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Gestell für den Döpperhalter und den Gegenhalter von Nietmaschinen.
Die Erfindung betrifft ein druckfestes Gestell für den Döpperhalter und Gegenhalter
von Nietmaschinen, für die Elektroden von Punktschweißmaschinen und ähnliche Einrichtungen.
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Bei den bekannten Bügelnietmaschinen ist infolge ihrer geringen Maultiefe
die Anwendung der Preßnietung und des Punktschweißens beschränkt, so daß z. B. Nietungen
im Schiffsboden und in den Seitenwänden eines Schiffes nur zum Teil durchführbar
sind. Auch ist die genaue Einstellung der Preßorgane auf die Nietlöcher dnfolge
ihrer Aufhängung an besonderen fahrbaren Hebezeugen sehr zeitraubend und schwierig.
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Durch die Erfindung soll in einfacher Weise eine Nietung oder Punktsehweißung
z. B. eines Schiffskörpers oder sonstiger großer Behälterwandungen ermöglicht werden.
Dies wird erreicht durch ein portalartiges Gestell, dessen Querträger einen oder
mehrere winkelförmige Arme tragen, die feststellbar sind und gemeinsam mit den Füßen
des portalartigen Gestells das Maul für die Nietmaschine, Punktschweißmaschine u.
<1g1. bilden.
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In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, und zwar ist dem Beispiel der Fall zugrunde gelegt, daß die neue Einrichtung
zur Herstellung eines Schiffskörpers benutzt wird.
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Abb. z zeigt die Vorrichtung in der Seitenansicht, während Abb. 2
eine Aufsicht zu Abb. i wiedergibt. Mit a sind die Querträger des portalartigen
Gestells bezeichnet, die mit den Füßen b starr verbunden .auf Schienen ia der Hellingsohle
'verfahrbar angeordnet sind. Die Füße b werden vorteilhaft während der Benutzung
der Einrichtung zwischen den auf Flur angeordneten Längsträgern o festgekeilt. An
den Enden der Querträger ca sind winkelförmige Arme c, c' an den Bolzen d schwenkbar
aufgehängt, so daß sie mittels einer besonderen Winde o. dgl. in den Schiffsraum
hinabgelassen oder aus diesem herausg,.-schwenkt werden können. Die Bolzen d und
damit die Schwenkarme c, c' sind in den Querträgern a verschiebbar gelagert. Die
Schwenkarme c, c' sind an den Gurtungen der Querträger ca durch Riegel g feststellbar,
so daß die Winkelhebel c, c' in der gezeichneten Lage festgehalten werden. Die freien
Enden der in den Schiffsraum hineinragenden Winkelhebel c, c' sind während des Betriebes
an ihren unteren Enden durch Stützbalken e miteinander verbunden und darüber - durch
Diagonalzugstangen f verstrebt. Auf den der Schiffswandung zugekehrten Seitenflächen
der Schenkel c und der Füße b sind Gleitbahnen q, q'
angeordnet, die
durch starke Druckschrauben r auf eine passende Entfernung von der zu nietenden
Schiffswand eingestellt werden. Auf diesen Gleitbahnen werden mit Führungen versehene
Längsbalken h., 1a' angeordnet, auf denen die Döpperhalter i und Gegenhalter i wagerecht
verschiebbar befestigt sind. Die Längsbalken h, li sind auf den Gleitbahnen
q, q' in der Höhenrichtung verstellbar, so daß Döpperhalter i und
Gegenhalter i' den ganzen Raum zwischen Maultiefe und Maulbreite bestreichen
können. Damit Döpperhalter i und Gegenhalter i sich stets diametral gegenüberstehen
und nicht jedesmal von neuem auf das nächste Nietloch einzeln eingestellt werden
müssen, ist mit Hilfe einer nicht gezeichneten elektrischen Steuerung zwangläufig
ein gleichzeitiges und gleichmäßiges Verschieben derselben sichergestellt. Der Döpperhalter
i trägt einen Stand p, auf welchem der die Nietmaschine bedienende Arbeiter
mitfährt, während der Nietjunge die Längsbalken h' als Laufgang benutzt, um von
diesem aus die angewärmten Niete in die Nietlöcher einstecken zu können, so daß
besondere Gerüste für den Nieter und den Nietjungen entbehrlich sind. Da die überlappten
Längsnähte meist doppelte Kettennietung erhalten, so werden Döpperhalter i und Gegenhalter
ä zweckmäßig mit zwei Druckstempeln ausgerüstet, um gleichzeitig oder kurz nacheinander
zwei Niete pressen zu können.
Zum Nieten cles Schiffsbodens sind
an der. Stützbalken e verschiebbare Längsbalken k und auf der Hellingsohle Schienen
m angeordnet. Auf beiden sind ebenfalls Preßorgane i, i' verschiebbar vorgesehen.
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Der Arbeitsvorgang bei dem angeführten Ausführungsbeispiel gestaltet
sich wie folgt: ,Nachdem das druckfeste, portalartige Gestell über die zu nietende
Schiffsabteilung gefahren ist, werden die unteren Enden der Füße b zwischen den
Längsträgern o festgekeilt und die winkelförmigen Arme c, c' in den Schiffsraum
hineingeschwenkt. Die Schenkel c' werden mittels der Riegel g mit den Gurtungen
der Querträger a starr verbunden, so daß alsdann die Schenkel c vertikal in den
Schiffsraum hineinragen. Nach Einlegen der Stützbalken e und der Streben
f und nach Einstellen der Döpperhalter i und Gegenhalter i in der Querrichtung,
der Höhen- und Längsrichtung ist die Anlage fertig zum Betrieb. Beim Nieten einer
Längsnaht werden die Längsbalken h, h' mit ihren Preßorganen i, i.'
genau in der Höhe der Nietlöcher eingestellt und dann lediglich das Paar der Preßorgane
i, i schrittweise auf seinen Längsbalken lc,. l2 verschoben, während anderseits
beim Nieten der Plattenstöße nur die Längsbalken'h, h' ,in senkrechter Richtung
verschoben werden. Der Hub des Gegenhalters i' ist so groß zu wählen, daß der Stempel
beim Fortschreiten auf dem Längsbalken h` frei von den Spanten fährt. Derselbe Arbeitsvorgang
wird gleichzeitig am Schiffsboden vorgenommen.
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Sind alle Nietlöcher einer Schiffsabteilung genietet, so wird das
druckfeste, portalartige Gestell über die nächste Abteilung verfahren und wieder
festgekeilt, nachdem die inneren winkelförmigen Arme c, c' entriegelt und von den
Stützbalken e und den Stangen f gelöst sind und mit Hilfe einer Winde o. dgl., in
den Bolzen d sich drehend, so weit gehoben sind, daß sie frei von den Schotten des
Schiffskörpers fahren. Sind die Schenkel c der winkelförmigen Arme c, c' beim Nieten
von Schiffen mit großer Raumtiefe reichlich lang, so daß sie beim Herausschwenken
von den gegenüberliegenden Schenkeln c nicht freikommen, so müssen die Bolzen d
mit ihren Lagern beim Hoben der winkelförmigen Arme c, c' entsprechend nach außen
verfahren werden, um den Drehpunkt von -der Schiffsmitte zu entfernen.
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Zum Nieten von Schiffssektionen von erheblich geringerer Breite werden
die winkelförmigen Arme c, c' entsprechend nach innen verschoben und verriegelt,
während der Stützbalken e durch einen kürzeren ersetzt wird. Zuggleich wird die
Gleitbahn q so weit nach innen vorgeschoben, daß ein Einstellen der Döpperhalter
i und Gegenhalter i auf die günstigste Entfernung von der Schiffswand
gewährleistet ist. Auch ist es möglich, die winkelförmigen Arme c, c' .sowie die
Gleitbahnen q, q' geneigt einzustellen, um im Vor-und Hinterschiff die Außenhaut
mit ausfallender Spahtform nieten zu können.
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Gleichzeitig kann d'as portalartige Gestell auch als Hellingkran ausgestaltet
werden, indem auf oder an dem portalartigen Gestell ein oder mehrere Krane fest
oderfahrbar angeordnet werden.
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Anstatt der Döpperhalte@ i und Gegenhalter i können selbstverständlich
auch Elektroden für Punktschweißmaaschinen und ähnliehe Einrichtungen vorgesehen
werden, da hierdurch der Kern der Erfindung nicht berührt wird, die hauptsächlich
in der Anordnung und Ausbildung des druckfesten Gestells besteht.