzone, um diese auf Reaktionstemperatur zu halten. :
Hierbei wird die Bildung von Kohlendioxid im Spaltgas ebenso vermieden !
wie der Verbrauch von produziertem Wasserstoff für die Beheizung der
Spaltzone.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung
naher beschrieben, in der das Fließbild einer Anlage zur Durchführung
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt ist.
030042/05S3
ORIGINAL INSPECTED
Das durch Leitung 1 zugeführte, Schwefelwasserstoff enthaltende Gas wird zunächst in dem Wärmeaustauscher 2 mit Dampf vorgewärmt, in
dem Wärmeaustauscher 3 mit heißem Spaltgas weiter erwärmt und dann in
dem Austauscher 4 mit durch Verbrennung von Heizgas erzeugten Rauchgasen erhitzt. Die Heizgase werden durch Leitung 5 teils dem Brenner des
Austauschers 4, teils dem Spaltofen 7 zugeführt. Die Rauchgase verlassen den Austauscher 4 durch Leitung 6. Durch die Verbrennung eines Teils der
Heizgase in dem Spaltofen 7 erreicht das H2S-haltige Gas in dem Ofen eine
Temperatur von 1200 bis 1300° C, wobei ein Teil des Schwefelwasserstoffs
in Wasserstoff und Elementarschwefel gespalten wird.
Die Spaltgase durchströmen anschließend den an den Ofen 7 unmittelbar angesetzten Abhitzekessel 7a, in dem sie schnell auf etwa
600° C abgekühlt werden. Der Abhitzekessel 7a wird mit durch Leitung 8
zugeführtem Kesselspeisewasser beaufschlagt; dabei wird Wasserdampf von 30 bar erzeugt, der wenigstens teilweise zur Vorwärmung des Eingangsgases in dem Austauscher 2 dient und dabei kondensiert wird. Das Spaltgas
wird dann in dem Wärmeaustauscher 3 gegen das Eingangsgas und in dem Kondensator 11 gegen durch Leitung 8 zugeführtes Wasser auf beispielsweise
130° C weiter abgekühlt. Dabei kondensiert Elementarschwefel, der durch Leitungen 9 und 9a abgeführt und dem Sammelbehälter 10 zugeführt
wird.
ORIGINAL· INSPECTED
Um den restlichen Schwefel, geringe Mengen Schwefeldioxid
und ggfs. Schwefelkohlenstoffverbindungen aus dem Spaltgas zu entfernen, wird dieses dann einem Hydrierreaktor 14 zugeführt. Da die Hydrierung bei
etwa 300 bis 350° C erfolgt, wird das abgekühlte Spaltgas zunächst in dem Gas/Gas-Wärmeaustauscher 12 gegen das heiße hydrierte Gas und dann
in dem elektrischen Erhitzer 13 auf die Hydriertemperatur erhitzt. Der
Hydrierreaktor 14 enthält ein Katalysatorfestbett, in dem die gewünschten Umsetzungen vor sich gehen. Das den Reaktor 14 verlassende Gas enthält
sämtlichen Schwefel in Form von Schwefelwasserstoff. Es wird in den Wärmeaustauschern
12 und 15 auf beispielsweise 120° C und anschließend in dem Quensch-Kühler 16 auf 40° C abgekühlt. Es gelangt dann in die Absorptionskolonne
17, in welcher der Schwefelwasserstoff mit einer Absorptionsflüssigkeit
aus dem Spaltgas ausgewaschen wird. Das die Kolonne 17 über Kopf verlassende, im wesentlichen aus Wasserstoff bestehende Gas wird dann
in einer Adsorptionsanlage 18 von Verunreinigungen gereinigt. Der Produktwasserstoff
verläßt die Anlage durch Leitung 19. Die Wäsche kann so eingestellt werden, daß die aus dem Einsatzgas resultierenden Inertanteile
im Spaltgas in dem Abgas der Absorptionskolonne enthalten sind.
Die mit Schwefelwasserstoff beladene Absorptionsflüssigkeit
wird auf die beheizte Desorptionskolonne 20 aufgegeben, in welcher der Schwefelwasserstoff abgetrieben wird. Die regenerierte Absorptionsflüssigkeit
wird auf die Absorptionskolonne 17 zurückgepumpt. Der abgetriebene Schwefelwasserstoff wird durch Leitung 21 größtenteils nach
030 Ö4 2T0 5 S3
ORIGINAL'INSPECTED
erfolgter Kühlung in dem Wärmeaustauscher 23 zur Eingangsleitung 1 zurückgeführt und mit dem Einsatzgas vereinigt.
Ein kleiner Teil kann durch Leitung 22 aus dem Kreislauf abgezogen werden.
Gegenüber dem Claus-Prozess mit Nachverbrennung des Abgases zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
nicht nur durch die zusätzliche Verfügbarkeit von Wasserstoff aus, sondern auch durch eine geringere Emission von Schwefelverbindungen in die Atmosphäre, da praktisch alle Schwefelverbindungen im Kreislauf durch die Spaltzone gefahren und so letztlich zu Elementarschwefel umgesetzt werden können.
nicht nur durch die zusätzliche Verfügbarkeit von Wasserstoff aus, sondern auch durch eine geringere Emission von Schwefelverbindungen in die Atmosphäre, da praktisch alle Schwefelverbindungen im Kreislauf durch die Spaltzone gefahren und so letztlich zu Elementarschwefel umgesetzt werden können.
030Q42/05S3
ORIGINAL INSPiCTiB
Leerseite
Claims (13)
1. Verfahren zur Erzeugung von Wasserstoff und Schwefel aus Schwefelwasserstoff durch thermische Spaltung, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Schwefelwasserstoff enthaltende Gas durch eine
auf einer Temperatur in dem Bereich von 850 bis 1600° C gehaltene Spaltzone leitet, das Spaltgas auf Temperaturen in dem Bereich von
110 bis 150° C abkühlt, den dabei kondensierten elementaren Schwefel von dem Spaltgas abtrennt, den nicht gespaltenen Schwefelwasserstoff
aus dem Spaltgas abscheidet, den abgeschiedenen Schwefelwasserstoff in die Spaltzone zurückführt und das bei der Abscheidung verbleibende
Gas als wasserstoffreiches Gas abzieht.
030042/0553 1NSP6CTIÖ
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Schwefelwasserstoff enthaltende Gas direkt und/oder indirekt
auf die Spalttemperatur erhitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man zur Erhitzung auf die Spalttemperatur in dem Schwefelwasserstoff
enthaltenden Gas ein Kohlenwasserstoff und/oder Wasserstoff enthaltendes Gas unterstöchiometrisch verbrennt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil des im Prozeß erzeugten Wasserstoffs verbrennt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Spaltgas nach der Abtrennung des größeren
Teils des kondensierten Schwefels auf Temperaturen in dem Bereich von
100 bis 400° C, vorzugsweise 300 bis 350° C erwärmt und über einen Hydrierkatalysator leitet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Spaltgas nach der Abtrennung des größeren
Teils des kondensierten Schwefels einer Wäsche mit Wasser unterzieht, den ausgewaschenen Schwefel und gelöste Gase von dem Waschwasser abtrennt
und die Gase in die Spaltzone zurückführt.
030042/0553
ORIGINAL INSPECTED
29T521Q
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Schwefelwasserstoffabscheidung das Spaltgas
nach der Schwefel abtrennung und ggfs. nach Abkühlung auf eine Temperatur in dem Bereich von 20 bis 80 C, vorzugsweise 30 bis 50° C, mit einer
basischen Waschflüssigkeit und/oder mit einer physikalisch wirkenden Waschflüssigkeit wäscht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Schwefelwasserstoff und Kohlenwasserstoffe
enthaltendes Einsatzgas zusammen mit Wasserdampf durch die Spaltzone
leitet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das aus der Schwefelwasserstoffwäsche abgezogene
Gas durch Adsorption reinigt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man das Schwefelwasserstoff enthaltende Gas vor
Eintritt in die Spaltzone durch die Spaltgaswärme erhitzt.
0300A2/0B53
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den nicht gespaltenen Schwefelwasserstoff und
ggfs. Kohlendioxid durch Verflüssigung von dem Spaltgas abtrennt und
Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid durch Fraktionierung trennt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schwefelwasserstoff aus dem Ausgangsgas
durch Verflüssigung abscheidet, durch Fraktionierung von ggfs. mitabgeschiedenem
Kohlendioxid trennt und den so gewonnenen konzentrierten Schwefelwasserstoff der Spaltzone zuführt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß man einen Teil des Schwefelwasserstoffs des Einsatzgases
in der Spaltzone verbrennt, um die Spaltzone auf Reaktionstemperatur zu halten.
03 0OJ 2YÖ55T
ORIGINAL INSPECTED
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