DE889049C

DE889049C - Verspritzbares Schutz- und Schmiermittel

Info

Publication number: DE889049C
Application number: DED9675A
Authority: DE
Inventors: Ewald Dipl-Ing Borchert; Rudolf Dr Urlass
Original assignee: VACUUM OEL A G DEUTSCHE
Current assignee: VACUUM OEL A G DEUTSCHE
Priority date: 1951-06-29
Filing date: 1951-06-29
Publication date: 1953-09-07

Description

Verspritzbares Schutz- und Schmiermittel Die Erfindung bezieht sich auf ein verspritzbares Schutz- und Schmiermittel, insbesondere für metallische Oberflächen, beispielsweise für Fahrgestelle und Karosserien von Kraftfahrzeugen, zum Schutz gegen Rosten und zur Schmierung schwer zugänglicher Teile, die durch eine anderweitige regelmäßige Schmiermittelzufuhr nicht erfaßt werden können.
Derartige Schmier- und Schutzmittel sind an sich bekannt. Vielfach im Gebrauch sind dünnflüssige Mineralöle, etwa in der Konsistenz eines Spindelöls, in Mischung mit einer bestimmten Menge kolloidalen Graphits. Diese Schutzmittel können aber ihre volle Wirkung nur ausüben, wenn sie auf trockne Gegenstände aufgespritzt werden. Andererseits wurde vorgeschlagen, ein durch Zusatz eines Emulgators wasserlöslich gemachtes, dünnflüssiges Mineralöl mit einer bestimmten Menge kolloidalen Graphits zu mischen, um ein Aufspritzen des Schutzmittels auf nasse Flächen zu ermöglichen, insbesondere auf gerade mit Wasser gewaschene Fahrgestelle von Kraftfahrzeugen. Schließlich ist auch bekannt, sehr zähflüssige Öle mit großem Haftvermögen, etwa nach Art der Heißdampfzvlinderöle, zu verwenden, die jedoch zum Verspritzen wenig geeignet sind und daher vornehmlich vor dem Zusammenbau der betreffenden zu schützenden Teile, wie beispielsweise Blattfedern, verwendet werden sollten.
Es wurde nun gefunden, daß eine besonders gute Wirkung eines solchen Schutz- und Schmiermittels erreicht werden kann, wenn dieses aus einem mit Wasser emulgierbaren, dünnflüssigen Mineralöl und aus einem hochmolekularen, hochviskosen Mineralölprodukt besteht, die zusammen mit einem leichtflüchtigen Verdünnungsmittel vermischt werden. Der Anteil des mit Wasser emulgierbaren, dünnflüssigen Mineralöls soll dabei zweckmäßig etwa doppelt so hoch sein wie der Anteil des hochmolekularen, hochviskosen Mineralölproduktes. Die Verwendung der beiden Mineralölkomponenten beruht dabei auf -der Überlegung, daß einerseits das Schutz- und Schmiermittel unter allen Bedingungen; 'also auch bei nässen Objekten, aufspritzbar sein und andererseits die Schutz- und Schmierwirkung möglichst lange Zeit nach dem Aufspritzen erhalten bleiben muß.
Das Verdünnungsmittel stellt beider Mischung den wesentlichsten Anteil, der sich auf mehr als 45 °/o der Mischung beläuft. - Dieser-hohe Gehalt des Schütz'-und Schmiermittels an Verdünnungsmittel verleiht ihm ferner die wichtige Eigenschaft, daß es leicht verspritzbar ist und beim Aufspritzen die .beiden Mineralölkomponenten zum tiefen Eindringen in die Schmierspalten und insbesondere auch die Poren, des Metalls bringt. Dieses Eindringen in die Poren ist sehr wesentlich; weil nur dann gewährleistet ist, daß auch noch längere Zeit nach dem Aufspritzen noch eine ausreichende Schutz- und Schmierwirkung vorhanden ist. Durch die Verwendung der einen Komponente des Mittels, nämlich des mit Wasser emulgierbaren, dünnflüssigen Mineralöls wird erreicht, daß das Schutz- und Schmiermittel unter allen Bedingungen, auch bei nassen Teilen, verwendet werden kann, ohne befürchten zu müssen, _daß ein tiefes Eindringen in die Schmierspalten und Poren in diesen Fällen verhindert wird. Ist nun auf diese Weise das-Schutz- und Schmiermittel wirksam aufgespritzt, so bewirkt weiterhin die -zweite -Komponente,- nämlich das hochmolekulare, hochviskose Mineralöl,.ein besonders festes Haften des schützenden und schmierenden Ölfilms auf der Metalloberfläche..
Die beiden Komponenten des Schutz-- und Schmiermittels nach der Erfindung ergänzen sich also in ihrer-- -Wirkung zur - Erfüllung des---vorliegenden- Problems, das Schutz- und Schmiermittel einerseits unter allen, auch ungünstigen Bedingungen in die Schmierspalten und Poren eindringen zu lassen, wobei der hohe Gehalt an V erdünnungsmittel diese Wirkung unterstützt, und andererseits das Schutz- und Schmiermittel nach dem Aufspritzen in gut haftender Verbindung mit den-Metalloberflächen zu halten.-Der Anteil des Schutz- und Schmiermittels an dem wasserlöslichen Mineralöl beträgt etwa io bis 30 °/Q des Gesamtvolumens. Dieser Bestandteil des Schutz-und Schmiermittels kann als das Grundöl des Mittels angesehen werden. In Betracht. kommen hierfür dünnflüssige, durch Beimischung eines Emulgators wasserlöslich gemachte Mineralöle. In besonderen Fällen kann der Anteil dieses Öls in der Gesamtmischung auch noch erheblich größer oder geringer gewählt werden. -Der Anteil des hochmolekularen; hochviskosen Mineralölproduktes beträgt - etwa - 5 bis - 25 °/Q des Gesamtvolumens. Die Viskosität liegt' zwischen 50 bis 15o° E/zoo°. In Betracht kommt für diese-Kornponente ein durch selektive Lösurigsmittelbehandlüng gewonnener Extrakt: -Der Anteil des Verdünnungsmittels beläuft sich demgegenüber auf 45 bis 851)/,). Als Verdünnungsmittel wird ein leicht flüchtiges Mittel von gutem Lösungsvermögen für die beiden Komponenten und hohen kapillaren Eindringungsvermögen gewählt, wie beispielsweise Petroleum; Gasöl, Testbenzine,- andere Kohlenwasserstoffe,- chlorierte Kohlenwasserstoffe, andere flüchtige Kohlenstoeverbindungen bzw. Mischungen dieser Stoffe; sö'däB das Verdünnungsmittel alsbald nach dem Aufspritzen des Schutz- und Schmiermittels verdunstet.
Eine zusätzliche günstige Wirkung des verspritzbaren Schutz- und Schmiermittels nach der Erfindung besteht noch darin, -daß unter seinen Bestandteilen xler bisher allgemein übliche Gehalt an kolloidalem Graphit vollständig fehlt. Diese Maßnahme beruht zunächst auf der gleichen Voraussetzung, die für die Beimischung einer beträchtlichen Menge eines Verdünnungsmittels zu den beiden Ölkomponenten maßgebend war. Die einzelnen Partikel des Graphits sind selbst bei kolloidaler Verteilung zu groß, als-daß man von ihnen ein tiefes Eindringen, insbesondere in die Poren des Metalls, erwarten könnte.

Dieser Verzicht wirkt sich noch in folgender Hinsicht vorteilhaft für den vorliegenden Zweck der Erfindung aus: Zum Verspritzen der vorliegenden Schutz- und Schmiermittel dienten bislang in der Regel mit Druckluft betriebene Spritzpistolen, bei denen, nach dem Ejektor- bzw. Injektorprinzip, ein Luftstrahl- erzeugt wird, der die zu verspritzende Flüssigkeit in feiner Verteilung an die zu behandelnden Stellen befördert. Diese Art von Spritzpistolen besaß jedoch den Nachteil einer zu starken Ölnebelbildung. Man ist daher in neuerer Zeit dazu übergegangen, für den vorliegenden Zweck Spritzpistolen zur Anwendung zu bringen, die einen homogenen Ölstrahl erzeugen, bei denen also nicht mehr ein Luftstrahl als Träger des Öls 'dient. Die notwendige Zerstäubung des @homögenen Ölstrahls wird bei diesen Spritzpistolen durch -Spezialdüsen bewerkstelligt. Diese Düsen weisen nun einen starken Verschleiß auf, wenn das sie durchströmende 0I kolloidalen Graphit enthält. Bei Verwendung eines verspritzbaren Schutz- und Schmiermittels ohne Graphitzusatz ist an diesen Spezialdüsen jedoch praktisch kein Verschleiß festzustellen.

Ausführungsbeispiel I

Bestandteile I Viskosität I Volumprozent

Emulgierbares

Mineralöl . . . .-. . . . 7,5° E/50° 20

Selektivextrakt .... ioo°-E/ioo° 5

Gasöl............. .75

Viskosität der Mischung = --,75'E/--0'

Ausführungsbeispiel 1I -

Bestandteile ! . Viskosität V olumprozent

Emulgierbares

Mineralöl........ 7,5° E/50° 20

Selektivext_rakt .... ioo° E/ioo° io

Petroleum 70

Viskosität der Mischung = i,35° EX

Claims

PATENTANSPRACHE: i. - Verspritzbare Schutz- und Schmiermittel, insbesondere für metallische Oberflächen, beispielsweise für Fahrgestelle und Karosserien von Kraftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Mischungen von mit Wasser emulgierbaren, dünnflüssigen Mineralölen, hochmolekularen, hochviskosen Mineralölprodukten und leichtflüchtigen Verdünnungsmitteln, z. B. Petroleum, Gasöl, Testbenzine, andere Kohlenwasserstoffe, chlorierte Kohlenwasserstoffe, andere flüchtige Kohlenstoffverbindungen bzw. Mischungen dieser Stoffe, bestehen. a. Schutz- und Schmiermittel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Verdünnungsmittel mehr als 45 °/o beträgt. 3. Schutz- und Schmiermittel nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, däß die Menge der mit Wasser emulgierbaren, dünnflüssigen Mineralöle io bis 30 Volumprozent, der hochmolekularen, hochviskosen Mineralölprodukte 5 bis 25 Volumprozent und der Verdünnungsmittel 45 bis 85 Volumprozent beträgt.