DE3637061A1 - Zahnbehandlungsstift zum befestigen eines zahnes an einem knochen - Google Patents
Zahnbehandlungsstift zum befestigen eines zahnes an einem knochenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zahnbehandlungsstift
für die Verwendung bei einer Implantierungsmethode im
Zahn oder im Knochen.
Eine Implantiermethode im Zahn oder im Knochen ist eine
Zahnbehandlung, mittels welcher man einen wackelnden Zahn
erhält und stabilisiert, indem man einen Stift, der vom
Inneren des wackelnden Zahnes sich in das Innere des
Knochens erstreckt, einsetzt. Die Methode wendet man an, um
einen Zahn, der aufgrund einer am Zahnrand vorhandenen
peripheren Erkrankung wackelt, zu erhalten und zu
stabilisieren und um einen Zahn, der aufgrund eines Bruches
in der Wurzel oder aufgrund des Abbrechens der Wurzel an
ihrer Spitze verkürzt ist, zu stabilisieren.
Da üblicherweise ein Metallstift als Zahnbehandlungsstift
bei einer Implantierungsmethode im Zahn und im Knochen
verwendet wird, treten dabei unvermeidbare Probleme auf,
wie eine Korrosion des Stiftes und ein Eluieren von
Metallionen in den lebenden Körper. Deshalb besteht ein
Bedürfnis nach geeigneteren Stiftmaterialien.
Kürzlich wurde ein Zahnbehandlungsstift aus einem
Aluminiumoxid-Einkristall entwickelt und eingesetzt,
weil ein solcher Stift physikalisch und chemisch stabil ist
und eine gute Affinität zum lebenden Körper aufweist.
Ein solcher Zahnbehandlungsstift aus einem
Aluminiumoxid-Einkristall weist jedoch noch keine
ausreichende Affinität zum lebenden Körper auf. Der Stift
aus einem Aluminiumoxid-Einkristall kann im Vergleich
zu einem Metallstift brüchig werden, so dass der Stift
bei Einwirken eines starken Schlages keine ausreichende
Festigkeit aufweist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorerwähnten,
aus dem Stand der Technik bekannten Probleme zu lösen
und einen Zahnbehandlungsstift zur Verfügung zu stellen,
der eine gute Affinität zum lebenden Körper und eine
ausreichende Festigkeit gegen eine starke Schlageinwirkung
aufweist.
Die Erfindung kann umfassend beschrieben werden als ein
Zahnbehandlungsstift aus einem Metall, welches an einem
Ende mit Hydroxyapatit, Ca₁₀(PO₄)₆(OH)₂, welches die
gleichen Komponenten aufweist wie der menschliche Knochen,
beschichtet ist und daher eine erhöhte Affinität zum
menschlichen Gewebe hat.
Fig. 1 ist ein teilweise aufgebrochener
Querschnitt und zeigt eine
Ausführungsform eines
erfindungsgemässen
Zahnbehandlungsstiftes;
Fig. 2 ist ein Querschnitt längs der
Linie (II-II) von Fig. 1;
Fig. 3 ist ein teilweise aufgebrochener
Querschnitt und zeigt eine andere
Ausführungsform eines
erfindungsgemässen
Zahnbehandlungsstiftes;
Fig. 4 ist ein Querschnitt, welcher ein
Beispiel für die Anwendung des
erfindungsgemässen
Zahnbehandlungsstiftes zeigen.
Die Erfindung macht von Hydroxyapatit, Ca₁₀(PO₄)₆(OH)₂
welcher die gleiche Zusammensetzung hat, wie der menschliche
Knochen, Gebrauch, um dadurch die Affinität des
Zahnbehandlungsstiftes gegenüber einem lebenden Körper
zu erhöhen. Das Hydroxyapatit wird auf einen Metallkern,
welcher eine überlegene Festigkeit aufweist, beschichtet.
Der erfindungsgemässe Zahnbehandlungsstift ist so gestaltet,
dass ein Teil mit einer vorbestimmten Länge an einen Ende
des Metallkernmaterials mit Hydroxyapatit beschichtet ist.
Wenn man infolgedessen einen solchen Zahnbehandlungsstift
für eine Implantierungsmethode im Zahn und im Knochen
anwendet, dann wird der Metallteil in das Innere des Zahnes
eingelegt und dort mit Zement fixiert. Der Teil des
Zahnstiftes, der mit Hydroxyapatit beschichtet ist, erstreckt
sich von der Wurzel des Zahnes und wird im Knochen
eingesetzt. Infolgedessen ist der mit Hydroxyapatit
beschichtete Teil direkt mit dem peripheren Gewebe, aufgrund
seiner Affinität für den lebenden Körper, verbunden und
darin fixiert. Man kann so einen wackelnden Zahn oder
dergleichen mit einem Defekt im Wurzelteil sicher erhalten
und stabilisieren. Das Kernmaterial ist ein Metall mit
einer überlegenen Zähigkeit im Vergleich zu Keramikmaterial
und dergleichen und weist den Vorteil auf, dass eine
ausreichende Festigkeit gegen einen starken Stoss vorliegt.
Weiterhin kann man auch Schneidarbeit oder dergleichen,
sofern erforderlich, leicht durchführen.
Ein Stift (11) für die Zahnbehandlung hat einen Kernteil
(12), welcher aus Stahl, z.B. einem nicht-rostenden
Titanstahl oder dergleichen, hergestellt ist. Das
Kernmaterial (12) ist im wesentlichen im Querschnitt rund
und hat eine Stufe (12 d) zwischen zwei Endteilen (12 a,
12 b), so dass das eine Endteil (12 b) im Vergleich zu dem anderen
Endteil (12 a) im Durchmesser verkleinert ist. Der verkleinerte
Endteil (12 b) wird mit einem Überzugsmaterial (13) aus
Hydroxyapatit beschichtet. Das Überzugsmaterial (13) wird
ausgebildet, indem man Hydroxyapatit durch Vakuumabscheidung,
Sputtern, Plasmasprühen oder dergleichen aufbringt.
Vorzugsweise wird die Dicke des Überzugsmaterials so
ausgewählt, dass sie etwa 10 Mikrometer bis 1 mm beträgt.
Die ganze Länge (a) des Zahnbehandlungsstiftes (11)
wird so ausgewählt, dass sie 20 bis 30 mm beträgt; die
Länge (b) des mit dem Überzugsmaterial beschichteten
Teils beträgt 10 bis 20 mm und der Durchmesser (c) des
Endteils (12 a) beträgt 0,5 bis 2,5 mm. Der Durchmesser
(d) des kleineren Endteils (12 b) ist kleiner als der
grössere Endteil (c) um etwa 0,2 bis 0,3 mm. Der Stift (11)
hat im allgemeinen eine sich etwas verjüngende Form. Die
oben erwähnten Bereiche für die Längen (a) und (b) und
die Durchmesser (c) und (d) sind geeignet, wenn man die
Länge und die Grösse von normalen Zähnen in Betracht zieht
und es können bei der Handhabung und bei der Behandlung
Schwierigkeiten und Unbequemlichkeiten auftreten, wenn
die Längen und die Durchmesser des Stiftes ausserhalb der
vorerwähnten Bereiche liegen.
In Fig. 4 wird ein Beispiel für die Anwendung des
Zahnbehandlungsstiftes (11) beschrieben.
In Fig. 4 ist der Zahnbehandlungsstift (11) zum Teil mit
einem Überzugsmaterial (18) aus Hydroxyapatit bedeckt.
Der Stift (11) wird in ein Knochendefektteil (A) in einem
Zahnfleisch (B) eingesetzt, welches granulierten porösen
Hydroxyapatit (C) in einer Fibrinpaste (D), anliegend an
einen Kieferknochen (E) an einem eintretenden Teil (F),
welcher in dem Kieferknochen (D) eingebettet ist, umgibt.
Eine Zyste (G) liegt an dem in Berührung stehenden Teil
unterhalb eines einen Wurzelkanal kontaktierenden Teils (H)
in der Fläche vor, die mit der Fibrinpaste (D) und dem
Hydroxyapatit (C) gefüllt werden soll. Ein äusserer
Zahnfleisteil (I) bezeichnet das äusserste Ende des
Zahnfleisches (B) unterhalb eines Zahnbasis haltenden
Teils (J). Zunächst wird die Zyste (G) vollständig aus
dem Kieferknochen (E) herausgenommen. Der operierte Teil
wird ein Knochendefektteil (A). Dann wird der Wurzelkanal
mit einer Reibahle auf einen Durchmesser von 1,8 mm
vergrössert und das innere des Wurzelkanals wird
ausreichend gewaschen und desinfiziert. Der Stift (11)
wird zunächst in den Wurzelkanal eingesetzt, um die
Bedingungen festzustellen. Dann wird ein Carboxylatzement
auf den Stift (11) an dem den Wurzelkanal kontaktierenden
Teil (H) aufgebracht. Zu diesem Zeitpunkt wird überschüssiger
Zement, welcher an dem Beschichtungsteil (13) aus
Hydroxyapatit anhaftet, entfernt. Der Stift (11) wird
wiederum in das Innere des Wurzelkanals eingesetzt und
mittels eines hämostatischen Meissels und eines Holzhammers
in den Kieferknochen (E) eingetrieben. Der Knochendefektteil
(A) wird mit einer Mischung aus granuliertem
Hydroxyapatit (C) gefüllt und Fibrin und Thrombin werden
dazugegeben, unter Ausbildung der Fibrinpaste (D), wodurch
der granulierte Hydroxyapatit (C) verfestigt wird. Dann
näht man das Zahnfleisch (B), um die Operation zu
vervollständigen. Als Ergebnis ist das in den Kieferknochen
eingebettete Teil (F) des Stiftes (11) im Inneren des
Kieferknochens (E) eingebracht, der die Zyste kontaktierende
Teil (G) ist im Inneren des Knochendefektteils (A)
eingebracht und der den Wurzelkanal kontaktierende Teil
(H) ist im Inneren des Wurzelkanals eingebracht und der
die Zahnbasis haltende Teil (J) befindet sich an einem Teil,
welcher einer Krone entspricht. Wenn somit der Stift (11)
in den Zahn und in den Knochen eingesetzt ist, werden
der granulierte Hydroxyapatit (C) in der Zyste, der
Hydroxyapatit-Überzugsteil (13) des Stiftes (11) und ein
neu geschaffener Knochen integral chemisch miteinander
verbunden und bilden dadurch eine sehr feste Verbindungskraft
aus. Da sie andererseits aus einem Metallmaterial hergestellt
worden sind, haben der die Kanalwurzel kontaktierende Teil
(H) und der die Zahnwurzel haltende Teil (J) eine ausreichende
Festigkeit und Verarbeitbarkeit.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform des
erfindungsgemässen Zahnbehandlungsstiftes. Bei dieser
Ausführungsform werden in dem Zahnbehandlungsstift (11)
kreisförmige Rinnen (12) am äusseren Umfang eines Endteils
(12 a) des Kernmaterials (12) ausgebildet, an denen das
Metall freigelegt ist. Der mit einem
Hydroxyapatit-Überzugsmaterial (13) beschichtete Teil
(12 b) verjüngt sich schwach bis zum Endteil (12 e). Bei
diesem Stift (11) kann man die Befestigungsbedingungen durch
Zement im Inneren des Zahnes stärker ausbilden. Fig. 4
zeigt den Zahnstift (11) gemäss Fig. 3 in seiner Anordnung
in bezug auf eine Wurzel (K), das Zahnfleisch (B) und
den Kieferknochen (E). Die dort beschriebene Anordnung
bezieht sich auch auf den Zahnstift gemäss Fig. 2.
Zwar ist der Stift bei den vorher erwähnten Ausführungsformen
in Form eines Stabes mit rundem Querschnitt beschrieben
worden, jedoch kann der Stift (11) auch ein Stab sein,
der insgesamt im Querschnitt quadratisch ist. Obwohl der
Stift (11) bei den vorerwähnten Ausführungsformen sich zum
Ende hin verjüngt, ist es nicht unbedingt erforderlich,
in allen Fällen den Stift zu verjüngen.
Gemäss der vorliegenden Erfindung ist ein Endteil des
Metallkernmaterials mit Hydroxyapatit beschichtet, um den
mit dem freiliegenden Metall versehenen Teil im Inneren
des Zahnes zu befestigen und den Teil, der mit
Hydroxyapatit überzogen ist, im Inneren des Knochens zu
befestigen, so dass der überzogene Teil und das
Knochengewebe fest miteinander verbunden sind, aufgrund
der Affinität des Hydroxyapatits zu dem lebenden Gewebe.
Dadurch ist es möglich, den Zahn fest zu befestigen. Da
der in dem Knochengewebe eingebettete Teil mit
Hydroxyapatit beschichtet ist, treten keine Probleme
hinsichtlich der Korrosion, der Metallioneneluierung und
dergleichen in dem lebenden Körper auf. Da weiterhin das
Kernmaterial aus Metall besteht, hat es eine überlegene
Zähigkeit und weist eine ausreichende Festigkeit gegenüber
starker Schlageinwirkung auf, sowie eine gute Verarbeitbarkeit.
Claims (8)
1. Zahnbehandlungsstift zum Befestigen eines Zahnes an
einem Knochen, umfassend:
einen länglichen Metallstift (12), welcher das Innere
eines Zahnes berührt und einen Überzug aus
Hydroxyapatit über einer Oberflache des Metallstiftes,
welcher mit dem Knochen in Berührung kommt.
2. Zahnbehandlungsstift gemäss Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der
Hydroxyapatit-Überzug (13) einen ersten Endteil mit
einer vorbestimmten Länge des Stiftes bedeckt und den
Knochen berührt, und dass ein zweiter Endteil des
Stiftes, welcher keinen Überzug aus Hydroxyapatit
trägt, in Kontakt mit dem Inneren des Zahnes steht.
3. Zahnbehandlungsstift gemäss Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der Stift einen
kreisförmigen Querschnitt mit einem Durchmesser von
1,5 bis 2,5 mm, eine Gesamtlänge von 20 bis 30 mm und
der erste Endteil, der mit dem Hydroxyapatit beschichtet
ist, eine Länge von 10 bis 20 mm hat.
4. Zahnbehandlungsstift gemäss Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der erste Endteil
sich gegen das Ende verjüngt.
5. Zahnbehandlungsstift gemäss Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass sich der erste
Endteil gegen das Ende hin verjüngt.
6. Zahnbehandlungsstift gemäss Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der erste Endteil
eine Reihe von kontinuierlichen Rinnen am Umfang
aufweist.
7. Zahnbehandlungsstift gemäss Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass zwischen dem
ersten und dem zweiten Endteil des Metallstiftes
eine Stufe von 0,2 bis 0,3 mm vorliegt, wobei der
erste Endteil einen kleineren Querschnitt hat als
der zweite Endteil.
Applications Claiming Priority (1)
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