DE3626496A1 - Farbphotographisches silberhalogenidmaterial - Google Patents
Farbphotographisches silberhalogenidmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein farbphotographisches Silberhalogenidmaterial,
sie betrifft insbesondere ein farbphotographisches
Silberhalogenidmaterial mit einer ausgezeichneten
Entwickelbarkeit und Entwicklungsstabilität
sowie einer hohen photographischen Empfindlichkeit
und einer niedrigen Schleierdichte. Die Erfindung eignet
sich besonders gut für ein farbphotographisches Papier.
Die Nachfrage nach einer Schnellentwicklung ist in
jüngster Zeit mit der steigenden Menge an zu entwickelnden
farbphotographischen Materialien gewachsen und die
Entwicklungsbehandlung tendiert in Richtung auf höhere
Entwicklungstemperaturen und Verringerung der Anzahl
der Behandlung- bzw. Entwicklungsbäder.
Es ist bekannt, daß empfindliche Materalien dort, wo
eine Schnellentwicklungsstufe, wie vorstehend beschrieben,
erforderlich ist, eine um so bessere Entwickelbarkeit
besitzen, je höher der Silberchloridgehalt in der
verwendeten Silberchloridbromidemulsion ist. Es ist
aber auch bekannt, daß Silberchloridbromidemulsionen
mit einem hohen Chloridgehalt eine Neigung zur Schleierbildung
besitzen und eine geringere Lagerbeständigkeit
aufweisen.
Bei Verwendung von Emulsionen, wie sie vorstehend beschrieben
sind, ist es daher schwierig, stabile farbphotographische
Materialien herzustellen, die einer
Hochtemperatur-Schnellentwicklung unterworfen werden
können und eine geringere Schleierbildung aufweisen.
Insbesondere hat die Einführung von Kleinlabors (Minilabors)
und der damit verbundene Trend in der Entwicklungsindustrie,
die Verwaltungskosten der Laboratorien
niedrig zu halten, zu einem schnellen Fortschreiten
der Entwicklungsbehandlung unter Verwendung
geringerer Mengen an Ergänzungs- bzw. Regenerierzusammensetzungen
(LR-Entwicklung) geführt. Wenn jedoch
Silberchloridbromidemulsionen mit einem hohen Silbergehalt
einer solchen Schnell- und LR-Entwicklung
unterworfen werden, trifft bei ihnen in der Praxis das
schwerwiegende Problem auf, daß die Schnell- und LR-Entwicklung
unerwünschte Veränderungen darin hervorruft,
hauptsächlich eine Schleierbildung.
In der japanischen Patentanmeldung (OPI) Nr. 1 08 533/1983
(die Abkürzung "OPI" steht für "ungeprüfte publizierte
Anmeldung") wurde vorgeschlagen, zur Herstellung
eines lichtempfindlichen Materials, das schnellentwickelt
werden kann und eine verbesserte photographische Empfindlichkeit
aufweist, eine Silberhalogenidemulsion zu verwenden,
die Silberhalogenidkörnchen enthält, in der die
Halogenidzusammensetzung des Silberhalogenids als Ganzes
hauptsächlich aus Silberchlorid, insbesondere zu 90 bis
99,5 Mol-% aus Chlorid und zum Rest aus Bromid besteht,
und in der eine Schicht, die hauptsächlich aus Silberbromid
besteht, an den einzelnen Oberflächen der Körnchen
angeordnet ist.
Diese Emulsionen mit einem hohen Silberchloridgehalt
weisen zwar eine verbesserte Entwickelbarkeit auf, sie
gewährleisten jedoch keine geringere Schleierdichte bei
der Hochtemperatur-LR-Entwicklung. Deshalb haben sie
sich als unzureichend erwiesen als lichtempflindliches
Material für die Hochtemperatur-, Schnell- und LR-Entwicklung,
das sowohl eine hohe photographische Empfindlichkeit
als auch eine niedrige Schleierdichte aufweisen
soll.
In der japanischen OPI-Patentanmeldung 48 755/84 ist
ferner eine spezifische Silberhalogenidemulsion für die
Herstellung eines farbphotographischen Materials beschrieben,
das sowohl für die Schnellentwicklung verwendet
werden kann als auch einen verminderten Schleier
aufweist. Diese Silberhalogenidemulsion enthält Silberhalogenidkörnchen
vom Kern/Hüllen-Typ, wobei die Halogenidzusammensetzung
des Silberhalogenids 50 bis
97 Mol-% Bromid, nicht mehr als 2 Mol-% Jodid, Rest Chlorid,
ist und der Bromidgehalt in der Hülle höher ist
als im Kern.
Die vorstehend beschriebene Silberhalogenidemulsion vom
Kern/Hüllen-Typ mit der angegebenen Halogenidzusammensetzung
hat sich jedoch als ungenügend erwiesen zur Herstellung
eines lichtempfindlichen Materials, das einer
Hochtemperatur-, Schnell- und LR-Entwicklung unterworfen
werden kann, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der
Entwicklungsgeschwindigkeit.
Abgesehen von der Erhöhung des Silberchloridgehaltes
ist es andererseits bekannt, daß die Entwickelbarkeit
durch Verwendung tafelförmiger Silberhalogenidkörnchen
verbessert werden kann. So wurde beispielsweise in der
japanischen OPI-Patentanmeldung 111 936/83 eine tafelförmige
Silberchloridbromidemulsion vorgeschlagen, in
der die tafelförmigen Körnchenparallele [111]-Ebenen,
die einander gegenüberliegen, als Hauptebene aufweisen,
die eine Dicke von weniger als 0,3 µm, einen Durchmesser
von 0,6 µm oder mehr, ein mittleres Aspektverhältnis
von 7 oder mehr und einen Silberchloridgehalt von 40
Mol-% oder weniger haben, aus der zu ersehen ist, daß
eine solche Emulsion eine hohe Entwicklungsgeschwindigkeit
bzw. -empfindlichkeit und einen hohen Wirkungsgrad
der spektralen Sensibilisierung aufweist. Darin findet
sich jedoch keine Angabe über die Hochtemperatur-,
Schnell- und LR-Entwicklung. In der Praxis wurde nämlich
gefunden, daß die tafelförmigen Silberchloridbromidkörnchen
mit den oben angegebenen physikalischen
Eigenschaften allein unzureichend sind, um ein lichtempfindliches
Material zu ergeben, das für die Schnell- und
LR-Entwicklung geeignet ist und im wesentlichen
frei von einer Schleierbildung ist.
Nach umfangreichen Untersuchungen wurde nun gefunden,
daß Emulsionen, die eine hohe photographische Empfindlichkeit
und einen verminderten Schleier gewährleisten
und ausgezeichnet geeignet sind für die Hochtemperatur-,
Schnell- und LR-Entwicklung, nur dann erhalten werden
können, wenn man tafelförmige Silberhalogenidkörnchen
mit einem Aspektverhältnis von 5 oder mehr
verwendet, wodurch sie eine ausgezeichnete Entwickelbarkeit
aufweisen, wobei die tafelförmigen Körnchen
eine bestimmte Halogenidzusammensetzung haben, die besteht
aus mindestens 95 Mol-% Bromid, im wesentlichen keinem
Jodid und zum Rest aus Chlorid.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
lichtempfindliche photographische Silberhalogenidemulsion
mit einer ausgezeichneten Entwickelbarkeit und
Entwicklungsstabilität mit einer hohen photographischen
Empfindlichkeit und einer niedrigen Schleierdichte zu
schaffen. Ziel der Erfindung ist es ferner, ein farbphotographisches
Silberhalogenidmaterial zur Verfügung
zu stellen, in dem die vorstehend beschriebene Silberhalogenidemulsion
verwendet wird, wodurch das photographische
Material eine hohe photographische Empfindlichkeit
aufweist, die Fähigkeit hat, die Schleierbildung
zu verhindern, eine ausgezeichnete Entwickelbarkeit
und eine hohe Entwicklungsstabilität besitzt, das
heißt, das ausgezeichnet geeignet ist für die Hochtemperatur-,
Schnell- und LR-Entwicklung.
Die vorstehend beschriebenen Ziele werden erfindungsgemäß
erreicht mit einem lichtempfindlichen farbphotographischen
Material, bei dem mindestens eine
photographische Silberhalogenidemulsion
in Form einer Schicht auf einen Träge aufgebracht ist,
die Silberhalogenidkörnchen enthält, unter denen tafelförmige
Körnchen mit einem Aspektverhältnis von nicht
weniger als 5 in einer solchen Menge vorliegen, daß sie
mindestens 50% der gesamten Projektionsfläche aller vorhandenen
Silberhalogenidkörnchen ausmachen und wobei die
Halogenidzusammensetzung des Silberhalogenids besteht
zu mindestens 95 Mol-% aus Bromid, im wesentlichen keinem
Jodid und zum Rest aus Chlorid.
In der erfindungsgemäßen verwendeten Silberhalogenidemulsion
sind tafelförmige Silberhalogenidkörnchen
mit einem Aspektverhältnis von nicht weniger als 5 in
einer Menge von 50% oder mehr vorhanden, bezogen auf
die gesamte Projektionsfläche aller in der Emulsion
vorhandenen Körnchen. Der hier verwendete Ausdruck "Aspektverhältnis"
bezieht sich auf das Verhältnis von
Durchmesser zu Dicke der Körnchen. Der Ausdruck "Durchmesser"
des Körnchens bezeichnet den Durchmesser eines
Kreises mit der gleichen Fläche wie die Projektionsfläche
des Körnchens, die durch Betrachtung unter einem
Mikroskop oder einem Elektronenmikroskop bestimmt wird.
Die Dicke und der Durchmesser der einzelnen Körnchen
können insbesondere durch Schattenelektronenmikrographie
gemessen werden und die Aspektverhältnisse der vorhandenen
tafelförmigen Körnchen können damit bestimmt werden.
Das mittlere Aspektverhältnis kann erhalten werden durch
Bildung eines Durchschnittswertes der Aspektverhältnisse
aller in der Probe vorhandenen tafelförmigen Körnchen.
Die Projektflächen der tafelförmigen Körnchen,
die ein Aspektverhältnis von 5 oder mehr aufweisen,
können ferner integriert werden und diejenigen der übrigen
Silberhalogenidkörnchen in der Elektronenmikrophotographie
können getrennt davon integriert werden. Aus
diesen zwei integrierten Werten kann der Bruchteil der
tafelförmigen Körnchen mit einem Aspektverhältnis von
5 oder mehr in der gesamten Projektionsfläche aller Silberhalogenidkörnchen
errechnet werden.
Der Durchmesser der tafelförmigen Silberhalogenidkörnchen
liegt im allgemeinen innerhalb des Bereiches
von 0,1 bis 10 µm, vorzugsweise von 0,2 bis 5,0 µm, insbesondere
von 0,3 bis 2,0 µm.
Die Dicke der tafelförmigen Silberhalogenidkörnchen
wird dargestellt durch den Abstand zwischen den beiden
parallelen Hauptflächen, die das Korn bilden.
Vorzugsweise handelt es sich bei den erfindungsgemäßen verwendbaren
tafelförmigen Silberhalogenidkörnchen um solche mit einem
Durchmesser innerhalb des Bereiches von 0,2 bis 5,0 µm,
mit einer Dicke von 0,3 µm oder weniger und mit einem
mittleren Aspektverhältnis von 5 bis 8. Die erfindungsgemäß
verwendeten vorteilhaftesten tafelförmigen photographischen
Silberhalogenidemulsionen sind Emulsionen,
in denen Körnchen mit einem Korndurchmesser innerhalb
des Bereiches von 0,3 bis 2,0 µm und mit einem Verhältnis
von durchschnittlichem Durchmesser zu durchschnittlicher
Dicke von 5 oder mehr 85% oder mehr der vorhandenen
Silberhalogenidkörnchen ausmachen, bezogen auf die
gesamte Projektionsfläche aller vorhandenen Silberhalogenidkörnchen.
Die Größenverteilung der erfindungsgemäß verwendeten
tafelförmigen Silberhalogenidkörnchen kann entweder eng
oder breit sein.
Es können auch zwei oder mehr Arten von tafelförmigen
Körnchen mit unterschiedlicher Größe in gemischter Form
verwendet werden, je nach der gewünschten photographischen
Gradation.
Die Halogenidzusammensetzung der erfindungsgemäßen Silberhalogenidkörnchen
umfaßt mindestens 95 Mol-% Bromid,
im wesentlichen kein Jodid und als Rest Clorid. Der
hier verwendete Ausdruck "im wesentlichen kein Jodid"
bedeutet, daß der Silberjodidgehalt in dem Korn nicht
mehr als 2 Mol-%, vorzugsweise nicht mehr als 0,5 Mol-%,
insbesondere 0%, beträgt.
Tafelförmige Silberhalogenidemulsionen, die erfindungsgemäß
verwendet werden können, sind in den Berichten
von Cugnac und Chateau; Duffin, "Photographic Emulsion
Chemistry", Seiten 66 bis 72, The Focal Press, New York
(1966); und "Photo. Journal", heruasgegeben von A.P.H.
Trivelli und W.F. Smith, Band 80, Seite 285 (1940), beschrieben
und sie können leicht hergestellt werden
nach den Verfahren, wie sie in den japansichen OPI-Patentanmeldungen
1 13 927/83, 1 13 928/83 und 1 27 921/83
und dgl. beschrieben sind.
So kann beispielsweise eine tafelförmige Silberhalogenidemulsion
wie folgt erhalten werden:
Zuerst werden Impfkristalle, in denen tafelförmige Körnchen
in einem Mengenanteil von 40 Gew.-% oder mehr vorhanden
sind, unter solchen Bedingungen hergestellt, daß
der pBr-Wert bei 1,3 oder weniger gehalten wird, das
heißt, bei verhältnismäßig hohen pAg-Bedingungen, und
dann werden die Impfkristalle durch gleichzeitige Zugabe
von Silber- und Halogenidlösungen unter solchen Bedingungen,
daß der pBr-Wert in ähnlichem Umfang wie
vorstehend angegeben aufrecht erhalten wird, wachsen
gelassen. In dem Kornwachstumsprozeß ist es erwünscht,
die Silberlösung und die Halogenidlösung unter solchen
Bedingungen zuzugeben, daß sie keine weitere Keimbildung
hervorrufen.
Die Größe der tafelförmigen Silberhalogenidkörnchen kann
innerhalb des gewünschten Bereiches eingestellt werden
durch Regulierung (Kontrolle) der Reaktionstemperatur,
durch Auswahl der Art und Menge des verwendeten Lösungsmittels,
durch Regulierung (Kontrolle) der Zugaberaten
des verwendeten Silbersalzes und des verwendeten Halogenids
zum Zeitpunkt des Kornwachstums und dgl.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen tafelförmigen
Silberhalogenidkörnchen kann ggf. ein Silberhalogenidlösungsmittel
verwendet werden, wodurch die Korngröße,
die Korngestalt (beispielsweise das Durchmesser/Dicken-Verhältnis
und dgl.), die Korngrößenverteilung und die
Rate des Kornwachstums kontrolliert (eingestellt) werden
können. Vorzugsweise wird das Lösungsmittel in einer
Konzentration innerhalb des Bereiches von 10-4 bis 1,0
Gew.-%, insbesondere von 10-3 bis 10-1 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Reaktionslösung, verwendet. Wenn die
Zugabemenge eines Silberhalogenidlösungsmittels erhöht
wird, nähert sich die Korngrößenverteilung der erfindungsgemäßen
tafelförmigen Körnchen mehr einem monodispersen
System und die Kornwachstumsrate kann erhöht
werden, unglücklicherweise besteht aber die Neigung, daß
auch die Dicke der tafelförmigen Körnchen zunimmt.
Zu Beispielen für Silberhalogenidlösungsmittel, die erfindungsgemäß
verwendet werden können, gehören die
üblicherweise verwendeten Silberhalogenidlösungsmittel.
Häufig verwendete Silberhalogenidlösungsmittel sind
Ammoniak, Thioäther, Thioharnstoffe, Thiocyanate, Thiazolinthione
und dgl. Einzelheiten bezüglich der Thioäther
sind in den US-PS 32 71 157, 35 74 628 und
37 90 387 und dgl. zu finden. Einzelheiten bezüglich
der Thioharnstoffe sind in den japanischen OPI-Patentanmeldungen
82 408/78 und 77 737/80 zu finden, Einzelheiten
bezüglich der Thiocyanate sind in den US-PS
22 22 264, 24 48 534 und 33 20 069 zu finden und Einzelheiten
bezüglich der Thiazolinthione sind in der japanischen
OPI-Patentanmeldung 1 44 319/78 zu finden.
In dem Verfahren zur Herstellung der tafelförmigen Silberhalogenidkörnchen
oder in dem Verfahren zum physikalischen
Reifenlassen der gebildeten Körnchen können
Cadmiumsalze, Zinksalze, Bleisalze, Thalliumsalze,
Iridiumsalze oder Komplexe davon, Rhodiumsalze oder
Komplexe davon, Eisensalze oder Komplexe davon und/oder
dgl. vorhanden sein, um ein Auftreten des Versagens des
Reziprozitätsgesetztes zu verhindern.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten
tafelförmigen Silberhalogenidkörnchen ist es erwünscht,
zum Zwecke der Beschleunigung des Kornwachstums Verfahren
mit steigenden Zugaberaten, Zugabemengen und Zugabekonzentrationen
einer Silbersalzlösung (z. B. einer
wäßrigen AgNO3-Lösung) und eine Halogenidlösung (z. B.
einer wäßrigen KBr-Lösung) anzuwenden. Einzelheiten bezüglich
dieser Verfahren sind beispielsweise in der
GB-PS 13 35 925, in den US-PS 36 50 757, 36 72 900 und
42 42 445 und in den japanischen OPI-Patentanmeldungen
1 42 329/80 und 1 58 124/80 zu finden.
Die erfindungsgemäßen tafelförmigen Silberhalogenidkörnchen
sind gewünschtenfalls chemisch sensibilisiert.
Für die chemische Sensibilisierung können die Schwefelsensibilisierung,
in der verwendet werden aktive Gelatine
oder Verbindungen, die Schwefel enthalten, der mit
dem Silberion reagieren kann (wie z. B. Thiosulfate, Thioharnstoffe,
Mercaptoverbindungen, Rhodanin und dgl.),
die Reduktionssensibilisierung, in der verwendet werden
reduzierende Materialien (wie z. B. Zinn(II)salze, Amine,
Hydrazinderivate, Formamidinsulfinsäure, Silanverbindungen
und dgl.), und die Edelmetallsensibilisierung, in der
verwendet werden Edelmetallverbindungen (wie z. B. Goldkomplexsalze
und Komplexsalze von Metallen, die
zur Gruppe VIII des periodischen Systems der Elemente
gehören, wie z. B. Pt, Ir, Pd und dgl.), einzeln oder in
Form einer Kombination davon angewendet werden. Als
spezifische Beispiele für diese Sensibilisierungsverfahren
sind Schwefelsensibilisierungen beispielsweise beschrieben
in den US-PS 15 74 944, 22 78 947, 24 10 689,
27 28 668 und 36 56 955 und dgl., Reduktionssensibilisierungen
sind beispielsweise beschrieben in den US-PS
24 19 974, 29 83 609 und 40 54 458 und dgl., und Edelmetallsensibisierungen
sind beispielsweise beschrieben
in den US-PS 23 99 083 und 24 48 060 und in der GB-PS
6 18 061 und dgl.
Vom Standpunkt der Einsparung von Silber aus betrachtet
ist es insbesondere vorteilhaft, die erfindungsgemäßen
tafelförmigen Körnchen einer Gold- oder Schwefelsensibilisierung
oder einer Kombination dieser Sensibilisierungen
zu unterwerfen. Die erfindungsgemäßen tafelförmigen
Silberhalogenidkörnchen können gewünschtenfalls mit
Methinfarbstoffen oder anderen Farbstoffen spektral
sensibilisiert werden.
Erfindungsgemäß können auch verschiedene Arten von Farbkupplern
verwendet werden. Geeignete Farbkuppler sind
Blaugrün-, Purpurrot- und Gelbkuppler. Zu typischen Beispielen
für diese Kuppler gehören Naphthol- oder Phenol-Verbindungen,
Pyrazolon- oder Pyrazoloazol-Verbindungen
und offenkettige oder heterocyclische Ketomethylen-Verbindungen.
Spezifische Beispiele für diese Blaugrün-,
Purpurrot- und Gelbkuppler, die erfindungsgemäß verwendet
werden können, sind in den Patentschriften angegeben,
die in "Research Disclosure", Nr. 17 643, Abschnitt
VII-D (Dezember 1978), und ibid, Nr. 18 717 (Nov. 1979),
genannt sind. Die Standardmengen, in denen die Farbkuppler
verwendet werden, liegen innerhalb des Bereiches
von 0,001 bis 1 Mol pro Mol des lichtempfindlichen
Silberhalogenids. Vorzugsweise werden Gelbkuppler
in einer Menge von 0,01 bis 0,5 Mol, Purpurrotkuppler
in einer Menge von 0,003 bis 0,3 Mol und Blaugrünkuppler
in einer Menge von 0,002 bis 0,3 Mol pro Mol des lichtempfindlichen
Silberhalogenids verwendet.
Die Erfindung kann auch auf ein photographisches Mehrfarben-
Mehrschichten-Material mit mindestens zwei
Schichten von unterschiedlichen Farbempfindlichenkeiten
auf einem Träger angewendet werden. Ein farbphotographisches
Mehrschichtenmaterial weist im allgemeinen
mindestens eine rotempfindliche Emulsionsschicht, mindestens
eine grünempfindliche Emulsionsschicht und mindestens
eine blauempfindliche Emulsionsschicht auf einem
Träger auf. Die Reihenfolge dieser Schichten kann je
nach Wunsch variiert werden. Jede der vorstehend beschriebenen
Emulsionsschichten kann aus zwei oder mehr
Teilschichten (Aufbauschichten) mit unterschiedlicher
Empfindlichkeit bestehen und es kann eine lichtunempfindliche
Schicht zwischen jeweils zwei Teilschichten (Aufbauschichten)
mit der gleichen Farbempfindlichkeit angeordnet sein.
Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Silberhalogenidemulsionsschichten
ist es häufig erwünscht, Hilfsschichten,
wie z. B. eine Schutzschicht, eine Zwischenschicht,
eine Filterschicht, eine Lichthofschutzschicht
(Antihalationsschicht), eine Unterlagenschicht (Rückschicht)
und dgl., in dem erfindungsgemäßen lichtempfindlichen
Material anzuordnen.
In dem erfindungsgemäßen lichtempfindlichen photographischen
Material werden die photographischen Emulsionsschichten
und anderen Schichten auf einen üblicherweise
verwendeten flexiblen Träger, beispielsweise einem
Kunststoffilm, Papier, Stoff oder dgl., oder auf einen
starren Träger, wie z. B. aus Glas, Keramikmaterialien,
Metallen oder dgl., aufgebracht. Unter diesen Trägern
sind Baryitpapier oder ein Papier, das mit Polyethylenfilmen
laminiert ist, in denen ein weißes Pigment (wie
z. B. Titanoxid) dispergiert ist, als Träger erfindungsgemäß
besonders bevorzugt.
Die vorliegende Erfindung kann auf verschiedene Arten
von farbphotographischen Materialien angewendet werden.
Repräsentative farbphotographische Materilien, auf
welche die vorliegende Erfindung angewendet werden kann,
sind Farbnegativfilme für Amateurzwecke oder für Kinofilme,
Farbumkehrfilme für die Herstellung von Dias oder
für Fernsehzwecke, Farbpapier, Farbpositivfilme und
Farbumkehrpapier. Unter diesen Materialien sind die
Farbpapiere gegenüber den anderen bevorzugt. Die vorliegende
Erfindung kann auch auf ein photographisches
Schwarz-Weiß-Material angewendet werden, indem das Verfahren
angewendet wird, bei dem drei Farbkuppler miteinander
gemischt werden, wie in "Research Disclosure",
Nr. 17 123 (Juli 1978), beschrieben.
Der in Verbindung mit der erfindungsgemäßen angewendeten
Hochtemperatur-Schnellentwicklung verwendete Ausdruck
"Hochtemperatur" bzw. "hohe Temperatur" umfaßt Entwicklungstemperaturen
von 30°C oder höher, und der Ausdruck
"LR-Entwicklung", bedeutet beispielsweise, daß der
KBr-Gehalt in der anfänglichen Entwicklerlösung auf
1,0 g/l oder mehr eingestellt ist und daß die Menge
eines zu der Entwicklung zugesetzten Ergänzungsmittels
auf 50 bis 60 Vol.-% der Ergänzungsmenge bei der Standartentwicklung
herabgesetzt ist.
Eine Farbentwicklerlösung, die für die Entwicklungsbehandlung
des erfindungsgemäßen photographischen Materials
verwendet werden kann, ist eine wäßrige alkalische
Lösung, die vorzugsweise eine Farbentwicklerverbindung
vom primären aromatischen Amin-Typ als eine Hauptkomponente
enthält. Bevorzugte Entwicklerverbindungen dieses
Typs sind p-Phenylendiamin-Verbindungen, Repräsentative
Beispiele für diese Verbindungen sind 3-Methyl-4-amino-N,N-diethylanilin,
3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-β-hydroxyethylanilin,
3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-β-methansulfonamidoethylanilin,
3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-β-methoxyethylanilin
und die Sulfate, Hydrockloride oder p-Toluolsulfonate
der obengenannten Aniline.
Die Farbentwicklerlösung kann im allgemeinen pH-Puffer,
wie z. B. Carbonate, Borate oder Phosphate von Alkalimetallen,
und Entwicklungsinhibitoren oder Antischleiermittel,
wie z. B. Bromide, Jodide, Benzimidazole, Benzothiazole
oder Mercaptoverbindungen, enthalten. Außerdem
können Konservierungsmittel, wie z. B. Hydroxylamine oder
Sulfite, organische Lösungsmittel, wie Triethanolamin
oder Diethylenglycol, Entwicklungsbeschleuniger, wie
Benzylalkohol, Polyethylenglycol, quaternäre Ammoniumsalze
oder Amine, Farbkuppler, Konkurrenzkuppler, Keimbildner,
wie z. B. Natriumborhydrid, Hilfsentwickler,
wie 1-Phenyl-3-pyrazolidone, Viskositätsmodifizierungsmittel,
verschiedene Arten von Chelatbildnern, dargestellt
durch Aminopolycarbonsäuren, Aminopolyphosphonsäuren,
Alkylphosphonsäuren, Phosphonocarbonsäuren und
dgl., Antioxidationsmittel, wie in der DE-OS 26 22 950
und dgl., beschrieben, gewünschtenfalls der Farbentwicklerlösung
zugesetzt werden.
Nach der Belichtung und anschließenden Farbentwicklung
wird das erfindungsgemäße photographische Material einer
Bleichbehandlung und einer Fixierbehandlung (die entweder
in einem Monobad (Bleichfixierbad) oder in getrennten
Bädern durchgeführt werden kann) unterworfen.
Zu geeigneten Beispielen für Bleichmittel, die verwendet
werden können, gehören Komplexsalze von organischen
Säuren und Fe(III) oder Co(III). Zu spezifischen
Beispielen für organische Säuren, die zur Herstellung
dieser Komplexsalze verwendet werden können, gehören
Ethylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, 1,3-Diamino-2-propanol-tetraessigsäure
und andere Aminopolycarbonsäuren,
Zitronensäure, Weinsäure und Apfelsäure. Unter diesen
Komplexsalzen sind die Ethylendiamintetraacetatoferrat-(III)-komplexsalze
und die Ethylentriaminpentaacetatoferrat(III)
-komplexsalze
in einem Bleichfixierbad besonders
gut geeignet.
Dem Bleichfixierbad können verschiedene Beschleuniger
in Kombination zugesetzt werden. So können beispielsweise
zusätzlich zu Bromionen und Jodionen Thiobarnstoffverbindungen,
wie in der US-PS 37 06 561, in den
japanischen Patentpublikationen 8 506/70 und 26 586/74
und in den japanischen OPI-Patentanmeldungen 32 735/78,
36 233/78 und 37 016/78 beschrieben, Thioätherverbindungen,
wie in den japanischen OPI-Patentanmeldungen
1 24 428/78, 95 631/78, 57 831/78, 32 736/78, 65 732/78
und 52 534/79, in der US-PS 38 93 858 und dgl. beschrieben;
heterocyclische Verbindungen, die in den japanischen
OPI-Patentanmeldungen 59 644/74, 1 40 129/75,
28 426/78, 1 41 623/78, 1 04 232/78 und 35 727/79 und dgl.
beschrieben sind; Thioätherverbindungen, wie sie in den
japanischen OPI-Patentanmeldungen 20 832/77, 25 064/80
und 26 506/80 und dgl. beschrieben sind; tertiäre Amine,
wie sie in der japanischen OPI-Patentanmeldung
84 440/73 beschrieben sind; Thiocarbamoyle, wie sie in
der japanischen OPI-Patentanmeldung 42 349/74 beschrieben
sind; und dgl. allein oder in Form einer Kombination
von zwei oder mehr derselben verwendet werden. Unter
diesen Substanzen fungieren Bromionen, Jodionen, Thiolverbindunge
und Disulfitverbindungen wirksam als
Bleichbeschleuniger. Diese Bleichbeschleuniger sind besonders
wirksam in farbphotographischen Bleichfixiermaterialien
für die Aufnahme von Bildern. Als Beispiele
für brauchbare Fixiermittel können genannt werden Thiosulfate,
Thiocyanate, Thioäther-Verbindungen, Thioharnstoffe,
eine große Menge Jodid und dgl. Im allgemeinen
werden Thiosulfate als Fixiermittel verwendet. Als Konservierungsmittel
für ein Bleichfixierbad oder ein Fixierbad
werden vorzugsweise Sulfite, Bisulfite und die
Addukte von Carbonyl und Disulfiten verwendet.
Nach der Bleichfixierbehandlung oder der Fixierbehandlung
wird im allgemeinen ein Waschen durchgeführt. In
der Waschstufe können verschiedene bekannte Verbindungen
zugesetzt werden zum Zwecke der Verhinderung von Niederschlägen
und zum Einsparen von Waschwasser. Um zu verhindern,
daß Niederschläge auftreten, können erforderlichenfalls
ein Wasserenthärter, wie z. B. eine anorganische
Phophorsäure, eine Aminopolycarbonsäure, eine organische
Phosphonsäure oder dgl.; ein Germicid und ein Bactericid,
um verschiedene Bakterien, Algen und Pilze am Ausbrechen
zu hindern; ein Härter, dargestellt durch ein Magnesiumsalz
oder ein Aluminiumsalz; ein oberflächenaktives Agens
zur Erleichterung der Trocknungsbelastung und zur Verhinderung
der Entstehung von Trocknungsmarkierungen; und
dgl. zugesetzt werden. Auch können die von L.E. West in
"Photo. Sci. Eng.", Band 6, Seiten 344 bis 359 (1965),
beschriebenen Verbindungen, zugesetzt werden. Insbesondere
ist die Zugabe von Chelatbildnern und Bactericiden
wirksam.
Die Waschstufe wird im allgemeinen unter Verwendung von
zwei oder mehr Behältern nach dem Gegenstrom-Waschverfahren
zum Zwecke der Einsparung von Wasser durchgeführt.
Andererseits kann anstelle des Waschens auch eine Mehrstufen-Gegenstrom-
Stabilisierungsbehandlung durchgeführt
werden, wie in der japanischen OPI-Patentanmeldung
8 543/82 beschrieben. Dem Stabilisierungsbad können verschiedene
Arten von Verbindungen zugesetzt werden, um die
entwickelten Bilder zu stabilisieren. Als typische Beispiele
für solche Zusätze können genannt werden verschiedene
Puffer zur Einstellung des pH-Wertes auf einen geeigneten
Wert (im allgemeinen in dem Bereich von 3 bis 8),
wie z. B. solche, die erhalten werden durch richtiges Kombinieren
von Säuren und Alkalien, ausgewählt aus Boraten,
Metaboraten, Borax, Phosphaten, Carbonaten, Kaliumhydroxid,
Natriumhydroxid, wäßrigem Ammoniak, Monocarbonsäuren,
Dicarbonsäuren, Polycarbonsäuren und dgl., und Formaldehyd.
Das Stabilisierungsbad kann ferner einen Wasserenthärter
(z. B. organische Phosphorsäuren, Aminopolycarbonsäuren,
organische Phosphonsäuren, Aminopolyphosphonsäuren,
Phosphocarbonsäuren oder dgl.), ein Germicid (z. B. Benzisothiazolinon,
Isothiazolon, 4-Thiazolinbenzimidazol,
halogenierte Phenole oder dgl.), ein oberflächenaktives
Agens, einen Aufheller, einen Härter und andere verschiedene
Arten von Zusätzen, falls gewünscht, enthalten.
Es können auch zwei oder mehr Arten der Verbindungen für
den gleichen Zweck oder für unterschiedliche Zwecke verwendet
werden.
Außerdem ist es erwünscht, daß verschiedene Ammoniumsalze,
wie z. B. Ammoniumchlorid, Ammoniumnitrat, Ammoniumsulfat,
Ammoniumphosphat, Ammoniumsulfit, Ammoniumthiosulfat und
dgl., dem Stabilisierungsbad zugesetzt werden, um den pH-Wert
in dem behandelten bzw. entwickelten Film zu steuern.
Dem erfindungsgemäßen farbphotographischen Silberhalogenidmaterial
kann eine Farbentwicklerverbindung einverleibt
werden zur Vereinfachung und Beschleunigung der photographischen
Behandlung bzw. Entwicklung. Die Einarbeitung
der Farbentwicklerverbindung erfolgt mit Vorteil
unter Verwendung derselben in Form eines Vorläufers.
Außerdem können verschiedene 1-Phenyl-3-pyrazalidone
gewünschtenfalls dem erfindungsgemäßen farbphotographischen
Silberhalogenidmaterial zum Zwecke der Beschleunigung
der Farbentwicklung einverleibt werden.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher
erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Alle darin angegebenen Prozentsätze und dgl. beziehen
sich, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
24,2 g NaCl und 1,1 g KBr wurde zu 900 ml einer 3%igen
wäßrigen Gelatinelösung zugegeben und darin gelöst. Die
resultierende Lösung wurde bei 60°C gehalten und es wurden
22,5 ml einer 17%igen wäßrigen AgNO3-Lösung (60°C) sowie
eine wäßrige Lösung (60°C), die 100 g KBr und 37 g NaCl
in 1000 ml Wasser enthielt, innerhalb von 5 min unter
starkem Rühren unter Anwendung des bekannten Doppelstrahlverfahrens
zugegeben. Während der Zugabe wurde die
Tropfgeschwindigkeit der wäßrigen Alkalihalogenidlösung so
eingestellt, daß der pAg-Wert des Reaktionssystems auf
seinem Anfangswert von +60mV gehalten wurde.
Zu der so hergestelten Emulsion wurden anschließend 566,4
ml einer wäßrigen AgNO3-Lösung mit der gleichen Konzentration
wie oben angegeben sowie 566,4 ml der wäßrigen Alkalihalogenidlösung
unter Anwendung des Doppelstrahlverfahrens
zugegeben. Während der Zugabe wurde das Volumen der zugegebenen
wäßrigen AgNO3-Lösung (v ml/min) erhöht, um so zu
jedem Zeitpunkt t (in Minuten) nach Beginn der Zugabe der
folgenden Gleichung zu genügen:
v = 4,4 + 0,138 t
Andererseits wurde das Zugabevolumen der wäßrigen Alkalihalogenidlösung
mit dem Ablauf der Zeit so geändert, daß
der ursprüngliche pAg-Wert in dem Reaktionssystem beibehalten
wurde.
Nachdem die löslichen Salze aus der resultierenden Emulsion unter
Anwendung eines Sedimentationsverfahrens entfernt worden
waren, wurden zu der Emulsion 56 g Gelatine zugegeben, wodurch
eine Redispersion erzielt wurde. Außerdem wurde Natriumthiosulfat
zu der redispergierten Emulsion bei 50°C in
einer Menge von 6 mg pro Mol Silberhalogenid zugegeben
zur Erzielung einer optimalen chemischen Sensibilisierung.
Die so erhaltene Emulsion wird nachstehend als Emulsion A
bezeichnet. In der Emulsion A machten die tafelförmigen
Körnchen 80% der gesamten Projektionsfläche aller darin
enthaltener Silberhalogenidkörnchen aus. Die mittlere
Dicke der tafelförmigen Körnchen betrug 0,14 µm, das mittlere
Aspektverhältnis derselben betrug 7 und der mittlere
Korndurchmesser betrug 0,70 µm, gemessen mit einem
Coulter Counter, Modell TA-II, hergestellt von der Firma
Coulter Electronics, Inc. Der AgBr-Gehalt betrug 85 Mol-%,
und der Rest AgCl.
Auf die gleiche Weise wie die Emulsion A wurden Emulsionen
B bis E hergestellt, wobei diesmal jedoch die Menge an
NaCl und KBr, die der 3%igen wäßrigen Gelatinelösung zugesetzt
wurde, so variiert wurde, daß die pAg-Werte bei
höheren Werten als sie bei der Herstellung der Emulsion A
angewendet wurden, gehalten wurden.
Die Emulsionen B bis E hatten das gleiche Profil wie die
Emulsion A im Hinblick auf die darin enthaltenen Silberhalogenidkörnchen,
wobei diesmal jedoch der AgBr-Gehalt
93%, 96%, 98% bzw. 100% betrug, und der Rest AgCl.
Auf die nachstehend beschriebene Weise wurden weitere Vergleichsemulsionen
(Emulsionen F bis I) hergestellt, die
jeweils nicht-tafelförmige Silberchloridbromide mit einer
unterschiedlichen Halogenidzusammensetzung enthielten.
Es wurden 5 g NaCl zu 900 ml einer 3%igen wäßrigen Gelatinelösung
zugegeben und darin gelöst. Die resultierende
Lösung wurde bei 70°C gehalten und es wurden 589 ml einer
17%igen wäßrigen AgNo3-Lösung (60°C) und 589 l einer Halogenidlösung
(60°C), die KBr in eine Konzentration von 10% und NaCl
in einer Konzentration von 5% enthielt, unter starkem
Rühren über einen Zeitraum von 60 Minuten unter Anwendung
des Doppelstrahlverfahrens zugegeben. Danach wurde die
so hergestellte Emulsion auf die gleiche Weise wie die
Emulsion A einer optimalen chemischen Sensibilisierung
unterworfen. Diese Emulsion wird nachstehend als Emulsion
F bezeichnet. Das Silberhalogenidkörnchen in der Emulsion
F hatten eine nicht-tafelförmige Gestalt, ihre mittlere Korngröße betrug
0,70 µm und ihr AgBr-Gehalt betrug 85 Mol-%, Rest AgCl.
Getrennt davon wurden auf die gleiche Weise wie die Emulsion
F Emulsionen G bis I hergestellt, wobei diesmal jedoch
die KBr- und NaCl-Konzentration in der unter Anwendung
des Doppelstrahlverfahrens zugegebenen Halogenidlösung
und die Herstellungstemperaturen variiert wurden.
Die Silberhalogenidkörnchen in den Emulsionen G bis I hatten
jeweils eine nicht-tafelförmige Form und ihre mittlere Korngröße
betrug 0,70 µm. Der AgBr-Gehalt in der Emulsion G betrug
96 Mol-%, in der Emulsion H betrug er 50 Mol-% und in der
Emulsion I betrug er 10 Mol-%, und der Rest AgCl.
Auf einen Papierträger, der auf beiden Seiten mit Polyethylen
beschichtet war, wurden sieben Aufbauschichten
aufgebracht zur Herstellung eines lichtempfindlichen
farbphotographischen Materials.
In das Polyethylaminat, das auf der Seite vorhanden
war, auf die die erste Schicht aufgebracht wurde, wurden
Titandioxid und eine Spurenmenge Ultramarin in konventionellen
Mengen eingearbeitet.
Die in jeder Aufbauschicht vorhandenen Komponenten (Bestandteile)
(von der ersten Schicht bis zur siebten
Schicht) sind nachstehend angegeben.
Die bei jeder Komponente angegebene Zahl stellt die Beschichtungsmenge,
ausgedrückt in g/m2, dar. Soweit das
Silberhalogenid angesprochen ist, ist die Beschichtungsmenge
jedoch auf Silber bezogen.
DBP steht für Dibutylphthalat, TOP steht für Tri(n-octylphosphat)
und TNP steht für Tri(n-nonylphosphat). Die
Strukturformeln der anderen Bestandteile sind nachstehend
angegeben:
In den entsprechenden Emulsionsschichten wurden die folgenden
Farbstoffe als spektrale Sensibilisatoren verwendet.
Triethylammonium-4-[5-chloro-2-{5-chloro-3-(4-sulfonatobutyl)
benzothiazolin-2-ylidenmethyl}-3-benzothiazolyl]
butansulfonat (2 × 10-4 Mol pro Mol Silberhalogenid)
Natriumsalz von 3,3′-Di-(γ-sulfopropyl)-5,5′-diphenyl-
9-ethyloxacarbocyanin (2,5 × 10-4 Mol pro Mol Silberhalogenid)
Natriumsalz von 3,3′-Di-(γ-sulfopropyl)-9-methylthiadicarbocyanin
(5 × 10-4 Mol pro Mol Silberhalogenid)
Als Antibestrahlungsfarbstoffe wurden in den jeweiligen
Emulsionsschichten die nachstehend angegebenen Farbstoffe
verwendet.
Das dabei erhaltene lichtempfindliche Material wird
nachstehend als Probe 101 bezeichnet.
Auf die gleiche Weise wie die Probe 101 wurden weitere
lichtempfindliche Materialien hergestellt, wobei diesmal
jedoch die Emulsionen B bis I anstelle der Emulsion
A in ihren jeweiligen blauempfindlichen Emulsionsschichten
verwendet wurden und außerdem wurde der Sensibiliserungsfarbstoff
für die blauempfindliche Schicht
in solchen Mengen verwendet, daß eine optimale spektrale
Sensibilisierung in den jeweiligen Emulsionen erzielt
wurde. Die so erhaltenen Materialien werden nachstehend
als Proben 102 bis 109 bezeichnet. Diese Proben wurden
zur Durchführung sensitometischer Messungen einer abgestuften
Belichtung (Gradationsbelichtung) durch einen
Blaufilter unter Verwendung eines Vergrößerers (Fuji
Color Head 609, hergestellt von der Firma Fuji Photo
Film Co., Ltd.) unterworfen und dann unter Anwendung
des Standard-Hochtemperatur-Verfahrens (1) oder des
LR-Verfahrens (2) entwickelt.
Um die Entwickelbarkeit jeder blauempfindlichen Emulsionsschicht
zu überprüfen, wurde jede Probe unter Änderung
der Entwicklungszeit von 0,5 Minuten auf 3,5 Minuten in
15 Sekunden-Intervallen nach der Gradationsbelichtung zur
Messung der sensitometrischen Eigenschaften entwickelt.
Es wurde die Farbentwicklerlösung für das Verfahren (1)
verwendet und die zur Erzielung der gleichen maximalen
Gelbdichte, wie diejenige, die bei der 3,5 Minuten-Entwicklung
erhalten worden war, erforderliche kürzeste Entwicklungszeit
wurde festgelegt als Maß für die Entwickelbarkeit.
Darüber hinaus wurde zur Überprüfung der Neigung
zur Schleierbildung bei der Hochtemperatur-LR-Entwicklung,
die bei den blauenpfindlichen Emulsionen jeweils auftrat,
jede Probe 5,5 Minuten lang unter Anwendung des LR-Verfahrens
(2) entwickelt. Der Gelbschleierwert der so entwickelten
Probe wurde bestimmt als der "Schleierwert der
erzwungenen Entwicklung". Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle zusammen mit dem Profil jeder Probe angegeben,
wobei die Empfindlichkeiten als Relativwerte angegeben
sind, bezogen auf die Probe 101, deren Wert auf 100
festgesetzt wurde.
Wie aus den in der Tabelle angegebenen Ergebnissen zu ersehen
ist, wiesen die tafelförmigen Silberchloridbromidkörnchen
(Proben 101 bis 104) eine Entwickelbarkeit auf,
die derjenigen der massiven Körnchen mit einem hohen Silberchloridgehalt
(Probe 109) entsprach. Andererseits wurde
der Schleier mit zunehmendem AgBr-Gehalt unabhängig von der
Gestalt der Körnchen unterdrückt. Es wurde gefunden, daß
insbesondere der auf die Hochtemperatur-LR-Entwicklung zurückzuführende
Schleier gering war, wenn der AgBr-Gehalt
auf bis zu 96 Mol-% oder mehr erhöht wurde (Proben 103 und
104). Im Vergleich dazu bestand eine ausgeprägte Neigung
zur Schleierbildung bei den nicht-tafelförmigen Körnchen mit hohem
Silberchloridgehalt, der ihnen eine ausgezeichnete Entwickelbarkeit
verlieh (Proben 108 und 109). Daraus ergibt
sich, daß nur dann, wenn die erfindungsgemäß hergestellten
Emulsionen verwendet wurden, die empfindlichen Materialien
eine ausgezeichnete Entwickelbarkeit und Entwicklungsstabilität
aufwiesen und ferner eine hohe Empfindlichkeit und
einen niedrigen Schleier auch bei der Hochtemperatur-,
Schnell- und LR-Entwicklung aufwiesen.
Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf
spezifische bevorzugte Ausführungsformen näher erläutert,
es ist jedoch für den Fachmann selbstverständlich, daß sie
darauf keineswegs beschränkt ist, sondern daß diese in
vielfacher Hinsicht abgeändert und modifiziert werden können,
ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung
verlassen wird.
Claims (11)
1. Farbphotographisches Silberhalogenidmaterial mit
einem Träger und mindestens einer darauf aufgebrachten
photographischen Silberhalogenidemulsion,
dadurch gekennzeichnet,
daß die photographische Silberhalogenidemulsion Silberhalogenidkörnchen
enthält, die tafelförmige Körnchen
mit einem Aspektverhältnis von nicht
weniger als 5 enthalten, die mindestens 50% der gesamten
Projektionsfläche aller vorhandenen Körnchen ausmachen,
und daß die Silberhalogenidzusammensetzung des
Silberhalogenids besteht aus mindestens 95 Mol-% Bromid,
im wesentlichen keinem Jodid und zum Rest aus Chlorid.
2. Farbphotographisches Silberhalogenidmaterial nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die tafelförmigen
Körnchen ein durchschnittliches Aspektverhältnis von
5 bis 8 haben.
3. Farbphotographisches Silberhalogenidmaterial nach
Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
tafelförmigen Körnchen in einer solchen Menge vorliegen,
daß sie mindestens 85% der gesamten Projektionsfläche
aller vorhandenen Körnchen ausmachen.
4. Farbphotographisches Silberhalogenidmaterial nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der tafelförmigen Körnchen
0,1 bis 10 µm beträgt.
5. Farbphotographisches Silberhalogenidmaterial nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
der tafelförmigen Körnchen 0,2 bis 5,0 µm beträgt.
6. Farbphotographisches Silberhalogenidmaterial nach
Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
der tafelförmigen Körnchen 0,3 bis 2,0 µm beträgt.
7. Farbphotographisches Silberhalogenidmaterial nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der tafelförmigen Körnchen 0,3
µm oder weniger beträgt.
8. Farbphotographisches Silberhalogenidmaterial nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Jodidgehalt des Silberhalogenide nicht
mehr als 2 Mol-% beträgt.
9. Farbphotographisches Silberhalogenidmaterial nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die photographische Silberhalogenidmulsion
chemisch sensibilisiert ist.
10. Verfahren zur Erzeugung eines Bildes, dadurch gekennzeichnet,
daß ein farbphotographisches Silberhalogenidmaterial
nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
9 bildmäßig belichtet wird, des belichtete Material
bei einer Temperatur von 30°C oder mehr entwickelt wird
und das entwickelte Material gebleicht und fixiert oder
bleichfixiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entwicklung unter geringer Ergänzung (Regenerierung)
durchgeführt wird.
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