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Schamotteretorte mit innerer Schutzschicht und gekrümmter Wandung.
Um die Leb@ensd'auer von Schamotteretorten für Gaserzeugungsöfen zu erhöhen, hat
man bereits vorgeschlagen, die innere Wandung der Retorte mit einem Stoff auszukleiden,
der sowohl feuerfest ist, als ,auch durch chemische Wirkungen des Beschickungsgutes
nicht angegriffen wird. Auch hat man die innere Schutzschicht aus einzelnen Platten
zusammengesetzt und diese mit Vorsprüngen in die Schamottesteine der
Retorte
eingreifen lassen oder durch Nut und Feder mit Schamottesteinen verbunden. Hierdurch
ist azwar eine feste Verbindung der Schutzschicht mit der Schamötteretorte geschaffen,
jedoch sind bei dieser Verbindung die Schutzschichtsteine nur schwierig auswechselbar.
Eine schnelle und leichte-Auswechselung der Schutzschicht ist aber für -den Fall
erwünscht, daß eine Schutzschichtplatte schadhaft wird und insbesondere bei einem
Wechsel des beschickungsgutes die ganze Schutzschicht der jeweiligen Beschaffenheit
des Gutes angepaßt werden soll.
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Nach der Erfindung ist dies bei. Schamotteretorten mit gekrümmter
Wandung dadurch erreicht, daß die Schutzschicht aus der` Wandkrümmung der Retorte
angepaßten Platten besteht, die sich beim Einbau gegenseitig gewölbeartig abstützen.
Durch diese Ausnutzung der Krümmung der Retorte zum gegenseitigen Halten der Schutzschichtplatten
sind besondere Befestigungsmittel für diese Platten vermieden, welche deren Loslösung
von der Schamottewan@dung der Retorte erschweren. Die Platten brauchen beim Einbau
in -die Schamotteretorten nur eingelegt zu werden und sind beim Auswechseln leicht
lösbar, so daß der hierzu erforderliche Zeit- und Arbeitsaufwand erheblich verkleinert
ist.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Ofenwand nach der Erfindung
bei einem Retortenofen dargestellt.
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Abb. i zeigt einen, Längsschnitt durch mehrere, mit der Ofenwand ausgerüstete
liegende Retorten; Abb. 2 zeigt einen Teil der Abb. i in größerem Maßstabe, und
A!bb. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie A-B der Abb. 2.
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Die wagerechten Retorten des Gaserzeugungsofens i sind aus zwei Schichten
2, 3 zusammengesetzt. Die äußere Schicht 2 besteht aus den üblichen Schamottesteinen;
die innere Schicht 3 ist aus einzelnen Platten zusammengesetzt, die aus einem Stoff
bestehen, der durch die zu entgasende Kohle bzw. deren Destillationserzeugnisse
nicht angegriffen wird, also z. B. aus hochwertigem Silikat. Die Stärke der Platten
3 ist mindestens so groß, daß die chemischen Einflüsse der Kohle und deren Destillationserzeugnisse
nicht bis zu der äußeren Schamotteschicht 2 vordringen können.
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Die Platten 3 haben eine derartige Krümmung und sind in solcher Anzahl
vorhanden, daß sie sich beim Einsetzen in die Retorten gegenseitig abstützen. Bei
den dargestellten Retorten von elliptischem Querschnitt sind -drei obere Platten
3°; 3b, 3° und drei untere. gleiche Platten sowie zwei seitliche Platten 3d vorgesehen,
die der Krümmung der Innenwandung der Retortenschicht 2 angepaßt sind. Diese Platten
werden wie bei der Errichtung eines Gewölbes verbandsmäßig zueinander versetzt in
die Schamotteretorte 2 eingelegt.
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Die Retorte 2, 3 hat, da die Schicht 2 und die Platten 3a, 3b, 3c,
3d aus feuerfesten Stoffen bestehen, eine hinreichend starke, feuerfeste
Wandung, so daß sie der Wirkung der Flammen der die Heizzüge q. durchziehenden,
"die Retorten umspülenden Heizgase lange Zeit widerstehen. Werden die Retorten k.
B. mit Braunkohle, also einer Kohle mit hohem alkalischen Aschengehalt beschickt,
so hält die Retorte auch den chemischen Wirkungen der Braunkohle stand, da die aus
den' Silikatsteinplatten bestehende innere Schicht 3 durch die Alkalien nicht angegriffen
wird und eine Schutzschicht für die äußere Schamotteschicht 2 bildet, die durch
die Alkalien angegriffen werden würde. Da ferner die Silikatsteine einen hohen Härtegrad
haben, ist auch die Abnutzung der Retorte durch die mechanischen Einrichtungen beim
Laden und Entladen, z. B. durch die in die Retorte eingeführten Kratzer, sehr gering,
so d aß d'ie Retorte eine lange Lebensdauer hat. Wird eine andere Kohle verwendet,
welche die Silikatsteine angreifen würde, so brauchen nur die Platten aus der Sohamotteretorte
2 herausgenommen und durch andere ersetzt zu werden, welche aus Stoffen zusammengesetzt
sind, die chemisch durch die anderen Kohlensorten bzw. deren Destillationserzeugriisse
nicht angegriffen werden. Das Auswechseln dieser Platten erfolgt leicht und schnell,
da sie nicht besonders an -der Schamotteretorte 2 befestigt sind, sondern sich lediglich
gegenseitig abstützen.