DE3640114A1 - Vorrichtung zum nachweis der wirksamkeit eines desinfektionsprozesses bei anwendung von desinfektionsmitteln in einem waschvorgang - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit deren Hilfe der Nachweis der wirksamen Desinfektion in flüssigen Wasch- und Desinfektionsprozessen erbracht werden kann.

Kleidung, Geräte und Instrumente im ärztlichen Bereich, müssen gewaschen und desinfiziert werden, um Übertragungen von Krankheitserregern auf Patienten zu vermeiden.

Das Waschen und Desinfizieren erfolgt heute vorzugsweise in Waschmaschinen, in denen Kleidung, Geräte und Instrumente verschiedenen Wasch- und Desinfektionsprozessen unterworfen werden.

Um die Wirksamkeit der Desinfektion zu prüfen, bedient man sich bisher hilfsweise der sogenannten Abklatschteste im Anschluß an die abgelaufenden Wasch- und Desinfektionsprozesse.

Nachteile dieser bisher hilfsweise durchgeführten Prüf­ verfahren sind:

Mögliche falsch negative Ergebnisse.

Eine Kontrolle im Wasch- und Desinfektionsprozeß findet nicht statt.

Störungen im Desinfektionsprozeß, z. B. Ausfall der Dosierpumpe für das Desinfektionsmittel werden nur mit erheblicher Zeitverzögerung erfaßt.

Das Abklatschverfahren setzt geschultes Personal voraus.

Durch unsachgemäße Handhabung des Abklatschtestes kann es zu falsch positiven Ergebnissen kommen.

Da das Abklatschverfahren keine Kontrolle im Wasch- und Desinfektionsprozeß zuläßt, wenig praktikabel und zudem teuer ist, ist eine praktikable und kostengünstige Vorrichtung, die den gleichen Bedingungen wie dem zu desinfizierenden Waschgut unterworfen ist, wünschenswert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die zum Nachweis der Wirksamkeit eines Desinfektionsprozesses während des gesamten Ablaufs des Wasch- und Desinfektionsprozesses bei dem zu desinfizierenden Wachsgut z. B. OP-Kleidung verbleibt und nach Ablauf des Wasch- und Desinfektionsprozesses zur Kontrolle entnommen wird.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein biologischer Indikator z. B. Sporenbildner, in Form von Pulver oder auf einem Trägermaterial angeordnet, in eine temperatur, waschmittel- und desinfektionsmittelbeständige Umhüllung angeordnet wird, die einerseits wasserdurchlässig und andererseits bakteriendicht ist.

Um die Vorrichtung vor den mechanischen Beanspruchungen im Waschvorgang zu schützen ist es zweckmäßig die Vorrichtung in einen Schutzmantel zu verbringen.

Dieser Schutzmantel soll so stabil sein, daß er während des gesamten Wasch- und Desinfektionsprozesses bei dem Waschgut verbleiben kann. Nach Ablauf des Wasch- und Desinfektionsprozesses wird die Vorrichtung dem Waschgut entnommen und der biologische Indikator zur Untersuchung der Wirksamkeit der Desinfektion zur Kontrolle in eine Nährlösung gelegt. Es bilden sich bei erfolgter wirksamer Desinfektion in der Nährlösung keine Bakterien, bei un­ wirksamer Desinfektion Bakterien, die als Nichttrübung oder Trübung in der sonst klaren Nährlösung leicht erkennbar sind.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine Kontrolle im gesamten Wasch und Desinfektions­ vorgang möglich ist. Die Vorrichtung ist praktikabel und ist kostengünstig herzustellen. Die anschließende Überprüfung des biologischen Indikators ist ebenfalls kostengünstig und setzt kein geschultes Personal voraus. Mögliche Störungen im Wasch- und Desinfektionsprozeß werden zeitlich schneller erfaßt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Die Zeichnung 1 zeigt eine gesprengte perspektivische Darstellung.

Der Schutzmantel wird durch die Karten 1 und 5, die vorzugsweise aus Kunststoff bestehen, dargestellt und sind mit Durchtrittsöffnungen 6 ausgebildet. Der mit dem biologischen Indikator beaufschlagte Träger 3 hat die Form eines runden Papierstückes. Der Träger 3 wird von beiden Seiten, den Träger 3, ringsum überlappenden Filterpapieren 2 und 4 abgedeckt und beim Zusammenfügen der deckungsgleichen Karten 1 und 5, bakteriendicht eingeschlossen. Die Karten 1 und 5 sind in ihrer Größe so bemessen, daß sie die Filterpapiere 2 und 4 ringsum überlappen und an ihren Randzonen miteinander verschweißt werden können. Die Karten 1 und 5 sind deckungsgleich mit Durchtrittsöffnungen 6 versehen. Deckungsgleich mit den Durchtrittsöffnungen ist der Träger 3 zwischen den Filterpapieren 2 und 4 angeordnet.

Die Zeichnung 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der zusammengefügten Vorrichtung.

Claims (8)

1. Vorrichtung zum Nachweis der Wirksamkeit eines Desinfektionsprozesses bei Anwendung von Desinfektionsmitteln in einem Waschvorgang, gekennzeichnet durch einen biologischen Indikator (3), der in einer temperatur-, waschmittel- und desinfektions­ mittelbeständigen Umhüllung (2, 4) angeordnet ist, die einerseits wasserdurchlässig und andererseits bakteriendicht ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator (3) ein Sporenbildner ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sporenbildner auf einem Trägermaterial angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (2, 4) aus einem Filtermaterial besteht.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator (3) mit der Umhüllung (2, 4) in einem flüssigkeitsdurchlässigen Schutzmantel (1, 5) angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzmantel aus zwei deckungsgleichen, randlichen miteinander verbundenen Karten (1, 5) besteht, die Durchtrittsöffnungen (6) haben.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzmantel (1, 5) aus einem schweißbaren Kunststoff besteht.

8. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzmantel (1, 5) aus miteinander verschraubbaren Kugelhälften besteht.