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Beschreibung
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Saite für Tennisschläger und dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Schlägersaite, z.B. für Tennis-, Badminton-
oder Squashschläger. Schlägersaiten für Tennisschläger und dgl. sind mit dem Nachteil
behaftet, daß es durch Abnutzung beim Spielen zu plötzlichen Saitenrissen kommt,
was eine Spielunterbrechung bedingt. Die Saitenabnutzung ist im Balltreffbereich
am größten, was wiederum Veränderungen von Festigkeit, Dehnvermögen und Elastizität
der einzelnen Saiten im Treffbereich mit sich bringt, die ihrerseits das Spielvermögen
eines Spielers beeinträchtigen.
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Es besteht somit ein Bedürfnis nach Schlägersaiten, deren Abnutzung
sich, selbst während eines Spiels, leicht erkennen läßt, so daß eine bessere Vorhersage
eines möglichen Saitenrisses getroffen werden kann. Hieraus ergibt sich unmittelbar
die Aufgabe der Erfindung.
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Gegenstand der Erfindung ist somit eine Schlägersaite gemäß Patentanspruch
1.
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Erfindungsgemäß handelt es sich somit um eine Saite mit einer Mehrschicht-
bzw. Multischichtstruktur, wobei die einzelnen Schichten, aus denen die Saite aufgebaut
ist, in unterschiedlichen Farben eingefärbt sind. Mit anderen Worten, die Schlägersaite
der Erfindung ist gekennzeichnet durch konjugierte Mantel-Kern-Monofilamente aus
Kunststoff, die, von der Mitte ausgehend in radialer Richtung,
eine
Mehrschichtstruktur besitzen, wobei jede Schicht unterschiedlich gefärbt ist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Hierbei zeigen die Fig. 1(a) und 1(b) und 2(a) und 2(b) Querschnitte durch erfindungsgemäße
Schlägersaiten in verschiedenen Ausführungsformen.
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Fig. 1(a) zeigt eine Querschnittsansicht eines konjugierten Mantel-Kern-Monofilaments
in Dreischichtstruktur aus Kunststoff, das besteht aus einer Kernschicht 1, einer
Zwischenschicht 2 und einer Mantelschicht 3. Fig. 2(a) zeigt eine Saite mit einer
Wickelschicht 4 auf einem konjugierten Mantel-Kern-Monofilament aus Kunststoff,
das aus einer Kernschicht 1 und einer Mantelschicht 3 aufgebaut ist. Bei den Fig.
1(b) und 2(b) ist Öl in einen Hohlraum 5 eingespritzt, der in der Kernschicht 1
der vorgenannten beiden Saiten ausgebildet ist.
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Als Werkstoff für die Monofilamente und Wicklungen, aus denen die
Schlägersaitender Erfindung bestehen, kommen verschiedene Kunststoffe in Frage.
Geeignete Beispiele sind Polyamide, Polyamidcopolymere, Polyester, Polyestercopolymere
und Polyvinylidenfluorid. Hieraus können für jede Schicht geeignete Werkstoffe ausgewählt
werden.
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Diese Monofilamente können nach herkömmlichen Verbund-Spinnverfahren
hergestellt werden, und auch die Umwicklung kann nach üblichen Spinnverfahren erfolgen.
rei allen Methoden werden die Spinnfäden gegebenenfalls entsprechend gereckt oder
erhitzt.
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Der Durchmesser der Monofilamente beträgt im allgemeinen 0,5 bis 2,0
mm, wenn es sich um die Herstellung einer Saite allein handelt. Der Durchmesser
kann im Bereich von 0,3 bis 1,8 mm liegen, wenn zusätzlich eine Wickelschicht vorgesehen
wird, wobei der Durchmesser derunwicklung vorzugsweise 0,1 bis 0,3 mm beträgt.
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Wickelt man ein Monofilament um ein konjugiertes oder Verbundm>nofilament,
so muß die Wicklung fest und spiralförmig erfolgen, um eine gute Haftung zu erzielen.
Üblicherweise wird hierzu ein Klebstoff auf die Oberfläche des Verbundfilaments
aufgebracht, worauf das Monofilament eng um diese Oberfläche gewickelt wird.
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Wichtige Merkmale der Schlägersaite der Erfindung sind die Multischichtstruktur
und die unterschiedliche Farbe jeder Schicht. Durch den Farbunterschied kann ein
Spieler nach Maßgabe der Farbänderung in Abhängigkeit der von der Mantel schicht
zur Kernschicht fortschreitenden Abnutzung diese Abnutzung der Saite gut erkennen.
Die Dicke der einzelnen Schichten spielt an sich keine besondere Rolle. Wenn jedoch
die Dicke jeder Schicht so ausgelegt ist, daß, kurze Zeit nachdem die Farbe der
Kernschicht an die Oberfläche der Saite getreten ist, ein normales 3allgefühl nicht
mehr erreicht werden kann, weiß der Spieler angesichts der zutage tretenden Farbe
der Kernschicht, daß zunehmend mit einem Saitenriß zu rechnen ist und kann eine
entsprechende Saitenerneuerung vornehmen.
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Geeignete Farben für die Schichten sind z.B. schwarz, weiß, rot, gelb,
blau, grün, rosa, fluoreszierend oder sogar ungefärbt. Diese Farben können beliebig
miteinander kombiniert werden, so daß zumindest benachbarte Schichten farblich klar
unterschieden werden können. Insbesondere wenn die Kernschicht rot, die Zwischenschicht
gelb und die Mantelschicht blau ist, kann eine leichte Unterscheidung durch das
Auge erfolgen und außerdem ist diese Farbkombination unter Design-Gesichtspunkten
ausgezeichnet. Art und Menge der Färbemittel zur Färbung des in jeder Schicht befindlichen
Kunststoffs sowie der Typs des Farbstoffs zur Einfärbung der Monofilamente unterliegen
keinen besonderen Beschränkungen. Sie können nach Maßgabe ihrer Anpassung an das
Kunstharz und das Monofilament beliebig ausgewählt werden.
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Im Fall einer ölgefüllten Saite geht man z.B. so vor, daß man ein
Hohlfilament herstellt und in dieses ein Öl niedriger Viskosität, z.B. Paraffinöl,
Mineralöl, Pflanzenöl oder Schmieröl (Maschinenöl) einbringt. Durch Einbringen von
Öl in das Monofilament erhält man eine Saite, die beim Schlagen ein ähnliches Gefühl
wie eine Natursaite aus Schafsdarm vermittelt. Darüber hinaus wird hierdurch die
Abnutzungsbeständigkeit verbessert, und die Steifigkeit der Saite bei niedrigen
Temperaturen ist geringer. Der Durchmesser des Hohlraums liegt vorzugsweise im Bereich
von 0,05 bis 0,15 mm.
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Die folgenden Ausführungsbeispiele erläutern die Erfindung. Die in
diesen Beispielen verwendeten Färbemittel werden der Einfachheit halber als Farbstoffe
bezeichnet.
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Alle Farbstoffe sind durch Sanyo Kako Co., Ltd. unter folgenden Handelsbezeichnungen
erhältlich: rot = MR9091 gelb = MY9046 blau = MS9044.
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Zur Verwendung kommen handelsübliche Nylon 6-Pellets, die z.B.
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von Toray Industries Inc. unter der Handelsbezeichnung M1021 erhältlich
sind.
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Beispiel 1 Formmasse (A): Nylon 6-Pellets werden mit 5 Gew.-Rotfarbstoff
versetzt. Formmasse (B): Nylon 6-Pellets werden mit 10 Gew.-% Gelbfarbstoff versetzt.
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Formmasse (C): Nylon 6-Pellets werden mit 10 Gew.-% Blaufarbstoff
versetzt.
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Mit den Formmassen (A), (B) und (C) wird eine Verbundspinnmaschine
mit drei Extrudern so beschickt, daß durch die Düsen die Kernschicht durch die Formmasse
(A), die Zwischenschicht durch die Formmasse (B) und die Mantelschicht durch die
Formmasse (C) gebildet werden. Die schmelzgesponnenen Verbundfäden werden sofort
in Wasser
von 20 "C abgekühlt und dann 4,5-fach in einem heißen
Bad von 150 "C gereckt. Hierbei erhält man eine Saite für Tennisschläger aus dreischichtigen
Kern-Mantel-Verbundmonofilamenten mit 1,40 mm Außendurchmesser, 1,00 mm Außendurchmesser
der Zwischenschicht und 0,70 mm Außendurchmesser der Kernschicht. Wie in Fig. 1(a)
dargestellt, enthält diese Saite das rote Material (A) in der Kernschicht 1, das
gelbe Material (B) in der Zwischenschicht 2 und das blaue Material (C) in der Mantelschicht
3. Besaitet man einen Tennisschläger mit dieser Saite und verwendet ihn zu hartem
Spiel, so beobachtet man 20 min nach Spielbeginn das Auftreten einer gelben Färbung
an den Kreuzungsstellen der einzelnen Saiten, und 10 min später erscheint an den
Kreuzungsstellen eine rote Färbung. Bis zu diesem Zeitpunkt (30 min nach Spielbeginn)
kann man normal spielen, wenn jedoch das Spiel weitere 10 min fortgesetzt wird,
läßt die Ballkontrolle nach, und das Balltreffgeräusch sowie die Ballbeschleunigungskräfte
werden schwächer. Bald darauf kommt es zum Saitenriß.
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Der Spieler weiß somit, daß beim Sichtbarwerden der roten Färbung
an den Kreuzungsstellen der einzelnen Saiten eine erhöhte Reißgefahr besteht und
kann entscheiden, ob der Schläger ausgetauscht oder neu besaitet werden soll.
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Beispiel 2 Es finden die gleichen drei Formmassen Verwendung wie
in Beispiel 1. Zwei Formmassen, nämlich (A) und (B) werden einer Verbundspinnmaschine
mit zwei Extrudern aufgegeben, in der ein Verbundfilament mit einer Kernschicht
aus der Formmasse (A) und einer Mantelschicht aus der Formmasse (B) hergestellt
wird. Nach dem Austritt aus den Düsen werden die schmelzgesponnenen Verbundfilamente
sofort in Wasser von 20 "C abgekühlt. Beim 4,5-fachen Recken in einem heißen Bad
von 150 "C erhält man ein Zweischichten-Monofilament mit einem Außendurchmesser
mit 1,10 mm und einem Außendurchmesser der Zwischenschicht von 0,70 mm.
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Aus der Formmasse (C) wird mittels einer herkömmlichen Schmelzspinnmaschine
ein Monofilament gesponnen, abgekühlt und gereckt unter Erhalt eines Monofilaments
mit einem Außendurchmesser von 0,15 mm für die Umwicklung.
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Auf die Oberfläche des Zweischichten-Monofilaments wird dann als Klebstoff
in Phenol gelöstes Nylon 6-Pulver aufgebracht, worauf spiralförmige Umwicklung mit
dem Monofilament erfolgt, das hierdurch fest mit der Unterlage unter Bildung der
fertigen Schlägersaite verbunden wird.
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Diese Saite ist in Fig. 2(a) dargestellt. Sie besitzt eine rote Färbung
in der Kernschicht 1 des Zweischichten-Monofilaments, eine gelbe Färbung in der
Mantelschicht 3 und eine blaue Färbung in der Umwicklungsschicht 4, die sich auf
der Außenseite, mit einer Klebstoffschicht 6 dazwischen, befindet und auf der Oberfläche
spiralig-undulierend aufgebracht ist.
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Bei der Besaitung eines Tennisschlägers mit dieser Saite erhält man
beim Spielen ähnliche Ergebnisse wie in Beispiel 1. Da diese Saite darüber hinaus
ein oberflächlich aufgewickeltes Monofilament enthält, ist die Oberfläche undulierend
bzw. wellenförmig umlaufend wie bei einem natürlichen Schafsdarm, was eine außerordentlich
gute Ballkontrolle bedingt. Balltreffgeräusch und Ballbeschleunigung sind ausgezeichnet.
Das Ausmaß der Abnützung wird durch die Farbänderungen signalisiert, so daß rechtzeitig
vor Saitenriß ausgetauscht werden kann.
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In den Beispielen wurden zu Demonstrationszwecken die Saiten so hergestellt,
daß schon nach relativ kurzer Zeit die Farbänderungen infolge Abrieb festgestellt
werden können. Selbstverständlich werden die Gebrauchssaiten so hergestellt, daß
eine akzeptable Lebensdauer erreicht wird.