DE3625699A1 - Verfahren zur herstellung von selektivem laugenkrepp mit reaktivfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von selektivem laugenkrepp mit reaktivfarbstoffen

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von selektivem Laugenkrepp auf textilen Warenbahnen aus Cellulosefasermaterial unter gleichzeitiger Ausbildung von flächenmäßig übereinstimmenden coloristischen Effekten mit Reaktivfarbstoffen.
Laugenkrepp, auch Kräuselkrepp oder Baumwoll-Cloqu´ (Blasenkrepp) bezeichnet, wurde entsprechend den jeweiligen Modeströmungen für eine gewisse Zeitdauer immer wieder in größeren Mengen hergestellt.
Das für die gewünschte Dessinierung ausgenutzte Phänomen entsteht bei Baumwollgewebe durch Kontraktion der Faser unter dem Einfluß von als Quellmittel wirkenden Chemikalien. Die Erzeugung des Kreppcharakters erfolgt in der Regel durch lokale Behandlung des Textilguts mit Natronlauge. Die mit dem Alkali in Berührung kommenden Flächen des Substrats schrumpfen daraufhin beim anschließenden Ablegen und verleihen dadurch dem Stoff ein beuliges, gekräuseltes Aussehen. Auf diesem Wege zurechtgemachte Fertigware hat gegenüber dem Rohwarenmaß einen Längseinsprung von ca. 15% und einen Breiteneinsprung von 16-24%.
Als derart zu bearbeitendes bahnförmiges Material finden vorwiegend Gewebe aus reiner Baumwolle Verwendung, jedoch kommen auch Mischgewebe aus natürlicher Baumwolle und Fasern regenerierter Herkunft, die bis zu 30% Zellwolle enthalten, für den Einsatz entsprechend der bekannten Musterungstechnik in Betracht.
Der klassische Laugenkrepp-Artikel wurde bisher nach zwei Verfahrensvarianten hergestellt, und zwar
  • a) durch örtlichen Aufdruck von verdickter, starker Natronlauge mit z. B. herkömmlichen Streifengravuren oder Punkten auf das Baumwollgewebe ohne gleichzeitige Ausübung einer Spannung, wobei sich das Fasermaterial an den bedruckten Stellen zusammenzieht, was eine Kräuselung der nicht bedruckten Partien auslöst; oder
  • b) durch vollbadiges, spannungsloses Imprägnieren einer Warenbahn mit Lauge, der man zuvor eine mechanische Reserve aus laugenbeständigen, natürlichen oder synthetischen Verdickungsmitteln, wie z. B. Senegal- bzw. Britisch-Gummi, Dextrin oder Methylcellulose, in Form eines Musters aufgedruckt hat. Die Applikation solcher Reserveverdickungen wird hierbei häufig im warmen Zustand vorgenommen, teilweise auch unter Zusatz von Leimlösung oder von laugenbindenden Metallsalzen, wie z. B. Zinkchlorid oder Aluminiumsulfat. Der erstrebte, durch das Laugieren verursachte Effekt tritt dann nach dem Ablösen der Reserve zutage.
Von den oben erläuterten Arbeitsweisen gemäß Stand der Technik hat das Reserveverfahren b) zwar eine größere Betriebssicherheit als der direkte Aufdruck von verdickter Natronlauge entsprechend Methode a), doch mußten im ersteren Fall die Druckdecken fast täglich von dem überschüssigen Dextrin gereinigt werden, was neben Zeitaufwand auch zu unvermeidbaren Mehrkosten führte.
Außerdem war der Vollzug der unterschiedlichen Maßnahmen entsprechend den beiden bekannten Behandlungstypen nach bisheriger Praxis ausschließlich für den Einsatz auf fixierte und gewaschene Drucke oder Fondfärbungen zugeschnitten. Unter diesen Umständen war es daher bei Vorliegen eines mehrfarbigen Musters nicht möglich, den Kreppeffekt auf im voraus bestimmte Farbtöne exakt sowie paßgenau auszurichten.
Zielsetzung der nachstehend erläuterten Erfindung war es also, die eingangs dargelegten Probleme und Unzulänglichkeiten im Zuge der Erzeugung von Laugenkrepp zusammen mit der Einstellung von darauf abhebenden coloristischen Mustern aus der Welt zu schaffen.
Als Lösung der so umrissenen Aufgabe wurde erfindungsgemäß nun gefunden, daß man das herkömmliche Reserveverfahren durch die Auswahl von besonderen Verdickungs- und Reservierungsmitteln dergestalt variieren kann, daß sich der Kreppeffekt nicht nur in Form von Streifen und Punkten, sondern mit einer unbegrenzten Vielzahl von Mustern und zugleich in jedem beliebigen Farbton erzielen läßt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von selektivem Laugenkrepp auf textilen Warenbahnen aus Cellulosefasermaterial unter gleichzeitiger Ausbildung von flächengetreu übereinstimmenden Farbeffekten, durch mustergemäßes Aufdrucken von Reaktivfarbstoffen in Verbindung mit reservierenden Substanzen, die beim späteren Überklotzen mit Natronlauge eine Benetzung und damit das Schrumpfen der so reservierten Stellen mechanisch verhindern und dort die örtliche Entfaltung des Kreppcharakters im Einklang mit dem vorher festgelegten Motiv herbeiführen, anschließende Wärmeeinwirkung auf das so behandelte Textilmaterial zur Fixierung von Kreppreserve und Farbstoffen, danach Laugierung der Ware durch vollbadiges Imprägnieren oder flächendeckenden Überdruck gefolgt von den Maßnahmen zum Kreppen, während der die Ware eine dafür ausreichende Zeitdauer sich selbst überlassen bleibt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Kreppreserve wirksame Substanzen Mischungen reaktiver Polysiloxane gemeinsam mit selbstvernetzenden Copolymer-Dispersionen auf Acrylat-Basis oder mit Copolymer-Dispersionen auf Butadien-Basis, gegebenenfalls unter Zusatz eines Katalysators auf Basis organischer Metallverbindungen einsetzt.
Bei den für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als Kreppreserve verwendeten Hilfsmittelkombinationen handelt es sich also um chemische Verbindungen hochpolymeren Charakters, welche auf die Faseroberfläche in Form eines geschlossenen Films appliziert als lokal begrenzte Schutzschicht wirksam und für die gezielte Steuerung der Mustergebung verantwortlich sind. Als reaktive Polysiloxane, die für diesen Zweck im Verein mit den Copolymerisaten vom Acrylat- bzw. Butadien-Typ in Betracht kommen, haben sich in diesem Zusammenhang zur Vernetzungsreaktion befähigte Organo-siloxane bewährt, d. h. die aus weitgehend kondensierten Polysiloxanen (Siliconen), z. B. Gemischen von solchen enthaltend funktionelle Endgruppen wie Dimethyl-dihydroxy-polysiloxan (OH-Siloxan) oder solchen mit beweglichen Wasserstoffatomen wie Methyl-hydrogen-polysiloxan (H-Siloxan), aufgebaut sind und auf der Faser zu einem noch höheren Kondensationsgrad auskondensiert werden, wobei u. a. Blei-, Zink- oder Zinnsalze von Fettsäuren, wie z. B. Zink-stearat und Zinn-oktoat, als Katalysator dienen. Die gemeinsam mit derartigen Polysiloxanen in der Kreppreserve vorhandenen selbstvernetzbaren Copolymer-Dispersionen auf Acrylat- und/oder Butadien-Basis sind als Pigmentbinder dem einschlägigen Fachmann allseits bekannt und in der Literatur beschrieben. Neben den zuvor genannten Reserviermitteln von beiderlei Gattung sind in den Druckpasten die üblichen, für den Textildruck erforderlichen Zusätze zugegen. Als Verdickungsmittel werden hoch- oder niedrigviskose Alginate bzw. Emulsionen mit Schwerbenzin und Alginaten verwendet.
Die oben aufgeführten Kombinationen von Reservierungsmitteln, welche das damit behandelte Fasermaterial von sich aus nicht anfärben, können jedem beliebigen Reaktivfarbstoff zugesetzt werden und gestatten beim Einsatz im Direktdruck die Herstellung von Kreppeffekten in einer unbegrenzten Vielfalt von zugleich farblich differenzierbaren Mustern. Normalerweise geschieht dies auf die ungefärbte Warenbahn; bisweilen kann dafür aber auch ein in hellerem Farbton vorgefärbtes Substrat von Interesse sein. Durch nebeneinander aufgebrachte Motive mit ohne die Kreppreserve zubereiteten Druckfarben läßt sich eine derartige Dessinierungsmöglichkeit noch coloristisch bereichern.
Darüber hinaus reservieren die als Bestandteil der Hilfsmittelkombination erfindungsgemäß mitbenutzten Polysiloxane beim Einsatz im Reservedruck die nachträglich als Überfall aufgedruckten oder geklotzten Fondfarben von Reaktivfarbstoffen mechanisch so weit, daß man bunte Kreppreserven von einem vorgedruckten Motiv auf andersfarbigem Untergrund bei ansprechenden Kontrasten erzielen kann.
Will man im Zuge der Erzeugung von mehrfarbig bunten Kreppeffekten indessen z. B. ein klares Türkis als Kreppreserve unter einem brillanten Rot drucken, so muß man die mechanische Wirkung der Kreppreserve gegenüber den Reaktivfarbstoffen der Fondfarbe noch zusätzlich durch Substanzen verstärken, deren Wirksamkeit auf rein chemischer Funktion beruht. Bei diesem speziellen Artikel können zur Herstellung des gefärbten Fonds nur ausgewählte Reaktivfarbstoffe vom Vinylsulfon-Typ eingesetzt werden. Diese lassen sich bekanntlich mit Verbindungen der schwefligen Säure, z. B. mit Alkali- wie Kalium- oder Natriumsulfit oder -bisulfit bzw. mit Natriumbisulfit-Addukten von Aldehyden, zweckmäßigerweise in Gestalt eines vorgefertigten Aldehyd-Alkalibisulfit-Addukts, einwandfrei reservieren. Die Derivate der schwefligen Säure legen sich bei dieser Gelegenheit sehr schnell an die Vinylsulfon-Reaktivgruppe des Farbstoffes an und blockieren diese. Eine Reaktion des Farbstoffes mit der Faser ist unter den obwaltenden Umständen dann auch in Anwesenheit von Alkali nicht mehr möglich.
Nach dem Aufbringen der Druckfarbe und Trocknen werden Kreppartikel für den Direktdruck 3-10 min der Einwirkung von Heißluft oder Hochtemperaturdampf bei 120-170°C unterworfen. Dabei werden sowohl der Reaktivfarbstoff als auch unter Weiterkondensation die Kreppreserve auf dem Textilgut fixiert. Für die Vernetzung der Polysiloxane sind die üblicherweise in Appreturflotten eingesetzten Katalysatoren auf Basis von organischen Metallverbindungen dann nicht erforderlich, wenn die applizierten Druckpasten Copolymer-Dispersionen auf Acrylat-Basis enthalten.
Kreppartikel für den Reservedruck können entweder nach einstufiger oder nach zweistufiger Technik fixiert werden. Bei Durchführung der einstufigen Arbeitsweise enthalten sowohl die vorgedruckten Buntreserven als auch die Fondfarben jeweils separat das zur Fixierung der Reaktivfarbstoffe benötigte Alkali. Beim Vorgehen nach der zweistufigen Arbeitsweise enthalten die Fondfarben selbst kein Alkali, wobei aus diesem Anlaß aber eine bessere Druckfarbenhaltbarkeit resultiert. Das erforderliche Alkali wird dann in einem zusätzlichen Arbeitsgang, z. B. gemäß der veröffentlichten europäischen Patentanmeldung EP-A 00 81 134 aufgebracht. Unmittelbar nach dem Auftrag der Fixierflotte werden die Buntreserven, Kreppreserven und Fondfarben durch Erhitzen mittels Heißluft oder Hochtemperaturdampf während 3-10 min bei 120-170°C fixiert.
Nach der vorstehend erläuterten Fixierung der Farbstoffe und Kreppreserven wird der überschüssige, auf der Ware nicht fixierte Farbstoff im Verlauf einer Nachbehandlung unter Zuhilfenahme eines wäßrigen Bades kalt, warm und bei 80°C ausgewaschen. Zusätze von Waschmittel und höhere Temperaturen sind hierbei zu vermeiden, weil sonst der Kreppeffekt verschlechtert werden kann.
Anschließend wird das erfindungsgemäß reservierte Textilgut scharf getrocknet, zwecks Bewirkung des Kräuseleffektes auf dem Foulard bei einer Flottenaufnahme von 80-90% mit Natronlauge von 30-40° B´ imprägniert sowie 10-25 min geschrumpft, daraufhin zur Fertigstellung abgesäuert, gespült, zentrifugiert und schließlich spannungslos getrocknet.
Für die Herstellung von bunten Kreppreserven und Fondfärbungen nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gelangen aus der Klasse der Reaktivfarbstoffe die unter dem Gattungsnamen "C. I. Reactive Dyes" im COLOR INDEX, 3. Auflage 1971 sowie Ergänzungen 1975 und 1982 aufgelisteten chemischen Verbindungen zur Anwendung.
Als textile Flächengebilde aus Cellulosefasern kommen verfahrensgemäß aus Baumwolle zu 100% bestehende oder diese zu einem überwiegenden Anteil enthaltende Warenbahnen in Frage.
Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die darin angeführten Prozentangaben sind Gewichtsprozente. Im Falle der Angaben für die Flottenaufnahme sind sie auf das Gewicht der trockenen Ware bezogen.
Beispiel 1
Kreppreserve:
 60 gdes Farbstoffes Reactive Blue 165 werden mit 120 gHarnstoff vermengt, in  80 gheißem Wasser gelöst und diese Lösung wird in 500 geiner Emulsionsverdickung eingerührt, welche in der unten angegebenen Weise erhältlich ist. Dann gibt man dem Ansatz noch  10 g3-nitrobenzolsulfonsaures Natrium, 150 geiner selbstvernetzenden Copolymer-Dispersion auf Acrylat-Basis,  20 gNatriumbicarbonat und  60 geiner Mischung reaktiver Polysiloxane auf Basis von Dimethyl-polysiloxan mit endständigen Hydroxygruppen und Methyl-hydrogen-polysiloxan hinzu.
Druckfarbe:
 60 gdes Farbstoffes Reactive Red 181 werden mit 100 gHarnstoff vermengt, in 310 gheißem Wasser gelöst und diese Lösung wird in 500 geiner Emulsionsverdickung eingerührt, welche in der unten angegebenen Weise erhältlich ist. Dann gibt man dem Ansatz noch  10 g3-nitrobenzolsulfonsaures Natrium und  20 gNatriumbicarbonat hinzu
Die vorstehend erwähnte Emulsionsverdickung wurde wie folgt hergestellt:
 10 geines Veresterungsprodukts aus Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 2000 und 1 Mol Stearinsäure werden in 190 gheißem Wasser gelöst und diese Lösung wird in 500 geiner wäßrigen, 4%igen Alginatverdickung eingerührt. Dann gibt man dem Ansatz noch 300 gSchwerbenzin hinzu
Mit der nach obiger Vorschrift zubereiteten Kreppreserve und der Druckfarbe bedruckt man nunmehr im Rouleauxdruck ein Gewebe aus mercerisierter Baumwolle nebeneinander in einem zweifarbigen Blumenmuster.
Nach dem Drucken und Trocknen des Textilgutes wird die Reserve samt den zugleich damit oder separat aufgebrachten Farbstoffen während 5 min bei 150°C mittels Heißluft fixiert, die so erstellten Muster werden kalt und warm mit Wasser gespült, ohne Mitwirkung von Hilfsmitteln im wäßrigen Bad bei 80°C nachbehandelt, erneut gespült und getrocknet.
Das in der zuvor beschriebenen Weise behandelte Fasermaterial wird daraufhin zum Kreppen bei einer Flottenaufnahme von 80-90% auf dem Foulard mit Natronlauge von 40° B´ geklotzt und sodann unter Einstellung des Schrumpfvorganges beim Verweilen ohne Spannung für eine Zeitdauer von 10-25 min sich selbst überlassen. Zur Fertigstellung wird die Ware hernach abgesäuert, mit Wasser abwechselnd kalt, warm und wiederum kalt gespült, zentrifugiert und schließlich spannungslos getrocknet.
Man erhält einen selektiven Laugenkrepp separat angeordnet mit einer blauen, gekreppten Blume und einer roten, nicht gekreppten Blume auf dem ungefärbten Untergrund.
Beispiel 2
Kreppreserve:
 40 gdes Farbstoffes Reactive Orange 13 mit der C. I.-Nr. 18 270 werden mit 120 gHarnstoff vermengt, in 170 gheißem Wasser gelöst und diese Lösung wird in 400 geiner wäßrigen, 4%igen Alginatverdickung eingerührt. Dann gibt man dem Ansatz noch  10 g3-nitrobenzolsulfonsaures Natrium, 150 geiner vernetzbaren Copolymer-Dispersion auf Butadien-Basis,  20 gNatriumbicarbonat,  60 geiner Mischung reaktiver Polysiloxane entsprechend Beispiel 1 und  30 geines Katalysators auf Basis von Zinkstearat hinzu
Druckfarbe:
 40 gdes Farbstoffes Reactive Blue 219 werden mit 100 gHarnstoff vermengt, in 410 gheißem Wasser gelöst und diese Lösung wird in 400 geiner wäßrigen, 4%igen Alginatverdickung eingerührt. Dann gibt man dem Ansatz noch  10 g3-nitrobenzolsulfonsaures Natrium und  40 gtrichloressigsaures Natrium hinzu.
Man bedruckt nun im Filmdruck ein Mischgewebe aus Baumwolle/Zellwolle (im Verhältnis 80 : 20) in einem zweifarbigen Muster nebeneinander mit der angegebenen Kreppreserve und Druckfarbe.
Nach dem Drucken und Trocknen werden die applizierte Reserve sowie die Farbstoffe durch 8minütige Behandlung bei 160°C in einem Hochtemperaturdämpfer auf dem Textilmaterial fixiert, worauf man die Ware wie im Beispiel 1 angegeben der Laugierung sowie dem Schrumpfprozeß unterwirft. Zum Klotzen wird in diesem Fall Natronlauge von 35° B´ verwendet.
Man erhält unabhängig voneinander einen orangen, gekreppten Druck und einen marineblauen, nicht gekreppten Druck auf dem ungefärbten Fond
Beispiel 3
Kreppreserve:
 10 gdes Farbstoffes Reactive Black 31 werden mit 120 gHarnstoff vermengt, in 250 gheißem Wasser gelöst und diese Lösung wird in 400 gder in Beispiel 1 beschriebenen Emulsionsverdickung eingerührt. Dann gibt man dem Ansatz noch  10 g3-nitrobenzolsulfonsaures Natrium, 150 geiner selbstvernetzenden Copolymer-Dispersion auf Acrylat-Basis,  20 gNatriumbicarbonat und  40 geiner Mischung reaktiver Polysiloxane wie in Beispiel 1 hinzu.
Fondfarbe:
 60 gdes Farbstoffes Reactive Black 5 mit der C. I.-Nr. 20 505 werden mit 578 gheißem Wasser gelöst und diese Lösung wird in 350 geiner 10%igen, wäßrigen Alginatverdickung eingerührt. Dann gibt man dem Ansatz noch  10 g3-nitrobenzolsulfonsaures Natrium und   2 gMononatriumphosphat hinzu. Mit der so angesetzten Kreppreserve druckt man zunächst einen Tupfen im Rotationsfilmdruck auf ein Gewebe aus mercerisierter Baumwolle. Dann wird auf die vorgedruckte Reserve ohne Zwischentrocknung sowie im Überfall mittels einer nichtgravierten Blindschablone die Fondfarbe aufgebracht und die Ware getrocknet. Zur Fixierung von Reserve und Farbstoffen wird das in dieser Weise behandelte Textilgut nun gemäß der in der EP-A 00 81 134 erläuterten Technik bei einer Flottenaufnahme von 30% mit einer wäßrigen Lösung besprüht, die je Liter
100 mlWasserglas von 38° B´ und  15 gSoda kalz.
enthält, und für 6 min bei 160°C der Einwirkung von Heißluft ausgesetzt. Die anschließenden Maßnahmen zur Erstellung des Kreppeffektes erfolgen wie im Beispiel 1 angegeben.
Man erhält auf dem Baumwollgewebe einen grauen, gekreppten Tupfen unter einem schwarzen, nicht gekreppten Fond.
Beispiel 4
Kreppreserve:
 60 gdes Farbstoffes Reactive Red 24 werden mit 120 gHarnstoff vermengt, in 235 gheißem Wasser gelöst und diese Lösung wird in 400 gder in Beispiel 1 beschriebenen Emulsionsverdickung eingerührt. Dann gibt man dem Ansatz noch  10 g3-nitrobenzolsulfonsaures Natrium, 100 geiner selbstvernetzenden Copolymer-Dispersion auf Acrylat-Basis,  25 gNatriumbicarbonat und  50 geiner Mischung reaktiver Polysiloxane entsprechend Beispiel 1 hinzu.
Fondfarbe:
 40 gdes Farbstoffes Reactive Blue 122 werden mit 598 gheißem Wasser gelöst und diese Lösung wird in 350 geiner 10%igen, wäßrigen Alginatverdickung eingerührt. Dann gibt man dem Ansatz noch  10 g3-nitrobenzolsulfonsaures Natrium und   2 gMononatriumphosphat hinzu.
Man druckt mit der Kreppreserve zunächst eine Blume im Rotationsfilmdruck auf ein Gewebe aus mercerisierter Baumwolle. Dieser Vordruck wird sodann ohne Zwischentrocknung mittels einer nichtgravierten Blindschablone mit der Fondfarbe überdruckt und getrocknet.
Anschließend wird die Ware nach der bekannten Applikationsmethode aus der EP-A 00 81 134 bei einer Flottenaufnahme von 20% mit einer wäßrigen Lösung besprüht, die je Liter
130 gNatriumchlorid und  20 gSoda kalz.
enthält, und daraufhin werden im Verlauf von 5 min durch Behandlung in einem Hochtemperaturdämpfer bei 160°C die aufgebrachte Reserve sowie Farbstoffe fixiert. Die Laugierung des Färbegutes nebst dem folgenden Schrumpfvorgang finden unter den aus Beispiel 1 ersichtlichen Bedingungen statt.
Es resultiert auf dem Gewebe eine rote, gekreppte Blume unter einem marineblauen, nicht gekreppten Fond.
Beispiel 5
Kreppreserve:
 60 gdes Farbstoffes Reactive Blue 159 werden mit 120 gHarnstoff vermengt, in 175 gheißem Wasser gelöst und diese Lösung wird in 400 gder im Beispiel 1 erwähnten Emulsionsverdickung eingerührt. Dann gibt man der Zubereitung Ansatz noch  10 g3-nitrobenzolsulfonsaures Natrium, 130 geiner selbstvernetzenden Copolymer-Dispersion auf Acrylat-Basis,  25 gNatriumbicarbonat,  20 gGlyoxalbisulfit-Monohydrat und  60 geiner Mischung reaktiver Polysiloxane wie in Beispiel 1 hinzu.
Fondfarbe:
 40 gdes Farbstoffes Reactive Red 63 werden mit 100 gHarnstoff vermengt, in 480 gheißem Wasser gelöst und diese Lösung wird in 350 geiner 10%igen, wäßrigen Alginatverdickung eingerührt. dann gibt man dem Ansatz noch  10 g3-nitrobenzolsulfonsaures Natrium und  20 gNatriumbicarbonat hinzu.
Zur Erzeugung der erfindungsgemäßen Musterungseffekte druckt man mit der Kreppreserve zunächst eine Blume im Rotationsfilmdruck auf ein Gewebe aus mercerisierter Baumwolle, welches danach ohne Zwischentrocknung sowie im Überfall mittels einer nichtgravierten Blindschablone mit der Fondfarbe imprägniert und getrocknet wird.
Die Fixierung der aufgebrachten Reserve sowie Farbstoffe wird anschließend während 8 min bis 150°C in einem Hochtemperaturdämpfer vorgenommen. Die zur Entstehung des Kreppcharakters erforderliche Laugierung wie auch den spannungslosen Verweilprozeß der Ware führt man nach Vorschrift von Beispiel 1 durch.
Als coloristisches Ergebnis wird eine türkisfarbene, gekreppte Blume unter einem brillanten, nicht gekreppten Rotfond erzielt.

Claims (8)

1. Verfahren zur Herstellung von selektivem Laugenkrepp auf textilen Warenbahnen aus Cellulosefasermaterial unter gleichzeitiger Ausbildung von flächengetreu übereinstimmenden Farbeffekten durch mustergemäßes Aufdrucken von Reaktivfarbstoffen in Verbindung mit reservierenden Substanzen, die beim späteren Überklotzen mit Natronlauge eine Benetzung und damit das Schrumpfen der so reservierten Stellen mechanisch verhindern und dort die örtliche Entfaltung des Kreppcharakters im Einklang mit dem vorher festgelegten Motiv herbeiführen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kreppreserve wirksame Substanzen Mischungen reaktiver Polysiloxane gemeinsam mit selbstvernetzenden Copolymer-Dispersionen auf Acrylat-Basis oder mit Copolymer-Dispersionen auf Butadien-Basis, gegebenenfalls unter Zusatz eines Katalysators auf Basis organischer Metallverbindungen einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Applikation der Reaktivfarbstoff(e) aufweisenden Kreppreserve im Direktdruck auf die ungefärbte Warenbahn vornimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 zur Herstellung von bunten Kreppmusterungen im Reservedruck auf andersfarbigem Untergrund, dadurch gekennzeichnet, daß man eine als Vordruck auf die Warenbahn applizierte, Reaktivfarbstoff(e) aufweisende Kreppreserve nachträglich im Überfall mit einer Fondfarbe von einem oder mehreren Reaktivfarbstoff(en) mit abweichender Nuance behandelt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktivfarbstoff(e) aufweisende Kreppreserve außerdem als mechanische Farbstoffreserve gegenüber dem oder einem bzw. mehreren Reaktivfarbstoff(en) der Fondfarbe wirksam ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktivfarbstoff(e) aufweisende Kreppreserve zusätzlich noch Substanzen enthält, deren Wirksamkeit gegenüber dem oder einem bzw. mehreren Reaktivfarbstoff(en) der Fondfarbe auf rein chemischer Funktion beruht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als chemische Farbstoffreserve Verbindungen der schwefligen Säure, bevorzugt Alkalisulfite oder Alkalibisulfite oder Alkalibisulfit-Addukte verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fondfarbe einen oder mehrere alkalisch fixierbare(n) Reaktivfarbstoff(e) vom Vinylsulfon-Typ enthält.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierung der Reaktivfarbstoffe vor den Maßnahmen zur Laugierung nach ein- oder zweistufiger Fixiertechnik durch Erhitzen mittels Heißluft oder Hochtemperaturdampf während 3-10 min bei 120-170°C stattfindet.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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