DE367942C - Verfahren zur Herstellung eines fuer Arbeitszylinder von Dampfmaschinen, Waermemotoren und von Dampfturbinen geeigneten Schmiermittels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines fuer Arbeitszylinder von Dampfmaschinen, Waermemotoren und von Dampfturbinen geeigneten SchmiermittelsInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines für Arbeitszylinder von Dampfmaschinen, Wärmemotoren " und von Dampfturbinen geeigneten Schmiermittels. Es ist bekannt, daß man durch Emulgierung von Mineralölen mit Kalkwasser, Pottaschelösungen o. dgl. ein Schmiermittel herstellen kann, das auch als Dampfmaschinenzylinderöl verwendbar ist. Es ist ferner bekannt, daß auch wässerige Lösungen an sich, ja sogar reines Wasser, als Schmiermittel benutzt werden können; ihre Verwendungsmöglichkeiten sind aber naturgemäß außerordentlich beschränkt, weil solche Lösungen und besonders Wasser, leicht verdampfen, dünnflüssig sind und die Maschinenteile durch Rostbildung oder sonstige Einwirkung auf die Metalle angreifen.
- Der Anmelder hat nun gefunden, daß man mineralische Schmieröle, Zylinderöle u. dgl. mit oder ohne Zusatz von vegetabilischen und animalischen Ölen sogar für die Schmierung von Arbeitszylindern von Dampfmaschinen, Wärmemotoren und von Dampfturbinen bei höheren Temperaturen als denjenigen, bei denen sie für sich allein verwendbar wären, dadurch geeignet machen kann, daß man ihnen Wasser oder wässerige Lösungen beimengt. Dabei spielt der Dispersitätsgrad für den zu erzielenden Effekt eine nebensächliche Rolle, sofern nur eine :gewisse Gleiclhmäßigkeit in der Verteilung der beiden Bestandteile der Schmierung erreicht wird. Nicht etwa das Vorliegen einer Emulsion mit ihren Kennzeichen des Vorhandenseins einer kontinuierlichen Phase (z. B. Öl) und einer dispersen Phase (z. B. Wasser) ist demnach wesentlich, wie in den bisher bekannt gewordenen Verfahren, es hat sich vielmehr bei eingehendem Studium dieser Schmierungsverfahren ergeben, daß die Anwesenheit von. Wasser im Öl als- solche für die Schmierung der in Frage stehenden Maschinen bedeutungsvoll ist. Diese Erkenntnis ist neu und birgt den; dem neuen Verfahren- zugrunde liegenden Erfindungsgedanken in sich. Die überraschende Tatsache beruht nämlich auf dem Zusammenwirken von 01 und Wasser in der im Folgenden dargelegten Weise: Zunächst wird das Volumen. des Schmiermittels vergrößert, ohne daß dieses dünnflüssiger wird; dadurch wird mit der gleichen M enge Öl eine größere Schmierwirkung ermöglicht. Ferner wird der innere Zusammenhalt des Öles durch dasdazwischen tretende Wasser gelockert, ohne daß sein Haftvermögen an .dem zu schmierenden Metall Einbuße erleidet. Unter voller Erhaltung der Adhäsion des Öles an :den sich reibenden Metallflächen wird also der zur Überwindung der Kohäsion .des Schmiermittels erforderliche Kraftbedarf vermindert.
- Als weiteres Moment kommt hinzu, daß das Wasser, in die heiße Arbeitszone eintretend, verdampft und dadurch das Öl zwischen den sich aneinander vorbeibewegenden Teilen zerstäubt bzw. in Form eines zarten Ölfilms über die zu schmierenden Flächen ausgebreitet wird. Gleichzeitig entzieht das Wasser durch sein Verdampfen dem Öl Wärme, kühlt es meßbar herunter und verhindert seine Zersetzung. Diese Wirkung ist sehr wesentlich, weil bei der Zersetzung des Öles Koks entsteht, der sich an den Metallflächen ablagert und Reibung hervorruft, wodurch sogar mechanische Beschädigungen der Flächen veranlaßtwerden können. Wie sich aus langen Betriebsversuchen ergeben hat, wird selbst bei Verwendung zu Verharzung und Koksbildung neigender Öle durch die Anwesenheit des Wassers die Rückstandsablagerung vollständig vermieden. Die Abkühlung des Öles durch die Verdampfung des Wassers geht sogar noch weiter. Die etwa vorhandenen niedriger siedenden Ölbestandteile werden unter ihre Siedetemperatur gebracht, ihr für die Schmierung allein wirksamer flüssiger Zustand bleibt länger bestehen, und auch die Entflammbarkeit des Öles wird dadurch herabgesetzt.
- Nun lassen sich bekanntlich Öle und Fette mit chemisch reinem Wasser nicht dauernd in Mischung erhalten, Bei Verwendung genügend viskoser Öle aber wird eine Scheidung von 0I und Wasser immerhin eine Zeit beanspruchen, innerhalb derer das Schmiermittel in manchen Fällen bereits seiner Verwendung zugeführt werden kann. Naturgemäß bleibt die Verwendung reinen Wassers als Zusatzmittel zum Öl aber auf verhältnismäßig wenige Fälle beschränkt. Das Wesen der Erfindung bleibt dadurch indessen unterührt, denn die gleiche Wirkung wie reines Wasser üben, wie aus dem Vorhergehenden ersichtlich, auch hinlänglich verdünnte wässerige Lösungen aus.
- Das kennzeichnende Merkmal für die Ausnutzung der Erfindung liegt demnach in dem Zusammenwirken von Öl und Wasser, gleichviel auf welchem Wege sie zusammengebracht worden sind und unabhängig von der An-oder Abwesenheit geringer Mengen dritter Substanzen. Die Herstellung eines solchen Schmiermittels kann in Rührwerken verschiedenster Bauart erfolgen. Auch andere Mischverfahren, z. B. Düsen und ähnliche, sind anwendbar.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines für Arbeitszylinder von Dampfmaschinen, Wärmemotoren und von Dampfturbinen geeigneten Schmiermittels, dadurch gekennzeichnet, daB man in Mineralöle oder Gemenge von Mineralölen mit vegetabilischen oder animalischen Ölen Wasser auf mechanischem oder ähnlichem Wege inkorporiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL50600D DE367942C (de) | 1920-06-04 | 1920-06-04 | Verfahren zur Herstellung eines fuer Arbeitszylinder von Dampfmaschinen, Waermemotoren und von Dampfturbinen geeigneten Schmiermittels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEL50600D DE367942C (de) | 1920-06-04 | 1920-06-04 | Verfahren zur Herstellung eines fuer Arbeitszylinder von Dampfmaschinen, Waermemotoren und von Dampfturbinen geeigneten Schmiermittels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE367942C true DE367942C (de) | 1923-01-29 |
Family
ID=7273558
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL50600D Expired DE367942C (de) | 1920-06-04 | 1920-06-04 | Verfahren zur Herstellung eines fuer Arbeitszylinder von Dampfmaschinen, Waermemotoren und von Dampfturbinen geeigneten Schmiermittels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE367942C (de) |
-
1920
- 1920-06-04 DE DEL50600D patent/DE367942C/de not_active Expired
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