DE364520C - Verfahren zum Trocknen von Stickoxyde enthaltenden Gasen - Google Patents
Verfahren zum Trocknen von Stickoxyde enthaltenden GasenInfo
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- DE364520C DE364520C DEO12371D DEO0012371D DE364520C DE 364520 C DE364520 C DE 364520C DE O12371 D DEO12371 D DE O12371D DE O0012371 D DEO0012371 D DE O0012371D DE 364520 C DE364520 C DE 364520C
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B21/00—Nitrogen; Compounds thereof
- C01B21/20—Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
- C01B21/24—Nitric oxide (NO)
- C01B21/26—Preparation by catalytic or non-catalytic oxidation of ammonia
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Description
Bekanntlich sind- m, den letzten Jähren, vielerlei
Versuche gemacht worden;, um aus den Voll,
d'ea öfen zur Bindung des atmosphärischen
Stickstoffes nach dem Lichtbogenverfahren kommenden- Gasen die in diesen enthaltenen
Stickoxyde abzuscheiden.
Es ist gelungen,, die Stickoxyde in Form von
flüssigem NO2, N2O3, N2O^ dadurch zu kondensieren!,
daß mam die Gase auf eine genügend
niedrige Temperatur herabkühlte,, mit oder ohne Mithilfe von Druck und mit oder ohne die Mitwirkung
von Stoffen, welche dadurch, daß sie die verschiedenen Strekoxyde lösen oder zu
denselben« eine gewisse physikalische oder ehe-
mische Affinität besitzen, die Dampfspannung dieser Oxyde herabsetzen.! oder auf sonstige
Weise ihre Kondensation erleichtern.·
Die mit niedriger Temperatur (bis —-100 ° C)
arbeitenden Kondensierapparate, Kühlschlan-
ao gen,. Wärmerekuperatoren usw, müssen aus Metall (im allgemeinen, aus Eisen) und mit
dünnen Wandern hergestellt sein, um eine
leichte.; rasche und wirksame Wärmeübertragung
zu* ermöglichen.
Die aus elektrischen; Lichtbogenöfen stammenden; Gase müssen trocken sein; widrigenfallSi
würde die Feuchtigkeit oder das in den^
selben enthaltene; Wasser ns Form" von Salpetersäure
in dem Eühlappara&n kondensieren und
die Apparate rasch zerstören.. Aus diesem
Grunde' wird? die Luft bei denn Lichtbogenverfahren
vor ihrem ,Eintritt in den Of eü sorgfältig
getrocknet.
Wollte man· die aus der Ammoniakoxydation
stammenden Stickoxyde in flüssiger Form köndensieren,
so würde die Methode unanwendbar sein, weil bei der Reaktion selbst sich Wasser
bildet im Verhältnis von I1Z2 Mol. Wasser auf
jedes Molekül verbrannten Ammoniaks. Die Gase sind also mit Feuchtigkeit gesättigt, und
solche Gase mittels hygroskopischer Stoffe oder auf sonstige Weise zu trocknen wäre kostspielig
oder sogar unmöglich, um so mehr, als sie außer an Wasserdampf noch an Salpetersäure- (oder
HNO2-) Dämpfen reich sind.
Die Erfindung betrifft nun ein sehr einfaches
Mittel, um das gesamte Wasser als solches und als Salpetersäure bzw. als salpetrige Säure
niederzuschlagen aus den von der Ammoniakoxydation herrührenden Gasen, ohne Zuhilfe-
nähme fremder Stoffe und ohne daß sich fremde Stoffe den Stickoxyden beimengen können, bevor
sie in die metallischen Kühlvorrichtungen gelangen.
Das· Verfahren besteht darin, daß die ganze,
mit Dämpfen von Wasser, Salpetersäure und salpetriger Säure gesättigte und Stickoxyde
enthaltende Gasmenge in einen oder mehrere
Absorptiönstürme geleitet wird, wie- solche z. B. in den Anlagen zur Gewinnung von Salpetersäure
aus Salpeter zur Absorption der nitrosen Gase und der Salpetersäuredämpfe Verwendung
finden, oder wie die zur Denitrierung von Nitrierabfallsäuren üblichen Türme.· Diese
Türme können 1Z2 bis ι m Durchmesser und
3 bis Io m Höhe haben (natürlich kann ■ man auch andere Abmessungen wählen), aus Steinzeug,
Volvic Lava oder sonstigem geeigneten Material hergestellt sind, und das Turminnere
kann in üblicher Weise mit Kugeln, Ouarzstücken, Steinzeug- oder Glasbechern, Raschigringen
usw. gefüllt sein.
Das Charakteristische der Erfindung besteht nun darin, daß in den Turm (bzw. die Türme)
flüssige Stickoxyde eingespritzt werden. Diese Oxyde verdampfen in Berührung mit den
Gasen, wobei eine gewisse Menge von gasförmigem NO2, N2O3, N2O4 sich den in den Gasen
schon vorhandenen gasförmigen Stickoxyden (NO2, N2O3, N2O4) addiert. Bewirkt man
hierbei durch eine zweckmäßige Führung der eingespritzten Flüssigkeit und der durchströmenden
Gase eine ausreichend innige Berührung der Flüssigkeit mit den Gasen, so wird die Verdampfung
der Oxyde bis zur teilweisen oder sogar vollständigen Sättigung der Gase mit Stickoxyden reichen.
Die Verdampfung der flüssigen Stickoxyde hat eine Herabkühlung zur Folge, weil deren
latente Wärme beträchtlich ist. Beispielsweise beträgt die latente Verdampfungswärme von
ι kg NO2= 93,48 cal. (s. Chemiker Kalender,
Jahrgang 1916, Teil II, Seite 159).
Die durch die Verdampfung der flüssigen Stickoxyde erzeugte Kühlung wird teilweise
ausgeglichen:
a) durch die von der in den Turm (bzw. die Türme) eingelassenen Gasmenge abgegebene
Wärme; die Temperatur der Gasmenge kann zwischen 10 ° und 40° C schwanken;
b) durch die von den in den Turm (bzw. die Türme) eingespritzten flüssigen Stickoxyden
abgegebene Wärme; die Temperatur dieser Oxyde kann 15° bis 200C betragen;
c) durch die latente Wärme des Wassers (Feuchtigkeit) und der kondensierenden SaI-petersäure^
oder salpetrige Säuredämpfe;
d) durch die Bildungswärme der Salpetersäure (oder salpetrigen Säure), die aus der Verbindung
des Wassers (gasförmigen oder flüssigen Wassers) mit den Stickoxyden entstehen kann;
e) durch die Verdünnungswärme des Wassers oder der sich kondensierenden Salpetersäure in
den flüssigen Stickoxyden;
f) durch die Polymerisationswärme des NO2
zu N2O4 und vielleicht auch von NO mit NO2
zu N2O3;
g) durch die Oxydationswärme von N2O3 zu
N2O., oder von NO zu NO2, wenn diese Oxydation,
die bekanntlich mit einer gewissen Langsamkeit sich vollzieht, nicht im voraus zu Ende
gebracht worden war;
h) durch die von der Umgebung auf das Innere des Turmes (bzw. der Türme) und der
Rohrleitungen, der Pumpen, der Flüssigkeitshebeapparate der ganzen Anlage übertragene
Wärme, da Wärmeschutzmittel, wie gut sie auch sein mögen, nicht imstande sind, eine
solche Übertragung völlig auszuschließen.
Andererseits hängt die Menge der verdampfenden Stickoxyde und damit auch die Abkühlung
noch von der Konzentration der schon vorher in den Gasen vorhandenen gasförmigen
Stickoxyde ab.
Es ist deshalb schwer, eine eigentliche genaue Wärmebilanz des ganzen Verfahrens aufzustellen,
indem die mitwirkenden Faktoren zu mannigfaltig sind und nicht alle sich genau berechnen
lassen.
Andererseits kann der Einfluß der unter c, d und e angegebenen Faktoren an Bedeutung
verlieren, wenn die Gase vor der Behandlung mit flüssigen Stickoxyden mit Salpetersäure gewaschen
werden, z. B. in den üblichen Waschtürmen. Die wässerigen Lösungen verdünnter Salpetersäure besitzen bekanntlich eine niedrigere
Verdampfungsspannung als Wasser; deren Spannung sinkt mit steigender Konzentration
der HNO3 von 0 Prozent bis zu etwa
68 Prozent, um dann wieder zu steigen und diejenige des Wassers zu erreichen und zu übertreffen,
wenn die Salpetersäurekonzentration 90 Prozent erreicht und übersteigt. Das Waschen
mit verdünnter Salpetersäure stellt also eine teilweise Trocknung der Gase dar.
Es wurde durch Versuche festgestellt, daß bei Gasen mit 150C und 10 bis 1 Prozent Gehalt
an Stickoxyden und bei vorherigem Waschen mit HNO3 von 15 Prozent bis 50 Prozent Konzentration
die Gasmenge auf Temperaturen zwischen — 2 ° und —-200C herabgekühlt
werden kann durch Waschen in dem Turm mit flüssigen Stickoxyden, deren Eintrittstemperatur
etwa 150C beträgt.
Bei diesen Temperaturen unter 0° sind die Verdampfungsspannungen von. H2O, HNO2
und HNO3 so gering, daß man annehmen darf, daß von diesen drei Stoffen nur ganz wenig
oder gar nichts in gasförmigem Zustand verbleiben kann. Die Gase sind praktisch trocken,
d. h. frei von Wasser- und Salpetersäure- (oder salpetrige Säure-) Dämpfen.
Die Gase eignen sich dann zur Behandlung in einem Kühlapparat, ebenso wie es für die
Gase aus elektrischen Öfen gefunden worden ist. In dem Kühlapparat werden z. B. bei
—100 ° C folgende Oxyde fast in ihrer Gesamtheit in flüssigen Zustand übergeführt (der in
den Gasen verbleibende Rest an Stickoxyden beträgt 0,1 Volumprozent und weniger): a) NO2,
N2O3, N2O4, die in dem Waschturm verdampft
worden waren; b) NO2, N2O3, N2O4, die in
den von der Ammoniakoxydation herrührenden Gasen schon vorhanden waren, mit Ausnahme
des Teiles, welcher in den vorhergehenden Operationen schon kondensiert worden ist in
Form von HNO3 bzw. HNO2.
Die Menge unter a wird entnommen und in der beschriebenen Weise im Waschturm wieder
benutzt, um eine weitere Gasmenge von den Wasser- und Salpetersäuredämpfen bzw. von
den Dämpfen der salpetrigen Säure zu waschen. Diese Menge unter a wird wieder verdampft
und nach den Kühlapparaten geleitet und so fort in sich wiederholendem Kreislauf.
Claims (4)
- -Ansprüche:i. Verfahren zum Trocknen von Stickoxyde enthaltenden Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß man die von der Oxydation des Ammoniaks herrührenden Gase in einem oder mehreren gewöhnlichen Waschtürmen mit flüssigen Stickoxyden wäscht.
- 2. Verfahren zum-Trocknen der nach dem Verfahren nach Anspruch 1 behandelten Gase durch Verfahren und Apparate, die bisher nur für die in dem elektrischen Ofen für die Verbrennung des atmosphärischen Stickstoffs erhaltenen Oxyde vorgeschlagen, erdacht oder gebraucht worden sind.
- 3. Waschung der Gase mit Salpetersäure von nicht über 68 bis 69 Prozent Konzentration, bevor sie in den Turm zum Waschen mit flüssigen Stickoxyden gemäß Anspruch χ geführt werden.
- 4. Verwendung der gemäß Anspruch 2 erhaltenen flüssigen Stickoxyde als Waschflüssigkeit für stickoxydhaltige Gase gemäß Anspruch r.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT164734X | 1920-06-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE364520C true DE364520C (de) | 1922-11-25 |
Family
ID=11148897
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEO12371D Expired DE364520C (de) | 1920-06-12 | 1921-06-11 | Verfahren zum Trocknen von Stickoxyde enthaltenden Gasen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE364520C (de) |
FR (1) | FR536597A (de) |
GB (1) | GB164734A (de) |
-
1921
- 1921-06-09 FR FR536597D patent/FR536597A/fr not_active Expired
- 1921-06-11 DE DEO12371D patent/DE364520C/de not_active Expired
- 1921-06-13 GB GB16248/21A patent/GB164734A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB164734A (en) | 1922-08-03 |
FR536597A (fr) | 1922-05-05 |
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