DE3628054A1 - Erosionsbestaendige siliziumcarbid-verbundsintermaterialien - Google Patents
Erosionsbestaendige siliziumcarbid-verbundsintermaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
SiC-Al-ZrB2-Verbundsintermaterialien mit verbesserter
Erosionsbeständigkeit gegenüber geschmolzenen Metallen,
insbesondere geschmolzenem Stahl.
Hochschmelzende Metalloxide, wie Aluminiumoxid, Magnesiumoxid
und Zirkonoxid wurden bisher als feuerfeste Materialien
verwendet und stellen die Substanzen dar, die in geschmolzenem
Stahl eingetaucht sind oder in Kontakt mit
diesem gelangen, wie beispielsweise in Form von Düsen,
Auskleidungsmaterialien und Blasrohren.
Diese feuerfesten Materialien des Metalloxidtyps besitzen
jedoch keine zufriedenstellende mechanische Festigkeit
bei hohen Temperaturen, keine guten Kriecheigenschaften
und keine gute Abriebbeständigkeit und sind von kurzer
Gebrauchsdauer und bedingen oft einen Erosionsverlust,
einen Bruch oder andere Probleme während des Betriebs.
Man hat daher versucht, anstelle dieser feuerfesten Metalloxidmaterialien
Siliziumcarbid und Siliziumnitrid mit
höherer kovalenter Bindung und besseren mechanischen Eigenschaften
bei hohen Temperaturen zu verwenden (vgl.
die JP-OS 57-1 23 916).
Strukturteile aus Siliziumcarbid sind zwar gegenüber Hochtemperaturschlacke
sehr erosionsbeständig, neigen jedoch
zu einer Umsetzung mit geschmolzenen Eisenmaterialien (wie
geschmolzenem Stahl) und den Oxiden davon, verursachen
einen Verlust durch Erosion, scheiden sich auf Eisenmetallen
oder Oxiden davon ab und bedingen andere Probleme.
Daher können sich die herausragenden Eigenschaften, die
Siliziumcarbid zu eignen sind, nicht voll entwickeln.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von erosionsbeständigen
Siliziumcarbid-Verbundsintermaterialien, welche
die herausragenden Eigenschaften, die Siliziumcarbid zu
eigen sind, beibehalten, eine geringe Reaktivität gegenüber
geschmolzenen Metallen (wie geschmolzenem Stahl) und
ihren Oxiden besitzen, eine verwässerte Erosionsbeständigkeit
gegenüber diesen Substanzen zeigen und daher als
Strukturteile geeignet sind, die in Kontakt mit geschmolzenen
Metallen, insbesondere geschmolzenem Stahl,
gelangen.
Diese Aufgabe wird durch die Materialien des Patentanspruchs 1
gelöst.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß gesinterte
Produkte, die aus Ausgangsmaterialien erhalten werden,
die sich hauptsächlich aus SiC zusammen setzen und auch
ZrB2 enthalten, eine hohe Erosionswiderstandsfähigkeit
gegenüber geschmolzenen Metallen zeigen.
Die Menge einer jeden Komponente wird nachfolgend durch
Volumenprozent, berechnet entsprechend der Formel
V = W/p
zum Ausdruck gebracht, wobei V das Volumen (cm3) einer
Komponente ist, W ihr Gewicht (g) ist und p ihre wahre
Dichte (g/cm3) darstellt. Die wahre Dichte (p) wird im
Falle von SiC zu 3,21 g/cm3 und im Falle von ZrB2 zu 6,09 g/cm3
angenommen.
Die Wirkung der Zugabe von ZrB2 zu SiC ist um so ausgeprägter,
je größer die Menge ist. Übersteigt jedoch die
Menge 50 Vol.-%, dann erfolgt eine nachteilige Beeinflussung
der günstigen Eigenschaften, die SiC zu eigen sind,
wie der hohen Beständigkeit gegenüber einer Oxidation,
gegenüber einem Kriechen und Abrieb. Ferner werden auch
die hohe mechanische Festigkeit und die Schlagfestigkeit
bei hohen Temperaturen beeinflußt, so daß die erhaltenen
SiC-Verbundmaterialien als Hochtemperaturbaumaterialien
ungeeignet sind. Daher muß die Menge an zugesetzem
ZrB2 weniger als 50 Vol.-% betragen.
Es konnte experimentiell gezeigt werden, daß die Wirkung
der Zugabe von ZrB2 besonders herausragend ist, wenn die
SiC-Matrix das Element Aluminium enthält.
Das Aluminiumelement kann in der Matrix in Form von metallischem
Aluminium oder als Aluminiumverbindung zugesetzt
werden, beispielsweise als Al4C3, AlN, AlB2 und Al2O3.
Man kann das Aluminiumelement auch bei der Herstellungsstufe
des SiC-Pulvers unter Bildung einer festen Lösung
davon zugeben.
Von den vorstehend erwähnten Aluminiumverbindungen ist
AlN die wirksamste, da sie eine Lösung in SiC in jedem
Mengenverhältnis bildet und daher gleichmäßig in der SiC-
Matrix verteilt werden kann, wie in "J. American Ceramic
Society", Nr. 65, Seite 260 (1982) angegeben ist.
Die Wirkung des Elements Aluminium besteht wahrscheinlich
darin, daß es die Zusammensetzung der SiC-Oberflächenschicht
verändert und die neue Oberflächenschicht der modifizierten
Zusammensetzung eine hohe Erosionsbeständigkeit gegenüber
geschmolzenem Stahl zeigt, so daß ein direkter Kontakt
von SiC mit geschmolzenem Stahl unterdrückt wird und SiC
daran gehindert wird, sich zu zersetzen und in geschmolzenem
Stahl aufgelöst zu werden.
Die geeignete Menge der zuzusetzenden Al-Verbindung liegt
im Bereich von 5 bis 20 Vol.-% des SiC-Pulvers und das beste
Ergebnis wird erzielt, wenn 5 bis 50 Vol.-% des ZrB2
zu einer SiC/Aluminium-Verbindung-Matrix mit der obigen
Zusammensetzung zugegeben werden.
Siliziumcarbid ist die Hauptkomponente der Ausgangsmaterialien
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Sintermaterialien,
jedoch können auch Verbundcarbide aus SiC und
Carbiden von anderen Metallen, wie Ti, W, Ta, Nb, Cr, Hf,
Y und Yb verwendet werden. In diesem Falle können bis zu
5 Vo.-% SiC durch andere Metallcarbide ersetzt werden.
Jede Formmethode, wie sie in herkömmlicher Weise für
keramische Pulver eingesetzt wird, kann zur Herstellung
der erfindungsgemäßen erosionsbeständigen Siliziumcarbid-
Verbundsintermaterialien der vorliegenden Erfindung angewendet
werden. Erwähnt seien eine Einschneckenverpressung,
ein Gießen, eine Extrusion, eine Injektion, eine hydrostatische
Kautschukverpressung sowie eine Heißverpressung.
Das Sintern kann unter normalem Druck durchgeführt werden,
es ist keine Notwendigkeit vorhanden, unter Druck zu Sintern
(beispielsweise Heißpressen und HIP). Daher lassen
sich Produkte mit komplexer Struktur leicht herstellen.
Dies bietet erhebliche wirtschaftliche Vorteile für
die Herstellung von keramischen Produkten, bei denen die
Maschinenverarbeitungskosten einen erheblichen Teil einnehmen.
Da die Zugabe von ZrB2 einen Abfall in der elektrischen
Widerstandsfähigkeit der SiC-Sintermaterialien bedingt,
können die erhaltenen Formlinge einer elektro-erosiven
Bearbeitung untrzogen werden. Dies ist sehr vorteilhaft
zur Herstellung von Produkten mit komplexer
Struktur.
Die Siliziumcarbid-Verbundsintermaterialien gemäß vorliegender
Erfindung behalten die herausragenden Eigenschaften,
die Siliziumcarbid zu eignen sind, bei, wie eine
hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Oxidation, einem
Kriechen und Abrieb, ferner eine hohe mechanische Festigkeit
und Schlagfestigkeit bei hohen Temperaturen, ferner
widerstehen sie einer Durchdringung und einer Erosion durch
geschmolzene Metalle (wie geschmolzenem Stahl) und besitzen
eine höhere Erosionsbeständigkeit. Erosionsbeständige Bauteile
für Hochtemperaturbetrieb mit einer komplizierten
Struktur lassen sich leicht herstellen, da ein Sintern
unter normalem Druck und eine elektro-erosive Bearbeitung
möglich sind.
Aufgrund dieser herausragenden Eigenschaften können die
erfindungsgemäßen Siliziumcarbid-Verbundsintermaterialien
in vorteilhafter Weise als Schutzrohre für geschmolzene
Metalle, Tiegel, Walzen, Düsen, formgebende Düsen, Blasrohre,
Rührblätter, Rotationswellen, innere Auskleidungen
sowie andere Strukturelemente, die in Kontakt mit geschmolzenen
Metallen (beispielsweise Stahl) oder anderen
Metallen mit hoher Temperatur stehen, verwendet werden.
Ferner macht die geringere elektrische Widerstandsfähigkeit
im Vergleich zu reinen SiC-Sintermaterialien diese
Materialien geeignet als Materialien für Heizvorrichtungen
und Elektroden, die in Kontakt mit geschmolzenen Metallen
oder sich auf hoher Temperatur befindlichen Metallen
während des Betriebs stehen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Zu einem Matrixpulver aus 90 Vol.-% α-SiC-Pulver mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,4 µm und
10 Vol.-% eines AlN-Pulvers mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 2 µm werden wechselnde Mengen ZrB2-Pulver
(2 bis 50 Vol.-%) zugesetzt. Die erhaltene Pulvermischung
(100 Gew.-Teile) wird mit einem Novolak-Harz (6
Gew.-Teilen) und Azeton in einer Kugelmühle während 50 Stunden
vermischt. Die dabei erhaltene Aufschlämmung wird einer
Feuchtgranulation zur Erzeugung von Granulaten (25·25·120 mm)
unter einem hydrostatischen Druck von 3000 kg/cm2 unterzogen
und das Granulat wird anschließend in einer Ar-Atmosphäre
mit einer Geschwindigkeit von 5°C/Minute erhitzt
und bei 2000°C während zwei Stunden gesintert. Ein Vergleichsbeispiel
wird hergestellt durch Sintern einer Mischung
aus α-SiC-Pulver (100 Gew.-Teile), B4C (1 Teil)
und einem Novolak-Harz (6 Teile) bei 2150°C während 2 Stunden.
Diese Proben werden zu einer Größe von 20·20·80 mm verarbeitet
und einem Eintauchtest in geschmolzenem Stahl unter
Verwendung eines Hochfrequenzinduktionsofens unterzogen.
Diese Proben werden in geschmolzenen Stahl mit einer
Temperatur von 1600°C während 120 Minuten eingetaucht und
der Erosionsverlust aus ihrem Restvolumen bestimmt. Die
Ergebnisse gehen aus der Tabelle I hervor.
Ein gesintertes Produkt wird in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß eine Mischung
aus 80 Vol.-% SiC-Pulver mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 0,8 µm, das 3 Mol-% des Elements
Aluminium in Form einer festen Lösung enthält, mit 20
Vol.-% ZrB2-Pulver als Ausgangsmaterial verwendet wird.
Die Schüttdichte des auf diese Weise erhaltenen gesinterten
Produkts beträgt 96,5% des theoretischen Werts. Diese
Probe wird zu einer Größe von 20·20·80@cmm verarbeitet und
die auf diese Weise hergestellte Probe wird dem gleichen
Eintauchtest wie er in Beispiel 1 beschrieben worden ist,
unterzogen. Das Restvolumen nach dem Test beträgt ungefähr
95%. Die 3-Punkt-Biegefestigkeit, gemessen nach der
Methode JIS R1601, beträgt 65 kg/mm2 bei Zimmertemperatur
und 58 kg/mm2 bei 1400°C.
Ein gesintertes Produkt wird in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß eine Mischung
eines Matrixpulvers aus 90 Vol.-% aus α-SiC-Pulver mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,4 µm und
10 Vol.-% Al4C3 mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 3 µm mit 30 Vol.-% ZrB2-Pulver als Ausgangsmaterial
verwendet wird. Die Schüttdichte des auf diese
Weise erhaltenen gesinterten Produkts beträgt 96,0% des
theoretischen Werts. Diese Probe wird zu einer Größe von
20·20·80 mm verarbeitet und die auf diese Weise hergestellte
Probe dem gleichen Eintauchtest, wie er in Beispiel 1
beschrieben worden ist, unterzogen. Das Restvolumen nach
dem Test beträgt ungefähr 95%. Die 3-Punkt-Biegefestigkeit,
bemessen nach der Methode JIS R1601, beträgt 59 kg/mm2
bei Zimmertemperatur und 50 kg/mm2 bei 1400°C.
Gesinterte Produkte werden nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Weise hergestellt, mit der Ausnahme, daß eine Mischung
aus einem Matrixpulver aus 90 Vol.-% α-SiC-Pulver
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,4 µm und
10 Vol.-% AlN-Pulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 2 µm mit wechselnden Mengen ZrB2-Pulver (30, 50
und 70 Vol.-%, als Ausgangsmaterial verwendet wird. Die Schüttdichte
der auf diese Weise erhaltenen gesinterten Produkte
beträgt 98,2, 96,7 bzw. 95,4% des theoretischen Werts.
Diese Proben werden bei 1400°C in trockener Luft während 100
Stunden zur Ermittlung der Oxidationsbeständigkeit erhitzt.
Im Falle des 30% ZrB2-Produktes bildet sich eine dünne
transparente Oxidschicht auf der Oberfläche, es wird jedoch
kein Abfall der Festigkeit infolge einer Oxidation beobachtet.
Bei dem 50% ZrB2-Produkt wird eine durchscheinende
Oberflächenschicht gebildet, die Festigkeit behält jedoch
90% des Wertes vor dem Test bei. Im Falle des 70% ZrB2-
Produktes erfolgt andererseits ein Weißwerden und eine
Blasenbildung auf der ganzen Oberfläche und die Festigkeit
fällt merklich ab (auf ungefähr 50% des ursprünglichen
Wertes).
Gesinterte Produkte werden nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Methode hergestellt, mit der Ausnahme, daß eine Mischung
aus SiC-Matrix-Pulver, das wechselnde Mengen einer
Al-Verbindung enthält ( 2 bis 30 Volumen-%, wie aus der
Tabelle II hevorgeht) mit 20 Vol.-% ZrB2-Pulver als Ausgangsmaterial
verwendet wird. Die Ergebnisse des Eintauchtests
sowie des 3-Punkt-Biegetests gehen aus der Tabelle II
hervor.
Ein gesintertes Produkt wird nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Methode hergestellt, mit der Ausnahme, daß
eine Mischung aus einem Matrixpulver aus 82 Vol.-%
α-SiC-Pulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 0,4 µm, 8 Vol.-% TiC-Pulver mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 1,4 µm und 10 Vol.-% Al4C3-Pulver
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 3 µm mit
30 Vol.-% ZrB2-Pulver als Ausgangsmaterial verwendet wird.
Die Schüttdichte des gesinterten Produktes, das dabei erhalten
wird, beträgt 95,2% des theoretischen Werts. Diese
Probe wird zu einer Größe von 20·20·80 mm verarbeitet und
die erhaltene Probe dem gleichen Eintauchtest, wie er in
Beispiel 1 beschrieben worden ist, unterzogen. Das Restvolumen
nach dem Test beträgt ungefähr 97%. Die 3-Punkt-
Biegefestigkeit, gemessen nach der Methode JIS R1601,
beträgt 42 kg/mm2 bei 1400°C.
Claims (2)
1. Erosionsbeständige Siliziumcarbid-Verbundsintermaterialien,
hergestellt aus Ausgangsmaterialien, die sich hauptsächlich
aus SiC zusammensetzen, dem ZrB2 in einer Menge bis zu
50 Vol.-% zugesetzt worden ist.
2. Materialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Ausgangsmaterialien hauptsächlich aus Siliziumcarbid
zusammensetzen, das Aluminium oder eine Aluminiumverbindung
enthält.
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