DE3690568C2 - Katalytisches Verfahren zur Herstellung von Schwefel, ausgehend von einem Schwefelwasserstoff enthaltenden sauren Gas - Google Patents
Katalytisches Verfahren zur Herstellung von Schwefel, ausgehend von einem Schwefelwasserstoff enthaltenden sauren GasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein katalytisches Verfahren zur Her
stellung von Schwefel, ausgehend von einem sauren Gas, das
0,2 bis 20 Vol.-% Schwefelwasserstoff enthält.
In den konventionellen Anlagen zur Herstellung von Schwe
fel, ausgehend von einem Gas, das Schwefelwasserstoff ent
hält, das auch als saures Gas bezeichnet wird, wird dieses
einer Stufe der thermischen Reaktion zugeführt, auf der
ein Drittel des Schwefelwasserstoffs in Anwesenheit von
Sauerstoff oder Luft bei einer Temperatur von wenigstens
900°C in SO2 umgewandelt ist. Das aus der Stufe der thermi
schen Reaktion austretende gasförmige Reaktionsgemisch ent
hält eine gewisse Menge an elementarem Schwefel sowie H2S
und SO2 bei einem Molarverhältnis von H2S zu SO2 von ca.
2 : 1. Dieses gasförmige Gemisch wird einer indirekten Ab
kühlung unterworfen, die eine Rückgewinnung der Wärme er
möglicht, die es bei der Erzeugung des Dampfes enthält,
wonach das abgekühlte Gemisch zur Kondensationsstufe gelei
tet wird, auf der der Hauptanteil des im gasförmigen Ge
misch enthaltenen Schwefels durch Kondensation abgetrennt
wird. Um die Schwefelerzeugung, die auf dieser Stufe noch
sehr unvollständig ist, möglichst weit voranzutreiben, wird
das aus der Stufe der Schwefelkondensation austretende gas
förmige Gemisch erneut erwärmt und dann einer oder mehreren
Stufen der katalytischen Umwandlung zugeführt, die einen ge
eigneten Katalysator umfaßt, einen sogenannten CLAUS-Kata
lysator, wobei das Schwefeldioxid im Kontakt mit diesem Ka
talysator mit H2S unter Bildung einer zusätzlichen Schwe
felmenge reagiert. Die aus der letzten Stufe der katalyti
schen Konvertierung austretenden Restgase werden einer Ver
aschungsstufe zugeführt, deren Abstrom schließlich in die
Atmosphäre geleitet wird. Bevor die aus der letzten Stufe der
katalytischen Umwandlung austretenden Gase der Veraschungs
stufe zugeführt werden, können sie einer Stufe der sogenann
ten Niedertemperatur-CLAUS-Reaktion zugeführt werden, die
wenigstens zwei parallelgeschaltete Katalysekonverter um
faßt, die alternierend arbeiten, und zwar zuerst in der
Phase der CLAUS-Reaktion bei einer Temperatur, die für die
Abscheidung des durch Umsetzung von H2S mit SO2 gebildeten
Schwefels auf dem Katalysator entsprechend niedrig ist, und
dann in einer Phase der Regeneration bzw. Abkühlung durch
Spülung mit Hilfe eines nichtoxydierenden Gases zuerst bei
einer Temperatur von 200 bis 500°C, um den auf dem Ka
talysator abgeschiedenen Schwefel zu verdampfen und
dann bei einer Temperatur von unter ca. 160°C, um den re
generierten Katalysator auf die Temperatur abzukühlen, die
für die Durchführung der CLAUS-Reaktion erforderlich ist.
Der Einsatz einer Stufe der thermischen Reaktion für die
Oxydation der erforderlichen Menge H2S zu Schwefeldioxid
ist nur dann möglich, wenn das saure Gas einen Schwefel
wasserstoffgehalt von über ca. 15 bis 20 Vol.-%, vorzugs
weise wenigstens 25 Vol.-% aufweist. Bei H2S-Gehalten im
sauren Gas unterhalb dieser Grenze ist es nicht möglich,
eine ausreichende Flammentemperatur aufrecht zu erhalten,
d. h. eine Temperatur in der Größenordnung von 900°C und
darüber, um eine beständige Verbrennung des Schwefelwasser
stoffs zu erreichen, ohne größere und teure Verän
derungen in den Anlagen vornehmen zu müssen. Außerdem führt
diese thermische Reaktion bei hoher Temperatur zur Umwand
lung eines Teils des erzeugten Schwefels in COS und CS2,
wenn das saure Gas CO2 und/oder Kohlenwasserstoff enthält.
Die Bildung dieser organischen Schwefelverbindungen ist
störend, da sie nur teilweise auf den Stufen der katalyti
schen Konvertierung in Schwefel umgewandelt werden, was
schließlich zu einer Verminderung der Gesamtausbeute der
Schwefelerzeugung der Schwefelherstellungsanlage führt.
Um aus einem Gas mit einem geringen H2S-Gehalt Schwefel her
stellen zu können, hat man eine Abänderung der konventionel
len Anlagen vorgeschlagen, die darin besteht, daß man die
Stufe der thermischen Reaktion durch eine Stufe der kata
lytischen Oxydation ersetzt, bei der das saure Gas in An
wesenheit eines Katalysators für die Oxydation von H2S ent
sprechend der Stöchiometrie der CLAUS-Reaktion mit einer
kontrollierten Menge eines Gases kontaktiert wird, das frei
en Sauerstoff enthält, so daß ein Gasabstrom gebildet wird,
der H2S und SO2 bei einem Molarverhältnis von fast genau 2 : 1
sowie elementaren Schwefel enthält. Dieser gasförmige Ab
strom wird dann nach Abtrennung des enthaltenen Schwefels den
Stufen der katalytischen Konvertierung und/oder der Stufe
der Niedertemperatur-CLAUS-Reaktion zugeführt, um eine zu
sätzliche Menge an Schwefel zu erzeugen, und danach der
Veraschungsstufe, wie oben angegeben, für den Fall konven
tioneller Schwefelerzeugungsanlagen.
Bei Schwefelerzeugungsanlagen mit einer thermischen Stufe
bzw. einer Stufe der katalytischen Oxydation, die ebenso
auch eine Stufe der Niedertemperatur-CLAUS-Reaktion umfas
sen, besteht eine wirksame Art der Regeneration des CLAUS-
Katalysators, der mit dem Schwefel dieser Stufe der Nieder
temperatur-CLAUS-Reaktion beladen ist, darin, daß man dem
Spülgas eine gewisse Menge H2S zusetzt, die es ermöglicht,
dem regenerierten CLAUS-Katalysator eine Aktivität zu ver
leihen, die an die Ausgangsaktivität nahe herankommt, selbst
nach einer größeren Zahl von Regenerationsschritten. Das
für die Regeneration verwendete Spülgas wird gewöhnlich da
durch gebildet, daß man ein weitgehend inertes Trägergas,
wie z. B. ein solches, das aus Stickstoff oder einem Teil
der gereinigten Restgase der Schwefelerzeugungsanlage, einer
geeigneten Menge eines H2S enthaltenden Gases und insbe
sondere aus dem in der Schwefelherstellungsanlage behandel
ten sauren Gas besteht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes katalytisches
Verfahren zur Herstellung von Schwefel, ausgehend von einem
sauren Gas mit geringem H2S-Gehalt, das eine Stufe der kataly
tischen Oxidation von H2S zu Schwefel sowie eine regenerative
Stufe der Niedertemperatur-CLAUS-Reaktion umfaßt, bereitzu
stellen.
Das erfindungsgemäße katalytische Verfahren zur Herstellung
von Schwefel, ausgehend von einem H2S enthaltenden sauren Gas
mit einem Schwefelwasserstoffgehalt von 0,2 bis 20 Vol.-%,
besteht darin, daß man das saure Gas bei einer Temperatur von
über 150°C in Anwesenheit eines Katalysators für die Oxidation
des H2S mit einer kontrollierten Menge des Gases kon
taktiert, das freien Sauerstoff enthält, so daß ein Gas
abstrom gebildet wird, der H2S und SO2 bei einem Molarver
hältnis von fast genau 2 : 1 sowie elementaren Schwefel ent
hält, den Gasabstrom nach Abkühlung auf eine Temperatur von
unter ca. 160°C und gegebenenfalls Abtrennung des Haupt
anteils des enthaltenen Schwefels mit einem Niedertempera
tur-CLAUS-Katalysator kontaktiert, der bei einer entspre
chend tiefen Temperatur wirksam ist, damit der durch die
Reaktion von H2S mit SO2 gebildete Schwefel sich auf dem
Katalysator absetzt, um eine zusätzliche Schwefelmenge so
wie einen praktisch entschwefelten Gasstrom zu erzeugen, den
man dann, z. B. in die Atmosphäre entweichen läßt, gegebenen
falls nach Veraschung, und den mit Schwefel beladenen Nie
dertemperatur-CLAUS-Katalysator periodisch durch Spülen mit
einem Schwefelwasserstoff enthaltenden nichtoxydierenden Gas
bei einer Temperatur von ca. 200°C bis 500°C regeneriert und
den Katalysator nach der Regeneration auf unter 160°C ab
kühlt, ferner dadurch gekennzeichnet, daß man eine Fraktion
des zu behandelnden sauren Gases entnimmt, bevor man dieses
saure Gas mit dem freien Sauerstoff enthaltenden Gas kon
taktiert, und man diese Fraktion verwendet, um das Spülgas
zu bilden, das nach erneuter Erwärmung auf die geeignete
Temperatur im Bereich von 200 bis 500°C zur Regenerierung
des mit Schwefel beladenen CLAUS-Katalysators dient und daß
man das aus der Regeneration stammende Spülgas, gegebenen
falls nach Befreiung vom Hauptanteil des Schwefels, den es
infolge der Kondensation enthält, dem der Oxidation zuge
führten sauren Gas wieder zusetzt, und zwar oberhalb der
Stelle, an der das freien Sauerstoff enthaltende Gas dem
sauren Gas zugesetzt wird, und daß der Katalysator für
die Oxidation des Schwefelwasserstoffs bei einer Temperatur
zwischen etwa 150°C und 400°C betrieben wird und aus einer
Schicht eines ersten Katalysators gefolgt von einer Schicht
eines zweiten Katalysators besteht, wobei die erste Katalysa
torschicht auf Titanoxidbasis gebildet ist oder aus der Asso
ziation mindestens einer Verbindung eines Metalls, ausgewählt
aus Eisen, Kupfer, Cadmium, Zink, Chrom, Molybdän, Wolfram,
Cobalt, Nickel und Wismut und gegebenenfalls mindestens einer
Verbindung eines Edelmetalls, ausgewählt aus Palladium, Pla
tin, Iridium und Rhodium, mit einem Siliciumoxid- oder Titan
oxidträger oder einem durch eine geringe Menge mindestens
eines Oxids eines Seltenerdmetalls thermisch stabilisierten
aktiven Aluminiumoxid besteht, und wobei die zweite Katalysa
torschicht aus der Assoziation mindestens einer Verbindung
eines Metalls, ausgewählt aus Eisen, Nickel, Cobalt, Kupfer
und Zink mit einem Aluminiumoxid- und/oder Siliciumoxidträger
besteht.
Das aus der Regeneration stammende Spülgas wird dem der
Oxydation zugeführten sauren Gas vorzugsweise zwischen der
Stelle, an der das freien Sauerstoff enthaltende Gas zu
gesetzt wird, und der Stelle, an der die für die Bildung des
Spülgases für die Regeneration verwendete Fraktion des
sauren Gases entnommen wird, wieder zugeführt.
Das saure Gas, d. h. das H2S enthaltende Gas, das behandelt
wird, um nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Schwefel
herzustellen, kann verschiedenen Ursprungs sein. Insbesonde
re kann ein solches saures Gas ein Erdgas sein oder ein Gas,
das aus der Vergasung von Kohle oder von Schwerölen stammt,
oder sogar ein Gas aus der Hydrierung eines Restgases, das
Schwefelverbindungen wie SO2, Mercaptane, COS oder CS2 ent
hält, die unter Einwirkung von Wasserstoff oder Wasser
dampf in H2S umgewandelt werden können. Die vorliegende
Erfindung ist geeignet für die Behandlung von sauren Gasen mit
einem Schwefelwasserstoffgehalt von 0,2 bis 20 Vol.-%. Das
saure Gas kann außerdem noch organische Schwefelverbindungen,
wie Mercaptane, COS oder CS2 in einer Gesamtkonzentration von
bis zu ca. 1 Vol.-% enthalten.
Das freien Sauerstoff enthaltende Gas, das für die Oxydation
des Schwefelwasserstoffs des sauren Gases verwendet wird,
ist im allgemeinen Luft, obwohl auch reiner Sauerstoff, mit
Sauerstoff angereicherte Luft oder auch Gemische in verschie
denen Mengenverhältnissen eines anderen Inertgases als
Stickstoff mit Sauerstoff verwendet werden können. Das saure
Gas und das freien Sauerstoff enthaltende Gas können ge
trennt der Kontaktierung mit dem Oxydationskatalysator zuge
führt werden. Dennoch ist es vorzuziehen, zuerst das saure
Gas mit dem freien Sauerstoff enthaltenden Gas zu mischen
und dann das auf diese Weise erhaltene Gemisch mit dem Oxy
dationskatalysator zu kontaktieren. Das freien Sauerstoff
enthaltende Gemisch wird in einer Menge verwendet, die so
kontrolliert wird, daß in Anwesenheit von H2S eine Sauer
stoffmenge vorliegt, die einer solchen entspricht, wie sie
für die teilweise Oxydation von H2 S zu SO2 erforderlich ist,
damit sich ein H2S und SO2 in einem Molarverhältnis von
H2S zu SO2 von ca. 2 : 1 sowie elementaren Schwefel enthal
tender Gasabstrom bildet.
Die Steuerung der Menge an freien Sauerstoff enthaltendem Gas
wird auf bekannte Weise so durchgeführt, daß man das Molar
verhältnis von H2S zu SO2 im Abstrom aus der Oxydationsstufe
ermittelt und den Durchfluß an freien Sauerstoff enthalten
dem Gas, das für die Oxydation verwendet wird, entsprechend
den genannten ermittelten Werten einstellt, so daß das ge
nannte Molarverhältnis von H2S zu SO2 von 2 : 1 aufrechterhal
ten wird.
Die Dauer für die Kontaktierung des gasförmigen Reaktions
mediums mit dem Oxydationskatalysator kann 0,5 bis 10 Se
kunden betragen, wobei diese Werte für die normalen Druck- und
Temperaturbedingungen gelten.
Der Oxydationskatalysator kann unter verschiedenen Kataly
satoren ausgewählt werden, die geeignet sind, die Oxyda
tion des Schwefelwasserstoffs durch den Sauerstoff des
freien Sauerstoff enthaltenden Gases unter den stöchiometri
schen Bedingungen der CLAUS-Reaktion, d. h. nach folgendem
Reaktionsschema zu beschleunigen:
Dies führt zur Bildung eines Abstroms, der elementaren
Schwefel ebenso wie H2S wie SO2 in einem Molarverhältnis
von H2S zu SO2 von ziemlich genau 2 : 1 enthält.
Der für das erfindungsgemäße Verfahren verwendbare Oxyda
tionskatalysator wird vorteilhafterweise ausgewählt
aus den folgenden Gruppen:
- 1) Katalysatoren, die erhalten wurden durch Assoziation von wenigstens einer Verbindung eines Metalls, ausgewählt aus der Gruppe Fe, Ni, Co, Cu und Zn mit einem Träger aus Ton erde und/oder Kieselerde, wie sie in der FR-PS 75 31769 (veröffentlicht unter der Nr. 2 327 960) vom 17.10.1975 be schrieben werden;
- 2) Katalysatoren auf der Basis von Titanoxid und insbe sondere solche, wie sie erhalten werden durch Assoziation von Titanoxid mit einem Erdalkalimetallsulfat, wie Calcium sulfat, wie sie in der FR-PS 81 05029 (veröffentlicht unter der Nr. 2 501 532) vom 13.3.81 beschrieben werden;
- 3) Katalysatoren, die erhalten wurden durch Assoziation von wenigstens einer Verbindung eines Metalls, ausgewählt aus der Gruppe Fe, Cu, Cd, Zn, Cr, Mo, W, Co, Ni und Bi und ge gebenenfalls wenigstens einer Verbindung eines Edelmetalls wie Pd, Pt, Ir und Rh mit einem Träger aus Kieselerde und/oder Titanoxid, wobei der Träger gegebenenfalls einen gerin geren Anteil an Tonerde enthalten kann, wie sie in der FR-PS 81 15 900 (veröffentlicht unter der Nr. 2 511 663) vom 19.8.81 beschrieben werden;
- 4) Katalysatoren, erhalten durch Assoziation wenigstens einer Verbindung eines der unter 3) zitierten Gruppe von Metallen mit einem Träger, bestehend aus aktiver Tonerde, die thermisch stabilisiert ist, insbesondere durch eine geringe Menge wenigstens eines Oxids eines Seltenerdmetalls, wie sie in der DE-OS Nr. 3 403 328 beschrieben werden.
Dabei wird der Oxydationskatalysator dadurch gebildet,
daß man einen Katalysator vom Typ 2, 3 oder
4 verwendet, wonach man einen Reduktionskatalysator
vom Typ 1 verwendet, wobei
es von Vorteil ist, daß der gasförmige Abstrom aus der Oxy
dationsstufe keinen Sauerstoff enthält, was erwünscht ist,
um eine Inaktivierung des CLAUS-Katalysators in der nach
folgenden Behandlungsphase zu verhindern.
Die Reaktion der Oxydation des H2S unter den stöchiometri
schen Verhältnissen der CLAUS-Reaktion wird bei Tempera
turen zwischen 150°C und 400°C durchgeführt. Der
Oxydationskatalysator wird unter den Katalysatoren ausge
wählt, die eine bei der für die Oxydation vorgesehene Tem
peratur ausreichende Wärmebeständigkeit aufweist. So kön
nen die Katalysatoren vom Typ 1 oder solche, die einen Ka
talysator dieses Typs enthalten, bis zu ca. 400°C verwendet
werden, die Katalysatoren vom Typ 2 bis zu ca. 500°C, die
Katalysatoren vom Typ 3 bis zu ca. 700°C und die Katalysa
toren vom Typ 4 bis zu ca. 1000°C.
Um eine geeignete Oxydationstemperatur einzustellen, wird
das Gemisch aus saurem Gas und freien Sauerstoff enthalten
dem Gas oder jedes dieser Gase, wenn sie getrennt der Kon
taktierung mit dem Oxydationskatalysator zugeführt werden,
auf eine Temperatur vorgewärmt, die mit der Temperatur ver
träglich ist, bei der die Durchführung der Oxydation des
Schwefelwasserstoffs erwünscht ist, wobei diese Vorwärmung
im allgemeinen durch indirekten Wärmeaustausch mit einer
heißeren Flüssigkeit durchgeführt wird.
Der gasförmige Abstrom aus der Oxydation enthält Schwefel
dampf sowie H2S und SO2 in einem Molarverhältnis von H2S
zu SO2 von ca. 2 : 1. Dieser Gasabstrom wird einer Abkühlung
unterworfen, um die Temperatur auf einen Wert von unter
160°C herabzusetzen und damit der Hauptanteil des enthal
tenen Schwefels durch Kondensation abgetrennt werden kann.
Danach wird der Abstrom mit dem CLAUS-Katalysator bei einer
entsprechend tiefen Temperatur kontaktiert, damit der durch
die Umsetzung von H2S mit SO2 gebildete Schwefel sich auf
dem Katalysator absetzen kann. Diese Temperatur liegt vor
teilhafterweise zwischen 120 und 140°C, um eine zusätzliche
Menge an Schwefel zu gewinnen. Von Zeit zu Zeit wird der
mit Schwefel beladene CLAUS-Katalysator regeneriert, indem
man ihn mit einem nichtoxydierenden, H2S enthaltenden Gas
mit einer Temperatur von 200 bis 500°C spült, wobei auf die
Regenerierung eine Abkühlung des regenerierten Katalysa
tors folgt. Die Reaktion des H2S mit SO2 in Kontakt mit
dem Niedertemperatur-CLAUS-Katalysator wird im allgemeinen
in einer Vielzahl von Zonen der katalytischen Konversion
durchgeführt, die so funktionieren, daß wenigstens eine
dieser Zonen sich in der Phase der Regeneration bzw. Abküh
lung befindet, während die andere oder die anderen sich in
der Phase der CLAUS-Reaktion befinden. Man kann aber auch
mit einer oder mehreren Zonen in der Reaktionsphase, wenig
stens einer Zone in der Regenerationsphase und wenigstens
einer Zone in der Abkühlungsphase arbeiten.
Das gereinigte, aus der Kontaktierung mit dem Niedertempe
ratur-CLAUS-Katalysator stammende Gas wird gegebenenfalls
thermisch oder katalytisch verascht, bevor es, z. B. in die
Atmosphäre, abgeleitet wird.
Die Regenerierung des mit Schwefel beladenen CLAUS-Kataly
sators wird so durchgeführt, daß man den Katalysator mit
einem Spülgas spült, das wie oben angegeben gebildet wurde
und auf eine geeignete Temperatur zwischen 200 und 500°C
erwärmt ist, das aus der Regeneration austretende Spülgas
wie oben angegeben gegebenenfalls nach Abtrennung des Haupt
anteils des infolge der Kondensation enthaltenen Schwefels
verwendet wird, um das saure Gas zu bilden, das in Anwesen
heit des freien Sauerstoff enthaltenden Gases der Kontak
tierung mit dem Oxydationskatalysator zugeführt wird.
Der regenerierte CLAUS-Katalysator wird auf eine Temperatur
von unter 160°C abgekühlt und insbesondere ziemlich genau
auf eine Temperatur, bei der die Reaktion zwischen H2S und
SO2 im Kontakt mit dem Niedertemperatur-CLAUS-Katalysator
durchgeführt wird. Die Abkühlung kann insbesondere dadurch
durchgeführt werden, daß man die Temperatur des für die Re
generierung verwendeten Spülgases auf den geeigneten Wert
absenkt und die Spülung des Katalysators bei dieser Tem
peratur durchführt, bis der betreffende regenerierte CLAUS-
Katalysator auf die erforderliche Temperatur abgekühlt ist.
Außerdem kann man noch den regenerierten Niedertemperatur-
CLAUS-Katalysator abkühlen, indem man ihn mit einem Teil
des entnommenen, zu behandelnden sauren Gases spült, wenn
dieses eine Temperatur von unter 160°C aufweist und noch
nicht mit dem freien Sauerstoff enthaltenden Gas in Berüh
rung gekommen ist, und man das Abkühlungsgas nach Passage
im Kontakt mit dem CLAUS-Katalysator erneut in das saure Gas
oberhalb der Stelle einspritzt, wo dieses auf das freien
Sauerstoff enthaltende Gas auftrifft, wobei die erneute Ein
spritzung vorzugsweise mit einem Kreislauf durchgeführt
wird, der eine erneute Einspritzung des für die Regenerie
rung des Niedertemperatur-CLAUS-Katalysators verwendeten
Spülgases in das saure Gas ermöglicht.
Gegebenenfalls kann der Gasabstrom aus der Oxydation des
H2S mit einem Hochtemperatur-CLAUS-Katalysator, d. h. mit
einem Katalysator kontaktiert werden, der bei Temperaturen
wirksam ist, die ausreichend hoch sind, damit der durch
die Umsetzung H2S mit SO2 gebildete Schwefel im Dampf
zustand verbleibt, bevor er mit dem Niedertemperatur-
CLAUS-Katalysator in Berührung kommt. Diese Kontaktierung
des Gasabstroms mit dem Hochtemperatur-CLAUS-Katalysator
wird im allgemeinen bei Temperaturen von 200 bis 450°C in
einer einzigen Zone der katalytischen Konvertierung oder in
einer Vielzahl derartiger Zonen, die in Serie geschaltet
sind, durchgeführt und deren Betriebstemperaturen von Zone
zu Zone abnehmen, wobei infolge der Kontaktierung in einer
der Zonen, der im gasförmigen Reaktionsmedium, das die er
wähnte Zone verläßt, enthaltene Schwefel durch Kondensa
tion abgetrennt wird, das von Schwefel befreite Reaktions
medium dann erneut erwärmt und schließlich in die nachfol
gende Zone eingespritzt wird.
Der Niedertemperatur- oder Hochtemperatur-CLAUS-Katalysator,
mit dem der Abstrom aus der Oxydation des H2S kontaktiert
wird, kann irgendein Katalysator sein, der zur Beschleuni
gung der Schwefelbildung durch Umsetzung zwischen H2S und
SO2 verwendet werden kann. Er kann insbesondere aus Tonerde,
Bauxit, Kieselerde, natürlichem Zeolith oder den oben er
wähnten Katalysatoren vom Typ 1) oder einem Gemisch dieser
Stoffe bestehen.
Läßt man den Gasabstrom aus der Oxydation des H2S im Kontakt
mit einem Hochtemperatur-CLAUS-Katalysator passieren, be
vor er mit dem Niedertemperatur-CLAUS-Katalysator kontak
tiert wird, ist es von Vorteil, und zwar insbesondere dann,
wenn der Katalysator für die Oxydation des H2S einer der
oben erwähnten Katalysatoren der Gruppen 2) bis 4) ist, den
Gasabstrom aus der Oxydation im Kontakt mit einem Reduk
tionskatalysator und insbesondere einem Katalysator der
oben erwähnten Gruppe 1) vorbeizuführen, bevor man ihn mit
dem Hochtemperatur-CLAUS-Katalysator kontaktiert.
Die Erfindung wird durch die oben gegebene Beschreibung
ihrer beiden Ausführungsformen anhand der in Fig. 1 und 2
der beigefügten Zeichnung schematisch dargestellten Anla
gen verständlicher gemacht.
Die in Fig. 1 dargestellte Anlage umfaßt einen Oxydations
reaktor 1 und zwei parallelgeschaltete CLAUS-Katalysekon
verter 2a und 2b. Der Oxydationsreaktor ist mit einer Gas
zuleitung 3 und einem Ableitungsrohr 4 ausgestattet, auf
dem ein Kondensator 5 montiert ist. Ein Gaszuleitungsstut
zen 7 ist über einen ersten Erhitzer 8 und einen zweiten
Erhitzer 9 mit der Rohrleitung 3 verbunden. Der Stutzen 7
ist in gleicher Weise auch noch mit der Leitung 3 über eine
zwischen den Erhitzern 8 und 9 angebrachte Abzweigung mit
der Leitung 3 verbunden, wobei diese Abzweigung mit einem
Ventil 12 mit steuerbarer Öffnungsweite ausgestattet ist.
Der zwischen dem Stutzen 7 und der Abzweigung 11 angeord
nete Teil der Leitung 3 trägt ein Ventil 10 mit steuerbarer
Öffnungsweite. Neben dem Eintritt in den Oxydationsreaktor
weist die Leitung 3 einen parallel geschalteten Gaszulei
tungsstutzen 13 auf, der mit einem Ventil 14 mit einer Öff
nungsweite, die durch einen Regler 15 in Abhängigkeit vom
Molarverhältnis H2S zu SO2 im Gasabstrom, der die Ausgangs
leitung 4 des Oxydationsreaktors passiert, gesteuert wird.
Ein Temperaturregler 16 am Eintritt in den Oxydationsreaktor
umfaßt eine Temperaturmeßsonde 17, die in der Leitung 3 zwi
schen dem Eingang des Oxydationsreaktors und dem Stutzen 13
angeordnet ist und den Grad der Öffnung der Ventile 10 und 12
steuert.
Die Katalysekonverter 2a und 2b sind jeweils mit einem CLAUS-
Katalysator gefüllt und mit einer ersten Leitung 18a bzw.
18b und einer zweiten Leitung 19a bzw. 19b ausgestattet, die
zu beiden Seiten des Katalysators angeordnet sind. Die Lei
tung 18a des Konverters 2a ist einerseits über eine Leitung
20a mit einem Ventil 21a mit der Leitung 4 unterhalb des
Kondensators 5 verbunden und andererseits über eine mit
einem Ventil 23a ausgestattete Leitung 22a mit einer Leitung
24, die ihrerseits mit der Ansaugvorrichtung eines Gebläses
25 verbunden ist und auf der ein Schwefelkondensator 26 mon
tiert ist, der zwischen der Leitung 22a und dem Gebläse 25
angeordnet ist. Die Ableitungsseite des Gebläses 25 ist
verbunden mit der Leitung 7 über eine Leitung 27, die in
die Leitung 7 zwischen den Erhitzern 8 und 9 mündet.
Ferner ist die Leitung 18b des Konverters 2b einerseits über
eine mit einem Ventil 21b ausgestattete Leitung 20b mit der
Austrittsleitung 4 des Oxydationsreaktors unterhalb der Ver
bindung der Leitung 20a mit der Leitung 4 verbunden und an
dererseits über eine mit einem Ventil 23b ausgestattete Lei
tung 22b mit der Leitung 24, und zwar an einer Stelle, die
vom Kondensator 26 weiter entfernt ist als die Verbindungs
stelle zwischen Leitung 24 und Leitung 22a.
Die Leitung 19a des Konverters 2a ist einerseits über eine
mit einem Ventil 29a ausgestattete Leitung 28a mit einer
Leitung 30 für die Ableitung des gereinigten Gases zum nicht
dargestellten Veraschungsreaktor verbunden, der seinerseits
mit einem Abzugsschlot verbunden ist, und andererseits über
eine mit einem Ventil 32a ausgestattete Leitung 31a mit
einer mit der Leitung 7 parallel geschalteten Leitung 33 an
der Verbindungsstelle der Leitung 7 mit der Leitung 3. Außer
dem ist die Leitung 19b des Konverters 2b über eine mit einem
Ventil 29b ausgestattete Leitung 28b mit einer Leitung 30 zur
Ableitung des gereinigten Gases verbunden und andererseits
über eine mit einem Ventil 32b ausgestattete Leitung 31b
mit einer Leitung 33. Die Leitungen 27 und 33 sind über
einen mit einem Ventil 35 ausgestatteten und unterhalb
des Gebläses 25 angeordneten Rohrstutzen 34 verbunden. Der
Teil der Leitung 33 zwischen der Leitung 3 und dem Stutzen
34 ist mit einem Rückschlagventil 36 ausgestattet, welches
die Gase aus dem Austauscher 9 in die Konverter 2a und 2b
strömen läßt, wohingegen der Teil der Leitung 27 unterhalb
des Stutzens 34 mit einem Ventil 37 ausgestattet ist.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Variante dieser Anlage
sind das Gebläse 25, die Leitung 27, die Abzweigung 11 mit
ihrem Ventil 12 und die Leitung 34 weggelassen, wobei die
Leitung 19a des Konverters 2a und die Leitung 19b des Kon
verters 2b auf der einen Seite jeweils parallel geschaltet
sind und Rohrstutzen 36a bzw. 36b aufweisen, die jeweils
mit einem Ventil 37a bzw. 37b ausgestattet sind, wobei die
se beiden Stutzen jeweils mit einer Leitung 38 verbunden
sind, die mit der Leitung 7 zwischen den beiden Erhitzern 8
und 9 parallel geschaltet sind. Außerdem ist die Leitung
unterhalb des Kondensators durch einen Stutzen 40 verlängert,
der ein Ventil mit steuerbarer Öffnungsweite trägt und in
die Leitung 3 zwischen dem Ventil 10 und der Verbindung die
ser Leitung mit dem Stutzen 13 mündet. Die Ventile 10 und
41 werden durch den Temperaturregler 16 gesteuert.
Der Verfahrensablauf kann wie folgt schematisch dargestellt
werden:
Entsprechend Fig. 1 wird davon ausgegangen, daß der Konver ter 2a sich in der Phase der CLAUS-Reaktion befindet, wäh rend der Konverter 2b sich in der Phase der Regenerierung bzw. Abkühlung befindet, wobei die Ventile 21a, 23b, 29a, 32b und 37 geöffnet sind, wohingegen die Ventile 21b, 23a, 29b, 32a und 35 geschlossen sind.
Entsprechend Fig. 1 wird davon ausgegangen, daß der Konver ter 2a sich in der Phase der CLAUS-Reaktion befindet, wäh rend der Konverter 2b sich in der Phase der Regenerierung bzw. Abkühlung befindet, wobei die Ventile 21a, 23b, 29a, 32b und 37 geöffnet sind, wohingegen die Ventile 21b, 23a, 29b, 32a und 35 geschlossen sind.
Das zu behandelnde saure Gas, insbesondere ein H2S-armes
saures Gas, kommt über die Leitung 7 an und passiert die
Erhitzer 8 und 9, wonach es dem Oxydationsreaktor 1 zuge
führt wird, nachdem ihm über den Stutzen 13 eine kontrol
lierte Menge an Gas zugeführt worden war, das freien Sauer
stoff und insbesondere Luft für die Oxydation des H2S ent
hält, und zwar in für die CLAUS-Reaktion stöchiometrischen
Verhältnissen, d. h. für die Oxydation eines Drittels H2S
in SO2. Die Temperatur des Gemisches aus saurem Gas und
Gas, das freien Sauerstoff enthält, dies in den Oxydations
reaktor 1 eintritt, liegt bei über 150°C, wie z. B. inner
halb eines Bereichs von 180 bis 300°C, und ist abgestimmt
auf die maximale Temperatur der Betriebsfähigkeit des Oxy
dationskatalysators. Die genannte Temperatur des Gemisches
aus saurem Gas und Gas, das freien Sauerstoff enthält, wird
kontrolliert durch den Regler 16, der ausgehend von den
mit der Sonde 17 gemessenen Werten auf die Ventile 10 und 12
mit steuerbarer Öffnungsweite einwirkt, um die über die
Leitung 7 bzw. die Abzweigung 11 in der Leitung 3 ankommen
de Durchflußmenge an saurem Gas bei unterschiedlichen Tem
peraturen einzustellen.
Der Oxydationsreaktor 1 umfaßt einen Oxydationskatalysator,
der die teilweise Oxydation des H2S unter den stöchiometri
schen Verhältnissen der CLAUS-Reaktion zu beschleunigen ver
mag. Dieser Katalysator wird ausgewählt unter den Ka
talysatoren der oben definierten Gruppen 1) bis 4) und besteht
aus einem Bett eines Katalysators vom Typ 2,
3 oder 4, auf die ein Bett eines Katalysators vom
Typ 1) folgt. Über die Austrittsleitung 4 des Oxydations
reaktors 1 verläßt diesen ein Gasabstrom, der elementaren
Schwefel ebenso wie H2S und SO2 in einem Molarverhältnis
von H2S zu SO2 von ca. 2 : 1 enthält. Die Aufrechterhaltung
dieses Verhältnisses bei dem gewünschten Wert 2 : 1 wird ge
währleistet durch den Regler 15, der ausgehend von dem im
Gasabstrom, der die Leitung 4 passiert, gemessenen Werten
den Momentanwert dieses Verhältnisses feststellt und auf das
auf den Stutzen 13 montierte Ventil 14 mit steuerbarer
Öffnungsweite einwirkt, um den Durchfluß an freien Sauer
stoff enthaltendem Gas, das durch den genannten Stutzen
in das in der Leitung 3 strömende saure Gas eingespritzt
wird, so einzustellen, daß der Momentanwert mit dem theo
retischen Wert 2 : 1 zusammenfällt.
Der aus dem Oxydationsreaktor 1 über die Leitung 4 austre
tende Gasabstrom wird im Kondensator 5 auf eine Temperatur
von unter 150°C, wie z. B. eine Temperatur zwischen 120 und
140°C abgekühlt, wonach er über die Leitung 20a durch das
Ventil 21a und die Leitung 18a in den Konverter 2a geleitet
wird.
In diesem Konverter, der genauso wie der Konverter 2b einen
CLAUS-Katalysator enthält, wie z. B. Tonerde oder einen Ka
talysator vom oben zitierten Typ 1, reagieren der Schwefel
wasserstoff mit dem im Gasabstrom enthaltenen SO2 im Kon
takt mit dem CLAUS-Katalysator unter Bildung von Schwefel
nach folgender Reaktion:
2 H2S + SO2 → 3/n Sn + 2 H2O.
Bei den Temperaturen des dem CLAUS-Katalysator zugeführten
Gasabstroms setzt sich der durch die Reaktion des Schwe
felwasserstoffs mit SO2 gebildete Schwefel auf dem Kata
lysator ab. Durch die Leitung 19a des Konverters 2a tritt
ein gereinigtes Gas aus mit einem extrem niedrigen Gehalt
an Schwefelverbindungen, der über die Leitung 28a durch
das Ventil 29a in die Leitung 30 zur Ableitung des gerei
nigten Gases in einen Veraschungsreaktor geleitet wird.
Eine Fraktion des die Leitung 7 passierenden sauren Gases
wird nach dem Erhitzer 9 über die Leitung 33 entnommen. Die
se Fraktion wird in den Konverter 2b über die Leitung 31b
durch das Ventil 32b und die Leitung 19b geschickt und
spült den im Konverter enthaltenen, mit Schwefel beladenen
CLAUS-Katalysator. Ein Strom des Spülgases, das den ver
dampften Schwefel mitführt, verläßt den Konverter 2b über
die Leitung 18b und strömt über die Leitung 22b durch das
Ventil 23b und die Leitung 24 bis in den Schwefelkonden
sator 26, in dem der Schwefel durch Kondensation abgetrennt
wird.
Am Ausgang des Kondensators 26 wird der Strom des Spülgases
durch das Gebläse 25 angesaugt, wonach er über die Leitung
27 im sauren Gas, das den auf der Leitung 7 montierten Er
hitzer 8 verläßt, abgeleitet wird.
Nach einer ausreichenden Spülung des im Konverter 2b enthal
tenen Katalysators durch das Spülgas des Erhitzers 9 zur
vollständigen Entfernung des auf dem Katalysator niederge
schlagenen Schwefels und zur Reaktivierung des Katalysators
durch die Wirkung des im Spülgas enthaltenen Schwefelwas
serstoffs öffnet man das Ventil 35 und schließt das Ventil 37,
um die Spülung mit einem Gas fortzusetzen, das aus dem aus
dem Schwefelkondensator 26 austretenden kalten Gas besteht
und über das Gebläse 25 abgeleitet wird. Die Spülung des
Katalysators durch das kalte Gas, dessen Temperatur unter
halb ca. 160°C liegt, wird ausreichend lange durchgeführt,
um den im Konverter 2b enthaltenen regenerierten Katalysator
abzukühlen.
Wenn der Katalysator auf eine Temperatur abgekühlt ist, wel
che die Kontaktierung des Katalysators mit dem Gasabstrom
aus dem Oxydationsreaktor ermöglicht, vertauscht man die Rol
len der Konverter 2a und 2b, d. h. man versetzt den Konverter
in die Phase der CLAUS-Reaktion und den Konverter 2a in die
Phase der Regeneration bzw. Abkühlung, indem man die Ventile
21a, 23b, 29a, 32b und 35 schließt und die Ventile 21b, 23a,
29b, 32a und 37 öffnet und dann in der Abkühlungsstufe das
Ventil 35 öffnet und das Ventil 37 schließt. Während der
Übergangsperiode des Rollentausches zwischen Konverter 2a
und 2b läßt man das Spülgas in einer nicht dargestellten
Leitung, die beide Konverter durchläuft, kreisen.
Die Durchführung des Verfahrens mit Hilfe der in Fig. 2 dar
gestellten Anlage ist mit dem in Fig. 1 dargestellten Ver
fahren vergleichbar. Wenn man davon ausgeht, daß sich der
Konverter 2a in der Phase der CLAUS-Reaktion und der Kon
verter 2b in der Phase der Regeneration bzw. Abkühlung be
finden, sind die Ventile 21a, 23b, 29a und 32b geöffnet,
während die Ventile 21b, 23a, 29b, 32a, 37a und 37b geschlos
sen sind. Das zu behandelnde saure Gas kommt über die Lei
tung 7 an und wird nach der Passage der Erhitzer 8 und 9
über die Leitung 3 dem Oxydationsreaktor 1 nach Zugabe einer
kontrollierten Menge an freien Sauerstoff enthaltendem Gas,
das über den Stutzen 13 eingespritzt wird, zugeführt. Die
Temperatur des Gemischs aus saurem Gas und Gas, das freien
Sauerstoff enthält, wird kontrolliert durch den Regler 16,
der ausgehend von den mit der Sonde 17 gemessenen Werten auf
die Ventile 10 und 41 mit steuerbarer Öffnungsweite einwirkt,
die jeweils auf den Leitungen 3 und 40 montiert sind.
Die Stufe der Oxydation des H2S des sauren Gases im Oxyda
tionsreaktor, danach die Stufe der CLAUS-Reaktion im Konver
ter 2a und die Regeneration des im Konverter 2b enthaltenen,
mit Schwefel beladenen Katalysators durch die Spülung mit
dem die Leitung 33 passierenden heißen Gas werden, wie für
das Verfahren in Fig. 1 dargestellt, durchgeführt, mit dem
Unterschied, daß das aus dem Kondensator 26 austretende Gas,
das somit eine Temperatur aufweist, die der entspricht, die
in diesem Kondensator herrscht, wie z. B. ca. 130°C, über
die Leitung 40 dem sauren Gas wieder zugeführt wird, das in
der Leitung 3 zwischen dem Ventil 10 und der Stelle zirku
liert, an der das freien Sauerstoff enthaltende Gas einge
spritzt wird.
Zur Abkühlung des Katalysators des Konverters 2b nach Ab
schluß seiner Regeneration durch das heiße Spülgas, schließt
man das Ventil 32b und öffnet das Ventil 37b, um in den Kreis
lauf der Spülung des Katalysators über die Leitung 36b durch
das Ventil 37b den entnommenen Gasstrom über die Leitung 38
in das saure Gas einzuspritzen, das in der Leitung 7 aus
dem ersten Erhitzer 8 in den zweiten Erhitzer 9 gelangt und
eine Temperatur von unter ca. 160°C aufweist.
Wenn der Katalysator des Konverters 2b auf eine Temperatur
abgekühlt ist, die die Kontaktierung des Katalysators mit
dem Gasabstrom aus dem Oxydationsreaktor ermöglicht, ver
tauscht man die Rollen der Konverter 2a und 2b, indem man
die Ventile 21a, 23b, 29a, 32b und 37b schließt und die Ven
tile 21b, 23a, 29b und 32a öffnet und dann auf der Stufe der
Abkühlung des Katalysators das Ventil 37a öffnet und das Ven
til 32a schließt. Wie oben für die Anlage nach Fig. 1 ange
geben, läßt man während der Übergangsperiode des Rollentau
sches zwischen den Konvertern das Spülgas in einer nicht dar
gestellten Leitung, die beide Konverter durchläuft, kreisen.
Zur Vervollständigung der obigen Beschreibung wird ein keinen
einschränkenden Charakter aufweisendes Beispiel für die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angeführt.
Mit Hilfe einer Anlage, die der in Fig. 1 schematisch dar
gestellten Anlage analog ist und die wie oben beschrieben
funktioniert, behandelte man ein H2S-armes saures Gas, das
4,2 Vol.-% H2S, 5,9 Vol.-% H2O und 89,9 Vol.-% CO2 enthielt.
Der im Oxydationsreaktor 1 verwendete Katalysator bestand
aus einem Bett aus einem stranggepreßten Produkt mit einem
Durchmesser von ca. 4 mm aus Titanoxid mit ca. 10 Gew.-%
Calciumsulfat, gefolgt von einer Schicht aus Kugeln mit
einem Durchmesser von 4 bis 6 mm, bestehend aus mit Eisen
sulfat imprägnierter aktivierter Tonerde (4 Gew.-% Eisen
im geglühten Katalysator), während der in jedem der beiden
Konverter 2a und 2b enthaltene CLAUS-Katalysator aus Kugeln
aus aktivierter Tonerde mit einem Durchmesser von 4 bis 6 mm
bestand. Die Dauer der Kontaktierung des Gases mit Ti
tanoxid, der mit Eisensulfat imprägnierten Tonerde und dem
CLAUS-Katalysator betrugen unter den normalen Temperatur- und
Druckbedingungen 3, 2 und 8 Sekunden.
Das über die Leitung 7 mit einem Durchfluß von 285 kMol/Stunde
ankommende saure Gas wurde bei ca. 130°C in den Er
hitzer 8 und dann bei ca. 300°C in den Erhitzer 9 gelei
tet.
Über die Leitung 33 wurden 120 kMol/Stunde aus den Erhit
zern 9 austretendes saures Gas entnommen, um das für die
Regenerierung des mit Schwefel beladenen Katalysators zu
verwendende Spülgas zu bilden.
Über die Leitung 13 spritzte man ca. 28 kMol/Stunde Luft
in das über die Leitung 3 ankommende saure Gas und hielt
das erhaltene Gasgemisch bei 200°C beim Eintritt in den
Oxydationsreaktor.
Der aus dem Reaktor austretende, über die Leitung 4 abgelei
tete Gasstrom enthielt H2S und SO2 in einem Molarverhält
nis von H2S zu SO2 von ca. 2 : 1 und ebenso eine gewisse Menge
an elementarem Schwefel. Dieser Gasabstrom wurde im Konden
sator 5 abgekühlt, um den Hauptanteil an Schwefel durch Kon
densation abzutrennen, und verließ den Kondensator mit einem
Durchsatz von 308,5 kMol/Stunde bei einer Temperatur von
ca. 130°C und einem Gehalt an H2S und SO2 von ca. 0,84 Vol.-%
und 0,42 Vol.-%. Die Schwefelausbeute auf der Höhe des Kon
densators 5 betrug 66,4%. Der Gasabstrom aus dem Kondensa
tor 5 trat mit einer Temperatur von 127°C in den Konverter
2a ein, der sich in der Phase der CLAUS-Reaktion befand.
Das über die Leitung 19a aus dem Konverter 2a austretende
gereinigte Gas hatte eine Temperatur von ca. 130°C und
einen Gesamtgehalt an Schwefelprodukten von 600 ppm,
bezogen auf das Volumen.
Die Konverter 2a und 2b arbeiteten alternierend 30 Stunden
in der Phase der CLAUS-Reaktion und 30 Stunden in der Phase
der Regeneration bzw. der Abkühlung, wobei 10 Stunden auf
die Abkühlung entfielen.
Das aus dem Schwefelkondensator 26 austretende Gas wurde
bei einer Temperatur von ca. 130°C vom Gebläse 25 ange
saugt.
Die Gesamtkonversion des im sauren Gas enthaltenen H2S in
Schwefel betrug 98,4% und hielt sich genau bei diesem Wert
während mehrerer Monate.
Claims (7)
1. Katalytisches Verfahren zur Herstellung von Schwefel,
ausgehend von einem H2S enthaltenden sauren Gas mit einem
Schwefelwasserstoffgehalt von 0,2 bis 20 Vol.-%, durch Kon
taktierung des sauren Gases bei einer Temperatur von über
150°C in Anwesenheit eines Katalysators für die Oxydation
des H2S mit einer kontrollierten Menge eines Gases, das
freien Sauerstoff enthält, um einen Gasabstrom zu bilden,
der H2S und SO2 bei einem Molarverhältnis von 2 : 1
sowie elementaren Schwefel enthält, Kontaktierung des Gas
abstroms nach Abkühlung auf eine Temperatur von unter
160°C und gegebenenfalls Abtrennung des enthaltenen Schwe
fels mit einem Niedertemperatur-CLAUS-Katalysator, der bei
einer entsprechend tiefen Temperatur wirksam ist, damit der
durch die Reaktion von H2S mit SO2 gebildete Schwefel sich
auf dem Katalysator absetzt, um eine zusätzliche Schwefel
menge sowie einen praktisch entschwefelten Gasstrom zu
erzeugen, der dann abgeleitet wird, periodische Regeneration
des mit Schwefel beladenen Niedertemperatur-CLAUS-Katalysa
tors durch Spülen mit einem Schwefelwasserstoff enthalten
den, nichtoxydierenden Gas bei einer Temperatur von 200
bis 500°C und Abkühlung des Katalysators nach der Regenera
tion auf unter 160°C, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Fraktion des zu behandelnden sauren Gases
entnimmt, bevor man dieses saure Gas mit dem freien Sauer
stoff enthaltenden Gas kontaktiert, und man diese Fraktion
verwendet, um das Spülgas zu bilden, das nach erneuter
Erwärmung auf die geeignete Temperatur im Bereich von 200
bis 500°C zur Regenerierung des mit Schwefel beladenen
Niedertemperatur-CLAUS-Katalysators dient, und daß man das
aus der Regeneration stammende Spülgas, gegebenenfalls nach
Befreiung vom Hauptanteil des Schwefels, den es infolge der
Kondensation enthält, dem der Oxydation zugeführten sauren
Gas wieder zusetzt, und zwar oberhalb der Stelle, an der das
freien Sauerstoff enthaltende Gas dem sauren Gas zugesetzt
wird, und daß der Katalysator für die Oxidation des Schwefel
wasserstoffs bei einer Temperatur zwischen 150°C und
400°C betrieben wird und aus einer Schicht eines ersten Kata
lysators gefolgt von einer Schicht eines zweiten Katalysators
besteht, wobei die erste Katalysatorschicht auf Titanoxidbasis
gebildet ist oder aus der Assoziation mindestens einer Ver
bindung eines Metalls, ausgewählt aus Eisen, Kupfer, Cadmium,
Zink, Chrom, Molybdän, Wolfram, Cobalt, Nickel und Wismut und
gegebenenfalls mindestens einer Verbindung eines Edelmetalls,
ausgewählt aus Palladium, Platin, Iridium und Rhodium, mit
einem Siliciumoxid- oder Titanoxidträger oder einem durch eine
geringe Menge mindestens eines Oxids eines Seltenerdmetalls
thermisch stabilisierten aktiven Aluminiumoxid besteht, und
wobei die zweite Katalysatorschicht aus der Assoziation minde
stens einer Verbindung eines Metalls, ausgewählt aus Eisen,
Nickel, Cobalt, Kupfer und Zink mit einem Aluminiumoxid- und/oder
Siliciumoxid-Träger besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Schicht des Katalysators für
die Oxidation des Schwefelwasserstoffs aus der Assoziation von
Titanoxid mit einem Erdalkalimetallsulfat besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Schicht des Katalysators für
die Oxidation des Schwefelwasserstoffs aus der Assoziation von
Titanoxid mit Calciumsulfat und die zweite Schicht aus der
Assoziation von aktiviertem Aluminiumoxid mit Eisensulfat
besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das aus der Regeneration
stammende Spülgas dem der Oxidation zugeführten sauren Gas
zwischen der Stelle, an der das freien Sauerstoff enthaltende
Gas zugesetzt wird, und der Stelle, an der die für die Bildung
des Spülgases für die Regeneration verwendete Fraktion des
sauren Gases entnommen wird, wieder zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der regenerierte Nieder
temperatur-CLAUS-Katalysator mit dem für die Regenerierung
verwendeten Spülgas nach seiner Abkühlung auf einen Wert von
unter 160°C abgekühlt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der regenerierte Nieder
temperatur-CLAUS-Katalysator abgekühlt wird, indem man ihn mit
einem Teil des entnommenen zu behandelnden sauren Gases spült,
wenn dieses noch eine Temperatur von unter 160°C aufweist und
noch nicht mit dem freien Sauerstoff enthaltenden Gas in
Berührung gekommen ist, und man das Abkühlungsgas nach Passage
im Kontakt mit dem Niedertemperatur-CLAUS-Katalysator erneut
in das saure Gas einspritzt, und zwar oberhalb der Stelle, wo
dieses auf das freien Sauerstoff enthaltende Gas auftrifft,
wobei die erneute Einspritzung vorzugsweise mit einem Kreis
lauf durchgeführt wird, der eine erneute Einspritzung des für
die Regenerierung des Niedertemperatur-CLAUS-Katalysators
verwendeten Spülgases in das saure Gas ermöglicht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gasabstrom aus der
Oxidation des H2S mit einem Hochtemperatur-CLAUS-Katalysator
kontaktiert wird, der bei Tempera
turen wirksam ist, die ausreichend hoch sind, damit der durch
die Umsetzung von H2S mit SO2 gebildete Schwefel im Dampfzu
stand verbleibt, bevor er mit dem Niedertemperatur-CLAUS-
Katalysator in einer einzigen Zone oder in einer Vielzahl
derartiger Zonen, die in Serie geschaltet sind und deren
Betriebstemperaturen von Zone zu Zone abnehmen, durchgeführt
wird.
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