DE4217437C3 - Verfahren zur Instandsetzung von beispielsweise durch Stichverletzungen beschädigte Fahrzeugreifen und zugehöriges Reparaturset - Google Patents
Verfahren zur Instandsetzung von beispielsweise durch Stichverletzungen beschädigte Fahrzeugreifen und zugehöriges ReparatursetInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Instandsetzung von beispielsweise durch Stichverlet
zungen beschädigte Fahrzeugreifen, gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Derartige Verfahren und Anordnungen gewinnen in jün
gerer Zeit immer größere Bedeutung, da Fahrzeugreifen
mittlerweile einen sehr aufwendigen Aufbau besitzen, der
auf der einen Seite zu einer immer höheren Beanspruchbar
keit und Lebensdauer des Reifens führt, andererseits jedoch
das Produkt zwangsläufig verteuert. Aus diesem Grund wer
den Fahrzeugreifen, insbesondere dann, wenn sie nach kur
zer Einsatzdauer durch einen spitzen Gegenstand wie z. B.
einen Nagel oder eine Schraube verletzt werden, im Kaltvul
kanisierungsverfahren instandgesetzt.
Es ist ferner bekannt, größere Reifenschäden mittels einer
Reparaturpaste aus zwei Komponenten zu beheben.
Aufgrund der gewachsenen Anforderungen an Fahrzeug
reifen hinsichtlich Lebensdauer und Beanspruchbarkeit ist
auch bei der Anwendung dieser Reparaturmethode ein
Höchstmaß an Qualität erforderlich. Während bei Diagonal
reifen durch die Vielzahl von übereinanderliegenden Kar
kassenlagen Reparaturfehler in vielen Fällen unbemerkt
bleiben, kann sich bei der Reparatur von Radialreifen nach
dem vorstehend angesprochenen Verfahren ein fehlerhafter
Verfahrensschritt katastrophal auswirken. Es sind deshalb
gesetzliche Bestimmungen vorgesehen, die eine Instandset
zung von Radialreifen durch Kaltvulkanisation nur unter
ganz bestimmten Voraussetzungen und nur bei Einhaltung
vorgegebener Sicherheitsmaßnahmen erlauben.
So besteht ein bekanntes Verfahren zur Instandsetzung
von durch Stichverletzungen beschädigten Radialreifen
darin, daß der vom Nagel oder der Schraube eingebrachte
Stichkanal zunächst aufgefräst und dann in diesen Kanal ein
pilzförmiger Gummikörper von der Innenseite der Reifen
decke her in den präparierten Stichkanal eingeführt wird, bis
sich die Kappe des pilzförmigen Reparaturpfropfens an die
Innenwand des Reifens anlegt. Der pilzförmige Reparatur
körper hat an den mit den Reifen in Kontakt kommenden
Oberflächen eine Rohgummibeschichtung, die nach dem
Einführen des Reparaturkörpers in die mit einem chemi
schen Aktivierer ausgefüllte Bohrung allmählich vernetzt.
Mit dieser Reparaturanordnung ist entsprechend den ge
setzlichen Anforderungen sichergestellt, daß der Reparatur
körper auch bei hohen Beanspruchungen des Reifens ver
liersicher in Lage gehalten wird. Die Kappe des pilzförmi
gen Körpers, die ihrerseits mit dem Reifen festhaftend ver
bunden ist, stabilisiert den den Stichkanal ausfüllenden Steg
und fungiert gleichzeitig als großflächige Abdeckung der
Beschädigungsstelle auf der Innenseite der Reifendecke.
Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren ist jedoch, daß
das Einbringen des Reparaturkörpers nur nach einer verhält
nismäßig aufwendigen Bearbeitung des Nageleinstichs
möglich ist. Durch die erforderliche Nachbearbeitung des
Einstichs tritt darüberhinaus punktuell eine zusätzliche
Schwächung der Reifenstruktur ein, insbesondere dann,
wenn die Einstichrichtung des Nagels oder der Schraube
schräg zur Lauffläche verläuft. Ohne eine größere Nachbe
arbeitung des Stichkanals ist bei dieser bekannten Repara
turmethode nicht mit ausreichender Sicherheit auszuschlie
ßen, daß die Fäden des Stahl- oder Textilgürtels den Steg des
pilzförmigen Reparaturkörpers allmählich durchscheuern.
In der DE-AS 11 90 825 ist ein Reparaturkörper zum Re
parieren von loch- oder rissförmigen Schadensstellen in
Fahrzeugreifen offenbart, wobei eine Schlaufe eines mit
kaltvulkanisierendem Kautschuk getränkten Propfens aus
der Innenseite der Reifendecke hervorragt. Die Verbindung
dieses schlaufenförmigen Propfens mit der Reifendecke er
folgt entlang der Umfangswandung des Stichkanals mittels
des kaltvulkanisierenden Kautschuks. Eine zusätzliche Fest
legung des Propfens erfolgt über den Schlaufenabschnitt,
dessen Außendurchmesser größer ist als der Durchmesser
des Stichkanales.
Beim Einsatz dieses Reparatursystemes hat es sich jedoch
gezeigt, dass es bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten und
bei Stichkanälen mit großem Durchmesser vorkommen
kann, dass der Propfen nicht in der Reifendecke gehalten
werden kann und radial aus dieser herausgeschleudert oder
in das Innere des Reifens hineingedrückt werden kann.
Man ist daher in der Vergangenheit dazu übergegangen,
Reparaturverfahren zu verwenden, bei denen ein pilzförmi
ger Propfen gemäß der DE-OS 20 04 639 eingeführt wird,
wobei die Kappe des Propfens an der Innenseite der Reifen
decke anliegt. Die Verbindung mit der Reifendecke erfolgt
über kaltvulkanisierenden Kautschuk, so daß die reifenseiti
gen Stirnflächen einer Kappe des Propfens und die Um
fangswandung eines zylindrischen Abschnittes eine Verbin
dung mit der Reifendecke eingehen. Ein derartiges Verfah
ren erfordert es allerdings, dass der Stichkanal entsprechend
aufgeweitet wird, um die in verschiedenen Durchmessern
vorgefertigten Propfen einbringen zu können, so dass die
Reifendecke vorsätzlich geschwächt werden muss. Des wei
teren ist dieses Reparaturverfahren nur bei Stichkanälen ver
wendbar, deren Längsachse senkrecht zur Erstreckung der
Reifendecke angeordnet ist. Bei schrägen Stichkanälen
würde die Karkasse beim Aufbohren durch einen elipsenför
migen Durchbruch geschwächt werden, wobei durch die
Elipsenform eine Vielzahl von Karkassenfäden durchtrennt
werden würden, so dass der Reifen in unzulässiger Weise
geschwächt wird und somit den Anforderungen an die Lauf
leistung nicht mehr genügen kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Instandsetzung von
Fahrzeugreifen, insbesondere von schlauchlosen Reifen der
vorstehend genannten Art zu schaffen, mit dem
auch höchst beanspruchte Reifen sicher und mit geringem
Aufwand dauerhaft repariert werden können.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die
Verfahrensschritte des Anspruchs 1
gelöst.
Erfindungsgemäß ist es nicht mehr erforderlich, den Ein
stich im Reifen nach dem Herausziehen des Nagels oder der
Schraube irgendeiner Fräs- oder Bohrbehandlung zu unter
ziehen. Selbst bei durch kleinste bzw. dünnste Gegenstände
verursachten Durchstichen ist es lediglich erforderlich, den
Stichkanal durch einen Stichel kurzfristig aufzuweiten, um
das Einführen der Ahle mit dem eingehängten, schnurarti
gen Reparaturpfropfen zu erleichtern. Insbesondere bei
schrägen Einstichen hat dies den besonderen Vorteil, daß die
flächenmäßige Ausdehnung der Strukturstörung im Reifen
minimiert wird. Da der Reparaturkörper flexibel ist, kann
der Radialgürtel, selbst wenn er aus Stahl besteht, keine
Langzeitbeschädigungen am Reparaturkörper hervorrufen.
Das auf der Innenseite der Reifendecke im Bereich der
Schlaufe angebrachte Flüssigkeitspflaster wirkt als eine Art
Sicherungsanker für die innenseitig gebildete Schlaufe des
Reparaturpfropfens, und zwar bereits dann, wenn die Dicke
des Flüssigpflasters nur den Bruchteil eines Millimeters be
trägt. Dabei ist dieses Sicherheitspflaster denkbar einfach
entweder durch Aufsprühen oder durch Auftragen mittels
eines geeigneten Werkzeugs, wie z. B. mittels eines Pinsels
anzubringen, wodurch bei der Instandsetzung des Reifens
zusätzlich Zeit eingespart wird. Dabei ist zusätzlich von
Vorteil, daß das aufgetragene Flüssigpflaster den Verformungen
der Reifendecke aufgrund seiner hohen Elastizität
und Flexibilität jederzeit folgen kann, so daß die Reparatur
methode auch dann sicher anwendbar ist, wenn der Austritt
des die Stichverletzung hervorrufenden Gegenstandes, wie
z. B. des Nagels im Übergangsbereich zur Reifenwandung
liegen sollte. Es konnte festgestellt werden, daß schon das
Lösungsmittel der das Flüssigpflaster bildenden Kautschuk
lösung regelmäßig ausreichend aggresiv ist, um eine eventu
ell vorhandene Talkungsschicht auf der Innenseite der Rei
fendecke anzulösen, wodurch sich eine besonders intensive
Haftung des Flüssigpflasters am Reifen ergibt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegen
stand der Unteransprüche.
Die Haftung des Flüssigkpflasters an der Innenoberfläche
der Reifendecke kann zusätzlich dadurch verbessert werden,
wenn eine leichte Aufrauhung der Innen
oberfläche stattfindet.
Eine Weiterbildung hat den besonderen
Vorteil, daß über die höherviskose Flüssigkeit sichergestellt
wird, daß die Kautschuklösung in kleinste Poren bzw. Mi
kroöffnungen auf der Innenoberfläche der Reifendecke ein
dringt, so daß die Verzahnung des Flüssigpflasters mit der
Reifendecke noch inniger wird. Über diese sehr dünne erste
Schicht wird dann vorzugsweise eine zweite Flüssigpflaster
schicht aufgetragen, die ausreichend zähflüssig ist, um ein
seitliches Wegrinnen bzw. bei Über-Kopf-Anbringen ein
Abtropfen der Kautschuklösung auszuschließen.
Die Zusammensetzung der Kautschuklösung kann inner
halb weiter Grenzen variiert werden, solange eine gute Hand
habbarkeit, d. h. die Fähigkeit zum Aufsprühen bzw. Auf
pinseln der Kautschuklösung gewährleistet ist. Bei aufzu
sprühenden Kautschuklösungen ist der Anteil an flüchtigen
Stoffen entsprechend höher zu wählen als bei zähflüssigeren
Lösungen. Es hat sich gezeigt, daß es mit gängigen Kunst
kautschukmischungen und -lösungen auf Wasser- oder Pe
troleumbasis ohne weiteres gelingt, innerhalb von wenigen
Minuten eine ausreichende Durchgummierung, d. h. eine
ausreichende Vernetzung des Kautschuks bereitzustellen,
um den instandgesetzten Reifen wieder in Betrieb zu neh
men.
Auf den Prozeß kann nicht nur durch geeignete Mischun
gen des Kunstkautschuks unter Anpassung an das betref
fende Lösungsmittel, sondern auch durch die Temperatur
Einfluß genommen werden. In manchen Fällen kann es des
halb von Vorteil sein, zumindest den Bereich des Flüssig
pflasters einer Temperaturbehandlung zu unterziehen.
Nachstehend wird anhand schematischer Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch einen Radialrei
fen im Bereich eines durch einen Nagel oder dergleichen
hervorgerufenen Durchstichs; und
Fig. 2 die Einzelheit II in Fig. 1.
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 2 eine Reifendecke
eines Radialreifens bezeichnet, der eine Lauffläche 4 mit ei
nem bestimmten Profil hat. Mit 6 ist die Innenoberfläche des
Radialreifens bezeichnet und mit 8 die Drähte bzw. Fäden
des Stahl- oder Textilgürtels.
Die Figuren zeigen den Radialreifen unmittelbar nach der
Durchführung einer Reparatur, nachdem der Reifen durch
einen schematisch mit strichpunktierten Linien angedeute
ten Nagel 10 durchgestochen worden ist.
Die Figuren lassen erkennen, daß der Stichkanal 12 durch
einen schnurartigen Reparaturkörper bzw. Reparaturpfrop
fen 14 ausgefüllt ist, der beispielsweise eine Länge von etwa
10 cm hat und aus geflochtenen Fasern mit hoher Reiß- und
Scherfestigkeit besteht. Darüberhinaus ist der Reparatur
pfropfen mit kaltvulkanisierendem Kautschuk getränkt, so
daß er nach Vernetzung mit der Innenoberfläche des Stich
kanals 12 eine feste Haftverbindung eingehen kann.
Das Einbringen des Reparaturpfropfens geschieht unter
Zuhilfenahme einer stirnseitig offenen und zugespitzten
Ahle, in die der schnurartige Reparaturpfropfen eingehängt
und mit dem umgebogenen Ende voraus von außen in den
Stichkanal 12 soweit eingeführt wird, daß sich eine von der
Innenoberfläche 6 des Radialreifens 12 vorstehende
Schlaufe 16 ausbildet. Anschließend wird die Ahle wieder
herausgezogen. Bei extrem dünnen Einstichen kann dem
Einführen der Ahle mit eingehängtem Reparaturpfropfen
ein geringfügiger Aufweitevorgang des Stichkanals 12 vor
ausgehen.
Auf die Innenseite der Reifendecke 2 und im wesentli
chen konzentrisch zur Schlaufe 16 wird ein flächig durchge
hendes und auch die Schlaufe 16 erfassendes Flüssigpflaster
18 aufgebracht, das aus einer kaltvulkanisierenden Kau
tschuklösung besteht. Dieses Flüssigpflaster erfaßt - wie aus
den Figuren ersichtlich - auch den Zwickel 19 der Schlaufe
16 und kann auf diese Weise als eine Art Sicherungsscheibe
für den Reparaturpfropfen 14 gegen Bewegungen fungieren.
Das Flüssigpflaster verbindet sich durch die Kaltvulkanisa
tion, d. h. durch die zunehmende Vernetzung nicht nur mit
der Innenoberfläche 6 der Reifendecke 2, sondern auch mit
den Seitenflächen der Schlaufe 16 und hält auf diese Weise
den Reparaturpfropfen 14 selbst bei höchsten Beanspru
chungen dauerhaft in Lage.
Das Aufbringen des Flüssigpflasters 18 kann auf ver
schiedene Art und Weise erfolgen. Es ist beispielsweise
möglich, das Flüssigpflaster aufzusprühen, wobei in diesem
Fall die Kautschuklösung einen verhältnismäßig hohen An
teil an flüchtigen Stoffen enthält. Es ist gleichermaßen mög
lich, das Flüssigpflaster aufzupinseln, d. h. eine Masse mit
höherer Zähigkeit zu verwenden. Die Kautschuklösung
kann auf Wasser- aber auch auf Petroleumbasis aufgebaut
sein. Es hat sich gezeigt, daß es durch die Wahl der Lösungs
basis sehr einfach gelingt, nicht nur die Verarbeitbarkeit des
Flüssigpflasters, sondern auch die Vernetzungszeit exakt zu
steuern.
Um die Verbindung des Flüssigpflasters 18 mit der Innen
oberfläche 6 der Reifendecke 2 zusätzlich zu verbessern,
kann es von Vorteil sein, die Innenoberfläche der Reifen
decke 2 entweder vor dem Einbringen des Reparaturkörpers
oder nach Bildung der Schlaufe aufzurauhen oder mit einer
geeigneten chemischen Substanz, beispielsweise einem so
genannten "Liquid Buffer" zu behandeln, so daß eine Mikro
verzahnung zwischen Flüssigpflaster und Reifendecke ent
steht. Um diese Verzahnung zusätzlich zu unterstützen, ist
bei der gezeigten Ausführungsform ein zweischichtiger
Aufbau des Flüssigpflasters 18 vorgesehen.
Fig. 2 läßt erkennen, daß das Flüssigpflaster 18 aus einer
Grundschicht 18' und einer Deckschicht 18" besteht. Die
Grundschicht 18' wird vorzugsweise aufgesprüht. Diese hö
herviskose Kautschuklösung "kriecht" in die kleinen Ober
flächenvertiefungen der Reifendecke 2 mit guter Benetzung
und sorgt so für eine gute Anbindung des Kautschuks an die
Reifendecke. Abgedeckt wird diese erste Schicht 18' durch
einen weiteren Auftrag einer zäherflüssigen Kautschuklö
sung die dann beispielsweise mit dem Pinsel aufgetragen
werden kann. Fig. 2 zeigt, daß beide Schichten 18' und 18"
den Zwickel 19 der Schlaufe 16 erfassen und dadurch die
vorstehend angesprochene Ankerscheibenfunktion erfüllen
können.
Durch zusätzliche chemische Aktivierer kann auf den
Vernetzungsprozeß, d. h. auf die Kaltvulkanisation zusätz
lich Einfluß genommen werden. Auch ist es möglich, das
Lösungsmittel, das beispielsweise auf Wasser- oder Petro
leumbasis aufgebaut ist, so zu wählen, daß eine ausreichende
Anlösung einer gegebenenfalls vorhandenen Tal
kungsschicht an der Innenoberfläche der Reifendecke 2 si
chergestellt ist.
Vorstehend wurde bereits beschrieben, daß das Flüssig
pflaster im wesentlichen aus einer Kunstkautschuk-Kompo
nente besteht, die zur Steuerung des Vernetzungsablaufs
und/oder der Handhabung bei der Anbringung mit einem
geeigneten Lösungsmittel versetzt ist. Die Kunstkautschuk-
Komponente besteht beispielsweise aus einem Butyl-Kau
tschuk, und hier vorzugsweise aus einer Mischung zumin
dest zweier Polymerisate. Über das Mischungsverhältnis der
Polymerisate und durch die Anpassung dieses Verhältnisses
an das Lösungsmittel kann die Vernetzungsdauer für eine
vorgegebene Behandlungstemperatur eingestellt werden,
wobei Vernetzungszeiten von etwa 15 Minuten bis drei
Stunden üblich sind. Bei Bedarf kann durch eine zusätzliche
thermische Behandlung der Vulkanisierungsprozeß be
schleunigt werden.
Man erkennt aus der Darstellung gemäß Fig. 2, daß bei
der erfindungsgemäßen Instandsetzung der Stahl- oder Tex
tilgürtel keiner weiteren Bearbeitung bzw. Nachbearbeitung
unterzogen werden muß. Das vom Reifendurchstich beein
trächtigte Volumen des Reifens wird minimal gehalten, und
zwar selbst dann, wenn - wie in den Figuren gezeigt der
Einstichkanal schräg zur Lauffläche derart verläuft, daß das
austretende Ende des Nagels 10 nahe der Reifenwand 22 zu
liegen kommt.
Aufgrund der geflochtenen Faserstruktur des Reparatur
pfropfens ist selbst dann, wenn eine Faser 8* des Radialgür
tels 8 in der Nähe des Reparaturpfropfens 14 zu liegen
kommt, keine Gefahr gegeben, daß der Reparaturpfropfen
auf Dauer beschädigt wird. Der Aufbau des Reparaturpfrop
fens sorgt für eine ausreichend große Elastizität und Nach
giebigkeit und zwar auch in den Bereichen, die einer erhöh
ten Walkbeanspruchung unterworfen sind.
Claims (12)
1. Verfahren zur Instandsetzung von beispielsweise durch Stichverlet
zungen beschädigten Fahzeugreifen, insbesondere von schlauchlosen
Reifen, bei dem ein schnurartiger, mit kaltvulkanisierendem Kau
tschuk getränkter Pfropfen unter Zuhilfenahme einer Ahle und ggfs.
nach einem Aufweiten des Reifeneinstichs in den Stichkanal (12) so
weit eingeführt wird, bis sich auf der Innenseite der Reifendecke eine
Schlaufe (16) ausbildet,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Ausbildung der Schlaufe auf die Innenseite (6) der Reifen
decke (2) eine die Schlaufe (16) des Pfropfens (14) erfassende kalt
vulkanisierende Kautschuklösung aufgebracht wird, die anschließend
im kalten Zustand vulkanisiert, und dabei mit der
Reifendecke (2) und mit der Schlaufe (16) eine haftende Verbindung
eingeht und dadurch ein im wesentlichen zur Schlaufe (16) konzen
trisches, durchgehendes Sicherheitspflaster/Flüssigpflaster (18, 18-1,
18-2) als Sicherungsanker bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Flüssigpflaster (18) aufgesprüht und/oder aufgepinselt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenoberfläche (6) der Reifendecke (2) vor dem Aufbringen des
Flüssigpflasters (18) aufgerauht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, dass Flüssigpflaster (18-1, 18-2) in mehreren Stufen aufgetra
gen wird, wobei zunächst eine höher viskose Flüssigkeit aufgetragen
wird, die dann in zumindest einem weiteren Schritt von einer zäh
flüssigen Kautschuklösung abgedeckt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, dass das Flüssigpflaster (18, 18-1, 18-2) nach dem Auftragen
einer thermischen Behandlung unterzogen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, dass das Flüssigpflaster (18) im wesentlichen aus einer Kunst
kautschuk-Komponente besteht, die zur Steuerung des Vernetzungs
ablaufs mit einem Lösungsmittel versetzt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Lö
sungsmittel auf Wasserbasis aufgebaut ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Lö
sungsmittel auf Petroleumbasis aufgebaut ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeich
net, dass die Kunstkautschuk-Komponente aus einem Butyl-Kau
tschuk besteht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kunstkautschuk-Komponente aus einer Mischung mindestens zweier
Polymerisate besteht.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass
das Mischungsverhältnis der Polymerisate an das Lösungsmittel zur
Steuerung der Vernetzungsdauer bei vorgegebener Temperatur an
gepasst ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Reparaturpropfen (14) aus kautschukgetränkten
Fasern besteht, die zu einer Schnur geflochten sind.
Priority Applications (2)
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Title |
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Richtlinien 247 zu: NOTEQUAL 36 StVZO für die Beurteilung v. Luftreifen v. 29.8.80 (VkBl. S.628 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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