DE3628451A1 - Torsionsschwingungsdaempfer mit einsatz der reibeinrichtung ueber klemmelemente - Google Patents
Torsionsschwingungsdaempfer mit einsatz der reibeinrichtung ueber klemmelementeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Torsionsschwingungsdämpfer,
insbesondere zum Einbau in den Antriebsstrang eines Kraftfahrzeu
ges, nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges treten Torsionsschwingun
gen auf, die durch Torsionsschwingungsdämpfer, beispielsweise ei
nes Zweimassenschwungrades oder der Kupplungsscheibe einer Rei
bungskupplung, gedämpft werden. In einigen Betriebsbereichen wä
ren besonders hohe Reibmomente wünschenswert, so z. B. bei ganz
niedrigen Drehzahlen - beim Starten oder Abstellen der Brennkraft
maschine - oder bei abruptem Lastwechsel.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Torsionsschwin
gungsdämpfer zu erstellen, der den Einsatz einer Reibungsdämpf
einrichtung mit hoher Reibkraft möglichst universell erlaubt.
Eine Abstimmung auf bestimmte Fahrzeuge und Betriebsverhältnisse
sollte leicht durchführbar sein.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch das Kennzeichen
des Hauptanspruches. - Durch Anordnen wenigstens eines Klemmkör
pers an einem der beiden Teile, dem Ein- oder Ausgangsteil, eines
Torsionsschwingungsdämpfers sowie eines Steuerelementes am ande
ren Teil ist es möglich, verdrehwinkelabhängig den Einsatz der
Reibeinrichtung zu steuern, wobei sehr große Freizügigkeit in der
Festlegung des Einsatzes der Reibungsdämpfeinrichtung besteht.
Dabei ist ein konzentrisches Bauteil vorgesehen, welches über die
Klemmkörper mit einem der beiden Hauptteile drehfest verbunden
werden kann und gleichzeitig Teil der Reibungsdämpfeinrichtung
ist. Somit wird die Reibungsdämpfeinrichtung rein verdrehwinkel
abhängig eingeschaltet und die Verbindung wird automatisch wieder
getrennt, wenn Bewegungsumkehr einsetzt.
Eine bevorzugte Ausführungsform eines Klemmkörpers ist in den Un
teransprüchen 2 bis 4 festgelegt. Ein solcher Klemmkörper ist
leicht zu lagern und die mit ihm zusammenwirkenden Einzelteile
weisen einen einfachen Aufbau auf.
Es ist jedoch auch möglich, Klemmkörper in Form von Klemmrollen
vorzusehen. Gemäß den Unteransprüchen 5 bis 8 arbeiten diese
Klemmrollen mit einem radial innen angeordneten, zylindrischen
und einem radial außen angebrachten Klemmteil zusammen, welche
mit entsprechenden Schrägen versehen sind. In diesem Falle sind
für die Wirkungsweise in beiden Drehrichtungen zwei zusammenwir
kende Klemmrollen vorgesehen, welche über Zapfen und Langlochfüh
rung in einem Käfig gehalten sind. Zusätzlich zur Aktivierung
dieser Klemmrollen rein winkelabhängig über einen Steuerstift ist
weiter vorgesehen, diese Klemmrollen in Abhängigkeit von Beschleu
nigungskräften zu schalten, wobei der die Klemmrollen führende
Käfig in Umfangsrichtung federnd aufgehängt ist, so daß er bei
entsprechender Beschleunigung von Ein- bzw. Ausgangsteil durch
entsprechende Verzögerung einen Schaltvorgang einleitet. Damit
ist die Möglichkeit gegeben, unabhängig von der relativen Stel
lung der beiden verdrehbaren Teile, die Reibungsdämpfeinrichtung
in Abhängigkeit von hohen Beschleunigungsvorgängen wirksam werden
zu lassen. Zusätzlich ist die mit den Klemmrollen versehene Kon
struktion noch mit einem Fliehgewicht versehen, welches über ent
sprechende Schrägen unterhalb einer vorgegebenen Drehzahl die
Klemmrollen in Klemmposition bringt. Damit ist weiterhin die Mög
lichkeit gegeben, die Reibungsdämpfeinrichtung unabhängig von der
momentan vorhandenen Stellung zwischen Ein- und Ausgangsteil ein
zuschalten, wenn der Motor eine Mindestdrehzahl unterschreitet.
Dies ist insbesondere beim Starten und Abstellen der Brennkraft
maschine günstig.
Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung nä
her erläutert. Es zeigt im einzelnen
Fig. 1 die obere Hälfte eines Längsschnittes durch ein Zweimas
senschwungrad mit Klemmkörpern zum Übertragen der Betäti
gungskraft für die Reibungsdämpfeinrichtung;
Fig. 2 den Teilschnitt II-II gem. Fig. 1;
Fig. 3 die Draufsicht auf den die Klemmrollen führenden Käfig
ausschnittsweise;
Fig. 4 einen Teillängsschnitt durch ein abgewandeltes Zweimassen
schwungrad mit Klemmkörpern;
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der Steuerfeder;
Fig. 6 den Teilschnitt IV-IV gem. Fig. 4;
Fig. 7 bis 9 Drehmomentschaubilder in Abhängigkeit vom Verdreh
winkel mit unterschiedlichen Einsatzwinkeln der Reibungs
dämpfeinrichtung.
Fig. 1 zeigt die obere Hälfte eines Längsschnittes durch ein
Zweimassenschwungrad, welches mit einer besonderen Reibeinrich
tung versehen ist. Das Zweimassenschwungrad besteht aus der Pri
märmasse 2 und aus der Sekundärmasse 3, wobei die Primärmasse 2
über Befestigungsschrauben 44 fest mit der Kurbelwelle 41 einer
Brennkraftmaschine verbunden ist. Die Primärmasse 2 bildet in ih
rem radial inneren Bereich eine Nabe 53, u. a. zur Aufnahme eines
Lagers 42. Auf diesem Lager 42 ist die Sekundärmasse 3 drehbar
gelagert. Zwischen beiden Drehmassen 2 und 3 ist eine übliche
Torsionsfederung angeordnet, welche sowohl eine Relativverdrehung
zwischen beiden Massen beim Auftreten von Torsionsschwingungen
ermöglicht als auch die Übertragung des zu übertragenden Drehmo
mentes bewerkstelligt. Dabei dient die Sekundärmasse 3 als ein
Teil der nicht dargestellten Anfahr- und Schaltkupplung. Zur
Torsionsfedereinrichtung gehören mehrere am Umfang verteilte
Torsionsfedern 4, welche in entsprechenden Fenstern einer Naben
scheibe 48 und Deckblechen 49 und 50 gehalten sind. Die Naben
scheibe 48 ist im vorliegenden Falle über einen Winkelring 47
drehfest mit der Primärmasse 2 verbunden und die beiden Deckble
che sind über Abstandsniete 45 untereinander und mit der Sekun
därmasse 3 fest verbunden. Das Lager 42 ist auf der Nabe zwischen
einem Sicherungsring 57 und einem Halteblech 56 axial fixiert und
die Fixierung gegenüber der Sekundärmasse 3 erfolgt über einen
Bund und ein Halteblech 55. Zwischen den beiden gegeneinander
verdrehbaren Teilen 2 und 3 ist im Bereich des Lagers 42 eine
Reibeinrichtung 43 angeordnet, welche einen üblichen Aufbau auf
weist und als Reibungsgrundlast fungiert. Am Außenumfang der Pri
märmasse 2 ist der Anlasserzahnkranz 40 angeordnet. Am Deckblech
50 und somit auch an der Sekundärmasse 3 ist eine weitere Reib
einrichtung 5 angeordnet, welche eine hohe Reibkraft erzeugt.
Diese Reibeinrichtung 5 kann ebenfalls einen herkömmlichen Aufbau
aufweisen und ist mit einem Klemmring 11 versehen, der gegenüber
dem Deckblech 50 unter Überwindung der hohen Reibkraft verdrehbar
angeordnet ist und über eine Klemmeinrichtung aktiviert werden
kann. Der Klemmring 11 weist zu diesem Zweck eine zylindrische
Außenkontur 13 auf, die vorzugsweise rotationssymmetrisch zur ge
meinsamen Drehachse 1 ausgeführt ist. Der Winkelring 47 verbindet
einerseits die Nabenscheibe 48 fest mit der Primärmasse 2 und
bildet andererseits eine Innenkontur 10, wie insbesondere aus
Fig. 2 ersichtlich. Zwischen dieser Innenkontur 10 und der zy
lindrischen Außenkontur 13 des Klemmringes 11 sind im Abstand
voneinander zwei Klemmrollen 6 angeordnet. Diese Klemmrollen 6
können über entsprechende Verdrehung gegenüber dem Winkelring 47
in eine Klemmposition gebracht werden, wobei sie an der entspre
chenden Schräge 29 des Winkelringes 47 entlanglaufen und gleich
zeitig auf der zylindrischen Außenkontur 13 des Klemmringes 11
zur Anlage kommen. Damit ist, abhängig von der Antriebsdrehrich
tung, eine drehfeste Verbindung in der einen oder anderen Rich
tung durch jeweils eine der Klemmrollen 6 zwischen Primärmasse 2
und Klemmring 11 hergestellt, welcher im Reibungskontakt mit dem
Deckblech 50 und somit mit der Sekundärmasse 3 steht. Die beiden
Klemmrollen 6 weisen Drehachsen 23 auf, die parallel zur Drehach
se 1 verlaufen, und sie bilden auf beiden Seiten jeweils einen
Zapfen 36, wobei diese Zapfen 36 in Langlöchern 37 eines Käfigs 24
geführt sind, der aus den beiden Seitenwänden 25 und 26 gem.
Fig. 3 besteht. Die Seitenwände 25 und 26 dieses Käfigs 24 sind
über Stege 27 fest miteinander verbunden. Die Seitenwand 26,
welche der Sekundärmasse 3 gegenüberliegend angeordnet ist, ist
wenigstens mit einer axial abstehenden Nase 28 versehen, die
konzentrisch zur Drehachse 1 verläuft und gewölbt ausgeführt ist.
Diese Nase 28 wirkt mit einem Steuerstift 17 zusammen, der in ra
dialer Richtung verläuft und über einen Halter 38 an der Sekun
därmasse 3 radial verschiebbar angeordnet ist. Er wird durch eine
Feder 39 nach radial innen vorgespannt. Der Käfig 24 ist, wie
insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, in Umfangsrichtung über Fe
dern 30 gegenüber dem Winkelring 47 und somit gegenüber der Pri
märmasse 2 federnd aufgehängt. Weiterhin ist im Raum zwischen
den beiden Klemmrollen 6 ein Fliehgewicht 31 vorgesehen, welches
umfangsmäßig in Schrägen 34 endet, die zueinander etwa eine V-
Form einhalten. Dieses Fliehgewicht 31 ist in radialer Richtung
gegen die Kraft einer Feder 32 verlagerbar angeordnet, und zwar
über einen Führungsstift 33.
Die Funktion eines Torsionsschwingungsdämpfers gemäß den Fig.
1 bis 3 ist folgende:
Bei Betrieb unterhalb einer vorgegebenen Mindestdrehzahl, bei
spielsweise unter einer Drehzahl von fünfhundert Umdrehungen, ist
das Fliehgewicht 31 in seiner radial innersten Position entspr.
Fig. 2 und es bewegt über die Schrägen 34 die beiden Klemmrol
len 6 in Umfangsrichtung voneinander weg bis zur Anlage zwischen
den Schrägen 29 des Winkelringes 47 und der zylindrischen Außen
kontur 13 des Klemmringes 11. In diesem Betriebsbereich ist somit
eine feste Koppelung des Winkelringes 11 über die Klemmrollen 6
mit der Primärmasse 2 hergestellt. Somit wird die Reibeinrichtung
5 bei Drehschwingungen zwischen Primärmasse 2 und Sekundärmasse 3
wirksam, da das Deckblech 50 mit der Sekundärmasse 3 fest verbun
den ist. Insbesondere beim Starten und Abstellen der Brennkraft
maschine können somit die in diesem Zeitraum auftretenden, sehr
starken Torsionsschwingungen zwischen Primärmasse 2 und Sekundär
masse 3 wirkungsvoll gedämpft werden. Bei Drehzahlen oberhalb
dieser Mindestdrehzahl wird das Fliehgewicht 31 infolge der Flieh
kraft gegen die Kraft der Feder 32 nach radial außen ausgefahren
und gibt die beiden Klemmrollen 6 frei. In allen Betriebszustän
den oberhalb dieser Mindestdrehzahl werden nunmehr die Klemmrol
len 6 verdrehwinkel- und beschleunigungsabhängig gesteuert. Dabei
ist festzuhalten, daß bei ausgeschalteter Reibeinrichtung 5 in
folge der Fliehkräfte die Klemmrollen 6 an den Schrägen 29 des
Winkelringes 47 anliegen und den Klemmring 11 nicht berühren.
Die drehwinkelabhängige Steuerung der Klemmrollen 6 erfolgt über
den Steuerstift 17, der an der Sekundärmasse 3 radial verschiebbar
geführt und über die Feder 39 nach radial innen vorgespannt ist.
Er berührt bei entsprechender Relativverdrehung zwischen den bei
den Massen 2 und 3 eine Nase 28, die an der Seitenwand 26 des
Käfigs 24 angeordnet und mit einer Wölbung nach radial außen ver
sehen ist. Der Steuerstift 17 verdreht über die Nase 28 den Kä
fig 24, der nach Überwindung des Spieles in den Langlöchern 37
die entsprechende Klemmrolle 6 über den Zapfen 36 mitnimmt und
in Klemmstellung bewegt. Von diesem Moment an ist die Reibein
richtung 5 in Tätigkeit, und zwar solange, bis eine relative Be
wegungsumkehr zwischen den beiden Massen 2 und 3 stattfindet.
Dann wird nämlich die bis dahin in Klemmstellung gehaltene Klemm
rolle 6 durch die rückwärtsgerichtete Reibkraft der Reibeinrich
tung 5 aus ihrer Klemmstellung wieder gelöst. Entsprechende Dia
gramme werden später an Hand der Fig. 7 bis 9 näher erläutert.
Der Käfig 24 ist zusätzlich Kräften aus Drehbeschleunigung bzw.
-verzögerung unterworfen. Er ist, wie insbesondere aus Fig. 2 er
sichtlich, bei ruhendem System durch die Federn 30 in einer Mit
tellage elastisch gehalten. Die Federn 30 sind hierbei einerseits
an Lappen 35 des Winkelringes 47 und an den Stegen 27 des Käfigs
24 befestigt. Bei entsprechender Ausbildung der Masse des Käfigs
24 und der Federsteifigkeit der Federn 30 wird bei Einwirken ei
ner längeren Beschleunigungs- oder Verzögerungskraft auf den Kä
fig 24 dieser in Umfangsrichtung verschwenkt und bringt nach Auf
brauch des Spieles der Zapfen 36 in den Langlöchern 37 eine der
beiden Klemmrollen 6 in Klemmposition. Damit wird der Einsatz der
Reibeinrichtung 5 auch dann möglich, wenn die rein winkelabhängige
Steuerung über den Steuerstift 17 nicht betätigt werden kann, da
die Drehbeschleunigung oder -verzögerung winkelmäßig in einem an
deren Bereich auftritt.
In den Fig. 4 bis 6 ist eine andere Ausführungsform einer
Klemmeinrichtung dargestellt, welche rein winkelabhängig funktio
niert. Zwischen den bereits bekannten Drehmassen (Primärmasse 2
und Sekundärmasse 3) sind die beiden Deckbleche 49 und 50 sowie
die Nabenscheibe 51 angeordnet. Die Zuordnung ist prinzipiell wie
bei Fig. 1. Die Nabenscheibe 51 ist an ihrem Außenumfang drehfest
mit der Primärmasse 2 verbunden und die Reibeinrichtung 5 ist am
Deckblech 50 angeordnet und weist einen Klemmring 12 auf, der ei
ne umlaufende, zylindrische Außenkontur 14 aufweist. In einem
beispielsweise separat angeordneten Ring 18, der in Richtung auf
die Sekundärmasse 3 zu von einem Halteblech 58 begrenzt wird, ist
wenigstens ein Klemmkörper 7 gehalten. Der Klemmkörper 7 befindet
sich in einem radial nach innen offenen Ausschnitt des Ringes 18
und liegt dort mit seiner Außenkontur 8 an einer Innenkontur 9
an. Er wird in Umfangsrichtung von jeweils einem Führungselement
52 mit geringem Spiel gehalten und in Achsrichtung einerseits
durch die Nabenscheibe 51 und andererseits durch das Halteblech 58.
Alles wird zusammen über mehrere Befestigungsschrauben 46 mit der
Primärmasse 2 befestigt. Nach radial innen weist der Klemmkör
per 7 eine Innenkontur 15 auf, die mit der zylindrischen Außen
kontur 14 des Klemmringes 12 zusammenwirken kann. Ferner weist
der Klemmkörper 7 noch eine nach radial innen weisende Nase 19
auf, die jedoch nicht über die Innenkontur 15 hinaussteht. Die
Nase 19 ist in einem axialen Bereich der Innenkontur 15, welche
auf die Sekundärmasse 3 zu gerichtet ist. In den Bereich dieser
Nase 19 hinein reicht auch eine Steuerfeder 16 mit ihrer radial
nach außen weisenden Nase 20. Die Steuerfeder 16 ist beispiels
weise über Befestigungsösen 22 an der Sekundärmasse 3 befestigt.
Sie kann, wie in Fig. 5 dargestellt, eine Nase 21 aufweisen, die
sich über einen größeren Winkelbereich erstreckt.
Die Wirkungsweise der Klemmeinrichtung gemäß den Fig. 4 bis 6
ist bezüglich der verdrehwinkelabhängigen Steuerung gleich der
jenigen von Fig. 1 und 2 mit dem Steuerstift 17 und der Nase 28.
Auch hier wird beim Überfahren der Nase 19 des Klemmkörpers 7
durch die Nase 20 der Steuerfeder 16 der Klemmkörper 7 über seine
Konturen 8 und 15 zwischen die Konturen 9 und 14 eingeklemmt, und
zwar solange, bis wieder eine Bewegungsumkehr einsetzt. Auch in
diesem Falle ist der Klemmkörper 7 infolge der Fliehkraft im ge
lösten Zustand in dauernder Anlage an der Innenkontur 9 über sei
ne Außenkontur 8.
An Hand der Fig. 7 bis 9 wird nun die rein winkelabhängige
Steuerung der Klemmeinrichtung näher erläutert. Die drei Diagram
me zeigen jeweils eine Momentenkurve in einem Momenten-Verdreh
winkelsystem. Die Momentenkurve F zeigt den prinzipiellen Drehmo
mentenverlauf bei Beaufschlagung einer Torsionsfedereinrichtung.
Im vorliegenden Falle ist der Einfachheit halber eine rein line
are Kurve wiedergegeben.
In Fig. 7 sei angenommen, daß die Drehmomentbeaufschlagung der
beiden Massen 2 und 3 von der Ruhestellung aus erfolgt. Bei Ver
drehung in den Zugbereich erfolgt nun eine Bewegung gemäß dem
Pfeil 1. Es sei angenommen, daß die Steuerelemente für die Klemm
körper derart angeordnet sind, daß sie bei einem Drehmoment zum
Einsatz kommen, welches geringfügig über dem maximalen Motormo
ment M motmax liegt. Dann ergibt sich gemäß Pfeil 2 der sofortige
Einsatz des Reibmomentes der Reibeinrichtung und bei weiterer
Verdrehung in den Zugbereich hinein ein Verlauf entsprechend
Pfeil 3 parallel zur Momentenkurve F. Bei Drehmomentumkehr und
somit bei Einsatz einer anderen relativen Drehbewegung zwischen
den beiden Massen 2 und 3 löst die Klemmeinrichtung sofort, so
daß entsprechend Pfeil 4 das Reibmoment ausgeschaltet wird. Der
Rückgang erfolgt dann gemäß Pfeil 5 auf der Momentenkurve F. Da
die Reibeinrichtung rein winkelabhängig gesteuert wird, setzt nun
wieder im Bereich dicht oberhalb des maximalen Motormomentes ent
sprechend Pfeil 6 die Reibung voll ein. Bei einem Rückgang der
Relativverdrehung bis über den Nullpunkt hinaus in den Schubbe
reich befinden wir uns auf dem Ast gemäß Pfeil 7 und bei erneuter
relativer Drehrichtungsumkehr wird entsprechend Pfeil 8 die Reib
einrichtung wieder ausgeschaltet. Eine derart gesteuerte Reibein
richtung setzt somit nur im Zugbereich ein und auch nur dann,
wenn die Schwingungen größer als das maximale Motormoment werden.
Auch im Rückgang wird die Reibeinrichtung wieder eingeschaltet
und bleibt winkelmäßig solange eingeschaltet, bis die Schwin
gungsumkehr einsetzt. Damit ist sichergestellt, daß bei großen
Winkelausschlägen die Reibeinrichtung mit dem hohen Reibwert ent
sprechend lange wirksam bleibt.
Fig. 8 zeigt ein Drehmomentschaubild, bei welchem beispielsweise
eine Steuerfeder gem. Fig. 5 eingesetzt wird, bei welcher die Na
se 21 umfangsmäßig einen entsprechend größeren Winkel überstreicht.
Auch hier wird, ausgehend von der Ruhelage, gemäß Pfeil 1 zunächst
ohne Reibeinrichtung verdreht. Beim Winkel ϕ E sei der Einsatz
punkt für die Nase 21 und den Klemmkörper 7 erreicht und es wird
gemäß Pfeil 2 die volle Reibleistung wirksam. Eine Weiterbewegung
gemäß Pfeil 3 parallel zur Momentenkurve F hält nun solange an,
wie die Relativbewegung anhält. Es sei angenommen, daß die Nase
21 eine derartige Erstreckung hat, daß sie bis zum maximalen Ver
drehwinkel entsprechend ϕ Zmax verläuft. Damit ist gewährleistet,
daß bei Drehrichtungsumkehr der Klemmkörper nur kurzfristig ge
löst wird und somit die Reibwirkung gemäß Pfeil 5 nur kurzfristig
unterbrochen ist und dann gemäß den Pfeilen 6 und 7 die volle
Reibleistung wieder zur Verfügung steht. Lediglich im Winkel ϕ H
ist eine gewisse Hysterese nicht ganz zu vermeiden. Bei Rück
wärtsbewegung entsprechend Pfeil 7 wird die Reibeinrichtung so
lange aufrechterhalten, wie die Relativbewegung anhält. Im vor
liegenden Falle wird dann gemäß Pfeil 8 unterhalb eines Winkels
ϕ E die Reibeinrichtung durch Bewegungsumkehr ausgeschaltet. In
jedem Falle ist gewährleistet, daß zwischen ϕ E und dem Endanschlag
gemäß ϕ Zmax bei jeder willkürlichen Drehrichtungsumkehr die
Reibeinrichtung sofort wieder eingeschaltet wird.
In Fig. 9 ist eine besondere Variante dargestellt, bei welcher
der Einsatz der Reibeinrichtung erst im Schubbereich erfolgt.
Hier sei angenommen, daß - von der Zugseite herkommend - auf der
Momentenkurve F gemäß Pfeil 1 ein Nulldurchgang erfolgt. Bei Er
reichen des Winkels d S wird die Reibeinrichtung winkelabhängig
gemäß Pfeil 2 zum Einsatz gebracht und dann bei Weiterbewegung
in den Schubbereich hinein gemäß Pfeil 3 weiter verfahren. Bei
Drehrichtungsumkehr wird gemäß Pfeil 4 die Reibeinrichtung vorerst
ausgeschaltet und gemäß Pfeil 5 auf der Momentenkurve F zurückge
fahren. Ein erneuter Einsatz der Reibeinrichtung wird dann gemäß
Pfeil 6 bei Erreichen des Winkels ζ S durchgeführt und gemäß
Pfeil 7 bleibt die Reibeinrichtung solange aufrechterhalten, bis
eine Rückwärtsbewegung von Zug- in Schubrichtung erfolgt. Nach
dieser Ausführung einer Torsionsdämpfeinrichtung ist sicherge
stellt, daß bei unerwünscht hohen Schwingungen, die sowohl in den
Zug- als auch tief bis in den Schubbereich hinein erfolgen, die
Reibeinrichtung in Tätigkeit gesetzt wird.
Bei diesen prinzipiellen Betrachtungen gem. Fig. 7 bis 9 ist na
türlich unberücksichigt geblieben, daß eine Reibeinrichtung 43
gem. Fig. 1, welche eine Grundreibung sicherstellt, vorhanden
ist. Diese müßte natürlich in allen Fällen parallel wirk
sam sein.
Claims (9)
1. Torsionsschwingungsdämpfer, insbesondere zum Einbau in den An
triebsstrang eines Kraftfahrzeuges, umfassend ein um eine ge
meinsame Drehachse drehbares Eingangsteil, ein um eine gemein
same Drehachse drehbares Ausgangsteil, eine zwischen beiden
angeordnete Torsionsfedereinrichtung zur relativen, gegensei
tigen Verdrehung beider Teile um ein vorgegebenes Maß und zur
Drehmomentübertragung, eine zwischen beiden Teilen wirksame
Reibungsdämpfeinrichtung mit hoher Reibkraft, welche über
Klemmelemente zu- bzw. abschaltbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß an einem der beiden Teile
(Eingangsteil 2 oder Ausgangsteil 3) wenigstens ein Klemmkör
per (6, 7) beweglich angeordnet ist, der zumindest im Betrieb
mit wenigstens einem Teil seiner radial nach außen weisenden
Kontur (8) mit einer Innenkontur (9, 10) des entsprechenden
Teiles in Berührung steht, daß weiterhin ein konzentrisch zur
Drehachse (1) verlaufendes Bauteil (11, 12) vorgesehen ist,
welches Teil der Reibeinrichtung (5) ist, reibschlüssig mit
dem anderen der beiden Teile (2, 3) verbunden ist und mit ei
ner zylindrischen Außenkontur (13, 14) im Bereich der nach
radial innen weisenden Kontur (15) des Klemmkörpers (6, 7)
verläuft und daß am anderen Teil ein Steuerelement (16, 17)
angeordnet ist, welches beim Vorbeibewegen am Klemmkörper
diesen bis zur Klemmstellung zwischen der Innenkontur des ei
nen Teiles und der Außenkontur des Bauteiles verschwenkt.
2. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Klemmkörper (7) mit seiner gewölbten Außen
kontur (8) in der gelösten Position durch Fliehkraft an der
vorzugsweise konzentrischen Innenkontur (9) des einen Teiles
oder eines mit diesem verbundenen Teiles (18) anliegt und im
Bereich seiner nach radial innen weisenden Kontur (15) eine
Nase (19) aufweist, welche bei entsprechender Stellung zwi
schen dem einen und dem anderen Teil vom Steuerelement mit ei
ner entsprechenden Nase (20, 21) berührt wird und den Klemm
körper (7) auf der Innenkontur (9) abwälzt und gegenüber dem
Bauteil (12) mit der zylindrischen Außenkontur (14) verklemmt.
3. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerelement vorzugsweise als Steuerfeder
(16) ausgebildet ist, die sich zumindest teilweise in Umfangs
richtung erstreckt und wenigstens eine nach radial außen wei
sende Nase (20, 21) aufweist, die in Umfangsrichtung die Nase
(19) des Klemmkörpers (7) berührt.
4. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nase (21) eine umfangsmäßige Erstreckung
(d E ) aufweist, die von einem vorgegebenen Einsatzwinkel bis
zum maximalen Verdrehwinkel (ϕ Zmax ) reicht.
5. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens zwei in Umfangsrichtung voneinander
beabstandete, zylindrische Klemmrollen (6) vorgesehen sind,
deren Drehachsen (23) parallel zur Drehachse (1) verlaufen,
die über einen in Umfangsrichtung beweglichen Käfig (24) im
wesentlichen im vorgegebenen Abstand geführt sind und mit ei
ner Innenkontur (10) des einen Teiles (47) in Berührung ste
hen, die etwa im Abstand der Rollen in je eine nach innen wei
sende Schräge (29) übergeht und wobei das am anderen Teil (3)
angeordnete Steuerelement (17) eine Nase (28) des Käfigs (24)
zum Verschwenken der Klemmrollen und zum Positionieren der ei
nen Klemmrolle in die Klemmposition betätigt.
6. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerelement als ein am anderen Teil (3) im
wesentlichen radial gegen Federkraft verschiebbarer Steuerstift
(17) ausgeführt ist, der eine zylindrisch gewölbte, axial ver
laufende Nase (28) des Käfigs (24) überstreicht.
7. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Steuerung der Klemmkörper (6) in Abhängig
keit von Trägheitskräften der Käfig (24) am einen Teil (47)
über Federn (30) umfangselastisch befestigt ist.
8. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Steuerung der Klemmkörper (6) in Abhängig
keit von der Drehzahl am einen Teil (47) im Bereich der Innen
kontur (10) zwischen den beiden Schrägen (29) und den beiden
Klemmrollen (6) ein radial verlagerbares Fliehgewicht (31) an
geordnet ist, das von einer Feder (32) nach radial innen vor
gespannt ist und über umfangsmäßig angeordnete Schrägen (34)
etwa in V-Form die Klemmrollen unterhalb einer vorgegebenen
Drehzahl in Klemmposition hält.
9. Torsionsschwingungsdämpfer nach den Ansprüchen 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß das eine Teil vorzugsweise als Pri
märdrehmasse (2) und das andere Teil als Sekundärmasse (3)
eines Zweimassenschwungrades ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863628451 DE3628451A1 (de) | 1986-08-21 | 1986-08-21 | Torsionsschwingungsdaempfer mit einsatz der reibeinrichtung ueber klemmelemente |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863628451 DE3628451A1 (de) | 1986-08-21 | 1986-08-21 | Torsionsschwingungsdaempfer mit einsatz der reibeinrichtung ueber klemmelemente |
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DE19863628451 Withdrawn DE3628451A1 (de) | 1986-08-21 | 1986-08-21 | Torsionsschwingungsdaempfer mit einsatz der reibeinrichtung ueber klemmelemente |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3628451A1 (de) |
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1986
- 1986-08-21 DE DE19863628451 patent/DE3628451A1/de not_active Withdrawn
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