DE3623935C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Es stellt eine sehr zeitaufwendige und schwere Arbeit dar, im Falle eines Mischungswechsels oder einer Produktionsbeendigung Materialreste aus dem Fließkanal einer Schneckenpresse zu entfernen.

In vielen Fällen muß der in dem Fließkanal verbleibende Materialpfropfen mit der Hand bzw. mit Werkzeugen in zeitraubender Arbeit stückchenweise gelöst und herausgezogen werden, was bei einem häufigen Mischungswechsel jeweils eine recht lange Unterbrechung eines Produktionsprozesses bedeutet.

Bei der Entfernung der Materialreste mittels Werkzeugen kommt es darüber hinaus häufig zu Beschädigungen der sehr glatt ausgebildeten Wandungen der Fließkanäle, so daß umfangreiche Nachschleifarbeiten anfallen.

Aus der US-PS 36 53 419 (=DE-AS 19 19 269) ist eine Siebwechseleinrichtung bekannt, mit einem quer zur Fließrichtung des Materials angeordneten Rahmen, in dem zwei Siebpakete aufgenommen werden, um ein Siebpaket für Filterzwecke im Fließkanal und ein Reservepaket zur Verfügung zu haben.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Siebwechseleinrichtung mit einem zwei Siebpaketkammern aufweisenden Rahmen so weiterzubilden, daß diese Einrichtung zum Ausstoßen von Materialresten aus dem Fließkanal einer Strangpresse eingesetzt werden kann.

Es ist weiterhin die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung aufzuzeigen, um bei Schneckenpressen mit Siebwechseleinrichtungen die Entfernung von Materialresten aus den Fließkanälen zu erleichtern und wesentlich zu beschleunigen. Dabei soll eine Beschädigung der Wandung des Fließkanals vermieden werden.

Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des ersten Patentanspruchs genannten Merkmale in Verbindung mit dessen Oberbegriff gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen niedergelegt.

Durch Herausnehmen eines Siebpaketträgers aus der Aufnahmekammer des Siebrahmens und Einsetzen der ebenfalls in einem Träger angeordneten Ausstoßeinrichtung in die Siebpaketkammer sowie Einfahren der Ausstoßeinrichtung mittels seitlicher Hydraulikzylinder quer zum Fließkanal der Strangpresse ist die Ausstoßeinrichtung betriebsbereit.

Wenn nunmehr der hydraulisch arbeitende, doppelt wirkende Teleskopzylinder durch Einschalten eines Hydraulikaggregates auseinander fährt, wird die an dem Teleskopzylinder befestigte Ausstoßerplatte in Richtung des Düsenaustritts bewegt. Das in dem Fließkanal sich befindende Material wird als Pfropf in Richtung des Düsenaustritts geschoben. Durch Aufklappen der Düse kann dann der Pfropf leicht in einem Stück entfernt werden.

Für diesen Arbeitsgang ist nur wenig Zeit erforderlich, so daß Materialmischungswechsel in wesentlich kürzerer Zeit durchführbar sind. Durch das schnelle Entfernen des Materialpfropfens wird weiterhin verhindert, daß im Falle des Strangpressens von Kautschuk das Material an den Fließkanalwandungen der aufgeheizten Strangpresse anvulkanisiert und dann noch viel schwieriger zu entfernen wäre.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Teil einer Strangpresse.

Fig. 2 einen Querschnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1.

An die Schneckenpresse 1 mit der Förderschnecke 2 ist der Kopf 3 mit der Breitschlitzdüse 4 angeflanscht. Um die Düse 4 aufklappbar zu gestalten, ist das obere Düsenteil 5 um ein Gelenk 6 verschwenkbar ausgebildet.

Quer zur Fließrichtung, durch den Kopf 3, ist der Rahmen 7 angeordnet, der zwei Aufnahmekammern 8 und 9 aufweist, in denen in Trägern angeordnete Siebpakete 10 hin- und hergefahren werden. Wenn beispielsweise das linke Siebpaket vor dem Fließkanal 11 der Strangpresse gestanden und einen gewissen Verschmutzungsgrad erreicht hat, wird mittels des Hydraulikzylinders 16 das benachbarte, sich in Aufnahmekammer 8 befindliche Siebpaket vor den Fließkanal 11 geschoben. In dieser Position verbleibt das neue Siebpaket bis wiederum ein neuer Wechsel erforderlich ist, der durch einfaches Verfahren des Trägers mittels der Hydraulikzylinder 16 durchgeführt wird, so daß sich danach wiederum ein neues Siebpaket vor dem Fließkanal 11 befindet.

Derartige Siebwechseleinrichtungen sind bekannt.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird anstelle eines neuen Siebpaketes eine Ausstoßeinrichtung in eine der Aufnahmekammern, z. B. in die Kammer 9, eingesetzt, wenn der Träger 12 in der mit 17 gekennzeichneten Position steht.

Die Ausstoßeinrichtung setzt sich zusammen aus dem Träger 12, in dem eine runde Aussparung 13 eingebracht ist für die Aufnahme einer Ausstoßerplatte 14.

Die Ausstoßerplatte 14 wird mittels eines doppelt wirkenden Teleskophydraulikzylinders 15 aus dem Träger 12 in die durch strichlierte Linien in Fig. 1 dargestellte, ausgefahrene Position 14 a und 15 a gefahren, wodurch ein im Fließkanal 11 sich befindender Materialpfropfen ausgestoßen wird und nach Hochschwenken des oberen Düsenteils 5 als Ganzes entfernt werden kann.

Es ist leicht ersichtlich, daß es sehr zeitaufwendig wäre, mittels irgendwelcher Werkzeuge die Materialreste aus dem Fließkanal 11 zu entfernen.

Nach Ausstoßen eines Materialpfropfens wird der Teleskophydraulikzylinder 15 wieder in seine Ausgangslage zusammengefahren, so daß die Ausstoßerplatte und der Teleskopzylinder in der Aussparung 13 des Trägers 12 versenkt werden, d. h. bündig mit der Oberfläche des Trägers 12 abschließen. Der Träger 12 wird danach mittels der Hydraulikzylinder 16 in die Position 17 bewegt, um den Träger 12 einschließlich der Ausstoßeinrichtung (14, 15) aus dem Rahmen 7 zu entfernen und wieder durch ein zweites Siebpaket zu ersetzen.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Ausstoßen von thermoplastischen Kautschuk- oder Kunststoffresten aus Schneckenpressen, mit einer Siebwechseleinrichtung, die quer zur Arbeitsrichtung hydraulisch betätigbare Träger aufweist, die in einem Rahmen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in der Aufnahmekammer (8, 9) des Rahmens (7) anstelle des Trägers für Siebpakete (10) ein Träger für eine herausnehmbar ausgebildete Ausstoßeinrichtung für Materialreste angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstoßeinrichtung durch eine mittels eines hydraulischen Teleskopzylinders (15) bewegbare Ausstoßerplatte (14) gebildet wird,

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstoßerplatte (14) etwa der Fläche des Fließkanalquerschnitts der Schneckenpresse entspricht.