DE3617115A1 - Verfahren zur herstellung von beta"-aluminiumoxid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von beta"-aluminiumoxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Beta"-Aluminiumoxid, insbesondere ein Verfahren zur Herstellung
von Beta"-Aluminiumoxid, das sich zur Herstellung von polykristallinen Beta"-Aluminiumoxidgegenständen eignet und
nach diesem Verfahren hergestellte Erzeugnisse.
Beta-Aluminiumoxid ist ein Natriumaluminat der idealisierten chemischen
Formel Na2O-IlAl2O3 mit einer Schichtstruktur, worin die Natriumatome
in getrennten Schichten vorliegen, die von Schichten aus Aluminiumatomen und Sauerstoffionen getrennt sind
und eine Struktur vom Spinelltyp bilden. Beta"-Aluminiumoxid mit der angenäherten chemischen Formel Na^O.5AI^O3 hat eine
ähnliche Struktur, ist jedoch ein Material mit geringerem Widerstand von besonderem Interesse als Ionenleiter in elektrochemischen
Zellen.
/\ Gemäß der Erfindung besteht das Verfahren zur Herstellung
von Beta"-Aluminiumoxid darin, daß man in einem Vorläufer von Aluminiumoxid Natriumoxid und/oder einen Vorläufer davon verteilt
und im Vorläufer des Aluminiumoxids einen Spinellstabilisator verteilt, der ein Mitglied der Gruppe ist, welche die
Spinell-bildenden Oxide und Vorläufer davon umfaßt, um eine Mischung zu bilden und dann die Mischung auf eine Temperatur
erhitzt, bei welcher wenigstens ein Teil des Vorläufers von Aluminiumoxid in Beta"-Aluminiumoxid überführt wird, wobei
der Vorläufer von Aluminiumoxid ein solcher ist, der, wenn er selbst an Luft calciniert wird, ein Calcinierungsprodukt
hat, das bei Untersuchung durch Röntgenbeugung wie hier definiert,
ein Röntgenbeugungsdiagramm zeigt, dessen Peak mit der höchsten Intensität im 2(Theta)Bereich von 44-48° bzw.
dessen Peak mit der höchsten Intensität im 2(Theta)Bereich
von 63-69° maximalt; Intensitäten und integrierte Intenaitäten
aufweisen, die mit folgenden Gleichungen (I) und (II) übereinstimmen:
—2 —
A/S ist größer als 0,03 (I); und
B/S ist größer als 0,04 (II),
worin
A= (maximale Intensität)
(integrierte Intensität)
in Zählungen pro Sekunde (cps)/2(Theta)° für das Kalzinierungsprodukt
in dem 2(Theta)Bereich 44 - 48°;
B= (maximale Intensität)
(integrierte Intensität)
in Zählungen pro Sekunde (cps)/2(Theta)°für das Kalzinierungsprodukt
in dem 2(Theta)Bereich 63-69°; 15
S = (maximale Intensität)
(integrierte Intensität)
in Zählungen pro Sekunde (cps)/2(Theta)" für den 211 Peak
in einem Rutil (TiO„) Standard, der in dem 2(Theta)Bereich
52 - 56° auftritt;
maximale Intensität = die maximale Intensität in Zählungen pro Sekunde (cps) über den Hintergrund
(Rauschen), den der Peak mit
der höchsten Intensität in dem fraglichen 2(Theta)Bereich zeigt; und
integrierte Intensität = der Bereich unter dem Peak über dem
Rauschen in dem fraglichen 2(Theta)
Bereich, in Einheiten von 2(Theta)0
χ Zählungen pro Sekunde, bedeuten,
wobei A, B und S Mittelwerte für wenigstens fünf Proben mit einer Standardabweichung von weniger als 10 % sind und der
Rutilstandard das Intensitätsstandardrutil des National
Bureau of Standards des United States Department of Commerce mit der Standardnummer 674 bezeichnete Material ist und
einen d-Abstand von 1,6874 Angstrom-Einheiten für den fraglichen 211 Peak hat.
In anderen Worten ist die maximale Intensität die maximale Höhe (in Zählungen pro Sekunden) über dem Rauschen dieses
Peaks mit der höchsten Intensität in dem fraglichen 2(Theta) Bereich; und die integrierte Intensität (in Zählungen pro Sekünde)
kann durch den Bereich über dem Rauschen dieses Peaks mit der höchsten Intensität im fraglichen 2 (Theta)°Bereich
dargestellt werden, dessen Einheiten Zählungen pro Sekunde χ 2(Theta)° sind. A, B und S stellen somit Zählungen pro Sekunde/2
(Theta) ° dar und die durch die Gleichungen (I) und (II) wiedergegebenen numerischen Werte bedeuten dimensionslose
Werte für A und B, die durch Division derselben durch den Wert S normalisiert sind, um jede mögliche Variation in Betracht
zu ziehen, die durch Variable des Instrumentes und der Probenherstellung eingeführt sein könnten.
Die Röntgenbeugung, wie sie hier definiert ist, bedeutet die
Probenvorbereitung und das Prüfverfahren, wie es hier im folgenden angegeben ist, um die fraglichen Röntgenbeugungsdiagramme
für dieses Kai ζ xnierungsprodukt und den Rutil standard zu erhalten.
Zuerst muß der Vorläufer von Aluminiumoxid, welcher das Ausgangsmaterial
bildet, aus welchem zusammen mit dem vorerwähnten Natriumoxid und Spinell-Stabilisator Beta"-Aluminiumoxid
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wird, an Luft für sich kalziniert werden. Dies erfolgt durch Erhitzen
einer geeigneten Masse davon, z.B. etwa 10 g, an Luft in einem Tiegel aus Alpha-Aluminiumoxid oder einem anderen
geeigneten inerten Tiegel aus Umgebungstemperatur bis auf 7000C (die Kalzinierungstemperatur) gemäß der folgenden
Heizvorschrift:
von Umgebungstemperatur auf 6000C - Erhitzen mit 200°C/Std.
6000C bis 7000C - Erhitzen mit 100°C/Std.
7000C - Halten für 2 Std.
Das kalzinierte Material wird dann mit 200°C/Std. von 7000C
auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Die Umgebungstemperatur wird mit 200C angenommen. Die obige Heizvorschrift kann natürlich
etwas innerhalb gewisser Grenzen variiert werden, ohne die Testergebnisse wesentlich zu beeinflussen, jedoch sollte
roan sie vorzugsweise so nahe wie möglich befolgen.
Das kalzinierte Probenmaterial wird dann zu einem feinen Pulver gemahlen, so daß wenigstens der Hauptteil seiner Masse
durch ein Sieb von 0,074 mm (200 ASTM mesh) geht . Es wurde gefunden, daß dies bequem erzielt werden
kann, indem man die Probe in einer Zentrifugalachatkugelmühle von Laboratoriumsgröße etwa 30 Minuten mahlt. Eine geeignete
Mühle ist die Zentrifugalkugelmühle vom Typ Sl (220 V, 50 Hz), die von der Firma Retsch GmbH, Düsseldorf, Bundesrepublik
Deutschland, erhaltlich ist und mit ihrer Maximalgeschwindigkeit von 450 Upm betrieben wird.
Die gemahlenen kalzinierte Probe wird dann mit einem inerten organischen Binder vermischt, wobei die Masse des Binders
2,5 Massen% des kalzinierten Materials beträgt und der Binder vor einer endgültigen kurzen Mahlperiode, z.B. 2 Minuten
in einer Zentrifugalkugelmuhle zugegeben wird, um den Binder einzumischen.
Der Binder sollte insofern inert sein, als er keine Röntgenbeugungspeaks in den oben bezeichneten 2(Theta)
Bereichen zeigt und sollte nicht merklich (mehr als 50 %) zum Hintergrundrauschen des Niveaus der Röntgenzählung beitragen.
Es wurde gefunden, daß hochgradig reine Instantkaffeepulver, die 2 Std. bei 1200C getrocknet sind, diesen Anforderungen
für Binder genügen. Wiederum kann man das oben angegebene Mahlverfahren und die Menge an verwendetem Binder
natürlich innerhalb gewisser Grenzen variieren, ohne die
Testergebnisse wesentlich zu beeinflussen, jedoch sollte man
sie wieder vorzugsweise so nahe wie möglich befolgen.
Dann sollten genügend Proben für die Prüfung in dem zu verwendenden
Röntgendiffraktometer vorbereitet werden, die ausreichen
(z.B. 5 - 10), um eine genügend geringe Standardabweichung von weniger als 10 % zu erzielen. Eine gleiche Anzahl
der Rutilstandardproben sollte direkt vom Standardmaterial ohne irgendein Kalzinieren, Mahlen und Binder hergestellt
werden. Die Proben sollten eine ausreichende Fläche haben, um den Röntgenstrahl des Diffraktometers ohne eine
Röntgenbeugung an den Kanten der Probe aufzunehmen und sollten genügend dick sein, um während der Prüfung ihre physikaliche
Einheit zu bewahren. In dem im folgenden beschriebenen Prüfverfahren wird ein planarer Probenhalter mit einer flachen
Oberfläche und einer Öffnung durch sie verwendet, wobei das Probenmaterial in die Öffnung gepreßt wird und eine Prüfoberfläche
hat, die koplanar mit dieser flachen Oberfläche ist. Der Probenhalter wird mit seiner flachen Oberfläche gegen
eine unpolierte, flache Trägeroberfläche aus rostfreiem Stahl gegeben, das Proben- (oder Rutilstandard, je nachdem)
Material wird in die Öffnung eingeführt und darin mit einem Kolben oder Stößel mit einer Kraft verdichtet, die einem
Druck von 25 MPa auf dem Probenmaterial entspricht. Dieser Druck ist soweit wie möglich so gewählt, daß er unzureichend
ist, um irgendeinen Teilchenfluß während des Pressens hervorzurufen und soweit wie möglich verhindert, daß Teilchen
des Materials eine nicht-statistische Orientierung an der Prüfoberfläche der Probe in Kontakt mit der Stahlträgeroberfläche
annehmen, wobei die Prüfoberfläche soweit wie möglich frei von irgendwelchen Lücken oder Hohlräumen sein soll. Um
das Aufrechterhalten dieser statistischen Teilchenorientierung zu begünstigen, sollte die Stahlträgeroberfläche mit einem
Siliconcarbidschmiergelpapier mit einer Körnungsnummer zwischen 80 und 200, vorzugsweise zwischen 180 und 200 geschliffen
werden. Es wurde gefunden, daß bei einer kreisför-
-y-
migen Probe in einer Öffnung von 20 - 30 mm Durchmesser im
Probenhalter eine Probendicke nach Pressen von wenigstens 1 mm ausreicht, damit die Probe selbsttragend ist und ihren
Zusammenhang während der Prüfung beibehält. Auch hier ist wiederum eine gewisse Variation bei der Pröbenhersteilung
möglich, ohne die Ergebnisse wesentlich zu beeinflussen, vorausgesetzt,
daß die Probe eine flache Oberfläche für die Prüfung hat, auf welcher die Probenteilchen ausreichend statistisch
orientiert vorliegen und praktisch frei von Lücken und Höhlungen ist, jedoch sollte man der beschriebenen Arbeitsweise
vorzugsweise so nah wie möglich folgen.
ImDiffraktometer muß ein Strahl von CuK 1 . Röntgenstrahlen
mit einer Wellenlänge von 1,5406 8-Einheiten verwendet werden, der bei 40 kV und 25 mA erzeugt ist. Diese Röntgenstrahlen
sollten durch einen geeigneten Kollimator vor der Probe auf die Probe gerichtet werden, deren Oberfläche an der Goniometerachse
angeordnet ist. Ein Kollimator mit Soller-Schlitzen hat sich als geeignet erwiesen, wobei die aufnehmende
Anordnung einen Divergenzschlitz von 1°C und der Kollimator einen die Probe aufnehmenden Schlitz von 0,15 mm, einen
Probenstreuungsschlitz von 1° und einen Monochromator-aufnehmenden
Schlitz von 0,3 mm hat. Ein Probefokussierungsabstand vom Ziel zur Probe von 185 mm hat sich als geeignet erwiesen,
was zu einer Monochromatorfokussierungsdistanz von 51,2 mm führt.
Es muß ein gekrümmter Monochromator nach der Probe vorliegen, wobei der Monochromator ein gekrümmter Graphitkristall mit
einem Krümmungsradius von 104,2 mm ist, dessen 0002 Ebenen verwendet werden, und das Abtasten muß nach
einer Stufenabtastweise bei 0,02° 2(Theta) pro Stufe und mit
einer Abtastzeit von 2 Sekunden pro Stufe erfolgen.
Die Theta-2(Theta)-Bindung sollte innerhalb von 0,0005° von
2(Theta) liegen, und der Röntgendetektor sollte ein Szintilator sein. Glattungsbedingungen sollten gemäß einer laufenden
Durchschnittsmethode ohne Anwendung einer Glättung vom Hochfrequenz anhebungstyp unter Verwendung einer Glättung vom
8-Punkt Hochfrequenzdämpfungstyp und unter Verwendung eines 24 Punkt Dif f erentialpeaksuchers angewandt warten. Die Peak-Suchbedingungen
sollten gemäß einer Minimumsbreite (zwischen Punkten der Beugung) von 0,1° 2(Theta) und einer maximalen Peaksteilheit
oder -neigung von 5 sein.
Bei der tatsächlichen Prüfung sollten Proben des zu prüfenden
kalzinierten Materials mit Proben des Rutilstandards abwechseln, ohne irgendeine Verzögerung bei der gleichen Instrumenteneinstellung
bei 20°C, um den Einfluß von Maschinen- und anderen Prüfvariablen zu minimieren. Die Proben des kalzinierten
Materials müssen in den 2(Theta)Bereichen von 42 - 50° und 62 - 70° gefahren und die Proben von Rutilstandard
müssen in dem 2(Theta)Bereich von 52 - 56° gefahren werden.
Mit Ausnahme der verwendeten CuK .. , -Strahlung, dem oben be-
alpha
schriebenen Monochromator und der beschriebenen Stufenabtastmethode,
die für die Probenprüfung mittels des Diffraktometers wesentlich sind, kann das Prüfverfahren wieder
innerhalb gewisser Grenzen variiert werden, ohne die Prüfergebnisse wesentlich zu beeinflussen, jedoch sollte man dem
Verfahren wiederum vorzugsweise so nahe wie möglich folgen.
Für die Röntgenbeugung wird im typischen Fall ein Rigaku XRD Powerdiffraktometer Modell Geigerflex D/MAX III A, hergestellt von
Rigaku Corporation, Tokyo, Japan, verwendet.
fr
Nachdem die Proben durchgelaufen sind, sind Röntgenbeugungsaufzeichnungen
hergestellt oder können hergestellt werden, worin die bei den verschiedenen Proben gebeugten Röntgenstrahlen
gegen 2(Theta) wenigstens in den 2(Theta)Bereichen
von 42 - 50° und 62 - 70° für die kalzinierten Proben und 52 - 56° für den Rutilbezugsstandard aufgetragen sind. Aus
diesen Aufzeichnungen sollten die maximalen Intensitäten und integrierten Intensitäten, die in den Gleichungen (I) und
(II) oben verwendet werden, für jeden fraglichen Peak abgeleitet werden, indem die Aufzeichnungen auf einen Digitalisierungstisch
aufgelegt und die Maximalhöhen (MaximalIntensitäten)
des höchsten Peaks zwischen den fraglichen Integrationsgrenzen digitalisiert werden, wobei genügend (z.B. wenigstens
40) Punkte (die mehr oder weniger gleichen Abstand haben) auf jeder Aufzeichnung zwischen diesen Integrationsgrenzen
digitalisiert werden. Die maximalen Intensitäten werden direkt auf diese Weise erhalten und die integrierten
Intensitäten werden erhalten, indem man den Bereich dieses Peaks mißt oder berechnet (z.B. mittels eines geeigneten
Flächenbestimmungsalgorithmus), d.h. die Fläche unterhalb der Aufzeichnung des Peaks. Die maximale Intensität und die
integrierte Intensität in jedem Fall ist die Intensität über der Hintergrund(rausch)intensität, wobei der Hintergrund geliefert
wird durch eine gerade Grundlinie, welche die 2(Theta)integrationsgrenzen
für jeden Peak verbindet. In anderen Worten sind die Integrationsgrenzen auf der Aufzeichnung
dort, wo senkrechte Linien zur 2(Theta)achse bei diesen Grenzen
auf der Achse die Aufzeichnung schneiden. Die Grundlinie ist eine gerade Linie, welche diese Schnittpunkte miteinander
verbindet. Die maximale Intensität ist der Abstand längs einer Senkrechten zur 2(Theta)achse, welche den höchsten Punkt
auf dem Peak der Aufzeichnung über der Grundlinie zwischen diesem höchsten Punkt und der Grundlinie schneidet, und die
integrierte Intensität ist die Fläche des Peaks unterhalb der Aufzeichnung und oberhalb der Grundlinie und zwischen den
erwähnten Integrationsgrenzen.
Die Erzielung der maximalen Intensität und integrierten Intensität
wird nun unter Bezugnahme auf Figur 1 beschrieben, die ein Diagramm einer Röntgenbeugungsaufzeichnung der fraglichen
Art zeigt, d.h. den Auftrag der Intensität in Zählungen pro Sekunde (cps) gegen 2(Theta).
In Figur 1 ist ein Diagramm einer Aufzeichnung 10 gezeigt, die, wie dies typisch der Fall ist, einen einzigen Peak 12
zwischen den Integrationsgrenzen zeigt. Es ist im Prinzip möglich, daß mehr als ein Peak vorliegt, wobei dann der Peak
mit der höchsten Intensität in Zählungen pro Sekunde (d.h. der höchste Peak) für die Bestimmung der maximalen Intensität
benutzt werden muß, wie dies noch beschrieben wird, wobei jeder andere (niedrigere) Peak zwischen den Integrationsgrenzen
vernachlässigt wird.
Die 2(Theta)integrationsgrenzen auf der 2(Theta)achse sind in
Figur 1 bei 14 und 16 gezeigt. Senkrechten zu der 2 (Theta) achse bei 14 und 16 sind jeweils durch die Linien 18 und 20
wiedergegeben. Diese Senkrechten 18 bzw. 20 schneiden die Aufzeichnung 10 bei 22 und 24 und liefern die Integrationsgrenzen
auf der Aufzeichnung. Eine Grundlinie 26 ist durch die gerade Linie gezeigt, welche die Punkte 22 und 24 verbindet.
Diese Grundlinie stellt die Hintergrund(rausch)intensität
dar. Der höchste Punkt (Maximalintensität) auf dem Peak 12 ist bei 28 gezeigt. Eine Linie 30, welche den Punkt
28 schneidet und senkrecht zur 2(Theta)achse verläuft ist
gezeigt, die die Grundlinie 26 bei 32 schneidet.
Die maximale Intensität des Peaks 12 über der Hintergrundintensität
wird durch die Länge der Linie 30 (in Zählungen pro Sekunden) zwischen den Punkten 28 und 32 dargestellt. Die integrierte
Intensität wird dargestellt durch die Fläche des Peaks 12, d.h. der Fläche unter der Aufzeichnung 10 und über
der Grundlinie 26 zwischen den Integrationsgrenzen 22 und 24 auf der Aufzeichnung 10, d.h. die Fläche, die von den Punkten
-ysr-
22-28-24-32-22 eingeschlossen ist.
A Es wurde gefunden, daß, wenn Vorläufer von Aluminiumoxid wie
oben beschrieben Werte für A und B wie oben definiert haben, welche mit den Gleichungen (I) und (II) übereinstimmen, das
Erhitzen von Gemischen solcher Vorläufer mit Natriumoxid und einem geeigneten Spinell-Stabilisator zur Herstellung eines
Produktes führen kann, das hohe Mengenanteile an Beta"-Aluminiumoxid
enthält.
Vorzugsweise ist der Vorläufer von Aluminiumoxid derart, daß dieses Kalzinierungsprodukt ein Röntgenbeugungsdiagramm (Aufzeichnung)
zeigt, dessen Peaks mit der höchsten Intensität in den 2(Theta)bereichen von 44 - 48° bzw. 63 - 69° maximale
Intensitäten und integrierte Intensitäten haben, die jeweils mit den Gleichungen (III) und (IV) übereinstimmen:
A/S ist größer als 0,05 (III); und
B/S ist größer als 0,05 (IV),
worin A, B und S die früher angegebenen Bedeutungen besitzen.
Noch bevorzugter ist der Vorläufer von Aluminiumoxid ein soleher,
daß dieses Kalzinierungsprodukt ein Röntgenbeugungsdiagramm zeigt, dessen Peaks mit den höchsten Intensitäten in
den 2(Theta)bereichen 44 - 48° bzw. 63 - 69° maximale Intensitäten
und integrierte Intensitäten haben, die mit den gleichungen (V) bzw. (VI) übereinstimmen:
A/S ist größer als 0,09 (V); und
B/S ist großer als 0,07 (VI),
worin A, B und S die früher angegebenen Bedeutungen besitzen.
Es folgt somit, daß ein Vorläufer von Aluminiumoxid als ein umso besseres Ausgangsmaterial für das Verfahren der Erfindunge
betrachtet werden kann, je höher diese maximalen Intensitäten und/oder je kleiner die integrierten Intensitäten
sind, d.h. je höher und/oder enger die fraglichen Peaks sind. In anderen Worten A/S und B/S gemäß den Formeln (I) bzw. (II)
sollten jeweils so hoch wie möglich für das kalzinierte Produkt dieses Vorläufers von Aluminiumoxid sein.
Es wurde weiter gefunden, daß gewisse Monohydrate von Aluminiumoxid,
wie gewisse Boehmite und gewisse Trihydrate von Aluminiumoxid, wie gewisse Bayerite, geeignete Vorläufer von
Aluminiumoxid zur Verwendung als Ausgangsmaterial für das Verfahren der Erfindung sind. Überraschenderweise sind dies
andere nicht, und es wurde gefunden, daß nur diejenigen, welche nach Kalzinieren Werte für A/S und B/S gemäß Formel (I)
bzw. (II) haben, zu zufriedenstellenden Ergebnissen bei der Erzeugung eines Produktes führen, welches einen hohen Mengenanteil
an Beta"-Aluminiumoxid enthält. Solche brauchbaren Hydrate von Aluminiumoxid brauchen, in der Masse, nicht stöchiometrisch
rein sein, und der Anteil an Hydratisierungswasser kann etwas variieren, ohne daß dies notwendigerweise
ihre Brauchbarkeit beeinträchtigt.
So kann der Vorläufer von Aluminiumoxid hydratisiert sein und ein Mitglied der Gruppe sein, welche Monohydrate von Aluminiumoxid
gemäß der Formel Al^O-, .mH-0 umfaßt, worin m 1 bis
1,3 bedeutet und Trihydrate von Aluminiumoxid gemäß der Formel Al2O^-nH2O, worin η die Zahl 3 bis 3,5 bedeutet.
Der Vorläufer von Aluminiumoxid kann ein Monohydrat von Aluminium sein, welches ein Boehmit ist, wobei der Boehmit eine
durchschnittliche Kristallitgröße, bestimmt durch Röntgenlinienverbreiterung
und Abtastelektronenmikroskopie von wege nigestens 100 Ä-Einheiten hat, einen durchschnittlichen
Basalebenenabstand, bestimmt durch Röntgenbeugung, von hoch-
stens 6,8 Ä-Einheiten, einen Massenverlust beim Erhitzen mit
10°C/min von Umgebungstemperatur an Luft auf 7000C von höchstens
20 % M/M und, beim Erhitzen mit 10°C/min von Umgebungstemperatur in Luft auf 7000C eine maximale Geschwindigkeit
des Massenverlustes, die bei einer Temperatur von wenigstens 4 000C auftritt. Vorzugsweise beträgt diese durchschnittliche
Kristallitgröße wenigstens 1000 Ä-Einheiten, dieser Basalebenenabstand
beträgt höchstens 6,5 R-Einheiten, der Massenverlust beim Erhitzen beträgt höchstens 17 %, und die maxima-Ie
Geschwindigkeit des Massenverlustes erfolgt bei einer Temperatur von wenigstens 5000C. Der Boehmit kann hydrothermal
hergestellt sein. Unter dem Ausdruck "hydrothermal hergestellt" ist zu verstehen, daß der Boehmit (der durch AlOOH
oder Al ,,0-..H-O wiedergegeben werden kann) durch hydrotherma-Ie
Umwandlung in Wasser oder einer verdünnten alkalischen wässrigen Lösung bei einer Temperatur im Bereich von 150 3
000C aus Aluminiumtrihydrat, das seinerseits nach dem Bayer-Verfahren
herstellt war, erhalten wurde. Das Bayer-Verfahren ist wohl bekannt und ist beispielsweise in "The Condensed
Chemical Dictionary", 9. Auflage, überarbeitet von Gessner G. Hawley, Van Norstrand Reinhold Co., 1977, Seite 94, beschrieben.
Diese hydrothermale Umwandlung von Aluminiumoxidtrihydrat zu Boehmit wird von Hüttig et aJ^ in einem Artikel
"Information über das System Al3O3-H2O", Z.Anorg. AlIg. Chem.,
171, 232 - 243 (1928) beschrieben.
Insbesondere kann der Boehmit als Cera Hydrat erhältlich sein. Cera Hydrat Boehmit ist von BA Chemicals Pie, Gerrards Cross,
Buckinghamshire, Großbritannien, erhältlich. Cera Hydrat wird hydrothermal hergestellt, hat eine spezifische Oberflä-
2
ehe von 5 m /g (bestimmt nach Brunauer, Emmet und Teller (BET) durch Stickstoffadsorption) und hat eine durchschnittliche Kristallitgröße, wie es erhalten wird, von 50 000 £- Einheiten, bestimmt durch Abtastelektronenmikroskopie (und 8 000 S-Einheiten nach Mahlen, wie später beschrieben) und erleidet den größeren Teil seiner Dehydratation bei Tempera-
ehe von 5 m /g (bestimmt nach Brunauer, Emmet und Teller (BET) durch Stickstoffadsorption) und hat eine durchschnittliche Kristallitgröße, wie es erhalten wird, von 50 000 £- Einheiten, bestimmt durch Abtastelektronenmikroskopie (und 8 000 S-Einheiten nach Mahlen, wie später beschrieben) und erleidet den größeren Teil seiner Dehydratation bei Tempera-
turerhöhungen bei Temperaturen zwischen 470 und 5500C. In
dieser Hinsicht sei bemerkt, daß Boehmit mit einer theroretisch reinen Kristallstruktur einen Basalebenenabstand von
etwa 6,11 Ä-Einheiten, einen Massenverlust beim Erhitzen auf 7000C von Umgebungstemperatur von etwa 15 % M/M hat und seine
maximale Geschwindigkeit des Massenverlustes (der Wendepunkt bei der Kurve seiner thermogravimetrischen Analyse (TGA) )
liegt bei etwa 54O0C beim Erhitzen mit 10°C/min.
Der Vorläufer von Aluminiumoxid kann auch ein Trihydrat von Aluminiumoxid
sein und dies ist ein Bayerit, wobei das Bayerit eine durchschnittliche Kristallitgröße, bestimmt durch Röntgenlinienverbreiterung
und Abtastelektronenmikroskopie von wenigstens 100 S-Einheiten, einen durchschnittlichen Basalebenenabstand,
bestimmt durch Röntgenbeugung von höchstens 4,9 S-Einheiten, einen Masserverlust beim Erhitzen mit
10°C/min von Umgebungstemperatur an Luft auf 7000C von höchstens
40 % M/M und, beim Erhitzen mit 10°C/min von Umgebungstemperatur an Luft auf 7000C eine maximale Geschwindigkeit
des Massenverlustes bei einer Temperatur von wenigstens 2400C hat. Diese durchschnittliche Kristallitgröße kann wenigstens
500 ^-Einheiten sein, der Basalebenenabstand höchstens 4,75 S-Einheiten und der Massenverlust beim Erhitzen
beträgt höchstens 37 % und die maximale Geschwindigkeit des Massenverlustes tritt bei einer Temperatur von wenigstens
2600C auf. In dieser Hinsicht sei bemerkt, daß Bayerit mit
einer theoretisch reinen Kristallstruktur einen Basalebenenabstand von etwa 4,67 Α-Einheiten, einen Masseverlust beim
Erhitzen auf 7000C von Umgebungstemperatur mit 10°C/Std von
etwa 35 % M/M hat und seine maximale Geschwindigkeit des Massenverlustes (der Wendepunkt auf seiner TGA-Kurve) bei etwa 2800C liegt,
wenn mit 10°C/min erhitzt wird.
Es wurde festgestellt, daß ein geeignetes Bayerit zur Verwendung
gemäß der Erfindung das Kaiser Bayerit ist, das von Kaiser Aluminium and Chemical Corporation, Southwest Region,
—44—
12600 Northborough Drive, Houston, Texas, USA, erhältlich
ist.
In dieser Hinsicht wurde auch gefunden (wenigstens sowohl für Boehmit und Bayerit), daß große Kristallite im Vorläufer
für Aluminiumoxid, der als Ausgangsmaterial verwendet wird (was einer geringen spezifischen Oberfläche entspricht), einen
höheren Mengenanteil an Beta"-Aluminiumoxid im Produkt begünstigen und durchschnittliche Kristallitgrößen von wenigstens
1000 δ-Einheiten, noch bevorzugter wenigstens 8000 S-Einheiten
oder mehr somit wünschenswert sind. Diese Kristallitgrößen entsprechen spezifischen Oberflächen von höchstens
2 2
10 m /g, noch bevorzugter höchstens 5 m /g oder weniger.
In entsprechender Weise wurde gefunden, daß die Vorläufer
für Aluminiumoxid, die als Ausgangsmaterial verwendet werden und die Hydrate von Aluminiumoxid sind, z.B. Beohmite oder
Bayerite, erwünscht sind und höhere Mengenanteile an Beta"-Aluminiumoxid
im Produkt begünstigen, wenn sie beim Erhitzen bei verhältnismäßig hohen Temperaturen dehydratisieren. So
sollte z.B. bei Boehmit die maximale Geschwindigkeit der Dehydroxi lierung, d.h. die maximale Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes
beim Erhitzen, wie oben erwähnt oberhalb 4000C und vorzugsweise oberhalb 5000C erfolgen. In anderen
Worten sollte der Hauptteil der Dehydroxilierung, d.h. 80 % oder mehr der gesamten möglichen Dehydroxilierung vorzugsweise
bei hoher Temperatur stattfinden, beispielsweise über 4700C (z.B. im Bereich von 470 - 5500C), wenn mit 10°C/min
von Umgebungstemperatur auf 7000C, wie oben erwähnt erhitzt
wird.
Diese Faktoren, nämlich große Kristallitgrößen, geringe spezifische
Oberflächen und hohe Temperaturen für die Dehydroxilierung sind das Anzeichen einer gut ausgebildeten und gut
geordneten Kristallstruktur im Vorläufer des Aluminiumoxid, der als Ausgangsmaterial verwendet wird. Ohne an eine Theorie
gebunden zu sein, wird angenommen, daß dies mit hohen Werten für A/S und B/S für die obigen Gleichungen (I) und (II) zusammenfällt
und anzeigt, daß eine gut geordnete Kristallstruktur mit langen Bereichen (langen Achsen) in diesem Ausgangsmaterial,
gleichgültig, ob es ein Hydrat von Aluminiumoxid oder ein anderer geeigneter Vorläufer ist, erwünscht
ist. Vorzugsweise sollte somit der Vorläufer neben der Tatsache, daß er das Erfordernis ausreichend hoher Werke für
A/S und B/S erfüllen soll, somit auch große Kristallite und eine geeignete spezifische Oberfläche haben und sollte die
größte Geschwindigkeit des Massenverlustes und tatsächlich den Verlust des größten Anteils dieser Masse bei verhältnismäßig
hohen Temperaturen erleiden. Kaiser Bayerit und insbesondere Cera Hydrat entsprechen wenigstens einem Teil dieser
Kriterien.
Unter Boehmit ist die orthorhombische Form von Aluminiumoxidmonohydrat,
Al9O.,.H„0, zu verstehen, dessen Kristallgitter-
17 struktur eine Symmetrie hat, die durch die Raumgruppe D-, definiert
ist; und mit Soda, Lithiumoxid und Magnesia sind jeweils Na2O, Li3O und MgO, also Natriumoxid, Litziumoxid und
Magnesiumoxid gemeint, wobei ihre Vorläufer Verbindungen, wiedie Salze davon sind, z.B. die Hydroxide oder Carbonate, die beim Erhitzen in Gegenwart
von Luft dieses Natriumoxid, Lithiumoxid oder Magnesiumoxid, je nach dem Fall, ergeben. Unter Bayerit ist die
monokline Form von Aluminiumtrihydrat zu verstehen, dessen Kristallgitterstruktur
eine Symmetrie hat, die durch die Raumgruppe C3, definiert
ist, bestimmt nach R. Rothbauer et al, Z. Kristallogr. 125, 317-331 (1967).
Das Gemisch, das erhitzt wird, kann so rezeptiert werden, daß
es nach dem Erhitzen 7 - 10 % M/M Natriumoxid enthält. Vorzugsweise enthält, wenn Boehmit das Ausgangsmaterial/Vorläufermaterial
von Aluminiumoxid ist, das Gemisch nach dem Erhitzen 9 % M/M Natriumoxid.
Der Ausdruck "spinell-bildendes Oxid", Beispiele dafür sind
Lithiumoxid und Magnesiumoxid, bedeutet ein Oxid, das naeh
Verteilung in einem Material vom Beta-Aluminiumoxid-Typ über einer Umwandlungstemperatur die Stabilität jeder darin gebildeten
Beta"-Aluminiumoxidphase begünstigt. Ohne das spinell-bildende
Oxid wandelt sich das Beta"-Aluminiumoxid im typischen Fall bei Temperaturen über der ümwandlungstemperatur
in Beta-Aluminiumoxid um, so daß ein aus Beta"-Aluminiumoxid bestehender Gegenstand schwierig herzustellen ist, wie
dies hier gezeigt wird. Solche spinel1-bildenden Oxide wirken
demgemäß als Spinell-Stabilisatoren und werden hier auch so bezeichnet.
Das Verfahren kann somit lediglich zur Bildung von Beta"-Aluminiumoxid
benutzt werden, oder es kann dazu verwendet werden, um gleichzeitig ein polykristallines Beta"-Aluminiumoxiderzeugnis,
d.h. eine einheitliche, selbsttragende Masse, wie dies noch beschrieben wird, zu bilden. In jedem Fall enthält
der Bayerit, das Boehmit oder ein ähnlicher Vorläufer für Aluminiumoxid, der erhitzt wird, darin verteilt ein spinell-stabilisierendes/spinell-bildendes
Oxid zur Stabilisierung der Struktur des Beta"-Aluminiumoxides vom Spinell-Typ und insbesondere, wenn ein Erzeugnis hergestellt werden soll,
um der Zersetzung von Beta"-Aluminiumoxid zu Beta-Aluminiumoxid beim Brennen bis zu der zur Bildung eines vollständig dichten Er-Zeugnisses
erforderlichen Temperatur.
Das spinell-stabilisierende/spinell-bildende Oxid kann somit zur Gruppe Lithiumoxid, Magnesiumoxid und deren Vorläufern
gehören. Das Gemisch, das erhitzt wird, kann so rezeptiert
ov werden, daß es nach dem Erhitzen Lithiumoxid als seinen Spinell-Stabilisator
in einem Mengenanteil von 0,05 - 1,0 % M/M enthält. Statt dessen kann das zu erhitzende Gemisch so rezeptiert
werden, daß es nach dem Erhitzen Magnesiumoxid als Spinell-Stabilisator in einer Menge von 0,25 - 5 % M/M ent-
hält.
Wenn der Vorläufer von Aluminiumoxid Boehmit und Lithiumoxid der Spinell-Stabilisator ist, kann das zu erhitzende Gemisch
vorzugsweise so rezeptiert werden, daß es nach dem Erhitzen 0,2 - 0,8 % M/M Lithiumoxid enthält. In entsprechender Weise
kann bei Verwendung von Magnesiumoxid als Spinell-Stabilisator
mit Boehmit das zu erhitzende Gemisch vorzugsweise so rezeptiert werden, daß es nach dem Erhitzen 2,5 - 4 % M/M Magnesiumoxid
enthält.
Statt Lithiumoxid oder einem Vorläufer davon, oder Magnesiumoxid oder einem Vorläufer davon selbst zu verwenden, können
Mischungen von Lithiumoxid und Magnesiumoxid oder deren Vorläufern verwendet werden. In dieser Beziehung ist bei «-A^O^
z.B. 0,75 % M/M Lithiumoxid etwa 4 % M/M Magnesiumoxid äquivalent, was seine Verwendung zur Stabilisierung der
Beta"-Aluminiumoxidphase betrifft, und wenn die oben erwähnten Gemische von Lithiumoxid oder dessen Vorläufer mit Magnesiumoxid
oder dessen Vorläufer verwendet werden, sollten die relativen Mengenanteile von Lithiumoxid oder seinen Vorläufern
einerseits und Magnesiumoxid oder seinen Vorläufern andererseits entsprechend gewählt werden.
Das Natriumoxid und der Spinell-Stabilisator können in dem
Vorläufer von Aluminiumoxid durch Mahlen verteilt werden. Das Mahlen kann ein Naßmahlen sein, bis 80 % M/M des gemahlenen
Materials eine Größe von weniger als 55 000 Ä-Einheiten hat, wobei das gemahlene Material dann vor dem Erhitzen sprühgetrocknet
werden kann. Vorzugsweise sollten die spinell-bildenden
Oxide, wie Lithiumoxid und/oder Magnesiumoxid oder ihre Vorläufer und das Natriumoxid oder dessen Vorläufer so
gleichmäß und homogen wie möglich oder praktikabel durch den Vorläufer für Aluminiumoxid verteilt sein, und dies wird im
typischen Falle durch Mahlen des Vorläufers von Aluminiumoxid zu einer feinen Teilchengröße bewirkt, wobei das Mahlen
auch die Verteilung hervorruft. Das Mahlen kann in Gegenwart von Wasser, z.B. mit einer Vibroenergiemuhle oder Schwing-
mühle erfolgen, so daß ein Teil der Boehmitteilchen weniger
als 30 Mikron Größe hat und wird vorzugsweise so durchgeführt, daß, wie oben erwähnt, wenigstens 80 % der Masse davon
kleiner als 5,5 μπι sind (55 000 S-Einheiten) einschließlieh
des Lithiumoxids, Magnesiumoxids, Natriumoxids oder der Vorläufer davon, die dem Boehmit zugesetzt sind. Es kann
durch Mahlen für beispielsweise 2-10 Stunden oder mehr in einer solchen Vibroenergiemühle bewirkt werden.
Nach dem Mahlen kann, wie oben erwähnt, das gemahlene Material sprühgetrocknet werden. Statt dessen kann ein Gel gebildet
werden, indem man den Boehmit mit Wasser mischt, die Mischung peptisiert, z.B. durch Ansäuern auf ein pH von etwa
4 unter Verwendung von Essigsäure und Mahlen, wobei die anderen Bestandteile in die gemahlene Mischung in wässriger Lösung
eingemischt werden, worauf eine weitere Peptisierung folgt, z.B. durch erneutes Ansäuern auf ein pH von etwa 4 unter
Verwendung von Essigsäure, und dann bei erhöhter Temperatur gerührt wird, z.B. bei 800C für 20 Minuten, um ein Gel
zu bilden, das dann getrocknet und vermählen werden kann.
Das entweder über die Sprühtrocknung oder über das Gel erhaltene Material kann dann, wie oben beschrieben, zu Beta"-Aluminiumoxid
geformt werden.
Der Vorläufer für Aluminiumoxid kann durch Erhitzen auf eine Temperatur von 250 - HOO0C, vorzugsweise 500 - 10500C, kalziniert
werden, bevor er mit dem Natriumoxid und dem Spinell-Stabilisator gemischt wird. Somit kann der Boehmit oder andere
Vorläufer in dem Zustand, wie er erhalten wird, möglicherweise oder manchmal vorzugsweise kalziniert werden, indem
man ihn vorzugsweise auf 500 - 10500C vor dem Mischen mit dem Spinell-Stabilisator und Natriumoxid und dem Erhitzen
zur Bildung von Beta"-Aluminiumoxid kalziniert. Auf diese Weise werden Wasser und andere vorhandene flüchtige Bestandteile
vor dem Mischen abgetrieben. Das Kalzinieren sollte auf eine Temperatur erfolgen, die ausreichend niedrig ist,
um jede wesentliche Bildung von Älpha-Aluminiumoxid zur vermeiden.
Das Erhitzen kann nach einer Vorschrift erfolgen, wobei die Temperatur des Boehmits nach und nach auf die Maximaltemperatur
erhöht wird, auf die er erhitzt wird, ohne irgendwelche dazwischen liegenden Temperaturpeaks oder Plateaus. So kann
das Erhitzen gemäß einer Heizvorschrift erfolgen, bei welcher
die Temperatur des Gemisches nach und nach auf eine Maximaltemperatur erhöht wird und danach nach einer Kühlvorschrift
gekühlt wird, wobei die Temperatur des erhitzten Produktes nach und nach auf Umgebungstemperatur abgekühlt wird. Die
Maximaltemperatur kann für eine vorbestimmte Zeitspanne gehalten werden, nach welcher diese Kühlung erfolgt, und das
Erhitzen des Gemisches kann auf eine Maximaltemperatur von wenigstens 1100 0C erfolgen.
Wenn die Methode lediglich dazu benutzt wird, Beta"-Aluminiumoxid
zu bilden, dann wird das Erhitzen im typischen Fall auf eine Temperatur erfolgen, die geringer ist, als sie zur
Bildung eines Erzeugnisses benötigt wird, während zur Bildung eines Erzeugnisses das Erhitzen wenigstens auf eine Temperatur
erfolgen wird, die ausreicht, um hinreichende Sinterung und Verdichtung zur Bildung eines einheitlichen, selbsttragenden
Erzeugnisses zu bewirken, das im wesentlichen Beta"-Aluminiumoxid aufweist. So kann zur Herstellung von
Erzeugnissen das Erhitzen des Gemisches auf eine Maximaltemperatur, die im typischen Fall oberhalb 12000C liegt, ausreichend
sein, um eine einheitliche selbsttragende Masse aus dem Gemisch zu bilden. Wenn ein Erzeugnis hergestellt werden
soll, kann das Gemisch in grünem Zustand zu einem Erzeugnis geformt werden, bevor das Gemisch erhitzt wird. Das Gemisch
in trockener Pulverform, das weniger als 10 % M/M Feuchtigkeit enthält, kann zu dem Erzeugnis geformt werden, indem
man es auf einen Druck von 5000 - 100 000 psi*(1 psi = 6,894757 χ 10 Pa) preßt . Das Pressen kann isostati-
* rn. 3 0 - 7 00 MIVi
sches Pressen sein und kann auf einen Preßdruck von 3 0 000 60 000 psi (207 χ ΙΟ6 Pa - 415 χ ΙΟ6 Pa) erfolgen. Während
jedoch isostatisches Pressen auf einen Druck von im typischen Fall oberhalb 30 000 psi (ca. 200 χ 106 Pa) gewöhnlich angewandt
wird, kann bei trockenen Pulvern, die z.B. durch Sprühtrocknung erhalten sind, einaxiales Pressen oder Düsenpressen
des trockenen Pulvers statt dessen angewandt werden. Das Mahlen der Bestandteile, um sie zu mischen, wird somit im typischen
Fall zur Bildung eines Schlickers führen, der einen Feststoffgehalt von etwa 50 % M/M hat und sich für die Sprühtrocknung
eignet, gefolgt von der Sprühtrocknung auf etwa 2 - 10 % M/M an Feuchtigkeit.
Zur Herstellung eines Erzeugnisses kann das Erhitzen des Gemisches
auf eine Maximaltemperatur von 1550 - 17000C, im typischen
Falle 1600 - 163O0C, und vorzugsweise 1610 - 16200C
erfolgen. Die Erhitzungsgeschwindigkeit des Gemisches kann zwischen 150 und 3 00°C/Std von einer Temperatur von wenigstens
5500C bis zu einer Temperatur, die nicht näher als 1000C
an dieser Maximaltemperatur liegt, erfolgen und dann mit einer Geschwindigkeit von 100°C/Std, bis die Maximaltemperatur
erreicht ist. Die Erhitzungsgeschwindigkeit des Gemisches aus Umgebungstemperatur auf diese Temperatur von wenigstens
5500C ist vorzugsweise höchstens 100°C/Std. 25
Die durchschnittliche Erhitzungsgeschwindigkeit bis zur Maximaltemperatur
darf somit höchstens 300°C/Std betragen.
Wenn der Ausgangsvorläufer für Aluminiumoxid, wie Boehmit oder Bayerit,
so, wie er erhalten wird, zur Bildung eines Artefakts verwendet wird, kann das Gemisch, das erhitzt wird, somit einer Temperaturerhöhung bei einer
verhältnismäßig geringen Durchschnittsgeschwindigkeit von weniger als 100°C/Std unterzogen werden, z.B. 60°C/Std, gemäß der normalen keramischen
Praxis, bis alles freie Wasser, gebundene Wasser und alle anderen flüchtigen Bestandteile bei einer Temperatur von z.B. 550-6500C abgetrieben sind,
wonach die Erhitzungsgeschwindigkeit auf beispielsweise einen Wert von 150-3000C gesteigert werden kann bis kurz vor Erreichen der Maximal-
temperatur (jedoch nicht näher als 1000C an diese Maximaltemperatur)
, wonach die Geschwindigkeit auf eine verhältnismäßig niedrige Geschwindigkeit von weniger als 100°C/Std, z.B.
60°C/Std verringert wird. Die anfänglich geringe Geschwindigkeit des Temperaturanstieges soll Rißbildung oder physikalischen
Schaden beim Erzeugnis vermeiden, während die abschließende geringe Erhitzungsgeschwindigkeit die Verdichtung und
ein gleichmäßiges Temperaturprofil durch das gesamte erhitzte Erzeugnis begünstigt.
Wenn die Vorläufer, wie Boehmit oder Bayerit, vorkalziniert
wurden, kann die Erhitzung zur Bildung von Beta"-Aluminiumoxid unmittelbar nach der Verteilung des Natriumoxids und
des Spinell-Stabilisators in diesen Vorläufer mit der obigen hohen Geschwindigkeit von 150 - 300°C/Std aus der Umgebungstemperatur
beginnen und kann mit dieser Geschwindigkeit fortgesetzt werden bis kurz bevor die Maximaltemperatur erreicht
ist, jedoch nicht weniger als 1000C darunter.
Wenn der Vorläufer für Aluminiumoxid vorkalziniert ist, können verhältnismäßig extrem hohe durchschnittliche Erhitzungsgeschwindigkeiten für das Brennen angewandt werden. So kann
der Vorläufer für Aluminiumoxid kalziniert werden, indem man ihn auf eine Temperatur von 250 - 11000C vor dem Mischen mit
dem Natriumoxid und dem Spinell-Stabilisator erhitzt, wobei die durchschnittliche Erhitzungsgeschwindigkeit oberhalb
50°C/min liegen kann. Diese hohen Geschwindigkeiten des Erhitzens können z.B. erhalten werden, wenn die grünen Erzeugnisse,
nach Mischen mit dem Natriumoxid und dem Spinel1-Sta-
3Q bilisator, direkt in einen Ofen eingesetzt werden, der sich
schon bei praktisch der Maxima!temperatur befindet, bei welcher
das Erzeugnis gebrannt werden soll. Je nach der Größe, Form, der Materialdicke usw. des Erzeugnisses können viel
höhere durchschnittliche ErhitzunqsgeKchwi ndigkeiten erhalten
werden, nämlich bis zu 100 - 400°C/min, z.B. 150 - 1700C/
min.
Wenn man kein Erzeugnis erhalten will, sondern lediglich ein Pulver oder ein teilchenförmiges Material, das Beta"-Aluminiumoxid
enthält, kann man auf die anfängliche geringe Geschwindigkeit der Temperaturzunahme verzichten, ebenso wie
auf die abschließende verhältnismäßig geringe Geschwindigkeit der Temperaturzunahme, und die Maximaltemperatur kann natürlich
tiefer liegen.
Die untere Grenze der Maximaltemperatur wird durch Faktoren
gesetzt, wie einen annehmbaren elektrischen Widerstand im endgültigen Erzeugnis, z.B. für die Verwendung als festen
Elektrolyten oder Separator in einer elektrochemischen Zelle, und ausreichend Sinterung und Festigkeit im endgültigen Erzeugnis.
Unterhalb einer Maximaltemperatur von etwa 16000C
wird der spezif. elektrische Widerstand im Enderzeugnis höher sein, und insbesondere die Festigkeit des Erzeugnisses kann
unannehmbar niedrig liegen, z.B. für die Verwendung als fester Elektrolyt oder Separator in einer elektrochemischen
Zelle.
Wenn das Erhitzen erfolgt, um lediglich Beta"-Aluminiumoxid in Pulver- oder Teilchenform zu bilden, kann die Maximaltemperatur
bedeutend tiefer liegen, z.B. bis bei mindestens 1200°C oder möglicherweise sogar etwas geringer. In diesem
Falle wird die Maximaltemperatur durch einen Kompromiß zwischen der gebildeten Menge an Beta"-Aluminiumoxid und Faktoren,
wie Energieverbrauch, erforderliche Konstruktionsmaterialien für den Ofen und dgl. festgesetzt. Im allgemeinen
werden Spinell-Stabilisatoren zur Herstellung von Erzeugnissen verwendet, und sie werden auch verwendet, wenn auch möglicherweise
in geringerer Menge, wenn das Produkt als fließbares, teilweise verarbeitetes Material erzeugt wird, das
zur Lagerung für eine unbestimmte Zeitspanne zur eventuellen Verwendung für die Herstellung von Enderzeugnissen gebildet
wird.
-,23-
Eine typische Heizvorschrift, die zur Herstellung von Gegenständen
benutzt wurde, umfaßt das Erhitzen des hydrothermal hergestellten Boehmits, wie Cera Hydrat, in dem Zustand wie
er erhalten wurde, zusammen mit Natriumoxid und dem Spinell-Stabilisator, die darin verteilt sind, bei einer Geschwindigkeit
von 60°C/Std aus Umgebungstemperatur auf 6000C, dann
mit 200°C/Std von 6000C bis 14000C und dann mit 100°C/Std
bis auf etwa 150C unter die Maximaltemperatur, wobei das endgültige
Brennen mit etwa 60°C/Std für die letzten etwa 15 Minuten durchgeführt wurde. Die Veränderung von 200°C/Std auf
100°C/Std bei 14000C und von 100°C/Std auf 60°C/Std bei etwa
150C unter der Maximaltemperatur wurden durch die Merkmale
des verwendeten Ofens bestimmt. Wenn der Ofen in der Lage gewesen wäre, eine Geschwindigkeit von 200°C/Std bis zur Maximaltemperatur
aufrechtzuerhalten, wäre keine Veränderung von 200°C/Std auf 100°C/Std bei 1400°C oder auf 60°C/Std bei
150C unter der Maximaltemperatur erfolgt.
Eine Heizvorschrift, die ebenfalls erfolgreich bei Versuchen
angewandt wurde, umfaßt jedoch einfach das Erhitzen des kalzinierten, durch Sprühtrocknung, wie oben beschrieben, erhaltenen
Boehmit-Ausgangsmaterials, in welches das Natriumoxid
und der Spinell-Stabilisator verteilt worden waren, mit einer Geschwindigkeit von 200°C/Std und Aufrechterhaltung
der erreichten Endtemperatur für eine geeignete Zeitspanne, = z.B. 3 0 Minuten, und Kühlen mit der gleichen Geschwindigkeit.
Das Erhitzen kann in einem Ofen, z.B. in einem elektrischen Ofen oder möglicherweise auch in einem gasgefeuerten Ofen erfolgen,
der mit <äer Probe von der Umgebungstemperatur auf
die Maximaltemperatur aufgeheizt wird, oder es kann in einem Ofen erfolgen, der bei der Maximaltemperatur gehalten wird
und durch welchen die erhitzte Probe mit einer geeigneten Geschwindigkeit bewegt wird, in welchem Fall der Ofen elektrisch
sein kann.
361711S
Das Erhitzen erfolgt im typischen Fall unter einer Atmosphäre von Natriumoxid, und die erhitzte Probe kann in einem geeignete,
korrosionsbeständigen, feuerfesten Behälter angeordnet sein, wie einem Tiegel oder Rohr aus Magnesiumoxid oder PIatin,
der oder das geschlossen sein kann.
Das Gemisch, das erhitzt wird, kann Alpha-Aluminiumoxid enthalten,
und dieses Alpha-Aluminiumoxid kann in einem Mengenanteil von höchstens 95 % M/M des Vorläufers von Aluminiumoxid
im Gemisch, das erhitzt wird, vorliegen, vorzugsweise in einem Mengenanteil von wenigstens 5 % M/M dieses Vorläufers
von Aluminiumoxid in dem zu erhitzenden Gemisch. In anderen Worten kann das Verhältnis von Alpha-Aluminiumoxid zu
diesem Vorläufer von Aluminiumoxid, ausgedrückt durch die Masse, zwischen 95:5 und 5:95 liegen. Auf diese Weise wird
Alpha-Aluminiumoxid, wenn es auf die fraglichen Temperaturen erhitzt wird, die äquivalente Menge dieses Vorläufers für
Aluminiumoxid ersetzen, d.h. es wirkt als Verdünnungsmittel dafür. Alpha-Aluminiumoxid wird auch in Beta"-Aluminiumoxid
überführt, wenn es in entsprechender Weise auf die fraglichen Temperaturen erhitzt wird, wird jedoch wesentlich geringere
Mengenanteile an Beta"-Aluminiumoxid erzeugen als die Vorlauferausgangsmaterialien,
wie Boehmit und Bayerit gemäß der Erfindung. Es wäre demnach zu erwarten, daß ein Gemisch von
Alpha-Aluminiumoxid und einem Vorläufer wie Boehmit oder Bayerit ein Produkt ergäben, das einen größeren Beta"-Aluminiumoxidgehalt
hat als dasjenige, das man durch Erhitzen von Alpha-Aluminiumoxid selbst (mit Natriumoxid und Spinell-Stabilisator)
erhält und weniger als das, das man durch Erhitzen von beispielsweise Boehmit oder Bayerit selbst (mit Natriumoxid
und einem Spinell-Stabilisator) erhält, wobei der Mengenanteil an erhaltenem Beta"-Aluminiumoxid proportional
den jeweiligen Mengenanteilen an Alpha-Aluminiumoxid einerseits und an Boehmit oder Bayerit andererseits wäre. Über-
-25-
raschenderweise scheint ein Synergismus aufzutreten, und die tatsächlichen
Mengenanteile an erhaltenem Beta "-Aluminiumoxid sind höher als man sie lediglich durch das separate Erhitzen von Alpha-Aluminiumoxid und
Vorläufer (Boehmit oder Bayerit) im Gemisch, d.h. als solche selbst, mit Natriumoxid und einem Spinell-Stabilisator erhalten würde.
Statt dessen kann in entsprechender Weise das Gemisch, das erhitzt wird,
Gibbsit, wieder in einem Mengenanteil von beispielsweise zwischen 5% und
95% an Masse, z.B. 80 Masse%, des Vorläufers von Aluminiumoxid im Gemisch, das erhitzt wird, erhalten. In anderen Worten kann das Verhältnis von
Gibbsit zu dem Vorläufer zwischen 5:95 und 95:5, z.B. 80:20 sein.
Unter Gibbsit ist die monokline Form von Aluminiumoxidtrihydrat zu verstehen,
dessen Kristallgitterstruktur eine Symmetrie hat, welche durch die Raumgruppe CL, bestimmt ist, wie dies von H. Saalfeld, Neues Jahrb.
Mineral., Abh., 95, 1 - 87 (1960) definiert ist.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf Beta"-Aluminiumoxid, insbesondere
in Form einer einheitlichen, selbsttragenden Masse oder eines Erzeugnisses/
wenn es nach der oben beschriebenen Methode erhalten ist.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
BEISPIELE 1 - 11
In jedem der folgenden Beispiele 1-11 wurden Beta"-Aluminiumoxid Gegenstände
in Forrrbvon Rohren oder Hohlzylindern hergestellt, die sich zur
Verwendung als feste Elektrolyten/Separatoren in elektrochemischen Zellen eigneten. Die Rohre wurden aus sprühgetrocknetem Pulver als Ausgangsmaterial
(weniger als etwa 10% Feuchtigkeit) mittels einer isostatischen Presse bei einem Druck von etwa 35 000 psi = 241 Mpa (1 psi = 6,894757 χ 10 Pa)
Sie wurden so gepreßt, daß sie einen Innendurchmesser von 33 mm, einen Außendurchmesser von 37 mm und eine Länge von etwa 200 mm hatten.
In jedem Falle wurde Cera Hydrat-Boehmit als Vorläufer von Aluminiumoxid verwendet und etwa 8 - 10 kg des Boehmitaus-
gangsmaterials (entweder wie erhalten oder vorkalziniert) wurden in einer Vibroenergieraühle (zu einem Schlickervon etwa
50 Masse% Feuchtigkeit) für eine Zeitspanne von zwischen 2 und 10 Stunden gemahlen, und zwar derart, daß ein Anteil der
Teilchen, bezogen auf Masse, eine Teilchengröße von weniger als 30 um (30 000 ^-Einheiten) und 80 % M/M davon eine Teilchengröße
von weniger als 55 um (55 000 Ä-Einheiten) hatten.
Natriumoxid wurde als NaOH zugegeben und Lithiumoxid als (LiOH.H3O) wurde als Spinell-Stabilisator benutzt. Der
Schlicker wurde zu einem Pulver von etwa 2 - 10 % Feuchtigkeit vor dem Verpressen sprühgetrocknet.
Der Boehmit war direkt aus der Fabrik wie er als Zwischenprodukt
bei der Gewinnung von Aluminium aus Oxid erzeugt wird. Wenn er vorkalziniert war, wurde dieses Kalzinieren
bewirkt, indem der Boehmit, wie er erhalten wurde, rasch (200°C/Std) in einem Elektroofen an Luft auf die Temperatur
erhitzt wurde, bei welcher Wasser zu entweichen begann, dann die Erhitzungsgeschwindigkeit verlangsamt wurde, um das Abtreiben
des Wassers zu gestatten und dann das rasche Erhitzen bis zur Kalzinierungstemperatur fortgesetzt wurde und die
Temperatur für 1 Stunde aufrechterhalten wurde, wonach er vor dem Mahlen unmittelbar auf Umgebungstemperatur abkühlen
gelassen wurde.
Die Heizvorschrift, die zur Erzeugung von Beta"-Aluminiumoxid aus Boehmit, wie er erhalten wurde, angewandt wurde, bestand
in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60°C/Std bis auf 6000C, 200°C/Std von 6000C auf 14000C, 100°C/Std von
14000C auf 150C vor der Maximaltemperatur und 60°C/Std für
die letzten 150C. Die Heizvorschrift, die zur Beta"-Aluminiumoxiderzeugung
aus kalziniertem Boehmit angewandt wurde, war 200°C/Std von Umgebungstemperatur auf 14000C, 100°C/Std
von 14000C bis 15°C vor der Maximaltemperatur und 60°C/Std
für die letzten 15°C. Das Erhitzen erfolgte in einem Elektroofen in einem Behälter aus Magnesiumoxid und die Proben wurden
nach dem Erhitzen, wenn nichts anderes angegeben ist, im
Ofen durch Abschalten des Ofens abgekühlt. In dieser Beziehung sei bemerkt, daß in Magnesiumoxidbehältern oder -tiegeln
eine natriumoxidreiche Atmosphäre im typischen Falle selbst erzeugt wird und diese Atmosphäre für das Brennen erwünscht
ist. Obwohl nicht allgemein notwendig, kann etwas Natriumoxid, z.B. als Pulver, gewünschtenfalls in den Tiegel oder
Behälter zusätzlich eingebracht werden, um die Bildung der natriumoxidreichen Atmosphäre zu begünstigen.
Die Mengenanteile an Natriumoxid und Lithiumoxid im Gemisch, die gebrannt wurden, sind auf der Basis des Gemisches nach
dem Brennen angegeben, d.h. nachdem der Boehmit dehydratisiert ist.
Verschiedene Chargen wurden unter wechselden Rezeptur- und Verarbeitungsbedingungen geprüft und Vergleichsprüfungen
wurden mit verschiedenen Ausgansmaterialien durchgeführt.
Boehmit, wie er erhalten war, wurde auf 7000C kalziniert,
und dann mit einem Natriumoxidvorläufer und einem Lithiumoxidvorläufer (um den Spinell-Stabilisator zu liefern) (und zwar,
um nach dem Brennen 9,10 Massen! Natriumoxid und 0,65 Massen% Lithiumoxid, bezogen auf Trockenbasis, zu liefern) in
einer Vibroenergiemühle gemahlen. Der Schlicker wurde sprühgetrocknet (zu einem Pulver, das 1,6 Massen% Feuchtigkeit
hatte und von dem 3 0 % M/M weniger als 3 0 μπι Größe hatten)
und zu Rohren gepreßt, die jeweils auf_ Maximaltemperaturen von 1615° C bsw. 1607 °C gebrannt wurden. ISäch Akühlen auf Umgebungstemperatur
erwiesen sich die Produkte als einheitliche, gesinterte Beta"-Aluminiumoxidrohre, die im Durchschnitt 98 Massen!
Beta"-Aluminiumoxid und 2 Massen! Beta-Aluminiumoxid enthielten. Sie hatten einen durchschnittlichen Außendurchmesser
von 29,60 mm und einen durchschnittlichen Innendurchmesser
-ΜΙ von 26,25 mm. Ihre Dichte betrug 3,16 g/ml und sie hatten einen
spezif. Widerstand in Axialrichtung bei 3500C von
4,71 ohm.cm. Proben, die auf 12000C gebrannt waren, und zwar
mit einer Verweilzeit von 6 Minuten bei 12000C, enthielten
92 Masse% Beta"-Aluminiumoxid und 8 Masse% Beta-Aluminiumoxid, und Proben, die auf 14000C mit einer Verweilzeit von
6 Minuten bei 14000C gebrannt waren, enthielten 95 Masse%
Beta"-Aluminiumoxid und 5 Masse% Beta-Aluminiumoxid.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß der Boehmit,
so wie er erhalten war, bei 5500C kalziniert wurde, wobei
das Ausgangsgemisch nach dem Brennen einen Natriumoxidgehalt von 8,49 Masse% und einen Spinell-Stabilisatorgehalt
nach dem Brennen von 0,60 % (als Lithiumoxid) enthielt, und es wurde dann auf 16150C gebrannt. Die erzeugten gebrannten,
röhrenförmigen Erzeugnisse hatten einen Außendurchmesser von 30,38 mm und es zeigt sich, daß sie praktisch zu 100 Masse%
aus Beta"-Aluminiumoxid bestanden. Der Feuchtigkeitsgehalt
des sprühgetrockneten Ausgangsmaterials betrug 4 % M/M. Der Innendurchmesser der Erzeugnisse, die Dichte nach dem Brennen
und der axiale Widerstand wurden nicht gemessen.
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei 8,22 Masse% Natriumoxid
und 0,6 % Spinell-Stabilisator (als Lithiumoxid) verwendet wurden. Das Brennen erfolgte auf 16150C, und es wurden Er-Zeugnisse
erhalten, die praktisch 100 Massel Beta"-Aluminiumoxid enthielten und einen Außendurchmesser von 30,84 mm hatten.
Der Feuchtigkeitsgehalt des sprühgetrockneten Ausgangsmaterials betrug 4,2 % M/M. Der Innendurchmesser, die Dichte
nach dem Brennen und der Widerstand der Erzeugnisse wurden nicht gemessen.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß der Boehmit, se wie er erhalten wurde, vorher auf 10600C kalziniert
wurde und die Natriumoxidzugabe 8,02 Masse% und die Zugabe des Spinell-Stabilisators 0,57 % (als Lithiumoxid) betrugen.
In jedem Falle stellte man fest, daß die gebildeten Erzeugnisse 93 % Beta"-Aluminiumoxid (Masse%) und 7 % Beta-Aluminiumoxid
und einen Außendurchmesser von 33,1 mm hatten. Der Feuchtigkeitsgehalt des sprühgetrockneten Ausgangsgemisches
und die Teilchengröße des Ausgansgemisches wurden nicht gemessen und auch der Innendurchmesser, die Dichte nach dem
Brennen und der Widerstand der Erzeugnisse wurden gleichfalls nicht gemessen. Dieses Beispiel zeigt, daß eine zu hohe KaI-zinierungstemperatur
zu einem schlechteren Produkt hinsichtlich des Beta"-Aluminiumoxidgehaltes führen kann.
Beispiel 1 wurde mit unkalziniertem Boehmit wiederholt, der
6 Stunden lang mit der Schwingmühle gemahlen wurde, so daß 30 Masse% davon eine Teilchengröße von weniger als 30 um hatten.
Der Anteil an zugesetztem Natriumhydroxid betrug 8,16 Masse% und der Anteil an Spinell-Stabilisator betrug 0,68
Masse% (als Lithiumoxid). Es wurden Erzeugnisse erhalten, die 98 Masse% an Beta"-Aluminiumoxid und 2.Masse% an Beta-Aluminiumoxid
enthielten und einen Außendurchmesser von 35,15 mm aufwiesen. Der Feuchtigkeitsgehalt des sprühgetrockneten Ausgangsmaterials
betrug 1,3 % M/M, und 3 0 % M/M dieses Materials hatte eine Teilchengröße von weniger als 30 um. Der
Innendurchmesser, die Dichte nach dem Brennen und der Widerstand der Erzeugnisse wurden nicht gemessen.
Beispiel 5 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß das Mahlen 10 Stunden lang erfolgte und die Zugabe an Natriumoxid 8,02
Masse% und die Zugabe an Spinell-Stabilisator 0,58 Masse% (als Lithiumoxid) betrugen. Es wurden Erzeugnisse mit einem
Außendurchmesser von 34,25 mm und einem Beta"-Aluminiumoxidgehalt
von 96 Masse% erhalten, wobei der Rest von 4 % Beta-Aluminiumoxid war. Der Feuchtigkeitsgehalt des sprühgetrockneten
Ausgangsraaterials betrug 1,4 % M/M, und 30 % M/M dieses
Materials hatten eine Teilchengröße von weniger als 30 um.
Der Innendurchmesser, die Dichte nach dem Brennen und der Widerstand der Erzeugnisse wurden nicht gemessen.
Beispiel 5 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß 20 % M/M des Boehmits durch die gleiche Masse an Boehmit ersetzt wurden,
der auf 7000C kalziniert war und die Natriumoxidzugabe 7,82 Masse% und die Zugabe an Spinell-Stabilisator 0,57 Masse%
(als Lithiumoxid) betrugen. Die Mahlzeit betrug 2 Stunden. 3 0 Masse% des sprühgetrockneten Ausgangsmaterials hatten weniger
als 30 um Größe. Der Feuchtigkeitsgehalt des sprühgetrockneten
Ausgangsmaterials betrug 1,8 % M/M. Der Innendurchmesser,
die Dichte nach dem Brennen und der Widerstand der Enderzeugnisse wurde nicht gemessen. Die hergestellten
Erzeugnisse hatten eine Außendurchmesser von 36,48 mm und einen Beta"-Aluminiumoxidgehalt von 95 Masse%, wobei der
Rest 5 Massel Beta-Aluminiumoxid war. Dieser Versuch zeigt, daß die Zugabe des Theta-Aluminiumoxids zum Boehmit, wenn
überhaupt ein Einfluß vorlag, eher nachteilig war im Vergleich zu einem reinen Boehmitausgangsmaterial. Das Theta-Aluminiumoxid
war aus Bayerit erhalten.
Beispiel 5 wurde wiederholt, jedoch wurde auf 4,9 Masse% Feuchtigkeit sprühgetrocknet und 3 0 % des sprühgetrockneten
Pulvers hatten eine kleinere Teilchengröße als 30 μπι. Es wurden 10 Masse% Natriumoxid und kein Spinell-Stabilisator zugegeben.
Die Erzeugnisse hatten eine Gründichte von 1,68 g/ml und eine Dichte nach dem Brennen von 3,17 g/ml (berechnet)
. Die erhaltenen Rohre hatten einen Außendurchmesser von 29,65 mm, einen Innendurchmesser von 26,46 mm und einen Beta"-Aluminiumoxidgehalt
von 96 Masse%, wobei der Rest von 4 % Beta-Aluminiumoxid war. Die Rohre hatten eine Bortz
Ringdurchmesserfestigkeit von 260 MNm , bestimmt durch Anlegen
einer Last über den Durchmesser eines kurzen Ringabschnittes.
Beispiel 1 wurde mit Boehmit, der auf 7500C kalziniert war,
wiederholt. Das zugesetzte Natriumoxid betrug 10 Masse% (experimentell gemessen mit 9,22 Masse%). Das sprühgetrocknete
Pulver hatte einen Feuchtigkeitsgehalt von 2,7 Masse%, und 27 Masse% davon hatten eine Teilchengröße von weniger als
3 0 μπι. Die grünen Erzeugnisse hatten eine Dichte von 1,47
g/ml. Die gebrannten Erzeugnisse hatten eine Dichte von 3,198 - 3,200 g/ml, einen Außendurchmesser von 29,19 mm und
einen Innendurchmesser von 26,07 mm. Sie enthielten 96 Masse% Beta"-Aluminiumoxid und 4 Masse% Beta-Aluminiumoxid und
hatten einen axialen spezif. Widerstand bei3 5 0 ° C von 4,53 ohm cm
und einen radialen spezif. Widerstand bei dieser Temperatur von
2 5,57 ohm cm mit einer Durchmesserfestigkeit von 230 MNm .
Fünf Rohre, die gemäß diesem Beispiel hergestellt waren, wurden in eine elektrochemische sekundäre Natriura/Schwefelenergiespeicherzelle
für Betriebsversuche eingesetzt. Für die ersten 386 Zyklen waren ihre Beladungs/Entladungsraten 469
— 2 —2
mAcm /572 mAcm , was 16 Beladungs/Entladungszyklen pro Tag
mAcm /572 mAcm , was 16 Beladungs/Entladungszyklen pro Tag
— 2 ergibt. Diese Raten wurden dann erhöht auf 625 mAcm bzw.
729 mAcm , was 28 Beladungs/Entladungszyklen pro Tag ergibt. Drei Zellen versagten nach 90, 494 bzw. 2300 Zyklen. Bei zwei
Zellen wurde der Versuch nach 2798 Zyklen ohne Versagen abgebrochen.
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei bei 7000C kalzinierter
Boehmit verwendet wurde. Das sprühgetrocknete Ausgangsmaterial hatte einen Feuchtigkeitsgehalt von 3,8 Masse%, und 27
Masse% desselben hatten eine Teilchengröße von weniger als 30 μΐη. Natriumoxid wurde in einer Menge von 9,5 Masse% als
Natriumcarbonat eingeführt (experimentell zu 9,09 Masse% Natriumoxid gemessen). Die grünen Erzeugnisse hatten eine Dichte
von 1,47 g/ml. Die gebrannten Erzeugnisse hatten eine Dichte von 3,195 g/ml bei einem Außendurchmesser von 29,18 mm und
einem Innendurchmesser von 25,94 mm. Die gebrannten Erzeugnisse hatten einen Beta"-Aluminiumoxidgehalt von 94 Masse%
und einen Beta-Aluminiumoxidgehalt von 6 Masse%. Bei 3500C
hatten sie einen axialen spezif. Widerstand ναι 3,92 ohm cm und einen
radialen spezif. Widerstand von 5,2 6 ohm cm und ihre Durchmesser-
2
festigkeit betrug 260 MNm .
festigkeit betrug 260 MNm .
Fünf Rohre, die gemäß diesem Beispiel hergestellt waren, wurden entsprechend Beispiel 9 in Natrium/Schwefelprüfzellen
für Betriebsversuche eingebracht. Für die ersten 450 Zyklen
_2 wurden sie bei Belaldungs/Entladungsraten von 469 mAcm /
_2
572 mAcm gefahren, d.h. 16 Zyklen pro Tag. Vier Zellen versagten nach 256, 501, 502 bzw. 516 Zyklen und bei einer Zelle wurde ohne Versagen nach 3043 Zyklen der Versuch abgebrochen.
572 mAcm gefahren, d.h. 16 Zyklen pro Tag. Vier Zellen versagten nach 256, 501, 502 bzw. 516 Zyklen und bei einer Zelle wurde ohne Versagen nach 3043 Zyklen der Versuch abgebrochen.
BEISPIEL 11
Boehmit, wie er erhalten wurde, erhielt einen Zusatz von 8,29 Masse% Natriumoxid und 0,62 Masse% Spinell-Stabilisator (als
Lithiumoxid). Der Feuchtigkeitsgehalt des sprühgetrockneten Ausgangsmaterials betrug 3,4 % M/M und 33 Masse% dieses Pulvers
hatten eine Teilchengröße von weniger als 30 μπι. Die hergestellten Erzeugnisse hatten einen Außendurchmesser von
31,75 mm und einen Beta"-Aluminiumoxidgehalt von 98 Masse%, wobei der Rest von 2 Masse% Beta-Aluminiumoxid war.
In den obigen Beispielen 8 bis 11 erfolgte das Brennen auf
eine Maximaltemperatur von 16150C, und die Dichte nach dem
Brennen wurde auf der Basis der Abmessungen und Gewichte der Proben berechnet und die Berechnungen durch Messungen nach
dem Archimedischen Prinzip bestätigt.
BEISPIELE 12 - 15
Es wurden Vergleichsversuche durchgeführt, um die Herstellung von Beta"-Aluminiumoxid aus Cera Hydrat-Boehmit gemäß dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung mit Versuchen zu vergleichen, Beta"-Aluminiumoxid aus anderen, ähnlichen Ausgangsmaterialien
herzustellen. Das rohe Ausgangsmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung war der früher erwähnte Cera
Hydrat-Boehmit, und die anderen Rohmaterialien waren wie folgt:
"RC-HP-DBM" Alpha-Aluminiumoxid, erhältlich von der Reynolds Company, Arkansas, USA;
"Catapal" Pseudoboehmit, erhältlich von Conoco Chemicals Division, Houston, Texas, USA, mit einer spezifischen
2
Oberfläche von von 280 m /g, gemessen durch Stickstofi adsorption, und einer durchschnittlichen Kristallit-
Oberfläche von von 280 m /g, gemessen durch Stickstofi adsorption, und einer durchschnittlichen Kristallit-
3617 Π
größe von etwa 40 R-Einheiten, der nicht hydrothermal
hergestellt, sondern durch Hydrolyse von Aluminiumisopropoxid erhalten war; und
Ein Boehmit (Aluminiummonohydrat), der durch die Hydrolyse von Aluminiumisopropoxid bei 800C nach dem Verfahren
von Yoldas synthetisiert war (B.E.Yoldas, American Ceramic Society Bulletin, 5_4, 286 - 288 (1975)). Dieses Material
2 hat nach Yoldas eine spezifische Oberfläche von 200 m /g
und eine durchschnittliche Kristallitgröße von etwa 70 Α-Einheiten, so daß dieses Material in dieser Hinsicht
etwas dem Catapal-Boehmit ähnlich ist.
In Figur 2 der beigefügten Zeichnung ist die Teilchengrößenverteilung
des Cera Hydrats und des Catapal-Boehmits, so wie sie erhalten wurden, vor dem Mahlen gezeigt. Die Figur ist dar
log-lineareAuftrag des kumulativen Massenprozentsatzes von
Teilchen feiner als die angegebene Größe gegen die Siebgröße in μΐη.
Die Ausgangsgemische für die Herstellung von Beta"-Aluminiumoxid
wurden auf zwei Weisen hergestellt. Eine bestand darin, eine wässrige Aufschlämmung, die das Rohmaterial mit gelöstem
Natriumhydroxid und Lithiumhydroxid darin enthält, sprühzutrocknen. Das Natriumhydroxid wirkte als Vorläufer für Natriumoxid
in den Mischungen und das Lithiumhydroxid wirkte als Vorläufer für ein Lithiumoxid-spinellbildendes Oxid. Die
andere Weise bestand darin, ein Sol-Gel-Verfahren unter Verwendung
von Essigsäure als Peptisierungsmittel anzuwenden.
Alle Gemische wurden so hergestellt, daß sie das Äquivalent von 84 Mol% Al3O3, 14 Mol% Na3O und 2 Mol% Li3O enthielten.
Diese Zusammensetzung entspricht der Formel 6Al5O^-Na9O, die
der Formel 5,33 A1„O., .Na-O für ideales Beta"-Aluminiumoxid
angenähert ist (mit Ausnahme des Spinell-Stabilisators).
Bei den sprühgetrockneten Gemischen wurden die aus dem RC-HP-DBM, dem Catapal und dem Cera Hydrat hergestellten erhalten,
indem 100 g davon mit der gleichen Masse destilliertem Wasser gemischt wurden, das das erforderliche Natriumhydroxid
und Lithiumhydroxid darin gelöst enthält, wobei man eine Aufschlämmung mit 50 Masse% Rohmaterialfeststoffen erhielt.
Das Mischen erfolgte durch Kugelmahlung in Polyäthylenbehältern unter Verwendung eines Alpha-Aluminiuinoxidmahlmediums
für eine Zeitdauer von 30 Minuten, wonach sie unmittelbar sprühgetrocknet wurden. Die erhalten Pulver waren hochgradig
hygroskopisch und wurden nach Trocknen in einem Vakuumexsikkator gelagert. Die das Hydrolyseprodukt von Aluminiumisopropoxid
als Rohmaterial enthaltende Mischung wurde hergestellt, indem etwa 100 g Aluminiumisopropoxid in 250 ml
Chloroform gelöst wurden. Diese Lösung wurde tropfenweise in 900 ml destilliertes Wasser bei einer Temperatur über 75°C
unter kräftigem Rühren eingebracht. Die ablaufende Reaktion bildete eine kolloidale Suspension des Boehmitmaterials, die
bei 800C 12 Stunden unter Rückfluß gerührt wurde, um VoIlständigkeit
der Reaktion zu gewährleisten. Die erforderlichen Mengen an Natriumhydroxid und Lithiumhydroxid wurden in einer
minimalen Menge destilliertem Wasser (etwa 100 ml) gelöst. Überschüssiger Alkohol (etwa 500 ml) wurde zu dieser Lösung
gegeben, die dann zu der kolloidalen Suspension zugefügt wurde. Die erhaltene Suspension wurde sofort sprühgetrocknet.
Das aus dem RC-HP-DBM Rohmaterial hergestellte Gel wurde erhalten,
indem 50 g davon in 200 ml destilliertem Wasser durch Kugelmahlen in einem Polyäthylenbehälter für 30 Minuten unter
Verwendung von 200 g Aluminiumoxid Mahlmedium dispergiert wurden. Die erhaltene Aufschlämmung wurde auf ein pH von etwa
3 unter Verwendung von Eisessig angesäuert. Dann wurden Natriumhydroxid und Lithiumhydroxid in weiteren 40 ml destilliertem
Wasser unter Rühren zugesetzt. Die Lösung wird dann auf ein pH von etwa 3,5 unter Verwendung von weiterem Eisessig
eingestellt und das Gemisch auf einer Heizplatte unter
andauerdem Rühren zur Trocknung eingedampft. Es sei bemerkt,
daß in diesem Falle kein echtes Gel gebildet wurde, sondern die Aufschlämmung beim Trocknung lediglich viskoser wurde,
bis sie nicht mehr gerührt werden konnte. 5
Die Gele aus dem Catapal und Cera Hydrat-Rohmaterial wurden hergestellt, indem 50 g des Rohmaterials in jedem Fall mit
2OG ml Wasser mit einem Magnetrührer gemischt wurden, worauf mit Eisessig auf ein pH von 4 angesäuert wurde. Diese Suspension
wurde dann, wie oben für das RC-HP-DBM-Rohmaterial beschrieben, gemahlen, und die erhaltenen Aufschlämmungen wurden
auf Magnetrührer gegeben und das Natriumhydroxid und das Lithiumhydroxid als Lösung in 40 ml destilliertem Wasser eingebracht.
Das pH wurde dann mit Eisessig auf etwa 4 eingestellt, worauf 20 Minuten bei 800C gerührt wurde, bis die
Mischungen geliert waren. Die Gele wurden dann getrocknet und mit Mörser und Pistill gemahlen.
Das synthetische Pseudoboehmit-Rohmaterial aus Aluminiumisopropoxid
wurde erhalten, indem 100 g des Aluminiumpropoxids in 25 0 ml Chloroform gelöst wurden. Diese Lösung wurde tropfenweise
in 900 ml destilliertes Wasser bei einer Temperatur oberhalb 750C unter kräftigem Rühren gegeben. Zu der gebildeten
Suspension wurden 15 g Eisessig als Peptisierungsmittel nach 3 0 Minuten zugefügt, und das erhaltene Sol wurde bei
800C für 36 Stunden gerührt, um die Peptisierung zu bewirken.
Ein Rückflußkühler wurde verwendet, um das Verdampfen des
Lösungsmittels zu verhindern. Lithiumhydroxid und Natriumhydroxid wurden als Lösung in 100 ml destilliertem Wasser zugesetzt.
Das Gelieren erfolgte in etwa 10 bis 20 Sekunden, und das Gel wurde dann getrocknet und in einem Mörser mit
dem Pistill gemahlen.
Die acht Gemische, nämlich die vier sprühgetrockneten Gemisehe
und die vier aus den Gelen erhaltenen Gemische, die jeweils RC-HP-DBM, Catapal, Cera Hydrat und synthetisches
Pseudoboehmit als Rohmaterial aufwiesen, wurden dann der Kalzinierung
bei verschiedenen Temperaturen unterworfen. In jedem Falle waren die Erhitzungs- und Kühlgeschwindigkeiten
200°C/Std. In jedem Fall wurde die maximale, erhaltene Temperatur für eine Zeitspanne von 30 Minuten beibehalten. Die
Temperaturen, auf welche das Erhitzen erfolgte, waren jeweils 5000C, 7000C, 9000C, 12000C bzw. 14000C. Die Produkte, die
nach dem Erhitzen/Kalzinieren erhalten waren, wurden dann der Rontgenbeugungsanalyse unterworfen, um das Vorliegen
oder Fehlen von Beta"-Aluminiumoxid darin zu bestimmen. Die Ergebnisse werden in den folgenden Beispielen diskutiert.
BEISPIEL 12 (Kontrolle - Alpha-Aluminiumoxid)
Bei dem RC-HP-DBM-Rohmaterial erzeugte das Erhitzen auf Temperaturen
bis zu 9000C keine Beta"-Aluminiumoxid, gleichgültig, ob das Ausgangsmaterial durch Sprühtrocknen oder über
das Sol-Gel erhalten war. Wenn das aus dem Sol-Gel erhaltene
Ausgangsgemisch auf 12000C erhitzt wurde, wurde ein Gemisch
erhalten, das kein Alpha-Aluminiumoxid, etwas Gamma-Natriumaluminat, etwa Beta-Aluminiumoxid und etwas Beta"-Aluminiumoxid
enthielt, wobei das Beta"-Aluminiumoxid etwa 30 Masse% ausmachte. Das durch Erhitzen des aus dem Sol-Gel erhaltenen
Ausgangsgemisches auf 14000C erhaltene Produkt enthielt entsprechend
ebenfalls kein Alpha-Aluminiumoxid, sondern nur Beta-Aluminiumoxid/Beta"-Aluminiumoxid, wobei etwa 41 Masse%
Beta"-Aluminiumoxid waren.
Das durch Erhitzen des sprühgetrockneten Gemisches auf 12000C
erhaltene Produkt war im wesentlichen ähnlich und enthielt wiederum kein Alpha-Aluminiumoxid, jedoch etwa Gamma-Natriumaluminat,
etwas Beta-Aluminiumoxid und etwas Beta"-Aluminiumoxid, wobei das Beta"-Aluminiumoxid etwa 40 Masse% ausmachte.
Wenn das sprühgetrocknete Gemisch auf 14000C erhitzt wurde,
ergab sich wieder kein Alpha-Aluminiumoxid und in diesem Falle kein Gamma-Natriumaluminat, sondern das Produkt ent-
hielt ein Gemisch von Beta-Aluminiumoxid und Beta"-Aluminiumoxid, wobei das Beta"-Aluminiumoxid etwa 42 Masse% ausmachte.
BEISPIEL 13 (Kontrolle - Catapal)
5
5
Im Falle des Catapal Pseudoboehmit-Rohmaterials ergab sich, gleichgültig, ob das Ausgangsgemisch über das Sol-Gel oder
durch Sprühtrocknen erhalten war, beim Erhitzen auf Temperaturen bis zu 9000C keine Bildung von Beta"-Aluminiumoxid.
Wenn das Erhitzen auf 12000C bzw. 14000C erfolgte, waren die
Produkte, gleichgültig, ob sie aus dem vom Sol-Gel oder durch Sprühtrocknen erhaltenen Gemisch waren, im wesentlichen ähnlich.
Die erhaltenen Produkte, zeigten, daß sie etwas Gamma-Na-Aluminat , etwas Beta-Aluminiumoxid und etwas Beta"-Aluminiumoxid
enthielten. Wegen der diffusen Natur der bei der Röntgenbeugung erhaltenen Peaks war es unmöglich, die relativen
Mengen an Beta-Aluminiumoxid und Beta"-Aluminiumoxid zu quantifizieren.
BEISPIEL 14 (Kontrolle - synthetischer Pseudoboehmit)
Auch in diesem Falle wurde kein Beta"-Aluminiumoxid im Produkt erhalten, wenn auf Temperaturen von 9000C erhitzt wurde,
gleichgültig, ob das Ausgangsgemisch über das Sol-Gel oder durch Sprühtrocknen erhalten war.
Für das über das Sol-Gel erhaltene Ausgangsgemisch ergab das Erhitzen auf 12000C bzw. 14000C ein Produkt, das etwas Beta-Aluminiumoxid
und etwas Beta"-Aluminiumoxid enthielt, wobei aber die Mengenanteile davon unmöglich durch Röntgenbeugung
zu quantifizieren waren.
Im Falle des sprühgetrockneten Ausgangsmaterials wurden beim Erhitzen auf 12000C bzw. 14000C ähnliche Produkte erhalten,
die jedoch etwas Gamma-Natriumaluminat zusätzlich zu dem
-yr-
Beta-Aluminiumoxid und dem Beta"-Aluminiumoxid enthielten.
BEISPIEL 15 (erfindungsgemäß - Cera Hydrat)
Es wurde wiederum kein Beta"-Aluminiumoxid erhalten, wenn auf Temperaturen bis 9000C erhitzt wurde.
Beim Erhitzen auf 12000C bzw. 14000C wurden jedoch für beide
Ausgangsgemische, die über das Sol-Gel bzw. durch Sprühtrocknen
erhalten waren, Produkte erzielt, die im wesentlichen 100 % Beta"-Aluminiumoxid aufwiesen. Das nach dem Sol-Gel-Verfahren
erhaltene Reaktionsprodukt hatte im Durchschnitt breitere Rontgenbeugungspeaks als das sprühgetrocknete Produkt,
was eine kleinere, mittlere Kristallitgröße anzeigt.
BEISPIELE 16 - 26
Es wurden verschiedene Versuche durchgeführt, um die Brauchbarkeit
der vorliegenden Erfindung zur Herstellung von Beta"-Aluminiumoxiderzeugnissen
aus Gemischen von Vorläufern von Aluminiumoxid, wie Cera Hydratboehmit, die für das Verfahren
der Erfindung brauchbar sind, und A/S und B/S Werte gemäß
den Gleichungen (I) und (II) aufweisen, mit Alpha-Aluminiumoxid
zu zeigen. Diese Versuche wurden mit verschiedenen Kontrollen verglichen.
Es wurden vier verschiedene Brennbedingungen oder Vorschriften angewandt, nämlich:
30
30
Erste Brennvorschrift: Umgebungstemperatur (200C)- HOO0C mit 100°C/Std
11000C halten für 3 Std 100 - 12000C mit 100°C/Std
12000C halten für 6 Minuten 35
Zweite Brennvorschrift:
¥9
20 - HOO0C mit 100°C/Std 1100 - 12000C mit 25°C/Std
12000C halten für 6 Minuten
Dritte Brennvorschrift:
Vierte Brennvorschrift:
20 - HOO0C mit 100°C/Std 11000C halten für 3 Std
1100 - 16050C mit 100°C/Std 1605 - 16150C mit 60°C/Std
16150C halten für 15 Minuten
20 - 11000C mit 100°C/Std 1100 - 1200 0C mit 25°C/Std
1200 - 1605°C mit 100°C/Std 1605 - 1615°C mit 60°C/Std 16150C halten für 15 Minuten
In jedem Fall (wenn nichts anderes angegeben ist) war jedes verwendete Alpha-Aluminiumoxid dasjenige, das von Alcoa
(Großbritannien) Limited, Droitwich, Großbritannien unter der Handelbezeichnung A16SG erhältlich ist. Jedes verwendete
Bayerit war von BA Chemicals PIc, Gerrards Cross. Buckinghamshire,
Großbritannien, und jedes verwendete Theta-Aluminiumoxid
wurde erhalten, indem dieses Bayerit in Pulverform auf etwa 10000C erhitzt wurde. Natriumoxid- (als NaOH) und
Lithiumoxid- (als LiOH.H2O) vorläufer wurden in verschiedenen
Mengenanteilen, ebenfalls in Pulverform verwendet. Die Ausgangsgemische wurden mit deonisiertem Wasser auf einen Feststoffgehalt
von etwa 50 Masse% befeuchtet und zur Erzeugung eines Schlickers in Vibrationsmühlen gemahlen. Der Schlicker
wurde mit einem Niro atomiser Sprühtrockner sprühgetrocknet, der von der Firma Niro Atomizer Limited, Watford, Großbritannien
erhältlich ist, um ein sprühgetrocknetes Pulver mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 2 % M/M zu erzeugen. In
jedem Fall wurde das Pulver durch ein Sieb mit 45 μΐη Öffnungen
gesiebt, um große, agglomerierte Teilchen zu entfernen, und die Erzeugnisse wurden in Form von Rohren mit geschlos-
senem Ende, die sich zur Verwendung als Festelektrolyte oder Separatoren in elektrochemischen Zellen eignen, durch isostatisches
Pressen bei etwa 240 MPa (35 000 psi) (wenn nichts anderes angegeben) mit folgenden Abmessungen (wenn nichts anderes
angegeben ist) erzeugt:
Innendurchmesser | 33 mm |
Außendurchmesser | 37 mm |
Länge | 200 mm |
Diese Erzeugnisse wurden nach der einen oder anderen der obi gen Brennvorschriften in Magnesiumoxidtiegeln unter einer
Natriumoxidatmosphäre gebrannt, und, wenn nichts anderes angegeben ist, durch Abschalten des Ofens im Ofen abgekühlt.
BEISPIEL 16 - Kontrolle
Es wurden drei Probenansätze hergestellt, die jeweils einmal Alpha-Aluminiumoxid und zweimal Mischungen von Alpha-Aluminiumoxid
und Theta-Aluminiumoxid in verschiedenen Mengenanteilen enthielten, unter Zusatz von Natriumoxid-und Lithiumoxid-Spinell-Stabilisator,
wie in der folgenden Tabelle 1 an gegeben.
Tabelle | Ansatz Nr. | 1 | 1 | 2 | 3 |
Bestandteile | % M/M | % M/M | % M/M | ||
Alpha-Aluminiumoxid Theta-Aluminiumoxid Natriumoxid (als NaOH) Lithiumoxid (als LiOH.H^O) |
90,4 0,0 8,9 0,7 |
85,4 5,0 8,9 0,7 |
80,4 10,0 8,9 0,7 |
||
Aus diesen Ansätzen wurden nach der oben beschriebenen Methode Rohre hergestellt und nach den oben angegebenen Brennvorschriften
gebrannt. Der Mengenanteil (% M/M) an Beta"-Alumi-
39 | 45 | 50 |
44 | 46 | 53 |
81 | 83 | 79 |
82 | 83 | 82 |
niumoxid in den gebrannten Rohren wurde dann bestimmt und die
Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 2
5
5
Ansatz Nr. 12 3
% M/M Beta"-Aluminiumoxid Brennvorschrift
Erste
Erste
Zweite
Dritte
Vierte
Dritte
Vierte
Diese Versuche zeigen, daß der Ersatz von Theta-Aluminiumoxid
für einen Teil des Alpha-Aluminiumoxids eine Zunahme an Beta"-Aluminiumoxid im gebrannten Rohr ergibt, wenn auf maximal
12000C erhitzt wird, jedoch nicht, wenn auf maximal 16150C erhitzt wird, da dort keine signifikanten Unterschiede
zwischen den Ansätzen vorliegen, wenn auf höhere Temperatür erhitzt wird. Das Erhitzen auf 16150C ergab in jedem Falle
mehr Beta"-Aluminiumoxid in den fertigen Rohren als das Erhitzen auf 12000C.
In diesem Beispiel wurden verschiedene Ansätze hergestellt, welche Gemische mit unterschiedlichen Mengenanteilen an Cera
Hydratboehmit und Alpha-Aluminiumoxid enthielten, wobei der Boehmit zuerst auf 11000C kalziniert wurde und wobei die Ansätze
jeweils 8,9 % M/M Natriumoxid (als NaOH) und 0,7 % Lithiumoxid (als LiOH.H„O) enthielten. Die Ansätze wurden in
der gleichen Weise wie für Beispiel 16 hergestellt und wurden in der gleichen Weise zu Rohren gepreßt. Die Mengenanteile
an Bestandteilen in diesen Ansätzen sind in Tabelle 3 angegeben.
Tabelle | Ansatz Nr. | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Bestandteile 9, | 's M/M | % M/M | % M/M | % M/M | % M/M | ||
Alpha-Aluminiumoxid kalzinierter Boehmit Natriumoxid (als NaOH) Lithiumoxid (als LiOH-H0O) |
90,4 0,0 8,9 0,7 |
86,83 3,57 8,9 0,7 |
83,26 7,14 8,9 0,7 |
76,11 14,29 8,9 0,7 |
61,83 28,57 8,9 0,7 |
||
Diese Rohre wurden dann gemäß den verschiedenen, oben angegebenen Brennvorschriften gebrannt, und der Mengenanteil an
Beta"-Aluminiumoxid, der in diesen Rohren gebildet wurde,
wurde in jedem Falle bestimmt und ist in Tabelle 4 angegeben.
Tabelle 4 | % M/M | 5 | 6 | 7 | 50 | N/B | 8 | |
Ansatz Nr. | 4 | Beta"-Aluminumoxid | 50 | N/B | ||||
3 9 | 80 | 82 | ||||||
Brennvorschrift | 44 | N/B | 80 | 81 | 65 | |||
Erste | 78 | N/B | 65 | |||||
Zweite | 76 | N/B | 85 | |||||
Dritte | N/B | 83 | ||||||
Vierte |
(N/B = nicht bestimmt)
Die nach der vierten Brennvorschrift gebrannten Rohre wurden auf die Bortz-Ringdurchmesserfestigkeit geprüft, und diese
Ergenisse sind in Tabelle 5 angegeben. 30
Tabelle | S3 | 5 | 5 | 6 | |
4 | MPa | ||||
Ansatz Nr. | |||||
durchschnittliche Durch- | 199 | 220 | |||
messerfestigkeit (MPa) | 158 | 16 | 18 | ||
nach der Bortz-Ring- | 15 | ||||
prüfung | |||||
Standardabweichung | |||||
N/B 213
Aus diesem Beispiel scheint hervorzugehen, daß der Ersatz von etwas kalziniertem Boehmit für einen Teil des Alpha-Aluminiumoxids
zu einer zunehmenden Zunahme an Beta"-Aluminiumoxid in den fertigen Rohren führt. Die für die erste und
zweite Brennvorschrift erhaltene Zunahme wird für die dritte und vierte Brennvorschrift aufrechterhalten, obwohl sie für
die dritte und vierte Brennvorschrift nicht so ausgeprägt ist, wie für die erste und zweite Brennvorschrift. Außerdem
scheinen die Festigkeiten der Rohre zuzunehmen, wenn verschiedene Anteile des Alpha-Aluminiumoxids durch kalzinierten
Boehmit ersetzt werden. Was die Zunahme an Beta"-Aluminiumoxid in den durch diesen Ersatz erhaltenen Rohren betrifft,
ist diese Zunahme für die Ansätze 6 und 8 größer als für die erste und zweite Brennvorschrift zu erwarten wäre, was Synergismus
anzeigt. Der gesamte Anteil an Beta"-Aluminiumoxid in den Rohren ist höher, als er erhalten würde, wenn man lediglich
das Beta"-Aluminiumoxid zusammenzählt, das man aus dem Alpha-Aluminiumoxid zu erhalten erwartet und das Beta"-Aluminiumoxid,
das man aus dem Boehmit zu erhalten erwartet. So sind für die Ansätze 6 und 8 z.B. für die erste und zweite
Brennvorschrift die tatsächlichen Mengenanteile an Beta"-Aluminiumoxid
scheinbar vom kalzinierten Boehmit her rührend, und die Verhältnisse zwischen diesen Anteilen und den Anteilen,
die man als davon herrührend erwarten würde, waren jeweils 12,96 % bzw. 2,59:1 für Ansatz 6 und für die erste
Brennvorschrift; 33,8 % bzw. 1,69:1 für Ansatz 8 und für die
erste Brennvorschrift; 8,2 % bzw. 1,64:1 für Ansatz 6 und
für die zweite Brennvorschrift; und 29,5 % bzw. 1,49:1 für Ansatz 8 und für die zweite Brennvorschrift.
In diesem Beispiel wurden Vergleichsversuche durchgeführt, wobei Cera Hydratboehmit, das oben erwähnte Bayerit, das von
BA Chemicals erhalten war und ein reaktives, kalziniertes Alpha-Aluminiumoxid, das als RC-HPS-DBM-Sorte von Reynolds
Chemicals, Malakoff, Texas, USA, erhältlich ist, verwendet wurden. Proben des Cera Hydrats und des Bayerits wurden beide
so geprüft wie sie erhalten wurden, sowie nach Kalzinieren auf 7000C bzw. 10000C für eine Stunde. Sprühgetrocknete PuI-ver
wurden wie in Beispiel 16 aus dem Alpha-Aluminiumoxid allein und aus Gemischen davon mit dem Cera Hydrat und dem
Bayerit (wie erhalten und wie kalziniert) hergestellt und Natriumoxid und Lithiumoxid wurden als NaOH und LiOH.H3O zugefügt. Die
Gemische, zu welchen das Lithiumoxid und das Natriumoxid zugefügt waren, sind in der Tabelle 6 angegeben.
Tabelle | 6 | 11 | 12 | |
Ansatz Nr. | 9 | 10 | % M/M | |
Bestandteile | ||||
13 14 15
RC-HPS-DBM Alpha-Aluminiumoxid 100 80 80 80 60 60 80 kalziniertes Cera Hydrat
(1 Std, 7000C) 20
_ kalzinierter Bayerit
(1 Std, 1000°C) 20
Bayerit (wie erhalten) 20 40
Cera Hydrat (wie erhalten) 40 20
Cera Hydrat und Bayerit, wie erhalten, sind oben ohne freies 35
Wasser oder gebundenes Hydratationswasser angegeben.
es
-46-
36Ί7Ί15
Aus den in Tabelle 7 angegebenen Mischungen wurden Rohre wie in Beispiel 16 beschrieben, gepreßt und nach verschiedenen Brennvorschriften
wie folgt gebrannt:
Fünfte Brennvorschrift:
20 - 5000C mit 50°C/Std 5000C halten für 1 Std
500 - 600°C mit 50°C/Std 600 - 11000C mit 100°C/Std 1100 - 12000C mit 25°C/Std
1200 - 16050C mit 100°C/Std 1605 - 1615°C mit 60°C/Std 16150C halten für 15 Minuten
Sechste Brennvorschrift:
20 - 5000C mit 50°C/Std 5000C halten für 1 Std
500 - 600°C mit 50°C/Std 600 - HOO0C mit 100°C/Std 11000C halten für 3 Std
1100 - 16050C mit 100°C/Std 1605 - 1615°C mit 60°C/Std 16150C halten für 15 Minuten
Siebte Brennvorschrift;
20 - 5000C mit 50°C/Std 5000C halten für 1 Std
500 - 6000C mit 50°C/Std 600 - 1100C mit 100°C/Std
1100 - 12000C mit 25°C/Std 1200 - 1597°C mit 100°C/Std 1597 - 16070C mit 60°C/Std
16070C halten für 15 Minuten
-JfT-
1 Achte Brennvorschrift: 20 - 5000C mit 50°C/Std
5000C halten für 1 Std 500 - 6000C mit 50°C/Std
600 - 14000C mit 200°C/Std
5 1400 - 1597°C mit 100°C/Std
1597 - 1607°C mit 60°C/Std 16070C halten für 15 Minuten
In jedem Fall erfolgte die langsame anfängliche Heizgeschwin-10 digkeit (50°C/Std max.), um die Entfernung von flüchtigen Anteilen
zu gewährleisten.
Die Eigenschaften der gebrannten Rohre und die Mengenanteile an Natriumoxid und Lithiumoxid darin sind in Tabelle 7 ange-15
geben, wobei die Bruchfestigkeit der Rohre nach dem Bortz-Ringtest bestimmt wurde.
-MT-
Ansatz Nr. | (g/ati) | 87% | Ffctee | 133 | 9 | 10 | 11 | 3. | 12 | 13 | 3. | 14 | 15 |
DLchtB mch Bremen | - 5. 3. | 80% | (13) | 3. | 3. | ||||||||
Brennvorschrift | 6. 3. | 80% | (Standardabweichung) | 147 | 219 | 3.179 | 3.199 | 3. | 235 | 3.224 | 3. | 214 | 3.223 |
7. 3. | 79% | EtennvaESctirift - 5. | 222 | 3.167 | 3.193 | 3. | 233 | 3.222 | 3. | 211. | 3.219 | ||
8. 3. | 206 | 3.145 | 3.175 | 229 | 3.222 | 204 | 3.212 | ||||||
% MM Bets'-Mumniuraidd | 6. | 210 | 3.154 | 3.183 | 86% | 230 | 3.221 | 91% | 221 | 3.216 | |||
a^Tnvorsciirlft - 5. | 84% | 92% | |||||||||||
6. | 90% | 87% | 83% | 90% | 91% | 92% | |||||||
7. | 90% | 88% | 83% | 86% | 91% | 92% | |||||||
8. | 90% | 87% | 85% | 90% | |||||||||
Bnxftfestiqkeit der 1 | 91% | 90% | 87% | 90% | |||||||||
(MN/m2) | |||||||||||||
N/B | 174 | ||||||||||||
(54) | |||||||||||||
235 | 163 | 167 | 151 | 191 | 195 | ||||||||
(27.4) | (4.8) | (23.7) | (26.0) | ||||||||||
185 | 172 | 206 | 210 | ||||||||||
D.
(35.6) (34.2) (30.8) (19.4) (36.5) (36.8) (17.4)
7. 164 230 211 211 209 210
(22.7) (27.6) (16.0) (14.3) (49.4) (10.6) (34.1)
8. 157 163 205 202 N/B 227 N/B oc
(24.7) (82.7) (23.0) (30.2) (33.9)
Äußerer R±rdurchsEsser
31.04 30.15 31.66 31.81 0.665 0.665 0.65 0.645
9.15 9.50 9.14 9.10
In jedem Falle konnten ganze bzw. einheitliche Rohre erhalten werden. Aus der Untersuchung von polierten Abschnitten der
Rohre wurde festgestellt, daß diejenigen des Ansatzes 9 verhältnismäßig
große Kristalle hatten und daß die Rohre mit re-
a^i | offenen Brie (mm) | 33 | .06 | 32. | 83 | 31 | .94 |
% | MM Natriumoxid | 0 | .67 | 0. | 65 | 0 | .65 |
Ό | MM Lithiumoxid | 8 | .89 | 8. | 57 | 8 | .74 |
36Ί7Ί15
lativ erhöhten Festigkeiten einen kleineren Anteil an Kristallen
hatten, die kleiner waren als diejenigen des Ansatzes
9. Im allgemeinen sind es die Kristalle, insbesondere die großen Kristalle, welche die höchsten Mengenanteile an Beta"-Aluminiumoxid
in solchen gebrannten Produkten haben, jedoch führt ein hoher Mengenanteil an großen Kristallen gewöhnlich
zu einer Verminderung der Festigkeit.
Überraschenderweise hatten in diesem Beispiel die Ansätze, welche Cera Hydrat enthielten, nicht nur erhöhte Festigkeit
(gewöhnlich begleitet von weniger kleinere Kristallen), sondern hatten auch sehr hohe Beta"-Aluminiumoxidanteile (gewöhnlich begleitet
von mehr und größeren Kristallen), d.h. die Ansätze
10, 14 und 15. Dieses überraschende und erwünschte Ergebnis dürfte auf der Tatsache beruhen, daß Cera Hydrat die Fähigkeit
hat, sich bei 12000C fast vollständig zu fast 100 % Beta"-Aluminiumoxid umzuwandeln. In den Ansätzen 10, 14 und
15 ist somit anzunehmen, daß das im Alpha-Aluminiumoxid verteilte Cera Hydrat zu einer Zunahme an Beta"-Aluminiumoxidgehalt
in den Rohren bei 12000C führte und eine Vielzahl an Kristallkeimstellen lieferte. Das konkurrierende Kristallwachstum
beschränkte die eventuelle Kristallgröße, so daß trotz des hohen Mengenanteils an Beta"-Aluminiumoxid die Rohrfestigkeit
hoch war. Überdies besteht, da die hohen Gehalte an Beta"-Aluminiumoxiderzeugung bei 12000C initiiert werden
(siehe Beispiel 16) eine beträchtliche Freiheit für das Variieren der angewandten Brennvorschriften, was bequem ist.
In diesem Beispiel wurden verschiedene Gemische nach der in Beispiel 16 beschriebenen Methode hergestellt, die verschiedene
Mengenanteile an Alcoa A-16SG Alpha-Aluminiumoxid und Cera Hydratboehmit enthielten, wobei einiges des letzteren
für 1 Stunde bei 700°C kalziniert war. Natriumoxid (als NaOH)
und Lithiumoxid (als LiOH.H„0) wurden dazugegeben und Rohre
wurden isostatisch daraus, wie in Beispiel 16 beschrieben, mit 240 Mpa
{lrj 000 pr.i) gepreßt-, wobei die Rohre an einem Ende geschlossen waren und
eine Länge von 200 mm und einen Innendurchmesser von 33,3 mm hatten. Einzelheiten
bezüglich der Mengenanteile der Anfangsgemische von Alpha-Aluminiumoxid und Boehmit sind in Tabelle 8 angegeben und die Eigenschaften
der gebrannten Rohre sind in Tabelle 9 angegeben, und zwar nach dem Brennen in Magnesiumoxidtiegeln gemäß der achten Brennvorschrift von Beispiel
18 mit der Ausnahme, daß die kalzinierten, Boehmit enthaltenden Rohre direkt von 20°C bis 14000C mit 200°C/Std gebrannt und die Brennvorschrift
des Ansatzes 20 ein lstündiges Halten bei 15000C umfaßte.
Ansatz Nr. Bestandteile
16
kalzinierter Boehmit 100 Alpha-Aluminiumoxid 0
Tabelle | % | 90 83 | 8 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 |
17 18 | 10 17 | M/M | ||||||
76 | 66 | 40 | 20 | 0 | ||||
24 | 34 | 60 | 80 | 100 | ||||
Bemerkungen: In den Ansätzen 17, 21 und 22 wurde tatsächlich unkalzinierter
Boehmit verwendet, jedoch in Mengen, die so berechnet
waren, daß sich die Mengen an kalziniertem Boehmit ergaben, die für die Ansätze 17, 21 und 22 in der Tabelle 8 gezeigt
sind, also nach Wasserverlust während des anfänglichen Erhitzens.
Es sei bemerkt, daß zusätzlich zu den in der nachfolgenden Tabelle 9 angegebenen
Werten der radiale spezifische Widerstand der, wie oben beschrieben, aus Ansatz 16 hergestellten Rohre mit der maximalen Brenntemperatur
und mit der Haltezeit bei dieser Temperatur wie folgt schwankte:
Maximale Brenntemperatur Haltezeit bei der maximalen
Brenntemperatur
spezif. Widerstand bei 2500C (Ohm cm)
35 spezif. Widerstand bei 35O0C (Ohm cm)
16100C | 6 min | ,2 | 1617°C | nin | 60 | min |
60 min | 12 | ,1 | 20 ι | 5 | 10 | ,2 |
11,7 | 6 | 11 | 7 | 5 | ,1 | |
5,8 | 5 | |||||
Briritfestigkeit der R±re | 235 | N/D | N/B | 197 | 220 |
(Mfyfri) (Standard | |||||
abweichung) | (27) | (20) | (12) | ||
Radialer*Widerstand | 5.70 | N/D | N/B | 5.7 | 5.2 |
(Ohm an bei 35O0C) | |||||
Axialer*Widerstand | 4.70 | 4.75 | N/B | 4.4 | 3.8 |
Ansatz Nr. 16 17 18 19 20 21 22 ■ 23
Schrurpfen bsim Brand (%) 29.0 N/D n/B 25.8 24.5 17.5 15.0 14.4
Dichte nach Brennen (g/αη3) 3.14 3.106 N/B 3.205 3.202 3.214 3.212. 3.16
227 184 173
(33) (31) (19) Radialer*Widerstand 5.70 N/D »/B 5.7 5.2 6.60 6.37 7.78
4.29 4.29 N/B (Ohm cm bei 3500C)
Radialer *Widerstand 11.5 N/D n/B 10.8 10.1 13.2 14.3 17.42 (Ohm on bei 2500C)
Radialer *Widerstand 11.5 N/D n/B 10.8 10.1 13.2 14.3 17.42 (Ohm on bei 2500C)
lfetriLiicKidgehalt (% M/M)
MtMunraddgehalt (% M/M)
Beta"-Aluminium- 96-ioo
oxidgehalt (% M/M)
(* Widerstand ist hier spezifischer Widerstand)
oxidgehalt (% M/M)
(* Widerstand ist hier spezifischer Widerstand)
Aus Tabelle 9 scheint für wenigstens einige der Ansätze, z.B. Ansatz 20, 21 und 22, hervorzugehen, daß wesentlich mehr Beta"-Aluminiumoxid
in den gebrannten Rohren vorliegt als aus „p. dem Boehmit in der Ausgangsmischung und aus dem Alpha-Aluminiumoxid
in der Ausgangsmischung zu erwarten wäre. Es scheint somit ein wesentlicher und unerwarteter Synergismus bei der
Herstellung von Beta"-Aluminiumoxid vorzuliegen.
BEISPIEL 20
30
30
Geschlossen-endige Rohre wurden aus den Ausgangsgemischen der Ansätze 16 - 20 und 23 von Beispiel 19 durch isostatisches
Pressen bei 420 MPa (35 000 psi) mit einer Länge von
380 mm und einem Innendurchmesser von 63 mm hergestellt,
ο ο
9 | .6 | 8. | 64 | 9. | 0 | 9. | 18 | 9 | .01 | 8. | 96 | 9 | .41 | 8 | .92 |
0 | .7 | 0. | 71 | 0. | 7 | 0. | 7 | 0 | .7 | 0. | 66 | 0 | .65 | 0 | .68 |
0 | 95 | N/B | N/B | 96 | 93 | 90 | 78 |
Es wurde gefunden, daß die Rohre der Ansätze 16 - 18 immer an ihren geschlossenen Enden, die halbrund geformt waren,
Risse bildeten, während dies bei den Rohren der Ansätze 19, 20 und 23 nicht der Fall war. Überraschenderweise wurde gefunden,
daß diese Rißbildung der mehr oder weniger elastischen oder nachgiebigen Expansion des Materials der isostatisch
gepreßten Rohre zuzuschreiben war, nachdem die isostatische Druckkraft weggenommen war. Es wurde auch unerwarteterweise
gefunden, daß diese Expansion, die sich selbst als Ausdehnung im Durchmesser und der Länge des Rohres zeigte,
wenn die isostatische Druckkraft weggenommen war, mit anstei gendem Boehmitgehalt und verringertem Alpha-Aluminiumoxidgehalt
zunimmt, wobei diejenige des Ansatzes 16 beträchtich größer ist als die des Ansatzes 23. Der Expansionsgrad wurde
gemessen, indem grüne Rohre von kleinerem Durchmesser in situ auf den Dornen, auf denen sie gebildet wurden, längs
aufgeschnitten wurden und der Abstand zwischen der konvexen Oberfläche des halbkugeligen Dornendes und der konkaven Ober
fläche des halbkugeligen Rohrendes gemessen wurde. Dieser Ab stand war für Ansatz 16 doppelt so groß wie der für Ansatz
23, wobei der für Ansatz 19 weniger war als der für Ansatz 16.
Demgemäß scheint es für die Herstellung von Rohren mit grossen Dimensionen im Hinblick auf die Rißbildung des Rohres im
Grün-Zustand zweckmäßig zu sein, wenigstens einen Masseteil an Alpha-Aluminiumoxid für jeweils 3 Masseteile an Boehmit
im Ausgangsgemisch vorliegen zu haben, weil die Ansätze 19 22 alle dazu befähigt erscheinen, einen brauchbar hohen Gehalt
an Beta"-Aluminiumoxid von wenigstens 90 % M/M bei guten Grünformungseigenschaften zur Herstellung von rißfreien
Rohren auszubilden, die an einem Ende offen sind, und zwar durch isostatisches Pressen auf einem Dorn mit einer halbkugeligen
Wölbung an einem Ende.
35
35
BEISPIEL 21
Ansätze verschiedener Ausgangsmaterialxen wurden, wie in Beispiel 16 beschrieben, hergestellt und sprühgetrocknet, und
Rohre, die an einem Ende offen waren, wurden durch isostatisches Pressen, im allgemeinen wie in Beispiel 16 beschrieben,
hergestellt. Die Ausgangsmaterialxen waren jeweils Alcoa A-16SG Alpha-Aluminiumoxid, Cera Hydratboehmit, kalzinierter
Cera Hydratboehmit (kalziniert bei 700°C für 1 Std) und Gibbsit wie erhalten von B.A. Chemicals. Natriumoxid (als
NaOH) und Lithiumoxid (als LiOH,Η_0) wurden in der üblichen
Weise zugegeben, und die Rohre wurden in der für Beispiel 16 beschriebenen Art gebrannt, jedoch nach einer Brennvorschrift,
wobei sie von Umgebungstemperatur (200C) auf 12000C mit
100°C/Std aufgeheizt und bei 12000C gehalten wurden, bevor
sie im Ofen auf Umgebungstemperatur abkühlen gelassen wurden. Die Proben wurden auf Beta"-Aluminiumoxidgehalt untersucht,
und die Ergebnisse sind in Tabelle 11 angegeben, die auch die Natriumoxid und Lithiumoxidgehalte der gebrannten Rohre an-
20 gibt.
M/M) | Tabelle | 11 | |
Ansatz Nr. | M/M) | 24 | |
Beta"-Aluminium- | Alpha-Alumi | Boe | |
oxid (% M/M) | niumoxid | ||
Natriumoxid (% | 8,9 | 9 | |
Lithiumoxid (% | 0,6 | ||
41 | |||
25 26 27 Boehmit kalzinierter Gibbsit Boehm.it
9,1 9,2 0 0,65 0,64
90
56
Dieses Beispiel zeigt den Gegensatz des erwünscht hohen Prozentsatzes
an Beta"-Aluminiumoxid, der in den Rohren aus dem Cera Hydratboehmit erhalten wurde, mit dem der Rohre aus Alpha-Aluminiumoxid
und Gibbsit. Wichtig und unerwartet zeigte Ansatz 25, der kein Lithiumoxid enthielt, einen Mengenanteil
an Beta"-Aluminiumoxid im erhaltnen Rohr, der fast ebenso hoch \i\\ wie derjenige von Ansatz 26, dor die übliche Menge
an Lithiumoxid enthielt.
5 BEISPIEL 22
Ausgehend von Beispiel 21 wurden eine Reihe von Ansätzen aus Ausgangsmaterialien auf der Basis der Ansätze 25 und 26 von
Beispiel 21 und unter Verwendung des Cera Hydrats, das auf 7000C für 1 Std kalziniert war, in der gleichen Weise hergestellt
wie Ansatz 26 von Beispiel 21, mit einem konstanten Natriumoxidgehalt, jedoch mit wechselden Lithiumoxidgehalten.
Daraus wurden Rohre gepreßt und mit einer Temperaturerhöhung von 200°C/Std aus Umgebungstemperatur bis 14000C und dann mit
100°C/Std bis 16020C, gefolgt durch endgültiges Erhitzen mit
60°C/Std bis zu einer Maximaltemperatur von 16170C und dann
Halten für 15 Minuten bei dieser Temperatur gebrannt. Das Beta"-Aluminiumoxid in den erhaltenen Rohren ist in Tabelle
12 angegeben, zusammen mit dem Mengenanteil an restlichem Beta-Aluminiumoxid, dem verwendeten Lithiumoxid und Natriumoxid
und der Dichte nach dem Brennen.
25 Ansatz Nr.
28 29 30 31 32 33 34 35 36
9,3 9,3 9,3 9,3 9,3 9,3 9,3 9,3 9,3
id (% MM 0,00 0,05 0,10 0,15 0,20 0,20 0,40 ο,βο 0,80
Beta"-Aluminium-
oxid (% M/M) 21 31 54 75 91 92 96 96 96
Beta-Aluminiumoxid (% M/M) 78 68 45 24 8 7 3 3 3
Dichte nach Brennen (g/cm ) 3,084 3,097 2,96 3,05 2,91 2,93 3,05 3,10 3,197
35
Die Ergebnisse zeigen überraschenderweise, daß geringe Gehalte an Lithiumoxid (das teuer ist) verwendet werden können.
Nur 0,2 % M/M Lithiumoxid ergeben ein Produkt, das mehr als 90 % M/M Beta"-Aluminiumoxid aufweist, wobei das Verhältnis
zwischen dem erhaltenen Beta"-Aluminiumoxid und dem verwendeten
Lithiumoxid unterhalb 0,2 % M/M Lithiumoxid etwa linear ist.
Bezüglich diesem Beispiel sei festgestellt, daß das Kalzinieren des Vorläufers von Aluminiumoxid gewünschtenfalls in einer
Stickstoffatmosphäre durchgeführt werden kann, wie sie typisch als Schutzatmosphäre in einem Bandofen verwendet würde.
Tatsächlich wurde der Boehmit des vorliegenden Beispiels kalziniert, indem er durch einen Bandofen bei 7000C unter
einer StickstoffSchutzatmosphäre geführt wurde.
Sprühgetrocknete Pulver wurden gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 16 hergestellt, die jeweils RC-HPS-DBM Reynolds
Aluminium Alpha-Aluminiumoxid (Ansatz 37) mit 8,9 % M/M Natriumoxid (als NaOH) und 0,65 % M/M Lithiumoxid (als LiOH.
HpO) enthielten sowie Cera Hydratboehmit (Ansatz 38) wie erhalten
(unkalziniert) mit 9,3 % M/M Natriumoxid (als NaOH) und 0,72 % M/M Lithiumoxid (als LiOH.H„0). Scheiben mit einem
Durchmesser von 12 mm und einer Dicke von 5-6 mm wurden aus diesen Ausgangsmaterialien bei einer Belastung von
15 metrischen Tonnen extrudiert und mit 200°C/Std auf 7000C
erhitzt und bei dieser Temperatur 1 Stunde gehalten, um flüchtige Anteile zu entfernen, bevor man sie im Ofen auf
Umgebungstemperatur (200C) abkühlen ließ. Diese Scheiben
wurden dann in Platinfolie eingehüllt, Thermoelemente wurden daran befestigt, und sie wurden langsam in einen Ofen bei
einer Nominaltemperatur von 16150C eingebracht. Nach 10 Minuten
stellt man fest, daß die Temperatur der Scheiben auf ein Maximum von 16130C gestiegen war. Sie wurden weitere 15 Minuten
bei 1613°C gehalten, wonach sie rasch durch Herausneh-
-jar-
men aus dem Ofen abgekühlt wurden. Die gebrannten Scheiben wurden auf den Lithiumoxid- und Natriumoxidgehalt analysiert
und durch Röntgenbeugung auf Beta"-Aluminiumoxidgehalt, Beta-Aluminiumoxidgehalt
und Alpha-Aluminiumoxidgehalt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 13 angegeben.
Tabelle 13 | 38 |
37 | (Alpha-Aluminiumoxid) |
(Boehmit) | 8,9 |
9,3 | 0,65 |
0,72 | 55 |
M/M) 88 | 30 |
/M) 0 | 15 |
M/M) 12 | |
Ansatz Nr.
10
10
Natriumoxid (% M/M)
Lithiumoxid (% M/M)
Beta"-Aluminiumoxid (% M/M)
Beta-Aluminiumoxid (% M/M)
Beta-Aluminiumoxid (% M/M)
Alpha-Aluminiumoxid (% M/M)
Der überraschende Aspekt dieses Beispiels ist die unerwartete
Fähigkeit des Boehmits, Beta"-Aluminiumoxid beim Brennen ohne Bildung von Beta-Aluminiumoxid zu bilden. Das vorhandene
Alpha-Aluminiumoxid ergibt sich direkt aus der raschen Brenngeschwindigkeit.
Es sei bemerkt, daß in diesem Beispiel das Brennen mit einer durchschnittlichen Erhitzungsgeschwindigkeit von etwa 1600C/
min erfolgte, d.h. von Umgebungstemperatur auf 16150C (etwa
16000C) in 10 Minuten.
In diesem Beispiel wurden Vergleichsversuche durchgeführt, wobei ein Trihydrat von Aluminiumoxid, nämlich ein Gibbsit,
erhalten von B. A. Chemicals PIc, als Vorläufer von Aluminiumoxid eingesetzt wurde sowie auch Vorläufer, welche dieses
Gibbsit enthielten, worin ein Mengenanteil (28,5 %M/M) durch die gleiche Masse an kalziniertem Cera Hydratboehmit
ersetzt war, der durch Erhitzen des Boehmits auf 10600C und
Halten dieser Temperatur für 1 Stunde kalziniert war. Die Ausgangsgemische wurden hergestellt, indem NaOH und LiOH.H„0
zu den Vorläufern zugesetzt wurden, die dann, wie in Beispiel 16 beschrieben, in Vibrationsmühlen gemahlen, sprühgetrocknet
und isostatisch zu Rohren gepreßt wurden. Die Rohre wurden dann gemäß der achten Brennvorschrift von Beispiel 18 gebrannt
mit der Ausnahme, daß das Erhitzen mit 100°C/Std von 1400 - 16070C erfolgte und sie auf eine Maximaltemperatur
von 16170C gebrannt wurden, wobei das endgültige Erhitzen
von 1607 - 1617°C mit 60°C/Std erfolgte und die Maximaltemperatur von 16170C 15 Minuten lang erhalten wurde.
Der Feuchtigkeitsgehalt der Pulver nach dem Sprühtrocknen wurde gemessen, und nach dem Brennen wurden die Natriumoxid-
und Lithiumoxidgehalte der Rohre bestimmt, ebenso wie ihre Dichten nach dem Brennen. Ihre Beta"-Aluminiumoxidgehalte
wurden durch Röntgenbeugung bestimmt. Diese Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 14 für die fraglichen Ansätze, nämlieh
Ansatz 39 und 40, welche die mit B.A.Chemicals Gibbsit
selbst sind und Ansatz 41, der, wie oben erwähnt, B.A. Chemicals Gibbsit, von dem 28,5%M/M durch die gleiche Masse an
Cera Hydratboehmit, der durch Erhitzen auf 10600C und Halten
bei 10600C für 1 Stunde kalziniert war, ersetzt war, zeigt.
25
Ansatz Nr. 39 40 41
Mahlzeit (Std)
30
30
!feuchtigkeitsgehalt des spröhgetcocknetea Rilvers (% M/M)
Natriumoxidgehalt der gebrannten Rohre (% M/M) Lithiumoxidgehalt der gebrannten Rohre (% M/M)
5 | 0 | 6 | 2 | 5 | 2 |
1, | 22 | 2, | 12 | 1, | 66 |
9, | 635 | 9, | 624 | 8, | 614 |
o, | 0, | o, | |||
Außendurchmesser der gebrannten Rohre (mm) 28,30 28,63 28,20
Dichte der Rohre nach dem Brennen (g/cm3) 3,147 2,956 3,16!
Bata'-MiminiuraKJjdgshalt dar gebrannten Rchre (% M/M) 86 87 91
Dieses Beispiel zeigt, daß der Gibbsit, nämlich der Baco Gibbsit gemäß der späteren Tabelle 16 und der keine A/S und
R/:"! Wort ο hat, weicht-? mit den Gleichungen (Γ) und (TT) vereinbar
sind, als Ausgangsmaterial aufgewertet werden kann, wenn man ihm Cera Hydratboehmit zusetzt (dessen A/S und B/S
Werte den Gleichungen (I) und (II) entsprechen), um einen höheren Anteil an Beta"-Aluminiumoxid in den gebrannten, fertigen
Rohren zu erhalten. Ansatz 41 war somit gemäß der Erfindung, und die Ansätze 39 und 40 sind Vergleichsversuche.
10
In diesem Beispiel wurde kolloidaler Boehmit, nämlich Bacosol
2, erhalten von B.A.Chemicals PIc, der keine A/S und B/S Werte
gemäß Gleichung (I) und (II) hatte, als Vergleich geprüft. Der Bacosol 2 wurde bei 7000C kalziniert und abgekühlt,
bevor er in der Schwingmühle unter Bildung eines Schlickers mit 3 0 % M/M Wasser vermählen wurde. Natriumkarbonat wurde
als Natriumoxidvorläufer und LiOH.H„O als Lithiumoxidvorläufer
zugegeben, worauf das Sprühtrocknen und das isostatische Pressen zu Rohren, wie in Beispiel 16 beschrieben, und das
Brennen nach der Brennvorschrift von Beispiel 24 erfolgte. Es wurden zwei Rohre , nämlich Ansatz 42 und 43
hergestellt und ihre Schrumpfung beim Brennen, die Dichte nach dem Brennen, die Bruchfestigkeit, der radiale spezifische
Widerstand und der axiale spezifische Widerstand und die Natriumoxidgehalte wurden bestimmt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 15 zusammen mit dem Lithiumoxidgehalt, der vor dem Brennen gemessen wurde, angegeben.
25,3 | 25,1 |
3,14 | 3,14 |
schwach | schwach |
20,9 | 27,5 |
9,9 | 12,3 |
Ν/Β | 6,13 |
9,30 | 9,34 |
0,7 | 0,7 |
_ Tabelle 15
Ansatz Nr. 42 43
κ Schrumpfung beim Brennen (%)
Dichte nach Brennen (g/cm )
2
Bruchfestigkeit des Rohres (MN/m )
Bruchfestigkeit des Rohres (MN/m )
Radialer spezif. Widerstand bei 2500C (Ohm cm)
Radialer spezif. Widerstand bei 3500C (Ohm cm)
, 0 Axialer spezif. Widerstand bei 3500C (Ohm cm)
Natriumoxidgehalt (% M/M)
Lithiumoxidgehalt (% M/M)
(N/B = nicht bestimmt; und
Radialer spezif. Widerstand bei 3500C (Ohm cm)
, 0 Axialer spezif. Widerstand bei 3500C (Ohm cm)
Natriumoxidgehalt (% M/M)
Lithiumoxidgehalt (% M/M)
(N/B = nicht bestimmt; und
"schwach" = Das Wachstum großer Kristalle in den Rohren χ ο
schwächt das Rohmaterial in solchem Ausmaß, daß geschnittene Proben zur Verwendung für die Festigkeitsbestimmung
brachen, bevor sie gemessen werden konnten).
Der Gehalt an Beta"-Aluminiumoxid wurde durch Röntgenbeugung zu etwa 88 % M/M mit breiten Peaks bestimmt, was charakteristisch
für Mischungen von Beta-Aluminiumoxid und Beta"-Aluminiumoxid ist.
Ein Ansatz (Ansatz Nr. 44) von Kaiser Bayerit-Ausgangsmaterial
wurde hergestellt, indem es in einem Bandofen für eine Zeitspanne von 1/2 Std bei einer Temperatur von 7000C kalziniert
wurde. Aus dem kalzinierten Material wurde ein Schlikker hergestellt, der 33 % M/M Feststoffe enthielt und Natriumoxid-
und Lithiumoxidvorläufer wurden zugefügt, um berechnete
spätere Natriumoxid- und Lithiumoxidgehalte von 9,4 % M/M bzw. 0,74 % M/M in den fertigen Rohren zu ergeben.
Der Schlicker wurde, wie für Beispiel 16 beschrieben, sprüh-
getrocknet, um ein sprühgetrocknetes Pulver zu erhalten, das
einen Feuchtigkeitsgehalt von 4,4 % M/M hatte. Dann wurden viatau;; isosLaLisch Rohre gepreß L, wie in Beispiel. 16 beschrie
ben, die dann nach der Brennvorschrift von Beispiel 22 gebrannt wurden, jedoch auf eine Maximaltemperatur von 1620°C,
d.h. mit 200°C/Std von Umgebungstemperatur bis 14000C, dann
mit 100°C/Std bis 16050C, gefolgt von einem endgültigen Erhitzen
mit 60°C/Std auf 162O0C mit einer Haltezeit bei 16200C
von 15 Minuten.
Ein weiterer Ansatz (Nr. 45) wurde in der gleichen Weise aus Kaiser Bayerit (wie erhalten) hergestellt und in der gleichen
Weise gebrannt, wobei der Schlicker in diesem Fall 38,4 % M/M Feststoffe enthielt und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von
3,1 % sprühgetrocknet wurde. Die hergestellten Rohre hatten die in Tabelle 16 angegebenen Eigenschaften, wobei die Bruchfestigkeit
nach dem Bortz-Ringtest gemessen wurde. Gewisse Rohre in jedem Ansatz wurden nur auf 12000C erhitzt und nach
einer 6minütigen Haltezeit bei 12000C abgekühlt und ihr Beta"-Aluminiumoxidgehalt
ist zu Vergleichszwecken mit aufgeführt.
25 Ansatz Nr.
Schrumpfung beim Brennen (%) Dichte nach Brennen (g/cm )
2 Bruchfestigkeit der Rohre (NM/m )
(Standardabweichung) 30 Axialer spezif. Widerstand bei 3500C (Ohm on)
Radialer spszif. Widerstand bei 3500C (Ohm on)
Raüaler spezif. Widerstand bei 2500C (Ohm cm)
Beta"-Aluminiumoxidgehalt (% M/M)
Beta"-Aluminiumoxidgehalt nach
Brennen auf 12000C (% M/M) 83 83
Brennen auf 12000C (% M/M) 83 83
(N/B = nicht bestimmt)
44 | 45 |
35,5 | N/B |
3,196 | 3,086 |
231 (9,2) | 255 (24,2) |
6,0 | 4,74 |
8,9 | N/B |
2,1 | N/B |
94 | 94 |
Es sei bemerkt, daß in den Beispielen 1-11 und 16 - 26 die Proben nach dem Brennen nach einer Abkühlvorschrift abgekühlt
wurden, wobei sie von der Maximaltemperatur auf 15000C mit
900°C/Std, von 15000C auf 12000C mit 100°C/Std und von 12000C
auf Umgebungstemperatur mit der natürlichen Abkühlgeschwindigkeit des Ofens abgekühlt wurden.
Bezüglich der verschiedenen Vorläufer von Aluminiumoxid, die in den Beispielen geprüft wurden sowie anderen, wurden Werte
von A/S und B/S durch Röntgenbeugung wie hier beschrieben erhalten. Die Werte von A und B wurden in jedem Falle von 7
Proben erhalten, und ein Wert von S wurde unter Verwendung von 10 Proben erhalten. Der für S erhaltene Wert war 1232
Zählungen mit einer Standardabweichung von 3,0 %. Die Werte für A/S und B/S für die verschiedenen geprüften Materialien
sind in Tabelle 17 angegeben.
Vorlaufer Cera Hydratboehmit Catapal Pseudoboehmit
Kaiser Bayerit Baco Bayerit OL 107 Gibbsit Baco Gibbsit
A/S (Standardabvveidurg %)
0,0951 (4,2)
0,0189 (7,4)
0,0535 (4,4)
0,0172 (10,8)
0,0148 (10,7)
0,0211 (8,9)
B/S (Stsndaräabweidxing %)
0,0804 (6,1)
0,0264 (5,5)
0,0589 (4,4)
0,0335 (7,6)
0,0309 (6,4)
0,0342 (3,2)
Das Cera Hydrat, der Kaiser Bayerit und der Catapal Pseudoboehmit sind die oben erwähnten, und der Baco Bayerit und
Baco Gibbsit sind die oben erwähnten, die von B.A.Chemicals
PIc erhalten wurden. Der OL 107 Gibbsit seinerseits wurde vom Martinswerk GmbH, Bergheim, BRD, erhalten.
Alle obigen Materialien sind entweder Monohydrate von Aluminiumoxid
oder Trihydrate von Aluminiumoxid, jedoch nur ge-
wisse von ihnen, deren A/S und B/S Werte mit den Gleichungen (I) und (II) übereinstimmen, nämlich Cera Hydrat und Kaiser
Bayerit, werden als brauchbar für die vorliegende Erfindung betrachtet, wie die Beispiele zeigen. Die Gibbsite, der Baco
Bayerit und der Catapal Pseudoboehmit, insbesondere das letztere , war überraschenderweise vollkommen untauglich
für die Zwecke der Erfindung und ergab Produkte, die unbrauchbar niedere Gehalte an Beta"-Aluminiumoxid aufwiesen.
Wie oben angedeutet, jedoch ohne an eine Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, daß die Unordnung in der Kristallstruktur
der unerwünschten Kalzinierungsprodukte bis zu dem endgültigen Beta"-Aluminiumoxidreaktionsprodukt durchgezogen
wird, was zu unerwünschten Produkten für die Ionenleitung führt. Es ist derzeit unklar, genau welche Merkmale der Kristallstruktur
die erwünschten Ausgangsmaterialien gemäß der Erfindung von denjenigen unterscheiden, die nicht brauchbar
sind, jedoch ergeben die oben erwähnten A/S und B/S Werte einen klaren Messwert, wodurch sie unterschieden werden können.
Wie durch die A/S und B/S Werte gezeigt wird, ist Cera Hydratboehmit tatsächlich ein erwünschteres Material als
Kaiser Bayerit, obwohl Kaiser Bayerit sich, wie gefunden wurde, bedeutend besser für die Zwecke der Erfindung eignet als
irgendein anderes mögliches Ausgangsmaterial außer Cera Hydrat. Es wird daher angenommen, daß jeder geeignete Vorläufer
von Aluminiumoxid, der ausreichend hohe A/S und B/S Verhältnisse hat, ein brauchbares Ausgangsmaterial für das Verfahren
der Erfindung ist.
Als Beispiel sind Rontgenbeugungsdiagramme der fraglichen Art, wie oben unter Bezugnahme auf Figur 1, beschrieben in
den Figuren 3-6, gezeigt, die jeweils in den 2(Theta)bereichen
42 - 49° und 62 - 70° die Rontgenbeugungsdiagramme für Cera Hydratboehmit (Figur 3), Kaiser Bayerit (Fig.4), Catapal
Pseudoboehmit (Fig. 5) und Baco Gibbsit (Fig. 6) zeigen. In diesen Figuren sind die Kurven der Intensität in Zählungen
pro Sekunde (cps) gegen 2(Theta) aufgetragen. Die gleichen
36 17 Π
Bezugszahlen sind für die gleichen Teile der Diagramme wie in Figur 1 verwendet. Aus diesen Figuren kann man die maximalen
Intensitäten der fraglichen Peaks (Länge der Linie 3 zwischen den Punkten 28 und 32) und die integrierten Intensitäten,
d.h. die Flächen, die durch die Punkte 22-28-24-32-22 eingeschlossen sind, erhalten. Sie sind in Tabelle 18 angegeben.
2(Ih | ata)' | Tabelle 18 | 3 \£>rläufer | maximale | inteqrierbe | |
Fig. Nr. | Intensität | Intensität | ||||
(cps) | (cps χ 2 (Theta)") |
|||||
44 - | 48 | Cera Hydrat- | 130 3120 | 143 3036 | ||
3 | 63 - | 69 | Boehmit | 140 6916 | 213 8895 | |
44 - | 48 | Kaiser- | 92 2261 | 134 1889 | ||
4 | 63 - | 69 | Bayeric | 115 1536 | 179 3777 | |
44- | 48 | Cacapal- | 46 8503 | 98 3751 | ||
S | 63 - | 69 | Pseudoboehmit | 69 1679 | 145 0423 | |
44 - | 48 | fiaco Gibbsic | 34 4405 | 47 6534 | ||
6 | 63 - | 69 | 77 4547 | 141 2798 | ||
Aus Ergebnissen dieser Art wurden die in Tabelle 17 gezeigten Werte berechnet.
In den Tabellen 17 und 18 sind Ergebnisse gezeigt, die aus Ausgangsmaterxalien erhalten waren (Vorläufer von Aluminiumoxid)
, die auf 700°C kalziniert waren. Gewisse dieser Materialien
wurden auch in entsprechender Weise nach Kalzinieren auf nur 500°C statt 700°C geprüft, wobei die anderen Aspekte
der Röntgenbeugung unverändert waren. Es wurden Werte für A/S und B/S erhalten, wie sie in Tabelle 19 nachfolgende angegeben
sind.
- Tabelle 19
\brläufer a/S (StandaKfebveichung %) β/S (Stanferdabveichung %)
Cera Hydrac 0,0769 (2,7) 0,0SW» (4,7)
Kaiser Bayerit 0,0519 (6,3) 0,0492 (3,7)
Baco Bayeric 0,0257 (4,7) 0,0113 (6,5)
3aco Gibbsic 0,0343 (4,1) 0.02W* (7,3)
Diese Ergebnisse zeigen, daß der Trend in den Werten für A/S und B/S, die in Tabelle 17 gezeigt sind, aufrechterhalten
bleibt, wenn die Probenvorbereitung das Kalzinieren bei 5000C
statt 7 000C umfaßt, wobei mit Cera Hydrat die besten Werte
und mit Baco Bayerit die schlechtesten Werte erhalten werden.
Außerdem wurde gemäß der Erfindung festgestellt, daß das Misehen
von gewünschten Ausgangsmaterialien, wie Cera Hydrat, mit weniger erwünschten Ausgangsmaterialien, einschließlich
Alpha-Aluminiumoxid, zu Produkten mit brauchbar hohen Gehalten an Beta"-Aluminiumoxid führen kann, und zwar mit offensichtlichem
Synergismus bezüglich der Erzeugung von Beta"-/aluminiumoxid,
überdies kann das Verdünnen der Substanzen, wie Cera Hydrat mit Alpha-Aluminiumoxid oder dgl., unter gewissen
Umständen zu Vorteilen in der Grün-Fertigung von Erzeugnissen wie Separatorrohre für elektrochemische Zellen
führen.
Ein bedeutender Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie unerwarteterweise eine glatte Methode zur Erzielung von
praktisch 100% reinem Beta"-Aluminiumoxid in gewissen Fällen liefert, das auch wesentliche Brauchbarkeit bei der Konstruktion
von Separatoren für elektrochemische Zellen hat. Unerwünschte Ausgangsmaterialien liefern dagegen, wenn sie
bei Behandlung in ähnlicher Weise etwas Beta"-Aluminiumoxid liefern, dies in Mischung mit Beta-Aluminiumoxid. Solche
Mischerzeugnisse sind weniger geeignet, wenn man sie mit dem fast 100 %igen Beta"-Aluminiumoxid vergleicht, das die vorliegende
Erfindung erzielen kann, um für die weitere Verwendung und die Verarbeitung zur Herstellung von elektrochemischen
Separatoren eingesetzt zu werden wegen der Probleme, die mit der elektrischen Leitfähigkeit solcher Mischprodukte
verbunden sind.
Die Thermogravimetrie und Differentialthermoanalyse, die an
den Ausgangsmaterialien von beispielsweise Beispiel 4 beim Erhitzen durchgeführt wurden, zeigten, daß wenigstens Cera
Hydrat durch eine Reihe von irreversiblen Übergangsaluminiumoxidphasen zwischen 500 und 12000C läuft, was zu Alpha-Aluminiumoxid
führt. Lithiumoxid und/oder Natriumoxid werden zu dem kalzinierten Cera Hydrat zugegeben. Während des nachfolgenden
Heizens werden die Lithiumoxide und/oder Natriumoxid in die Struktur so eingebaut, daß das weitere Erhitzen
zur Bildung von Beta"-Aluminiumoxid führt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß im Prinzip Produkte mit brauchbar hohen Anteilen an Beta"-Aluminiumoxid
erzeugt werden können, indem man verhältnismäßig einfache und unkomplizierte Heizvorschriften mit einem einzigen
Peak oder einer einzigen Maximaltemperatur und einfache Herstellungsverfahren
befolgt, überdies können diese Arbeitsweisen benutzt werden, um einheitliche Erzeugnisse, wie Rohre
für Separatoren elektrochemischer Zellen herzustellen. Die bevorzugten Ausgangsmaterialien Cera Hydrat und Kaiser Bayerit
sind leicht erhältliche Ausgangsmaterialien und sind verhältnismäßig billig. Überdies dienen die verhältnismäßg geringen
Gehalte an Lithiumoxid, die zugegeben werden müssen, dazu, die Vorteile des Cera Hydrats zu betonen, wenn man berücksichtigt,
daß Lithiumoxid ein teueres Ausgangsmaterial ist. Trotzdem kann erforderlichenfalls der Gehalt an Lithiumoxid
auf beispielsweise 0,80 Masse% oder mehr erhöht werden, wenn extrem hohe Gehalte an Beta"-Aluminiumoxid, die sich
100 % nähern, im Produkt erwünscht sind.
Durch Erzielung von über 90 Masse% Beta"-Aluminlumoxid bei Temperaturen von nur 12000C gewährleistet die Verwendung von
Cera Hydrat leicht, daß beim endgültigen Sintern des Erzeugnisses dieses nach dem Sintern im wesentlichen aus Beta"-Alu-
-6T-
miniumoxid besteht. Dies erfolgt ohne Rückgriff auf Arbeitsweisen wie Vorkalzinieren und Mahlen der Produktmasse wie
beim sogenannten Zeta Prozeß. Die vollständige Bildung von Beta"-Aluminiumoxid bei Temperaturen von nur 12000C ist von
besonderem Interesse, wenn Erzeugnisse durch elektrophoretische Abschreibung eines Pulvers, das durch Mahlen eines kalzinierten
Gemisches gebildet ist, gebildet werden sollen.
Es sei auch darauf hingewiesen, daß die Brauchbarkeit eines Ausgangsmaterials (Vorläufer für Aluminiumoxid) nachteilig
durch Faktoren beeinflußt werden kann, wie seine chemische Reinheit, z.B. sein SiOp-Gehalt, der die elektrische Leitfähigkeit
beeinflussen kann. So hat z.B. Kaiser Bayerit gemäß Herstellermitteilung 0,2 % M/M SiO„, und es kann möglich sein,
daß mit einem geringeren SiO»-Gehalt die spezifische Leitfähigkeit
verbessert werden kann.
Leerseite -
Claims (35)
1. Verfahren zur Herstellung von Beta"-Aluminiumoxid, wobei
man in einem Vorläufer von Aluminiumoxid ein Mitglied der Gruppe Natriumoxid und dessen Vorläufer verteilt und im
Vorläufer von Aluminiumoxid einen Spinell-Stabilisator aus der Gruppe spinel1-bildende Oxide und Vorläufer davon unter
Bildung eines Gemisches verteilt und dann das Gemisch auf eine Temperatur erhitzt, bei der zumindest ein Teil
des Vorläufers von Aluminiumoxid in Beta"-Aluminiumoxid überführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorläufer von Aluminiumoxid ein solcher ist, der, wenn er selbst an Luft kalziniert wird,
D-BOOO Mündien 2
Isartorplatz C
Isartorplatz C
POB 26 02 47 D-8000 München 26
Kabel: Telefon Telecopier Infotec 6400 B Telex
Muebopat 089/221483-7 GII+ III (089)2296 43 5-24 285
ein Kalzinierungsprodukt liefert, das bei der Röntgenbeugung, wie hier definiert, ein Rontgenbeugungsdiagramm liefert,
dessen Peak mit der höchsten Intensität im 2(Theta)-bereich
von 44 - 48° bzw. dessen Peak mit der höchsten Intensität im 2(Theta)bereich von 63 - 69° maximale Intensitäten
und integrierte Intensitäten aufweisen, welche den folgenden Gleichungen (I) und (II) entsprechen:
A/S ist größer als 0,03 (I); und
B/S ist größer als 0,04 (II),
worin
A= (maximale Intensität)
(integrierte Intensität)
in Zählungen pro Sekunde/2(Theta) für das Kalzinierungsprodukt
im 2(Theta)bereich 44-48°;
2
B = (maximale Intensität)
B = (maximale Intensität)
(integrierte Intensität)
in Zählungen pro Sekunde/2(Theta) für das Kalzinierungsprodukt
im 2(Theta)bereich 63 - 69°;
^ iiüäJiiiüiili.; IhL 1JiIMiLit)
(integrierte Intensität)
in Zählungen pro Sekunde/2(Theta)" für den 211 Peak in
einem Rutil (TiO2) Standard, der im 2(Theta)bereich
52 - 56° auftritt;
bedeuten, und
bedeuten, und
maximale Intensität = die maximale Intensität in Zählungen pro Sekunde über dem Hin
tergrund, die dur Peak mit der
höchsten Intensität im fraglichen
2(Theta)bereich zeigt; und
integrierte Intensität = der Bereich unter dem Peak über dem Hintergrund in dem fraglichen
2(Theta)bereich in Einheiten von 2(Theta) χ Zählungen pro Sekunde,
sind,
wobei A, B und S Mittelwerte für wenigstens fünf Proben mit einer Standardabweichung von weniger als 10 % sind
und der Rutilstandard der Intensitätsstandardrutil des National Bureau of Standards des United States Department
of Commerce, der dort als Standardmaterial 674 geführt wird, ist, und einen d-Abstand von 1,6874 Α-Einheiten für
den fraglichen 211 Peak hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorläufer für Aluminiumoxid ein solcher ist, dessen Kalzinierungsprodukt ein RÖntgenbeugungsdiagramm
zeigt, dessen Peaks mit der höchsten Intensität in den 2(Theta)bereichen von 44 - 48° bzw. 63 - 69° maximale
Intensitäten und integrierte Intensitäten haben, die jeweils den Gleichungen (III) und (IV) entsprechen:
A/S ist größer als 0,05 (III); und
B/S ist größer als 0,05 (IV),
worin A, B und S die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorläufer für Aluminiumoxid ein
solcher ist, daß das Kalzinierungsprodukt ein Röntgenbeugungsdiagramm
aufweist, dessen Peaks mit den höchsten Intensitäten in den 2(Theta)bereichen von 44 - 48° bzw.
63-69° maximale Intensitäten und integrierte Intensitäten aufweisen, die jeweils den Gleichungen (V) und (VI)
entsprechen:
A/S ist größer als 0,09 (V); und
B/S ist größer als 0,07 (VI),
worin A, B und S die Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorläufer für Aluminiumoxid
hydratisiert ist und ein Mitglied der Gruppe der Monohydrate von Aluminiumoxid gemäß der Formel A1„O~.mH„O,
worin m eine Zahl von 1 bis 1,3 ist und Trihydrate von Aluminiumoxid gemäß der Formel Al3O3.nH2O, worin η eine
Zahl von 3 bis 3,5 bedeutet, ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorläufer für Aluminiumoxid ein
Monohydrat von Aluminiumoxid ist, das ein Boehmit ist, wobei der Boehmit eine durchschnittliche Kristallgröße, bestimmt
durch Röntgenlinienverbreiterung und Abtastelektronenmikroskopie von wenigstens 100 Ä-Einheiten aufweist,
einen durchschnittlichen Basalebenenabstand, bestimmt durch Röntgenbeugung, von höchstens 6,8 Α-Einheiten, einen
Masseverlust beim Erhitzen mit 10°C/min von Umgebungstemperatur an Luft auf 7000C von höchstens 20 % M/M und,
beim Erhitzen mit 10°C/min von Umgebungstemperatur an Luft auf 700°C eine maximale Geschwindigkeit des Masseverlustes
hat, die bei einer Temperatur von wenigstens 400°C auftritt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese durchschnittliche Kristallit-
größe wenigstens 1000 Ä-Einheiten beträgt, dieser Basalebenenabstand
höchstens 6,5 Ä-Einheiten beträgt, dieser Masseverlust beim Erhitzen höchstens 17 % beträgt und die
maximale Geschwindigkeit des Masseverlustes bei einer Temperatur von wenigstens 5000C eintritt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Boehmit hydrothermal hergestellt
ist.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorläufer für Aluminiumoxid ein
Trihydrat von Aluminiumoxid, und zwar ein Bayerit ist, wobei der Bayerit eine durchschnittliche Kristallitgröße,
bestimmt durch Rontgenlinienverbreiterung und Abtastelektronenmikroskopie
von wenigstens 100 Ä-Einheiten, einen durchschnittlichen Basalebenenabstand, bestimmt durch
Röntgenbeugung, von höchstens 4,9 Ä-Einheiten, einen Masseverlust beim Erhitzen mit 10°C/min von Umgebungstemperatur
an Luft auf 7000C von höchstens 40 % M/M und, beim Erhitzen
mit 10°C/min von Umgebungstemperatur an Luft auf 7000C eine maximale Geschwindigkeit des Masseverlustes hat, die
bei einer Temperatur von wenigstens 2400C auftritt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die durchschnittliche Kristallitgröße
wenigstens 500 S-Einheiten, der Basalebenenabstand höchstens 4,75 S-Einheiten, der Masseverlust beim Erhitzen
höchstens 37 % betragen und die maximale Geschwindigkeit des Masseverlustes bei einer Temperatur von wenigstens
2600C eintritt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch, welches erhitzt
wird, so rezeptiert ist, daß es nach dem Erhitzen 7 - 10 % M/M Natriumoxid enthält.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinell-Stabilisator
ein Mitglied der Gruppe Lithiumoxid, Magnesiumoxid und Vorläufer davon ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch, welches erhitzt wird,
so rezeptiert ist, daß es nach dem Erhitzen Lithiumoxid als Spinell-Stabilisator in einer Menge von 0,05 - 1,0 %
M/M enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch, welches erhitzt wird,
so rezeptiert ist, daß es nach dem Erhitzen Magnesiumoxid als Spinell-Stabilisator in einer Menge von 0,25 - 5 %
M/M enthält.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Natriumoxid und der
Spinell-Stabilisator in dem Vorläufer des Aluminiumoxids durch Mahlen verteilt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Mahlen eine Naßmahlung ist, bis
80 % M/M des gemahlenen Materials weniger als 55 000 S-Einheiten Größe aufweisen und das gemahlene Material vor
dem Erhitzen sprühgetrocknet wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorläufer des Aluminiumoxids kalziniert wird, indem er auf eine Temperatur
von 250 - 11000C erhitzt wird, bevor er mit dem Natriumoxid
und Spinell-Stabilisator gemischt wird.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen des Gemi-
sches nach einer Heizvorschrift erfolgt, wobei die Temperatur
des Gemisches nach und nach auf eine Maximaltemperatur erhöht wird und es danach nach einer Kühlvorschrift
gekühlt wird, wobei die Temperatur des erhitzten Produktes nach und nach auf Umgebungstemperatur abgekühlt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Maximaltemperatur für eine vorbestimmte
Zeitspanne beibehalten wird, wonach das Kühlen erfolgt.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen des Gemisches
auf eine Maximaltemperatur von wenigstens HOO0C erfolgt.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen eines Gemisches auf eine
Maximaltemperatur erfolgt, die ausreichend ist, um eine einheitliche, selbsttragende Masse aus dem Gemisch zu
bilden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch in grünem Zustand vor
dem Erhitzen des Gemisches zu einem Erzeugnis geformt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch in Form des trockenen
Pulvers, das weniger als 10 % M/M Feuchtigkeit enthält, zu einem Erzeugnis geformt wird, indem es einem Pressdruck
von ca. 30 - 700 MPa (5 000 - 100 000 psi) unterworfen wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressen ein isostatisches Pres-
— ο-Ι
sen mit einem Druck von ca. 200 - 420 MPa (30 000 60 000 psi) ist.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 0 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß das Erhitzen des Gemisches auf eine Maximaltemperatur von 1550 - 17000C erfolgt.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des
Erhitzens des Gemisches zwischen 150 und 300°C/Std von einer Temperatur von wenigstens 5500C bis zu einer Temperatur
nicht näher als 1000C zur Maximaltemperatur beträgt
und dann mit einer Geschwindigkeit von höchstens 100°C/Std erfolgt, bis die Maximaltemperatur erreicht ist.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzungsgeschwindigkeit des
Gemisches aus Umgebungstemperatur bis zur Temperatur von wenigstens 5500C höchstens 100°C/Std beträgt.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit
des durchschnittlichen Erhitzens des Gemisches von Umgebungstemperatur bis zur Maximaltemperatur höchstens
300°C/Std beträgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorläufer für Aluminiumoxid
kalziniert wird, indem er auf eine Temperatur von 250 - 11000C erhitzt wird, bevor er mit dem Natriumoxid
und dem Spinell-Stabilisator gemischt wird, wobei die durchschnittliche Geschwindigkeit des Erhitzens des Gemisches
oberhalb 50°C/min liegt.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die durchschnittliche Erhitzungsgeschwindigkeit
im Bereich von 100°C/min - 400°C/min liegt.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch, welches erhitzt
wird, Alpha-Aluminiumoxid enthält.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Alpha-Aluminiumoxid in einem
Mengenanteil von höchstens 95 % M/M der Masse des Vorläufers von Aluminiumoxid im Gemisch, das erhitzt wird, vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 3 0 oder 31, dadurch gekennzeichnet, daß das Alpha-Aluminiumoxid in einer
Menge von mindestens 5 % M/M der Masse des Vorläufers für Aluminiumoxid in dem Gemisch, das erhitzt wird, vorliegt.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 29, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gemisch, welches erhitzt wird, Gibbsit enthält.
34. Verfahren nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß Gibbsit in einem Mengenanteil von
wenigstens 5 % M/M und höchstens 95 % M/M der Masse des Vorläufers von Aluminiumoxid in dem Gemisch, welches erhitzt
wird, vorliegt.
35. Beta"-Aluminiumoxid, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
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