DE3622072C2 - - Google Patents
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- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D7/00—Steering linkage; Stub axles or their mountings
- B62D7/06—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
- B62D7/14—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
- B62D7/15—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
- B62D7/159—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels characterised by computing methods or stabilisation processes or systems, e.g. responding to yaw rate, lateral wind, load, road condition
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung
des Hinterrad-Lenkwinkels in einem Fahrzeug mit lenkbaren
Vorder- und Hinterrädern gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
In der japanischen provisorischen Patentveröffentlichung
58-97 566 wird ein Beispiel einer Vorderrad- und Hinterradlenkung
für Fahrzeuge beschrieben. Dieses Lenksystem
ist derart ausgelegt, daß die Hinterräder entgegengesetzt
zu dem Lenkeinschlag der Vorderräder ausgelenkt werden,
um den Wendekreis des Fahrzeugs zu verringern, sofern
der Lenkradeinschlag größer als ein vorgegebener Wert
ist.
Dieses Lenksystem hat jedoch den Nachteil, daß bei einer
engen Kurvenfahrt das Heck des Fahrzeugs ausschwenkt, so
daß die Gefahr besteht, daß das Fahrzeug mit dem Heck
an seitlich neben dem Fahrzeug befindlichen Hindernissen
anstößt.
Das obenerwähnte herkömmliche Lenksystem soll bereits
hier unter Bezugnahme auf Fig. 7 der Zeichnung näher
erläutert werden.
Wenn das Fahrzeug 30 in Richtung des Pfeils A in Fig. 7
aus einer Parkstellung anfährt und die Vorderräder 19, 20
stark eingeschlagen werden, so werden die Hinterräder
21 und 22 des Fahrzeugs stark in der entgegengesetzten
Richtung eingeschlagen. Aus diesem Grund schwenkt das
Heck des Fahrzeugs in Richtung des Pfeiles B aus, so
daß es an einer Wand 40 oder einem benachbarten Fahrzeug
anstoßen kann.
In der DE-OS 31 45 618 wird eine ähnliche Vierradlenkung
beschrieben. In dieser Druckschrift ist als eine Zielsetzung
angegeben, die Hinterräder derart zu steuern,
daß der Slipwinkel des Fahrzeugs möglichst klein gehalten
wird und das Fahrzeug seinen Fahrweg tangential zum
Kurvenkreis einhalten kann. Unter dieser Bedingung beschreiben
der Bug und das Heck des Fahrzeugs identische
Kurvenkreise. Bei der in dieser Druckschrift beschriebenen
Vierradlenkung wird das Verhältnis zwischen dem Einschlagwinkel
der Vorderräder und dem Einschlagwinkel der
Hinterräder nach einer bestimmten Funktion in Abhängigkeit
von der Fahrzeuggeschwindigkeit variiert. Da somit
bei jeder Fahrzeuggeschwindigkeit die Hinterräder in
einem bestimmten Verhältnis zum Einschlagwinkel der
Vorderräder eingeschlagen sind, wird das Problem des
Ausschwenkens des Fahrzeughecks beispielsweise beim Anfahren
aus dem Stand bei dieser herkömmlichen Lenkung nicht gelöst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Vorrichtung zur Steuerung des Hinterrad-Lenkwinkels
zu schaffen, durch die ein Ausschwenken des Fahrzeughecks
bei der Kurvenfahrt verhindert und die Differenz
zwischen den Kurvenradien der Vorder- und Hinterräder
des Fahrzeugs verringert wird.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus
dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird die Bewegungsbahn
des vorderen Endes des Fahrzeugs, d. h., die Bewegungsbahn
eines bestimmten Punktes am vorderen Fahrzeugende
abgetastet und aufgezeichnet, und die Bewegungsbahn
eines bestimmten Punktes am hinteren Fahrzeugende wird
durch Steuerung oder Regelung des Lenkeinschlags oder
Lenkwinkels der Hinterräder so gesteuert, daß der Punkt
am hinteren Fahrzeugende genau der Bewegungsbahn des
vorderen Fahrzeugendes nachgeführt wird.
Vorteilhafte Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Fig. 1 bis 6 der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung
einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung
für eine Fahrzeuglenkung;
Fig. 2 und 3 Flußdiagramme zur Veranschaulichung
der Arbeitsweise der Steuervorrichtung;
Fig. 4 eine schematische Fahrzeugdarstellung
zur Veranschaulichung von
Größen, die in der Steuervorrichtung
verwendet werden;
Fig. 5 die Bewegung von
auf der Längsmittelachse des Fahrzeugs
gelegenen Punkten am vorderen und hinteren
Fahrzeugende während der Kurvenfahrt;
Fig. 6 eine graphische Darstellung der
Änderungen der Lenkwinkel der Vorderräder
und der Hinterräder während der
in Fig. 5 dargestellten Kurvenfahrt
und
Fig. 7 eine schematische Darstellung der
Kurvenbewegung eines Fahrzeugs mit
einer herkömmlichen Lenkungs-Steuer
vorrichtung.
Gemäß Fig. 1 werden Vorderräder 19 und 20 eines Fahrzeugs
gelenkt mit Hilfe einer Lenkeinheit 12, beispielsweise
einem herkömmlichen mechanischen Lenkgetriebe oder einer
Servolenkung. Der Istwert des Lenkwinkels der Vorderräder
19, 20 ist proportional zum Lenkeinschlag eines
Lenkrades 14.
Hinterräder 21 und 22 des Fahrzeugs werden durch ein
hydraulisches Stellglied 7 gelenkt. Das Stellglied 7
weist einen Kolben 7 a und eine Kolbenstange 7 b auf, deren
Enden mit Achsschenkelträgern 23 und 24 der Hinterräder
21 bzw. 22 verbunden sind. Der Kolben 7 a bewegt sich entsprechend
einer Öldruckdifferenz zwischen linken und rechten
Druckkammern des Stellglieds.
Das Stellglied 7 wird von einer Ölpumpe 3 über ein Entlastungsventil
5, einen Akkumulator 8, eine Ölleitung
9 und ein Servoventil 6 mit Hydrauliköl versorgt. Über
eine Rückleitung 10 wird das Öl in einen Öltank 4 zurückgeleitet.
Die Ölpumpe 3 wird über einen Treibriemen 2
durch die Antriebsmaschine 1 des Fahrzeugs angetrieben.
Eine Steuereinheit 11 steuert den tatsächlichen Lenkwinkel
der Hinterräder 21 und 22 durch Steuerung der
Auslenkung des Kolbens 7 a des Stellglieds 7 mit Hilfe
des Servoventils 6. Ein Servoverstärker 18 betätigt das
Servoventil 6 entsprechend einem von der Steuereinheit
erzeugten Sollwert-Signal für den Lenkwinkel der Hinterräder.
Die Steuereinheit 11 nimmt Sensor-Ausgangssignale von
einem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 13, einem Lenkwinkelsensor
16, einem Auslenkungssensor 17 und einem Getriebesensor
25 auf.
Der Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 13 ist in einem Getriebe
des Fahrzeugs angeordnet und erzeugt Impulse P
mit einer Frequenz, die proportional zu der Drehzahl
des Ausgangszahnrades des Getriebes ist.
Der Lenkwinkelsensor 16 wird durch einen Kodierer oder
ein Potentiometer gebildet und erzeugt ein Signal R₁,
das proportional zum Lenkeinschlag des Lenkrads 14
ist. Das Signal R₁ entspricht dem tatsächlichen Lenkwinkel
der Vorderräder.
Der Auslenkungssensor 17 wird durch ein Potentiometer
oder einen Codierer gebildet und erzeugt ein Signal R₂,
das proportional zur Auslenkung oder Verschiebung der
Kolbenstange 7 b ist. Das Signal R₂ entspricht dem tatsächlichen
Lenkwinkel der Hinterräder.
Der Getriebesensor 25 tastet ab, ob in dem Fahrzeuggetriebe
ein Vorwärtsgang eingestellt ist.
In Fig. 2 und 3 werden Programme veranschaulicht,
die von der Steuereinheit 11 ausgeführt werden.
Das in Fig. 2 gezeigte Programm wird jedesmal ausgeführt,
wenn die Steuereinheit 11 einen Impuls P von dem
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 13 aufnimmt. Der Fahrzeuggeschwindigkeitssensor
13 liefert jeweils dann einen
Impuls P, wenn das Fahrzeug einen vorgegebenen Weg Δ x
zurückgelegt hat. Das in Fig. 2 gezeigt Programm
wird daher jedesmal ausgeführt, wenn das Fahrzeug den
Weg Δ x zurückgelegt hat.
In Schritt 51 bestimmt die Steuereinheit 11 anhand des
von dem Lenkwinkelsensor 16 übermittelten Signals R₁ den
tatsächlichen Lenkwinkel w F der Vorderräder. Der Lenkwinkel
δ F wird vorübergehend in einem Speicher abgelegt.
In Schritt 52 liest die Steuereinheit 11 einen ersten
Kursdaten- oder Richtungswert γ (0) von n +1 Richtungswerten
γ (0) . . . γ(n), die in einem Speicher gespeichert sind.
Anhand des ersten Richtungswertes γ (0) bestimmt die
Steuereinheit 11 einen Sollwert für den Lenkwinkel
der Hinterräder.
In Fig. 4 ist mit A der Schnittpunkt zwischen dem vorderen
Rand des Fahrzeugumrisses und der Längsmittelachse
(x-Achse) des Fahrzeugs 30 bezeichnet, und der Schnittpunkt
zwischen dem hinteren Rand des Fahrzeugumrisses und
der Längsmittelachse mit B bezeichnet. Der Abstand
zwischen den Punkten A und B ist mit l bezeichnet.
Die Zahl n ist die Anzahl der Impulse P, die von dem
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 13 erzeugt werden, während
das Fahrzeug den Weg l zurücklegt. Es gilt daher:
Die Richtungswerte γ (0) . . . γ (n) enthalten Daten über
den Kurs oder die Richtung des vorderen Punktes A, die
jeweils ermittelt wurden, nachdem der Punkt A den Weg
Δ x zurückgelegt hat. Während das Fahrzeug den Weg
l zurücklegt, werden n +1 Richtungswerte aufgenommen und
gespeichert.
Der Richtungswert q (0) enthält Informationen über die Richtung
des vorderen Punktes A in dem Augenblick, in dem sich
der Punkt A in einer um den Weg l weiter zurück gelegenen
Position befand. Die Gesamtheit der Richtungswerte γ (0) . . . γ (n)
repräsentiert somit die Bewegungsbahn oder Spur des
vorderen Punktes A während der Bewegung des Fahrzeugs über
die Strecke l.
Wie in Fig. 3 gezeigt ist, führt die Steuereinheit 11
eine Initialisierungsroutine durch, wenn der Zündschalter
des Fahrzeugs eingeschaltet wird. In diesem Fall werden in
Schritt 62 sämtliche Richtungswerte auf 0 gesetzt, und in
Schritt 61 wird ein Gierwinkel Φ auf 0 gesetzt.
Der hintere Punkt B ist gegenüber dem vorderen Punkt A
um die Strecke l nach rückwärts versetzt. Es kann daher
erreicht werden, daß der hintere Punkt B genau der Bewegungsbahn
des vorderen Punktes A folgt, wenn der Lenkwinkel
der Hinterräder so gesteuert wird, daß die Kursrichtung des
hinteren Punktes B mit dem Richtungswert γ (0) in Übereinstimmung
gehalten wird. Dies ist der Grund dafür, daß in
Schritt 52 jeweils der älteste Richtungswert γ (0) für
die Ermittlung des Sollwertes für den Hinterrad-Lenkwinkel
zugrundegelegt wird.
Der Sollwert für den Hinterrad-Lenkwinkel wird nach
der folgenden Gleichung (2) berechnet:
Wie in Fig. 4 dargestellt ist, bezeichnet L F den Abstand
zwischen der Vorderachse und dem Schwerpunkt des Fahrzeugs,
während L R den Abstand zwischen der Hinterachse und dem
Schwerpunkt des Fahrzeugs bezeichnet. Die Größe b ist der
Abstand zwischen dem hinteren Punkt B und dem Schwerpunkt,
und die Größe a ist der Abstand zwischen dem vorderen Punkt
A und dem Schwerpunkt. Der Radstand des Fahrzeugs ist mit
L bezeichnet.
Die Gleichung (2) kann auf folgende Weise hergeleitet werden.
Bei niedriger Geschwindigkeit des Fahrzeugs haben die
dynamischen Eigenschaften des Fahrzeugs kaum einen Einfluß
auf das Lenkverhalten, so daß das Lenkverhalten des Fahrzeugs
rein geometrisch beschrieben werden kann. Die Giergeschwindigkeit
des Schwerpunkts des Fahrzeugs läßt sich
daher wie folgt ausdrücken:
wobei mit w F der Istwert des Vorderrad-Lenkwinkels, mit
δ R der Istwert des Hinterrad-Lenkwinkels und mit V die
Fahrzeuggeschwindigkeit bezeichnet ist.
Der Slipwinkel β des Fahrzeugschwerpunkts (in einem in
bezug auf die Fahrzeugkarosserie festen Koordinatensystem)
ist gegen durch
Der Slipwinkel β B des hinteren Punkts B (im fahrzeugfesten
Koordinatensystem) läßt sich geometrisch wie folgt herleiten:
Andererseits läßt sich der Slipwinkel β B nach folgender
Gleichung durch die gewünschte Bewegungsrichtung γ (0)
des Punktes B und den Gierwinkel Φ ausdrücken:
β B = γ (0) - Φ (6)
Aus den Gleichungen (5) und (6) ergibt sich die Gleichung
(2)
In Schritt 53 wird der Gierwinkel Φ anhand des tatsächlichen
Vorderrad-Lenkwinkels δ F und anhand des in Schritt
52 ermittelten Sollwertes für den Hinterrad-Lenkwinkel
neu bestimmt. Der Gierwinkel Φ wird nach der folgenden
Gleichung (7) berechnet.
wobei Φ old der frühere Wert für den Gierwinkel Φ ist, der
in dem vorausgegangenen Arbeitszyklus berechnet wurde.
Die Gleichung (7) läßt sich wie folgt herleiten. Nach
Gleichung (3) gilt für den Gierwinkel Φ :
Für kleine Werte von Δ x ergibt sich die folgende Gleichung
(9):
Diese Gleichung führt unmittelbar zu Gleichung (7).
In Schritt 54 löscht die Steuereinheit 11 den ersten
Richtungswert γ (0), der in Schritt 52 verwendet wurde,
und es wird eine Datenverschiebung ausgeführt, indem
jeweils der Richtungswert γ (i-1) durch den Wert q (i) ersetzt
wird, wobei mit i die ganzen Zahlen von 1 bis n
bezeichnet sind.
In Schritt 55 ermittelt die Steuereinheit 11 einen neuen
Richtungswert γ (n) und ersetzt den früheren Wert γ (n) durch
den neu ermittelten Wert.
Der neue Richtungswert γ (n), der den Richtungswinkel des
vorderen Punktes A repräsentiert, wird nach der folgenden
Gleichung (10) berechnet:
Die Gleichung (10) läßt sich wie folgt herleiten:
Der Slipwinkel des vorderen Punktes A beträgt
Der Slipwinkel des vorderen Punktes A beträgt
Der Slipwinkel b A ist auf das fahrzeugfeste Koordinatensystem
bezogen. Der entsprechende Winkel in bezug auf das
erdfeste Koordinatensystem ist gegeben durch:
Diese Gleichung entspricht Gleichung (10).
In Schritt 56 erzeugt die Steuereinheit 11 ein Steuersignal,
das den in Schritt 52 ermittelten Sollwert
für den Hinterrad-Lenkwinkel repräsentiert. Auf dieses
Steuersignal ändert das hydraulische Stellglied 7 den
Lenkwinkel der Hinterräder 21 und 22, so daß der tatsächliche
Lenkwinkel mit dem Sollwert in Übereinstimmung
gehalten wird.
Dadurch, daß die Steuereinheit 11 die Schritte 51 bis 56
jeweils nach Zurücklegen des Weges Δ x wiederholt, wird
der Punkt B am hinteren Fahrzeugende genau der Bewegungsbahn
des Punktes A am vorderen Fahrzeugende nachgeführt.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel der Bewegung eines Fahrzeugs,
das mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelenkt
wird. Bei diesem Beispiel befindet sich das Fahrzeug
ursprünglich in einer Position 30 a in Ruhe. Sodann wird
in der Position 30 a der Zündschalter eingeschaltet, und
das Fahrzeug wird fortbewegt, während der Lenkwinkel der
Vorderräder konstant gehalten wird, wie in Fig. 6 gezeigt
ist.
Bei Übergang des Zündschalters aus der AUS-Stellung in
die EIN-Stellung werden sämtliche Richtungswerte γ (0) . . . γ (n)
auf 0 zurückgesetzt.
Daher bewegt sich der hintere Punkt B längs einer geraden
Linie, bis er den Weg l zurückgelegt hat. Das heißt, der
hintere Punkt B bewegt sich geradlinig auf die ursprünglich
von dem vorderen Punkt A eingenommene Position zu.
Wenn der Punkt B die ursprüngliche Position des Punktes A
erreicht hat, folgt er bei der weiteren Bewegung der Bahn
des vorderen Punktes A. Dabei wird der tatsächliche Lenkwinkel
w R der Hinterräder in der in Fig. 6 gezeigten Weise
variiert.
Da durch die erfindungsgemäße Steuervorrichtung der Mittelpunkt
des hinteren Fahrzeugendes der Bewegung des Mittelpunkts
des vorderen Fahrzeugendes nachgeführt wird, wird
bei Kurvenfahrten ein Ausschwenken des Fahrzeughecks verhindert,
und die Differenz zwischen den inneren Bahnradien
der Vorderräder und der Hinterräder des Fahrzeugs
wird annähernd auf 0 verringert. Auf diese Weise wird
zuverlässig verhindert, daß das Fahrzeug an längsseits
des Fahrzeugs befindlichen Hindernissen anstößt. Darüber
hinaus ist das erfindungsgemäße Lenksystem vorteilhaft
für die Überprüfung der Sicherheit im hinteren Bereich
des Fahrzeugs. Besonders vorteilhaft ist der Einsatz
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Zugmaschinen und
anderen Fahrzeugen mit großen Abmessungen.
Im beschriebenen Ausführungsbeispiel werden die in Fig. 2
gezeigten Steuervorgänge ständig, unabhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit
durchgeführt. Das Ausschwenken des
Fahrzeughecks und die Differenz zwischen den inneren
Kurvenradien ist jedoch besonders problematisch, wenn
das Fahrzeug mit niedriger Geschwindigkeit eine enge Kurve
durchfährt. Das oben beschriebene Lenksystem kann daher
derart modifiziert werden, daß die in Fig. 2 gezeigten
Steuervorgänge nur bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit
durchgeführt werden. Alternativ kann der Übertragungsfaktor
der Steuerung des Hinterrad-Lenkwinkels mit der
Fahrzeuggeschwindigkeit variiert werden, so daß die
Wirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung beim Durchfahren
enger Kurven mit niedriger Geschwindigkeit besonders
ausgeprägt ist.
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Steuerung des Hinterrad-Lenkwinkels
(δ r ) eines Fahrzeugs (30) mit lenkbaren Vorder- und
Hinterrädern (19, 20, 21, 22), mit
- - einem Sensor (16) zur Abtastung des Vorderrad-Lenk winkels (δ F ),
- - einer Steuereinheit (11) zur Berechnung eines Sollwertes für den Hinterrad-Lenkwinkel in Abhängigkeit von dem Vorderrad-Lenkwinkel und
- - Stellmitteln (7, 18) zum Einstellen des Hinterrad-Lenkwinkels (δ R ) auf den Sollwert,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein Sensor (13) zur Messung der von dem Fahrzeug zurückgelegten Fahrstrecke vorgesehen ist,
- - die Steuereinheit (11) eine Richtungsmeßeinrichtung, die jedes Mal, wenn das Fahrzeug eine vorgegebene Fahrstrecke (Δ x ) zurückgelegt hat, anhand des gemessenen Vorderrad- Lenkwinkels einen Richtungswert (γ ) ermittelt, der einem für die Bewegungsrichtung eines vorgegebenen Punkts A im vorderen Bereich des Fahrzeugs repräsentativen Winkel entspricht, einen Speicher zur Speicherung einer vorgegebenen Anzahl von der Richtungsmeßeinrichtung zuletzt ermittelter Richtungswerte (δ (0) . . . γ (n) ) sowie eine Sollwertberechnungseinrichtung aufweist, die den Sollwert für den Hinterrad-Lenkwinkel anhand des ältesten (γ (0)) der gespeicherten Richtungswerte derart berechnet, daß ein vorgegebener Punkt B im hinteren Bereich des Fahrzeugs der Bewegungsbahn des Punktes A nachgeführt wird, und
- - die Steuereinheit (11) unter einer vorgegebenen Bedingung, die einen Ruhezustand des Fahrzeugs anzeigt, sämtliche gespeicherten Richtungswerte (γ (0) . . . (n)) auf 0 zurücksetzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der gespeicherten Richtungswerte
n +1 beträgt, wobei n der Quotient aus dem
Abstand (l) zwischen den Punkten A und B und der vorgegebenen
Fahrstrecke (Δ x ) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (11) eine Einrichtung
zur Bestimmung des Gierwinkels (Φ ) des Fahrzeuges
jeweils nach Zurücklegen der vorgegebenen Fahrstrecke
(Δ x ) aufweist und daß die Richtungsmeßeinrichtung
als Richtungswert (q ) die Summe aus dem Gierwinkel (Φ ) und
dem Slipwinkel (β A ) des Punktes A ermittelt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sollwertberechnungseinrichtung
den Sollwert für den Hinterrad-Lenkwinkel durch
Gleichsetzen des Slipwinkels (β B ) des Punktes B mit
der Differenz aus dem ältesten Richtungswert (γ (0))
und dem Gierwinkel (Φ ) ermittelt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (11) unter der
den Ruhezustand des Fahrzeugs anzeigenden Bedingung
den Gierwinkel (Φ ) auf 0 setzt.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit
(11) sämtliche Richtungswerte (γ (0) . . . (n)) auf
0 setzt, wenn der Zündschalter des Fahrzeugs eingeschaltet
wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gierwinkel auf 0 gesetzt
wird, wenn der Zündschalter des Fahrzeugs eingeschaltet
wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gierwinkel nach der folgenden
Gleichung berechnet wird:
wobei Φ der in dem betreffenden Arbeitszyklus zu berechnende
neue Gierwinkel, Φ old der in dem vorausgegangenen
Arbeitszyklus berechnete Gierwinkel, L der Radstand
des Fahrzeugs, Δ x die vorgegebene Fahrstrecke, w F der
Vorderrad-Lenkwinkel und δ R der Hinterrad-Lenkwinkel ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Richtungswinkel des Punktes A
nach der folgenden Gleichung berechnet wird:
wobei γ der Richtungswinkel des Punktes A, L R der Abstand
zwischen der Hinterachse und dem Schwerpunkt des Fahrzeugs,
a der Abstand zwischen dem Punkt A und dem Schwerpunkt und
L F der Abstand zwischen der Vorderachse und dem Schwerpunkt
des Fahrzeugs ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sollwert für den Hinterrad-Lenkwinkel
nach der folgenden Gleichung berechnet wird:
wobei der Sollwert für den Hinterrad-Lenkwinkel,
γ (0) der älteste der gespeicherten Richtungswerte und
b der Abstand zwischen dem hinteren Punkt B und dem
Schwerpunkt des Fahrzeugs ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch den Wert w R angegebene
Hinterrad-Lenkwinkel gleich dem Sollwert für den Hinterrad-Lenkwinkel
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Sensor (17) zur Abtastung des
Istwertes des Hinterrad-Lenkwinkels vorgesehen ist und
daß der durch den Wert δ R angegebene Lenkwinkel der durch
den Sensor (17) abgetastete Wert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speichereinrichtung jeweils den
ältesten der gespeicherten Richtungswerte (γ (0)) löscht, wenn
der neue Richtungswert ermittelt worden ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Messung der
Fahrstrecke einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor (13)
aufweist, der jedesmal dann einen Impuls erzeugt, wenn
das Fahrzeug die vorgegebene Fahrstrecke (Δ x ) zurückgelegt
hat.
15. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (11) nur dann in
Betrieb ist, wenn die mit Hilfe eines Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
(13) abgetastete Fahrgeschwindigkeit
größer als ein vorgegebener Wert ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Getriebesensor (25) zur Abtastung
des Zustands des Fahrzeuggetriebes vorgesehen
ist und daß die Steuereinheit (11) nur dann in Betrieb
ist, wenn sich das Fahrzeuggetriebe in einem Vorwärtsgang
befindet.
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