DE36696C

DE36696C - Wellen- oder treppenförmig gestaltete Pflugschar

Info

Publication number: DE36696C
Application number: DE188636696D
Authority: DE
Original assignee: F. W. CLEVER in Othmaringhausen bei Halver i. W
Priority date: 1886-02-12
Filing date: 1886-02-12
Publication date: 1886-09-01

Description

Pateντ-Anspruch:

Eine Pflugschar, deren Streichfläche parallel zur Längenrichtung des Pfluges in wellen- oder treppenförmig über einander stehende Abtheilungen getheilt ist, welche alle gleichen Steigungswinkel haben und jede ihre besondere mit den übrigen parallele Schneidekante besitzt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4S: Landwirtschaftliche Geräthe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. Februar 1886 ab.

Die gewöhnliche Pflugschar mit gleichförmig ansteigender, windschiefer oder schraubenförmiger Fläche und mit stetiger Schneidekante wirkt ungünstig und verursacht Reibung und einen schweren Gang des Pfluges, weil die ganze Schneidekante gleichzeitig angreift.

Die mehr zurückstehenden Theile der Schar erhalten aber naturgemäfs eine steilere Steigung als die vorderen, der Spitze näher liegenden.

Beim Vorwärtsgang eines Pfluges müssen also die vom hinteren Theile der Schar losgelösten Erdtheile rascher gehoben werden; sie drängen sic.h deshalb gegen die vorderen, sich langsamer oder allmälig hebenden Theile. Dies soll die vorliegende Treppen- oder Wellenschar beseitigen, wodurch ein leichter Gang des Pfluges ermöglicht wird. Beiliegende Zeichnung stellt dieselbe dar, und zwar ist:

Fig. ι eine Ansicht von oben,

Fig. 2 eine Ansicht von der Streichbrettseite, Fig. 3 eine Ansicht von vorn,

Fig. 4> ein Schnitt nach der Linie I-II.

Von der gewöhnlichen Schar unterscheidet sich diese Wellenschar, wie schon der Name besagt, dadurch, dafs sie ihrer Breite nach in drei oder mehr wellenförmig oder treppenförmig von einander getrennte Abtheilungen oder Streichflächen A B und C getheilt ist. Diese Abtheilungen (Partialschare) sind so angeordnet , dafs jede ihre eigene Schneidekante a¹ b¹ c¹ hat, und zwar ist jede in Beziehung auf die Spitze der Schar so viel zurückgesetzt, dafs ihre Steigungswinkel alle gleich sind, dafs also die Flächen ABC parallel zu einander liegen. Mittelst dreier Schraubenlöcher wird die Schar wie gewöhnlich vor dem Streichbrett befestigt.

Aus der Construction dieser Schar geht nun hervor, dafs die Hebung der losgeschälten Erde an allen Stellen der Schar eine gleichmäfsige ist und dafs ein Stauchen oder Zusammenpressen, wie bei der gewöhnlichen Schar, nicht vorkommt.

Auch ein Bestreben des Pfluges, sich einseitig zu heben, wird vermieden, und der Pflug ist leichter zu führen. Durch die neue Schar wird nicht nur erzielt, dafs ein damit ausgerüsteter Pflug leichter geht, sondern die Bearbeitung der Erde ist eine bessere, weil eine vollkommenere Umkehrung des Bodens erzielt und das »Krümeln« verhindert wird, welches hauptsächlich durch das sogen. »Stauchen« bei der gewöhnlichen Schar entsteht.