DE3630377C2 - - Google Patents

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Das an sich bekannte Bayer-Verfahren bezieht sich auf die Gewinnung von Aluminiumhydroxyd aus Bauxit, wobei letzteres mittels einer Laugeflüssigkeit bei erhöhten Temperaturen und Drücken aufgeschlossen wird. Während des Verfahrensschrittes des Aufschließens wird der Tonerde­ anteil des Bauxits durch die Laugeflüssigkeit gelöst und es wird eine Aluminatlauge gewonnen, welche einen unlösbaren Laugenrückstand, den sogenannten Rotschlamm enthält. Der Tonerdeanteil wird aus der Aluminatlauge im allgemeinen durch Ausfällung gewonnen.
Die meisten Bauxite enthalten organische Bestandteile, deren Menge entsprechend der Herkunft des Bauxits schwankt. Diese Bestandteile, die eine Vielzahl organischer Verbindungen von unterschiedlichem Molekular­ gewicht umfassen, werden während des Aufschlusses in der Laugeflüssigkeit ebenfalls gelöst und bilden einen Bestand­ teil der alkalischen Aluminatlauge. Das Bayer-Verfahren ist ein zyklisches Verfahren, da z. B. die Laugeflüssigkeit nach Ausfällung des Tonerdeanteils zum Aufschluß einer neuen Bauxitcharge wieder verwendet wird, woraus sich ein Ansammeln der gelösten organischen Verbindungen in der Laugeflüssigkeit ergibt. Nach einer längeren Betriebsphase des Bayer-Verfahrens kann der Gehalt an organischen Verbindungen ein schädliches Niveau erreicht haben, woraus sich ein Absinken der Ausbeute an Aluminiumhydroxyd, eine Verschlechterung des Sedimentierens des Rotschlamms und andere verfahrenstechnische Probleme ergeben. Diese Probleme umfassen die vorzeitige Keimbildung während der Ausfällung des Aluminiumhydroxyds und ein Schäumen der Flüssigkeit. Diese genannten organischen Verbindungen können als alkalische Salze niederer Karbonsäuren (Formiat, Oxalat, Acetat) vorliegen und umfassen Salze mit siebzig oder mehr Kohlen­ stoffatomen. Diese als Humussäurederivate bezeichneten Verbindungen stellen zwar nur einen kleinen Teil des insgesamt gelösten organischen Inhalts der Flüssigkeit dar, werden jedoch mit Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit und die Leistungs­ fähigkeit des Betriebes einer Bayer-Anlage als der schädlichste angesehen. Abgesehen von ihren Farbgebungs­ eigenschaften lösen diese Humussäurederivate insbesondere auf indirektem Wege eine unerwünschte Keimbildung in gesättigten alkalischen Aluminatlösungen aus, welches zur Bildung eines hohen Anteils an kleinen Aluminiumhydroxydpartikeln führt (Korngröße < 45 µm), Schaumbildung verursacht und im allgemeinen die Leistungsfähigkeit des Betriebes von Bayer-Anlagen beeinträchtigt, insbesondere die Klassierung der Hydroxydpartikel.
Die schädlichen Eigenschaften der Humussäurederivate sind bekannt und es sind mehrere Verfahren angeboten worden, durch welche diese aus der Laugeflüssigkeit entfernt werden können.
Gemäß der DE-OS 29 45 152 werden organische Verbindungen aus der Laugeflüssigkeit dadurch entfernt, daß große Mengen an Sauerstoff in die bei einer Temperatur von 120°C bis 350°C gehaltene Flüssigkeit eingebracht werden, bis ein Sauerstoffpartialdruck von 3 bis 30 Atmosphären erreicht ist. Mit dem Fortschreiten der Oxydation wird zusätzlicher Sauerstoff oder Luft in das unter Druck stehende System eingeführt. Durch dieses Verfahren kann eine vollständige Oxydation des organischen Inhalts der Flüssigkeit während des Verfahrensschrittes des Aufschließens bei der empfohlenen Temperatur von 210°C bis 300°C erreicht werden, wobei der feste Oxydations­ rückstand, nämlich im wesentlichen Natriumkarbonat zusammen mit dem Rotschlamm entfernt wird. Obwohl mittels dieses Verfahrens organische Verunreinigungen einschließlich der Humussäurederivate entfernt werden, ist es mit bestimmten verfahrenstechnischen und mechanischen Schwierigkeiten verbunden, durch welche dieses Verfahren unattraktiv wird. Diese Schwierigkeiten betreffen den Gebrauch großer Volumina an Sauerstoff und entsprechend noch größerer Volumina an sauerstoffhaltigen Gasen wie z. B. Luft, deren Einführung in ein unter Druck und hohen Temperaturen stehendes System, sowie den großen apparativen Aufwand bei der Wiedergewinnung des überschüssigen Sauerstoffs nach Durchführung des Verfahrens.
Durch dieses Verfahren wird eine relativ große Menge an Feststoffen gebildet, welche die eingesetzten Vorrichtungen schabend beanspruchen. Die Oxydation eines großen Teils des organischen Gehalts führt außerdem zur Bildung großer Mengen an Oxalat sowie zu einer hohen Sättigung der Laugeflüssigkeit mit Kohlensäure, wobei beide Wirkungen in hohem Maße unerwünscht sind. Ferner ist die Oxydation der organischen Verunreinigungen eine zeitaufwendige Reaktion, wobei wie an sich bekannt, 3 min bis 60 min benötigt werden, um 20% bis 30% der organischen Verbindungen bei 180°C zu zerstören. Zur Erzielung besserer Oxydationsergebnisse werden höhere Temperaturen benötigt. So können z. B. bei 260°C bis 280°C 97% der genannten Stoffe oxydiert werden. Da jedoch die meisten Aufschlüsse nach dem Bayer-Verfahren bei Temperaturen unterhalb etwa 250°C durchgeführt werden, ist erkennbar, daß zur Erzielung einer vollständigen Oxydation bei den gewöhnlichen Aufschlußtemperaturen entweder die Zeitdauer des Aufschlusses beträchtlich verlängert werden muß oder der Sauerstoffeintrag während des Aufschließens wesentlich erhöht werden muß oder daß beide dieser genannten Alternativen angewandt werden müssen, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.
Es wird in der US-PS 42 15 094 empfohlen, die Oxydation der in der Flüssigkeit vorhandenen organischen Stoffe bei Temperaturen von 180°C bis 300°C und bei Drücken von 20 kg/cm² bis 150 kg/cm² (19,3 bis 145 atm) in Gegenwart eines Kupfersalzkatalysators durchzuführen, welcher in einer Menge entsprechend 300 bis 5000 g/l an Kupferionen zugeführt wird. Trotz der Zuführung des Katalysators sowie den hohen Drücken und Temperaturen liegen die günstigsten Oxydationsergebnisse bei den gewöhnlichen Aufschlußtemperaturen im Bereich von 10% bis 48%. Zusätzlich muß der Kupferkatalysator zur Vermeidung von Verunreinigungen aus der behandelten Laugeflüssigkeit entfernt werden. Die weitere Verwendung des entfernten Kupferkatalysators kann jedoch Umwelt- und/oder Gesundheitsgefahren mit sich bringen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Verfahren zu konzipieren, dessen apparativer und verfahrenstechnischer Aufwand gegenüber dem Stand der Technik verringert wird. Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs angegebene Maßnahme. Die oxidative Zerstörung der Humussäurederivate wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in die Laugeflüssigkeit der Sauerstoff nur in einer solchen Menge eingebracht wird, die in ihr lösbar ist. Auf diese Weise werden Temperaturen oberhalb des üblicherweise angewandten Bereichs, der Gebrauch von Katalysatoren und die Verwendung großer Mengen an Sauerstoff oder Luft vermieden, wobei gleichzeitig der Anteil an Humussäurederivaten innerhalb der in der Aufschlußstufe des Bayer-Verfahrens verfügbaren Zeit zerstört wird und wobei die vorhandene anlagentechnische Ausrüstung benutzt wird.
Erfindungsgemäß wird die durch Humussäurederivate verunreinigte Laugeflüssigkeit des Bayer-Verfahrens, mit Sauerstoff unter herkömmlichen Aufschlußbedingungen behandelt, indem die, in die Flüssigkeit eingebrachte Sauerstoffmenge dahingehend begrenzt wird, daß diese der jeweiligen Löslichkeitsgrenze des Sauerstoffs entspricht oder unterhalb dieser Löslichkeitsgrenze liegt. Übermäßige Drücke und Temperaturen können vermieden werden, wenn die Sauerstoffmenge in diesem Sinne geregelt wird. Ferner ergibt sich gegenüber dem Stand der Technik ein reduzierter Sauerstoffverbrauch.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 die Löslichkeitskurve von Sauerstoff in einer Aluminatlauge bei einer konstanten Laugekonzentration in Abhängigkeit von der Temperatur in einem geschlossenen System;
Fig. 2 die Beziehung zwischen der Zerstörung der Humussäurederivate (gemessen als Veränderung der Lichtabsorption) und der Reaktionszeit bei einer Aufschlußtemperatur von 243°C und bei einer Sauerstoffzugabe von 0,8 g/l;
Fig. 3 die Beziehung zwischen der Zerstörung der Humussäurederivate (gemessen als Veränderung der Lichtabsorption) und der Reaktionszeit bei 200°C Vorheizungstemperatur und bei einer Sauerstoff­ zugabe von 0,5 g/l;
Fig. 4 eine Darstellung der Auswirkungen unterschiedlicher Sauerstoffmengen (sämtlich innerhalb der im Gleichgewicht vorliegenden Löslichkeitsgrenze) auf die Zerstörung der Humussäurederivate bei 200°C in Abhängigkeit von der Reaktionszeit;
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Verfahrensstufe des Voraufschlusses und des Aufschlusses des Bayer- Verfahrens, wobei durch gestrichelte Linien geeignete Stellen angedeutet werden, an denen zwecks Entfernung der Humussäurederivate Sauerstoff in das System eingebracht werden kann.
Der Ausdruck "Humussäurederivat" bezieht sich im folgenden auf organische Verbindungen von hohem Molekulargewicht, die wenigstens 20 Kohlenstoffatome aufweisen und üblicherweise in Bauxiten auftreten.
Der Ausdruck "A/C" bezieht sich auf das Verhältnis der Tonerde zur Laugeflüssigkeit in Laugeflüssigkeiten des Bayer-Verfahrens, wobei die Tonerde beschrieben wird durch Gramm Al₂O₃/l, während der Laugenbestandteil beschrieben wird durch Gramm Na₂CO₃/l.
Die Ausdrücke "Laugeflüssigkeit des Bayer-Verfahrens" oder "Laugeflüssigkeit" beziehen sich auf alkalihaltige Flüssigkeiten, die bei der Behandlung von Bauxit zwecks Gewinnung von Aluminiumhydroxyd bzw. Tonerdehydrat benutzt werden.
Diese genannten Flüssigkeiten umfassen die zum Aufschließen des Bauxits benutzte Flüssigkeit, die als Ergebnis des Aufschlusses erhaltene, befrachtete Flüssigkeit und die verbrauchte Flüssigkeit, deren Tonerdeanteil als Ergebnis der Ausfällung erschöpft ist. Ein A/C Verhältnis von 0,3 bis ungefähr 0,72 zeigt einen Bereich der im Bayer- Verfahren eingesetzten Laugeflüssigkeit auf, und zwar ausgehend von einem extrem verdünnten Zustand bis zu einem in höchstem Maße konzentrierten Zustand.
Die im vorliegenden Text benutzten Ausdrücke "Sauerstoff­ löslichkeit" und Sauerstofflöslichkeit im "Gleichgewichtszustand" beziehen sich auf die Menge Sauerstoff in Gramm, die in einem Liter Laugeflüssigkeit unter den für die Entfernung der Humussäurederivate aus den Laugeflüssigkeiten des Bayer-Verfahrens anstehenden Bedingungen lösbar ist. Die einschlägigen Verfahrensparameter beinhalten Temperatur und Druck sowie die Laugekonzentration in der Flüssigkeit, wobei letztere beschrieben wird durch die Angabe Gramm Na₂CO₃/l. Der Innendruck von Anschlußbehältern, Beheizungseinrichtungen und zugeordneten Anlagenteilen wird üblicherweise auf einem Niveau oberhalb des Dampfdrucks der Flüssigkeit innerhalb dieser Behälter gehalten, wodurch die Sauerstofflöslichkeit verbessert wird.
Bei den meisten Anlagen, bei denen das Bayer-Verfahren zur Gewinnung von Aluminiumhydroxyd aus Bauxit benutzt wird, kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Entfernung der Humussäurederivate vorteilhaft in der Voraufschluß- und/oder in der Aufschlußstufe benutzt werden. Die Voraufschlußstufe umfaßt im allgemeinen die Vorheizung der Laugeflüssigkeit und/oder der den Bauxit und die Lauge­ flüssigkeit enthaltenden Trübe bis zur Aufschlußtemperatur, woran sich die Aufschlußstufe anschließt.
Die Voraufschlußstufe kann ebenfalls eine Verfahrensstufe zur Entfernung von Siliciumdioxyd enthalten, so daß ein Teil des Siliciumdioxydgehalts des Bauxits vor dessen Aufschluß zur Reaktion gebracht und ausgefällt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Entfernung der Humussäurederivate kann in dieser Voraufschlußstufe angewandt werden, und zwar unter der Voraussetzung, daß die Temperatur und/oder der Druck eine ausreichende Höhe aufweisen, so daß eine hinreichend schnelle Reaktion zwischen dem gelösten Sauerstoff und dem Gehalt an Humussäurederivaten der Flüssigkeit sichergestellt ist. Da der Aufschluß des Bauxits gewöhnlich bei erhöhten Temperaturen und Drücken erfolgt, ist eine schnelle Umsetzung des Sauerstoffs mit den genannten organischen Verunreinigungen gegeben.
Es ist festgestellt worden, daß zur Erzielung einer akzeptablen Reaktionsgeschwindigkeit bei der Entfernung der Humussäurederivate durch Oxydation die Verfahrenstemperatur wenigstens ungefähr 200°C jedoch nicht weniger als 140°C betragen sollte. Die obere Grenze der Verfahrenstemperatur wird im allgemeinen durch die Bedingungen des speziellen Bayer-Verfahrens gesetzt, beispielsweise die in der Vorheiz­ stufe, der Stufe zur Entfernung von Siliciumdioxyd oder den Aufschlußstufen. Da für die Durchführung des vorliegenden Verfahrens Sauerstoff nur bis zu einer, in der Flüssigkeit löslichen Menge benötigt wird, wird durch den Sauerstoff nur geringfügig zum gesamten Systemdruck beigetragen. Letzterer wird hauptsächlich durch den Dampfdruck bestimmt, der aufgrund der in den Behandlungsgefäßen herrschenden Temperaturen entwickelt wird und durch den Überdruck, der durch die unterschiedlichen Beschickungspumpen erzeugt wird.
Die erfindungsgemäße Einführung von Sauerstoff zur Entfernung der Humussäurederivate kann in den Vorheizungsstufen für die Laugeflüssigkeit und/oder die Trübe während der Entfernung von Siliciumdioxyd oder in der Aufschlußstufe durchgeführt werden.
Da der Aufschluß des Bauxits üblicherweise bei Temperaturen oberhalb von 140°C durchgeführt wird, kann das vorliegende Verfahren zur Oxydation der Humussäurederivate naturgemäß ohne Probleme in der Aufschlußstufe Anwendung finden.
Der Anteil der Humussäurederivate an der gesamten organischen Verunreinigung des Bauxits ist sehr klein und beträgt im allgemeinen ungefähr 5 bis 16 Gew.-% des gesamten organischen Kohlenstoffgehalts. Es fällt demzufolge die Menge an Sauerstoff, die zur oxydativen Zerstörung der Humussäurederivate benötigt wird, entsprechend klein aus, da der gesamte organische Gehalt der Bauxite im allgemeinen weniger als 0,2 Gew.-% des Bauxits beträgt.
Es ist bei diskontinuierlichen Prozessen die einmalige Einführung einer der Löslichkeit im Gleichgewichtszustand entsprechenden Menge an Sauerstoff ausreichend, während beim kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Vorheizen, bei der Entfernung von Siliciumdioxyd oder den Aufschluß- Verfahrensstufen die erforderliche Sauerstoffmenge in Abhängigkeit von der Einführung der Humussäurederivate in die einzelnen Verfahrensgefäße bemessen werden kann.
Die in der Flüssigkeit oder Trübe lösliche Sauerstoffmenge hängt von der Temperatur dieser Flüssigkeiten ab. Die nachstehende Tabelle 1 zeigt die Menge an Sauerstoff, die bei Variierung der Temperaturen in einer Laugeflüssigkeit lösbar ist, die eine Laugekonzentration von 250 g/l aufweist (gerechnet als Na₂CO₃). Der Funktionszusammenhang zwischen gelöstem Sauerstoff und der Temperatur ist darüber hinaus in Fig. 1 grafisch gezeigt.
TemperaturGelöster Sauerstoffgehalt in °Cin Gramm O₂/l Flüssigkeit
 77°0.18 120°0.23 146°0.25 166°0.44 186°0.55 211°0.63 237°0.83 253°1.04
Da Bauxite im allgemeinen weniger als 0,2 Gew.-% organischen Kohlenstoff enthalten und nur ungefähr 5 bis 15% des organischen Kohlenstoffs auf den Gehalt an Humussäurederivaten zurück­ führbar sind, wird sofort verständlich, daß selbst bei Temperaturen um 100°C der gelöste Sauerstoffgehalt der Flüssigkeit mehr als ausreichend ist, um die Humussäurederivate der Flüssigkeit zu oxydieren. Aufgrund der kleinen Menge des erforderlichen Sauerstoffs kann dessen Einführung in die Verfahrensbehälter leicht und wirtschaftlich durchgeführt werden, ohne daß sich die Notwendigkeit von Zusatzausrüstungen zur Erzeugung hoher Drücke, z. B. von modifizierten Pumpen zur Sauerstoffeinführung ergibt. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die direkte Einführung von Sauerstoff aus Sauerstoffspeicherbehältern, in denen der Sauerstoff komprimiert enthalten ist.
Beispiel 1
Ein Bauxit, mit der in Tabelle II aufgeführten Zusammensetzung wird diskontinuierlich aufgeschlossen, wobei gleichzeitig sein Gehalt an Humussäurederivaten zerstört wird.
KomponenteGew.-%
(trockener Zustand)
Al₂O₃47.6-48.8 SiO₂ 0.6-1.0 Fe₂O₃17.9-18.4 Organischer Kohlenstoff als C 0.15-0.25 Kohlenstoff in den Humussäurederivaten als C* 0.009-0.02
(*Durch Absorption bestimmt)
Der Bauxit wird in einer Laugeflüssigkeit eingeschlämmt, wobei die sich ergebende Trübe ein A/C-Verhältnis von 0,411 und eine Laugekonzentration von 242 g/L aufweist. Diese Trübe wird in das Aufschlußgefäß eingeführt und auf 243°C aufgeheizt. Sobald die Trübe die gewünschte Temperatur erreicht hat, werden 0,5 g O₂/L aus einem zylindrischen Gefäß, welches komprimierten Sauerstoff enthält, entnommen und in das Aufschlußgefäß eingeführt. Diese Sauerstoffmenge ist erheblich geringer (0,5 g/L gegenüber 0,9 g/L) als die Menge, die bei der benutzten Aufschlußtemperatur in der Trübe hätte gelöst werden können. Der Ablauf der Zerstörung der Humussäurederivate wurde über eine Messung der Veränderung der Farbe der Trübe mittels eines Spektralphotometers verfolgt, wobei die Veränderung der Lichtabsorption bei einer Wellenlänge von 691 nm in einer 4 cm-Zelle gemessen wurde. Die Kalibrierung des Meßinstruments wurde mittels eines bekannten bzw. standardisierten Humussäurederivats vorgenommen. In der Tabelle III ist die Reaktionsgeschwindigkeit der Zerstörung der Humussäurederivate in Abhängigkeit von der Zeit wiedergegeben, und zwar unter Zugrundelegung der beschriebenen Aufschlußbedingungen, wobei die Ergebnisse ebenfalls in Fig. 2 grafisch wiedergegeben sind.
Tabelle III
Beispiel 2
Die Entfernung der Humussäurederivate wird während der Vorheizstufe der Laugeflüssigkeit des Bayer-Verfahrens in einem Versuchsbehälter durchgeführt. Diese Flüssigkeit wird mit der Bauxittrübe zusammengefaßt, sobald die Aufschlußtemperatur erreicht ist, wobei die aus Bauxittrübe und Lauge­ flüssigkeit bestehende Zusammensetzung der Aufschlußstufe zugeführt wird. Die im Versuchsbehälter befindliche Flüssigkeit, die bei diesem Ausführungsbeispiel benutzt wird, hat vorher bereits mehrere Verfahrenszyklen des Bayer-Verfahrens durchlaufen und weist demzufolge aufgrund des Anteils an gelösten Humussäurederivaten eine dunkelrote Farbe auf. Diese Laugeflüssigkeit hatte eine Laugekonzentration von 225 g/l und wurde in der Vorheizstufe des Bayer-Verfahrens eingeführt. Die in Fig. 5 gezeigte Vorheizstufe bestand aus mehreren, in einer Reihe miteinander verbundenen Vorheiz­ gefäßen und die Flüssigkeit wurde stufenweise vorgeheizt. Da die Geschwindigkeit der Oxydation der Humussäurederivate von der Temperatur abhängig ist, wurde der Sauerstoff in ein besonderes Vorheizgefäß eingeführt, in welchem die Temperatur der Flüssigkeit des Versuchsbehälters auf ungefähr 200°C gestiegen war. Bei dieser Temperatur und der angegebenen Laugenkonzentration beträgt die Löslichkeit des Sauerstoffs im Gleichgewichtszustand ungefähr 0,60 g/l. Es werden jedoch lediglich 0,5 g/l Sauerstoff zugeführt. Die Zerstörung der Humussäurederivate wurde durch Lichtabsorptions­ messungen verfolgt und die Ergebnisse wurden als Funktion der Zeit zusammengestellt. Sie sind in Tabelle IV und grafisch in Fig. 3 wiedergegeben.
Tabelle IV
Es kann festgestellt werden, daß, wenn nur 80% von der Menge an Sauerstoff zugeführt werden, die insgesamt in der Laugeflüssigkeit lösbar wäre, mehr als 50% des gesamten Gehalts an Humussäurederivaten in weniger als 15 Minuten sofort zerstört werden können. Längere Verweilzeiten in Verbindung mit der Zuführung von Sauerstoff bis zur Löslich­ keitsgrenze im Gleichgewichtszustand bei der jeweiligen Temperatur können das Ausmaß der Zerstörung der Humussäurederivate wesentlich erhöhen.
Beispiel 3
Versuche wurden ausgeführt, um die Wirkung sich ändernder Sauerstoffmengen auf die Zerstörung der Humussäurederivate bei einer konstanten Temperatur und einer gewählten Laugenkonzentration zu untersuchen. Es wurde auf diese Weise eine humussäurederivatenthaltende, verbrauchte Flüssigkeit, welche der Ausfällstufe des Bayer-Verfahrens nach Entfernung des ausgefällten Aluminiumtrihydroxyds entnommen wurde, dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen. Die verbrauchte Flüssigkeit hatte ein A/C-Verhältnis von 0,342 und eine Laugekonzentration von 225 g/l. Die Zerstörung der Humussäurederivate wurde bei einer Temperatur von 200°C durchgeführt, indem wechselnde Mengen an Sauerstoff in die Flüssigkeitsprobe eingebracht wurden, und zwar bis zur Löslichkeitsgrenze des Sauerstoffs bei den gegebenen Versuchsbedingungen. Hierbei wurde festgestellt, daß eine beträchtliche Zerstörung der Humussäurederivate sogar dann erreicht werden kann, wenn nur die Hälfte des insgesamt in der verbrauchten Flüssigkeit lösungsfähigen Sauerstoffs in diese eingebracht wird. Die Tabelle V zeigt die Ergebnisse in tabellierter Form, die außerdem in Fig. 4 grafisch wiedergegeben sind.
Tabelle V
Es kann festgestellt werden, daß mittels der sehr geringen Mengen an benutztem Sauerstoff eine wesentliche Reduzierung des Gehalts an Humussäurederivaten in vernünftigen kurzen Reaktions­ zeiten erreichbar ist. Aufgrund dieser kleinen eingesetzten Sauerstoffmengen, werden zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens keine ausgedehnten Sauerstoffbeschickungsausrüstungen benötigt. In den meisten Fällen kann der Sauerstoff direkt Gefäßen entnommen werden, die unter Druck stehen. Es muß darüber hinaus nicht mit den ernstzunehmenden Korrosionsproblemen gerechnet werden, die bei den bekannten nassen Oxydationsverfahren aufgetreten sind, da erfindungsgemäß nur sehr kleine Mengen an Sauerstoff benutzt werden.

Claims (1)

  1. Verfahren zur Reinigung von organische Verunreinigungen einschließlich Derivaten der Humussäure enthaltenden Laugeflüssigkeiten des Bayer-Verfahrens, wobei die Verunreinigungen bei erhöhten Drücken und bei Temperaturen oberhalb von 140°C mittels Sauerstoff oxydiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Zerstörung der Humussäurederivate benutzte Sauerstoffmenge nicht oberhalb der Löslichkeitsgrenze des Sauerstoffs in der Laugeflüssigkeit während der Oxydationsbehandlung liegt.
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