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Verfahren zur Herstellung von Gliederpuppen. Gegenstand :der Erfindung
sind drei verschiedene, aber miteinander nahe-zusammenhängende Verfahren, um bemalte
Gliederpuppen in mehreren verschiedenen Mustern mittels einer beschränkten Anzahl
von Werkzeugen herzustellen. Gemeinsam sind allen diesen Verfahren die Merkmale,
daß in der Form oder im Umriß verschiedene Einzelglieder in Reihen, jede bestehend
aus einer großen Anzahl gleichgestalteter Stücke, deren Stückform von Reihe zu Reihe
wechselt, roh geformt oder gestanzt, dann die Rohformen gruppenweise mit charakterisierender
Bemalung versehen und schließlich fertigbemalte Einzelglieder zu Puppen zusammengestellt
werden. Die drei Verfahren unterscheiden sich voneinander durch die Art der Auswahl,
die bei j eidem folgenden Arbeitsgang unter den idurch die vorhergehenden Arbeitsgänge
gewonnenen Zwischenerzeugnissen getroffen wird. Diese Auswahl bewirkt eine Beschränkung
der Anzahl einer bestimmten Gattung von benötigten Werkzeugen.
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Handelt es @si.ch um die Ersparung von formgebenden Werkzeugen, insbesondere
Stanzen, so werden im zweiten Arbeitsgang Gruppen von gleichen Rohformen durch charakterisierende
Bemalung mit verschiedenem Gesichtsausdruck oder verschiedener Bekleidung versehen
und mit den fertigbemalten Einzelgliedern Puppen zusammengestellt, deren verschiedener
Charakter ,durch Einzelglieder von gleicher Form, aber verschiedener Bemalung hervorgerufen
wird. Handelt es sich um die Ersparung von Bemalschablonen, so werden im Gegensatz
zum ersten Fall im zweiten Arbeitsgang Gruppen von ungleichen Rohformen durch charakterisierende
Bemalung mit gleichem Gesichtsausdruck oder gleicher Bekleidung versehen
und
dann mit den fertigbemalten Einzelgliedern: Puppen zusammengestellt, deren verschiedener
Charakter durch Einzelglieder von ungleicher Form, jedoch gleicher Bemalung hervorgerufen
wird. Wird schließlich die Ersparung von Einordnungsvorrichtungen angestrebt, so
werden im zweiten Arbeitsgang Gruppen von ungleichen Rohformen gleichen Greifstellenabatand'es
durch charakterisierende Bemalung mit verschiedenem Gesichtsausdruck oder verschiedener
Bekleidung versehen und dann mit den fertigbemalten Einzelgliedern Puppen zusammengestellt,
deren verschiedener Charakter durch Einzelglieder von ungleicher Form und ungleicher
Bemalung bestimmt und durch die wiederkehrenden gleichen Greifstellenabstände nicht
beeinträchtigt wird.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung dient die Zeichnung, .in welcher
Abb. i und 3 je eine Puppengrundform, Abb. 2 die zu Abb. i gehörige Vorderansicht
ist.
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Abb. 4. ist eine durch andere Zusammenstellung und Bemalung aus den
Gliedern der Puppen nach den Abb. i und 3 gebildete dritte Flachpuppe und Abb. 5
eine vierte Flachpuppe, bei der wiederum die Glieder der Puppen nach den Abb. i
und 3 verwendet und außerdem einige Glieder von anderem Umriß hinzugenommen sind.
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Abb. 6 und 7 zeigen eine Reihe von Gliedern mit verschiedenem Umriß
und gleichem Gel enkachsenabs.tand, Abb.8 und 9 Glieder mit verschiedenem Umriß
und gleichem Abstand eines Gelenkes von einem gegenüberliegenden Einsprung, Abb.
io und i1, ferner 12 und 13 Glieder mit verschiedenem Umriß bei gleichem Abstand
einander gegenüberliegender Umrißstellen.
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Abb. 14 bis 17 erläutern nie Gesichtspunkte, nach welchen solche wiederkehrende
Abstände bestimmt werden.
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Abb. i zeigt einen Offizier und Abb. 3 einen Soldaten mit Oberarmen
i, Unterarmen 2 von gleichem Umriß, hingegen sind die Umrisse des Rumpfes 3a, des
Oberschenkels 4a und des Unterschenkels 5', auch des Kopfes 6a beim Offizier
anders als die Umrisse der entsprechenden Teile 3b, q.b, 5b und 6b beim Soldaten.
Abb. q. stellt einen Wanderer dar, dessen Oberarme i und Unterarme 2 nit d en entsprechenden
Gliedern des Offiziers ind des Soldaten übereinstimmen, während iie Oberschenkel
d.a und die Unterschenzel5a hinsichtlich ihrer Stanzumrisse vom Dffizier und der
Kopf 6b unid der Rumpf 3b cm Soldaten entnommen sind. Alle Glieder :ind entsprechend
dem Charakter, den jede Flachpuppe darstellt, erst nach Fertigstellung des Stanzumrisses
bemalt.
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Aufsteckbare, anhängbare oder festklemmbare Zubehörteile, z. B. die
Mützen 7 oder 8, der Hut 9, der Säbel i o, die Guitarre i i, der Rucksack
12 und -der Stock 13, :sind, ebenfalls Sem darzustellenden Charakter entsprechend
bemalt, jeder Puppe beigegeben.
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Die Puppe nach Abb. 5 stellt ein Mädchen als Warndervogel dar, bei
welcher Oberarme i, Unterarme 2, Oberschenkel 4.11 und Unterschenkel 5d hinsichtlich
ihrer Stanzumrisse mit denen des Offiziers übereinstimmen, während für den Kopf
60 unid den Rumpf 3c Glieder mit besonderen Stanzumrissen hinzugefügt sind. Hingegen
stimmt der Rucksack 12 mit dem des Wanderers überein, während die Mandoline 14 ein
der Mädchenpuppe eigentümlicher Zubehörteil sein kann.
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Zur Herstellung solcher Puppen werden beispielsweise Reihen von Oberarmen
i durch Stanzen geformt, dann diese gestanzten Oberarme in Gruppen, d. h. in Teilen
der Stanzreihen, charakteristisch bemalt, so daß die bemalten Oberarme der verschiedenen
Gruppen der Reihe nach den Oberarm eines Offiziers, eines Soldaten, eines Wanderers,
eines Mädchens usw. darstellen:, und schließlich werden aus solchen fertigbemalten
Einzelgliedern die Puppen zusammengestellt.
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Um die geformten Glieder in geordneter Lage unter die Bernalschablone
zu bringen, sind Ordnungsmittel vorgesehen, und zwar bestehen diese bei den geformten
Einzelstühken in wiederkehrenden, gleichen Greifstellenabständen. Bei den Rümpfen
3a, 3b, 3c dienen als Greifstellen ,die Nietlöcher 15 und 16 beim Schulter- und
beim Hüftgelenk. Den gleichen Greifstellenabständen entsprechen auf einer Unterlagplatte
17 in gleichen Abständen angebrachte Paare von Greiforganen, z. B. Stifte 18 (Abb.6
und 7).
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Abb. 7 läßt bei Iden Rümpfen 3a, 3b erkennen, daß ungleichgeformte
Einzelstücke mittels der nämlichen Schablone gleichbemalt werden, soweit nämlich
das Muster der Schablone in das Innere des Umrisses des zu bemalenden Einzelstückes
fällt. Der über den Umriß hinausfallende Teil des Schablonenmusters ist unwirksam,
wodurch aber der Charakter der Bemalung nicht beeinträchtigt wird.
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Die Greifstellenabstände können auch durch ein Nietgelenkloch fgi
,am einen: Ende und einen Einsprung 1911 eines Einzelstückes bestimmt sein (Abb.
8 und 9).
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Bei Gliedern mit einem Nietloch i9 am einen Ende können als Greifstellen
zwei einander gegenüberliegende Punkte 2o, 21 des Umrisses -dienen, so @daß solche
Glieder auf Einzelstifte 18 einer Unterlagplatte zwischen
zwei als
Greiforgane dienende Leisten 22 untergebracht werden, wie dies für die mit Halsansatz
versehenen Köpfe 6 in den Abb. io und ii dargestellt ist. Schließlich können auch
urigelochte Glieder, z. B. die Köpfe 61z und die Oberschenkel q° so durchgebilidet
sein, daß die einander gegenüberliegenden Enden 23, 24 als Greifstellen dienen und
somit zwischen,den als Greiforgane benutzten Paaren von Leisten 226 auf einer Unterlagplatte
17 aufgereiht werden können (Abb. 12 und 13).
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Zur Beschränkung der Anzahl der vorrätig zuhaltenden mit Stiften 18
besetzten Aufreihplatten 17 können die Stifte so in Parallelogrammen oder noch besser
in Rechtecken angeordnet sein, daß die kurzen und die langen Parallelogramm- bzw.
Rechteckseiten und außerdem die Diagonalen drei verschieden abgestufte Maße ergeben,
denen entsprechend die Abstände zwischen Nietlochpaaren oder auch zwischen einem
Nietloch und einem Einsprung der Glieder gewählt werden.
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Beispielsweise sind in Abb. 14 drei völlig gleiche Aufreihplatten
übereinander gezeichnet. In der ersten Platte sind: Oberarme i einer kleinen Puppe
auf Paare von 'überein-@ander befindlichen Stiften, :in .der zweiten Oberschenkel
qt einer größeren Puppe auf Paare von nebeneinander befindlichen Stiften und in
der dritten Reihe Unterarmglieder 2 -auf Paare von diagonal zueinander angeordneten
Stiften 18 aufgereiht. Damit dies bei Verwendung runder abgestufter Maße und bei
rechteckiger Anordnung der Stifte möglioh ist, werden als Grundmaße pythagoreische
Zahlengruppen gewählt, z. B. 30, 4o,_ 5o mm, also runde Maße mit drei ungleichen
Zahlen, deren größte in das Quadrat erhoben gleich der Summe der Quadrate der beiden
kleineren ist. In Abb.16 sind die nach solchen Grundmaßen ausgestalteten -Glieder
in gleicher Längsrichtung nebeneinandergelegt, in Abb. 17 sind sie in ihrer Ordnungslage
in größerem Maßstabe herausgezeichnet.