DE2617649C2 - Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid aus Abgasen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid aus AbgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen
von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid aus Abgas unter Bildung von Schwefel, bei dem das Abgas über
einen Eisen, Nickel und/oder Kobalt enthaltenden Aluminiumoxidkatalysator mit einer Oberfläche von
200 m2/gund mehr geleitet wird.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-OS 24 41 199 bekannt, wobei die Abgase mn Temperaturen von
mindestens 200'C über die Katalysatoren geleitet
werden. Diese Katalysatoren enthalten bevorzugt Yttrium, Lanthan oder Elemente der Lanthanidenreihe.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren der eingangs genannten Art auf möglichst wirtschaftliche
Weise bei niedrigen Tempe sturen durchzuführen und gleichzeitig auch einen hohen Umsetzungsgrad für
Schwefelwasserstoff und/oder Sch· efeldioxid zu erreichen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß
ein Aluminiumoxidkatalysator der in einer Beladung von 2 bis 10Gew.-% Eisen, Nickel und/oder Kobalt
imprägniert ist eingesetzt und ein SO^ und HjS-haltiges
Abgas mit Eintrittstemperaturen von 80°C bis I5O=C
oder ein H>S-haltigcs,SOrfreies Abgas mit Eintrittstemperatiircn
von 30 bis 80°C über den Katalysator geleite! werden. Das Verfahren kann mit Vorteil für solches
Abgas angewandt werden, das bereits in einem Claus-Prozeß teilweise von H2S und SO2 befreit wurde,
jedoch beide Schwefelverbindungen noch enthält. Das Abgas eines Claus-Prozesses weist üblicherweise
Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid in einem Anteil von zusammen höchstens 5 und zumeist 1 bis
3 Vol.-% auf. Wenn dieses Abgas nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt worden ist, ist der größte
Teil an H>S und SO1 entfernt.
Es ist zweckmäßig, den Aliiminiumoxidkatalysator bis
zu einer Beladung von 3 bis b Gew.-% zu imprägnieren. Insbesondere das Eisen hat sich als eine Imprägniersubstanz
erwiesen, mit der sich bei relativ niedrigen Gas-Eintrittstemperaturen hohe Umsetzungsgrade und
hohe Stabilität des Katalysators erzielen lassen, so daß es ratsam ist. den Katalysator allein oder überwiegend
mit Eisen zu imprägnieren.
Der crfindiingseemäße imprägnierte Aluminiumoxid,
katalvsator isl auch /um Behandeln eines schwefelwasserstoifhaliigen.
praktisch S().>-frcicn Gases geeignet, das eine ausreichende Sauersloffnienge enthalt, um H
>S mit O; /11 Schwefel und Il O 'im/iiset/en. Der
K i'ah s.itiir ermöglicht es. Mir die Umsetzung Fintnits-Ie:
peraliiren von iO his SO ( /u wählen in dieser
Weise V.!'''.! Iv'.'ir/utn ein Gas mit höchstens I Vol. "n
HiS behandelt. Der Sauerstoffanteil des Gases wird
zweckmäßig auf überstöchiometrischen Gehalt, etwa bis 10G% überstöchiometrisch, eingestellt.
Für die Herstellung des imprägnierten Katalysators wurde folgendes Verfahren gefunden: Granulat von
AI2O3 wird mit einer wäßrigen Lösung der Metallsulfate
der Imprägnierungsmetalle getränkt und dann das Metallhydroxid mit Ammoniak auf dem Träger
ausgefüllt. Schließlich wird das Material bei et·, 'a 1500C
getrocknet und mch Auswaschen der Sulfationen mit Wasser bei etwa 350=C im Luftstrom kalziniert. Beim
Gebrauch des Katalysators wandelt sich die auf dem Träger in Form von Oxid oder Metallsalz befindliche
Imprägnierung sofort ;:·, Metallsulfid um, wodurch die
Wirksamkeit des Katalysators jedoch nicht beeinträchtigt wird.
Gemäß einem noch weiter vereinfachten Herstellungsverfahren wird das Trägermaterial für mehrere
Stunden in eine Metallsulfatlösung getaucht, anschließend
bei etwa 150° C getrocknet und bei etwa 350°C im
Luftstrom kalziniert. Auch dieser Katalysator zeigt bei seinem Einsatz sofort die volle Wirksamkeit.
Mit Hilfe der Zeichnung wird ein Schaltungsbeispiel des erfindungsgemäßen Adsorptionsverfahrens mit
zugehöriger Kühlung. Regeneration und Nachverbrennung erläutert.
H2S- und SOi-hdtiges Gas in der Leitung t wird
entweder durch die Leitung 2 dem Reaktor 3 oder durch die Leitung 4 dem Reaktor 5 zugeführt. Anlagen dieser
sn Art besitzen mindestens zwei Reaktoren zur Aufnahme des Katalysators, damit der Katalysator im einen
Reaktor regeneriert werden kann, während der andere Reaktor in den Adsorptionsbetrieb geschaltet ist. Bei
größeren Gasdurchsätzen etwa ab 50 000NmVh crweist es sich als vorteilhaft, durch Parallelschaltung die
Zahl der Reaktoren auf 3 zu erhöhen. In der Zeichnung ist auf die Darstellung eines parallel geschalteten dritten
Reaktors verzichtet, ebenso wurden der besseren Übersichtlichkeit wegen Absperrventile weggelassen.
Die Reaktoren 3 und 5 enthalten aar, Katalysatormaterial
der bereits beschriebenen Art. Hier erfolgt die Umsetzung von H:S und SO; zu F.lemcrtarschwefel und
dessen Adsorption. Gleichzeitig wird der im Abgas der Leitung 1 eventuell noch enthaltende dampf- oder
aerosohormigi F.lcmentarschwcfel adsorbiert. Das
gereinigte Gas verläßt den Reaktor 3 durch die Leitung 6 bzw. den Reaktor 5 durch die Leitung 7 und wird über
die Leitungen 8 und 9 einer Nachverbrennung in der Brennkammer 10 mittels Brennstoff (Leitung 11) und
Luft (Leitung 12) zugeführt. Durch die Nachverbrennung werden sämtliche im Gas noch vorhandenen
Schwefelverbindungen zu SO> umgewandelt, das um
den in Frage kommenden .Schwefelverbindungen am
wenigsten giftig ist. Das λbgas der Brennkammer 10
wird im Wärmeaustauscher 13 gekühlt und durch den Kamin 14 in die Atmosphäre geleitet.
Während in einem der beiden Reaktoren i oder 5 die
Umsetzung zu Elemeniarschwefe! stattfindei. wird der Katalysator im jeweils anderen Reaktor auf folgende
Weise regeneriert: Mit Hilfe des Geblase1· 15 wird im
Kreis geführtes Reirenent'ionvas Πίν fi-n Würnv.Mlls
tauscher Π gefordert, dort auf etwa iOi >
( iiitirclici/·
und über die Leitungen lh. 17 mn! IH ι '· ι IH <l··'-·, .up
Reger'.Ticren geschalteten Kea'· <
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gewonnen. Der Kondc^ainr 22 ist üblicherweise als
Abhitzekessel zur Erzeugung von Niederdruck-Dampf ausgelegt. Die Leitung 25 führt das Desorptionsgas
wieder zum Gebläse 15. Als Desorptionsgas kann z. B. das gereinigte Abgas, gegebenenfalls unter Zusatz
reduzierender Gase wie H: oder HjS durch die Leitung
17a, verwendet werden.
Nach erfolgter Desorption wird das regenerierte Katalysatorbett wieder auf die Temperaturen des
Adsorptionsbetriebs gekühlt. Als Kühlgas dient gereinigtes Abgas, das der Abgasleitung 8 durch die
Zweigleitung 24 entnommen wird und wie das Desorptionsgas durch die Leitungen 17 bis 21 geführt
wird. Dieses Kühlgas wird jedoch nicht im Kreis geführt,
sondern gelangt durch die Leitungen 25, 26 und 9 zur Brennkammer 10. Nach Beendigung der Kühlperiode ist
der Reaktor mit dem frisch rc-generierten Katalysator
bereit zum Umschalten auf Adsorption.
Das Veriahren gemäß Fließschema der Zeichnung ist auch zürn Behandeln eines Gases geeignet, das H2S
enthält, aber praktisch frei von SO; ist. Um das H>S aus
diesem Gns /ti entfernen, wird ihm eine ausreichende
Menge Sauerstoff, z. B. in Form von Luft, zugegeben, um
H2S + V2 O2 zu S + H2O umsetzen zu können. Das
H2S- und O2-haltige Gas tritt durch die Leitung 1 in das
Verfahren ein und wird dann an den bereits bcschreibenen
Katalysatoren in den Reaktoren 3 oder 5 umgesetzt. Die Temperaturen des Gases liegen am Reaktoreintritt
bei 30 bis 80°C. Die weiteren Einzelheiten der
Behandlung dieses Gases sowie der Regenerierung des Katalysators sind dieselben, die bereits weiter oben für
ein H2S- und SO2-haltiges Gas erläutert wurden.
In einer Labor-Apparatur wurde ein Dauerversuch für die Behandlung eines H2S- und SO2-haltigen Gases
folgender Zusammensetzung durchgeführt:
H2S
SO2
H2O
CO2
N2
O2
0.75 Vol.-%
29.18 Vol.-%
18.0 Vol.-%
50.5 Vol.-%
29.18 Vol.-%
18.0 Vol.-%
50.5 Vol.-%
0.07 Vol.-%
Als Katalysator dieme ein aktivierten Aluminiumoxid
mit einer inneren Oberfläche von 320 m2/g. das mit
3Gew.-% Hisen imprägniert war. Die Imprägnierung
erfolgte bei Raumtemperatur mit einer gesättigten FeSO<-Lösung. Der Katalysator nahm ein Volumen von
330 cm3 ein und hat'e eine Schütthöhe von 35 cm.
Der Daue-versuch wurde über 100 Zyklen durchgeführt;
ein Zyklus besteht aus den aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten Adsorption, Desorption und Kühlen.
Die Adsorption erfolgte während 18 Stunden mit einem Gasdurchsatz von 185 Nl/h und einerGaseintrittstemperatur
von 135°C. Die nachfolgende Desorption wurde mit einem Gas der Zusammensetzung
N2
H3S
64,4 Vol.-%
28,0 Vol.-%
7,6 Vol.-%
durchgeführt. Die Gastemperatur lag bei 300"C, dtr
Gasdurchsatz betrug 450 Nl/h, die Desorption dauerte 5 Stunden. Für den Verfahrensschritt der Kühlung
wurde ein Gas, bestehend aus 70 Vol.-% N2 und 30 Vol. % H2O verwendet. Gastemperatur: 135CC,
Gasdurchsatz: 450 Nl/h und Dauer der Kühlung: 1 Stunde.
Der Umsatz von H2S und SO2 zu Schwefel betrug
beim zweiten Zyklus 93,1%, beim 50. Zyklus 95,5% und beim 100. Zyklus 94,9%. Es wurde also keine Abnahme
der katalytischen Aktivität gefunden.
Zum Vergleich wurden 40 Zyklen mit einem nichtimprägnierten Aluminiumoxid gleicher Herkunft und
Beschaffenheit unter genau gleichen Bedingungen durchgeführt. Der Umsatz betrug beirr. .·■. Zyklus 87.2%,
beim 10. Zyklus 84,5% und beim 40. Zyk!us L Ί,0%.
In einer Anordnung und mit einem Katalysator ganz ähnlich «.ie im Beispiel 1 wurde ein SO2-freies Gas
folgender Zusammensetzung behandelt:
H2S | 0,3 Vol.-% |
H2O | 10,0 Vol.-% |
CO2 | 19,4 Vol.-% |
N2 | 70,0 Vol.-% |
O2 | 0,3 Vol.-% |
Als Katalysator dieme ein pktiviertes Aluminiumoxid.
das mit Nickelsulfat imprägniert war und einen Nickelgehalt von 4.1 Gcw.-% nach der Imprägnierung
aufwies. Der Katalysator nahm im Reaktor ein Volumen
■»η von 330 cm3 ein. Die Verwcilzeit des durch den Reaktor
strömenden Gases betrug 6 Sekunden: die Temperaturen am Reaktoreintritt lagen in einem Versuch bei 65f C
und in einem Vergleichsversuch bei 135 C. Beide Versuche liefen 18 Stunden lang.
Folgende Restgehalte an H2S und SO2 wurden, über
die gesamte Versuchszeit gemittelt, im austretenden Gas gefunden:
Temperatur (° C)
1IjS(VoI. ppm) SO2 (Vol. ppm)
65
135
135
5
62
62
38
589
589
Der Versuch mit der niedrigeren Eintrittstemperatur erbrachte erheblich bessere Ergebnisse.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1
Patentanspruch:
Patentanspruch:
Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid aus Abgas unter Bildung
von Schwefel, bei dem das Abgas über einen Eisen, Nickel und/oder Kobalt enthaltenden Aluminiumoxidkatalysator
mit einer Oberfläche von 200 m-7g und m:hr geleitet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Aluminiumoxidkatalysator, der in einer Beladung von 2 bis 10 Gew.-% Eisen, Nickel
und/oder Kobalt imprägniert ist, eingesetzt und ein SOj- und HiS-haltiges Abgas mit Eintrittstemperaturen
von 800C bis 150° C oder ein H2S-haltiges,
SOi-freies Abgas mit Eintrittstemperaturen von 30 bis 80° C über den Katalysator geleitet werden.
Priority Applications (3)
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