DE3634502A1 - Ankerbohrvorrichtung - Google Patents
AnkerbohrvorrichtungInfo
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Description
Eine Vorrichtung gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus
der DE-OS 31 34 570 bekannt. Solche Vorrichtungen werden im
Untertagebau, z.B. beim Abbau von Kohleflözen zur Sicherung
der First verwendet und können unmittelbar an der Abbauma
schine z.B. einer Streckenvortriebsmaschine oder einer
Schrämmaschine montiert sein. Nachteilig an der bekannten
Ankerbohrvorrichtung ist ihr beschränkter Einsatzbereich.
Wenn die Flözendicke bzw. die Stollenhöhe variiert, müssen
sie entweder umgesetzt oder durch längere oder kürzere Ein
heiten ersetzt werden. Die vorliegende Erfindung beseitigt
diesen Nachteil durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an
hand der Zeichnung erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemässen
Ankerbohrvorrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung II in Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Längsführung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Variante des
Teleskopzylinders nach Fig. 1, und
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der Bohrstangen
führung.
Auf einer Grundplatte 1, die z.B. an einer Abbaumaschine 2
befestigt sein kann, ist um eine horizontale, parallel zur
Vortriebsachse verlaufende Schwenkachse 3 eine Lafette 4 be
festigt, die eine Bohrmaschine 5 verschiebbar trägt.
Mittels eines Hydraulikzylinders 6 kann die Lafette 4 um die
Achse 3 geschwenkt werden, damit ein hinreichender Bereich
der First bestrichen werden kann. Die Lafette 4 ist telesko
pisch und besteht aus einem ersten Träger 7 und einem zwei
ten Träger 8, der im ersten Träger 7 längsverschiebbar ge
lagert ist. Am Träger 8 ist ein Schlitten 9 in derselben
Richtung längsverschiebbar gelagert, welcher die Bohrma
schine 5 trägt. Damit wird bei gegebener Bauhöhe ein erheb
lich grösserer Hub der Bohrmaschine 5 erreicht. Es können
deshalb grössere Variationen der Flözdicke bzw. der Stollen
höhe mit demselben Gerät ohne Ummontieren bewältigt werden
als bei herkömmlichen Ankerbohrvorrichtungen. Ausserdem kön
nen längere Anker gesetzt werden.
Der zweite Träger 8 ist mit dem ersten Träger 7 durch eine
erste Hydraulikzylindereinheit 13 verbunden, die aus einem
starr mit dem Träger 7 verbundenen Stössel 14 und einem
starr mit dem Träger 8 verbundenen Zylinder 15 besteht. Der
Zylinder 15 bildet die Kolbenstange einer koaxial zur Zy
lindereinheit 13 angeordneten zweiten Hydraulikzylinderein
heit 16, deren Zylinder 17 an jedem Ende mindestens eine
Umlenkrolle 20, 21 für einen Kabelzug 22, 23 trägt. Das eine
Ende der Kabel 22, 23 ist am zweiten Träger 8, das andere
am Schlitten 9 befestigt. Der Hub des Zylinders 17 wird da
mit auf den Hub des Schlittens 9 übersetzt, so dass der
Schlitten 9 über praktisch die ganze Länge des zweiten
Trägers 8 verschiebbar ist. Statt der Kabel 22, 23 können
auch Ketten oder Bänder eingesetzt werden. Kabel haben je
doch den Vorteil, dass sie einem geringeren Verschleiss
unterworfen und wartungsfreundlicher sind.
Der Druckraum 25 der ersten Zylindereinheit 13 zum Hochfah
ren des zweiten Trägers 8 ist über eine Verbindungsleitung
26 im Zylinder 15 mit dem Druckraum 27 der zweiten Zylinder
einheit 16 zum Hochfahren des Schlittens 9 verbunden. Dies
hat den Vorteil, dass zum Hochfahren bloss ein Ventil be
nötigt wird und dass kein beweglicher Verbindungsschlauch
zum Ansteuern des Druckraums 27 benötigt wird. Wird für
die erste Zylindereinheit 13, entsprechend der strichpunk
tiert dargestellten Variante, ein doppeltwirkender Zylinder
verwendet, so ist dieselbe Lösung auch für die Ansteuerung
des zweiten Druckraumes 28 der Zylindereinheit 16 möglich.
Bei einfach wirkender Zylindereinheit 13 ist dieser zweite
Druckraum 28 über einen nicht dargestellten Schlauch mit dem
zugehörigen Steuerventil verbunden.
Um die First während des Bohrens abzustützen und die Bohr
stange 10 zu führen, ist eine Abstützplatte 31 über zwei
weitere, doppelt wirkende Hydraulikzylindereinheiten 32 mit
dem ersten Träger 7 verbunden. Die beiden Zylinder 33 der
Zylindereinheiten 32 sind starr mit dem Träger 7 verbunden
und dienen gleichzeitig als Gleitführung für die starr mit
den Kolbenstangen 34 verbundene Abstützplatte 31. Die Ab
stützplatte 31 hat eine Führungsöffnung 35 zum Führen der
Bohrstange 10 und von Ankerstangen.
In Fig. 5 ist die Bohrstangenführung detaillierter darge
stellt. Die Führungsbohrung 35 für die Bohrstange 10 ist je
hälftig in zwei um horizontale Bolzen 37 schwenkbaren L-för
migen Führungselementen 36 ausgebildet. Die Bolzen 37 sind
in Trägern 39 befestigt, welche an der Abstützplatte 31 an
geschweisst sind. Zwischen dem Kopf der Bolzen 37 und den
Führungselementen 36 sind vorgespannte Federn 38 angeordnet,
welche nicht dargestellte Vorsprünge der Führungselemente 36
in Rastkerben in den Trägern 39 drücken, so dass die Füh
rungselemente 36 in der dargestellten Lage gehalten sind.
Wenn die Bohrmaschine 5 an die Führungselemente 36 anstösst,
schwenken diese weg, so dass die Bohrmaschine bis ans Ge
stein vorgeschoben werden kann. Die Abstützplatte 31 hat
eine vergrösserte Ausnehmung 30, damit nach dem Bohren des
Bohrloches der Anker gesetzt werden kann. Der zwischen den
weggeschwenkten Führungselementen 35 entstehende Zwischen
raum und die Ausnehmung 30 sind aus diesem Grund grösser als
der Durchmesser der Ankerplatte. Das Setzen von Klebeankern
erfolgt ebenfalls mittels der Bohrmaschine 5.
Der zweite Träger 8 ist am ersten Träger 7 und der Schlitten
9 am zweiten Träger 8 durch je eine Rollenführung geführt.
Damit ist die Führung wesentlich reibungsärmer und ver
schleissfester als die zur Führung des Schlittens übliche
Gleitführungen. Durch die geringe Reibung ist es möglich,
die Axialkraft auf die Bohrmaschine 5 viel genauer zu dosie
ren als bei bekannten Ankerbohrvorrichtungen. Dies ist ins
besondere wichtig, wenn ein Drehbohrer statt der sonst übli
chen Schlagbohrer eingesetzt wird.
Zur Führung des Trägers 8 sind zwei Rollen 40 am oberen Ende
des Trägers 7 drehbar befestigt, die in je eine Nut 41 einer
mit dem Träger 8 starr verbundenen Schiene 42 eingreifen.
Am unteren Ende des Trägers 8 sind zwei weitere Rollen 43
drehbar gelagert, welche in je eine zur Nut 41 parallele
Nut 44 in einer am Träger 7 befestigten Schiene 45 eingrei
fen. Die Schiene 42 hat eine weitere, zu den Nuten 41, 44
parallele Nut 46, in welchen je zwei am Schlitten 9 drehbar
gelagerte Rollen 47 laufen.
Wie in Fig. 3 dargestellt ist, sind die Nuten 41, 44 und 46
keilförmig. Die Rollen 40, 43 47 sind zylindrisch und ihre
Drehachsen 48, 49, 50 verlaufen jeweils parallel zur einen
Seitenwand der Nuten 41, 44, 46. Durch die Keilform der
Nuten ist es möglich, durch Einstellen des gegenseitigen
Abstandes der Schiene 42 vom Schlitten 9 bzw. von der
Schiene 45, oder durch axiales Verschieben der Rollen 40,
43, 47 auf ihren Drehachsen 48, 49, 50 das Führungsspiel
einzustellen und allfälligen Verschleiss auszugleichen. Der
Schlitten 9 übt auf die Rollenführung 46, 47 und dement
sprechend auch auf die Rollenführungen 40, 41; 43, 44 durch
das Gewicht der Bohrmaschinen 5 und die Axialkraft der Bohr
stange 10 ein Moment aus, welches stets im selben Sinne
wirkt. Dieses wird jeweils durch Linienberührung zwischen
den Rollen 40, 43, 47 auf die Nutenwände übertragen. Für
das sehr viel geringere Moment in entgegengesetzter Rich
tung beim Zurückziehen der Bohrstange 10 reicht die punkt
förmige Berührung zwischen den abgerundeten Stirnkanten
51, 52, 53 und den gegenüberliegenden Nutwänden aus.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist die erste Hydraulik
zylindereinheit 13 doppelt wirkend und hat also einen Druck
raum 25 zum Hochfahren und einen zweiten Druckraum 24 zum
Einfahren des zweiten Trägers 8. Der Druckraum 25 ist hier
über einen Schlauch 26′ mit dem Druckraum 27 der Zylinder
einheit 16 zum Hochfahren des Schlittens 9 verbunden. Die
entgegengesetzten Druckräume 24, 28 der Zylindereinheiten
13, 16 sind über einen weiteren Schlauch 29 miteinander ver
bunden. Die beiden Schläuche 26′,29 sind an ihrem einen Ende
an der Zylindereinheit 16 und an ihrem andern Ende am Träger
8 befestigt und durch ein Spannrollenpaar 56 geführt. Alter
nativ ist es auch möglich, die Schläuche 26′, 29 in zwei ge
raden, U-förmigen, einander zugewandten Führungsschienen 59
zu führen, wobei die eine Schiene am Träger 8 und die andere
Schiene an der Zylindereinheit 16 befestigt ist (Fig. 4b).
Lose hängende Schläuche können auf diese Art vermieden wer
den.
Die beiden Druckräume 24, 25 sind über je eine Bohrung 57,
58 in der Kolbenstange 14 der Zylindereinheit 13 mit je
einem Anschluss A, B verbunden. Die Anschlüsse A, B sind
über nicht dargestellte Schläuche an ein Schaltventil ange
schlossen. Die Druckölzufuhr erfolgt also bloss am Fuss der
Vorrichtung und es sind keine flexiblen Leitungen von der
Abbaumaschine 2 zu den teleskopierbaren Teilen der Vorrich
tung nötig. Mit einem Ventil können gleichzeitig beide Zy
lindereinheiten 13, 16 angesteuert werden. Auch beim Ausfüh
rungsbeispiel nach Fig. 1 ist die Zylindereinheit 13 über
die Kolbenstange 14 ans Ventil angeschlossen.
Zum Ausfahren des Trägers 8 und des Schlittens 9 wird der
Anschluss A mit Drucköl beaufschlagt und der Anschluss B
mit dem Rücklauf verbunden. Es ist nicht wesentlich, ob
dabei zuerst der Schlitten 9 oder der Träger 8 verschoben
wird. Ueber die Verbindungsschläuche 26′, 29 sind beide
Zylindereinheiten 13, 16 mit derselben Druckdifferenz be
aufschlagt. Wenn das Bohrloch gebohrt ist, wird der An
schluss A mit dem Rücklauf und der Anschluss B mit Druck
beaufschlagt. Die damit erzeugten Rückzugkräfte reichen zu
sammen mit dem Eigengewicht vom Schlitten 9 und Träger 8,
um auch allenfalls verklemmte Bohrstangen 10 aus dem gebohr
ten Loch zurückzuziehen.
In den Figuren sind die einzelnen Elemente zum besseren Ver
ständnis nebeneinander dargestellt. Die Elemente können je
doch ineinandergeschachtelt werden, so dass sich ein sehr
kompakter Aufbau ergibt.
Claims (15)
1. Ankerbohrvorrichtung mit einer Lafette (4), die
an einer Grundplatte (1) befestigt ist und einen verschieb
baren Schlitten (9) mit einer Bohrmaschine (5) trägt, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lafette (4) einen ersten Träger (7)
umfasst, sowie einen zweiten Träger (8), der längs des ersten
Trägers (7) verschiebbar ist und auf welchem der Schlitten
(9) verschiebbar geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass der zweite Träger (8) über eine erste Hydraulikzy
lindereinheit (13) mit dem ersten Träger (7) und über eine
zweite Hydraulikzylindereinheit (16) mit dem Schlitten (9)
verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, dass der Druckraum (25) der ersten Zylindereinheit (13)
zum Hochfahren des zweiten Trägers (8) mit dem Druckraum (27)
der zweiten Zylindereinheit (16) zum Hochfahren des Schlittens
(9) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, dass beide Zylindereinheiten (13, 16) doppelt wirkend
sind, und dass der Druckraum (24) der ersten Zylindereinheit
(13) zum Einfahren des zweiten Trägers (8) mit dem Druckraum
(28) der zweiten Zylindereinheit (16) zum Einfahren des
Schlittens (9) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, dass die Verbindungen zwischen den Druckräumen (25,27;
24,28) je eine flexible Leitung (26′,29) umfassen, deren
eines Ende am zweiten Träger (8) und deren anderes Ende an
der zweiten Zylindereinheit (16) befestigt ist, wobei die
beiden Leitungen (26′,29) durch ein Rollenpaar (56) oder
durch Führungsschienen geführt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass die beiden Druckräume (24, 25) der ersten
Zylindereinheit (13) über je eine Bohrung (57, 58) in der
Kolbenstange (14) der ersten Zylindereinheit (13) mit An
schlüssen (A, B) für ein Ventil verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (14) der er
sten Zylindereinheit (13) mit dem ersten Träger (7) verbun
den ist, und dass der Zylinder (15) der ersten Zylinderein
heit (13) die Kolbenstange der zweiten Zylindereinheit (16)
bildet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 - 7, da
durch gekennzeichnet, dass das bewegliche Element (17) der
zweiten Zylindereinheit (16) mindestens eine Rolle (20, 21)
trägt, um welche ein biegsames Zugelement (22, 23) geschlungen
ist, dessen eines Ende am Schlitten (9) und dessen anderes
Ende am zweiten Träger (8) befestigt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, dass für beide Verschiebungsrichtungen des Schlittens
(9) je mindestens ein Zugelement (22, 23) und eine zugehörige
Rolle (20, 21) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 9, da
durch gekennzeichnet, dass am ersten Träger (7) ein Abstütz
element (31) zum Abstützen der First mit einer Führungsöff
nung (35) für die Bohrstange (10) längs des ersten Trägers
(7) verschiebbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Führungsöffnung (35) je hälftig an zwei
schwenkbar mit dem Abstützelement (31) verbundenen Führungs
elementen (36) ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Träger (8) am ersten
Träger (7) und der Schlitten (9) auf dem zweiten Träger (8)
durch je eine Rollenführung geführt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Rollenführung je eine Schiene (42, 45)
mit einer Keilnut (41,44,46) umfasst, in welcher eine zy
lindrische Rolle (40,43,47) mit einer parallel zur einen
Seitenwand der Keilnut (41,44,46) verlaufenden Drehachse
(48,49,50) geführt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, dass die zylindrischen Rollen (40,43,47) längs
ihren Drehachsen (48,49,50) axial verstellbar sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 14, da
durch gekennzeichnet, dass die Lafette (4) um eine horizon
tale Achse (3) schwenkbar an der Grundplatte (1) befestigt
ist.
Applications Claiming Priority (1)
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