DE3618857A1 - Vorrichtung zum fliegenden wechsel von spinnkannen fuer eine spinnereivorbereitungsmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum fliegenden wechsel von spinnkannen fuer eine spinnereivorbereitungsmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum fliegenden Wechseln
von Spinnkannen für eine Spinnereivorbereitungsmaschine, insbe
sondere eine Strecke, mit Mitteln zum Ausfahren einer vollen
Spinnkanne aus dem Bereich eines Drehtellers, mit Mitteln zum
Nachführen einer leeren Spinnkanne aus einer Bereitstellung zu
dem Bereich des Drehtellers und mit einem während des Wechselns
der Spinnkannen dem Drehteller zustellbaren Zwischenspeicher.
Bei einer bekannten Vorrichtung der eingangs genannten Art (DE-
AS 16 85 580) ist als Wechseleinrichtung, die sowohl die volle
Spinnkanne ausfährt als auch die leere Spinnkanne nachfährt,
eine sich linear bewegende Kette vorgesehen, die mit zwischen
die Spinnkannen greifenden Schubarmen versehen ist. Diese mit
Schubarmen versehene Kette bewegt nicht nur eine volle und eine
leere Spinnkanne, sondern wenigstens noch die vor der auszu
wechselnden vollen Spinnkanne gefüllte Spinnkanne. Mit einer
derartigen Transporteinrichtung ist es kaum möglich, die Spinn
kannen mit hohen Geschwindigkeiten zu bewegen, da dann sehr ho
he Kräfte aufgebracht werden müssen. Auch wenn bei dieser Bau
art während des Spinnkannenwechsels ein Zwischenspeicher unter
den Drehteller gebracht wird, so besteht wegen der geringen
Ausfahrgeschwindigkeit und der geringen Nachführgeschwindigkeit
der Spinnkannen die Gefahr, daß der Speicher überfüllt wird und
überläuft, insbesondere bei sehr hohen Liefergeschwindigkeiten
für das in den Kannen abzulegenden Faserband. Es ist auch be
kannt (US-PS 34 29 009), im Bereich des Drehtellers einer Spin
nereivorbereitungsmaschine einen hin- und herverfahrbaren Wagen
vorzusehen, in dessen Bereich jeweils zwei Spinnkannen abge
stellt werden, die wechselweise unter den Drehteller gebracht
werden können, wobei immer die volle entfernt und die leere
nachgeführt wird. Das Entfernen der vollen Spinnkannen von dem
Wagen und das Nachfüllen der leeren Spinnkannen erfolgt von
Hand. Bei dieser Bauart ist vorgesehen, daß die Spinnkannen
während des Hin- und Herfahrens des Wagens zwischen Spannarmen
in diesem eingespannt sind. Auch bei dieser Bauart werden bei
dem Spulenwechseln somit zwei Kannen gleichzeitig bewegt.
Es ist auch eine Vorrichtung zum Wechseln von Spinnkannen be
kannt (DE-AS 25 40 981), bei welcher die Zuführrichtung der
leeren Spinnkanne aus einer Bereitstellung etwa rechtwinklig
zur Ausfahrstellung der vollen Spinnkanne verläuft. Auch bei
dieser Vorrichtung ist ein Antrieb vorgesehen, der sowohl das
Nachführen der leeren Spinnkanne als auch das Ausfahren oder
wenigstens das vollständige Ausfahren der vollen Spinnkanne be
wirkt. Dabei wird vorgesehen, daß die leere Spinnkanne gegen
die volle Spinnkanne anläuft und diese vollständig aus dem Be
reich unter dem Drehteller herausschiebt. Auch bei dieser Bau
art ist keine hohe Wechselgeschwindigkeit erzielbar, insbeson
dere da auch sonst Schäden an den Spinnkannen zu befürchten
sind.
Es ist ferner eine Vorrichtung bekannt (EP-A 66 054), bei wel
cher das Nachführen einer leeren Spinnkanne im rechten Winkel
zum Ausfahren der vollen Spinnkanne erfolgt. Sowohl für das
Nachführen als auch für das Ausfahren der Spinnkannen ist ein
gemeinsamer Antrieb vorgesehen, der eine besondere Kurvenfüh
rung erhält, um bestimmte Geschwindigkeitsverhältnisse zu er
möglichen. Der gemeinsame Antrieb erfordert bei dieser Bauart
einen erheblichen Aufwand, insbesondere bezüglich der Führung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß möglichst hohe Ge
schwindigkeiten sowohl für das Ausfahren der vollen Spinnkanne
als auch für das Nachführen der Spinnkanne möglich sind, ohne
daß diese sich gegenseitig störend beeinflussen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Ausfahrrichtung für
die volle Spinnkanne und die Nachführrichtung für die leere
Spinnkanne etwa rechtwinklig zueinander gerichtet sind, und daß
für das Ausfahren eine linear verschiebbare Wechseleinrichtung
vorgesehen ist, die mechanisch von einer eine leere Spinnkanne
einspannenden und zum Nachführen eine Schwenkbewegung ausfüh
renden Wechseleinrichtung getrennt ist. Die zum Nachführen
schwenkende Wechseleinrichtung, die die leere Spinnkanne ein
spannt, führt darüber hinaus zu dem Vorteil, daß die Spinnkanne
bei dem Ergreifen exakt positioniert wird und entsprechend
exakt positioniert auch auf einem Kannendrehteller abgestellt
werden kann.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsform, die in verschiedenen Stadien während des
Kannenwechsels dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Vorrichtung während des Füllens einer Spinnkanne
mit Faserband,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung während der
ersten Phase des Herausfahrens der vollen Spinn
kanne,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung bei völlig
unter einem Drehteller herausgefahrender vollen
Spinnkanne und einem unter den Drehteller ge
fahrenen Zwischenspeicher,
Fig. 4 die Position nach dem Nachführen einer leeren
Spinnkanne und wieder zurückgezogenem Zwischen
speicher,
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Vorrichtung während der
Vorbereitung für das Weiterabtransportieren ei
ner vollen Spinnkanne und für das Übergeben ei
ner leeren Spinnkanne,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Vorrichtung während des
weiteren Ausfahrens der vollen Spinnkanne und
des Übergebens einer leeren Spinnkanne an die
zugehörige Wechseleinrichtung,
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Vorrichtung bei weiter
abtransportierter vollen Spinnkanne und der
schwenkbaren Wechseleinrichtung zugestellten
leeren Spinnkanne und
Fig. 8 eine Seitenansicht der Vorrichtung etwa in dem
Betriebszustand nach Fig. 4.
Bei einer Spinnereivorbereitungsmaschine wird ein Faserband
kontinuierlich geliefert und mittels eines Drehtellers (80) in
eine darunter abgestellte Spinnkanne (11) in Form eines aus
Bandzykloiden bestehenden Bandpaketes abgelegt. Sobald die
Spinnkanne (11) den gewünschten Füllungsgrad erreicht hat, was
beispielsweise von einem das einlaufende Faserband messenden
Zählwerk gezählt wird, welches auch den Kannenwechselvorgang
auslöst, muß die volle Spinnkanne (11) durch eine in einer Be
reitstellung befindliche leere Spinnkanne (12) ersetzt werden.
Das Herausfahren der vollen Spinnkanne (11) wird mit einer eine
lineare Ausfahrbewegung bewirkenden Wechseleinrichtung durchge
führt, während das Nachführen der leeren Spinnkanne (12) durch
eine mechanisch davon getrennte, verschwenkbare Wechseleinrich
tung (2) bewirkt wird, so daß die Nachführrichtung etwa recht
winklig zu der Ausfahrrichtung liegt. Wie aus Fig. 1 zu ersehen
ist, ist in Ausfahrrichtung vor der auszufahrenden Spinnkanne
ein ausreichender freier Platz (18) geschaffen worden, so das
die auszufahrende Spinnkanne (11) aus dem Bereich des Drehtel
lers (80) herausbewegt werden kann, ohne daß noch eine weitere
Spinnkanne mit verschoben werden muß.
Die das Ausfahren bewirkende Wechseleinrichtung (1) besitzt
zwei Schubarme (30 und 31), die in einem etwas größeren, hori
zontalen Abstand zueinander angeordnet sind, als der Durchmes
ser der Spinnkanne (1) beträgt. Die beiden Schubarme (30 und
31) sind mittels einer nicht dargestellten gemeinsamen Halte
rung auf einer Führungsschiene (20) verschiebbar. Wie aus Fig.
8 zu ersehen ist, sind in vertikalem Abstand zueinander jeweils
zwei Arme (30, 36 und 31, 37) vorgesehen, wobei die Schubarme
(36, 37) auf einer Führungsstange (24) verschiebbar sind und
von der gleichen Halterung getragen werden, die auch die Schub
arme (30, 31) trägt. In der weiteren Erläuterung werden nur
noch die Schubarme (30 und 31) erwähnt, wobei stillschweigend
vorausgesetzt wird, daß die Schubarme (36 und 37) die entspre
chenden Bewegungen ausführen. An die gemeinsame Halterung der
Schubarme (30 und 31) greift eine Verstelleinrichtung an, vor
zugsweise in Form einer pneumatischen Presse, die in Fig. 1 mit
dem Doppelpfeil (104) angedeutet ist. Durch diese Verstellein
richtung sind die Schubarme (30, 31) um einen Weg hin und her
verschiebbar, der etwas größer ist als der Durchmesser der
Spinnkanne (11). Die Schubarme (30 und 31) besitzen an ihren
gegenüberliegenden Seiten Spannflächen (32), die der zylindri
schen Form der Spinnkanne (11) angepaßt sind und die in der ho
rizontalen, in Fig. 1 dargestellten Position etwas über die
Hälfte des Umfangs der Spinnkanne (11) hinausragen. Der Schub
arm (30) ist relativ zu dem Schubarm (31) auf der nicht darge
stellten Halterung mittels einer Verschiebeeinrichtung ver
schiebbar, insbesondere einer pneumatischen Presse, die in Fig.
1 mit dem Doppelpfeil (105) angedeutet ist. Die Schubarme (30
und 31) sind ferner um jeweils eine in Verschieberichtung ge
richtete Achse (33, 34) zwischen der in Fig. 1, 2, 3, 4, 6, 7
dargestellten horizontalen Stellung und einer vertikalen Stel
lung verschwenkbar sind, die in Fig. 5 und teilweise in Fig. 6
und 7 dargestellt ist. Wie später noch erläutert werden wird,
sind die Schubarme (30 und 31) unabhängig voneinander zwischen
der horizontalen und der vertikalen Stellung verschwenkbar.
Die die leere Spinnkanne (12) unter den Drehteller (80) ein
schwenkende Wechseleinrichtung (2) besitzt einen um eine verti
kale Achse (41) schwenkbaren Halter (40), an den ein Schwenkan
trieb angreift, insbesondere eine pneumatische Presse, die in
Fig. 1 mit dem Doppelpfeil (ngedeutet ist. An dem Halter
(40) sind zwei zangenartige Spannarme (42 und 44) angebracht,
die mit der zylindrischen Form der Spinnkanne (12) angepaßten
Spannflächen (46) versehen sind. Der Spannarm (42) ist um eine
horizontale Achse (43) schwenkbar an dem Halter (40) befestigt.
Die Richtung der Achse (43) ist so gelegt, daß der Spannarm
(42) von der Spinnkanne (12) weggeschwenkt werden kann, ohne
daß diese dabei ihre Lage verändert. Der Spannarm (44) ist um
eine vertikale Achse (45) verschwenkbar an dem Halter (40) an
gelenkt und mit einer Antriebseinrichtung in Richtung zu dem
Spannarm (42) und von diesem weg bewegbar. Als Spanneinrichtung
dient vorzugsweise eine pneumatische Presse, die mit dem
Doppelpfeil (103) in Fig. 1 angedeutet ist. Wie aus Fig. 8 zu
ersehen ist, besitzt der Spannarm (44) eine relativ große Länge
in axialer Richtung der Spinnkanne (12). Zusätzlich zu dem
Spannarm (42) ist ein identisch ausgebildeter und an dem Halter
(40) angelenkter weiterer Spannarm (47) in axialem Abstand zu
dem Spannarm (42) angeordnet, der gleichsinnig wie der Spannarm
(42) bewegt wird. In der weiteren Beschreibung wird nur auf ei
nen Spannarm (42) Bezug genommen.
Die Vorrichtung enthält weiter eine Trenneinrichtung zum Ab
trennen des Faserbandes bei dem Kannenwechsel, die aus einer
pneumatischen Presse gebildet wird, aus deren Zylinder (66)
eine mit einem hakenförmigen Ende versehene Kolbenstange (65)
in Richtung des Doppelpfeils (100) ausfahrbar und zurückfahrbar
ist. Das hakenförmige Ende der Kolbenstange (65) gelangt dabei
unter eine Bandaustrittsöffnung (84), (siehe Fig. 8), des
Drehtellers, so daß beim Zurückziehen das weitergelieferte
Faserband zertrennt wird.
Die Vorrichtung weist weiter einen Zwischenspeicher in Form ei
ner Platte (70) auf, die um eine Achse (71) aus der in Fig. 1
dargestellten Position unter den Drehteller (80) verschwenkbar
ist. Die Platte (70) ist mit einem Verschwenkantrieb versehen,
vorzugsweise einer pneumatischen Presse, die mit dem Doppel
pfeil (101) in Fig. 1 angedeutet ist.
Des weiteren enthält die Vorrichtung eine Zuführeinrichtung,
mit der leere Spinnkannen (13, 14) der schwenkbaren Wechselein
richtung (2) zugeführt werden. Die Zuführeinrichtung (3) ent
hält mehrere Transportarme (50, 51, 52), die auf einer Füh
rungsschiene (21) mittels einer Antriebseinrichtung in Richtung
zu der schwenkbaren Wechseleinrichtung (2) verschiebbar sind.
Die Zuführrichtung für die leeren Spinnkannen (13, 14) verläuft
dabei parallel zu der Abtransporteinrichtung der vollen Spinn
kannen (10, 11). Die Transportarme (50, 51, 52) sind mit einer
Antriebseinrichtung linear verschiebbar, insbesondere mit einer
pneumatischen Presse, die in Fig. 1 mit dem Doppelpfeil (106)
angedeutet ist. Die in einem geringfügig größeren Abstand als
dem Durchmesser der Spinnkannen (13, 14) angeordneten Trans-
Portarme (50, 51, 52) sind ferner um eine in Transportrichtung
verlaufende Achse (55) zwischen einer horizontalen und einer
vertikalen Position verschwenkbar. Zur Zuführeinrichtung gehört
ferner noch eine Übergabeeinrichtung, die eine leere Spinnkanne
(13), wie das später noch erläutert wird, endgültig an die
schwenkbare Wechseleinrichtung (2) übergibt, nachdem diese lee
re Spinnkanne (12) von den Transportarmen (50, 51, 52) nur bis
in die Nähe dieser Wechseleinrichtung (2) transportiert worden
ist. Die Übergabeeinrichtung besteht aus einem um eine vertika
le Achse (61) verschwenkbaren Hebel (60), an dessen freies Ende
mittels eines Gelenkes (63) ein weiterer Hebel (62) angelenkt
ist. Zwischen dem Hebel (60) und dem Hebel (62) ist eine nicht
dargestellte Feder angeordnet, die die Hebel (60 und 62) derart
belastet, daß diese eine Position einnehmen wollen, in welcher
sie gestreckt hintereinander liegen. Diese Position wird durch
einen Anschlag gesichert. Aus dieser gestreckten Position kann
der Hebel (62) gegenüber dem Hebel (60) gegen die Wirkung der
nicht dargestellten Feder verschwenkt werden. An den Hebel (60)
greift eine Verstelleinrichtung an, die ihn um die Achse (61)
in Richtung zu der Wechseleinrichtung (2) verschwenkt. Vorzugs
weise wird eine pneumatische Presse eingesetzt, die in Fig. 1
mit dem Doppelpfeil (107) angedeutet ist.
In Fig. 8 ist von der Spinnereivorbereitungsmaschine, beispiels
weise einer Strecke, nur ein Drehteller (80) dargestellt, der
um eine vertikale Achse (81) zur Rotation angetrieben ist. Das
dem Drehteller (80) über ein nicht dargestelltes Kalanderwal
zenpaar zugeführte Faserband läuft über einen Faserkanal (83)
zu einer Bandaustrittsöffnung (84), aus der es austritt und in
Form von Bandzykloiden auf einen Federteller (90) der darunter
abgestellten Spinnkanne (12) abgelegt wird. Die Spinnkanne (12)
ist auf einem Kannendrehteller (95) abgestellt, der ebenfalls
zur Rotation angetrieben ist. Die Drehachse (91) der Spinnkanne
(12) ist gegenüber der Drehachse (81) des Drehtellers (80) ver
setzt. Der Fadenteller (90) wird in der Kanne (12) mittels
einer Feder (93) abgestützt. Dem Lieferwalzenpaar der nicht
dargestellten Strecke ist ein Zählwerk zugeordnet, das die
gelieferte Länge des Faserbandes mißt und über welches
festgestellt wird, wann der gewünschte Füllungsgrad der
betreffenden Spinnkanne erreicht wird. Abhängig von dem
Zählwerk wird dann das Signal zu einem automatischen Wechsel
der Spinnkannen gegeben, ohne daß die Faserbandlieferung
unterbrochen wird. Die dabei ablaufenden und im nachfolgenden
noch näher geschilderten Schritte werde von einem nicht
dargestellten Steuergerät, insbesondere einem elektronischen
Steuergerät, in einer vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge
gesteuert.
Wenn das eine volle Spinnkanne anzeigende Zählsignal kommt, so
wird zunächst der Schubarm (30) dem Schubarm (31) zugestellt,
so daß die Spinnkanne (11) zwischen den beiden Schubarmen ein
gespannt wird (Fig. 1). Unmittelbar anschließend wird die line
are Wechseleinrichtung (1) betätigt, durch die die volle Spinn
kanne aus dem Bereich des Drehtellers (80) ausgefahren wird. Zu
einem vorgegebenen Zeitpunkt wird dann die Trenneinrichtung
durch Ausfahren der Kolbenstange (65) betätigt, so daß das wei
terlaufende Faserband zu einem günstigen Zeitpunkt abgetrennt
wird (Fig. 2). Unmittelbar anschließend wird bereits der als
Platte ausgebildete Zwischenspeicher (70) unter den Drehteller
(80) geschwenkt (Fig. 3), so daß sofort das durchtrennte Faser
band von der Platte (70) aufgefangen wird. Die Platte (70) ist
mit einem Ausschnitt (72) versehen, so daß sie bereits unter
dem Drehteller (80) eingeschwenkt werden kann, bevor noch die
Kolbenstange (65) der Trenneinrichtung vollständig zurückgezo
gen ist.
Ebenfalls wieder unmittelbar anschließend wird die Wechselein
richtung (2) betätigt, die die leere Spinnkanne (12) unter den
Drehteller (80) bringt und dabei exakt positioniert (Fig. 4.
Sowie die leere Spinnkanne (12) unter dem Drehteller (80) abge
stellt ist, wird die Platte (70) wieder ausgefahren. Bei diesem
Ausfahren, das zweckmäßigerweise mit einer ruckartigen Bewegung
erfolgt, wird das auf der Platte (70) in Form von Bandzykloiden
abgelegte Faserband abgeworfen und an die leere Spinnkanne (12)
übergeben. Um dieses Abwerfen zu erleichtern, besitzt die Plat
te (70) eine leichte Neigung in der Weise, daß der bei dem Her
ausfahren aus dem Bereich des Drehtellers (80) vordere Rand nä
her an dem Drehteller (80) ist.
Mit den vorstehend beschriebenen Vorgängen ist der Kannenwech
sel bereits abgeschlossen, da die volle Spinnkanne (11) heraus
gefahren und die leere Spinnkanne (12) unter den Drehteller
(80) gebracht worden ist. Dabei werden nach dem Abstellen der
leeren Spinnkanne (12) sofort die Zangenarme (42 und 44) von
der leeren Spinnkanne (12) wegbewegt, so daß diese von dem Kan
nendrehteller (95) mitgenommen und zu Drehungen angetrieben
wird. Der bisher beschriebene Kannenwechsel kann mit sehr hohen
Geschwindigkeiten, insbesondere für das Ausfahren der vollen
Spinnkanne (11) und das Nachführen der leeren Spinnkanne (12)
erfolgen, wobei auf die möglichen Höchstbeschleunigungen für
beide Kannen keine maschinellen Begrenzungen bestehen, da die
beiden Wechseleinrichtungen (1, 2) unabhängig voneinander ange
trieben werden. Es ist somit möglich, einen Kannenwechsel
durchzuführen, der nur eine Zeit benötigt, die deutlich kleiner
als eine Sekunde ist. Nach diesem Kannenwechsel werden die ein
zelnen Elemente wieder so vorbereitet, daß der nächste Kannen
wechsel ausgeführt werden kann.
Sobald die Spannarme (42 und 44) von der Spinnkanne (12) gelöst
sind und der Spannarm (42) hochgeklappt ist, wird die Wechsel
einrichtung (2) in ihre Ausgangslage zurückgeschwenkt (Fig. 5).
Die Schubarme (30 und 31) werden von der vollen Spinnkanne (11)
gelöst, indem sie in ihre vertikale Stellung verschwenkt werden
(Fig. 5). Die Wechseleinrichtung (1) fährt dann in ihrer Aus
gangslage zurück.In dieser Ausgangslage wird dann zunächst nur
der Schubarm (30) in die horizontale Lage zurückverschwenkt
(Fig. 6), so daß er zwischen der unter dem Drehteller (80) be
findlichen Spinnkanne (12) und der ausgefahrenen vollen Spinn
kanne (11) zu liegen kommt. Der Schubarm (30) hat auch auf der
dem Schubarm (31) abgewandten Seite eine der Kannenform ange
paßte Schubfläche (32). Die Wechseleinrichtung (1) wird jetzt
noch einmal ausgefahren, wobei die volle Spinnkanne (11) weiter
verschoben wird, so daß zwischen der unter dem Drehteller (80)
befindlichen Spinnkanne (12) und der ausgefahrenen Spinnkanne
(11) ein freier Platz (18) geschaffen wird, in dem die beim
nächsten Kannenwechsel auszufahrende, dann volle Spinnkanne
(12) verschoben werden kann (Fig. 7). Das Ausfahren oder besser
das Abtransportieren der vollen Spinnkanne (11) zusammen mit
der davor gefüllten Spinnkanne (10), das eine größere Kraft
benötigt, kann mit einer relativ geringen Geschwindigkeit
durchgeführt werden, wozu die Antriebseinrichtung der Wechsel
einrichtung (1) entsprechend gesteuert und geschaltet wird.
Während des Abtransports der vollen Spinnkanne zum Schaffen
eines Freiraumes (18) (Fig. 6 und 7), wird bereits der schwenk
baren Wechseleinrichtung (2) eine neue leere Spinnkanne (13)
zugeführt. Hierzu werden die Zuführarme (50, 51, 52) der Zuführ
einrichtung (3) in Richtung zu der schwenkbaren Wechseleinrich
tung (2) verschoben, bis sie die Stellung entsprechend Fig. 6
erreichen. Die vorderste Spinnkanne (13) der in der Zuführein
richtung (3) enthaltenen leeren Spinnkannen (13, 14, 15) befin
det sich dann in der Nähe der Wechseleinrichtung (2). Bei die
sem Vorschieben hat die vorderste Spinnkanne (13) die Übergabe
einrichtung (60, 62) überlaufen, wobei der Hebel (62) gegen die
Spinnkanne (13) anlief, zu dem Hebel (60) hin umgelenkt wurde
und anschließend aufgrund der Wirkung der Feder wieder in eine
Position zurückgeschwenkt ist, in welcher er an der nächsten
Spinnkanne (14) anliegt. Die Transportarme (50, 51 und 52) wer
den anschließend um ihre Achse (55) in die vertikale Stellung
verschwenkt (Fig. 7), zurückgefahren und wieder in die horizon
tale Stellung zwischen den Spinnkannen (14 und 15) zurückge
schwenkt. Des weiteren wird der Hebel (60) um seine Achse (61)
verschwenkt, wobei sich der Hebel (62) aufgrund der vorhanden
en Feder streckt (Fig. 7). Der somit gestreckte Hebel (60, 62)
schieben dann die leere Spinnkanne (13) in die Wechseleinrich
tung (2), deren Zangenarme dann geschlossen werden. Zum Schlie
ßen wird der Zangenarm (42) aus der vertikalen Position in die
horizontale Position gebracht, wonach der Zangenarm (44) in
Richtung zu dem Zangenarm (42) zugestellt wird. Die Spinnkanne
(13) wird dabei eingespannt und exakt in der Wechseleinrichtung
(2) positioniert.
Die Wechseleinrichtung (1) fährt zurück in die Ausgangslage
(Fig. 1), wobei die Schubarme (30, 31) sich in vertikaler Stel
lung befinden. Die Schubarme (30, 31) werden dann in die hori
zontale Lage zurückgeschwenkt, wobei sie einen ausreichenden
Abstand zu der unter dem Drehteller (80) befindlichen Spinnkan
ne (12) einhalten, so daß deren Drehbewegung nicht gestört ist.
Die gesamte Vorrichtung befindet sich jetzt wieder in der Aus
gangsstellung, in welcher sie für einen neuen Kannenwechsel be
reit ist.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum fliegenden Wechseln von Spinnkannen für
eine Spinnereivorbereitungsmaschine, insbesondere eine Strecke,
mit Mitteln zum Ausfahren einer vollen Spinnkanne aus dem Be
reich eines Drehtellers, mit Mitteln zum Nachführen einer lee
ren Spinnkanne aus einer Bereitstellung zu dem Bereich des
Drehtellers und mit einem während des Wechselns der Spinnkannen
dem Drehteller zustellbaren Zwischenspeicher, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausfahrrichtung für die volle Spinnkanne (11)
und die Nachführrichtung für die leere Spinnkanne (12) etwa
rechtwinklig zueinander gerichtet sind, und daß für das Ausfah
ren eine linear verschiebbare Wechseleinrichtung (1) vorgesehen
ist, die mechanisch von einer eine leere Spinnkanne (12) ein
spannenden und zum Nachführen eine Schwenkbewegung ausführenden
Wechseleinrichtung (2) getrennt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die schwenkbare Wechseleinrichtung (2) mit zangenartig aufein
ander zubewegbaren Spannarmen (42, 44, 47) versehen ist, von
denen wenigstens einer mit einem dem Durchmesser der Spinnkan
nen (11, 12) angepaßten, gewölbten Spannfläche (46) versehen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die linear verfahrbare Wechseleinrichtung (1) wenig
stens zwei im Abstand des Durchmessers der Spinnkanne (11) an
geordnete Schubarme (30, 31) aufweist, die um eine in Ausfahr
richtung gerichtete Achse (33, 34) zwischen einer im wesentli
chen horizontalen und einer im wesentlichen vertikalen Stellung
verschwenkbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schubarme (30, 31) mittels eines gemeinsamen Betätigungs
elementes (104) verfahrbar sind, wobei wenigstens einer der
Schubarme (30) relativ zu dem anderen zum Einspannen der vollen
Spinnkanne (11) beweglich ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Schubarme (30, 31) auf den einander zugewandten
Seiten mit dem Durchmesser der Spinnkanne (11) angepaßten
Spannflächen (32) versehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schubarme (30, 31) unabhängig voneinan
der um die in Ausfahrrichtung weisende Achse (33, 34) ver
schwenkbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der in Ausfahrrichtung vordere Schubarm
(30) auf der dem hinteren Schubarm (31) abgewandten Seite mit
einer dem Durchmesser der Spinnkanne (11) angepaßten Wölbung
versehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der schwenkbaren Wechseleinrichtung (2) ei
ne Zuführeinrichtung (3) für leere Spinnkannen zugeordnet ist,
deren Zuführrichtung parallel zu der Ausfahrrichtung der vollen
Spinnkanne (11) verläuft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuführeinrichtung (3) mit linear verschiebbaren und um eine
in der Verschieberichtung liegende Achse (55) zwischen einer
wenigstens annähernd horizontalen und einer wenigstens annä
hernd vertikalen Stellung verschwenkbaren Transportarmen (50,
51, 52) versehen ist, die in einem etwa dem Durchmesser der
Spinnkannen (13, 14, 15) entsprechenden Abstand angeordnet
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Zuführeinrichtung (3) eine eine leere Spinnkanne
(13) von der Zuführeinrichtung (3) übernehmende und an die
Wechseleinrichtung (2) übergebende Übergabeeinrichtung (60, 62)
zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß als Zwischenspeicher eine unter den Dreh
teller (80) einschwenkbare Platte (70) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (70) derart geneigt ist, daß der beim Ausschwen
ken aus dem Bereich des Drehtellers (80) in die zurückgezogene
Stellung der in Bewegungsrichtung vorne liegende Rand einen
geringeren Höhenabstand zum Drehteller (80) aufweist als der
hintere Rand.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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Owner name: TRUETZSCHLER GMBH & CO KG, 4050 MOENCHENGLADBACH, |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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