DE381914C - Liegende Retorte - Google Patents

Description

• Liegende Retorte. Die Erfahrungen der einschlägigen Feuerungstechnik zeigen, daß als Baustoff für Retorten zum Schwelen, Rösten usw. ein feuerfestes Material am geeignetsten ist, da es den in Frage kommenden Arbeitstemperaturen am besten widersteht. Naturgemäß wird man eine derartige Retorte nach den in neuerer Zeit hierfür entwickelten Grundsätzen ausbilden, also mit Einrichtungen versehen, die einerseits ein sicheres Fördern und Umwälzen des Arbeitsgutes herbeiführen und anderseits eine günstige Durchführungsmöglichkeit der Beheizung ergeben. Die ersteren Bedingungen werden durch Förderschnecken oder Förderflügel usw., wofür aus der Literatur bereits Vorschläge in großer Zahl bekannt geworden sind, entsprechend berücksichtigt. Für die Beheizung muß besonders beachtet werden, daß (lie Wärme in erster Linie dort zugeführt wird, wo rier größte Wärmeverbrauch ist, also da, wo die Kohle oder das sonst zu verarbeitende Gut aufruht, während- die übrigen Teile der Retortenwandung niedriger beheizt werden können, da ihnen im wesentlichen nur durch Strahlung Wärme entzogen wird.
• Gegenstand der Erfindung ist eine Ausbildungsform für eine diesen Bedingungen entsprechende Retorte. Diese wird gemäß derselben mit Wandungen aus verschiedenartigem Baustoff von gegebenenfalls außerdem verschiedener Stärke ausgeführt. So wird der Boden der Retorte und unter Umständen andere Teile, an denen die Beheizung sehr stark sein soll, aus einem die Wärme leicht übertragenden Baustoff hergestellt, wozu sich unbearbeitetes Gußeisen besonders gut eignet, weil dieses neben guter Leitfähigkeit einen großen Widerstand gegen Verschleiß bietet und von den beispielsweise in der Schweltechnik vorkommenden Arbeitsprozessen nur unwesentlich beeinflußt wird. Außerdem kann ein gußeiserner Boden leicht ersetzt werden, wenn er nach längerer Arbeitszeit unbrauchbar geworden ist. Die Wandungen werden aus feuerfester Masse hergestellt, und zwar dort am schwächsten, wo eine große Wärmeübertragung an das innen befindliche Gut stattfinden soll, oder wo die Heizgase bereits abgekühlt sind und kein hohes Wärmegefälle mehr zur Verfügung steht. Daß man hierbei auch die Leitfähigkeit verschiedener feuerfester Stoffe entsprechend berücksichtigen kann, liegt auf der Hand. An sich ist es bereits bekannt geworden, Retorten aus verschiedenartigem Stoff herzustellen. Diese älteren Bauarten unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Anwendungsart wesentlich von denjenigen gemäß der vorliegenden Erfindung.
• In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt dieselbe einen OOuerschnitt durch eine Schwelretorte. Die Retorte selbst besteht aus feuerfesten Seitenwänden a, b und dem Gewölbe c ebenfalls aus feuerfestem Baustoff: Der Boden der Retorte ist aus gußeisernen Platten d gebildet. Im Innern der Trommel befindet sich die zum Fördern des Gutes dienende Fördervorrichtung, die aus schraubenförmig ausgebildeten Flügeln besteht, die ihrerseits an einer Hohlwelle f befestigt sind. Die Heizung der Retorte erfolgt in an sich bekannter Weise von lern Raum g aus, von wo die Verbrennungsgase in den Kanälen j1. und i. die Retorte umspülen.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH: Liegende Retorte mit ungleicher Wandstärke und Förderschnecke, dadurch gekennzeichnet, daß die Retortenwandung, soweit sie vom Arbeitsgut bedeckt wird und demgemäß den stärksten Wärmedurchgang besitzen soll, aus einem die Wärme leicht übertragenden Baustoff, z. B. Gußeisen, im übrigen aber aus feuerfester Masse von gegebenenfalls außerdem verschieden bemessener Wandstärke besteht.