DE3639318A1 - Verfahren zur herstellung von copolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von copolymerisatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Copolymerisation aus Vinyl- und/oder Vinylidenmonomeren
unter Verwendung von Verbindungen, welche ein
Molekulargewicht von mehr als 250 und mindestens
eine isolierte Doppelbindung aufweisen. Beim beanspruchten
Verfahren erübrigt sich der Einsatz der sonst
üblichen peroxidischen Initiatoren.
Es ist bekannt, daß Verbindungen mit isolierten Doppelbindungen,
wie trocknende Öle, Butadienpolymerisate
oder mit trocknenden Ölen modifizierte Polyesterharze
unter Verwendung von radikalischen Initiatoren mit
Vinyl- oder Vinylidenverbindungen copolymerisiert
werden können. Verfahren zur Styrolisierung oder
Acrylierung von trocknenden Ölen oder mit solchen Ölen
modifizierten Polyestern sind aus Fachbüchern, wie
Winnacker-Küchler, CHEMISCHE TECHNOLOGIE, Band 5,
Organische Technologie III, S. 417/418, Carl Hanser
Verlag, München 1972 oder Kittel, LEHRBUCH DER LACKE
UND BESCHICHTUNGEN, Seite 426 ff, Verlag W. A. Colomb,
Stuttgart-Berlin 1971 und vielen anderen Literaturstellen
bekannt. Bei allen diesen Verfahren sind die
Monomeren als modifizierende Komponente immer im
mengenmäßigen Unterschuß vorhanden.
Es wurde nun gefunden, daß man Copolymerisate aus
Vinyl- und/oder Vinylidenmonomeren oder Verwendung
peroxidischer Initiatoren in Gegenwart von Verbindungen
mit isolierten Doppelbindungen herstellen kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft demgemäß ein Verfahren
zur Herstellung von Copolymerisaten aus
Vinyl- und/oder Vinylidenmonomeren, durch Polymerisation
in Gegenwart von Lösemitteln bei 100 bis 130°C,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Abwesenheit
radikalischer Initiatoren in Gegenwart
von 1 bis 150 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Monomeren,
einer Verbindung mit einem Molekulargewicht
von mindestens 250 und mindestens einer isolierten
Doppelbindung, ausgewählt aus der Gruppe der halbtrocknenden
Öle, deren Fettsäuren, solche Öle enthaltenden
Alkydharze oder Butadienpolymeren mit einem Molekulargewicht
zwischen 1000 und 5000, welche vorzugsweise
mehr als 75% 1,4-cis-Konfiguration aufweisen, durchführt,
wobei die olefinische Verbindung mindestens in einer
Menge eingesetzt wird, daß pro 100 Gew.-Teilen an
Monomeren isolierte Doppelbindungen entsprechend
einer Jodzahl von 10 vorliegen.
Als Verbindungen mit einem Molekulargewicht von mindestens
250 und mindestens einer isolierten Doppelbindung kommen
entsprechende Fettsäuren bzw. die diese Fettsäuren enthaltenden
natürlichen Öle oder entsprechende andere Polyolester
zum Einsatz. Beispiele dafür sind Sojaölfettsäuren,
Sonnenblumenölfettsäuren, technische Ölsäure, Linolsäure,
Linolensäure und ähnliche natürliche oder synthetische
Fettsäuren. Als Ester der obengenannten Fettsäuren
können auch Polyester eingesetzt werden, welche mit
diesen Fettsäuren modifiziert sind. Produkte dieser Art sind
als Soja-, Sonnenblumen- oder Safloralkydharze im Handel.
Besonders geeignet sind isolierte Doppelbindungen
aufweisende Polymerisate, wie die flüssigen Butadienpolymeren
mit Molekulargewichten von etwa 1000 bis
5000. Solche Polymere sind mit verschiedener Mikrostruktur
(cis-1,4-, trans-1,4-und Vinylkonfiguration) im
Handel verfügbar. Besonders bevorzugt sind für das
erfindungsgemäße Verfahren flüssige Butadienpolymere
mit einem cis-1,4-Strukturanteil von 75% und mehr.
Als Vinyl- und/oder Vinylidenmonomere werden die
üblichen Acryl- bzw. Methacrylmonomeren, wie (Meth)acrylsäureester
mit Mono- oder Dialkoholen, (Meth)acrylsäureglycidylester
oder (Meth)acrylsäure sowie Vinylaromaten
wie Styrol, α-Methylstyrol oder Vinyltoluol, eingesetzt.
Weiters können die Mono- oder Diester der Maleinsäure
u. ä. Monomere verwendet werden.
Die Polymerisation erfolgt bei 100 bis 130°C unter
den üblichen Bedingungen, d. h. daß das eingesetzte
Lösemittel allein oder zusammen mit der olefinisch
ungesättigten Verbindung und/oder einem Teil der
Monomeren im Reaktionsgefäß vorgelegt und der Rest
des Ansatzes langsam zugegeben wird. Als Lösemittel für
die Lösungspolymerisation können aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Toluol oder Xylol, Glykolether wie
Ethylenglykolmono- oder dialkylether, Ester oder Ketone
verwendet werden. Der Anteil an der olefinisch ungesättigten
Verbindung kann zwischen 1 und 150 Gew.-%,
bezogen auf die Summe der eingesetzten Monomeren,
betragen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisate
können, je nach Art ihrer Monomerenzusammensetzung bzw.
der Art der olefinischen Verbindung, in vielfältiger
Weise verwendet oder weiterverarbeitet werden. Gegebenenfalls
weisen die Produkte auch lufttrocknende Eigenschaften
auf oder können - bei Vorliegen von Carboxylgruppen
- durch Salzbildung mit Basen in eine wasserverdünnbare
Form gebracht werden. Glycidylgruppen tragende Copolymerisate
können durch Umsetzung mit Aminen in kationische
Produkte übergeführt werden. Die Verwendung und Verarbeitung
solcher Produkte ist dem Fachmann geläufig.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung,
ohne sie in ihrem Umfang zu beschränken. Alle Angaben
in Teilen oder Prozenten beziehen sich, soferne nichts
anderes angegeben ist, auf Gewichtseinheiten.
In einem mit Rührer, Rückflußkühler,
Thermometer und Zugabegefäß ausgestatteten Reaktionsgefäß
werden 60 Tle Xylol vorgelegt und unter Schutzgas
(Stickstoff) auf 110°C erhitzt. Anschließend fügt man
bei 110-120°C innerhalb von 2 Stunden eine Mischung
aus 20 Tlen Glycidylmethacrylat, 20 Tlen 2-Ethylhexylacrylat,
10 Tlen Methylmethacrylat und 10 Tlen eines
flüssigen Butadienpolymeren (Molekulargewicht ca. 1500;
1,4-cis-Anteil 75%; Viskosität bei 20°C nach DIN 53
015; ca. 750 mPa · s; Jodzahl (Wÿs): ca. 450) zu. Nach
Ende der Zugabe wird die Temperatur weiter gehalten,
bis ein Polymerisationsumsatz von ca. 98-100%
aufgrund des festgestellten Festkörpergehaltes erreicht
ist. Das Copolymerisat weist eine Grenzviskosität
von 25,8 ml/g (CHCl3/20°C) auf.
Im Reaktionsgefäß werden 200 Tle eines
flüssigen Butadienpolymeren (1,4-cis-Anteil: 98%;
Viskosität bei 20°C nach DIN 53 015: ca. 30 Pa · s;
Jodzahl (Wÿs): ca. 450) und 133 Tle 2-Ethylhexylacrylat
auf 110 bis 130°C erhitzt. Die Temperatur wird ca. 25
Stunden gehalten, nach welcher Zeit ein praktisch
vollständiger Umsatz erreicht ist. Das Polymerisat
weist eine Grenzviskosität von 11,6 ml/g (CHCl3/20°C)
auf.
Eine Wiederholung des Versuches ohne olefinische
Verbindung (Butadienpolymer) ergibt auch nach 20
Stunden Reaktionszeit noch keinen Polymeranteil.
In analoger Weise wie in Beispiel
1 beschrieben, werden die nachstehend angeführten
Ansätze bis zu einem Polymerisationsumsatz von ca. 100%
reagiert.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten aus Vinyl- und/oder Vinylidenmonomeren durch Polymerisation in Gegenwart von Lösemitteln bei 100 bis 130°C, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Abwesenheit radikalischer Initiatoren in Gegenwart von 1 bis 150 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Monomeren, einer Verbindung mit einem Molekulargewicht von mindestens 250 und mindestens einer isolierten Doppelbindung ausgewählt aus der Gruppe der halbtrocknenden Öle, deren Fettsäuren, solche Öle enthaltenden Alkydharze oder Butadienpolymeren mit einem Molekulargewicht zwischen 1000 und 5000, welche vorzugsweise mehr als 75% 1,4-cis-Konfiguration aufweisen, durchführt, wobei die olefinische Verbindung mindestens in einer Menge eingesetzt wird, daß pro 100 Gew.-Teilen an Monomeren isolierte Doppelbindungen entsprechend einer Jodzahl von 10 vorliegen.
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- 1986-11-17 DE DE19863639318 patent/DE3639318A1/de active Granted
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