DE3640658A1 - Kristallines p-dioxanon/glycolid copolymeres und daraus hergestellte chirurgische vorrichtungen - Google Patents
Kristallines p-dioxanon/glycolid copolymeres und daraus hergestellte chirurgische vorrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft kristalline Copolymere aus p-Dioxanon
und Glycolid, ein Verfahren zur Herstellung dieser
Copolymeren und chirurgische Vorrichtungen, wie z. B.
schnell absorbierbares Monofilament-Nahtmaterial und Ligaturen
mit großer Nachgiebigkeit, die daraus hergestellt
wurden.
Chirurgische Vorrichtungen, insbesondere absorbierbare
Monofilament-Nahtmaterialien und Ligaturen und Gefäß- oder
Wundklammern, die aus p-Dioxanon-Homopolymerem hergestellt
wurden, sind wertvolle Handelsartikel. Ziel der vorliegenden
Erfindung ist es, p-Dioxanon-Polymere zur Verfügung zu
stellen, die Eigenschaften aufweisen, die verschieden von
denjenigen Polymeren sind, die als Homopolymere erhalten
werden können. Die vorliegende Erfindung stellt damit ein
Verfahren zur Verfügung, den Nutzen von p-Dioxanon-Polymeren
zu vergrößern.
P-Dioxanon-Polymere sind von Doddi et al. in US-PS
40 52 988 beschrieben, worin auch Nahtmaterialien und
andere chirurgische Vorrichtungen, die aus einem derartigen
Polymeren hergestellt wurden, beschrieben und beansprucht
werden. In dem die Spalte 8 und Spalte 9
überbrückenden Absatz des Patents von Doddi et al. wird
offenbart, daß Glycolid mit p-Dioxanon copolymerisiert
werden kann, um absorbierbare Nahtmaterialien herzustellen.
Chirurgische Fäden wie Nahtmaterialien und Ligaturen aus
p-Dioxanon-Homopolymeren sind im Handel in Form von
Monofilamenten erhältlich. Eine der wünschenswerten Eigenschaften
eines Monofilament-Nahtmaterials ist die Kombination
von hoher Festigkeit (in Form von gerader Zugfestigkeit
und Knotenzugfestigkeit) und guter Nachgiebigkeit
oder Geschmeidigkeit. Chirurgische Fäden aus p-Dioxanon-
Homopolymeren werden von Chirurgen als ziemlich steif und
drahtig angesehen.
Einer der wertvollen Vorzüge der
vorliegenden Erfindung liegt darin, daß die p-Dioxanon-Polymere
zur Verfügung stellt, die geschmeidiger als
p-Dioxanon-Homopolymeres sind, wodurch der Nutzen von
p-Dioxanon-Polymeren wesentlich erhöht wird.
Bei den erfindungsgemäßen Polymeren handelt es sich um
bestimmte kristalline Copolymere aus p-Dioxanon und
Glycolid, die die Eigenschaften der schnellen Absorbierbarkeit
von Glycolid-Copolymeren mit der viel besseren
Geschmeidigkeit von Poly-p-Dioxanon verbinden. Erfindungsgemäß
werden außerdem sterilisierbare chirurgische
Vorrichtungen, die aus diesen Copolymeren hergestellt
wurden, zur Verfügung gestellt, wobei es sich vorzugsweise
um Monofilament-Nahtmaterialien und Ligaturen handelt, die
eine vorteilhafte Kombination von hoher Festigkeit,
schneller Absorbierbarkeit und hervorragender Geschmeidigkeit
(gemäß einem niedrigen Elastizitätsmodul) aufweisen.
Andere nützliche chirurgische Vorrichtungen, die durch die
Erfindung zur Verfügung gestellt werden, sind u. a. Teile
von chirurgischen Klammern, röhrenförmige Strukturen wie
z. B. Hüllen mit kleinen Durchmessern für Nerven und kleine
Gefäßanastomosen sowie Stoffe, die gewebte oder gestrickte
röhrenförmige Strukturen einschließen.
Erfindungsgemäß wird außerdem ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Copolymeren zur Verfügung
gestellt, daß auf die Weise durchgeführt wird, daß
Glycolid zu einem Gemisch aus p-Dioxanon-Homopolymerem und
p-Dioxanon-Monomerem gegeben wird und das erhaltene
Reaktionsgemisch einer erhöhten Temperatur für eine
Zeitspanne ausgesetzt wird, die ausreicht, um ein Copolymeres
aus p-Dioxanon und Glycolid herzustellen.
Zusätzlich zu dem Patent von Doddi et al. (das die
Anmelderin als den der vorliegenden Erfindung am nächsten
kommenden Stand der Technik ansieht) ist eine Reihe von
anderen Patenten bezüglich der Beschreibung der Herstellung
von absorbierbaren Polymeren durch die aufeinanderfolgende
Zugabe von Monomeren relevant. Bei diesen
Patenten handelt es sich um die US-PS 41 37 921 und
41 57 437 von Okuzumi et al. sowie die US-PS 42 43 775 und
43 00 565 von Rosensaft et al.
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung eingehend
beschrieben.
Die günstigste Durchführungsweise für das erfindungsgemäße
Verfahren besteht darin, zuerst eine Schmelzpolymerisation
des p-Dioxanon-Monomeren durchzuführen, um ein Gemisch von
Poly-p-Dioxanon-Homopolymerem und p-Dioxanon-Monomerem
herzustellen und dann dieses Gemisch für die Umsetzung mit
Glycolid zu verwenden. Diese Homopolymerisation wird in
Anwesenheit einer katalytisch wirkenden Menge eines
geeigneten metallhaltigen Katalysators, z. B. Zinn(II)-
octoat durchgeführt. Typische Katalysatoranteile liegen
für das molare Verhältnis von Monomer:Katalysator im
Bereich von ungefähr 10.000:1 bis ungefähr 60.000:1, und
vorzugsweise von ungefähr 15.000:1 bis ungefähr 40.000:1.
Die Polymerisation wird in Anwesenheit eines Initiators,
wie z. B. eines Alkanols, eines Glycols, einer Hydroxysäure
oder eines Amins durchgeführt. Spezifische veranschaulichende
Beispiele für solche Initiatoren sind u. a. 1-Dodecanol,
Diethylenglycol, Glycolsäure, Milchsäure, Ethanolamin
u. ä. Typische Anteile des Initiators liegen im
molaren Verhältnis Monomeres/Initiator von ungefähr 500:1
bis ungefähr 1800:1. Die Polymerisation von p-Dioxanon
wird bei erhöhten Temperaturen in einer inerten Atmosphäre
für eine Zeitspanne durchgeführt, die ausreicht, ein
Gemisch aus p-Dioxanon-Homopolymerem und p-Dioxanon-Monomerem
herzustellen. Typische Reaktionstemperaturen für die
Polymerisation liegen im Bereich von ungefähr 100°C bis
ungefähr 130°C und vorzugsweise von ungefähr 110°C. Die
Polymerisationsreaktion wird durchgeführt, bis zwischen
dem Polymeren und Monomeren ein Gleichgewicht erreicht
wird. Das ist normalerweise der Fall, wenn der Gewichtsanteil
des Monomeren ungefähr 15 bis 30% beträgt, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Monomeren und des Polymeren. In
Abhängigkeit von der Temperatur beträgt die Reaktionszeit
normalerweise ungefähr 4 bis ungefähr 8 Stunden. Bei der
bevorzugten Temperatur von ungefähr 110°C beträgt die
Reaktionstemperatur normalerweise 5 bis 6 Stunden.
Im nächsten Schritt wird Glycolid zu dem Gemisch aus
p-Dioxanon-Homopolymerem und -Monomerem gegeben, worauf
das erhaltene Reaktionsgemisch erhöhten Temperaturen für
eine Zeitspanne ausgesetzt wird, die ausreicht, das
erfindungsgemäße, aus Segmenten bestehende Copolymere
herzustellen. Nach einer allgemeinen Regel wird die
Reaktionstemperatur für diese Polymerisation im Bereich
von ungefähr 120°C bis ungefähr 180°C, vorzugsweise von
120°C bis 150°C liegen. Bei Reaktionstemperaturen in
diesem Bereich wird die Polymerisation in einer Zeitspanne
von ungefähr 1 bis ungefähr 4 Stunden beendet sein.
Der Anteil an Glycolid, der zu dem Gemisch aus p-Dioxanon-
Homopolymerem und -Monomerem gegeben wird, beträgt
normalerweise ungefähr 3 bis ungefähr 25 Gew.-% und
vorzugsweise ungefähr 5 bis ungefähr 20 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches (d. h. bezogen
auf das Gesamtgewicht von Glycolid, p-Dioxanon-Homopolymerem
und p-Dioxanon-Monomerem).
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Herstellung
des erfindungsgemäßen Copolymeren.
In einen feuergetrockneten 250-ml-Zweihalsrundkolben wurden
unter Stickstoffatmosphäre 95 g (0,9306 Mol) p-Dioxanon,
0,266 ml 1-Dodecanol und 0,0984 ml Zinn(II)-octoat
(0,33 molare Lösung in Toluol) gegeben. Der Inhalt des
Reaktionskolbens wurde ungefähr 16 Stunden lang bei
Raumtemperatur im Hochvakuum aufbewahrt. Der Kolben wurde
mit einem feuergetrockneten mechanischen Rührer und mit
einem Adapter mit einem Schlauchanschluß verbunden. Das
Reaktionsgefäß wurde dreimal mit Stickstoff gespült, bevor
es mit Stickstoff gefüllt wurde. Das Reaktionsgemisch
wurde auf 110°C erhitzt und 5 Stunden bei dieser
Temperatur gehalten. Eine Probe dieses Polymeren (I.V. =
1,21 dl/g) wurde entnommen und 5 g (0,04308 Mol) Glycolid
wurden zugegeben. Die Temperatur wurde während der
nächsten 15 Minuten auf 140°C erhöht und eine Stunde lang
in dieser Höhe gehalten. Die Temperatur des Ölbads wurde
auf 90°C erniedrigt und ungefähr 65 Stunden lang bei
dieser Temperatur gehalten. Das Polymere wurde isoliert,
gemahlen und 48 Stunden lang bei 80°C und 13 Pa (0,1 mm
Hg) getrocknet, um nicht umgesetztes Monomeres zu entfernen.
Ein Gewichtsverlust von 13,7% wurde beobachtet. Das
erhaltene Polymere wies einen durch ein Heiztischmikroskop
ermittelten Schmelzbereich von 96 bis 100°C und eine
Eigenviskosität (inherent viscosity "IV") von 1,63 dl/g
auf. Wenn nicht anders angegeben, wurden alle aufgeführten
Eigenviskositätswerte bei 25°C in Hexafluorisopropylalkohol
bei einer Konzentration von 0,1 g/dl bestimmt.
In einen feuergetrockneten 250-ml-Zweihalsrundkolben wurden
unter Stickstoffatmosphäre 90 g (0,8816 Mol) p-Dioxanon,
0,26 ml 1-Dodecanol und 0,098 ml Zinn(II)-octoat
(0,33 molare Lösung in Toluol) gegeben. Der Inhalt des
Reaktionskolbens wurde ungefähr 16 Stunden lang bei
Raumtemperatur im Hochvakuum aufbewahrt. Der Kolben wurde
mit einem feuergetrockneten mechanischen Rührer und mit
einem Adapter mit einem Schlauchanschluß verbunden. Das
Reaktionsgemisch wurde unter einem Stickstoffstrom auf
110°C erhitzt und 5 Stunden bei dieser Temperatur
gehalten. Eine Probe dieses Polymeren wurde entnommen und
10 g (0,0862 Mol) Glycolid wurden zugegeben. Die Temperatur
wurde während der nächsten 10 Minuten auf 160°C erhöht
und eine Stunde lang in dieser Höhe gehalten. Die
Temperatur des Ölbads wurde auf 85°C erniedrigt und
ungefähr 65 Stunden lang in dieser Höhe gehalten. Das
Polymere wurde isoliert, gemahlen und 48 Stunden lang bei
80°C und 13 Pa (0,1 mm Hg) getrocknet, um nicht umgesetztes
Monomeres zu entfernen. Ein Gewichtsverlust von 13,8%
wurde beobachtet. Das erhaltene Polymere wies einen
Schmelzbereich (ermittelt durch ein Heiztischmikroskop)
von 100 bis 105°C, bei 25°C eine Eigenviskosität von 1,44 dl/g,
eine T g (ermittelt durch DSC) von -8°C, eine T m
(ermittelt durch DSC) von 97°C, eine Kristallinität
(ermittelt durch Röntgenbeugung) von 45% und ein durch
NMR ermitteltes molares Verhältnis PDO/PG von 87,3/12,7
auf. (Bei dem molaren Verhältnis PDO/PG handelt es sich um
das Verhältnis von polymerisiertem p-Dioxanon zu copolymerisiertem
Glycolid in dem Polymeren. Ein Molekül Glycolid
enthält 2 Glycolsäureeinheiten).
In einen feuergetrockneten 250-ml-Zweihalsrundkolben wurden
unter Stickstoffatmosphäre 80 g (0,7836 Mol) p-Dioxanon,
0,217 ml 1-Dodecanol und 0,048 ml Zinn(II)-octoat
(0,33 molare Lösung in Toluol) gegeben. Der Inhalt des
Reaktionskolbens wurde ungefähr 16 Stunden lang bei
Raumtemperatur im Hochvakuum aufbewahrt. Der Kolben wurde
mit einem feuergetrockneten mechanischen Rührer und einem
Adapter mit einem Schlauchanschluß verbunden. Das Reaktionsgemisch
wurde unter einem Stickstoffstrom auf 110°C
erhitzt und 5 Stunden lang bei dieser Temperatur gehalten.
Eine Probe dieses Polymeren wurde entnommen und 20 g
(0,1723 Mol) Glycolid wurden zugegeben. Die Temperatur
wurde auf 140°C erhöht und eine Stunde lang bei diesem
Wert gehalten. Die Temperatur des Ölbads wurde während der
nächsten 10 Minuten auf 160°C erhöht und ungefähr 40 Minuten
lang bei diesem Wert gehalten. Das Polymere wurde
isoliert, gemahlen und 48 Stunden lang bei 80°C und 13 Pa
(0,1 mm Hg) getrocknet, um nicht umgesetztes Monomeres zu
entfernen. Ein Gewichtsverlust von 6,4% wurde beobachtet.
Das erhaltene Polymere wies einen durch ein Heiztischmikroskop
ermittelten Schmelzbereich von 95 bis 100°C, eine
Eigenviskosität von 1,64 dl/g und eine Kristallinität von
40% auf. Die durch DSC ermittelte T g hatte den Wert -2°C
und die T m hatte den Wert 125°C, mit einem Hinweis auf
eine zweite T m bei 193°C. Das molare Verhältnis PDO/PG
wurde durch NMR als 82/7/17,3 ermittelt.
Bei der Herstellung von Fasern, insbesondere chirurgischen
Fäden, werden die Copolymeren durch eine Spinndüse in
konventioneller Weise dem Schmelzextrudieren unterworfen,
wodurch ein oder mehrere Fäden gebildet werden. Die
Herstellung wird gemäß dem nachstehend beschriebenen
allgemeinen Verfahren durchgeführt.
Die Extrusion der erfindungsgemäßen Copolymeren wurde
unter Verwendung eines INSTRON Kapillarrheometers durchgeführt.
Die Copolymeren wurden in die vorgeheizte (80°C bis
90°C) Extrusionskammer gegeben und nach einer Verweildauer
von 9 bis 12 Minuten bei der Extrusionstempertur mit
einer Preßkolbengeschwindigkeit von 2 cm/min. durch eine
1,016 mm (40 mil) Düse (L/D = 24,1) gepreßt. Obwohl
Extrusionstemperaturen sowohl vom T m Wert des Polymeren
als auch von der Schmelzviskosität des Materials bei einer
gegebenen Temperatur abhängen, führt die Extrusion der
vorliegenden Copolymeren bei Temperaturen von ungefähr 10
bis 75°C über dem T m -Wert normalerweise zu zufriedenstellenden
Ergebnissen. Die Extrusionstemperaturen der in den
Beispielen beschriebenen Copolymeren hatten Werte von 120
bis 250°C. Das Extrusionsprodukt wurde typischerweise mit
einer Geschwindigkeit von 7,3 m/min. (25 feet/minute) in
ein Eiswasserabschreckbad aufgenommen, obwohl gelegentlich
auch andere Badtemperaturen und Aufnahmegeschwindigkeiten
angewandt wurden. Anstelle des INSTRON Kapillarrheometers
können Schnecken-Extruder oder ähnliche Vorrichtungen
verwendet werden.
Die extrudierten Fäden werden anschließend in einem ein-
oder mehrstufigen Streckungsprozeß ungefähr 6-fach bis
7-fach gestreckt, um molekulare Orientierung zu erreichen
und die Zugfestigkeit erhöhen. Der Streckungsprozeß wird
folgendermaßen durchgeführt:
Das Extrusionsprodukt (Durchmesserbereich 0,4064 bis
0,508 mm) wird mit einer Eingabegeschwindigkeit von
1,2 m/min. durch Laufwalzen in ein erwärmtes Glyzerinstreckbad
geleitet. Die Temperatur des Streckbades kann
zwischen ungefähr 25 bis 90°C liegen. Bei den erfindungsgemäßen
Beispielen werden Temperaturen zwischen 49 und
58°C angewendet. Die Streckungsrate kann in dieser ersten
Streckungsstufe 3-fach bis ungefähr 7-fach sein. Bei den
erfindungsgemäßen Beispielen werden in der ersten Stufe
Streckungsraten von 4-fach bis 5,5-fach angewendet. Die
teilweise gestreckten Fasern werden anschließend über eine
zweite Laufwalzenanordnung in ein Glyzerinbad (2. Stufe)
mit einer Temperatur zwischen 50 und 95°C geleitet. Bei
den erfindungsgemäßen Beispielen werden in der zweiten
Stufe Streckungstemperaturen von 70 bis 75°C angewendet.
In dieser zweiten Stufe werden bis zu 2-fache Streckungsraten
angewendet, aber in den Beispielen wurden Raten von
1,2-fach bis 1,6-fach angewendet. Die Faser wird durch
Waschwasser geleitet, auf eine Spule aufgewickelt und
getrocknet. Anstelle eines Teils oder aller Glyzerinstreckbäder
kann eine Anordnung von heißen Laufwalzen
verwendet werden. Die erhaltenen orientierten Fäden weisen
eine hohe gerade Zugfestigkeit und eine hohe Knotenzugfestigkeit
auf.
Die Stabilität in den Abmessungen und die Beibehaltung der
Zugfestigkeit der orientierten Fäden in vivo kann durch
die Durchführung einer Temperierungsbehandlung mit den
Fäden erhöht werden. Die optimale Behandlung besteht
darin, daß die gestreckten Fäden auf eine Temperatur von
ungefähr 40 bis 90°C, vorzugsweise ungefähr 60 bis 80°C
erhitzt werden, während die Fäden festgehalten werden, um
ein Schrumpfen des Materials zu vermeiden. Dieses Verfahren
kann mit Fäden begonnen werden, die gerade gestreckt
werden, oder nach bis zu 20% Schrumpfung, bevor die Fäden
festgehalten werden. Die Fäden werden den Temperierungstemperaturen
in Abhängigkeit von der Temperatur und den Verfahrensbedingungen
ein paar Sekunden bis zu mehrere
Tage oder länger ausgesetzt. Im allgemeinen führt eine bis
zu ungefähr 24 Stunden dauernde Temperierung bei 60 bis
80°C bei den erfindungsgemäßen Copolymeren zu zufriedenstellenden
Ergebnissen. Die optimale Temperierungszeit und
-temperatur für die maximale Beibehaltung der Festigkeit
und Stabilität der Abmessungen in vivo wird für jede
Faserzusammensetzung leicht durch einfache Versuche ermittelt.
Aus den auf diese Weise hergestellten Fäden können
Nahtmaterialien oder Ligaturen hergestellt, diese mit
chirurgischen Nadeln versehen, abgepackt und durch bekannte
Verfahren sterilisiert werden.
Die charakteristischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Fäden werden leicht durch gebräuchliche Testverfahren
ermittelt. Die hier aufgeführten Dehnungseigenschaften
(d. h. die gerade Zugfestigkeit und die Knotenzugfestigkeit,
das Elastizitätsmodul und die Dehnung) wurden mit
einem INSTRON Dehnungstester bestimmt. Falls nicht anders
angegeben, wurden Werte für die folgenden Parametergrößen
der geraden Zugfestigkeit, Knotenzugfestigkeit, Bruchdehnung
und des Elastizitätsmoduls bestimmt:
Die gerade Zugfestigkeit wird berechnet, indem die
Bruchkraft durch die ursprüngliche Querschnittsfläche der
Fasern geteilt wird. Die Dehnung beim Bruch wird direkt
von der Dehnungskurve der Probe durch Zuweisung von 4 bis
1/6% pro cm der horizontalen Abweichung abgelesen.
Das Elastizitätsmodul wird anhand der Steigung der
Dehnungskurve der Probe im linearen Elastizitätsbereich
folgendermaßen berechnet:
R ist der Winkel zwischen der Steigungsachse und der
Horizontalen, XS ist die ursprüngliche Querschnittsfläche
der Faser, SL ist der Skalenwert der Belastung, XH ist die
Zugstangengeschwindigkeit, CS ist der Diagrammvorschub und
GL ist die Meßlänge. SL kann so gewählt werden, daß R nahe
45° ist.
Die Knotenzugfestigkeit einer Faser wird in gesonderten
Versuchen bestimmt. In den Testgegenstand wird ein
chirurgischer Knoten geschlagen, wobei der Faden einmal um
eine flexible Röhre mit einem inneren Durchmesser von
6,35 mm (1/4 ″) und einer Wandstärke von 1,6 mm (1/16 ″)
belegt wird. Bei dem chirurgischen Knoten handelt es sich
um einen Kreuzknoten, bei dem das freie Ende zuerst
zweimal statt einmal durch die Schlinge gelegt wird und
die Enden angezogen werden, so daß ein Einzelknoten auf
einen zusammengesetzten Knoten gesetzt ist. Der erste
Knoten wird begonnen, indem das linke Ende über das rechte
Ende geschlagen wird, und der Knoten wird durch ausreichende
Zugfestigkeit gut gefestigt.
Das Gebilde wird in dem INSTRON Dehnungstester plaziert,
so daß der Knoten sich ungefähr in der Mitte zwischen den
Klemmen befindet. Die Knotenzugfestigkeit wird berechnet,
indem die benötigte Zerreißkraft durch die ursprüngliche
Querschnittsfläche der Faser geteilt wird.
Die Zugfestigkeitswerte und Elastizitätsmodulen (Y.M.)
werden in Pascal (Pa) angegeben.
Die in den Beispielen 1 bis 3 beschriebenen Copolymeren
wurden unter Bildung von Monofilamenten extrudiert. Die
Bedingungen für die Orientierung sind in Tabelle I
angegeben und die Zugfestigkeitseigenschaften dieser
Copolymeren sind in Tabelle II zusammengefaßt.
In einen feuergetrockneten 250-ml-Zweihalsrundkolben wurden
unter Stickstoffatmosphäre 90 g (0,8816 Mol) p-Dioxanon,
0,055 ml Diethylenglycol und 0,098 ml Zinn(II)-octoat
(0,33 molare Lösung in Toluol) gegeben. Der Inhalt des
Reaktionskolbens wurde ungefähr 16 Stunden lang bei
Raumtemperatur im Hochvakuum aufbewahrt. Der Kolben wurde
mit einem feuergetrockneten mechanischen Rührer und mit
einem Adapter mit einem Schlauchanschluß verbunden. Das
Reaktionsgemisch wurde unter einem Stickstoffstrom auf
110°C erhitzt und 5 Stunden auf dieser Temperatur
gehalten. Eine Probe dieses Polymeren wurde entnommen
(I.V. 1,16 dl/g) und 10 g (0,0862 Mol) Glycolid wurden
zugegeben. Die Temperatur wurde während der nächsten 10 Minuten
auf 160°C erhitzt und eine Stunde bei diesem Wert
gehalten. Die Temperatur des Ölbads wurde auf 85°C
erniedrigt und ungefähr 65 Stunden bei dieser Temperatur
gehalten. Das Polymere wurde isoliert, gemahlen und 48 Stunden
lang bei 80°C und 13 Pa (0,1 mm Hg) getrocknet, um
nicht umgesetztes Monomeres zu entfernen. Ein Gewichtsverlust
von 16,8% wurde beobachtet. Das erhaltene Polymere
wies einen durch ein Heiztischmikroskop ermittelten
Schmelzbereich von 94 bis 99°C und eine Eigenviskosität
von 1,88 dl/g auf.
Das Copolymere von Beispiel 7 wurde auf normale Weise
durch eine Düse dem Schmelzextrudieren unterworfen. Das
erhaltene Extrusionsprodukt wurde in zwei Stufen (5-fach
bei 52°C; 1,3-fach bei 72°C) 6,5-fach gestreckt und ohne
Schrumpfung 12 Stunden lang bei 60°C wärmebehandelt. Die
wärmebehandelten Einzelfäden wiesen die folgenden physikalischen
Eigenschaften auf:
gerade Zugfestigkeit61 · 107Pa (88 KPSI)
Knotenzugfestigkeit34 · 107Pa (55 KPS)
Dehnung, %30%
Elastizitätsmodul141 · 107Pa (204 KPSI)
In Vitro BSR
4 Tage/50°C/7,27 pH34%
4 Tage/50°C/7,27 pH34%
In ein sorgfältig getrocknetes, mechanisch gerührtes 5,7 l
(1,5 Gallonen) Reaktionsgefäß aus rostfreiem Stahl wurden
1.800 g (17,632 Mol) p-Dioxanon, 3,96 ml 1-Dodecanol und
1,955 ml Zinn(II)-octoat (0,33 molare Lösung in Toluol)
gegeben. Der Inhalt des Reaktionsgefäßes wurde ungefähr 16 Stunden
lang bei Raumtemperatur im Hochvakuum aufbewahrt.
Das Reaktionsgefäß wurde mit Stickstoff gespült und
gefüllt. Das Reaktionsgemisch wurde auf 100°C erhitzt und
ungefähr 6 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Eine
Probe des Polymeren wurde entnommen und 200 g (1,723 Mol)
Glycolid wurden zugegeben. In Beispiel 9 wurde die
Temperatur auf 140-150°C erhöht und ungefähr 45 Minuten
auf diesem Wert gehalten; in Beispiel 10 wurde die
Temperatur auf ungefähr 120°C erhöht und ungefähr 1 Stunde
auf diesem Wert gehalten. Die Polymeren wurden isoliert,
gemahlen und getrocknet, um nicht umgesetztes Monomeres zu
entfernen. Die Eigenschaften der Polymeren und Fasern aus
diesen Beispielen sind nachstehend in Tabelle III angegeben.
Die extrudierten Fasern von Beispiel 9 wurden
siebenfach gestreckt (5-fach bei 49°C, anschließend
1,4-fach bei 72°C) und die extrudierten Fasern aus
Beispiel 10 wurden 6,75-fach gestreckt (5-fach bei 53°C,
1,35-fach bei 70°C).
Die Beibehaltung der Zerreißfestigkeit (BSR) einer Faser in
vivo wird dadurch bestimmt, daß 2 Stränge der Faser
jeweils in die Rückenunterhaut einer Anzahl von
Long-Evans Ratten eingepflanzt werden. Die Anzahl der
verwendeten Ratten hängt von der Anzahl der Implantationsperioden
ab. Die Verwendung von 4 Ratten pro Periode
ergibt eine Summe von acht (8) Beispielen für jede
Periode. So werden 16, 24 und 32 Abschnitte jeder Faser
in 2, 3 oder 4 Implantationsperioden eingepflanzt. Die
Dauer der in vivo Einpflanzung beträgt 7, 14, 21 oder 28 Tage.
Das Verhältnis des Mittelwerts von 8 Bestimmungen
der Zerreißfestigkeit (durchgeführt mit einem INSTRON
Dehnungstester und mit den folgenden Parametergrößen: eine
Meßlänge von 2,54 cm (1″), ein Diagrammvorschub von 2,54 cm/min.
(1″/min.) und eine Zugstangengeschwindigkeit von
2,54 cm/min. (1″/min.)) bei jeder Periode zu dem Mittelwert
(von 8 Bestimmungen), der für die Fasern vor ihrer
Implantation erhalten wurde, ergibt seine Zerreißfestigkeitsbeibehaltung
für diesen Zeitraum.
Der in vivo Absorptionstest wird folgendermaßen durchgeführt:
Für jede Untersuchungsperiode werden zwei 2-cm-Abschnitte
der Probefläden in den rechten und linken Gesäßmuskel von
zwei weiblichen Ratten eingepflanzt. Durch dieses Verfahren
wird ein Gesamtpotential von 8 Querschnitten pro
Periode erhalten, wobei die Perioden eine Dauer von 5, 91,
119, 154 und 210 Tagen haben.
Die Implantate werden nach den angegebenen Intervallen
zurückgewonnen und in gepuffertem Formalin fixiert.
Querschnitte der Muskeln werden angefertigt, mit H
eingefärbt und mit einem Mikroskop untersucht. Gewebeveränderungen
und der Durchmesser des verbliebenen Fadens
werden bestimmt. Der Fadendurchmesser nach 5 Tagen wird
als 100% Bezugspunkt für die Bestimmung der nach den
längeren Perioden verbliebenen prozentualen Querschnittsflächen
verwendet.
In einen sorgfältig getrockneten, mechanisch gerührten 38 l
(10 Gallonen) Reaktionsbehälter aus rostfreiem Stahl
wurden in einer Stickstoffatmosphäre 10,050 g (98,529 Mol)
p-Dioxanon, 10,95 ml Zinn(II)-octoat-Katalysatorlösung
(0,33 Molar in Toluol), 15,13 g 1-Dodecanol und 11,16 g
D Violett ¢2 Farbstoff gegeben. Der Inhalt des Reaktionsgefäßes
wurde 20 Minuten lang in einem Vakuum von 133,3 Pa
(1 mm Hg) gehalten. Mit trockenem Stickstoff wurde
Druckausgleich hergestellt und der Inhalt des Reaktionsgefäßes
wurde noch einmal weitere 20 Minuten lang einem
Vakuum von mindestens 133 Pa (1 mm Hg) ausgesetzt. Das
Reaktionsgefäß wurde mit Stickstoff gefüllt. Das Reaktionsgemisch
wurde auf 110°C erhitzt. Die Polymerisationszeit
betrug 6 Stunden von dem Zeitpunkt an, zu dem das
Reaktionsgemisch 100°C erreicht hatte. Am Ende der 6 Stunden
dauernden ersten Polymerisationsperiode (IV = 1,23 dl/g,
nicht umgesetzes Monomeres = 22,8%), wurden
1.117 g (9,629 Mol) Glycolid unter einem Stickstoffstrom
in das Reaktionsgefäß gegeben. Die Temperatur wurde auf
ungefähr 145°C erhöht und eine dreiviertel Stunde bei
diesem Wert gehalten. Das Polymere wurde isoliert,
gemahlen, gesiebt und anschließend, um nicht umgesetztes
Monomeres zu entfernen, 10 Stunden lang bei Raumtemperatur
und weitere 32 Stunden lang bei 70°C in einem 93 dm3
(1 Kubikfuß) Vakuumschleudertrockner getrocknet, gefolgt von
einer vierstündigen Abkühlperiode. Eine Zusammenfassung
der Eigenschaften des Polymeren ist in Tabelle IV
angegeben.
I.V.2,18 dl/g
Tg (DSC)-5°C
Tm (DSC)112°C
Kristallinität
(Röntgenbeugung)33%
PDO/PG Molverhältnis
(durch NMR)86,3/13,7
Das Copolymere von Beispiel 11 wurde unter Bildung von
Monofilamenten extrudiert, indem das Copolymere bei 130
bis 160°C geschmolzen wurde, und die Schmelze durch eine
1,5 mm (6 × 10-2″) Kapillare gepumpt wurde, die ein
Verhältnis von Länge zu Durchmesser von 5/1 aufwies. Das
Extrusionsprodukt wurde abgeschreckt, indem es durch ein
Wasserbad geleitet wurde und anschließend in zwei Stufen
auf Rollwalzen gestreckt. Die erste Streckungsstufe wurde
bei Raumtemperatur und Rollwalzen durchgeführt und die
zweite Streckung in einem geheizten Ofen. Einige der
Verfahrensbedingungen von Beispiel 14 sind nachfolgend
angegeben.
Block-/Düsentemperatur (°C)145/139
1. Godet-Geschwindigkeit (m/min)4
gesamte Streckungsrate5,4fach
Ofentemperatur (°C)68
Kristallisierungszeit (min)7-8
Die Fasern kristallisierten bei Raumtemperatur über Nacht
und wurden anschließend in einer Stufe in einem geheizten
Ofen wieder gestreckt. Nach dem erneuten Strecken wurden
die Proben 6 Stunden lang bei 90°C unter Stickstoff mit
0% Relaxation wärmebehandelt.
Die physikalischen Eigenschaften von Fasern aus Beispiel 12
mit einer Größe 2/0 sind nachfolgend aufgeführt und
werden mit typischen Eigenschaften einer im Handel
erhältlichen gefärbten p-Dioxanon-Homopolymeres Monofilamentkontrollprobe
(PDO) verglichen.
Die erfindungsgemäßen Copolymeren weisen lange Sequenzen
von polymerisiertem p-Dioxanon auf, das kovalent an
Copolymerketten von polymerisiertem p-Dioxanon und Glycolid
gebunden ist. Die NMR-Analysen der Copolymeren
bestätigen, daß die Comonomeren kovalent gebunden sind.
Die Röntgenbeugungsanalysen der Copolymeren weisen auf das
Vorliegen von Kristallinität von einer oder mehreren der
Comonomerenarten hin. Sie weisen außerdem darauf hin, daß
Segmente von Monomerenarten vorliegen, die lang genug
sind, um Kristallisierung hervorzurufen. Diese beiden
Analysentechniken stützen die Auffassung, daß es sich bei
den erfindungsgemäßen Copolymeren nicht um statistische
Copolymere handelt (statistische Copolymere sind normalerweise
unbedingt nichtkristallin). Gelpermeations-Chromatographiedaten
zeigen, daß die erfindungsgemäßen Copolymeren
nur eine Molekulargewichtsverteilungskurve aufweisen und
deshalb keine Gemische von 2 oder mehr verschiedenen
Polymeren darstellen.
Gestreckte und orientierte Fäden, die aus den erfindungsgemäßen
Copolymeren hergestellt werden, weisen die
relativ schnellen in vivo Absorptionseigenschaften von
Fäden auf, die aus Polymeren mit einem hohen Gehalt an
polymerisiertem Glycolid hergestellt wurden (obwohl die
erfindungsgemäßen Copolymeren nur einen geringen Anteil an
polymerisiertem Glycolid aufweisen). Trotzdem sind die
erfindungsgemäßen Fäden viel geschmeidiger als Fäden, die
aus Polymeren mit einem hohen Glycolidgehalt hergestellt
wurden. Deshalb können die erfindungsgemäßen Fäden als
chirurgisches Nahtmaterial und Ligaturen in Form von
Monofilamenten verwendet werden. Sie brauchen nicht
geflochten zu werden. Dieser Aspekt wird dadurch verdeutlicht,
daß Fäden aus Glycolidhomopolymerem oder 90/10
Glycolid/Lactid-Copolymeren normalerweise Elastizitätsmodulen
in der Größenordnung von 2 × 106 aufweisen, während
die gestreckten und orientierten Fäden aus den erfindungsgemäß
bevorzugten Copolymeren Elastizitätsmodulen von
weniger als ungefähr 3 × 105 aufweisen, also um Größenordnungen
niedriger liegen.
Zum Vergleich werden in Tabelle VI die in vivo BSR-Werte
von Einzelfäden der Größe 4/0, hergestellt aus den
Copolymeren der Beispiele 9 und 10, die 12 Stunden lang
bei 60°C ohne Entspannung wärmebehandelt wurden, den in
vivo BSR-Werten von geflochtenen Copolymeren der Größe 4/0
aus 90/10 Glycolid/Lactid gegenübergestellt.
Die erfindungsgemäßen Copolymeren können folgendermaßen
charakterisiert werden:
Der Gehalt an polymerisiertem p-Dioxanon beträgt 75 bis 97 Gew.-%;
bei dem Rest handelt es sich um polymerisiertes
Glycolid. Für die bevorzugte Verwendung als chirurgische
Fäden enthalten die Polymeren ungefähr 90 bis 97 Mol-%
polymeres p-Dioxanon; bei dem Rest handelt es sich um
polymerisiertes Glycolid.
Im natürlichen (ungefärbten Zustand) weisen die Copolymeren
einen mit einem Heiztischmikroskop bestimmten
Schmelzpunkt von ungefähr 90 bis 125°C auf. (Die Zugabe
von Farbstoff kann den Schmelzpunkt um ungefähr 5°C
erhöhen).
Im geschmolzenen Zustand weisen die Copolymeren gemäß den
Untersuchungen mit einem optischen Mikroskop eine einzige
Phase auf.
Gemäß den Röntgenbeugungsuntersuchungen weisen die Copolymeren
eine Kristallinität von ungefähr 25 bis 50% auf.
Gemäß der Gelpermeationschromatographie weisen die erfindungsgemäßen
Copolymeren nur eine einzige Molekulargewichtsverleitungskurve
auf; und
I.V. Werte von 1,6 bis 2,6 dl/g.
I.V. Werte von 1,6 bis 2,6 dl/g.
Die Eigenschaften der aus den erfindungsgemäßen Copolymeren
hergestellten Monofilamente hängen von einer Reihe
von Faktoren ab. Beispiele dafür sind u. a. das Molverhältnis
PDO/PG, die Copolymerisationsbedingungen, die
Streckungs- und Wärmebehandlungsbedingungen, das Molekulargewicht
und die Abmessungen der Fäden. Als allgemeine
Regel werden die gestreckten und wärmebehandelten Fäden,
die aus den bevorzugten Copolymeren hergestellt wurden
(die PDO/PG Molverhältnisse von 90/10 bis 97/3 aufweisen),
die folgenden Eigenschaftswerte aufweisen:
gerade Zugfestigkeit48 · 107Pa - 83 · 107Pa (70-120 KPSI)
Knotenzugfestigkeit28 · 107Pa - 55 · 107Pa (40-80 KPSI)
Dehnung, %25-60
Elastizitätsmodul103 · 107Pa - 207 · 107Pa (150-300 KPSI)
In Vivo BSR, %
3 Wochen20-50% 4 Wochen10-30%
3 Wochen20-50% 4 Wochen10-30%
In Vivo Absorption, bis Nullweniger als 4 bis 5
Monate
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung eines kristallinen Copolymeren
aus p-Dioxanon und Glycolid, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gemisch aus p-Dioxanon-Homopolymerem,
p-Dioxanon-Monomerem und Glycolid während einer
Zeitspanne, die ausreicht, um ein kristallines Copolymeres
aus p-Dioxanon und Glycolid herzustellen,
erhöhten Temperaturen ausgesetzt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch
folgende Schritte:
(a) Polymerisation von p-Dioxanon-Monomeren in Anwesenheit einer katalytisch wirksamen Menge eines Polymerisationskatalysators und eines Initiators, wodurch ein erstes Gemisch aus p-Dioxanon-Homopolymerem und p-Dioxanon-Monomeren hergestellt wird; und
(b) Zugabe von Glycolid zu dem ersten Gemisch, wodurch ein zweites Gemisch hergestellt wird, worauf das zweite Gemisch während einer Zeitspanne, die ausreicht, um ein Copolymeres aus p-Dioxanon und Glycolid herzustellen, erhöhten Temperaturen ausgesetzt wird.
(a) Polymerisation von p-Dioxanon-Monomeren in Anwesenheit einer katalytisch wirksamen Menge eines Polymerisationskatalysators und eines Initiators, wodurch ein erstes Gemisch aus p-Dioxanon-Homopolymerem und p-Dioxanon-Monomeren hergestellt wird; und
(b) Zugabe von Glycolid zu dem ersten Gemisch, wodurch ein zweites Gemisch hergestellt wird, worauf das zweite Gemisch während einer Zeitspanne, die ausreicht, um ein Copolymeres aus p-Dioxanon und Glycolid herzustellen, erhöhten Temperaturen ausgesetzt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Gemisch 15 bis 30 Gew.-% p-Dioxanon-Monomeres
enthält, bezogen auf das Gesamtgewicht des
ersten Gemisches.
4. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Glycolid in einer Menge von ungefähr 3 bis
ungefähr 25 Gew.-% verwendet wird, bezogen auf das
Gesamtgewicht von p-Dioxanon und Glycolid, das in den
Schritten (a) und (b) zugegeben wurde.
5. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schritt (b) bei einer Temperatur im Bereich
von ungefähr 120°C bis ungefähr 180°C durchgeführt
wird.
6. Nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestelltes
kristallines Copolymeres aus p-Dioxanon und Glycolid.
7. Nach dem Verfahren gemäß Anspruch 2 hergestelltes
kristallines Copolymeres aus p-Dioxanon und Glycolid.
8. Nach dem Verfahren gemäß Anspruch 3 hergestelltes
kristallines Copolymeres aus p-Dioxanon und Glycolid.
9. Kristallines Copolymeres aus p-Dioxanon und Glycolid,
enthaltend ungefähr 3 bis ungefähr 30 Gew.-% polymerisiertes
Glycolid, wobei der Rest aus polymerisiertem
p-Dioxanon besteht und das Copolymere charakterisiert
ist durch:
eine Eigenviskosität von 1,6 bis 2,6 dl/g;
eine durch ein Heiztischmikroskop bestimmte
Schmelztemperatur von 90 bis 125°C;
eine Kristallinität von 25 bis 50%;
eine einzige Molekulargewichtsverteilungskurve;
und;
eine einzige Phase im geschmolzenen Zustand.
10. Kristallines Copolymeres gemäß Anspruch 9, enthaltend
90 bis 97 Mol-% polymerisiertes p-Dioxanon, wobei der
Rest aus polymerisiertem Glycolid besteht.
11. Gestreckter und orientierter Faden, der aus dem
Segment-Copolymeren gemäß Anspruch 10 besteht.
12. Faden gemäß Anspruch 11 in Form eines Monofilaments.
13. Faden gemäß Anspruch 12 in Form eines sterilen
chirurgischen Nahtmaterials.
14. Einzelfaden gemäß Anspruch 12 mit den folgenden
Eigenschaften:
gerade Zugfestigkeit48-83.107Pa (70-120 KPSI)
Knotenzugfestigkeit28-55.107Pa (40-80 KPSI)
Dehnung, %25-60
Elastizitätsmodul103-207.107Pa (150-300 KPSI)In Vivo BSR, %
3 Wochen20-50% 4 Wochen10-30%In Vivo Absorption, bis Nullweniger als 4 bis 5 Monate
3 Wochen20-50% 4 Wochen10-30%In Vivo Absorption, bis Nullweniger als 4 bis 5 Monate
15. Steriles chirurgisches Nahtmaterial gemäß Anspruch 13,
das an einer Nadel befestigt ist.
16. Chirurgische Vorrichtung, enthaltend das Copolymere
gemäß Anspruch 9.
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