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Mälzereianlage mit mehreren Behältern
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Mälzereianlage mit mehreren Behältern,
insbesondere in Turmform und aus Stahl, in denen jeweils nacheinander die Keim-
und Darrvorgänge vornehmbar sind.
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Derartige Anlagen sind an sich bekannt unter dem Namen Zwei-Horden-Darren.
Eine derartige Einrichtung besteht aus zwei Stockwerken, wobei im oberen Stockwerk
das gekeimte Gut (Grünmalz) vorgetrocknet (geschwelkt) wird.
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Nacn Durchführung dieses Vorgangs kann das Gut aufgrund seines Eigengewichts
durch Räumeinrichtungen in das untere Stockwerk transportiert werden, wo es durch
Zuführung von Luft mit höheren Temperaturen ausgedarrt wird.
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Dieses Verfahren hat zwar den Vorteil, daß die beim Darren im unteren
Stockwerk gewonnene Energie im oberen Stockwerk für das Gut zum Vordarren verwendet
werden kann, jedoch muß wegen der erforderlichen langen Zeiträume für das Weichen
und Keimen von einer unter Umständen sehr weit entfernten Sekundäranlage her dem
oberen Stockwerk bereits geweichtes und gekeimtes Malz zugeführt werden.
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Diese Förderung bedeutet nicht nur Energieaufwand, sondern vor allen
Dingen erhebliche Verzögerung im Rhythmus, da die Transportvorgänge erhebliche Zeit
in Anspruch nehmen. Will man diesen Zeitverlust ausgleichen, so benötigt man einen
wesentlich größeren Luftdurchsatz und damit neben größeren Lüftern mit entsprechendem
Energieverbrauch, auch höhere Primärenergiequellen zur Erzeugung der Warmluft.
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8. Mai 1985
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der Nachteile solcher
Systeme insbesondere größere Transportwege und Zeiten zu vermeiden und die Energiebilanz
eines solchen Mälzsystemes zu optimieren.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Mälzereianlage der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß um einen Zentralbau herum
vier oder mehr Behäl ter angeordnet sind und der Zentralbau neben Beschickungsvorrichtungen,
Luftführungskanäle mit gegenseitiger Luftführung zu den Behältern untereinander
samt zugehörigen Lüftern enthält, sowie erforderliche Wärmetauscher und Luftklappen
an den Behältern, die derart steuerbar sind, daß der Darrvorgang in einer beliebigen
Anzahl von Behältern bei im jeweiligen Behälter verbleibendem Gut durch Umsteuerung
der zentralen Luft führung allein durchführbar ist.
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Eine derartige Anlage vermeidet die Nachteile eines eingangs genannten
Systems deshalb, weil nacheinander die einzelnen Schritte, wie Weichen, Keimen,
Vor- und Nachdarren, die verschiedene Zeiträume beanspruchen, auf die vier Behälter
nacheinander verteilt werden können. Wo ansonsten das Gut transportiert werden muß,
sind hier nur Luftschleusen vorgesehen, um vom zentral angeordneten Luftführungssystem
vom einen zu den jeweilig anderen Behältern gelangen zu können.
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Besonders vorteilhaft ist dies dann, wenn die Luftführungen derart
gesteuert werden, daß die jeweils beim Ausdarren einer Charge eines Behälters anfallende
erwärmte Abluft einem der anderen Behälter zugeführt wird, der sich im Zustand des
Vordarrens (Schwelken) befindet.
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besonders einfach wird die Anlage darin, wen im Zentral-DAU ein gemeinsamer
Luftkanal samt einem oder mehreren zentralen Lüftern mit stets gleichbleibender
Strömungsrichtung vorgesehen ist und geeignete Druck- und Saugkanäle zu den einzelnen
Behältern.
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Weitere vorteilhafte Eigenschaften der erfindungsgemäßen Anordnung
finden sich in den Unteransprüchen.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Die einzelnen Figuren stellen folgendes dar: Figur 1 unteres Geschoß
Aufriß in der Ebene I - I (Darre) Figur 2 unteres Geschoß Aufriß in der Ebene II
- II (Darre) Figur 3 oberes Geschoß Aufriß in der Ebene III - III (Weiche) Figur
4 Draufsicht auf die Türme Ebene IV Figur 5 senkrechter Schnitt Ebene V - V aus
Figur 2 Figur 6 senkrechter Schnitt Ebene VI - VI aus Figur 4 Figur 7 senkrechter
Schnitt Ebene VII -VII aus Figur 4 Figur 8a und Figur 8b Arbeitsdiagramme Prinzipiell
besteht die erfindungsgemäße Anlage aus vier sogenannten Türmen A, B, C und D die
von oben her gesehen, vorzugsweise an den Ecken eines Quadrates angeordnet sind.
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Jeder Turm hat zwei übereinander angeordnete Bottichebenen, wobei
die obere für Weichen und Vorkeimen und die untere für Nachkeimen und Darren vorgesehen
ist. (Darren = schwelken und Ausdarren).
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Zunächst soll anhand der Figur 5 das Prinzip des Aufbaus eines der
Behälter, die in Form von Türmen erstellt sind, erläutert werden. Ein solcher Turm
besteht aus einem zylindrischen Bottich aus Edelstahlblech mit den Wänden 1 der
sich im dargestellten Fall über zwei Stockwerke erstreckt. Im unteren Stockwerk
befindet sich zentral eine Säule 2, die sich vom Boden bis zur Decke 16 erstreckt
und die der stabilen Führung für einen als Drehrost ausgebildeten Siebboden 5 dient.
Gleichzeitig dient diese zentrale zylindrische Säule 2 zur Stützung der Deckenkonstruktion
16. Der Siebboden ist durch Träger 6 unterstützt und an den Stellen 17 durch Rollen
und Ringe in an sich bekannter Bauweise drehgelagert. Von der Säule aus führt radial
in Richtung Bottichwand ein sogenannter Wenderbalken 3, an dem eine Förderschnecke
10 gelagert ist. Diese Förderschnecke bewirkt, daß das von oben herunterfallende
Gut, das vom Auslaß 9 des darüberliegenden Stockwerks mit der Weich- und Keimanlage
kommt, nach innen befördert wird. Gleichzeitig sind an diesem Wenderbalken Wendespindeln
4 gelagert, die sich senkrecht bis zum Boden hin erstrecken und die durch ihre Drehung
ebenfalls die Verteilung des einzubringenden Mälzgutes besorgen. Die horizontale
Schnecke 10 läßt sich durch eine Heb- und Senkvorrichtung 11 mit Welle 13 und Ritzel
12 in der Höhe verstellen und ist bei geeigneter Drehrichtung sowohl zum Be- als
auch zum Entladen der sogenannten Drehhorde mit dem Siebboden 5 geeignet.
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Zur Entnahme des fertigen Malzes sind zwischen den Türmen A und B
sowie C und D in einem Verbindungstrakt Becherwerke 19 angeordnet.
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ueber diesem soeben geschilderten Stockwerk 7, in der das Nachkeimen
und Darren vorgenommen wird, befindet sich ein Bottich 8, der zum Weichen und Vorkeimen
des Mälzgutes dient. Auch dieser hat einen Siebboden 5a und eine zentrale Säule
2a. Der Botich 8 hat gegen das Zentralgebäude zu einen Auslaß 9, durch den das eingeweichte
und vorgekeimte Gut in das darunterliegende Stockwerk 7 fallen kann.Entsprechende
Fördereinrichtungen finden sich in der Weiche 8.
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Der eigentliche Raum zum Nachkeimen und zum Darren befindet sich oberhalb
des Siebbodens 5 und ist mit 32 bezeichnet. Der unterhalb des Siebbodens befindliche
Raum 33 dient wie später erläutert, in erster Linie zur Zuführung von Luft zum Keimen
und Darren. Mit 18 ist ein Drehantrieb für den Siebboden 5 oder der sogenannten
Drehhorde angedeutet. Im Stockwerk darüber, das im Ganzen mit 31 angedeutet ist,
befindet sich die schon erwähnte Weich- und Vorkeimeinrichtung 8. Zum Beladen dieser
Vorkeimeinrichtung befindet sich oberhalb der Decke 15 eine sogenannte Beladefördereinrichtung
14.
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Wie später näher erläutert, sind am unteren Stockwerk 7 gegen den
Zentralbau hin bogenförmige Tore vorgesehen, die im geschlossenen Zustand den Behälter
dicht abschließen. Diese Tore, jeweils vier pro Darreinrichtung 7, sind, wie in
Figur 7 angedeutet, angeordnet und zwar führen sie einerseits zum unteren Raum 33
und andererseits zum oberen Teil des Raumes 32 von 7. Die Tore sind in der Figur
2 auch teilweise geöffnet dargestellt. Sie haben die Aufgabe der später noch zu
erläuternden Luftzu- und -abführung. Ihre Bezeichnung ist entsprechend den einzelnen
Türmen getroffen, zum Beispiel 21 Al bis 21 A 4 und so weiter.
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Die Tore mit den Indizes 1 und 3 führen jeweils nach außen, das heißt
zu Zuluft- beziehungsweise Abluft-Wärmetauschern. So ist, wie in Figur 7 näher dargestellt,
das Tor 21 8 1 über den Vor-Wärmetauscher 22 A-B mit der Außenluft verbunden. Das
Tor mit dem Index 3 hingegen ist über einen Abluft-Wärmetauscher, Index 26 A-B,
mit der Außenluft verbunden. Analog sind die Bezeichnungen für die anderen Wärmetauscher
und Tore gewählt. Die Tore 2 und 4 führen jeweils zu einem, im Zentralgebäude liegendem,
zentralen Belüftungsschacht 34, der sich über mehrere Stockwerke, nämlich die Räume
34a, 34b, 34c und 34d erstreckt. Zwischen den Räumen 34c und 34d sitzt ein zentral
angeordneter Lüfter 20, der vorzugsweise als Raidallüfter ausgebildet, stets in
die gleiche Richtung von oben nach unten bläst. Die Luftströmungsrichtung ist dort
durch Pfeile angedeutet. Durch eine schematisch angedeutete Klappe 35 kann Raum
34a gegenüber Raum 34b abgedichtet werden.
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Für die Luftführung sind prinzipiell folgende Strömungen und Wärmetauscher
maßgeblich: Prinzipiell soll die Luft vom Raum unter dem Siebboden 5 der Darre durch
das Malzgut hindurch, in den oberhalb der Darre befindlichen Raum 32 strömen. Da
es dabei zweckmäßig ist, daß die Luftströmung etwa diagonal erfolgt, sind beispielsweise
immer wechselseitig die Tore 1 und 4, beziehungsweise 2 und 3 geöffnet, so daß zum
Beispiel Luft von 21 B1 nach 21 8 4 strömen kann, oder von 21 B 2 nach 21 B 3. Am
Eingang des Systems befinden sich Wärmetauscher 22 A-B und 23 A-B, die aus Figur
1 besser ersichtlich sind. Analog gilt dies für die Wärmetauscher 22 C-D und 23
C-D. 22 ist dabei ein Vorwärmetauscher und 23 in Nachwärmetauscher.
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Diese Wärmetauscher sollen für die Aufheizung der aus dem Freien bezogenen
Luft für die später zu erläuternden Keim-und Darrvorgänge dienen.
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Erwärmte Luft, insbesondere vom Darrvorgang, die ansonsten ihre Energie
an das Freie abgeben würde, wird über einen Abluft-Wärmetauscher 26 A-B, der wieder
gemeinsam für die Türme A und B vorgesehen ist, geleitet.
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Da besonders zum Darren sehr heiße Luft verwendet werden muß, sind
Zusatz-Wärmetauscher 27 zum Nachheizen vorgesehen. Diese Wärmetauscher sitzen gegen
den Zentralbau hin, nämlich gegen den Raum 24 d und sind wieder analog zu den anderen
Wärmetauschern bezeichnet.
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Die Zuführung von Außenluft zum zentralen Lüftungsschacht 34 erfolgt
über Wärmetauscher 24 und 25. Diese Wärmetauscher 24 dienen für die Beschaffung
von Zusatz-Warmluft beim Vordarren und werden aus Wärme vom Ablauft-Wärmetauscher
26 direkt (Winterbetrieb) oder von einer Wärmepumpe (Sommerbetrieb) gespeist. Der
Wärmetauscher 25 wird von Primärenergie, das heißt zum Beispiel von einer Kesselanlage
her versorgt. Ferner sind an den beiden Systemen Umgehungsklappen 36 und 37 vorgeehen,
die wechselweise einen dieser beiden Wärmetausche 24 oder 25 umgehen.
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In ähnlicher Weise sind Umgehunysklappen für die Abluft-Wärmetauscher
26 A-B oder 26 C-D vorhanden und mit 39 und 40 bezeichnet. Im Raum 24 d, dem Druckraum
des Lüftungsschachtes können die Wärmetauscher 27 A-B beziehungsweise 27 C-D ebenfalls
durch Klappen 38 umgangen werden.
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Die Wärmetauscher 27 dienen zum Nachheizen der vom Lüfter 20 geförderten
Luft und werden direkt von einer Primärenergiequelle, zum Beispiel von einer Kesselanlage,
gespeist. Letzteres ist, wie später erläutert, in manchen Phasen der einzelnen Vorgänge
erforderlich.
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Die gesamte Anordnung mit den vier Türmen ermöglicht eine Zusammenarbeit,
wie im Arbeitsdiagramm nach Figur 8 gezeigt, wobei in den einzelnen Stufen bei Vewendung
sämtlicher vier Türme, die optimale Wärmeausnutzung gewährleistet wird. Prinzipiell
besteht der Wärmeausnutzfaktor darin, daß die jeweils beim Darren anfallende Abluft
hoher Temperatur zum Vordarren des Mälzgutes in einem nachfolgenden Schritt verwendet
wird. Dieses Grundprinzip anhand der Einzeldarstellung gemäß den Figuren 8 nachstehend
für das Zwei- oder Mehrhordendarren beschrieben. Beim Einhordendarren wird zum Beispiel
nur ein Turm ausgenutzt, wobei im Raum 8 das Weichen und Vokeimen erfolgt und nach
Beförderung des Mälzgutes in den Raum 7 in der üblichen Art, das Nachkeimen und
Darren erfolgt. Beim Zwei- und Mehrhordendarren wird dagegen das in der Figur 8
angegebene Arbeitsdiagramm für verschiedene Fälle auch unter Zwischenschaltung von
unter Umständen erforderlichen Zusatzschritten, anhand eines Beispiels erläutert.
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Der Vorgang wird dabei auf Figur 8a bezogen, ausgehend von Schritt
7 und Turm A, in einem Durchgang erläutert.
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Wie im Diagramm der Figur 8 gezeigt, folgen die anderen Vorgänge dann
analog aufeinander.
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In den Figuren 8a und 8b sind Arbeitsdiagramme für die Vier-Turm-Belegung
dargestellt. Die einzelnen Schritte beim Mälzen sind durch verschiedene Schraffuren
gekennzeichnet. Gleichbleibende Zeiträume für jeden Vorgang sind dabei mit ZE =
Ziteinheit, was normalerweise einem Tag entspricht, bezeichnet. Zu den Schrittfolgen
sind die einzelnen Türme angegeben. Zu dem mit a bezeichneten Zeitpunkt wird zum
Beispiel vom Turm A oberes Stockwerk vom Bottich 8 das Gut über die Auslaßrinne
9 in das untere Stockwerk 7, das heißt den unteren Bottich der dortigen Drehhorde
zugeführt. Gleiches gilt für die anderen Türme.
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Beim Schema nach Figur 8a sind hierbei für Weichen und Lüften drei
Zeiteinheiten vorgesehen, für das Keimen zwei Zeiteinheiten und jeweils für Schwelken
und Darren je eine Zeiteinheit.
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In dem Schema nach Figur 8b sind wieder je drei Zeiteinheiten für
Weichen und Lüften vorgesehen, aber anschliessend drei Zeiteinheiten zum Unterschied
gegenüber Figur 8a zum Keimen. Die Unterschiede sind durch die Unterschiede der
Gerste bedingt. Die normale Schrittfolge im Vier-Turm-System zeigt Figur 8a. Ist
jedoch die Gerste von anderer Beschaffenheit so wird es notwendig sein, beispielsweise
Gemäß Figur 8b, eine längere Keimzeit einzuschalten. Es wird demzufolge beim Vir-Turm-System
notwendig, beim Turm C einen Tag mit der Darre auszusetzen, das heißt zu warten,
da sonst der Rhythmus nicht gewährleistet wäre, das heißt die Überführug der heißen
Abluft vom Darren zum Schwelken der nächsten Charge.
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Funktionsprinzip des Zweihordendarens anhand der Figuren unter Bezugnahme
auf Figur 8 Schritt 4 bei Turm A a) Frischluft von außen wird über Wärmetauscher
22 AB vorgewärmt. Dieser Wärmetauscher bezieht seine Wärme vom Abluft-Wärmetauscher
26 oder indirekt über eine Wärmepumpe, die von 26 gespeist wird. (Figur 1) b) Die
Nachheizung dieser Luft erfolgt im Nach-Wärmetauscher 23 AB von einer Primärenergiequelle
(Kessel), um bis zu 800 C Lufttemperatur zu erreichen (Figur 1).
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c) Durch das geöffnete Tor 21 A 1 gelangt diese Heißluft über den
Siebboden 5 von Turm A und passiert die auszudarrende Malzschicht. Die Luft entweicht
darüber mit etwas niedrigerer Temperatur (bis zu 750 C).
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d) Diese Luft wird durch das in diesem Stadium geöffnete Tor 21 A
4 (Figur 2) in den zentralen Lüftungsschacht (Ansaugseite) 34 Raumeinheit 34 b eingesaugt.
Dies erfolgt durch den zentralen Lüfter 20.
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e) In dieser Rameinheit 34 b erfolgt eine Mischung mit über die inzwischen
geöffnete Klappe 35 im Zwischenboden zwischen Raum 34 a und 34 b zugeführter Zusatzluft,
die über Vor-Wärmetauscher 24 und 25 von außen angesaugt wird. Durch Umgehunysklappen
36, 37 kann jeweils einer der Wärmetauscher umgangen werden, je nach den Erfordernissen
bei verschiedener Außentemperatur.
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f) Die gemischte Luft von niedrigerer Temperatur (optimal cirka 550
C) wird nun durch das offene Tor 21 8 2 im Turm B unter die Siebhorde geleitet.
Auf der Siebhorde befindet sich das vorzudarrende Gut. 8Schritt 7, Turm 8, Figur
8a) g) Die beim Vordarren darin entstehende mit Wasserdampf gesättigte Luft entweicht
über das nun offene Tor 21 B 3 und durchläuft den Abluftwärmetauscher 26 AB, der
dieser Abluft Energie entzieht, ins Freie. Ist Energiegewinnung dort nicht möglich
(Sommerbetrieb) oder nötig, so wird die Umgehungsklappe 39 geöffnet.
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h) Nach Beendigung der Darre in Turm A (Turm A Schritt 7 Figur 8a)
ist dort der Mälzvorgang beendet und die Malz kann nach kurzer Kühlphase abgefördert
werden.
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Im Turm B ist inzwischen der Vordarrvorgang im wesentlichen abgeschlossen,
so daß die Charge im Turm B hochgeheizt werden muß.
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Nun beginnen die gleichen Vorgänge a bis h, wie vorgeschildert in
analoger Weise durch Zusammenspiel der Türme B und C.
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Diese Vorgänge wiederholen sich nach den durch die Figur 8 gegebenen
Diagrammen in den weiteren Tagen (Schritten) und dort angegebenen Türmen.
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Zwischenstadien: Am Ende der Zeiteinheit 7 ist ein relativ kurzer
Zeitabschnitt zum Abkühlen des Malzes im Turm A erforderlich.
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Wänrend dieses zeitabschnittes werden zunächst die Wärmetauscher 22
AB, 23 AB abgeschaltet und das Malzgut abgekühlt. Da nach einiger Zeit dieser Phase
die Abluft für Weiterverwendung zu kühl würde, wird die Belüftung umgestellt und
zwar wird über Raum 34 a bei geöffneten Klappen 36, 37 kalte Außenluft angesaugt
und durch Tor 21 A 2 geblasen. Die Abluft entweicht über Tor 21 A 3 ins Freie.
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In dieserZeitspanne wird Turm B umgestellt und für das Aufheizen vorbereitet.
Dann wird Tor 21 A 2 geschlossen und ebenso 21 A 3.Von hier ab beginnt, wie schon
erwähnt, die Aufheizphase für Turm B (Beginn von Zeiteinheit ZE 8). Es wird Tor
21 B 2 geöffnet und ebenso 21 B 3.
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Die Luftströmung erfolgt nun über Wärmetauscher 24, 25 Räume 34 a,
34 b, 34 c, Lüfter 20, Wärmetauscher 27 AB oder über die Umgehungsklappe 38, Tor
21 B 2, Malzgut, 21 B 3, Wärmetauscher 26 AB ins Freie.
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Hat die Abluft nach einiger Zeit die Temperatur von cirka 450 C erreicht,
wird mit der Wärme dieser Abluft über die entsprechenden Wärmetauscher Turm C versorgt.
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Nun werden 21 B 1 und 21 B 4 geöffnet und 21 B 2 und 21 B 3 geschlossen.
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Gleichzeitig werden die Tore 21 C 2 und 21 C 3 geöffnet.
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die Luft strömt nun über 22 AB, 23 AB, 21 B 1, 21 B 4, 34 b, 34 c,
Lüfter 20, 34 d, 27 CD, 21 c 2, 21 C 3, 26 CD, oder über lappe 40 (Sommerbetrieb)
ins Freie. Damit beginnt die zweite Aufheizphase in B und Vordarren in C.
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Die weiteren Vorgänge erfolgen analog zu den Schritten a) bis g) wie
bei Turm A geschildert, aber für Turm 8.
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Die weiteren Vorgänge erfolgen analog zu den Schritten a) bis g) wie
bei Turm A geschildert, aber für Turm B.
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Liegt die Ablufttemperatur, die von den Wärmetauschern 26 A-B beziehungsweise
26 C-D erfaßt werden soll, nur um einen geringen Betrag, zum Beispiel 50 C über
der Außentemperatur, wie es bei Sommerbetrieb der Fall sein kann, so ist es nicht
sinnvoll, diese vom Wärmetauscher erbrachte Energie direkt auf einen der Vor-Wärmetauscher
zu leiten. Da im System an sich sowieso eine Kühleinrichtung zur Kühlung der beim
Keimen sich erwärmenden Gerste erforderlich ist, kann diese in sinnvoller Weise
auch dazu benutzt werden, durch Umfunktionieren der Kühlanlage die erwähnte Restwärme
auszunutzen. Die dann als Wärmepumpe funmktionierende Kühlanlage kann dann soviel
Energie gewinnen, daß die Vor-Wärmetauscher noch höhere Temperaturen als die bei
Sommerbetrieb sowieso schon relativ hohe Umgebungsluft erhalten.
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Für die gesamte Steuerung der Anlage, insbesondere für die Luftklappen
und Strömungen, sowie für Wärmetauscher, Wärmepumpen, und so weiter, ist es zweckmäßig,
eine
automatische, zentrale Steuerung vorzusehen, die vorzugsweise
als Prozeßrechner ausgebildet ist, um die Energiebilanz bei eingegebenen Parametern
für die Beschaffenheit des Gutes, Klima- und Kostenfaktoren für Energie noch weiter
zu optimieren.
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Wie geschildert, erfolgt so die Luft führung für die Darrvorgänge
in erster Linie über den zentralen Luftschacht mit dem relativ großen zentralen
Lüfter. Dieser Schacht ist so während der Darrvorgänge ausgenutzt. Für die übrigen
erforderlichen Belüftungen beim Weichen und Keimen sind in jedem der Türme je zwei
Belüftungsanlagen vorhanden, die mit Frischluft, Umluft und gekühlter Luft arbeiten
können.
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So sind im untersten Stockwerk unterhalb des Siebbodens 5 Zusatzlüfter
42 A B C D für jeden Turm vorgesehen, die die Aufgabe haben, während des Nachkeimens
bis zum Beginn des Darrens die Belüftung und Kühlung über Luftkühler 43 A 8 C D
zu besorgen. Dies efolgt in vom zentralen Luftschacht unabhängigen Luftführungskanälen.
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Im Stockwerk der Weich-Keimanlagen befinden sich ebenfalls Zusatzbehälter
44 A B C D und Kühler 45 A B C D.
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Diese sind ebenfalls mit vom zentralen Luftschacht unabhängigen Luftführungskanälen
verbunden. Sie sorgen in der Weichphase für die C02 Entfernung und Sauerstoffversorgung
in der Übergangsphase am zweiten Weichtag, sowie an den anschließenden Keimtagen
für die Kühlung des Gutes.
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Die vorgehend erwähnten Lüftereinheiten samt Zubehör sind im Vergleich
zum Hauptlüfter 20 und dessen zentralem Schacht kleine Einheiten. So haben diese
Lüfter 5 bis 10% der Leistung des Hauptlüfters.
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Durch dieses System der getrennten Anordnung der Stockwerke für Weichen,
Keimen und darunter liegend Nachkeimen und Darren läßt sich die Unabhängigkeit der
Darrvorgänge mit der erwähnten Warmluftausnützung von den Vorgängen im oberen Stockwerk
erzielen. So kann der Hauptkanal für die zentrale Luftführung nur für die Darrvorgänge
herangezogen werden und vor allen Dingen lassen sich diese Vorgänge unabhängig von
der erforderlichen Vorbehandlung des Gutes vor dem Darren so durchführen, daß in
einem von Turm zu Turm abwechselnden Rhythmus alle Darrvorgänge nacheinander vorgenommen
werden können.
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Sind für die Vorbehandlung des Gutes nach der Gerstenkonvenienz größere
Zeiträume als die im Schema nach Figur 8a angegebenen erforderlich, so können ohne
Wärmeverluste beim Darren Zusatzzeiträume eingelegt werden, an denen in keinem der
Türme gedarrt wird (z.3. Schema 8b).
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Es ist lediglich bei der Befüllung der Türme dafür zu sorgen, daß
die Darrvorgänge alle nacheinander in einem Zuge durchgeführt werden können, um
zu vermeiden, daß bei einem Darrvorgang die Abluftenergie verloren geht.
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Um auch extrem schwierige Gersten verarbeiten zu können, kann die
Weich-Keimzeit in der oberen Ebene ebenso verlängert werden wie auch in der unteren,
wie in Schema 8b angegeben, wobei in diesem Beispiel die Nachkeimzeit in der unteren
Etage von 2 auf 3 Tage verlängert ist. Man kann auch die Weich-Keimzeit in der oberen
Etage verlängern zum Beispiel bis auf eine Gesamt-Weich-Keimzeit von 5 Tagen inklusive
Beladen und Entladen. Es würden somit 8 Tage für Weichen und Keimen zur Verfügung
stehen, womit auch schwierige Gerstensorten einwandfrei nach diesem System vermälzbar
sind.
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Das Schema nach Fig. 8a stellt z.B. den optimalen Mälzungsverlauf
für Australgerste dar. (eichen und Keimen 5 Tage).
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Der ganze Mälzungsvorgang kann so mit Hilfe der zwei Stockwerke sehr
flexibel erfolgen und ebenso der gesamte Mälzvorgang. Der Zeitpunkt des Malztransfers
(in den Schemen nach Fig. 8 jeweils mit a bezeichnet) kann den jeweiligen Erfordernissen
angepaßt werden.
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Zusätzlich ist es noch von Vorteil die Einrichtung zum Weichen und
Vorkeimen im oberen Stockwerk mit einem Spindelwender auszurüsten, wodurch das Verweilen
des Gutes in diesem Behälter noch verlängert werden kann. Dadurch wird die Flexibilität
weiter erhöht. Man kann dann nämlich von der Berieselungsweiche Gebrauch machen,
wodurch Vollweichvorgänge mit großem Wasserbedarf eingespart werden. In jedem Fall
ist kein Materialtransport zwischen den Türmen erforderlich und das Umfüllen vom
oberen Stockwerk ist denkbar einfach und schnell.
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Nomenklatur E Zentralbau A B C D Türme 1 Bottichwand (aus Edelstahischalen
Anmeldung 1) 2 Säule 2a 3 Wenderbalken 4 Wendespindeln 5 Siebboden (Darre) 5a Siebboden
(Weiche) 6 Siebboden-Träger 7 Darre (Unidarre) 2. Abschnitt Keimen und Darren 8
Weiche (Uniweiche) Vorkeimen 9 Auslaß für Gerste (angekeimt) 10 Schnecke Aus- und
Einräumvorgang 11 Hebe- und Senkvorrichtung für Schnecke 10, bestehend aus 12 Zahnstange
13 Welle mit Ritzeln 14 Beladeförderer 15 Decke 16 Zwischendecke (siehe Anmeldung
1) 17 Drehlagerung des Siebbodens 18 Antrieb des Drehbodens 6 19 Becherwerk für
Fertigmalz 20 Lüfter für Darre (zentraler Lüfter!)
21 Tore zu den
Luftkanälen 21 A 1 A 2 untere Tore 21 A 3 A 4 obere Tore 21 B 1 B 2 untere Tore
21 B 3 B 4 obere Tore 21 C 1 C 2 untere Tore 21 C 3 C 4 obere Tore 21 D 1 D 2 untere
Tore 21 D 3 D 4 obere Tore
22 Wärmetaüscher 22 AB Vorwärmer fürAj
B 22 CD Vorwärmer C D 23 AB Nach-Wärmetauscher AB 23 CD Nach-Wärmetauschr CD 24
Wärmetauscher für Zusatzluft (Frischluft) beim Vordarren (Schwelken) gespeist aus
Wärme vom Abluft-Wärmetauscher 26 direkt (Winterbetrieb) oder von Wärmepumpe (Sommerbetrieb)
(Aufstockbetrieb über Wärmepumpe) 25 Zusatz-Wärmetauscher von Kesselanlage (Primärenergie)
26 AB Abluft-Wärmetauscher AB 26 CD Abluft-Wärmetauscher CD 27 AB Nachheizer (Wärmetauscher)
vom Kessel -CD Primärenergie für Vordarren oder für Einhordenbetrieb 28 29 30 Vier
Türme A BC D in symmetrischer Anordnung um eine gedachte Mittelachse 31 oberes Stockwerk
für Weichen und Vorkeimen 32 unteres Stockwerk für Nachkeimen und Darren = Raum
über dem Siebboden 5 33 Raum unter dem Siebboden 34 zentraler Belüftungsschacht
(durch vier Ebenen sich erstreckend) 34a Räume des zentralen Luftschachtes von oben
nach unten 34b 34c 34d 35 Klappe zwischen Raum 34 a und 34 b 36 Umgehungsklappen
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Umgehungsklappen 8 Umgehungsklappen für 27 AB 9 Umgehungskiappen für Abluft-Wärmetauscher
26 AB Urngehungsklappen für Abluft-Wärmetauscher 26 CD Umgehungsklappen für Abluft-Wärmetauscher
(22 AB/CD, 23 AB/CD) 42 A B C D Lüfter unterstes Stockwerk 43 A a C D Kühler unterstes
Stockwerk 44 A B C D Lüfter oben 45 A B C D Kühler oben
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