DE3636250A1 - Verfahren und vorrichtung zur beseitigung von gasfoermigen verunreinigungen aus einem rohgas - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur beseitigung von gasfoermigen verunreinigungen aus einem rohgasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beseitigung von
gasförmigen Verunreinigungen, insbesondere Ammoniak,
Benzol, Naphthalin, Benzpyren, Perylen, Chrysen, Perylen
und Pyren aus einem Rohgas, wie Abluft, Abgas od. dgl.
durch Oxidation der gasförmigen Verunreinigungen.
Ein bekanntes Verfahren zur Beseitigung gasförmiger,
flüssiger oder auch fester Substanzen ist die Oxidation
mit starken Oxidationsmitteln, wie Wasserstoffperoxyd,
Ozon, Kaliumpermanganat, Stickstoffoxid oder NO x . Diese
Verfahren haben jedoch die Nachteile, daß die Herstellung
der Oxidationsmittel aufwendig und kostenungünstig ist
und teilweise Restprodukte übrig bleiben, die deponiert
werden müssen.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Beseitigung dieser
Substanzen ist die Hochtemperaturverbrennung in
speziellen Öfen. Diesem Verfahren haften die Nachteile
an, daß das Verfahren einmal sehr energieintensiv und
wegen der teueren Öfen sehr kapitalintensiv und - da die
meist giftigen Restsubstanzen gasförmig sind -
ökologisch schädlich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Beseitigung von gasförmigen Verunreinigungen,
insbesondere Ammoniak, Benzol, Naphthalin, Antracen,
Benzpyren, Chrysen, Perylen und Pyren aus einem Rohgas,
wie Abluft, Abgas od. dgl. durch Oxidation der gasförmigen
Verunreinigungen zu schaffen, das die Nachteile der
bekannten Verfahren vermeidet.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst,
daß das Rohgas über als Katalysator wirkende erhitzte
Metall-, Metalloxid- und/oder Keramikkörper geleitet
wird. Hierbei werden die gasförmigen Verunreinigungen
zu Kohlendioxid, Wasser und gasförmigem Stickstoff
umgesetzt. Gasförmiger Stickstoff kann nur dann
entstehen, wenn die Verunreinigung Stickstoff enthält,
so wie dies bei Ammoniak der Fall ist. Für die drei
vorgenannten Umsetzungsprodukte gibt es dann keine
Entsorgungsprobleme mehr.
In Fortbildung der Erfindung hat das Verfahren eine
periodische Aufeinanderfolge einer Arbeitsphase, in der
sich der Katalysator auf einer Arbeitstemperatur
befindet und einer Regenerationsphase, in der sich der
Katalysator auf einer Regenerationstemperatur befindet.
Die Arbeitstemperatur des Katalysators liegt hierbei
vorzugsweise zwischen 250°C und 500°C, während die
Regenerationstemperatur kleiner/gleich 100°C ist.
Vorzugsweise kann der Katalysator aus folgenden
Materialien bestehen: Kupfer, Nickel, Eisen, Kobalt,
Wolframoxid, Titanoxid, Molybdänoxid oder Aluminium
oxidkeramik, wobei auch geeignete Mischungen der
Katalysatoren möglich sind.
In weiterer Fortbildung der Erfindung ist die
Strömungsgeschwindigkeit des Rohgases am Katalysator
kleiner/gleich drei Meter pro Sekunde. Hierdurch wird
eine ausreichende Reaktionszeit bzw. Kontaktzeit
gegeben.
Vorzugsweise wird der Katalysator in der
Regenerationsphase mit reiner Luft beaufschlagt, wobei
sich die Länge der Arbeitsphase zur Länge der
Regenerationsphase wie zwei zu eins verhält.
Es ist aber auch möglich, das Verfahren durch zwei, im
Rohgasstrom hintereinandergeschaltete Katalysatoren zu
betreiben, von denen sich einer auf Arbeitstemperatur
und der andere auf Regenerationstemperatur befindet.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
wird das Rohgas durch einen Kanal geleitet, in dem ein
erhitzter Katalysator angeordnet ist.
In Fortbildung der Vorrichtung besteht der Katalysator
aus einer beheizten, vorzugsweise elektrisch beheizten
Katalysatorwendel.
In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung wird das
Rohgas durch einen Kanal geleitet, in dem mindestens
zwei Katalysatorkörper hintereinander angeordnet sind,
von denen der eine sich auf der Arbeitstemperatur und
der andere sich auf der Regenerationstemperatur
befindet.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung wiedergegeben. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen rohrförmigen Kanal
mit einem wendelförmigen beheizten Katalysator,
Fig. 2 einen Kanal mit zwei hintereinander angeordnete
schematisch angegebene Katalysatoren und
Fig. 3 eine Ansicht nach der Schnittlinie III-III
von Fig. 2.
In Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch einen rohrförmigen
Kanal 1 mit einem wendelförmigen beheizten Katalysator 2
wiedergegeben. Durch den Kanal 1 wird das zu behandelnde
Rohgas, wie Abluft, Abgas od. dgl. geleitet, in dem sich
gasförmige Verunreinigungen, insbesondere Ammoniak,
Benzol, Naphthalin, Anthracen, Benzpyren, Chrysen,
Perylen oder Pyren befinden. Das Rohgas enthält immer
einen Anteil Luft oder ein Anteil Luft wird dem Rohgas
beigemischt, damit der benötigte Sauerstoff zur Verfügung
steht. Der Katalysator 2 befindet sich auf einer erhöhten
Arbeitstemperatur, die vorzugsweise zwischen 250°C und
500°C liegt. Durch den in dem Rohgas enthaltenen Luft
sauerstoff, werden dabei die Verunreinigungen in N2, CO2 und
H2 O umgesetzt, die ohne weiteres schädigugslos an
die Umwelt abgegeben werden können. Nach einer bestimmten
Arbeitszeit muß der Katalysator 2 durch Absenken der
Temperatur auf einen Betrag von kleiner/gleich 100°C
regeneriert werden. Die Regeneration erfolgt durch den
Luftsauerstoff. Hierzu wird dem Katalysator 2 im
diskontinuierlichem Verfahren entweder reine Luft
zugeführt oder im kontinuierlichem Verfahren mit
mindestens zwei hintereinander befindlichen Katalysatoren
4, 5 gearbeitet, wobei ein Katalysator immer auf
Arbeitstemperatur und ein anderer auf
Regenerationstemperatur sein kann. Im kontinuierlichem
Verfahren erfolgt die Regeneration durch den im Rohgas
vorhandenen oder beigemischten Sauerstoff. Die Länge der
Arbeitsphase verhält sich zur Länge der Regenerationsphase
wie zwei zu eins.
Die Beheizung des Katalysators 2 oder der Katalysatoren
4, 5 kann bei einem rohrförmig ausgebildeten Katalysator
durch heiße Verbrennungsgase erfolgen, die durch das
Rohr hindurchgeleitet werden oder sie kann auf elektrischem
Wege erfolgen.
Mit folgenden Katalysatormaterialien läßt sich das
Verfahren durchführen: Kupfer, Nickel, Eisen, Kobalt,
Wolframdioxid, Titanoxid, Molybdänoxid oder hochreiner
Aluminiumoxidkeramik. Die hochreine Aluminiumoxidkeramik
kann hierbei in Form von Ringen verwandt werden, es ist
aber auch möglich, Bruchstücke bzw. den Bruch und damit
den Abfall der Herstellungsprozesse von anderen
Gegenständen zu verwenden, die gleichfalls aus hochreiner
Aluminiumoxidkeramik hergestellt werden.
Von großer Bedeutung ist, daß eine ausreichende
Kontaktzeit zwischen den Katalysatoren 2; 4, 5 und dem
vorbeiströmenden Rohgas gegeben ist. Dieses ist dann der
Fall, wenn die Strömungsgeschwindigkeit des Rohgases in
bezug auf den Katalysator kleiner/gleich drei Meter pro
Sekunde ist.
Wie schon vorstehend dargelegt worden ist, arbeitet die
Vorrichtung nach den Fig. 2, 3 im kontinuierlichem
Verfahren. In Fig. 2 sind zwei Katalysatoren 4, 5
schematisch angegeben. Es versteht sich jedoch, daß auch
drei oder mehr Katalysatoren verwendet werden können.
Die Katalysatoren 4, 5 bestehen, wie aus Fig. 3 zu
ersehen ist, aus mehreren parallelen Rohrelementen,
beispielsweise acht Rohrelementen 41 bis 48. Auf den
Rohrelementen 41 bis 48 sind zur Vergrößerung der
Katalysatoroberfläche Spiralen, Scheiben od. dgl. aus
Katalysatormaterial aufgeschweißt oder aufgepreßt. Zur
Herabsetzung der Strömungsgeschwindigkeit des Gases
im Bereich der Katalysatoren ist der Rohrquerschnitt
vergrößert.
Claims (12)
1. Verfahren zur Beseitigung von gasförmigen
Verunreinigungen, insbesondere Ammoniak, Benzol,
Naphthalin, Anthracen, Benzypren, Chrysen, Perylen
oder Pyren, aus einem Rohgas, wie Abluft, Abgas od. dgl.
durch Oxidation der gasförmigen Verunreinigungen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rohgas über einen als
Katalysator wirkenden erhitzten Metall-, Metalloxid-
und/oder Keramikkörper geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
periodische Aufeinanderfolge einer Arbeitsphase, in
der sich der Katalysator auf einer Arbeitstemperatur
befindet und einer Regenerationsphase, in der sich der
Katalysator auf einer Regenerationstemperatur befindet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katalysator eine Arbeitstemperatur von 250°C bis
500°C hat.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katalysator eine Regenerationstemperatur kleiner/
gleich 100°C hat.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet
durch folgende Katalysatormaterialien: Kupfer, Nickel,
Eisen, Kobalt, Wolframoxid, Titanoxid, Molybdänoxid
oder hochreiner Aluminiumoxidkeramik.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strömungsgeschwindigkeit des
Rohgases in bezug auf den Katalysator kleiner/gleich
drei Meter pro Stunde ist.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Katalysator in der Regenera
tionsphase mit reiner Luft beaufschlagt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Arbeitsphase zur Länge der
Regenerationsphase sich wie 2 zu 1 verhält.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet
durch mindestens zwei, im gemeinsamen Rohgasstrom
hintereinandergeschaltete Katalysatoren, von denen sich
einer auf Arbeitstemperatur und der andere auf
Regenerationstemperatur befindet.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohgas durch einen Kanal (1) geleitet wird, in dem
ein erhitzter Katalysatorkörper (2) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysatorkörper aus einer beheizten,
vorzugsweise elektrisch beheizten Katalysatorwedel
(2) besteht (Fig. 1).
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohgas durch einen Kanal (3) geleitet wird, in dem
mindestens zwei Katalysatorkörper (4, 5)
hintereinander angeordnet sind, von denen der eine sich
auf der Arbeitstemperatur und der andere sich auf der
Regenerationstemperatur befindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863636250 DE3636250A1 (de) | 1986-10-24 | 1986-10-24 | Verfahren und vorrichtung zur beseitigung von gasfoermigen verunreinigungen aus einem rohgas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863636250 DE3636250A1 (de) | 1986-10-24 | 1986-10-24 | Verfahren und vorrichtung zur beseitigung von gasfoermigen verunreinigungen aus einem rohgas |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3636250A1 true DE3636250A1 (de) | 1988-04-28 |
Family
ID=6312415
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863636250 Withdrawn DE3636250A1 (de) | 1986-10-24 | 1986-10-24 | Verfahren und vorrichtung zur beseitigung von gasfoermigen verunreinigungen aus einem rohgas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3636250A1 (de) |
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