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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Lenkung eines
Landfahrzeugs, insbesondere von Kraftfahrzeugen, die mit einem Lenkhilfemechanismus
oder mit einer elektrischen Lenkung versehen sind.
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Üblicherweise
sind die Kraftfahrzeuge mit einem Fahrgestell, einem Fahrzeuginnenraum,
mit dem Fahrgestell über
einen Aufhängemechanismus verbundenen
Rädern
ausgestattet, mit gelenkten Vorderrädern, die von einem Lenkrad
gesteuert werden, das dem Fahrer im Fahrzeuginnenraum zur Verfügung steht.
Zwischen dem Lenkrad und den Rädern
ist eine in Drehung fest mit dem Lenkrad verbundene Lenksäule vorgesehen,
deren unteres Ende mit einem Ritzel versehen ist, das auf eine Zahnstange
einwirkt, was es ermöglicht,
die Räder
um eine im Wesentlichen senkrechte Achse drehen zu lassen, um ihre
Ausrichtung und die Drehung des Fahrgestells des Fahrzeugs zu gewährleisten.
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Solche
Lenkmechanismen können
mit einer hydraulischen oder elektrischen Lenkhilfe versehen sein,
die es ermöglicht,
die Kräfte
des Fahrers insbesondere bei Manövern
bei stehendem Fahrzeug zu reduzieren, zum Beispiel bei einem Parkmanöver.
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In
neuerer Zeit sind elektrische Lenkungen aufgetreten, die einen Sensor
der Winkelstellung des Lenkrads aufweisen, der entfernt von einem
Stellglied angeordnet ist, das auf die Zahnstange in Abhängigkeit
von der vom Sensor erfassten Winkelstellung einwirkt, mit dem es über eine
Drahtverbindung verbunden ist.
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Die
Druckschrift
US A 5
884 724 beschreibt eine Lenkung mit variablem Übersetzungsverhältnis, mit
Aufrechterhaltung eines konstanten Übersetzungsverhältnisses
während
einiger Momente bei einem dynamischen Manöver, um ein Stören des
Fahrers zu vermeiden. Die Übersetzung
kann bei niedriger Geschwindigkeit gering sein, um das Manövrieren
des Fahrzeugs zu vereinfachen, das man parken möchte.
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Die
Druckschrift
DE 41 20 069 (NISSAN)
beschreibt ein Steuersystem für
ein Kraftfahrzeug, das eine Speichervorrichtung von Daten, um das
Alter des Fahrers zu bestimmen, eine Gruppe von verschiedenen Sensoren,
um die vom Fahrer durchgeführten
Operationen zu erfassen, und ein Steuersystem aufweist, das ein
Merkmal des Fahrers ausgehend von Informationen schätzt, die
von den Sensoren geliefert werden, und das das Reaktionsmerkmal eines
oder mehrerer Lenkeinschlag-, Brems- und Beschleunigungssysteme
des Fahrzeugs verändert,
um es für ältere oder
unerfahrene Fahrer leichter kontrollierbar zu machen. Es ist genauer
vorgesehen, um eine Phasenvoreilung in Abhängigkeit vom Alter des Fahrers
anzuwenden.
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Dei
Anmelderin hat aber festgestellt, dass eine sorgfältige Verbesserung
der Lenkmechanismen es außerdem
erlaubt, die Sicherheit zu erhöhen und
die Straßenlage
des Fahrzeugs zu verbessern. Bis heute wurde die Verbesserung der
Straßenlage des
Fahrzeugs durch eine Erhöhung
der Steifheit des Fahrgestells, eine Verbesserung der Luftreifen
oder auch durch eine bessere Regelung der Aufhängungen erhalten.
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Die
Verzögerungszeit
zwischen der Einwirkung des Fahrers auf das Lenkrad und dem Fahren des
Fahrzeugs durch eine Kurve ist aber von einem Fahrzeug zum anderen
verschieden. In manchen Fahrsituationen kann die Verzögerungszeit
schädlich,
sogar gefährlich
sein. Bei einem Ausweichmanöver
bei mittlerer Geschwindigkeit führt
ein Fahrer mit mittlerer Fahrpraxis eine abrupte plötzliche
Fahrtrichtungsänderung
großer
Amplitude durch. Die vom Fahrer verliehene Amplitude wird erhöht, wenn
der Fahrer fühlt,
dass das Fahrzeug nicht sofort dreht. In diesem Moment beginnt das
Fahrzeug zu drehen und kann sich deutlich von der vom Fahrer gewünschten Strecke
entfernen, der reagiert, indem er gegenlenkt, um das Fahrzeug wieder
in die Spur zu bringen. Das Gegenlenken des Fahrers kann wieder übermäßig sein.
Die Phasenverschiebung kann in diesem Moment gefährlich sein, indem sie das
Fahrzeug durch ein Phänomen
des Widerspruchs zwischen den plötzlichen
Fahrtrichtungsänderungen
und der Reaktion des Fahrzeugs instabil macht.
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Die
Erfindung hat zum Ziel, die dynamischen Merkmale des Fahrzeugs durch
einen perfektionierten Lenkmechanismus zu verbessern.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung weist das Lenkhilfeverfahren für gelenkte
Räder eines Fahrzeugs
die Anwendung einer Phasenvoreilung zwischen einem Lenkrad und einem
Zahnstangenelement auf, um die Reaktionszeit des Fahrzeugs auf eine
Einwirkung des Fahrers des Fahrzeugs auf das Lenkrad zu verringern.
Bis heute wurde nämlich
die Reaktionszeit eines Fahrzeugs auf eine Einwirkung auf das Lenkrad
durch die elastische Kinematik der Achsen und die Drift der Luftreifen
vorgegeben. Die Reaktionszeit ergab sich aus einem Kompromiss zwischen
der Spurhaltung, der Winkeldynamik und der Beweglichkeit des Fahrzeugs
beim Übergang.
So kann die Reaktionszeit durch die Verzögerung zwischen einer vom Fahrer
ausgeübten
plötzlichen Fahrtrichtungsänderung
und der Einleitung einer Kurvenfahrt des Fahrzeugs, in anderen Worten,
der Giergeschwindigkeit, gekennzeichnet werden.
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Die
Erfindung ermöglicht
es, die Reaktionszeit zu reduzieren, um schnellere Ausweichmanöver zu ermöglichen,
die die Sicherheit erhöhen
können.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden die Drehgeschwindigkeit und die Winkelbeschleunigung
des Lenkrads gemessen oder geschätzt,
und ein Lenksollwert der gelenkten Räder wird in Abhängigkeit
von der Drehgeschwindigkeit und der Winkelbeschleunigung ausgegeben.
Der Sollwert kann von einer Steuereinheit erarbeitet werden, die
am Eingang die Drehgeschwindigkeit und die Winkelbeschleunigung
empfängt.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung können
die Drehgeschwindigkeit und die Winkelbeschleunigung des Lenkrads
mit vorbestimmten Schwellwerten verglichen werden, wobei im Fall
einer Überschreitung
der Schwellwerte eine Phasenvoreilung angewendet wird. Der Lenksollwert
kann ausgehend von der Drehgeschwindigkeit des Lenkrads, von der
Winkelbeschleunigung des Lenkrads und von einer zeitlichen Voreilung
berechnet werden. Die zeitliche Voreilung kann zwischen 10 und 100 Millisekunden,
vorzugsweise zwischen 40 und 70 Millisekunden, zum Beispiel um etwa
60 Millisekunden liegen.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird die Phasenvoreilung ausgehend vom Lenkwinkel
der gelenkten Räder
und von einer zeitlichen Voreilung berechnet. Die zeitliche Voreilung kann
ausgehend vom Winkel des Lenkrads berechnet werden. Die Phasenvoreilung
kann gleich der Summe des Produkts aus der zeitlichen Voreilung und
der Drehgeschwindigkeit und des Halbprodukts aus dem Quadrat der
zeitlichen Voreilung und der Winkelbeschleunigung sein.
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Die
Beziehung zwischen dem Winkel des Zahnstangen-Ritzels und dem Winkel des Lenkrads hängt von
der Übersetzung
ab, die variabel sein kann. Das Übersetzungsverhältnis kann
zerlegt werden in eine statische Verstärkung entsprechend der Übersetzung
in einer praktisch statischen Situation und eine Phase entsprechend
einer zusätzlichen elastischen
Kinematik an der Lenksäule.
Zur Verzögerung
aufgrund dieser Phase addiert sich die Reaktionszeit des Fahrgestells.
Die Reaktionszeit des Fahrgestells wird von der Mechanik der Achsen
vorgegeben. Dagegen wird die Reaktionszeit zwischen dem Lenkrad
und dem Ritzel durch das Anwenden einer negativen Phase verändert, damit
die globale Reaktionszeit geringer ist als die Reaktionszeit aufgrund
der Mechanik der Achsen. So wird eine Phasenvoreilung zwischen dem
Lenkrad und dem Ritzel erzeugt.
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Die
Erfindung schlägt
ebenfalls ein Lenkhilfesystem für
die gelenkten Räder
eines Fahrzeugs vor, das eine Einrichtung aufweist, um eine Phasenvoreilung
zwischen einem Lenkrad und einem Zahnstangenelement anzuwenden.
So kann man die Reaktionszeit des Fahrzeugs auf eine Einwirkung
des Fahrers des Fahrzeugs auf das Lenkrad verringern.
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Vorteilhafterweise
weist das System einen Sensor für
Drehparameter des Lenkrads auf. Der Sensor kann vom optischen oder
auch magnetischen Typ sein, zum Beispiel mit Hall-Effekt.
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Vorteilhafterweise
weist die Einrichtung zum Anwenden einer Phasenvoreilung eine Steuereinheit auf,
die am Eingang Drehparameter des Lenkrads empfängt und mit einer Recheneinrichtung
versehen ist, um eine Phasenvoreilung in Abhängigkeit von Drehparametern
des Lenkrads zu berechnen.
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Vorteilhafterweise
weist das System eine Steuereinheit, die fähig ist, eine Phasenvoreilung
in Abhängigkeit
von Drehparametern des Lenkrads anzuwenden, und ein Stellglied auf,
das fähig
ist, die Lenkzahnstange insbesondere als Reaktion auf einen von
der Steuereinheit kommenden Befehl zu verschieben.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung weist die Einrichtung zum Anwenden einer Phasenvoreilung
eine Einrichtung, um eine zeitliche Voreilung in Abhängigkeit
von Winkelparametern des Lenkrads zu berechnen, und eine Einrichtung
zur Berechnung eines Lenkwinkelsollwerts in Abhängigkeit von Lenkwinkelparametern
der gelenkten Räder
und der zeitlichen Voreilung auf. Die Einrichtung zur Berechnung
eines Lenkwinkelsollwerts kann einen Differenzierer aufweisen, um
die Lenkwinkelgeschwindigkeit der Räder des Fahrzeugs und die Lenkwinkelbeschleunigung
der Räder
des Fahrzeugs ausgehend von der Lenkwinkelstellung der Räder des Fahrzeugs
zu berechnen. Die Einrichtung zur Berechnung eines Lenkwinkelsollwerts
kann ein Rechenelement aufweisen, um den Lenkwinkelsollwert ausgehend
von der Lenkwinkelstellung der Räder des
Fahrzeugs, der Lenkwinkelgeschwindigkeit der Räder des Fahrzeugs, der Lenkwinkelbeschleunigung
der Räder
des Fahrzeugs und der zeitlichen Voreilung zu berechnen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung weist die Einrichtung zur Berechnung einer zeitlichen Voreilung
in Abhängigkeit
von Winkelparametern des Lenkrads ein Fuzzylogik-Element auf, um
einen Vertrauensindex und eine Tabelle zu erarbeiten, um aus dem
Vertrauensindex eine zeitliche Voreilung abzuleiten. Außerdem kann
die Einrichtung zur Berechnung einer zeitlichen Voreilung einen
Differenzierer aufweisen, um die Winkelgeschwindigkeit und die Winkelbeschleunigung
ausgehend von der Winkelstellung des Lenkrads zu berechnen.
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Die
Erfindung schlägt
ebenfalls ein Fahrzeug vor, das ein Fahrgestell, mindestens drei
Räder,
darunter ein gelenktes Fahrzeugrad, und ein Lenkhilfesystem für gelenkte
Fahrzeugräder
aufweist, das mit einer Einrichtung versehen ist, um eine Phasenvoreilung
zwischen einem Lenkrad und einem Zahnstangenelement anzuwenden,
um die Reaktionszeit des Fahrzeugs auf eine Einwirkung des Fahrers
auf das Lenkrad zu verringern.
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Das
Fahrzeug kann eine elektrische Lenkung oder auch eine elektrische
Servolenkung oder auch eine hydraulische Servolenkung aufweisen.
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Ein
Versuch hat gezeigt, dass ein mit der Lenkhilfe für die gelenkten
Räder ausgestattetes Fahrzeug
ein Zickzack-Hindernis mit einer Geschwindigkeit von 75 km/h anstatt
72 km/h für
das gleiche Fahrzeug überwinden
kann, das keine Lenkhilfe für
die gelenkten Räder
aufweist. Dieser Anstieg der Durchgangsgeschwindigkeit drückt sich
in normalen Fahrsituationen durch eine erhöhte Sicherheit aus, die es
ermöglicht,
die Anzahl von Unfällen
mit einem anderen Fahrzeug, einem Zweirad oder auch einem Fußgänger zu
reduzieren.
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Die
vorliegende Erfindung wird besser verstanden anhand der ausführlichen
Beschreibung einer Ausführungsform,
die als nicht einschränkendes Beispiel
angegeben wird und in den beiliegenden Zeichnungen veranschaulicht
ist. Es zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf ein mit dem Lenkhilfesystem gemäß einem
Aspekt der Erfindung ausgestattetes Fahrzeug;
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2 ein
vereinfachtes Ablaufdiagramm des dynamischen Betriebs des Fahrzeugs;
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3 eine
Logikschaltung des Betriebs einer Fahrzeuglenkung; und
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4 ein
Ablaufdiagramm gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung.
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Wie
man in 1 sehen kann, weist das Fahrzeug 1 ein
Fahrgestell 2, zwei gelenkte Vorderräder 3 und 4 und
zwei Hinterräder
auf, wobei die Räder
mit dem Fahrgestell 2 über
einen nicht dargestellten Aufhängungsmechanismus
verbunden sind. Jedes Vorderrad 3, 4 ist mit einem
Sensor 5, 6 für
die Winkelstellung des Vorderrads 3, 4 ausgestattet.
Das Fahrzeug 1 wird durch ein Lenksystem 7 vervollständigt, das
ein in einem nicht dargestellten Innenraum des Fahrzeugs 1 angeordnetes
Lenkrad 8, einen Sensor 9 der Winkelstellung des
Lenkrads 8, eine Zentraleinheit 10, die über eine
Drahtverbindung 11 mit dem Sensor 9 verbunden
ist, um die Informationen bezüglich
der Winkelstellung des Lenkrads 8 zu empfangen, ein Stellglied 12,
das über
eine Drahtverbindung 13 mit der Zentraleinheit 10 verbunden
ist, um Befehle von der Zentraleinheit 10 zu empfangen, und
eine Zahnstange 14 aufweist, die das Stellglied 12 mit
den gelenkten Rädern 3 und 4 verbindet.
Die Zentraleinheit 10 ist ebenfalls mit den Sensoren 5 und 6 verbunden,
um den Lenkwinkel α(t)
der Vorderräder
zu kennen. Der Lenkwinkel α(t)
kann gleich dem Mittelwert der Winkel α5(t)
und α6(t) sein, die von den Sensoren 5 und 6 gemessen
werden.
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Der
Sensor 9 ist in der Lage, Drehparameter des Lenkrads, zum
Beispiel den Winkel α,
zu erfassen. Der Sensor kann vom optischen oder auch magnetischen
Typ sein, zum Beispiel mit Hall-Effekt, und wirkt mit einem Codierer
zusammen, der winkelmäßig fest
mit der Lenksäule
verbunden ist, während der
Sensor nicht drehend ist.
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Die
Zentraleinheit 10 kann in Form einer spezifischen Schaltung,
zum Beispiel vom Typ ASIC, oder eines mit mindestens einem Speicher
ausgestatteten Mikrocontrollers hergestellt werden, der es ausgehend
von den vom Sensor 9 empfangenen Informationen erlaubt,
die Winkelgeschwindigkeit α . und die Winkelbeschleunigung α .. des Lenkrads 8 zu berechnen.
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Wie
in 2 dargestellt, wird die Berechnung der Winkelgeschwindigkeit α . und
der Winkelbeschleunigung α .. des Lenkrads 8 im Schritt 15 durchgeführt. Im
Schritt 16, der gleichzeitig mit dem Schritt 15 durchgeführt werden
kann, entnimmt die Zentraleinheit einen Geschwindigkeitsschwellwert
aus dem Speicher, und der Schritt 17 führt einen Vergleich zwischen
dem Geschwindigkeitsschwellwert und der im Schritt 15 berechneten
Winkelgeschwindigkeit α . durch. Wenn die berechnete Winkelgeschwindigkeit α . unter
dem Schwellwert liegt, beginnt die Zentraleinheit wieder den Schritt 15.
Wenn die berechnete Winkelgeschwindigkeit α . über dem Schwellwert liegt, wird
zum Schritt 19 übergegangen.
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Der
Schritt 18, der gleichzeitig mit den Schritten 16 und 17 durchgeführt werden
kann, besteht für die
Zentraleinheit darin, einen Winkelbeschleunigungs-Schwellwert aus dem
Speicher zu entnehmen. Im Schritt 19 führt die Zentraleinheit einen
Vergleich zwischen der im Schritt 15 berechneten Winkelbeschleunigung α .. und
dem im Schritt 18 aus dem Speicher entnommenen Beschleunigungsschwellwert
durch. Wenn die berechnete Winkelbeschleunigung α .. geringer ist als
der Schwellwert, beginnt die Zentraleinheit wieder mit dem Schritt 15.
Wenn dagegen die berechnete Winkelbeschleunigung α .. höher als
der Schwellwert ist, geht die Zentraleinheit zum Schritt 20 über. Es
ist klar, dass die Reihenfolge, in der die Schritte 17 und 19 durchgeführt werden,
umgekehrt werden kann. Im Schritt 20 führt die Zentraleinheit eine
Berechnung der zeitlichen Voreilung t1 durch,
die vom Stellglied 12 unter Berücksichtigung der Überschreitung
der zwei Schwellwerte und des Werts der Winkelgeschwindigkeit α . und
der Winkelbeschleunigung α .. anzuwenden ist. Der Sollwert αc des
Lenkwinkels des Rads kann folgendermaßen ausgedruckt werden: αc(t)
= α(t) +
t1α .(t) + t1 2α ..(t)/2. Der anzuwendende Sollwert ac wird anschließend über die Drahtverbindung 13 an
das Stellglied 12 gesendet. Die Phasenvoreilung φ ausgedrückt in Winkeleinheiten
ist gleich: φ =
t1α .(t) + t1 2α ..(t)/2. Die zeitliche Voreilung ausgedrückt in Zeiteinheiten
ist t1.
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Als
Variante kann man vorsehen, dass die Zentraleinheit 10 mit
einem Kennfeld ausgestattet wird, das es ermöglicht, einen Phasenvoreilungswert in
Abhängigkeit
von der Winkelgeschwindigkeit α . und von der Winkelbeschleunigung α .. zu
bestimmen. Das Kennfeld sieht dann im Fall einer Winkelgeschwindigkeit α . oder
einer Winkelbeschleunigung α .. geringer als einer der erwähnten Schwellwerte
eine Phasenvoreilung Null vor.
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In 3 ist
der Betrieb einer Fahrzeuglenkung veranschaulicht. Ein Fahrer wirkt
auf ein Lenkrad 8 ein, das mit einem Sensor 9 für Bewegungsparameter
versehen ist. Die Verbindung zwischen dem Lenkrad 8 und
der Zahnstange 14 wird durch eine Verstärkung 21 und eine
Phase 22 gekennzeichnet, die sich im Fall einer klassischen
Lenkung durch eine Verzögerung
t1 ausgedrückt. Die Merkmale des Fahrgestells 2 und
der Räder 3 bis 6 drücken sich
durch eine Verzögerung
t2 aus, ehe die Giergeschwindigkeit des
Fahrgestells 2 sich verändert.
Die Zentraleinheit 10 ermöglicht es also, auf die Phase 22 einzuwirken,
indem eine negative Phase t1 angewendet
wird, was es ermöglicht,
die Reaktionszeit so zu reduzieren, dass die globale Reaktionszeit
geringer als t2 wird.
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Die
Voreilung t1 kann in der Größenordnung von
60 Millisekunden für
ein Fahrzeug liegen, das eine Verzögerung t2 in
der Größenordnung
von 140 Millisekunden aufweist. Allgemeiner kann die Voreilung t1 zwischen 10 und 100 Millisekunden, vorzugsweise
zwischen 40 und 70 Millisekunden liegen.
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In
der in 4 veranschaulichten Ausführungsform weist die Zentraleinheit 10 einen
Modul 23 der Situationserfassung, eine Tabelle 24 und
einen Modul 25 zur Berechnung des Sollwinkels αc(t)
auf. Der Situationserfassungsmodul 23 weist ein Filter 26, einen Differenzierer 27 und
ein Fuzzylogik-Element 28 auf. Der Situationserfassungsmodul 23 empfängt am Eingang
den Lenkradwinkel αv(t), der vom Sensor 9 gemessen
wird. Das Filter 26 führt
eine Filterung des Lenkradwinkels αv(t)
durch und liefert einen gefilterten Lenkradwinkel αvf(t)
an den Differenzierer 27 und an das Fuzzylogik-Element 28.
Der Differenzierer 27 berechnet die Winkelgeschwindigkeit α .v(t) und die Winkelbeschleunigung α ..v(t) des Lenkrads. Das Fuzzylogik-Element 28 empfängt den
gefilterten Lenkradwinkel αvf(t), die Winkelgeschwindigkeit α .v(t) und die Winkelbeschleunigung α ..v(t) des Lenkrads, und berechnet einen Situationsvertrauensindex
hu, der am Ausgang des Situationserfassungsmoduls 23 an
die Tabelle 24 gesendet wird.
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Die
Tabelle 24 verbindet den Situationsvertrauensindex hu mit einer zeitlichen Voreilung t1, die am Ausgang der Tabelle 24 an
den Modul 25 zur Berechnung des Sollwinkels αc(t)
gesendet wird. Der Modul 25 empfängt am Eingang die zeitliche
Voreilung t1 und den Lenkwinkel α(t) der Vorderräder.
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Der
Modul 25 zur Berechnung des Sollwinkels αc(t)
weist ein Filter 29, einen Differenzierer 30 und
ein Rechenelement 31 auf. Das Filter 29 führt eine
Filterung des Lenkwinkels α(t)
durch und liefert einen gefilterten Lenkwinkel αf(t)
an den Differenzierer 30 und an das Rechenelement 31.
Der Differenzierer 30 berechnet die die Lenkwinkelgeschwindigkeit α .(t)
und die Lenkwinkelbeschleunigung α ..(t). Das Rechenelement 31 berechnet
den Lenksollwinkel αc(t) = αf(t) + t1α .(t) + t1 2α ..(t)/2.
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Das
Fuzzylogik-Element ermöglicht
eine Anpassung an verschiedene Situationen, insbesondere durch Erhöhung der
Anzahl von Fuzzy-Gesetzen und/oder Eingängen des Elements. Die zeitliche
Voreilung hat also einen Wert, der an die Umstände angepasst ist. Man kann
vorsehen, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs und andere Variablen
zu berücksichtigen.
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Die
Erfindung ermöglicht
es also, das Verhalten eines Fahrzeugs beim Durchfahren eines Zickzack-Hindernisses
zu verbessern. Versuche haben eine Drift im Schwerpunkt des Fahrzeugs,
die um mehr als 30% verringert ist, und Drehgeschwindigkeitswinkel
des Lenkrads gezeigt, die in der Größenordnung von 50% verringert
sind. So ist das mit der Lenkhilfe ausgestattete Fahrzeug reaktionsschneller bei
reduzierten Lenkradwinkelamplituden und ist bei geringeren Driftwinkeln
leichter kontrollierbar.
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Die
Erfindung betrifft Leichtfahrzeuge, Lastkraftwagen, einschließlich mit
Mehrfachachsen, dreirädrige
Fahrzeuge, oder auch Straßenbaumaschinen oder
landwirtschaftliche Maschinen, oder auch Raupenfahrzeuge.