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Desintegratorartige Vorrichtung zum Reinigen, Kühlen und Mischen von
Gasen.
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Zusatz zum Patent 302888.
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Das Hauptpatent betrifit eine desintegratorartige Vorrichtung zum
Reinigen, Kühlen und Mischen von Gasen, wobei das Wesen der Erfindung darin besteht,
daß die rotierenden und feststehenden Leisten oder Desintegratorflächen unter verschiedenen
Winkeln, ähnlich wie bei Turbinenleft und 4aufschaufeln, so schräg angeordnet sind,
daß der Austritt des Gas- und Wassergemisches möglichst stoßfrei erfolgt.
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In der Beschreibung des Hauptpatentes ist an Hand von Abb. I und
2 (vgl. insbesondere die Diagramme) näher erläutert, wie dieser stoßdämpfende bzw.
stoßfreie Übertritt entsteht.
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Im allgemeinen sind bei Gasreinigern zwei Vorgänge von wesentlichem
Einfluß auf die Reinigung.
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I. Die zerstäubende oder mischende Wirlcung des Desintegrators, wobei
das Gas in gleicher oder entgegengesetzter Richtung den Desintegrator passieren
kann, wie die eingespitzte Waschflüssigkeit, und 2. das Zentrifugieren des Gas-
und Wassergemisches möglichst unter Druck auf geeigneten Waschflächen.
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Während diese beiden Vorgänge bisher gewissermaßen in zwei getrennten
Abteilungen, nämlich der erste Vorgang im Desintegrator und der zweite Vorgang auf
einer besonderen Waschfläche oder in einem Ventilator ausgeführt wurde, beruht vorliegende
Erfindung auf der Erkenntnis, daß diese beiden Vorgänge bei zweckmäßiger Ausbildung
des im Hauptpatent beschriebenen Erfindungsgedankens sich mehr c der weniger vollkommen
vereinigen lassen.
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Das Wesen dieser Verbesserung und Weiterausgestaltung besteht darin,
daß an Stelle der im Hauptpatent beschriebenen Ausfühiungsform, bei welcher die
rotierenden und die feststehenden Leisten und Desintegratorflächen unter verschiedenen
Winkeln, ähnlich wie bei Turbinenleit- und -laufschaufeln, schräg angeordnet sind,
nunmehr nur der eine Teil, und zwar entweder die rotierenden oder die feststehenden
Leisten und Desintegratorflächen unter verschiedenen Winkeln angeordnet oder nach
Art von Turbinenschaufeln ausgebildet werden, der andere Teil dagegen in der bei
Desintegratoren üblichen Weise aus Stäben mit rundem, viereckigem oder sonst geeignetem
Querschnitt ausgebildet sind. Durch - diese Verbesserung ergibt sich folgende, in
Abb. I und 2 der beiliegenden Zeichnung schematisch dargestellte eigenartige Wirkungsweise:
Bei der Ausführungsform nach Abb. I sind z. B. die rotierenden Desintegratorflächen
a gemäß dem Hauptpatent schräg angeordnet oder nach Art der Turbinenschaufeln ausgebildet.
Die feststehenden Desintegratorflächen b sind dagegen z. B. aus Rundeisen hergestellt.
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Infolge der im Hauptpatent näher beschriebenen Wirkung der schräg
angeordneten oder turbinenartig ausgebildeten Desintegratorflächen a wird zunächst
die aus den Spritzrohren e ausgespritzte Waschflüssigkeit bei richtiger Wahl des
Eintrittswinkels von den Schaufeln a mehr oder weniger stoßfrei aufgenommen.
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Es spielt sich auf jeder dieser Schaufeln a zunächst ein Waschvorgang
ab, ähnlich wie z. B. auf den Ventilatorschaufeln der bekannten Gasreinigungsventilatoren.
Am oberen Ende jeder Desintegratorfläche a tritt das Wasser-und Gasgemisch je nach
der Form und dem Austrittswinkel der Desintegratorflächen in einem mehr oder weniger
geschlossenen Strom aus und wird als solcher gegen die feststehenden Desintegratorflächen
b geschleudert. Zum Unterschied vom Hauptpatent tritt nun bei der in Abb. I dargestellten
Ausführungsform dieses Gas- und Wassergemisch nicht mehr oder weniger stoßfrei in
die feststehenden Desintegratorflächen über, sondern es spielt sich der für Desintegratoren
charakteristische Vorgang ab, d. h. das Gas- und Wassergemisch wird beim Auftreffen
auf diese Desintegratorflächen b mehr oder weniger zerstäubt, wie dies in der Zeichnung
durch einzelne Punkte angedeutet ist.
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Werden nun die Desintegratorflächen a1 der
nächsten
Reihe wieder schräg angeordnet oder turbinenschaufelartig ausgebildet, so wird auf
jeder dieser Schaufeln dieser Gas- und Wasserstaub wieder mehr oder weniger stoßfrei
gesammelt. Es spielt sich wiederum ein Waschvorgang ab, ähnlich wie auf den Ventilatorflügeln
der bekannten Gasreiniger. Am oberen Ende der Schaufeln al tritt das Gas- und Wassergemisch
wieder in mehr oder weniger geschlossener Form aus. Beim Auftreffen auf die Desintegratorflächen
dl tritt der oben für die Desintegratorflächen b bereits beschriebene Vorgang noch
einmal oder auch so oft ein, wie einerseits schräg oder turbinenschaufelartig ausgebildete
und anderseits aus Stäben mit rundem, viereckigem oder sonst geeignetem Querschnitt
ausgebildete Desintegratorflächen vorgesehen sind.
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In Abb. 2 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei welcher z. B.
die rotierenden Desintegratorflächen c aus Stäben mit rundem, viereckigem 0. dgl.
Querschnitt hergestellt sind und die feststehenden Desintegratorflächen d schräg
angeordnet oder wie Turbinenschaufeln gekrümmt sind. Bei dieser Ausführungsform
wird die bei e eingespritzte Waschflüssigkeit zunächst durch die rotierenden Desintegratorflächen
c in bekannter Weise zerstäubt und mit dem Gas innig vermischt. Durch die Zentrifugalkraft
wird dieses Gemisch dann radial nach außen getrieben, wobei sich jedoch dieses Gas-
und Wassergemisch auf den schräg angeordneten oder turbinenschaufelartig ausgebildeten
Desintegratorflächen d wieder zu einem geschlossenen Strom sammelt, so daß sich
auch hier auf jeder Desintegratorfläche ein Waschvorgang abspielt, ähnlich wie auf
den festen Waschflächen der bekannten Gasreinigungsventilatoren. Beim Austritt am
äußeren Ende der Desintegratorflächen d tritt dann wieder ein ähnlicher Vorgang
ein, wie vorher beschrieben, d. h. der Gas- und Wasserstaub wird von ueuem wieder
zerstäubt in der für Desintegratoren charakteristischen Weise. Auf den äußeren Desintegratorflächen
dt sammelt sich das nach außen geschleuderte Gas- und Wassergemisch wieder zu einem
mehr oder weniger geschlossenen Strom. Es wiederholen sich also auch bei dieser
Ausführungsform die beiden eben beschriebenen kennzeichnenden Vorgänge fortwährend.
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Eine dritte Ausführungsform entsteht endlich, wenn bei der Ausführungsform
nach Abb. I oder bei der Ausführungsform nach Abb. 2 die Desintegratorflächen a
und b (Abb. 1) bzw. die Desintegratorflächen c und d (Abb. 2) in entgegengesetzter
Richtung rotieren. Die Wirkung ist in diesem Fall im Grunde genommen die gleiche,
nur müssen die Ein- und Austrittswinkel der schräg angeordneten oder turbinenschaufelartig
ausgebildeten Desintegratorflächen- anders gewählt werden.
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Wie aus den obigen Angaben ersichtlich, besteht also die vorliegende
Verbesserung im Vergleich zum Hauptpatent darin, daß durch abwechselnde Ausbildung
der Desintegratorflächen aus schrägen Leisten oder Turbinenschaufeln einerseits
und Stäben mit rundem, viereckigem oder sonst geeignetem Querschnitt anderseits
die für die Gasreinigung charakteristischen Vorgänge, nämlich das Zentrifugieren
des Gas- und Wassergemisches unter Druck auf Ventilatorflügeln oder Waschflächen
(wie bei den Gasreinigungsventilatoren) und das Zerstäuben oder Mischen (wie bei
den Desintegratoren), abwechselnd oder aufeinanderfolgend in einem gemeinsamen Apparat
ausgeführt werden. Selbstverständlich kann ein solcher desintegratorartiger Wascher
nach Belieben noch mit besonderen Waschflächen oder mit einem Ventilator verbunden
werden, je nachdem dies mit Rücksicht auf die zu fördernde Gasmenge, den angestrebten
Reinigungsgrad usw. wünschenswert erscheint.
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Gegenüber dem Hauptpatent wird dabei noch der wesentliche Vorteil
erreicht, daß durch abwechselnde Verwendung von schrägen Leisten oder turbinenschaufelartig
ausgebildeten Desintegratorflächen und einfachen Stäben mit rundem, viereckigem
0. dgl. Querschnitt die Herstellung des Desintegrators an sich einfacher und billiger
wird.
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Durch entsprechend auswechselbare und verstellbare Anordnung der
einzelnen Desintegratorflächen wird dabei noch der dritte Vorteil erreicht, daß
ein solcher Wascher verschiedenen Gasarten, verschiedenen Gasmengen, verschiedenen
Reinigungsgraden in außerordentlich einfacher Weise angepaßt werden kann.