DE3619913C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Lage
rung einer Verbund-Nockenwelle mit einer Stahlwelle sowie
einem Sinterteil während eines Sintervorgangs, um das Sinter
teil mit der Stahlwelle zu verbinden, in einem Sinterofen.
Eine Verbund-Nockenwelle, die aus einer Stahlwelle und Sin
terteilen, wie ein Nocken, ein Wellenlager, ein Zahnrad und
ein Kopf für einen Schraubenschlüssel, besteht, ist allge
mein bekannt. Die JP-GM-Schrift Nr. 51-7367 offenbart eine
Verbund-Nockenwelle dieser Art, wobei wenigstens ein Nocken
und ein Wellenlager als ein gesintertes Bauteil ausgebildet
sind und in einem Sintervorgang mit der Stahlwelle verbunden
werden.
Wenn ein Sinterteil mit einer Stahlwelle verbunden wird,
dann wird das Sinterteil zuerst auf die Welle gepaßt und
dann mit dieser einstückig durch Diffusion zwischen dem
Sinterteil und der Stahlwelle bei Erhitzung in einem Sinter
ofen verbunden. Zur Durchführung dieses Sintervorgangs im
Sinterofen wird eine Vorrichtung, in der mehrere Nockenwel
len gelagert oder aufgenommen sind, verwendet, und üblicher
weise werden viele solche Vorrichtungen vertikal aufeinan
dergesetzt, um den begrenzten Raum im Ofen maximal auszu
nutzen.
Eine solche Vorrichtung zur Lagerung der zu sinternden Ver
bund-Nockenwellen wurde im Hinblick auf die Wirtschaftlich
keit und Kosten aus Stahl gefertigt, und zwar besteht diese
Stahl-Vorrichtung zur Lagerung der Nockenwellen im allgemei
nen aus einem rechtwinkligen Rahmen mit einander gegenüber
liegenden, mit Ausnehmungen oder Kehlen versehenen Stegen,
wobei die zu sinternden Verbund-Nockenwellen von den gegen
überliegenden Stegen unter unmittelbarer Anlage der Stahl
welle an dem Stahlrahmen getragen werden.
Diese herkömmliche Stahlrahmen-Vorrichtung neigt nun aber
zu Verformungen, wenn sie in einer hohe Temperaturen auf
weisenden Umgebung zum Einsatz kommt, und in einem Sinter
ofen herrschen Temperaturen von über 1100°C. Eine solche
Verformung der Stahl-Vorrichtung hat zum Ergebnis, daß es
Schwierigkeiten bereitet, die Vorrichtung wiederholte Male
zu verwenden, und daß dadurch die Qualität der Nockenwelle
selbst in unerwünschter Weise beeinträchtigt wird, z. B.
durch ein Verbiegen der Nockenwelle, durch eine Verlagerung
des zu sinternden Bauteils (Nocken und/oder Wellenlager)
mit Bezug zur Stahlwelle in axialer Richtung der Nockenwelle
und durch eine Verschlechterung in der Festigkeit der Ver
bindung sowie den Grundsubstanzen zwischen dem Sinterteil
und der Stahlwelle.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Lage
rung einer in einem Sinterofen zu sinternden Verbund-Nocken
welle zu schaffen, durch die ein Verbiegen der Verbund-Noc
kenwelle während des Sinterns sowie eine Verschlechterung
in der Verbindung zwischen der Stahlwelle und dem Sinterteil
verhindert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
zur Lagerung einer Verbund-Nockenwelle während eines Sinter
vorgangs gelöst, die einen aus Graphit gefertigten Rahmen
mit wenigstens zwei einander gegenüberliegenden Querstegen
und in den oberen Teilen eines jeden Querstegs ausgebildete
Ausnehmungen, in denen eine zu sinternde Verbund-Nockenwelle
aufgenommen wird, sowie eine an der Oberfläche der Ausneh
mungen vorgesehene Keramikauflage umfaßt.
Da der Rahmen aus Graphit gefertigt ist, wird sich die Vor
richtung auch nicht bei der hohen, in einem Sinterofen herr
schenden Umgebungstemperatur verformen oder verziehen. Weil
ferner an der Oberfläche der die Stahlwelle aufnehmenden
Ausnehmung eine Keramikauflage oder -schicht vorhanden ist,
kommt die Stahlwelle der Verbund-Nockenwelle nicht unmittel
bar mit dem Graphitrahmen in Berührung, so daß eine Diffu
sion von Graphit in den Stahl nicht auftritt.
Der Erfindungsgegenstand wird anhand der folgenden, auf die
Zeichnungen Bezug nehmenden Beschreibung, aus der die Auf
gabe und deren Lösung, weitere Ziele sowie die Merkmale
und Vorteile des Erfindungsgegenstandes deutlich werden,
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Lagerung
einer Verbund-Nockenwelle während eines Sintervor
gangs gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Teil-Frontansicht der in Fig. 1 gezeigten Vor
richtung im Bereich einer der Kehlen;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer gegenüber Fig. 1
abgewandelten Vorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 4 eine Teil-Frontansicht von mehreren aufeinanderge
setzten Vorrichtungen gemäß Fig. 1 oder Fig. 3.
Die Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 in einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung und eine in dieser Vorrichtung zu lagern
de Verbund-Nockenwelle 2. Die Vorrichtung 1 ist aus Graphit
gefertigt und hat zwei einander gegenüberliegende sowie pa
rallel verlaufende Querstege 3 und 4, die plattenartig aus
gebildet sind und deren Breite sich in der vertikalen Rich
tung erstreckt. Die beiden Querstege 3, 4 sind miteinander
durch zu ihnen rechtwinklig verlaufende Längsstreben ver
bunden, so daß die Querstege und Längsstreben einen recht
winkligen Rahmen 7 bilden.
Die zu sinternde Verbund-Nockenwelle 2 wird so auf den Quer
stegen 3, 4 gelagert, daß sie sich über diese Stege hinweg
erstreckt. Im oberen Teil eines jeden Querstegs 3, 4 ist
jeweils wenigstens eine Kehle oder Ausnehmung 8 ausgestal
tet, die jeweils vorzugsweise miteinander fluchten und in
denen die Verbund-Nockenwelle 2 aufgenommen wird. Die Anzahl
der Kehlen 8 wird entsprechend der Zahl der von einem Rahmen
7 zum Sintern zu lagernden Nockenwellen 2 gewählt, wobei
auch Vorsorge dafür getroffen ist, daß die in den Kehlen
8 aufgenommene Nockenwelle 2 an einem Verschieben gegen
über dem Rahmen 7 gehindert ist.
Bei den gezeigten Ausführungsformen haben die Kehlen 8 eine
V-Form, jedoch können diese Kehlen auch andersartig ausge
staltet sein, z. B. in U-Form, wenn die Ausgestaltung zur si
cheren Aufnahme eines Teils der Verbund-Nockenwelle 2
geeignet ist.
Bei der Vorrichtung 1 von Fig. 1 sind nur zwei Querstege
3 und 4 zur Lagerung der Nockenwelle 1 vorhanden, jedoch
kann die Vorrichtung 1 des weiteren noch wenigstens einen
Zwischensteg 11 zur Auflagerung der Verbund-Nockenwelle 2
enthalten, um zu verhindern, daß sich die Nockenwelle unter
ihrem Eigengewicht, wenn sie beispielsweise lang ist, durch
biegt. Bei kurzen Nockenwellen ist dieser Zwischensteg 11,
der parallel zu den Querstegen 3 und 4 verläuft, jedoch
nicht erforderlich. Im Zwischensteg 11 sind in gleicher An
zahl wie in den Querstegen 3, 4 und mit den Kehlen 8 der
Querstege fluchtende Kehlen 8 ausgebildet.
An den Oberflächen der Kehlen 8 in den Querstegen 3, 4 sowie
im Zwischensteg 11 ist jeweils eine Keramikauflage oder
-schicht 9 vorhanden, die in einem Überzugs- oder Flammen
beschichtungsvorgang aufgebracht wird oder auch ein mit der
Oberfläche der Kehle 8 verklebtes Keramikteil sein kann.
Im unteren Teil eines jeden der mit Kehlen 8 versehenen
Stege 3, 4 und 11 ist ein in der Stegbreite verlaufender
Ausschnitt 10 ausgebildet, so daß für über die Ebene der
Oberkanten der Querstege 3, 4 sowie des Zwischenstegs 11
ragende Teile der Nockenwellen ein Freiraum vorhanden ist
und mehrere Vorrichtungen 1 aufeinandergestapelt werden
können, ohne durch solche vorragenden Teile beeinträchtigt
oder behindert zu werden.
Die zu sinternde Verbund-Nockenwelle 2 hat, wie Fig. 1 zeigt,
eine aus Stahl bestehende Welle 2 a, z. B. ein Stahlrohr, und
wenigstens ein Sinterteil 2 b, das auf die Welle 2 a gepaßt,
jedoch an dieser noch nicht fest ist. Zum Sintern werden
die Verbund-Nockenwellen 2 in die in den Querstegen 3, 4
der Rahmen 7 ausgebildeten Kehlen 8 gelegt, worauf mehrere
dieser Rahmen 7, die im wesentlichen die Vorrichtungen 1
bilden, aufeinandergestapelt und in einen Sinterofen einge
bracht werden, um die Sinterteile 2 b durch einen Diffusions
sintervorgang einstückig mit der Stahlwelle 2 a zu verbinden.
Wenngleich die Gastemperatur im Ofen höher als 1100°C ist,
so verformt sich die Vorrichtung 1 nicht, selbst wenn sie
das volle Gewicht der Verbund-Nockenwellen 2 aufnimmt, weil
der Rahmen 7 aus Graphit besteht und die Vorrichtung 1 so
mit hohe Temperaturen aushalten kann. Das hat zum Ergebnis,
daß ein Verbiegen der Verbund-Nockenwelle 2 und auch eine
Verschiebung oder Verlagerung des Sinterteils 2 b nicht ein
treten können, womit also die Zuverlässigkeit in der Verbin
dung zwischen dem Sinterteil 2 b und der Stahlwelle 2 a bezüg
lich ihrer Festigkeit und Grundsubstanzen erhöht wird.
Wenn die Nockenwelle 2 von der Vorrichtung 1 an einem Sinter
teil 2 b abgestützt wird, dann wird sich das Sinterteil 2 b
auf Grund des Wärmedehnungsunterschieds zwischen der Stahl
welle 2 a und dem Rahmen 7 verlagern, weshalb die Verbund-
Nockenwelle 2 von der Vorrichtung 1 an einem Teil der Stahl
welle 2 a abzustützen ist. Würde hierbei die Stahlwelle 2 a
mit dem Graphitrahmen 7 in unmittelbare Berührung kommen,
dann wird eine Diffusion von Kohlenstoff aus dem Graphit
rahmen 7 in den Stahl der Welle 2 a eintreten, was ein Härten
der Welle 2 a in einem deren Oberfläche nahen Bereich zur
Folge hat. Da jedoch bei dem Erfindungsgegenstand die Stahl
welle 2 a über die Keramikauflagen 9 vom Graphitrahmen 7 ab
gestützt wird und insofern eine unmittelbare Anlage der
Stahlwelle 2 a am Graphitrahmen 7 verhindert ist, wird ein
Härten der Stahlwelle 2 a durch Kohlenstoffanreicherung nicht
eintreten.
Erfindungsgemäß werden also die Wirkungen erzielt, daß eine
Verformung der Verbund-Nockenwelle 2, eine Verlagerung des
Sinterteils 2 b längs der Welle 2 a und ein Härten der Stahl
welle 2 a unterbunden werden.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Lagerung einer aus einer Stahlwelle (2 a)
und einem mit dieser durch Sintern zu verbindenden Sinter
teil (2 b) bestehenden Verbund-Nockenwelle (2) während
eines Sintervorgangs, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) umfaßt:
- - einen aus Graphit gefertigten Rahmen (7) mit wenigstens zwei einander gegenüberliegenden, zueinander paralle len Querstegen (3, 4),
- - in einem oberen Teil der beiden Querstege ausgebildete Kehlen (8) zur Aufnahme eines Teils der zu sinternden Verbund-Nockenwelle (2) und
- - an der Oberfläche der Kehlen angeordnete Keramik auflagen (9).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Querstege (3, 4) plattenartig ausgebil
det sind und deren Breitenerstreckung in vertikaler
Richtung verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Querstege (3, 4) untereinander
durch zwei Längsstreben (5, 6), die rechtwinklig zu den
Querstegen angeordnet sind, verbunden sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzahl der in jeder der beiden
Querstege (3, 4) ausgebildeten Kehlen (8) der Anzahl
der auf den Querstegen zu lagernden Verbund-Nockenwel
len (2) entspricht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kehlen (8) eine V-Form haben.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kehlen (8) eine U-Form haben.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Keramikauflage (9) eine in einem
Überzugsvorgang aufgebrachte Keramikschicht ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Keramikauflage (9) eine in einem
Flammenbeschichtungsvorgang aufgebrachte Keramikschicht
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Keramikauflage (9) aus einem mit
der Oberfläche der Kehle (8) verklebten Keramikteil ge
bildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Quersteg (3, 4) in seinem
unteren Teil einen in der Breitenrichtung sich erstrec
kenden Ausschnitt (10) aufweist, der im gestapelten
Zustand mehrerer Vorrichtungen (1) von einer die Ober
flächen der beiden Querstege einer nächst unteren Vor
richtung enthaltenden Ebene aufragende Teile der in der
unteren Vorrichtung gelagerten Verbund-Nockenwelle (2)
aufnimmt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Querstegen (3, 4)
ein zu diesen paralleler Zwischensteg (11) aus Graphit
angeordnet ist, der mit zu den Kehlen (8) in den Quer
stegen fluchtenden sowie gleich ausgestalteten Kehlen
(8), die mit gleichartigen Keramikauflagen (9) wie die
jenigen an den Kehlen der Querstege versehen sind, aus
gestattet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Quersteg (3, 4) in seinem unteren Teil einen
in der Breitenrichtung sich erstreckenden Ausschnitt
(10) aufweist, der im gestapelten Zustand mehrerer Vor
richtungen (1) von einer die Oberflächen der beiden
Querstege einer nächst unteren Vorrichtung enthaltenden
Ebene vorragende Teile der in der unteren Vorrichtung
gelagerten Verbund-Nockenwelle (2) aufnimmt, und daß
der Zwischensteg (11) in seinem unteren Teil mit einem
zu den Ausschnitten in den beiden Querstegen (3, 4)
gleich ausgebildeten Ausschnitt (10) versehen ist.
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