DE3618254C2 - Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens auf einen Formkörper - Google Patents
Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens auf einen FormkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln
eines Fadens auf einen Formkörper nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
In der GB-PS 20 01 400 ist eine Vorrichtung beschrieben
(in Fig. 6 dargestellt), die sich zur Herstellung von Bürsten
dichtungen eignet, wobei ein ringförmiger Kern in Rollen
drehbar gelagert wird und im Bereich seines radial äußeren
Randes an seinen beiden Stirnseiten zwei ringförmige Seiten
platten trägt. Der Kern wird so angeordnet, daß er durch
einen ringförmigen Fadenträger hindurchverläuft, der kanal
artig ausgebildet und auf welchen ein kontinuierlicher
Faden aus metallenem Borstenmaterial aufgewickelt ist.
Der Fadenträger ist in einer Mehrzahl von Rollen drehbar
gelagert, von dem eine mit einer Antriebswelle gekuppelt
ist, um den Fadenträger anzutreiben, und eine ähnliche
Antriebsanordnung wird auch zum Antrieb der Rollen ver
wendet, welche den Kern tragen. Durch die Drehung des Kerns
und des Fadenträgers wird das Borstenmaterial über einen die
Fäden spannenden Gleitkörper kontinuierlich vom Fadenträger
zugeführt und derart auf den Kern aufgewickelt, daß das
Borstenmaterial die äußeren Seitenflächen der Seitenplatten
überdeckt.
Diese Vorrichtung weist, obwohl sie brauchbare Dichtungen
herstellt, aufgrund ihrer Konstruktion eine Anzahl von Nach
teilen auf. Auf dem Fadenträger werden mehrere Fäden des
Borstenmaterials miteinander gebündelt, was zu einer ungleich
mäßigen Spannung, zu gegenseitigen Überlappungen und zu Draht
brüchen führt. Der Gleitkörper neigt dazu, die Fäden im Betrieb
ruckartig stocken und gleiten zu lassen, was wiederum zu
ungleichmäßiger Spannung und zu Brüchen führt. Die unregel
mäßige Bewegung des Gleitkörpers hat auch eine mangelhafte
Beherrschung der Winkellage der Fäden zur Folge. Die Fäden
werden beim Aufwickeln um enge Radien gezogen, was eine nach
folgende Wärmebehandlung erforderlich macht, um die Tendenz
zum Wiederaufbiegen und Abstehen der Fäden in der fertigen
Bürste wieder zu beseitigen.
Das oben erwähnte Patent beschreibt auch einen alter
nativen Wickelmechanismus, der zur Beschleunigung des
Wickelvorgangs mehrere Fäden verwendet (in Fig. 7 dar
gestellt). Bei dieser Bauform sind acht Fadenspulen auf
dem Fadenträger montiert und jede Spule führt einen Faden
aus Borstenmaterial zum Aufwickeln auf den Kern zu. Die
Fäden von den Spulen werden durch Führungen in einer Seite der
Seitenplatten des Spulenträgers hindurchgeführt, um sicher
zustellen, daß sie stets in der gleichen Ebene auslaufen,
um Schwankungen des Wicklungswinkels beim Abwickeln der
Spulen zu vermeiden.
Der Spulenträger ist an einer Stelle mit einem Scharnier
gelenk versehen und weist eine Verriegelung auf, damit er
geöffnet werden kann, um den ringförmigen Kern in sein Inneres
einführen zu können.
Dieser alternative Aufwickelmechanismus überwindet eine
Anzahl der mit der zuerst beschriebenen Vorrichtung ver
bundenen Probleme, jedoch bleiben immer noch einige Probleme
ungelöst und einige weitere kommen neu hinzu. Die Fäden
werden immer noch über enge Radien gezogen, was nach wie vor
eine nachfolgende Wärmebehandlung erforderlich macht, und es
können auch immer noch Drahtbrüche vorkommen. Außerdem ist der
Fadenträger beträchtlich kompliziert und schwierig mit den
Spulen mit dem Fadenmaterial zu beschicken.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Herstellung von Bürstendichtungen zu schaffen, welche
die bei bekannten Vorrichtungen auftretenden Probleme möglichst vollständig bewältigt,
und somit bei einfachem
Aufbau ungleichmäßige Spannungen beim Wickeln und
Drahtbrüche weitgehend vermeidet und auch keine
anschließende Wärmebehandlung erforderlich
macht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im
Anspruch 1 gekennzeichnete Vorrichtung gelöst.
Die Ausbildung eines Fadenführungsorgans mit zwei den Faden
zwischen sich einklemmenden Klemmrollen ist aus der
DE-PS 3 82 384 bereits bekannt, die eine Vorrichtung zum Bewickeln
von ringförmigen Körpern betrifft, bei welcher der
Faden allerdings nicht von einer Spule hier zugeführt wird,
sondern in einer Vorratsbüchse innerhalb des ringförmigen
Trägers bevorratet und durch eine Führungsmuffe hindurch
herausgeführt und sodann zwischen den beiden Klemmrollen
hindurch und über weitere Führungsrollen geführt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 5 der anliegenden Zeichnungen
mehr im einzelnen beschrieben. Die Fig. 6 und 7, die
bekannten Stand der Technik zeigen, sind eingangs schon
erläutert worden. In den Fig. 1 bis 5 zeigen:
Fig. 1 eine Ringwickelmaschine in grund
sätzlicher Darstellung, wobei die
Erfindung in einer vereinfachten
Form realisiert ist,
Fig. 2 die Erfindung in gegenüber Fig. 1
näheren Einzelheiten,
Fig. 3 die Erfindung im Querschnitt in
Richtung der Pfeile A-A in Fig. 2,
und
die Fig. 4 und 5 eine Linkswicklung bzw. eine Rechts
wicklung.
Fig. 1 zeigt eine herkömmliche Toroidwickelmaschine 10,
bei welcher die Erfindung realisiert ist. Ein ringförmiger
Kernkörper 12 ist mittels angetriebener Rollen 14 drehbar
gelagert und trägt zwei nicht dargestellte ringförmige
Seitenplatten, die nahe seines radial äußeren Randes an
seinen beiden Stirnflächen angeordnet sind. Der Kernkörper 12
verläuft dabei durch einen ringförmigen Fadenträger 16 hin
durch, auf welchem ein oder mehrere Fadenzuführer 18 angeordnet
sind, wie am besten aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist.
Der Fadenträger 16 ist mittels einer nicht dargestellten
Anzahl von Rollen drehbar gelagert, von denen eine oder
mehrere angetrieben werden. Der Fadenträger 16 ist mit einem
Scharniergelenk und einem Verschluß 24 versehen, um ihn
öffnen zu können, damit der ringförmige Kernkörper 12 in
sein Inneres eingeführt werden kann.
Durch Drehen des Kernkörpers 12 und des Fadenträgers 16
wird ein Faden aus Borstenmaterial 26 kontinuierlich vom
Fadenzuführer 18 zugeführt und auf den Kernkörper 12 auf
gewickelt, so daß er dessen Außenfläche überdeckt.
Nunmehr wird auf die Fig. 2 und 3 Bezug genommen. Dort
sind sechs Fadenzuführer 18 dargestellt, die mit gegen
seitigen Umfangsabständen in kreisförmiger Anordnung auf
dem Träger 16 angeordnet sind. Jeder Fadenzuführer weist
eine Spule 28, auf welcher Borstenmaterial 26 aufgewickelt
ist, zwei als Klemmrollen ausgebildete Führungsrollen 30,
durch welche der Faden hindurchläuft, einen Gestellteil 32,
auf welchem sowohl die Spule 28 als auch die Führungsrollen 30
jeweils drehbar montiert sind, und einen ringförmigen
Führungskörper 34 auf, der durch den radial innersten Teil
des Trägers 16 gebildet und mit einer gekrümmten Führungs
fläche 36 versehen ist. Die Spule 28 kann mittels eines
Achsbolzens 38 und eines Sicherungsstifts 40 gemäß Fig. 2
oder in anderer üblicher Weise im Gestellteil 32 gelagert
sein. Die Führungsrollen 30 sind jeweils auf Achszapfen 42,
die als Teil des betreffenden Gestellteils 32 ausgebildet
sind, aufgesetzt und mittels eines Federrings 44 oder
anderer üblicher Sicherungsmittel darauf arretiert. Die
Drehachse 46 der Führungsrollen verläuft etwa senkrecht
zur Drehachse 48 der Spule, aber seitlich dazu versetzt.
Vorzugsweise sitzt die Spule 28 mit einem schwachen
Festsitz auf dem Achsbolzen 38 , so daß der Drehung der
Spule 28 mindestens teilweise ein Widerstand entgegen
gesetzt und das Fadenmaterial 26 bei der Zuführung zum
Formkörper 12 gespannt wird.
Die Gestellteile 32 können als einstückige Teile des
Trägers 16 ausgebildet sein, wie in den Fig. 2 und 3
dargestellt ist, oder sie können als gesonderte Bauteile
ausgebildet und mittels üblicher Befestigungsmittel am
übrigen Träger befestigt sein. Die Führungsrollen 30
können im Bereich ihres Umfangs mit einem elastischen
Überzug 50, beispielsweise aus Gummi, versehen sein, um
das Fadenmaterial 26 fest zwischen den Rollen 30 zu halten.
Im Betrieb wird ein Faden des Borstenmaterials 26 von
der Spule 28 abgenommen und läuft durch die Führungsrollen 30
hindurch, bevor er mit einem Umschlingungswinkel Φ über die
Führungsfläche 36 gleitet und zum Formkörper 12 zugeführt wird.
Während sich das Fadenmaterial 26 von der Spule 28 abwickelt,
läuft es vom einen Spulenende zum anderen Spulenende hin
und her, so daß sich der Zulaufwinkel R, wie in Fig. 2
gezeigt ist, jeweils zwischen R max und Null ändert. Es
ist klar, daß der Winkel R max dadurch auf ein Minimum
verringert wird, daß die Führungsrollen 30 in der Mitte
der Spulenlänge angeordnet werden. Da der Durchmesser der
Fadenmaterialwindungen auf der Spule 28 mit dem zunehmenden
Abwickeln von der Spule abnimmt, nimmt der Umschlingungs
winkel Φ des Fadenmaterials 26 beim Hinübergleiten über die
Führungsfläche 36 zu, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist.
Ein Hauptvorteil der Vorrichtung liegt darin, daß
sie sowohl Rechtswicklungen (Fig. 4) als auch Linkswicklungen
(Fig. 5) herstellen kann. Dies kann einfach dadurch erreicht
werden, daß die Drehrichtung des Trägers 16 (Pfeil D in
Fig. 2) umgekehrt wird. Der Formkörper 12 wird, wie die
Fig. 4 und 5 zeigen, jeweils in der gleichen Richtung gemäß
Pfeil C gedreht, aber zur Herstellung einer Rechtswicklung
gemäß Fig. 4 wird der Träger 16 (Fig. 2) in der einen
Richtung des Doppelpfeils D und zur Herstellung einer
Linkswicklung (Fig. 5) wird der Träger 16 in der anderen
Richtung des Doppelpfeils D gedreht.
Ein Beispiel eines Fadenmaterials 26, das zur Her
stellung von als Dichtungen für Hochtemperaturanwendungen
einzusetzenden Bürstendichtungen verwendet werden kann,
ist eine unter dem Handelsnamen "Haynes 25" verkaufte
Nickellegierung. Es hat sich gezeigt, daß für einen Faden 26
mit einem Durchmesser von 0,07 mm der Winkel R, unter welchem
der Faden die Spule verlassen kann, bis zu 44° betragen
kann und der Krümmungsradius der Führungsfläche 36 nur 6 mm
zu betragen braucht, ohne daß eine nachfolgende Wärmebehandlung
des Fadenmaterials 26 zur Beseitigung irgendwelcher Aufbiege
tendenzen des Materials in der fertigen Dichtung erforderlich
ist. Es ist jedoch klar, daß diese Winkel und Radien je nach
den Eigenschaften des verwendeten Fadenmaterials unterschied
lich sind.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens auf einen
Formkörper, mit
- a) einem drehbaren ringförmigen Träger mit zugeordneten Drehantriebsmitteln,
- b) mindestens einem Fadenzuführer mit einer das Faden material tragenden und drehbar auf dem Träger gelagerten Spule,
- c) Antriebsmitteln zur Bewegung des Formkörpers relativ zum Träger entlang eines durch den Träger hindurch verlaufenden Pfades, und
- d) einer auf dem Träger angeordneten Fadenführungseinrichtung mit zwei hinter einander angeordneten Fadenführungsorganen, von denen das erste den Faden von der Spule zum zweiten Fadenführungs organ und dieses den Faden zum Formkörper führt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Fadenführungsorgan zwei Führungsrollen (30) aufweist, zwischen welchen der Faden (26) hindurchverläuft und die als den Faden zwischen sich einklemmende Klemm rollen ausgebildet sind,
daß weiter das zweite Fadenführungsorgan als Ring körper (34) mit gewölbter Führungsfläche (36) ausgebildet ist, über welche der Faden (26) läuft,
und daß der Ringkörper (34) durch den radial innersten Teil des Trägers (16) gebildet ist.
daß das erste Fadenführungsorgan zwei Führungsrollen (30) aufweist, zwischen welchen der Faden (26) hindurchverläuft und die als den Faden zwischen sich einklemmende Klemm rollen ausgebildet sind,
daß weiter das zweite Fadenführungsorgan als Ring körper (34) mit gewölbter Führungsfläche (36) ausgebildet ist, über welche der Faden (26) läuft,
und daß der Ringkörper (34) durch den radial innersten Teil des Trägers (16) gebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (30) in der Mitte der
Länge der Spule ( 28) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (30) jeweils an ihrem
Außenumfang mit einem elastischen Überzug (50) versehen sind.
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