DE3632105A1 - Verfahren zur reinigung von koksofengas - Google Patents
Verfahren zur reinigung von koksofengasInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C7/00—Purification; Separation; Use of additives
- C07C7/148—Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B57/00—Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
- C10B57/18—Modifying the properties of the distillation gases in the oven
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von
Koksofengas, d. h. ein Verfahren zur Entfernung von schweren
Kohlenwasserstoffen, Teer, Naphthalin, Benzol, Phenol und
dgl. aus einem durch Pyrolyse eines Kohlenstoff und/oder
Kohlenwasserstoff enthaltenden Materials erzeugten Gas.
Bei der Verkokung oder Pyrolyse von Kohlenstoff und/oder
Kohlenwasserstoff enthaltendem Material strömen die
flüchtigen Bestandteile des Materials aus. Aus einer
Tonne metallurgischer Kohle beispielsweise erhält man
bei der Verkokung etwa 400 Nm3 an Gas.
Pyrolysegas kann jedoch teilweise aus Gründen des
Umweltschutzes nicht transportiert und verwendet werden,
ohne daß es vorher in verschiedenen Waschstufen vorbehandelt
wird. Es muß daher zunächst gekühlt und gewaschen werden.
Wenn das Gas die Koksofenanlage verläßt, wird es in den
Behälter mit Ammoniaklösung eingeblasen, wodurch Teer
auskondensiert wird.
Das Gas wird dann in Direkt-Gaskühlern gekühlt, woraufhin
jeglicher Restteer in Elektrofiltern entfernt wird. Der
hohe Naphthalingehalt des Gases muß durch Waschen mit Öl
beispielsweise verringert werden.
Um die SO2-Emissionen beim Verbrennen des Gases herabzusetzen,
wird Schwefelwasserstoff gewöhnlich durch direktes Besprühen
mit Ammoniaklösung entfernt. Die für diesen Waschprozeß
verwendete Flüssigkeit wird dann einer speziellen
Reinigungsanlage zugeleitet. Schwefel wird in elementarer
Form in einem Claus-Ofen zurückgewonnen. Das Restwasser muß
gewöhnlich durch biologische Verfahren weiter gereinigt werden.
Die vorstehenden Darlegungen zeigen, daß die Reinigung des
Gases aus einer Pyrolyseanlage oder einer Koksofenanlage ein
kompliziertes und preisaufwendiges Verfahren erfordert.
Es werden fortlaufend Verfahren entwickelt, um aus Biomasse
erzeugtes Pyrolysegas zu reinigen, wobei diese Verfahren auf
der thermischen Aufspaltung des energiereichen Gases beruhen.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zu
verwirklichen, bei welchem die bisher bekannten komplizierten
und energieverzehrenden Reinigungsschritte durch einen
Aufspaltungsschritt ersetzt werden.
Gekennzeichnet ist das eingangs genannte Verfahren
erfindungsgemäß dadurch, daß die aus den Kohlenstoff und/oder
ohlenwasserstoff enthaltenden Material produzierten Gase
zugleich mit einem in einem Plasmagenerator erhitzten Gas
einer Reaktionskammer zugeleitet werden und dort in den
Gasen enthaltene schwere Kohlenwasserstoffe, Teer, Benzol,
Naphthalin, Phenol und dgl. aufgespalten werden, sodaß das
Gas direkt vom Verbraucher verwendbar ist.
Es wurde festgestellt, daß durch Zufuhr eines Heißgases,
welches in einem Plasmagenerator erhitzt wurde und
infolgedessen eine extrem hohe Energiedichte besitzt,
schwere Kohlenwasserstoffe und dgl. , welche im Gas enthalten
sind, aufspaltbar sind. Infolge der im zugeführten Gas
vorhandenen hohen Energiedichte wird nur eine relativ geringe
Gasmenge benötigt, sodaß das Verfahren ermöglicht wird.
Zur Erzeugung von Gas kann beispielsweise Torf, Steinkohle,
Anthrazit und Abfälle der Forst- und Landwirtschaft verwendet
werden.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird das Gas
nach Durchlaufen der zusätzlichen Reaktionskammer zwecks
Entschwefelung durch eine Kalkstein- oder Dolomitfüllung
geleitet.
Das nachstehende Beispiel soll die Erfindung weiterhin
erläutern.
Eine Analyse von aus einer Koksofenanlage kommendem Gas
ergab für das Gas folgende Zusammensetzungen:
Das Gas enthielt außerdem 6,0 g NH3, 7 g H2S, 0,9 g Naphthalin
und 25 g Benzol sowie 3,6 g Phenol und 90 g Teer pro Nm3.
Das Gas hatte eine Temperatur von 950°C und wurde in eine
zusätzliche Reaktionskammer eingeleitet, in welche gleichzeitig
eine geringe Menge von Plasma-erhitztem Stickstoffgas
eingeleitet wurde, sodaß die Temperatur der Gasmischung auf
1560°C anstieg.
Abgekühlte Proben des die Reaktionskammer verlassenden Gases
ergaben nur noch 0,01 g Teer und 0,07 g Naphthalin pro Nm3.
Der Gehalt an Benzolen war auf ein Fünfzigstel, der Gehalt an
Phenolen auf ein Zehntel der Anteilwerte vor dem Eintritt in
die zusätzliche Reaktionskammer abgesunken.
In diese zusätzliche Reaktionskammer wurden 0,05 Nm3 an Luft
pro Nm3 Koksofengas zugesetzt, und der Energieverbrauch im
Plasmagenerator betrug 0,85 kWh/Nm3.
Claims (2)
1. Verfahren zur Entfernung von schweren Kohlenwasserstoffen,
Teer, Naphthalin, Benzol, Phenol und dgl. aus einem durch
Pyrolyse eines Kohlenstoff und/oder Kohlenwasserstoff
enthaltenden Materials produzierten Gas, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus dem Kohlenstoff
und/oder Kohlenwasserstoff enthaltenden Material produzierten
Gase zugleich mit einem in einem Plasmagenerator erhitzten
Gas einer Reaktionskammer zugeleitet werden und dort in den
Gasen enthaltene schwere Kohlenwasserstoffe, Teer, Benzol,
Naphthalin, Phenol und dgl. aufgespalten werden, sodaß das
Gas direkt vom Verbraucher verwendbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gas nach Durchlaufen der zusätzlichen Reaktionskammer
zwecks Entschwefelung durch eine Kalkstein- oder Dolomitfüllung
geleitet wird.
Applications Claiming Priority (1)
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