DE36646C - Neuerung an rotirenden Zahnbürsten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. October 1885 ab.

Der Zweck dieser Erfindung ist eine solche Einrichtung der zum Reinigen der Zähne durch Bürsten in senkrechter Richtung bestimmten Zahnbürsten, dafs diese während der Operation keine anderen Theile des Mundes als die Zähne berühren können.

Fig. ι zeigt eine solche Bürste für das Putzen der äufseren Fläche der linken Zahnreihe eingerichtet;

Fig. 2 giebt die Stellung derselben Bürsten behufs Reinigung der inneren Fläche derselben Zahnreihe;

Fig. 3 ist die Ansicht von oben,

Fig. 4 die Endansicht;

Fig. 5 und 6 sind Längendurchschnitte, aus welchen deutlich zu ersehen ist, wie der kleine, die Bürste theilweise umgreifende Bügel festgestellt oder losgelassen werden kann.

Die Bürste besteht aus einem Stiel a, welcher oben eine mittelst der Kurbel c drehbare Achse b trägt. Am anderen Ende derselben Achse b befindet sich die Bürste d, welche von einem drehbaren Bügel e theilweise umschlossen ist. Dieser Bügel kann derart eingestellt werden, dafs er einen bestimmten Theil der Bürste deckt, ihre übrige Fläche aber frei-, läfst, demzufolge wird er immer in eine solche Lage gebracht werden können, dafs er die Bürste verhindert, andere Theile des Mundes als die Zähne zu berühren. Der Bügel hat zwei federnde Schenkel f, einen äufseren und einen inneren; der äufsere Schenkel umschliefst das Ende der Achse b, der andere Schenkel ist mit einem die Achse b umschliefsenden Röhrchen g verbunden, welches bis an den Stiel a hervorläuft, wo es mit einem kleinen Flantsch χ versehen ist, welcher die Stiftchen h trägt. Durch die Federkraft der Schenkel wird das Röhrchen g gegen den Stiel α fest angedrückt, wobei die Stiftchen h in die an der correspondirenden Seite des Stieles α zu diesem Zwecke angebrachten Löcher i einschnellen und somit den Bügel e in der gewünschten Lage festhalten.

Wenn aber die Federschenkel f gegen einander gedrückt werden, dann wird auch das Röhrchen g mitfolgen, die Stiftchen h verlassen die Löcher i, wodurch die Stiftchen und der Bügel e frei werden und der letztere umgestellt werden kann.

Die Einstellung jenes Bügels kann übrigens in verschiedener Art bewirkt werden.

Beim Bürsten der äufseren linken Fläche der Zähne wird die Bürste mit dem Bügel e in die durch Fig. 1 angegebene Lage gestellt und gegen die Zahnreihe geführt; mit der einen Hand hält man den Stiel α und preist die Bürste hart gegen die Zähne an, während die andere Hand die Kurbel c dreht und so die Bürste d in Bewegung bringt, welche dann die Aufsenfläche der linken Zahnreihe senkrecht abreibt. Wünscht man jetzt die innere Fläche derselben Zahnreihe zu reinigen, so wird der Bügel e in die Lage Fig. 2 gebracht, indem man mit den Fingern die Schenkel f gegen einander drückt, wobei das Röhrchen g zurückgezogen und die Stiftchen h aus den Löchern i, Fig. 6, geschoben werden. Indem man die Stiftchen fortwährend in dieser Lage hält, bringt man den Bügel e in die gewünschte Lage, läfst dann die Schenkel los, wobei die Stiftchen, in die entsprechenden Löcher ein-

schnellen. Jetzt schiebt man die Bürste in den Mund hinein innerhalb der Zähne und setzt die Kurbel c wiederum in Bewegung, wie früher.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Zu dem Zwecke, bei Benutzung rotirender Zahnbürsten zu verhindern, dafs durch dieselben andere Theile des Mundes als die zu reinigende Zahnfläche berührt werden, die dargestellte Vorrichtung, bestehend aus dem mittelst der Hülse g um die Achse b drehbaren und in Richtung von b verschiebbaren Bügel e mit federnden Schenkeln f, durch deren Zusammendrückung die Stifte h der Hülse g aus den Löchern i des Stieles α herausgezogen und durch deren Freigebung die Stifte h vermöge der Federkraft von f in i hineinschnellen, um dadurch die Umstellung bezw. Sperrung von e zu bewirken.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.