DE365294C - Telephonschaltung fuer Verkehr auf langen Leitungen mit hoher Daempfung und Verzerrung - Google Patents
Telephonschaltung fuer Verkehr auf langen Leitungen mit hoher Daempfung und VerzerrungInfo
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- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04R—LOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
- H04R3/00—Circuits for transducers, loudspeakers or microphones
- H04R3/04—Circuits for transducers, loudspeakers or microphones for correcting frequency response
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AW 14. DEZEMBER 1922
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- M 365294 KLASSE 21 a GRUPPE 40
(N19003
Naamlooze Vennootschap de Nederlandsche Thermo-Telephoon Maatschappij
in Utrecht, Holland.
Telephonschaltung für Verkehr auf langen Leitungen mit hoher Dämpfung und Verzerrung.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Juli 1920 ab.
Die telaphomscihen Fernleitungen haben bekanntlich die Eigenschaft, Töne hoher Frequenz
stärker zu dämpfen als solche von geringer Schwingungszahl. Die Dämpfungskonstante
der Fernleitungen ist'also eine mit
wachsender Frequenz zunehmende Größe. Die übertragung: mittels des elektromagnetischen
Telephons, das für Töne hoher Frequenz verhältnismäßig unempfindlich ist, wird daher
mit der. Zunahme der Leitungslänge immer
undeutlicher, indem die hohen Harmonischen der \'okale und die Konsonanten verschwinden.
Nach der Erfindung ist diese Beeinträchtigung des telephonischen Fernverkehrs dadurch
auf ein Mindestmaß gebracht, daß als Hörorgan ein Thermotelephon in Verbindung
mit einem Verstärker dient. Gegenüber dem elektromagnetischen Telephon 'hat das
ίο Thermotelephon einerseits den Vorteil, daß
Eigenschwingungen, die der Membran des elektromagnetischen Telephons in hohem und*
störendem Maße anhaften, fehlen, anderseits ■hat das Thermotelephon für Töne zwischen
3 000 und 6 000 Schwingungen eine verhält-, nismäßig hohe Empfindlichkeit bei einer verhältnismäßigen
Unempfindlichkeit für Töne
in der Gegend von 500 bis 1000 Schwingungen. Die stärkere Dämpfung der hohen
Töne durch die Fernleitung macht sich daher bei dem Thermotelephon nicht so bemerkbar.
Die an sich für den Fernverkehr viel zu geringe absolute Empfindlichkeit des Thermotelephons
wird dabei durch die Anwendung des \Terstärkers so erhöht, daß ungeachtet der
geringen Empfindlichkeit eine genügende Lautstärke im Thermotelephon zustande kommt.
Bei dieser Schaltung kann die Wirkung des eigenen Mikrophons auf das Thermotelephon
dem Sprechenden unbequem werden. Die übermäßig starke Erregung des eigenen Thermotelephons des Sprechenden kann nach
der Erfindung dadurch aufgehoben oder doch in praktisch ausreichender Weise abgeschwächt
werden, daß eine Gegensprechschaltung nach Art der Gegensprecheinrichtungen
bei der Telegraphie unter Benutzung einer sogenannten »künstlichen« Leitung verwendet
wird.
Durch eine besondere selektiv wirkende Bauart des Verstärkers können die ,günstigen
Wirkungen des Thermotelephons auf die Sprechübertragung noch erhöht werden.
Solche »Selektivität« ist im allgemeinen für Fernsprechschaltungen nicht erwünscht, da
dadurch leicht eine Bevorzugung einzelner Schwingungsgebiete eintreten kann, was in
Verbindung mit dem elektromagnetischen Telephon mit seinen vielen unkontrollierbaren
und von der Temperatur abhängigen Eigenschwingungen zu Unreinheiten in der Sprachübertragung
führen kann. Da dies bei einem Thermotelephon als Hörorgan nicht eintritt, kann der Verstärker des Thermotelephons
eine derartige Abhängigkeit des Verstärkungsgrades von der Schwingungsfrequenz erhalten,
daß die günstigen Wirkungen des Thermotelephons auf die Sprechübertragung ! noch ergänzt werden. Die Selektivität des j
Verstärkers wird dann so gewählt, daß er [
z. B. eine flache Selektivitätskurve für das Schwingungsgebiet von 6 000 bis 10 000 hat.
Der Verstärker setzt dann gewissermaßen die Rolle des Thermotelephons fort, indem er für
dasjenige Gebiet sehr hoher Schwingungszahlen eine Verbesserung schafft, für das das
Thermotelephon vermöge seiner besonderen Eigenschaften nicht mehr so günstig wirkt.
Diese Verhältnisse sind durch das Schaubild nach Abb. 1 schematisch erläutert. Die
: ausgezogene Kurve stellt die Lautstärke des Empfangsthermotelephons in Abhängigkeit
von der Frequenz des in den Verstärker eingeleiteten Stroms dar, dessen Stärke als unveränderlich
betrachtet wird, wobei der Verstärker als unselektiv gedacht ist. Das Intervall r soll dasjenige Gebiet von Tonfrequenzen
darstellen, in welchem die Thermotelephonwirkung als annähernd konstant be-,
trachtet werden kann, sofern unselektive Verstärker angewandt werden. Hierbei zeigt
sich, daß für die Tongebiete j (tiefe Töne) j und1 1 (hohe Töne), die noch für die Bildung
der Sprache wesentlich sind, das Thermotelephon eine zu geringe Empfindlichkeit hat.
Man kann nun beispielsweise den Verstärker so bauen, daß er eine besondere Selektivität
für das Tongebiet t besitzt. Dann wird die Lautstärke des Empfangsthermotelephons ge-
; maß der gestrichelten Kurve im Gebiete t ' günstiger verlaufen als vorher. Man kann
; aber auch auf diese hohen Töne verzichten und dafür die unzureichende Empfindlichkeit
des Thermotelephons im Gebiete der tiefen Töne s zu erhöhen streben, damit die Vokale
volltönender werden. Man kann endlich die Verstärker so bauen, daß die Verstärkungskurve für beide Gebiete ί und t Maxima aufweist.
In diesem Falle würde für die Lautstärke des Thermotelephons die gestrichelte Kurve allein maßgebend sein, und man würde
eine nahezu konstante Empfindlichkeit für das gesamte Gebiet g der menschl iahen Sprache
erreichen.
Diese Wirkung ist um so wertvoller, als sie durch Zu- und Abschalten von Verstärkungsröhren in 'dem. Maße abgestuft werden kann,
wie die Länge der Fernleitung es erforderlich macht. Je länger die Fernleitung ist, um so
nötiger ist die Erhöhung der Verstärkung und um so stärker auch die Benachteiligung der
hohen Töne der menschlichen Sprache.
Die Anwendung des mit einem Verstärker ausgerüsteten Thermotelephons als Hörorgan
im Fernverkehr bietet einen weiteren Vorzug. Bekanntlich wird der telephonischen
Reichweite nicht nur durch die Schwächung der Sprechströme eine Grenze gesetzt, sondern
auch durch die mit der Länge der Fernleitungen wachsenden Störungsgeräusche, die
teils durch Starkstromeinwirkungen, teils
durch atmosphärische Elektrizität und Isolationsfehler 'bedingt sind. Gegen diese hilft
das bloße Empfindlichermachen des Hörorgans nichts·, weil auch die Störungsgerausche
mitverstärkt werden. Nicht das Empfindlichermaohen des Empfängers, sondern das Stärkermachen des Gebers, also des
Mikrophons, ist gegen die Störungen das zweckmäßige Mittel.
ίο Dies wird nach der Erfindung dadurch ermöglicht,,
d'aß Widerstand und Impedanz der Spulen des Telephontransformators so klein gemacht werden, daß sie gegen den Widerstand
und die Impedanz des Mikrophontransf ormators völlig verschwinden. Es kann dann die Gesamtenergie des an den Klemmen des
letzteren. Transformators erzeugten Wechselstromes der Fernleitung zugeführt werden,
während bei Anwendung d'es gewöhnlichen elektromagnetischen Telephons anstatt des
mit Verstärker ausgerüsteten Tihermotelephons ein beträchtlicher Teil der erzeugten
Wechselstromenergie im eigenen Telephon bzw. Telephontransformator verbraucht wird.
Auf der Zeichnung (AbH 2) ist eine Ausführungsform der Schaltung nach 'der Erfindung
dargestellt.
Das Thermotelephon α liegt im Stromkreis der Stromquelle b und ist unter Einschaltung
von Verstärkerröhren c dem Fernsprechsystem durch einen Transformator mit einer Sekun-•därspule
d und zwei Primärspulen e, ex angekoppelt,
die in der einen Fernleitung/ liegen. Zwischen den beiden Spulen e, e1 "ist die Sekundärspule
g des Mikrophontransformators angeschlossen, dessen Primärspule h im
Stromkreis der Stromquelle i des Mikrophons k liegt. An die Fernsprechleitungen f
ist die künstliche Leitung angeschlossen, die aus einer Anzahl von Widerständen« und
Kondensatoren ο besteht.
Spricht der Teilnehmer in- das Mikrophon) k, so teilt sich der Sprechstrom in zwei
annähernd gleiche Teile, von denen der eine im Sinne des Pfeiles P1 durch die Spule e in
die wirkliche Fernleitung /, /, der andere im Sinne des Pfeiles P2 durch die Spule e1 in
die gleichwertige künstliche Leitung geht. Die Sekundärspuleci des Transf ormators'Ü, e, e1
wird von entgegengesetzten Wirkungen erregt und bleibt daher nahezu unbeeinflußt.
Wenn dagegen Sprechströme von der wirklichen Fernleitung f, f her eintreffen, so
durchfließen sie die beiden Primärspulen e, e1
in solchem Sinne, daß sich, ihre Indüktions-Wirkungen
in der Sekundärspule d addieren. Diese Sprechströme werden daher kräftig verstärkt
und im Thermotelephon α hörbar.
• Bei der dargestellten Schaltung ist eine lokale Mikrophonibatterie i vorgesehen. Es ist.auch möglich, mit Zentralbatterieschaltung zu arbeiten, da aber beim Verstärker und Thermotelephon sowieso eine Lokalbatterie nötig ist, kann diese auch· für das Mikrophon mitgebraucht werden. Hierdurch wird' ferner ermöglicht, sogenannte Starkstrommikrophone zu verwenden, die mit einer Gleichstromleistung von 5 bis 10 Watt arbeiten (z.B. Mikrophon Egner-Holmström), während den gewöhnlichen Z. B.-Mikrophonen kaum mehr als 1 Watt Gleiehstromleistung zugeführt werden kann.
• Bei der dargestellten Schaltung ist eine lokale Mikrophonibatterie i vorgesehen. Es ist.auch möglich, mit Zentralbatterieschaltung zu arbeiten, da aber beim Verstärker und Thermotelephon sowieso eine Lokalbatterie nötig ist, kann diese auch· für das Mikrophon mitgebraucht werden. Hierdurch wird' ferner ermöglicht, sogenannte Starkstrommikrophone zu verwenden, die mit einer Gleichstromleistung von 5 bis 10 Watt arbeiten (z.B. Mikrophon Egner-Holmström), während den gewöhnlichen Z. B.-Mikrophonen kaum mehr als 1 Watt Gleiehstromleistung zugeführt werden kann.
Durch' die Vereinigung von Verstärker,
Thermotelephon und Starkstrommikrophon ist somit gegenüber den bisher bekannten Stationssohaltungen, für Fernverkehr eine bedeutende
Erhöhung der Reichweite der Leitungstelephonie erzielt.
Claims (2)
1. Telephonschaltung für Verkehr auf langen Leitungen mit hoher Dämpfung
und Verzerrung, dadurch gekennzeichnet, daß als Hörorgan ein Thermotelephon dient, durch dessen Freiheit von Eigenschwingungen
und1 Bevorzugung der Töne höherer Frequenz gegenüber denen niederer
Frequenz die Sprachübertragung vervollkommnet wird, wobei zum Ausgleich der geringen Lautstärke des Thermotelephons
diesem ein Verstärker vorgeschaltet ist.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Verstärkung
'des Thermotelephons dienende Verstärker eine Selektivität für bestimmte Schwingungsgebiete
aufweist, vermöge welcher dasjenige Schwingungsgebiet, in welchem das Thermotelephon eine vollkommene
Sprachübertragung gibt, nach der Höhe oder nach der Tiefe zu erweitert wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN19003D DE365294C (de) | 1920-07-06 | 1920-07-06 | Telephonschaltung fuer Verkehr auf langen Leitungen mit hoher Daempfung und Verzerrung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN19003D DE365294C (de) | 1920-07-06 | 1920-07-06 | Telephonschaltung fuer Verkehr auf langen Leitungen mit hoher Daempfung und Verzerrung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE365294C true DE365294C (de) | 1922-12-14 |
Family
ID=7340734
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN19003D Expired DE365294C (de) | 1920-07-06 | 1920-07-06 | Telephonschaltung fuer Verkehr auf langen Leitungen mit hoher Daempfung und Verzerrung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE365294C (de) |
-
1920
- 1920-07-06 DE DEN19003D patent/DE365294C/de not_active Expired
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