DE3618941A1 - Haftpasten - Google Patents
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- C09J165/00—Adhesives based on macromolecular compounds obtained by reactions forming a carbon-to-carbon link in the main chain; Adhesives based on derivatives of such polymers
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Haftpasten gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Dem Verkleben von polymeren Werkstoffen nach DIN 7724
untereinander oder mit nichtpolymeren Werkstoffen ist in
den vergangenen Jahren im Rahmen zahlreicher Publikationen
sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet worden, wobei in der
kautschuk- bzw. gummiverarbeitenden Industrie insbesondere
das Verkleben von Naturkautschuk (NR), Äthylen-Propylen-
Dien-Terpolymeren (EPDM), Butadien-Styrol-Copolymeren (SBR),
Chloropren (CR) und Butadien-Acrylnitril-Copolymeren (NBR)
oder Verschnitten davon im Vordergrund stand. Ein kleines,
aber nicht unbedeutendes Teilgebiet befaßte sich dabei
mit dem Verkleben von Form- und Flächenartikeln auf der
Basis von EPDM untereinander oder mit anderen Form- und
Flächenartikeln, zumal sich bei witterungsbeständigen
EPDM-Kautschuke nur außerordentlich schwer verleimen bzw.
verkleben lassen. Die folgende Übersicht soll nun einmal
den Stand der Technik verschiedener Haftsysteme darlegen,
wobei die Grenzen dieser Haftsysteme aufgezeigt werden.
Kalandierte Haftsysteme (z. B. Platten) werden häufig in
der Kautschuk- bzw. Gummiindustrie eingesetzt (DE-OS
24 43 272). Allerdings spielen die Herstellungskosten dieser
Systeme am Kalander eine große Rolle bei der Kalkulation
des Artikels.
Die Anforderungen, die an derartige Haftsysteme bei der
Herstellung von Gummiartikeln mit Verstärkungseinlagen
gestellt werden, u. z. bezüglich ihres Fließverhaltens
und ihrer Handhabbarkeit sind außerordentlich widersprüchlich
und hoch. So müssen die Mischungen für die Handhabung
beim Aufbringen auf den Rohling eine sehr große Rohfestigkeit
aufweisen, müssen andererseits während der Vulkanisation
ein gutes Fließverhalten aufweisen, um in die Fadenlücken
der Verstärkungseinlagen eindringen zu können und eine
sicheren Verband zwischen Innen- und Außengummi zu gewährleisten.
Der Einsatz von Haftzementen ist auf wenige Anwendungsbereiche
beschränkt und für das zuverlässige Verbinden von
EPDM-Artikeln wenig geeignet.
In der AT-PS 3 40 58 und in der DE-OS 33 06 438 wird das
Verkleben von Artikeln aus EPDM beschrieben, u. z. in
Gegenwart von organischen Lösungsmitteln, wobei die Kleber
thermoplastische Eigenschaften haben. Folgende Lösungsmittel
werden dabei eingesetzt.
- a) aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol) und aromatische Kohlenwasserstoffharze
- b) chlorierte Kohlenwasserstoffe (Tetrachlorkohlenstoff, Dichlormethan, Trichlorethan, Trichlorethylen)
- c) sonstige Lösungsmittel (Tetrahydrofuran, aliphatische Kohlenwasserstoffharze).
Diese Lösungsmittel sind nicht nur teuer und brennbar
(Lösungsmittelgruppen a und c), sondern stellen aufgrund
ihrer Toxizität auch eine beträchtliche Umweltbelastung
dar, da die verdunstenden Lösungsmittel in die Umgebungslust
des Arbeitsplatzes gelangen können. Zur Vermeidung
müssen in der Regel explosionsgesicherte Absaugeinrichtungen
installiert werden. Voraussetzung für die Erzeugung
eines einwandfreien Haftverbundes ist weiterhin
eine nahezu vollständige Ablüftung der flüchtigen Lösungsmittel,
da sie anderenfalls im Schlauchverbund während der
Vulkanisation zu Fehlstellen durch Blasenbildung im Verbund
führen können.
Aus der DE-OS 33 06 439 ist nun ein lösungsmittelfreies
Haftsystem für EPDM-Artikel bekannt. Allerdings ist dieser
thermoplastische Schmelzkleber speziell für die Herstellung
von Dichtungsbahnen aus EPDM entwickelt worden.
Ein besonderes Kapitel wird nun den Klebstoffmischungen
gewidmet, die Polychloropren enthalten. Diesbezüglich
gibt es zahlreiche publizierte Arbeiten. Die Mischungen
enthalten Harze (aliphatische und/oder aromatische
Kohlenwasserstoffharze) und anorganische sowie organische
Zusätze. Es gibt zwei Gruppen dieser Klebstoffmischungen
- a) Der Klebstoff ist in organischen Lösungsmitteln aufgelöst oder dispergiert (DE-AS 17 94 138, DE-AS 21 20 906, DE-PS 21 28 841, DE-AS 23 54 954, DE-PS 24 16 443, DE-OS 30 28 693). Auf die damit verbundene Problematik ist bereits ausführlich eingegangen worden.
- b) Der Klebstoff bildet im wässrigen Medium (zumeist alkalisch) eine Emulsion (DE-PS 21 44 097, DE-AS 23 58 238, DE-AS 24 20 684, DE-OS 25 49 150, DE-OS 30 25 077). Eine derartige Emulsion ist aber für das Verkleben von Kautschuk- bzw. Gummiartikeln kaum geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Haftsystem zu entwickeln,
das für eine breite Basis von Kautschuk- bzw.
Gummitypen wie EPDM, SBR, CR und NBR einen zuverlässigen
Verbund gewährleistet und speziell für die Herstellung
von Schläuchen, Fördergurte, Dichtungsbahnen und Drucktücher
geeignet ist. Die gestellte Aufgabe wird gelöst
durch eine Haftpaste mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1.
Es wurden also Versuche aufgenommen auf Basis von flüssigem
Polychloropren in reiner Form, aber auch in Form von Verschnitten
mit normalem Festkautschuk. Ergänzend dazu wurden
Versuche mit einem bei etwa 50°C schmelzendem und bei 70°C
flüssigem Neopren, ebenfalls einem Polychloropren, durchgeführt.
Dieses Material ist die Basis für Pasten, die
bei recht niedriger Temperatur von ca. 50 bis 60° pastös
werden. Auch dieses Material wurde sowohl rein als auch im
Verschnitt mit Festkautschuk verarbeitet.
Die angeführten Mischungen (Tabelle I) waren vorgesehen
für die Haftverbindung zwischen SBR, NBR, EPDM und NR-
Mischungen. Beste Ergebnisse bis zu Haftwerten von ≦λτ 6,5 daN/cm
Schälfestigkeit wurdne an einem SBR-/NR-Verschnitt (Gewichtsverhältnis
80/20) erreicht.
Die Mischungen können neben den genannten Polymeren noch
helle Füllstoffe, wie z. B. Titandioxid, Kreide, Bariumsulfat,
Kaolin, Kieselsärue oder andere enthalten; daneben Ruße,
wie z. B. Acetylen Ruß. Dazu kommen übliche Mischungsingredienzien,
wie Alterungsschutzmittel, Vernetzeraktivatoren, Weichmacher,
Zinkoxid, Beschleuniger und schließlich auch Haftvermittler.
Die Verarbeitung konnte bei 60°C in Pastenform vorgenommen
werden.
Die Tabelle zeigt nun verschiedene Mischungen in Gew.-%,
wobei eine Herstellungs- und Verarbeitungsbewertung vorgenommen
wird. Außerdem ist beispielsweise die Schälfestigkeit
zwischen einem SBR/NR-Verschnitt (Gewichtsverhältnis
80/20) und dem Festigkeitsträger angegeben.
Geeignet sind also Haftpasten, die einen Kohäsionsbruch
aufweisen.
Es wurden nun auch Mischungen auf Basis von Polyoctylenen
aufgebaut, u. a. im Verschnitt mit SBR oder NR, aber auch
mit EPDM und flüssigem Nitrilkautschuk oder Chlorkautschuk.
Auch mit diesen Mischungen ließen sich gute Haftwerte,
insbesondere zur SBR-/NR-Mischung (Gewichtsverhältnis 80/20)
mit Haftwerten ≦λτ 6,6 daN/cm und ≦λτ 6,3 daN/cm zu einer
EPDM-Mischung erreichen.
Die Mischungen enthalten außer den genannten Polymeren
auch helle Füllstoffe, sowie Weichmacher, aber auch
Haftungsaktivatoren, wie Silane und Polyole; daneben
Zinkoxid und Beschleuniger, sowie Schwefel und Haftvermittler.
Die Herstellung der Mischung erfolgte ebenfalls bei 80°C
im Lösungskneter. Die Verarbeitung in Form von Pasten war
bei 60°C möglich.
Die Tabelle II vermittelt nun diesbezüglich verschiedene
Mischungsreihen.
Die Erfindung wird nun anhand schematischer Zeichnungen
beispielsweise beschreiben.
Fig. 1 zeigt einen Schlauch aus Gummi oder gummiähnlichem
Material, der aus einer Seele 2, einem Festigkeitsträger
3 und einer Decklage 4 besteht, wobei die Seele und Decklage
durch eine Haftpaste 5 miteinander verbunden sind.
Fig. 2 zeigt eine Gummibahn 6, die aus der Oberplatte 7,
dem Festigkeitsträger 8 und der Unterplatte 9 besteht.
Die Ober- und Unterplatte ist über die Haftpaste 10 miteinander
verbunden.
Claims (5)
1) Haftpasten für die Herstellung von Schläuchen aus Gummi
oder gummiähnlichem Material sowie für die Herstellung
von Gummibahnen, insbesondere Fördergurte, Dichtungsbahnen
und Drucktücher, wobei die Haftpasten die
einzelnen Lagen (z. B. Innen- und Außenlage) miteinander
verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß die lösungsmittelfreien
und vulkanisierbaren Haftpasten auf der
Basis von flüssigen oder niedrig schmelzenden Polychloroprenen
oder von Polyoctenylenen beruhen.
2) Haftpasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polychloroprene im Haftzustand in reiner Form, aber
auch in Form von Verschnitten mit normalem Festkautschuk
vorliegen.
3) Haftpasten nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polychloroprene mit Polyoctenylenen
verschnitten sind.
4) Haftpasten nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polychloroprene bei Raumtemperatur
(RT) oder erst oberhalb 70°C flüssig sind.
5) Haftpasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polyoctenylene mit SBR, EPDM, flüssigem Nitrilkautschuk
und/oder Chlorkautschuk verschnitten sind.
Priority Applications (1)
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DE19863618941 DE3618941A1 (de) | 1986-06-05 | 1986-06-05 | Haftpasten |
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