DE322587C

DE322587C - Verfahren zur Herstellung eines auch als Heissdampfzylinderoel verwendbaren Schmieroelersatzes Schmieroelersatzes

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Publication number: DE322587C
Application number: DE1918322587D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1916-08-09
Filing date: 1918-01-22
Publication date: 1920-07-01
Also published as: GB156537A; GB156517A

Description

Ί5ΕUfSCHES

KLASSE 23 c GRUPPE

Heinrich Langer in Korneuburg, Österreich.

Schmierölersatzes.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Januar 1918 ab.

Es ist bekannt, fette Öle mit Kalkwasser zum Zweck der Herstellung eines billigen Einfettungsmittels für Wolle zu emulgieren. Auch ist es bekannt, Gemischen von Steinkohlenteeröl, Paraffinöl, Harzöl und Lauge, pulverisierten Kalk behufs Gewinnung von Wagenschmiere zuzusetzen. Hierbei wird der Lauge das Kalkpulver in so überwiegender Menge zugesetzt, daß ein Kalkbrei entsteht, welcher den Ölen zugemischt wird. Die vorliegende Erfindung dagegen verfolgt den Zweck, den Mineralölen mit niedrigem Flammpunkt solche Eigenschaften zu geben, daß dieselben die teueren bzw. zur Zeit schwer erhältichen Zylinder- o. dgl. Öle mit hohem Flammpunkt (Überhitzeröle) zu ersetzen bzw. zu strecken vermögen.

Zu diesem Zweck ist es erforderlich, die Entflammbarkeit, welche z. B. bei den inländischen Mineralölen (Naßdampfzylinderschmierölen) ungefähr zwischen 140⁰ und 250⁰ C liegt, bei \^rermeidung eines' Zusatzes solcher Körper, welche die Schmierfähigkeit mindern oder in den Maschinenteilen, wie Dampfzylindern, Kanälen, Schieberkästen und Ausströmungen, Rückstände hinterlassen, so hoch zu treiben, daß die Mineralöle, trotz

ihres niedrigen Flammpunktes bei den Tem-

. peraturen des überhitzten Dampfes, das sind Temperaturen von ungefähr 320° bis 360⁰ C, nicht verbrennen oder verkoken. Auch muß hierbei das Zumischen solcher Stoffe vermieden werden, welche die Abnutzung der Laufflächen begünstigen. Ein geeignetes Mittel, den Mineralölen diese erforderlichen Eigenschäften zu geben, ist'die Bildung einer Emulsion durch Zumischen von klarer gesättigter Kalklösung (Kalkwasser) oder klarer Pottaschelösung o. dgl.

Es wird in bekannter Weise klares, tunliehst gesättigtes Kalkwasser oder klare Pottaschelösung o. dgl. hergestellt und mit Mineralöl (Naßdampfzylinderschmieröl) in einer geeigneten Vorrichtung so innig gemischt oder emulgiert, daß sich die fein verteilten und miteinnader vermengten Mineralöl- und Kalkwasser- bzw. Pottascheteilchen o. dgl. auch bei längerer Lagerung nicht mehr trennen.

Die so gewonnene Emulsion ist sehr haltbar. Das Verbrennen derselben wird durch das Kalkwasser oder durch die Pottaschelösung 0. dgl. sehr wirksam verhütet und die Schmierfähigkeit so gut gewahrt, daß der Verbrauch an Emulsion nicht größer ist als jener bei Verwendung reinen Mineralöles." Da der Kalk o. dgl. nicht in fester oder nur suspendierter Form zugemischt wird, wirkt derselbe weder als die Gleitflächen abnutzendes Poliermittel, noch bleiben von demselben Rückstände in den Dampfwegen zurück.

Selbstverständlich können solche Emulsionen auch zum Schmieren kalter Maschinenteile verwendet werden.

Um den Stockpunkt zu dickflüssiger Naßdarnpfzyljnderöl-Emulsionen (z. B. im Winter) herabzudrücken, ist es vorteilhaft, .auch leichtere Mineralöle mitzuemulgieren.

Zweckmäßig ist die Verwendung einer Emulsion, die ungefähr 50 Prozent gesättigtes Kalkwasser o. dgl. enthält. Bei größerem Kalkwasserzusatz kann eine etwa zu dickflüssige Emulsion durch Zusatz dünnflüssiger Öle, welche im Preise niedriger sind als Zylinderöle, verdünnt werden.. Der Zusatz soleher dünnflüssiger Öle bildet auch ein Mittel, um an Naßdampfzylinderschniieröl zu sparen.

Ausführungsbei spiele.

1. 25 Gewichtsteile des im Handel käufliehen Naßdampfzylindschmieröles werden mit 25 Gewichtsteilen Vulkanöl (Maschinenöl) und mit 50 Gewichtsteilen klarem, gesättigtem Kalkwasser in einem Emulgierapparat durch längere Zeit derart emulgiert, daß eine innige Mischung entsteht.

2. 25 Gewichtsteile Naßdampfzylinderschmieröl werden mit 25 Gewichtsteilen Vulkanöl (Maschinenöl) und mit 50 Gewichtsteilen einer Pottaschelösung in einem Emulgic-rapparat innig gemengt.

Durch die Emulsion gemäß der Erfindung, werden nicht nur die Naßdampfzylinderschmieröle als Heißdampföle verwendbar, sondern es wird auch eine erhebliche Strek- _r kung der Naßdampf zylinderschmieröle jeder Beschaffenheit ermöglicht und dadurch eine bedeutende Ersparnis an Zylinderölen erzielt.

Durch die Mitemulgierung von Vulkanöl · o. dgl. kann die Viskosität der Emulsion entsprechend beeinflußt werden, was deswegen von Wichtigkeit ist, weil die im Handel käuflichen Naßdampfzylinderschmieröle oft zu starr sind. Die Menge des mitzuemulgierenden Vulkanöles richtet sich nach der Viskosität der jeweils verwendeten Zylinderöle. Sind 45 ■ die Naßdampfzylinderschmieröle zu viskos, so ist mehr Vulkanöl mitzuemulgieren.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur Herstellung eines auch als Heißdampfzylinderöl verwendbaren Schmierölersatzes, dadurch gekennzeichnet, daß Mineralöle, insbesondere solche von niedrigem Flammpunkt, mit klarem Kalkwasser oder einer Pottaschelösung . o. dgl. emulgiert werden.