DE3615141A1 - Farbuebertragungswalze mit oxidschicht - Google Patents
Farbuebertragungswalze mit oxidschichtInfo
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- Shaping Of Tube Ends By Bending Or Straightening (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Farbübertragungswalze aus einem
Trägermetall mit einer Oxidschicht, deren Oberfläche raster
förmig Vertiefungen trägt.
Es ist aus Flexo, 1985, Vol.10, No.10; S. 45-50 eine Farb
übertragungswalze bekannt, bei der zur Erreichung einer hohen
Abriebfestigkeit bei hohem Farbübertragungsvermögen auf einer
metallischen Walze eine Oxidschicht durch Plasmabeschichtung
aufgetragen ist, in die muldenförmige Vertiefungen durch
Laserstrahlbeaufschlagung, die eine Materialverdampfung
bewirkt, eingebracht sind. Diese kraterförmigen Vertiefungen
zeigen durch den Schmelzprozeß einen flachen Grund und
abgerundete Stege. Das Herstellungsverfahren ist wowohl
bezüglich der Plasmabeschichtung als auch der
Laserbeaufschlagung sehr aufwendig, da für die Toleranz in der
Stärke der Beschichtung und der gleichmäßigkeit der
Vertiefungen sehr hohe Anforderungen gestellt werden, die
durch hochqualifizierten Rasterdruck, insbes. für das
Farbdrucken auf Kunststoffolie und beschichteten Papieren,
vorgegeben sind. Deshalb muß die harte Oxidschicht vor der
Laserbeaufschlagung mit einem Diamanten abgezogen werden, was
ein zusätzlicher aufwendiger Arbeitsvorgang ist.
Es sind weiterhin aus DE-A1-33 36 374 Farbübertragungswalzen
aus Stahl und Kupfer bekannt, die zur Erreichung hoher
Farbaufnahme durch Prägung hergestellt sind und elektrolytisch
mit Hartchrom beschichtet sind, um die Abriebfestigkeit zu
erhöhen, jedoch ist diese wesentlich geringer als bei
oxidbeschichteten Farbwalzen. Die Prägung und elektrolytische
Nachbehandlung sind wesentlich kostengünstiger als die
Herstellung der Oxidbeschichtung und Laserbehandlung, so daß
diese Walzen trotz der kürzeren Lebensdauer im Gegensatz zu
den mit Oxidkeramik beschichteten fast ausschließlich
eingesetzt werden.
Es ist weiterhin aus Flexo, 1985, Vol. 10, No. 10, S. 58,
bekannt, in eine stählerne Farbübertragungswalze durch Rollen
die Farbaufnahmevertiefungen einzubringen und dann eine dünne
Oxidschicht durch Sprühen aufzubringen. Hierbei konnten jedoch
nur verringerte, mäßige Farbaufnahmekapazitäten und Druckqua
litäten erreicht werden, a.a.O. p. 49, Tab.3, da die Stege
zwischen den Vertiefungen durch die Beschichtung verbreitert
und die Vertiefungen teilweise gefüllt werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung eine Farbübertragungswalze mit
Oxidschicht zu offenbaren, die bei einfacher Herstellung eine
hohe Farbaufnahme, hohe Gleichmäßigkeit und hohe Abriebfestig
keit aufweist.
Die Lösung besteht darin, daß die Oxidschicht radial zur
Walzenachse annähernd überall eine gleiche Dicke hat und
mikrokristallin aufgebaut ist.
Es ist im praktischen Einsatz besonders vorteilhaft, daß die
Walze aus Aluminium hergestellt ist, da sie wesentlich
leichter als Stahl- oder Kupferwalze ist. Die Oxidschicht
besteht dabei aus Aluminiumoxid.
Das überraschende Ergebnis des neuartigen Herstellungs-
Verfahrens ist, daß das Farbaufnahmevermögen der Gravur oder
Prägung nach der Oxidation praktisch unverändert ist, obwohl
die Dicke der Oxidschicht bei hoher Dichte der Vertiefungen,
z.b. 140 pro QuadratmilIimeter, etwa der halben Weite der
Vertiefungen entspricht.
Als vorteilhaft für den mikrokristallinen Aufbau der
Oxidschicht hat sich die Kühlung des galvanischen Oxidations
bades auf relativ niedrige Temperatur erwiesen, die z.B. bei
-2 Grad C liegt. Bei dieser niedrigen Temperatur zeigt sich
überraschend eine günstige, mikrokristalline Oxidstruktur,
wenn relativ hohe Stromdichten von 4-6 A/Quadratdezimeter
verwandt wurden, wodurch die Prozeßzeit verhältnismäßig kurz
ist verglichen zu üblichen Verfahren, die bei 20 Grad C und
einer Stromdichte von 1 bis 3 A/Qadratdezimeter ausgeführt
werden.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, die
Vertiefungen mit sehr schmalen Stegen zu prägen und danach den
beim Prägen entstehenden Grat durch anodische Abtragung zu
beseitigen und dann erst die anodische Oxidation vorzunehmen.
In den Fig. 1 und 2 ist die Walzenoberfläche vergrößert im
Schnitt bzw. in Aufsicht dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch zwei benachbarte Vertie
fungen (V) der Farbwalzenoberfläche. Die strichpunktierte
Linie stellt die Kontur vor der Oxidation dar, und die
gestrichelte Linie zeigt den Grat (G), der vom Prägen vor der
anodischen Abtragung jeweils in Richtung auf die bereits
vorher geprägte Vertiefung abgebogen wird. Es zeigt sich, daß
das Oxid (10) zu 2/3 in das Aluminium (1) einwächst und zu 1/3
seiner Dicke aufwächst. Wegen der an den Flanken (F) der
Vertiefungen (V) geringeren Feldstärke des elektrolytischen
Feldes, verglichen zu der am Boden (B) und den Stegkanten (S),
ergibt sich dort eine geringere Oxiddicke senkrecht zur
Flankenrichtung, so daß das Volumen der Vertiefung (V) vor und
nach der Oxidation praktisch gleich bleibt.
Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf einen Ausschnitt der Walzen
oberfläche mit einem bevorzugten Prägemuster. Die Vertiefungen
(V) sind rechteckige Pyramidenstümpfe, die auf Prägungen
basieren, die reihenweise gegeneinander versetzt sind, so daß
sich Grate (G, G 1, G 2) jeweils ausbilden - gestrichelt
gezeichnet -, die anodisch geglättet wurden, bevor die
Oxidation erfolgt. Die Stegbreite (SB) beträgt etwa 10% der
Weite (W) der Vertiefung. Die Tiefe (T) bis zum Boden (B)
entspricht etwa dem halben Rastermaß (R) der Prägung.
Das Prägeverfahren wird in bekannter Weise mit einem Diamanten
durchgeführt. Danach erfolgt eine anodische Abtragung des
Grates, wobei die Walze im elektrolytischen Polierbad ständig
bewegt wird. Als Elektrolyt wird zweckmäßig eine
Phosphorsäure-Schwefelsäure Kombination eingesetzt. Nach dem
Polieren erfolgt eine kurzzeitiges elektrolytisches Entoxidie
ren im sauren Medium, an das sich das anodische Oxidieren
anschließt. Hierzu wird die Farbwalze vertikal in einem auf
-2 Grad C gekühlten Elektrolyten eingebracht, der vorteilhaft
aus 10-prozentiger Schwefelsäure mit einem Zusatz von
Oxalsäure besteht. Um die Walze wird eine käfigförmige,
zylindrische Kathode konzentrisch angeordnet, so daß ein guter
Wärmeaustausch mit dem gesamten Elektrolyten durch die Kathode
und zur Kühlvorrichtung stattfinden kann.
Zwischen der Kathode und der Walze wird dann eine Spannung von
bis zu 50 V angelegt, wobei die Stromdichte auf 4 bis 6
A/Quadratdezimeter begrenzt wird. Die Bestromung wird beendet,
wenn die Dicke (D) der Oxidschicht, je nach Anforderung, etwa
20 bis 40 Miktrometer beträgt. Diese Dicke (D) entspricht
somit etwa der Hälfte der Weite (W) und ist radial etwa
überall gleich. Anschließend wird die Walze gespült und dann
getrocknet, wonach ein mechanisches Nachpoliren von Hand
erfolgt, durch das feine Rauhigkeiten von Kristallspitzen
abgebaut werden.
Die Standfestigkeit so behandelter Farbübertragungswalzen
beträgt ein Vielfaches derjenigen der üblichen hartverchromten
Walzen. Ein Wiederaufarbeiten von abgenutzten Walzen ist ohne
Schwierigkeiten möglich, indem die alte Schicht abgedreht
wird.
Claims (10)
1. Farbübertragungswalzen mit einem Trägermetall (1) mit einer
Oxidschicht (10), deren Oberfläche rasterförmig Vertiefungen
(V) trägt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidschicht (10) radial zur
Walzenachse annähernd überall eine gleiche Dicke (D) hat und
mikrokristallin aufgebaut ist.
2. Farbübertragungswalzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß das Trägermetall (1) Aluminium ist und die Oxidschicht
(10) Aluminiumoxid ist und ihre Dicke etwa 20 bis 40
Mikrometer beträgt.
3. Farbübertragungswalzen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet
daß sie aus stranggepreßten Aluminium hergestellt sind.
4. Farbübertragungswalzen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (V) Prägungen in
einem Rastermaß (R) sind, die als rechteckiger Pyramidenstumpf
mit zwischenliegenden Stegen (S) ausgebildet sind, deren
Stegbreite (SB) etwa 10% einer größten Weite (W) der Vertie
fung (V) beträgt und deren Tiefe (T) etwa dem halben Rastermaß
(R) entspricht, und daß vorzugweise 140 Vertiefungen pro
Quadratmillimeter eingebracht sind.
5. Farbübertragungswalzen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet
daß die Dicke (D) der Oxidschicht 25 bis 50% der Weite (W) der
Vertiefungen beträgt.
6. Verfahren zur Herstellung von Farbübertragungswalzen nach
einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in eine Walze aus Trägermetall (1) Vertiefungen geprägt
werden, und dann eine anodische Oxidation vorgenommen wird,
wobei die Temperatur des Elektrolyten unter Null Grad C
gehalten wird und eine Bestromung so hoher Stromdichte, von
etwa 4 bis 6 A/Quadratdezimeter, verwandt wird, daß ein
mikrokristalliner Oxidaufbau erfolgt, und eine Bestromungs
dauer so gewählt wird, bis die Oxidschichtstärke etwa 20 bis
40 Mikrometer beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem
Trägermetall (1), Aluminium, eine Aluminiumoxidschicht (10)
durch die anodische Oxidation aufgebracht wird und der
Elektrolyt aus einem Schwefelsäure-Oxalsäuregemisch besteht,
deren Schwefelsäureanteil etwa 10% betragt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Farbübertragungswalze senkrecht ruhend in dem Elektrolyten
und von einer käfigförmigen Kathode konzentrisch umgeben
anodisch oxidiert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Prägung mit einem Pyramidenstumpf bei derartig
geringem Abstand von Vertiefung zu Vertiefung erfolgt, daß
eine Gratausbiegung erfolgt, und daß nach der Prägung ein
anodisches Abtragen des Grates in einem elektrolytischen
Glättbad, vorzugsweise in einem phosphor-schwefelsauren
Elektrolyten, erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß nach
dem anodischen Abtragen des Grates kurzzeitig eine
elektrolytische Entoxidierung der Oberfläche der
Farbübertragungswalze vorgenommen wird.
Priority Applications (2)
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Family Applications (1)
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WO (1) | WO1987006534A2 (de) |
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